Bethmanns Verteidigung.
( Schluß aus der Beilage.)
v. Bethmann Hollweg : Auch wenn Wilson verstimmt wurde, so hat diese Verstimmung teinen Einfluß auf sein Handeln gehabt. Die Frage ist, ob die Wirkung der Friedensnote Wilsons bei der Entente anders gewesen wäre, wenn wir kein Friedensangebot gemacht hätten, oder mit anderen Worten, ob unser Friedensangebot der Entente so mißfallen hat, daß sie um deswillen der Friedensaktion Wilsons feine Folge gegeben hat. Eine Antwort darauf aber könnten wir nur finden, wenn wir wüßten, was bei unseren Feinden vorgegangen ist. Ich habe aber nicht den Eindrud, als ob die Entente gewilt wäre, ihre Archive zu öffnen.
Abg. Dr. Cohn: Bestand bei gewissen Stellen in Deutschland nicht doch die Absicht, das Friedensangebot vom 12. Dezember in Verbindung zu bringen mit einer Aenderung der Taftit im U- Boot- Krieg?
v. Bethmann Hollweg : Ich kann nur über das Auskunft geben, was ich gewollt habe. Abg. Dr. Cohn: Was Sie gewollt haben, ist einem Telegramm an den Freiherrn von Grünau, den Vertreter des Reichskanzlers bei der Obersten Heeresleitung vom 1. Oktober zu entnehmen, wonach eine Ablehnung des Friedensappells durch England uns die Grundlage schaffen würde, um die in der„ Suffer"-Note gegebene Zusage, den U- Boot- Krieg nur als Kreuzertrieg zu führen, zurückzuziehen und diese Zurückziehung moralisch bor der Welt zu rechtfertigen.
v. Bethmann Hollweg : Wir hatten in der„ Suffer"-Note versprochen, ben U- Boot- Krieg nur nach der Prisenordnung zu führen, aber ausdrücklich betont, daß wir frei wären, wenn Amerita England zur Londoner Deklaration nicht zurücbringen würde. Dies mußte durch irgendein Ereignis festgestellt werden, und ein solches Ereignis war eine etwaige Ablehnung eines
Friedensangebots von uns oder von Wilson.
bazu benutzt werden, die Anwendung eines Kriegsmittels zu Abg. Dr. Cohn: Also sollte die Ablehnung des Frieden sappelle
ändern oder zu erweitern?
v. Bethmann Hollweg : Das ist ein Trugschluß. Wir hatten uns freie hand gelassen. Es fonnten auch andere Greignisse eintreten, aber ein Ereignis war auch die Ablehnung eines Frie densangebots.
Abg. Dr. Sinsheimer: Wilson hatte durch Oberst House ausdrücklich den Wunsch aussprechen lassen, es möchte bei uns möglichst wenig vom Frieden gesprochen werden. Konnte da unser Friedensangebot bei Wilson nicht das Gefühl der Brüste rung hervorrufen?
ber geplant hatte.
v. Bethmann Hollweg : Das ist möglich. Aber trobem hat Wilson seine Friedensattion so ausgeführt, wie er es im NovemSacho. Prof. Dietrich Schäfer : Graf Bernstorff hat erklärt, die Erschwerung der Stellung Wilsons durch unser Friedensangebot hätte darin bestanden, daß unser Angebot bei den Feinden den Eindruck der Schwäche hervorrufen mußte.
Sachv. Prof. Bonn : Bei der ganzen Sache sollte natürlich eimas herauskommen. Dadurch, daß durch das Vorwegnehmen des deutschen Angebots Wilson in den Verdacht geriet, ein Agent Deutschlands zu sein, ist es möglich geworden, daß die Haßmaschinerie
in ganz anderer Weise wieder in Bewegung gefeßt werden konnte, als es sonst hätte geschehen können. Deshalb ist die Psyche Wilsons hier nicht entscheidend.
v. Bethmann Hollweg : Das ist in mancher Beziehung richtig. Ich glaube aber, die größere Sinneigung der Vereinigten Staaten zur Entente war in allen Ländern der Entente so be tannt, daß der Vorwurf der Deutschlandfreundlichkeit gegen Wilson nicht allzu ernst zu nehmen war.
