Gewerkschaftsbewegung
PP
Ein Urteil aus eigenem Laget.
Der Kampf. Das Münchener Drgan ber Inabhängigen Sozialisten, machte am 12. November zu dem Versuch, ben Berliner Metallarbeiterstreit au einem politischen Generalftreit auszuweiten, folgende Ausführungen:
„ Es ist tein 8ufall, daß gerade in den Eugenbliden, ba Saafe auf dem Sterbebette lag, von der sogenannten Fünfzebnerfommiffion, dem überbolten Vollzugerat, ber Berliner U. S. B. und natürlich auch ben anarchofyndikalistischen Kommunisten der tolle und jeder Einiicht bare Ber fu& unternommen wurde, ben nunmehr schon Wochen währenden Berliner Metallarbeiterstreit in einen politischen Generalftreif an berwandeln.
એક છ orginge
Reprodtimeters
auf bie Borgänge bei ber Berbaftung bes Bolaageratsmitgliebes Begmann, welcher bon den zur Berbaftung Beauftragten mit Kolben ftößen trattiert wurde, erklärte, daß Mitglieder der S. B. D., welche derartige Brutalitäten billigen, allerdings Fustritte berbienten. Desgleichen erklärte der Referent, daß er dadurch und durch das Verhalten der Führer der S. P. D. den streifenden Metallarbeitern gegenüber, es in Zukunft ablebnen müfie, die Intereffen ber bei ber Firma arbeitenden S. D.- Kollegen zu bertreten. Außerdem ift beren Intereffenvertretung dadurch gesichert, daß dem Betriebe Der in der Notiz rat auch ein Mitglied der S. B. D. angehört. angeführte Sag: Die Fauft aufs Auge, das Anie auf die Orust ist ein im politifden kampf häufig ange wandter Ausfprud. Und erft dem Einfender ber Bor barte " notiz blieb es vorbehalten, in diefem Ausfpruch eine dirette Aufforderung zu Mihhandlungen zu er bliden. Es ist auch nicht richtig. dag obiges Zitat von dem Ste. ferenten angewendet wurde. Richtig ift, bag ein Disfuifions rebner diefen Ausspruch tat. Damit fällt auch die dem Referenten in den Mund gelegte tendenziöie Auslegung dieses Zitats.
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Sentralverband der Angestellten. Fagrebbe 3, Gettion b ( Geeresbetriebe). Freitag ben 21. November, abends 7 Uhr, in den Mufiler alen, Staiser- Bilhelm- Straße 31: Veriamatlung aller auf dem Boden der freien Gemertschaft stehenden Angestelltenausschüsse. Fachgruppe 4, eftion d( Stranfenfaffen- Angestellte). Morgen Donnerstag, ben 20. Rovember, nachmittags 4 Uhr, im Gewerkschaftsbaufe, Engelufer 15: Versammlung. ( Rechtsanwalts. Fachgrubbe 5, Seftion& angestellte). Morgen Donnerstag, ben 20. November, abends 7%, Uhr, in fag. Königstadt- afins, Holzmarttite. 72: Mitgliederversammlung stubbe 16, Seftion b( Angestellte der Zeitungsbrudereien), Freitag, ben 21. November, abends 7 Uhr, in ben Sentral- Feftiälen, te Jatob straße 30/22: Agitationsveriammlung.
Apothekenarbeiter. Morgen Donnerstag, den 20. Rovember, abends 7%, Ubr, im Königitadt- stafino, Holzmarftite. 72( Ede Alleganderstraße): Bersammlung Tagesordnung: Die Kündigung unseres Tarifes Kleinbauwert Siemens- Schudert. Morgen Donnerstag, nachmittags uer, alle no ausgefperten: Betriebsversammlung im Streitlotai, Tegeler Beg 97. chtige Informationen. Siemens u. Salsfe, Blockwert. Freitag, nachmittags 5 Uhr, im Stadtpart, Jungfernheide: Bersammlung aller Beschäftigten und noch Bestempelt wird in der Ber
außenitebenden Kollegen und Kolleginnen. Wenn es auch, und
alwar nur zum Teil, unrichtig ist, dieien bornierten Ber fach mit dem Gedenktag der ruffiiden Novemberrevolution in Busammenhang zu bringen, so zeigt boch die Regie dieies Berfuches. auch unter Berüdfitigung feiner eigentlichen Urfachenficherung her Delegiertenrechte eine derartige Verkennung der objektiven und fubjektiven Bedingungen eines folchen Streifs, daß es geit wird, über die altit der Berliner Genoffen ein Wort u reden, wenn nicht die ganze U. S. B. zum Gespört der Welt werden foll; gerade in dem Augenblid, ba baafes führende Hand talt geworden ist. Bir fagen es deutlich: Dag bie Doftrinäre tom jogenannten roten Bollzugerat in Berlin bis in die legten Tage nicht freiwillig ibre tragilomiide Birt saft beendeten und daß die Berliner U. 6. 8. fich bei jeder volitifden Dummbeit und Kinderei von ben anarchofyndikalistischen Kommunisten ins Schlepptau nehmen lägt, ift eine Schaude für die Bartei und ein für die Dauer unmöglicher 8uftand. Diefe Aritil ift objektiv auch von unferen Genossen ber Berliner Gewerlichaftsfommiffion, felbft von Richard Müller, mit bollem Recht an dieser doktrinären und verbohrten Taftit geübt worden. Benn unfere Bartei nicht ihren Krebit im politis en Leben berlieren will, muß
fie deutlich und rüdfichtslos von ihr abrüden!
