ministers und femer nächsten Umgebung in the Gegenteil umzu wandeln und das Treiben der Insurgenten zu unterstützen.
In dem freteften Bande der Belt, das Deutschland nach es it and bentbar, daß einmal ein politischer Streff feiner Berfaffung ist und auch in der Praxis sein wird, so- der Arbeiter in lebenswichtigen Betrieben als berechtigt anbald Unabhängige und Kommunisten die demokratische gesehen werden kann, nämlich dann, wenn dieser Streik die Eine rühmliche Ausnahme hierbei machte der Kommandant Selbstherrschaft des Volkes anerkennen und auf die Anwen- Bustimmung der überwältigenden Mehrheit aller Schichten von Berlin Major kaupisch. Dieser im Sinne der Republik dung roher Gewalt zur Durchseßung ihrer Ziele verzichten, der in Frage kommenden Bevölkerung findet und dazu hervorragend bewährte Offizier fümmerte sich nicht um die Machen müssen alle Rechte und Freiheiten des einzelnen dienen soll, anderen noch schwereren Schaden von der Ge schaften der Kamarilla und ging den Agenten des Majors Bischof und einzelner Gruppen ihre Grenze finden an de i samtheit abzuwenden. Ich denke dabei an den in den letzten mit allen ihm zu Gebote stehenden Organen energisch ans Leder. Recht und dem Interesse der Allgemeinheit. Tagen stattgehabten Streik der Elektrizitätswerfe in Meg, Bereits vor einigen Tagen veranlaßte er, daß zugefaßt werde. Der Niemand kann das Recht in Anspruch nehmen, eine Hand- der zum Protest gegen die französische Gewaltherrschaft be- Erfolg dieses Einschreitens. war verblüffend. Es lung zu begehen, die die Gesamtheit oder einen überwiegen- schlossen war. Dagegen würde es ein Zeichen von überaus gelang, einen großen Teil der Verschwörung aufzudecken und zahl den Teil derselben schädigt. großer Verantwortungslosigkeit gegenüber dem Interesse der reiche schwer belastete Personen festzunehmen. Um die Ermitt Von diesem Gesichtspunkt ist die Frage zu prüfen, ob Bevölkerung sein, wenn man, wie das in Berlin und zum lungen nicht zu stören, ist es im Augenblid nicht angebracht, hierüber und wann ein Streit in lebenswichtigen Be- Teil auch in anderen Orten geschehen ist, bei allen mög. nähere Details mitzuteilen. Auf Grund der vorliegenden Beweise trieben berechtigt ist. Der Begriff des lebenswichtigen lichen Gelegenheiten derartige lebenswichtige Betriebe lahm- hat der Reichswehrminister Noste menmehr den Auftrag gegeben, Betriebes ist gewiß fein eng umschriebener. Es ist durch- legt oder lahmzulegen versucht. Demonstrationsstreifs an- mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die Werbetätigkeit aus nicht jeder Betrieb lebenswichtig, dessen Stillegung Un- läßlich des Todeseiner Person, Proteststreifs oder Sympathie- vorzugehen. bequemlichkeiten mit sich bringt. Deshalb fann man wohl streits zugunsten einer in feinem Zusammenhang mit diesen Das paẞt mm aber den in den Militärbehörden vorhandenen sagen, daß die Stillegung der Hochbahn, Straßenbahn Betrieben stehenden Arbeiterschaft müßten von dem eigenen Selfershelfern der baltischen Freischürler nicht in den Kram. Sie und des Omnibusverkehrs in einer Stadt für die Bevölfe- Verantwortlichkeitsgefühl der Arbeiter lebenswichtiger Be- fuchten und fanden Mittel und Wege, um den unbequemen Major rung zwar starke Unbequemlichkeiten mit sich bringt, aber triebe abgelehnt werden. Aufgabe der Gewerkschaften muß Staupisch zu beseitigen. Plöhlich erinnerten sie sich daran, daß in der Regel nicht als Gefährdung wichtigster Lebensinter- es sein, dieses Verantwortlichkeitsgefühl so zu festigen, daß der Posten, den er innehat, nicht