Sacho. Prof. Hochsch: Wäre es nicht richtiger gewesen, die amerikanische Attion erst einmal auslaufen zu lassen und dann mit dem deutschen Vorstoß zu kommen?
zeugung, daß der unbeschränkte U- Boot- Krieg das einzige Mittel Abg. Gothein: Nach den Befundungen des Grafen Bernstorff
jei, uns zu retten. Gine solche Ueberzeugung läßt sich auch durch Zenfurmaßnahmen nicht totmachen, diese könnten nur die übelsten Wirkungen herbeiführen.
haben Erzellenz nach dessen Rückkehr aus Amerita ihm gesagt, Sie hätten, wenn Sie die Vermittlung Amerikas angenommen hätten, ohne zum U- Boot- Krieg gegriffen zu haben, den Reichstag Abg. Schücking( Dem.): Wenn in allen Völfern die Kriegs- nicht hinter sich, höchstens die sozialdemokratische Partei. Stimmung gleich gefährlich war, hätte man sie dann nicht durch eine Ist Ihnen nicht bekannt, daß die Fortschr. Vp. ebenfalls den Plattform, die allen Völkern gemeinsam wäre, überwinden Standpunkt vertreten hat, den U- Boot- Krieg zu bekämpfen, weil können, vielleicht im Sinne der Völkerbundsidee? Ist es Grz. be- er zum Krieg mit den Bereinigten Staaten führen müsse? fannt, daß durch Maßnahmen der Zentsur alle Schriften unterdrückt v. Bethmann Hollweg : Natürlich ist mir das bekannt gewesen. wurden, die sich mit dieser Idee auch rein wissenschaftlich in Meine Aufgabe war es, nachdem der U- Boot- Krieg einmal beDeutschland beschäftigten, ist Ihnen bekannt, daß den Trägern dieser schlossen war, allen gegenüber die Wirksamkeit des U- Boot- Krieges Idee durch Androhung von Schuhhaft und Gefängnis- nicht irgendwie in gweifel zu ziehen, ich mußte immer bestrafen verboten war, sich auch nur theoretisch darüber tonen, daß wir damit etwas erreichen würden. Deshalb habe su äußern und daß diese Zensurverbote auch fortdauerten, nach ich in den Gesprächen mit dem Botschafter nicht die Falten meines dem der Reichstag die Friedensresolution angenommen Herzens aufgedeckt, sondern die Momente angegeben, die für den hatte? Hat Erz. Versuche gemacht, gegen diese Maßnahmen Erfolg des U- Boot- Krieges sprachen. der Zensur einzuschreiten? v. Bethmann Hollweg : Es ist mir nicht flar, wie diese Frage mit dem Thema in Verbindung steht.
Borsitzender Warmuth: Vielleicht meint Professor Schüding, daß die Friedensstimmung dadurch im Lande eine Förderung erfahren hätte und daß Ihre Friedensaktion dadurch wesent lich unterstützt worden wäre?
v. Bethmann Hollweg : Ueber Details, wie sie Prof. Schüding gestreift hat, kann ich heute im einzelnen nichts sagen. Ich glaube auch nicht, daß ich aus den Atten Wesentliches feststellen tann. Prof. Quidde ist ja wohl brangialiert worden, er hat an mich geschrieben, und ich glaube, er ist auch von mir und von Staatssekretär Zimmermann empfangen worden. Die Verfolgungen waren nicht in meinem Sinne.
Abg. Gothein: Hatte die politische Leitung überhaupt keine Möglichkeit, der Zensur direkte Anordnungen zu geben, war sie immer genötigt, sich zunächst an die Oberste Beeres. leitung zu wenden?
Abg. Dr. Singheimer: General Ludendorff hat, als er den rücksichtslosen U- Boot- Krieg als einziges Mittel bezeichnete, um nicht den Feldzug zu verlieren, unsere Bage als hoffnungslos angesehen. Wenn Sie anderer Ueberzeugung gea wesen sind, hätten Sie da nicht dem Reichstag und der Presse gegenüber eine starke Waffe in der Hand gehabt?
v. Bethmann Hollweg : Ich habe heute früh diese Depesche selber berlesen. Es hätte wohl noch eine Möglichkeit bestanden, auch mit dem unbeschränkten U- Boot- Krieg den Krieg zu einem guten Ende zu führen, ich habe nur immer die große Gefahr vor Augen gehabt, das Risiko, das wir übernahmen, erschien mir ungeheuer.