Benn die Freiheit von einer objektiven, in den Dingen felbft liegenden Schulb fpricht, io heißt bas boch eine Blamage bemanteln, die einfach darin bestebt, daß gewiffe unbelebrbare Doftrinäre feinen Blid für die Dinge, wie fie find, befizen. Daß biele Leute noch länger den politiichen Rure unferer Bartei bestimmen sollen, gebt nicht länger an. Wir müssen uns endlich einmal Redenichaft ablegen von ben ob jettiven Borgängen der Belt, der Welt, und unfere politischen Methoden banach einrichten. Wenn wir nicht rechtzeitig die ökonomische Natur diefer objektiven Vor gänge erfennen, werden wir noch mehr folder la magen erleben und der Fluch der Lächerlichkeit wird uns in den Augen ber Maffen töten.
Es ist auch nicht richtig, daß die S B. D.- Kollegen, nadbem Fe in der Distuifion scharf angegriffen waren, mundtot gemacht gemacht werben follten. Richtig ist, daß einem aus der Mitte ber Verfammlung geftelten Elugantrage von einem fints. febenden Mitgliede des Betriebsrats im Namen und Auftrage
besfelben widersprochen wurde.
Dertätline angrifferfolgte während der Ausführungen bes S. B. D.- Stollegen. Mitglieder bed unabhängigen Betriebsrates, in erster Linie ber Referent felbit, eilten dem Angegriffenen zu Hilfe.
fammlung.
Firma A. Borig. Die noch nicht bekannt gegebenen Kollegen haben ich am Freitag, den 21. November, zur Einstellung zu melden. A. E. G. Brunnenstraße, Schlofferei. Alle Kollegen unb Stolleginnen, die im Streiflotal Dlboter, Usedomstraße, eingetragen find, erhalten ibre testunterstübung am Freitag, den 21. November, von 14 Uhr bis 5 Uhr, bei Diböter. alle in Arbeit getretenen Kollegen müffen u gebend ihre Streillarte im Lotal abgeben.
Soziales.
Zur Wiedereinstellung der Kriegsgefangenen. Nach der Berordnung vom 3. September 1919 steht dem ent laffenen Kriegsgefangenen ein Recht auf Wiedereinel
Es ist auch nicht richtig, daß ber aus der Bersammlung geftellte Antrag, jedes gemeiniame Arbeiten mit dem Bertreter der 5. B. d. im Betriebsrat abzulehnen, zuerft von einem Rom munisten betämpft wurde. Richtig ist vielmehr, daß gerade der erwähnte Referent als erster die Ablebnung diefes Antrages derung& falls er sich innerhalb von 6 Wochen nach seiner ordnungsmäßigen Entlassun meldet. Für Zivilintermierte beginni gefeglichen Bestimmungen wegen empfahl die Meldefrist mit dem Tage, an dem sie die Befugnis zur freien Ortawohl im Deutschen Reiche erlangt haben. Es ist aber nicht aur Biedereinstellung verpflichtet, sondern die, bei der ber die lebte Arbeitsstelle vor der Einberufung zum Heeresdienst in berufene am 1. August 1914 tätig war.
Der Betrieberat der Firma Subicatis a. Co. Ja: Baul Graffe.