seinem Range entspricht, essen der Bevölkerung angesehen werden kann. Anders ist die Arbeiterschaft in jedem Falle die richtige Entscheidung sondern durch einen Oberst besetzt werden muß. Jedenfalls ohne schon ein Streik der Eisenbahn zu beurteilen, weil treffen fann. Das können die Gewerkschaften aber nur, wenn borheriges Einverständnis mit Noske ernannte das Personalamt durch die Stillegung der Eisenbahn nicht nur der Personen- fie sich nicht selbst zum Tummelplaz parteipolitischer Kämpfe Berlin . Wie es in allen militärischen Ressorts zugeht, so auch des Kriegsministeriums einen Obersten zum Kommandanten von und Güterverkehr verhindert, sondern in der jetzigen Beit machen. besonders die Lebensmittelversorgung und die beim Bersonalamt. Intergeordnete Organe schoben bie Versorgung der Bevölkerung und Industrie mit Roblen Gache und legten fie dem Chef des Stabes, der sie als ordnunge unmöglich gemacht und andere wichtige Lebensinteressen gemäß betrachten mußte und gegen den hier fein Vorwurf erhoben wird, dem General v. Oldershausen zur Unterschrift vor. Damit des Volkes gefährdet werden. aber das Intrigenspiel nicht zur unrechten Zeit Staub aufwirbelt, Aehnlich liegt es mit den Elektrizitäts-, Gaswird die Veröffentlichung der Ernennung und die Einführung des und Wasserwerken. Die Stillegung dieser Werke beneuen Kommandanten etwas hinausgeschoben. Die Tage der deutet, daß mit dem Versagen von Wasser, Gas und Elektrizität nicht mur die Ernährung der Bevölkerung in schwerstem Die ungebeure Rot in der Rohlenversorgung und Ste große Revolutionsfeier erschienen den gewiegten Taftifern der Maße gefährdet ist, sondern daß die Erfüllung auch nur der Gefahr der Rartoffelnot in ben Städten haben die Reichsregierung Militärtomarilla doch wohl als ein ungeeigneter Augenblid für die allernotdürftigsten gesundheitlichen und hygienischen Bedürf- gezwungen, den gesamten Berfonenverkehr auf den Durchführung der„ Aktion". Erst nach dem a. November soll der nisse und die Ausübung der ärztlichen Tätigkeit im stärksten Eisenbahnen für vorläufig 11 Tage su unterbinden unb bie Schlußpatt des Intrigenspiels vor fich gehen. Maße erschwert oder ganz verhindert wird und daß in weni- Berkehrsmittel allein in den Dienst der Kohlen, und kar. gen Tagen der völlige Zusammenbruch, abgesehen von allen toffelbeschaffung zu stellen. Aber diese einschneidende Maßanderen Wirkungen, besonders auf dem Gebiete des Er- nahme kann nur Erfolg haben, wenn in diesen Tagen zugleich nährungs- und Gesundheitswesens eintreten muß. Ale alle Kräfte ber Erzeugung und Beförderung von Koblen und diese Werke, von denen die Stillegung jedes einzelnen auch Startoffeln aufs höhte angespannt werden. Darum: Berglente, fteigert weiter die Rohlenförderung! die Tätigkeit der anderen start beeinflußt, zum Teil unmöglich macht, müssen daher als für die Bevölkerung lebensnot- andwirte, liefert Startoffeln ab! Arbeiter und Unter nehmer des Berkehrsgewerbes, forgt für rafchefte Abfuhr! wendige Betriebe angesehen werden. Eisenbahner in Betrieb und Werkstatt, verwendet alle Kraft auf höchfte Leistungsfähigkeit der Eisenbahn!
Volksgenossen!
Hier wird nun ein verbienber Mann, der der Republi? im ber strichenen Jahre große Dienste geleistet und sich durch umsichtiges, taktvolles Verhalben bewährt hat, trotz weitgehenden Vertrauens seiner höchsten Vorgesetzten abgefügt, tveil er seine Pflicht tut und den Anordnungen der Regierung Geltung verschafft. Soll diese Intrige der Berliner Baltikumschieber wirklich zum Erfolge führen?
Die fauren Trauben.