Abg. Kayenstein: Welche Gründe haben Egz. veranlaßt, trob der Auffassung Ludendorffs sachlicher Gegner des unbeschränkten U- Boot- Striegs au sein?
sparen.
v. Bethmann Hollweg : Ich bin darauf sehr ausführlich eingegangen. Man sollte mir das Eingehen auf einzelne Fragen erhindert worden, in der Presse die Politik des Reichskanzlers zu Vorsitzender Warmuth: Ich lege auch feinen Wert darauf. Abg. Heile( Dem.): Ich bin durch die militärische Zensur ver lich ihre Zensur angewiesen hätte, meine Bolitit au durchfreuzen, ist unterstützen. v. Bethmann Hollweg : Daß die Oberste Heeresleitung absichtmir nicht bekannt.
v. Bethmann Hollweg : Daß Prof Delbrüd Schwierigteiten hatte, weiß ich, was die Zensurbehörde ihm erwiderte, weiß ich natürlich nicht.
beantworten. Bei all den großen Sorgen des Weltkrieges habe ich v. Bethmann Hollweg : Auch diese Frage kann ich heute nicht informiert, daß Sie die Friedensaktion Wilsons förderten? folche Dinge nicht selbst bearbeiten können. Abg. Dr. Sinzheimer: Waren Presse und Reichstag darüber Was haben Sie getan, um Reichstag und Presse in Parallele au bringen zu dem, was Sie beabsichtigten? v. Bethmann Hollweg : Diese zwar sehr prägnant ausge- Oberkommando Berlin gehindert, ähnliche Artikel zu schreiAbg. Dr. Cohn: Auch Prof. Hans Delbrüd wurde durch das sprochene Frage ist doch eine allgemein politische, die nur durch ben. Auf seine Einwendung, daß der Artikel in Uebereinstimmung allgemeine Ausführungen beantwortet werden kann. mit dem Reich& fanaler geschrieben sei, wurde ihm extvidert: Wir haben zu Anfang des Krieges mit einer starken Animosi„ Desto schlimmer für en Reichskanzler." tät der Parteien und der öffentlichen Meinung zu kämpfen gehabt. Ich habe wiederholt in vertraulichen Besprechungen mit Reichstagsabgeordneten auf die Gefahr der Propagierung dieser eindlichkeit hingewiesen und auch Anweisung gegeben, auf die Auf eine Frage des Abg. Dr. Spahn( 8entr.) erklärt immer dem Vorwurf begegnet, den Eindruck der Schwäche zu ben des Zentrums dahin aufgefaßt, inden burg solle bestim Presse in dieser Beziehung beschwichtigend zu wirken, bin aber v. Bethmann Hoffweg, er habe das heute früh erwähnte Schreimachen. Im preußischen Abgeordnetenhause wurde mir der Vor- men, ob er den U- Boot- Krieg für notwendig halte, das Zentrum wurf gemacht, aus lein mut nicht gegen Amerika vorzugehen. wünsche, daß der Reichskanzler sich seiner Ansicht anschließe, Das sind allgemeine Strömungen im Volte gewesen, gegen die dann würde er beim Zentrum Dedung finden. ich gefämpft habe, aber die Frage, was ich dagegen getan habe, ist Um 6% Uhr wird die weitere Vernehmung v. Bethmann Holldoch sehr schwer zu beantworten. Abg. Dr. Sinzheimer: Es ist sicher, daß Sie damals peffi- megs auf Dienstag. 4. November, 10 Uhr vormittags, vertagt. mistisch, sorgenvoll über den Ausgang des Krieges gedacht haben. Als General Ludendorff den U- Boot- Krieg als einzige Rettung den Krieg zu gewinnen, bezeichnet hatte, hätten Sie da nicht die Oeffentlichkeit durch rücksichtslose Aufklärung für Ihre Politik gewinnen fönnen?