DA
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Will der Arbeitgeber seiner Berpflichtung nicht nachfommen, jo tann der Arbeitnehmer den Schlichtungsausschus Dries anrufen, in bessen Bezirk der betreffende Betrieb oder bas betreffende Bureau fich befindet. Da nun aber dieser Ort oft von den Entlassungs- und Aufenthaltsort verschieden ist, so tann der nilaffene auch beim Schlichtungsausschus feines Aufenthaltsortes dywerde an den zuständigen weiterzugeben. fich beschweren. Dieser Schlichtungsausschuß bat dann die Be
Gin großer Teil der Kriegsteilnehmer läßt mm jedoch in Un kenntnis der Verordnungen die vorgeschriebene Frist ver. streichen und geht dadurch feiner Rechte auf Wiederanstellung berlustig. Ein anderer großer Teil meldet fich zwar rechtzeitig erhebt seine Ansprüche gegen den früheren Arbeitgeber aber erst später beim zuständigen Schlichtungsausschuß, zum Teil auch wohl darum, weil sich der betreffende Kriegsteilnehmer bei feiner Entlassung nicht am Orte des zuständigen Schlichtungsaus schuffes befindet. So tommt es vor, daß der Arbeitgeber, wenn die Beschwerde trop rechtzeitiger Meldung erst später erhoben wind, durch Schiebespruch verpflichtet wird, ben Wiedereinzustellenben für die ganze Zeit seit der Meldung zu entschädigen. Ge liegt baber im Intereffe der Arbeitgeber, möglich it schnell zu einer Entscheidung zu lommen, ob der sich Meldende wiedereingestellt werden foll oder nicht
Bet adem Mitgefühl baß wir für bie peinliche Situation haben, in die der Betriebsrat der Firma durch den Appell einee feiner Mitglieder an die robe Gewalt geraten ist, möchten wir doch einmal fragen: Hat der Betriebsrat unfere Rotis überhaupt gelefen? Husbrüdlich haben wir in unserer Rotia erklärt, daß nicht der Betriebsrat gang allgemein", fondern einer feiner Db. Leute in der Bersammlung ben Ausspruch getan bat, ben 5. B. D.- Kollegen gebore die Fauft aufs auge, bas Anie auf die Brust und mit Fußtritten beat au werben. Benn ber Unterzeichner ber Berichtigung, Herr aul Graffe, es nunmehr so zu breben beriut, als ob es fich um einen im politischen Leben oftmals gebrauchten Ausdrud handle, so beweisen ja die Tatsachen, wie von den Verfammelten die Borte aufgefaßt wurden. Mit einem Schwall von Borten und der Be richtigung von Rebeniächlichkeiten fucht Herr Graffe die Aufmert famleit davon abzulenten, daß er benn Graise war be Referent der Beriammlung fich die Manieren von Baffenbuben zum Muster nahm, um Andersdenkende zu belehren. Dies fei ein furzes, aber ernftes Wort zur Befinnmg." Streit in der chemischen Industrie im Rheinland . Und dazu vergleiche man die Schreibweise der Freiheit", die die Ablehnung des„ bornierten Verfuches" mit Riefen- nehmer in der chemischen Industrie akzeptiert wurde, Da der Reichstarif, der von dem größten Teil der Unternehmer in der chemischen Industrie alzeptiert wurde, von den lettern als Verrat der Rechtssozialisten wertete und fich Fabrikanten in Mainz , Biesbaben, Biebrich und um nicht genug tun fonnte in Befchimpfungen des Vornearts" gegend nicht angenommen wurbe, traten über 2000 Arbeiter der der Sozialdemokratie und sogar ihrer eigenen Bartei- hemischen Industrie in den Streit. genoffen in der Berliner Gewerkschaftskommission. Das erfreulichste an dem Urteil des Münchener Blattes ist das offensichtliche Bestreben, nicht länger mehr die Verantwortung Angestellten der städtischen was und Elektrizitätswerke. ausgeloften Geschworenen erschwert den Geschäftsgang des Schwurmit zu übernehmen für die Machinationen derer, die, wie der In einer am 17, b. Mite. stattgefundenen Vollveriammlung der gerichts am Landgericht II in dem Mage, daß auch gestern eine Wie wir mitteilten, find bor. fogenannte rote Vollzugsrat", nicht nur mit einem Bein, in den städtischen Gas- und Gleftrizitätswerten beschäftigten lauf- Berhandlung nicht möglich war. fondern mit Herz und Kopf bereits im Lager der Kommu- männlichen und technischen Angestellten, die febr qui beiucht war, gestern mehrere Geschworenen wegen, unentfuldigten