Kein Sozialdemokrat fann seine Sand dazu bieten, Kurz vor Redaktionsschluß trifft aus Helsingfors die Melhang etwa aus diesen Gründen den Arbeitern lebenswichtiger BeElf Tage müssen die Kohlen. and Kartoffelsage ein, daß die Bolschewiften aus der Richtung Bleskau mit starten triebe das Streifrecht überhaupt zu nehmen. Es ist aber unaufhörlich durch das ganze Deutschland rollen. Kräften unter Benutzung von Banzerautomobilen angreifen. Die Klar, daß die Arbeiter von Betrieben, deren Tätigkeit von Jeder Zug mehr, der belaben und abgefertigt werden kann, be- Nordwest armee räumte 2uga und Gatschina. Die ungleich größerer Bedeutung für die Lebensmöglichkeit der beutet einen Schritt sur inneren Feftigung und Wohlfahrt. Hier Bedeutung des Berluftes von Gatschina wird auf Grund der unten gesamten Bevölkerung ist als die irgend einer anderen Ar- mitzuhelfen ist vaterländische Pflicht. Ein Volksgenosse muß dem folgenden Darlegungen, die auf früheren Meldungen beruhen, ausbeiterkategorie, eine doppelte Berantwortung anderen helfen, und alle müssen für das gesamte Gemeinsame der Weißen Truppen ist schwer. Eine große Hilfe für die Bolsche geführt. An der ganzen Front toben heftige Kämpfe. Die Lage gegenüber der Bolfsgesamtheit zu tragen haben für die Fol- arbeiten. Wenn sich in diesen elf Lagen unsere Goffnungen er- wiften bebeuten bie herangeschafften ants, bie nicht, wie von gen, die bei einem Streit entstehen. Es ist daher unmög- füllen, dann können wir dem kommenden Winter eiserner beutschfeindlicher Seite behauptet wird, deutscher Herkunft find, lich, Streits in das völlig freie Belieben der Arbeiter solcher were und feinen Anforderungen ruhiger entgegensehen als sondern von den seinerzeit eiligit ans Obeffa abtransportierten Betriebe zu stellen. Das würde dazu führen, daß diese zu hente. Ententetruppen herrühren. Diktatoren über unser gesamtes wirtschaftliches und politisches Leben gemacht werden. Mit Hilfe der Elektrizitätsarbeiter fönnte die Erfüllung jeder Forderung erzwungen werden. Solche Streifs müssen deshalb unter die gemeinfame Verantwortlichkeit und Kontrolle der Gesamtheit der gewerkschaftlichen Organisationen und des Reiches gestellt werden. Zu diesem Zwecke müssen unter Führung der Gemerfschaften besondere Instanzen geschaffen werden, die Lohn- und Arbeitsdifferenzen in solchen lebenswichtigen Betrieben im weitestgehenden Maße durch Verhandlungen und Schlichtungsentscheidungen erledigen und deren Aufgabe es ist, jede Streitmöglichkeit rechtzeitig au beseitigen. ft ein Streit einmal unvermeidlich, so haben die Gewerkschaften oder, falls diese versagen, die Regierung dafür zu sorgen, daß die Betriebe insoweit in Gang gehalten werden, als die Sorge für Leben und Gesundheit der Bevölkerung es erfordert.
In Schutzhaft und Hilfsdienst.
Kriegserinnerungen von Armo Reichard I.
In den Julitagen 1914 wurden unter vielen alben Barteigenossen die früher schon im Barlament besprochenen und frili fierten„ Geheimerlasse" Bogel von Haldenfteins diskutiert, wonach im Falle einer Mobilmachung alle triegsunbrauchbaren führenden Parteigenoffen fofort in Sicherheit" gebracht werden sollten. Man hat wenig davon gehört, daß allgemein nach den Erlassen berfahren worden wäre. Von dem Balkon des Berliner Schloffes wurde von dem redseligsten aller Monarchen, der ja die Gozialdemokratie eigentlich damals schon zerschmettert und totgeredet hatte, die Parole ausgegeben: Jch fenne feine Barteien mehr ufm. Ueberall scheint aber diese Verheizung nicht hingedrungen zu fein, trop des ftvammen preußischen Apparates. Ganz hinten, im Streife Rothen burg in der Laufib, galt jebenfalls noch der Geheimerlaß des Generals, die Barole des obersten Kriegsherrn" mußte man da wohl übersehen haben.