v. Bethmann Hollweg ( mit Nachdruck): Pessimist bin ich nicht gewesen, das will ich ausdrücklich feststellen, um nicht durch die Feststellung des Herrn Berichterstatters hinsichtlich meiner Auffassung einer falschen Beurteilung zu verfallen. Ich habe vom ersten Tage an die Lage ernst, sehr ernst aufgefaßt; Ernst und Bessimismus sind aber zwei ganz verschiedene Dinge. Warum ich ist es denn unbekannt, gaß ich von den Parteien, von der öffent das Volk über den Ernst der Lage nicht voll aufgeklärt hätte? Ja, lichen Meinung gerade um beswillen die schärffte Opposition zu erich vertraulich über die Sache gesprochen habe, werden sich entdulden gehabt habe? Diejenigen Herren des Reichstages, mit denen nie ein rosiges Bild
v. Bethmann Hollweg : Ein brauchbarer Friedensschritt konnte nur gemacht werden zur Zeit eines militärischen befinnen, daß ich ihnen punktes; darüber mußten wir entscheiden. Wir konnten nicht darauf rechnen, daß Wilson gerade diesen Zeitpunkt benuten würde. Wir hatten Anfang Dezember Czernawoda und Bukarest vorgeführt habe, niemals. Der verstorbene Abg. Bassermann hat genommen. Oberst House hatte ja gesagt, daß er unser Friedens- sich einmal darüber beklagt, wenn er persönlich beim Reichsangebot für ein Zeichen der Schwäche gehalten hat. Wenn fanzler gewesen sei, dann fomme er immer jo ernst heraus. Hätte Amerita glaubte, wir wären in dem Moment so schwach, so hätte ich im Reichstag den Pessimismus vertreten, dann wären wir Wilson auch seinerseits den Appell nicht in diesent Moment er fofort zusammengebrochen. Da mußte ich den Mut gehen lassen, denn er mußte gewärtig sein, daß die Entente auf aufrecht erhalten, das war meine Pflicht gegenüber dem einen Friedensappell nicht eingehen würde, wenn sie uns in einer Bolt, gegenüber der Armee. Ich bitte, meine Neben darüber schlechten militärischen Lage glaubte. nachzulesen, obwohl ich selbstbewußte und zuversichtliche Worte ge sprochen habe goldene Berge habe ich niemals vor dem deutschen Bolte aufgerichtet.
Ich konnte mich auf Wilson nicht verlassen. Es bestand die Gefahr, daß er den Zeitpunkt der militärischen Höhe berpassen und daß so die Möglichkeit zu einer Friedensaktion aufs Unbestimmte vertagt würde. Ich habe mit voller Absicht den Grafen Bernstorff gebeten, die Aktion in Amerika weiter zu betreiben, weil ich nicht wußte, wann Wilson heraustreten würde. Jest nachträglich sich zurechtlegen, was besser gewesen wäre, ist unfruchtbar.
Prof. Bonn : Eine militärisch günstige Lage ist doch nicht eine Frage von 3-4 Tagen. Gewiß war Wiljon ein Zauberer. Dann hätte man bei ihm doch aber anfragen können, wann er heraus. gutommen gedente und ihm mitteilen fönnen, daß wir ihm son it zuvorkommen würden.
v. Bethmann Hollweg : Ich habe alle Möglichkeiten gegenei.iander abgewogen. Eine solche Mitteilung an Wilson aber hätte ich politisch nicht für t! ug gehalten.
Abg. Dr. Gohn: Sie sagten, daß die Form unseres Angebotes ein Kompromiß war. Worüber bestanden gegenfäßliche Auf fassungen?
v. Bethmann Hollweg : Hierüber hat sich General Bude a dorff in seinem Buche ausgesprochen. Er legte Wert darauf, daß unsere aussichtsvolle militärische Lage in dem Angebot zum Ausdruck gebracht wurde. Das ist wohl in etwas zu starker Weise
geschehen.
Bors. Warmuth: Was haben hier Grzellenz getan, um die deutsche Oeffentlichkeit über die Absichten der Reichspolitik aufzuklären?
Abg. Dr. Cohn: Die
Pressekonferenzen
wurben zunächst vom Major Deutelmoser vom Großen Generalstab, später durch einen anderen Offizier geleitet. Herr Deutelmofer wurde in das Auswärtige Amt als Chef der Preffeabteilung oder der politischen Abteilung berufen. Wenn nun die Differenzen zwischen politischer und militärischer Reichsleitung bestanden, wie ist es bann gekommen, daß ein Mann, der selbstverständlich von seinem militärischen Standpunkt ausgehend die Dinge betrachtet, in die zivile Reichsleitung berufen werden konnte? Burde doch dadurch der Einfluß der militärischen Stellen auf das Auswärtige Amt und die Oeffentlichkeit nur noch verstärkt.