nisten und Anarchoiyndifclisten stehen. wurde Stellung zu dem Tarifvertrag genommen. Nachdem bie Ausbleibens zu Geldstrafen in obe bon 50 bis Kollegen Eilenberg und Hendrich als Mitglieder der Tariffommiifion 100 Mar! berurteilt worden. Obgleich nun seitens des einen eingebenben Bericht über den Tarifvertrag gegeben hatten, Borfiger.den fofort sämtliche Silfsgefchworenen geladen waren, wurde in die Disfuifion eingetreten. Liebeskind vom Bund waren gestern wiederum nur 23 Geiworene zur Stelle, fo baß zur der Technischen Angestellten und Beamten fowie Siedler vom Bildung der Geschworenenbant nicht geichritten werden fonnte. E Zentralverband der angestellien und Galler bom Verband der wurden beshalb wiederum Ordnungsstrafen gegen die obne ge Maichinisten und Geiger legten in eingebenden Ausführungen ben nügende Entichuldigung ausgebliebenen Herren berbängt, die diesmal Rollegen nabe, ben Larifentwurf, wenn er auch nicht alle üniche gegen die foon gestern fehlenden und bestraften erheblich höher ber Kollegen refilos erfüllt, fo boch aber wefentliche Berbefferungen ausfielen und zwei erhielten Geldstrafen in obe ben je ihrer Bobn- und Arbeitsbedingungen bringt, geschloffen anzunehmen. 1000 Mart, zwei folde in Höhe von je 500 Mart; außer dem Nachdem noch einige Bünsche der Kollegen in der Diskussion zur wurden ihnen die durch ihr ausbleiben verurfachten Roften bes Sprache tamen, wurde der Tarif in ber vorliegenden Form von der Verfabrene aufgebürbet. bon über 1000 Berfonen besuchten Bersammlung gegen sirla 18 Stimmen angenommen.
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Dieser Zug zur Gesundung der Anschauungen über bie Aufgaben der Gewerkschaften läßt hoffen, daß in nicht allzu langer Zeit wieder eine geeinte und geschlossene Arbeiterbewegung dem Unternehmertum und der Rapitalistenklasse überhaupt gegenüberstehen wird.
Die Lehren des Metallarbeiterstreiks. Beber dieses Thema wird am Freitag, den 21. November, abends 6 Uhr, in den Andreas Festfälen, Andreas. ftraße 21, in einer Versammlung aller Funktionäre des Deutschen Metallarbeiter Verbandes , die auf dem Boden der S. B. D. stehen, gesprochen.
SP
Tarifbewegung der kaufmännischen und technischen
Gewerkschaftsmitglieder!***
Und willst Du nicht mein Bruder sein. Am Sonntag, den 23. Robember, abenbe 7%, br, findet im Bu der unter diefer Ueberfchrift veröffentlichten Notia in Nr. 687 ei fter Saal, Köthener Straße 88, ein Rammertunit abend statt. Die Leitung bat une bereitwilligster Beife Starten bes, Borwärts" erhalten wir vom Betriebsrat ber firma Au ermäßigtem Bretfe, bon 1,60 und 2,50 M. zur Verfügung Subicatis u. Co. eine Berichtigung, die wir, troßdem fie fich geftellt. Bum Vortrag gelangt. a.: Beethoven, Sonate op. 26: aufs Breßgefet ftugt und ihm natürlich nicht entspricht, unfern Golgatba. Spiel in neun Bildern von Arthur E. Rutra, Zefern doch nicht vorenthalten wollen. Der Betriebsrat schreibt: geleſen bon Delar Ludwig Brandt und Margarete BrandtEs ist nicht richtig, daß der Betriebsrat der Firma Subicatis Jatobi. Die Karten tönnen Donnerstag, den 20., bon vormittage Co. ganz allgemein dazu aufgefordert habe, Mitglieder 9 bis nachmittage 81, Uhr, in unierem Bureau, Engelufer 15 I ber 5. B. D. mit Faustichlägen oder Fußtritten au bebenfen.( Simmer 16) in Empfang genommen werden. Berliner Gewerkschafte ommiffion. Richtig ist, daß einer der Dbleute des Betriebes, bezugnebmend
Gerichtszeitung.
Bestrafte Geschworene. Eine Art paffive Refifteng feitens ber
Berant. Hir den rebattion. Teil: Alfred Schola, Neutöün; fe nzeigen: Theobaz Glade, Berlin Berlag: Borwärts- Berlag 6. m. b. S.. Berlin . Drud: Borwärts. Budbruderet und Berlaasanftalt Baul Ginger a. Co. in Berlin Lindenstr.&. Gierza 2 Bellagen.
Wir bittes
Sie in
Jbrem eigenen 3ntereffe
von Ihrem Buchhändler zo verlangea
Mensch gegen Mensch
Roman von Ernst Weiss Gb. M. 6.-, geb. M. 8.-( it 10%, Buchb.- Aufschied Georg MüllerVerlag München
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BDILOOO!
O.17