Wenn auch die Nachrichten, die aus dem Osten kommen, nie borsichtig genug aufgenommen werden können, fann man doch mit Bestimmtheit feststellen, daß die Lage der Antibolichemisten eine ungünstige, ja eine verzweifelte geworden ist. Am Sonntag früh begann nach Nachrichten von der Front der weißen Nordwestarmee der EntscheidungsBon gut unterrichteter Geibe wird uns geschrieben: tampf im Raume von Gatschina. Dabei soll es dem Die Agenten der Baltikum - Insurgenten haben in letter Beit linfen Flügel der Nordwestarmee gelungen sein, im übereine ungeheure Geschäftigteit entvidelt. Der Reichswehrminister raschenden Angriff bis Ropscha vorzubringen, etwa Rosie wurde bis vor kurzem durch untergeordnete militärische Or- 12 Werft westlich von Krasnoje Stelo. Als die Noten gane, die mit den Verschwörern innerlich fraternifieren, in Un- Truppen zu weichen begannen, warf der Bolschewifengeneral fenntnis über den Umfang des Werber- und Agenteminwesens ge- Ticheremrissom seine besten Reserven, eine Baschfirendivision halten. Sicherlich hatten er wie die ihm direft beigeordneten ins Feuer, deren starken Drud Judenitsch nicht gewachsen Herren den festen Willen, dem Untesen mit aller Schärfe zu be- war. Er mußte Nopscha räumen, um die Umgebung seiner gegnen. Die mittleren und untergeordneten militärischen Stellen linken Flanfe zu verhindern. Troßdem ist für ihn die Umberftanden aber, wie es scheint, die Anordnungen des Reichswehr- tlammerungsgefahr nicht beseitigt, weil dem linken Also Polizeischußhaft. Meine Frau, die in früheren Jahren ja so fimmel, der ja in jener großen Beit" überall im Vaterland oft erleben mußte, daß man ihren Liebsten so nall und Fall ab- grassierte, hatte natürlich auch unserem Gefängnis Zuwachs gebracht. führte, um ihn den Freuden einer Untersuchungshaft zuzuführen, Auf einer Landstraße hatte man einen reifenden Photographen arremußte jetzt vorbereitet werden. Der Beamte gab mir die Erlaubnis. tiert, den man für einen Spion hielt. Es war ein ausgefochter Es war dies nicht leicht. Kriegsausbruch und nach so vielen Jahren Junge, der wohl hier und da auf den Dörfern die Dorfschoten zur wieder einmal auseinandergeriffen in so eine ganz ungewisse Zu- Martierung eines möglichst freundlichen Gefichts animierte und tunft. Ga mat ja möglich, daß man mich meit fort, in eine ent- ihnen dafür einige Märters abnahm, um ihnen nie die gewünschten legene Gegend bringen würde, vielleicht gar als Geisel für das zu- Bilder zu liefern. Aber mit Spionage hatte er nicht das geringste fünftige Wohlverhalten der sozialdemokratischen Partei. Diese Ge- zu tun. Dafür unterhielt er die Gesellschaft mit der Erzählung danken gingen mir alle durch den Kopf, der Abschied wurde gerade feiner überaus reichen Abenteuer. Auch ein Berliner Junge, der beshalb so überaus schwer, wie noch nie in früheren Fällen. In auf einer Geschäftsreise mit einem Eisenbahner Streit bekommen Gemeinschaft mit dem Beamten ging es also zum Amtsgericht. hatte, war wegen Spionageverdacht eingesperrt. So bengingen Ueberall verstörte Gesichter. Am Marktplak über den der Weg die Tage. Die Kriegsereignisse erfuhr man natürlich. Ich hatte nach dem Gefängnis ging, ftauten sich die Menschen an der Zeitungs - mich bei allen möglichen Instanzen beschwert, bis es endlich dem expedition, um die Ertrablätter zu lesen, meine Abführung fiel daher Parteivorstand in Berlin nach 14 Tagen gelungen war, unsere Entbort nicht besonders auf. Erst im Gefängnis erfuhr ich, daß ich haftung durchzusehen. hier der einzige inhaftierte Genosse war und daß man nur noch einen Genoffen aus einem Nachbardorfe eingebracht hatte.