Kleine politische Nachrichten.
Die Finanzlage der Reichsbetriebe. Wie die P. P. N. aus der Verwaltung der Reichsbetriebe Spandau , kiel und Wilhelmshaven hören, sind die Einnahmen für dieses Jahr nur auf zwei Millionen Mark angefeßt worden, denen Ausgaben von 495 Millionen Mart gegenüberstehen.
Verfügung in der Angelegenheit der Beschränkung der ReDas Münchener Versammlungsverbot. In einer ergänzenden volutionsfeiern teilt das Gruppenkommando mit, daß die meise erteilt werden könne, wenn nachweislich aus zwingenden Genehmigung zur Abhaltung von Versammlungen ausnahms= Gründen Versammlungen an anderen als an den verbotenen Tagen daß eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit nicht zu cr= nicht stattfinden können und wenn die Garantie gegeben erscheine, warten jei.
Amerikaner gegen Schieber. Die amerikanischen Behörden haben laut Fr. 8tq." in Coblenz eine Durchfuchung verschiedener Säufer, in denen Schieber zu verkehren pflegen, veranstaltet und daber über 20 Schieber festgenommen. Diese werden morgen nachmittag zusammen öffentlich zum Bahnhof Ehrenbreitenstein geführt und nach dem unbesetzten Deutschland abgeschoben.
Wirtschaft.
Enttäuschungen.
Größere
Jedesmal, wenn der Zwangswirtschaft unterliegende Lebensmitteln verdorben sind, erhob sich ein Geschrei der Händler, die behaupteten, daß so etwas im freien Handel nicht möglich sei. Sehr lebireich für die Tiefgründigkeit dieser Behauptungen sind jest lagen, die aus Streisen der Fischhändler kommen, Der Fischbandel ist bekanntlich seit einiger Zeit freigegeben. Jest wartungen, die an die Freigabe des Fischhandels gefnüpft macht man die Entdeckung, daß die bochgespannten Erwurden, sich zum großen Teil nicht erfüllt haben. Mengen von Fifchen sind verdorben. So mußten 3. V. in Berlin innerhalb dreier Tage etwa 10 bis 12 Waggons Seev. Bethmann Hollweg : Der Einfluß des Militärs ist durch lichen Genuß nicht zu verwenden waren. Ein noch größeres fische der Abdeckerei zugeführt werden, da sie für den menschdie Berufung Deutelmosers nicht verstärkt worden. Ich habe Quantum, das noch ohne Schädigung für die menschliche Gesundmich mit der Berufung Deutelmosers, den ich als geeigneten beit zu genießen war, aber den üblichen Anforderungen nicht entBeamten erkannte, auf Vorschlag des Auswärtigen Amtes sprach, fonnte nur noch zu bedeutend herabgefegten Preisen ber einverstanden erklärt. Ueber meine Gründe hierzu glaube ich fauft werden. Es wurden für 1 Pfund solcher Ware nur 80 bis hier mich nicht äußern zu müssen. Reichsminister Dr. David: War die Oberite Heeresleitung bar Berliner Fischhandel hieraus erwachsen ist, in jenen brei Tagen 60 Bf. erzielt. Schägungsweise dürfte der Verlust, der dem über informiert, daß von der politischen Leitung im Herbst Wilson fa st eine Viertelmillion betragen. Ganz ähn zu einer Friedensattion angeregt war? Bu gleicher Zeit wurde liche Erfahrungen hat man auch int Hannover gevon der Obersten Heeresleitung und ihrem Presseapparat diese macht. Da es damals noch sehr heiß war, mußten auch Amerikaheke und
bie Wilsonhehe
,, Wir kaufen uns tot."