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Inzwischen war die Parteibetvegung am Orte durch die Einziehung fast aller tätigen Barbeigenossen faft ganz abgestorben. Auch mir wurde es nicht möglich, viel für sie zu tun. Gleichwohl er Ich wurde in eine Arrestzelle geführt, an deren Außenseiten freute ich mich von oben" der größten Aufmerksamkeit. Bei einer noch ertra eiserne Läden waren, daß die Belle besonders dunkel ge= Als 43 jähriger hatte ich noch meinen Bandsturmschein in der macht werden fonnte. Die 24 stündige Frist, die die Strafprozeß- plöglichen Nachmusterung wurde ich für a. v. in der Heimat erklärt Tasche, der im Jahre 1892 die Losung erhalten hatte: Bandsturm ordnung für die äußerste vorsieht, innerhalb deren ein Verhafteter und binnen zwei Tagen zum Facharbeiterbataillon nach Bosen eingezogen, lediglich um dort Schreiberdienste au verrichten. Man mit Waffe. Also bei der Mobilmachung fam ich vorläufig nicht in bernommen und über den Grund seiner Verhaftung aufgeklärt brauchte mich dort gar nicht, denn die Schreibkräfte wurden durch Frage und dieser Umstand gab mir Grund zu der Besorgnis, daß werden muß, brauchte bei mir nicht erfüllt werden. auch ich nach den erwähnten Erlassen injesponnen werden könnte. eben nicht auf Grund der Strafprozeßordnung verhaftet worden. weibliche Arbeitskräfte erfest. Ich lernte als Bataillonsarztschreiber Als nun die vorzeitige Mitteilung über die Mobilmachung im Man verhaftete mich ohne Grund, also brauchte ich auch den Grund manche Verfügung tennen, die für mich von großem Werte war. Das erstemal waren die sogenannten Mordkommissionen eingesetzt „ Berliner Sofalanzeiger erschienen war, äußerte ich mich in nicht zu erfahren. Gleichwohl ließ ich mich beim Gefängnisvorsteher worden, die von vielen recht gefürchtet, von mir aber recht begrüßt Freundestreisen über meine Befürchtungen, dies wurde aber sehr bormelden, um mir einige Erleichterungen zu erbitten. Am Mittag wurden. Ich wußte, daß auf dem Wege des überaus langweiligen ungläubig aufgenommen. Aber ich sollte mich leider nicht getäuscht des anderen Tages kam der Vorsteher, ein Amtsgerichtsrat, in D.- 1.- Berfahrens ein Boskommen von den Preußen nicht so leicht haben. Ich hatte damals weber in der Partei noch in der Gewerf meine Belle. Ich merkte es ihm an, er hatte wohl selbst Störungs- ging, um so weniger, als ich ja meine Einziehung nur als eine schaft ein führendes Amt. Schtvere förperliche Strankheit und versuche meinerseits erwartet. Ich erfuhr später, bak man jogar Maßregelung aus politischen Gründen betrachtete. Aber nach den Nervenieiden legten mir große Reserve auf. Aber meine Ber- Befreiungsversuche von außerhalb erwartet und gefürchtet hatte. für die Mordkommissionen gegebenen Bestimmungen mußte ich ja gangenheit, meine Vergangenheit! Als früherer Redakteur an der Ich erhielt weitgehende Augeſtändnisse. Meine Frau durfte mich ohne weiteres loskommen, das war mir gewiß. Meine SchreiberBarteipreffe und aus sonstigen Anlässen aus der Agitationsarbeit täglich besuchen, um mich wegen meines Beidens zu pflegen. Alle herrlichkeit sollte auch nicht lange dauern, ich wurde zu den Pionieren hatte ich, abgesehen von vielen, oft langen, untersuchungshaften, Bücher und gewünschten Zeitungen erhielt ich. Zum ersten Wale versetzt, tam aber dort vor die Kommission und wurde sofort für über drei Jahre Gefängnis auf meinem Konto der Vorstrafen. Und durfte ich im Gefängnis die Barteipresse lesen, sonst waren dauernd friegsunbrauchbar erklärt und bald bis auf weiteres behöchftens Amtsblätter gestattet. Den ganzen urlaubt. Man entließ mich aber nicht, sondern zahlte mir monate dann aus allen Orten ein schlechtes Signalement. In einem poli- fonders in Sachsen tijmen Strafaltenſtüd aus meinem Aufenthaltsorte befand sich die Tag durfte ich auf dem kleinen Gefängnishofe zubringen. Der lang Löhnung und Verpflegung weiter, um mich weiter unter der war beisammen. lichen Verfechtung feiner sozialdemokratischen Parteigrundsäße ift Da war zunächst mein Veidensgefährte, ein franklicher Genosse P. Fuchtel der Militärgeſehe zu halten. Und dabei war ich nur ganze fünf Wochen Soldat. von dem R. von hier aus nichts Nachteiliges zu berichten. Also aus R. Er war zum ersten Male im Gefängnis und in furchtDa fam das Hilfsdienstgesetz! Gines Abends fand ich einen fanatisch und gefährlich, sonst nichts Nachteiliges, bas sagt genug. barer Gemütsstimmung. Ich fonnte ihn erheitern und zerstreuen Brief aus Jutraschin im Kreise Rawitsch vor, in dem mir eine Con dem Fenster meiner im Oberstod gelegenen Wohnung sah und das war mir eine roße Genugtuung. Wir waren gerade im Bolizeiverwalterstelle angeboten wurde. In meinem Heimatsorte, ich foeben auf der Straße die Kriegszustandserklärung Deutschlands Sofe, als man auf dem Amtsgerichtsgebäude die Fahne aus Anlaß dem Hauptorte der deutschen Glasindustrie, hätte ich ohne weiteres an Rußland anschlagen. Ich will hinuntereilen, das unglüdver- der Mobilmachung hochzog. Das veranlaßte meinen Parteifreund in einer Glashütte oder auf einem Amte eine Stelle bekommen heißende Dokument zu lesen. Da schon auf der Treppe ereilt mich zu dem Wike:„ Du höre, die feiern den ersten Sieg, fie haben die fönnen, aber das durfte nicht sein. Weit, weit weg mußte ich, in Das Schidial. Die Treppe herauf tommt ein Bolizeiwachtmeister ersten beiden Kriegsgefangenen eingebracht." Es war der erste und die Bolatei und ausgerechnet nach Jutraschin im Kreise Rawitsch in Uniform. Also das ist schon bas erwartete„ nerwartete". Bu letzte Wit, den ich von ihm hörte. Er wurde die folgenden Tage Unser Bürgermeister ist auf dem Felde der Ehre gefallen," so hieß immer trauriger, so daß es felbft mir mit meiner von Natur aus Der Polizeibeamte, ein freundlicher Herr, der mir persönlich heiteren Veranlagung nicht mehr gelang, ihm die Trübsal auf Mises in dem Briefe, den mir der Beamte des Ortes schrieb, der mir mitteilte, daß er allein die Magistratsgeschäfte führte und die als ein durchaus anständiger Kerl" befannt war, entschuldigt sich: nuten zu vertreiben Rassenfachen auch weiter bearbeiten wollte, während ich die Ge Es ist mir ungeheuer unangenehm. Es handelt sich um das Neben zwei Untersuchungsgefangenen, die wegen Betrugs inter- schäfte des Polizeiberwalters übernehmen sollte. Auch das für mich Thema: Mobilmachung und Sozialdemokratie. Also der Geheim- niert waren, befand sich in der fleinen, aber feinen Gesellschaft ein zuständige Bezirkskommando überwies mir unter den üblichen erlaß. Nun, ich muß Sie bitten, mit auf das Amtsgericht au Handwerksmeister, der wegen Gittlichfeitsverbrechen verhaftet mor- Strafandrohungen diese Stelle und forderte mich auf, meinen gehen. Der Berhaftbefehl trug die Unterschrift des Landrates, ben war und schon vier Monate in Untersuchung war. Der Spionen Lebenslauf dem hochweifen Magistrat zu Jutraschin einzusenden,
mir?
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Jawohl!
Also tommen Sie mit rauf.
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