dort die Fische mit niedrigeren Preisen als üblich verkauft werben, um au berbindern, daß die ganze Ladung den Düngerv. Bethmann Hollweg : Zu diesem Zwed habe ich meine Reden im Reichstag gehalten. Ich habe natürlich gehofft, daß von Tag zu Tag ins Bolt hineingetrieben. Ist von der politischen bak viele Händler, die den freien Fischhandel mit allen erdenklichen fabriten zugeführt wurde. Diese Verhältnisse haben dahin geführt, Leitung etwas geschehen, um die Oberste Heeresleitung darauf mitteln propagiert hatten, bereits jetzt anderer Anschauung gebie Presse aufmerksam zu machen, daß damit diese politische Aktion, die worden sind. In jedem Falle ist der Beweis erbracht, daß der uneinstimmen würde. Aber es ist ja bekannt, daß schon damals ein Wilson au einer Friedensaktion bringen sollte, durchreuat vermittelte Uebergang von amtlicher Bewirtimaftung aum freien großer Teil der Preise nicht geneigt war, meine Gedanken weiter und ernsthaft bedroht werde? Ist die Oberste Heeresleitung Handel fich stets mit gewissen Störungen vollzieht und nicht so auberfolgen. nicht veranlaßt worden, durch ihre Pressemaschine darauf hin- leicht von statten geht, wie man in weiten Streifen anzunehmen Abg. Gothein( Dem.): Unter dem 5. Februar 1916 haben sich autvirken, daß diese Durchfreuzung der geplanten Aktion aufEw. Era beim General v. Falkenhayn darüber beschwert, daß öte und richtige Einstellung der Presse erfolge? Haben Erzel pflegt. die Bensur gegen die Presse nicht vorgehe, insbesondere nicht lenz nicht die Frage erwogen, ob es damals möglich gewesen wäre, gegen die Deutsche Tageszeitung", die treuzzeitung" und die die führenden Parteien oder wenigstens die Führer der Parteien, " Kölnische Volkszeitung", welche die Absichten der Reichsleitung, zu von denen Sie annehmen durften, daß bei ihnen Ihre Politik auf einem Ausgleich mit Amerika zu kommen, durchkreuzten. Berständnis stoße, in vertraulicher Form darüber zu inforGeneral v. Falkenhayn hat darauf geantwortet, daß er nicht fin- mieren, daß eine solche Aktion, wie sie bei Wilson in Borberei den könne, daß die Haltung dieser Zeitungen irgendwie gefahr- tung sei, auch ihrerseits für die öffentliche Meinung in das richtige I ich wäre, und daß er es nicht für richtig halte, einseitig eine Fahrwaffer gebracht werde? bestimmte Richtung zu unterbinden. Daraus geht doch hervor, daß v. Bethmann Hollweg : Die Hebe gegen Amerifa hat auf ein starter Gegensatz zwischen Gw. Erz. und der Obersten unsere Friedensattion feinen Einfluß gehabt, ich habe sie auch nicht Heeresleitung hinsichtlich der Zenfur bestand. ale unser Motiv bezeichnet. Die Oberste Seeresleitung habe ich v. Bethmann Hollweg : Gegen die Agitation für den U- Boot- von unseren Schritten unterrichtet. Die Wirtjamiei Krieg bin ich wiederholt mit allen mir zugänglichen Mitteln vor der Wilsonschen Friedensaktion brauchte bei der Seutschen Sie gegangen, sowohl in Telegrammen wie in mündlichen Unterhand- gierung nicht gestärkt zu werden. Wir haben seine Friedens lungen mit dem Hauptquartier. Ich habe auch die Gründe an- note mit warmen Worten des Dantes beantworter und jo seinen geführt, aus welchen die Agitation doch immer wieder aufgelebt Friebensappell angenommen, ohne uns durch die Animofität ift. Weite Kreise des deutschen Wolfes waren der ehrlichen Weber- im deutschen Bolle stören zu lassen.
Zu unserem Artifel unter diesem Titel in Nr. 537 des Vors wärts" erhalten wir eine Zuschrift des Geschäftsführers des wer bandes deutscher Getreibetaffeefabritanten Dr. Glier, in dem darauf hingewiesen wird, daß Weizen und Korn schon seit Jahren nicht mehr zur Herstellung von Ersaykaffee verwandt werden darf, während in Gerfte die legte Lieferung vor dreiviertel Jahren erfolgt ist. Was jest davon angeboten ist, ist meist Schiebertaffee, der zum Teil aus Heeresbeständen stammt, aum Teil aber nur unter diefem Vorwande gehandelt wird. Infolgedessen ist es gar nicht möglich, für den Bohnentaffee, der im Elusland eingekauft wird, Grfaglaffee zu fabrizieren. Wenn der Einfuhr von Kaffee wirklich entgegengetreten werden soll, so ist es nötig, daß die Getreidelaffeefabrikanten erst einmal genügend Getreibe für den Kaffee- Grfaz freibelommen.