Borfißender Gothein: Ich bitte, berartig scharfe Berturteile zu unterlassen
Fache?
Ludendorffs Was ist ein erturteil und was eine TatVorsitzender Gathein: Sie fällen ein verlegendes Urteil über die Haltung einer Partei. Dieser Ausschuß ist wie die Nationalversammlung aus allen Parteien zusammengesetzt. Als Vorsitzender habe ich die Pflicht, sämtliche Mitglieder des Aus schusses und der Nationaberjammlung dagegen au schüben. Ich bitte deshalb dringend, von solchen scharfen Erflärungen Abstand zu nehmen. Ludendorff : Also wir verlangten ein Gingreifen der Reichs leitung, aber es geschah leider nichts. Ich habe hier einen Eid geschworen, und ich tomme, wenn ich das nicht sagen darf, mil meinem Gewissen in Konflikt.
Vors. Gothein: Der Gid verbietet nur die Verschweigung von Tatsachen, nicht die Verschweigung von Urteilen. Ludendorff : Ich verzichte, hierauf zu erwidern. Jeden falls bat die Oberste Heeresleitung, eine Stelle zu schaffen, in der die Zusammenhänge der revolutionären Bestrebungen mit Rußland festgestellt werden sollten. Die Reichsleitung überließ es aber dem Generalstab, eine solche Abwehrstelle einzurichten. Sie wollte sich offenbar mit diesen Dingen nicht befas sen, weil sie davon politische Scavierigkeiten befürchtete. Also die Regierung griff nicht durch, Joffe tam nach Berlin and in verschiedenen Städten wurden russische Konsulate errichtet. Das hat traurige Folgen für Heer und Marine gehabt.
Borf. Gothein: Wir kommen zur zweiten Frage: Waren der Obersten Heeresleitung die Gegengründe gegen die Eröffnung fea uneingeschränkten U- Boot- Krieges, wie sie sich insbesondere aus ben Ausführungen der Unterstaatsfetvetäre Ganiel und Albert ergeben, bekannt? Aus welchen Gründen hat die Oberste Heeresleitung die gegen den uneingeschränkten U- Boot- Strieg borgebrachten Gegengründe als stichhaltig nicht anerkannt?"
Dazu ist notwendig, daß wir die Ausführungen der Unter Staatssekretäre Haniel und Albert verlesen.
Abg. Schüding verliest bann einen Bericht bes Botschaftsrats b. Saniel bom 10. 11. 1916, in dem ausgeführt wird, daß in Amerika die Stimmung durchaus für England sei. Weiter tommt ein Schreiben des Unterstaatssekretärs Albert an Helfferich vom 6. 11. 1916 zur Berlefung, in dem unter anderem gefagt wird:
Ich kann nicht bringenb genng baver warnen, ble engiifche Bähigkeit und Hartnädigkeit etwa als banale Legende anzusehen." Weiter wird erklärt, daß der unbeschränkte U- Boot- Strieg ein nationales Unglüd fein würde, das in letter Linie zur Niederlage Deutschlands führen müsse. Diese Schreiben sind dem General Ludendorff mitgeteilt worden.
Bors. Gothein: Da General Ludendorff wünscht, alle an in gerichteten Fragen im 8usammenhang zu beantworten, fo berlese ich gleich hier auch die Fragen 3 bis 6:
Hindenburg : Wir haben geglaubt, daß das Angebot Wilsons andersehen. Da pricht zu fehr bas Temperament mit nur aus dem Wunsche heraus entstanden ist, um uns hinzu oder das Fehlen eines solchen. Ich gebe mit Genugtuung zu, daß halten, um eine Verschärfung des U- Boot- Krieges, bor dem Graf Bernstorff und ich grundverschiedene Naturen England schwere Sorge empfand, au berhindern. Nach find. Auch mein Gindrud von dieser Unterhaltung war tein an unserer Auffassung stedten Amerika und die Entente unter genehmer. Ich sage das nicht als Revanche, aber zwischen dem einer Dede Grafen Bernstorff und mir stehen Weltanschauungen, die Borsitzender Gsthein: Ich werde jeht einen Briefwechsel fich gegenseitig schwer verstehen. Das mußte auch in der kurzen des früheren Reichetanglers von Bethmann Hellweg und Unterredung zum Husbrud fommen. Wenn Graf Bernstorff sagt, des Generalfeldmarschalls indenburg über die Aeußerungen seine Tätigkeit hinsichtlich des Friedens wäre mir unerwünscht des Herrn Professor Schulze Gaebernig verlesen lassen. getvesen, so ist das falsch. Aber allgemein war mir die Abg. Schüding berliest zunächst das Schreiben Hindenburgs, Lätigtett des Grafen Bernstorff allerbings un fympathisch. Ich in dem gesagt wird, der Reichstanzler habe bei der Besprechung auf halbe es für möglich, daß er den Reichsfangler über Wilson nicht Schloß Bleß erklärt, daß er für den Eintritt des unbeschränkten richtig unterrichtet hat, und daß er dadurch das Schwan. 1.Boot- Krieges mir sei, venn von ihm in absehbarer Zeit eine ten in der U- Boot- Frage veranlaßte, das schließlich zum Kriege ausschlaggebende Wirkung zu erwarten wäre, und mit Amerika und den Neutralen führen mußte. Mir gefiel die. wenn die militärischen Stellen den U- Boot- Krieg für Tätigkeit des Grafen Bernstorff auch deshalb nicht, weil er in notwendig hielten". Nur dann sei er in der Lage, nicht zu Amerika der englischen Propaganda fo gut wie nichts widersprechen. In dem Briefe werden die Telegramme aufgezählt, entgegengefeht hat. Ich halte mich daher für voll be durch die der Generalfeldmarschall Kenntnis von der Friedens rechtigt, auszuführen, daß mir bie attion Wilfons erhalten hat. Dazu gehören ein Fernschreiben, in dem der Reichetangler dem Staijer vorschlägt, den Botschafter Grafen Bernstorff anguteisen, Bilson zu beranlassen, er möge baldigit, jedenfalls noch vor seiner Wiedertvahl, einen Frie densschritt unternehmen, fodann ein Schreiben des Neichetanglers, in dem es heißt, Wiljon sei anentihloffen, er fcheue angftlich eine Zurüdiveisung durch die Entente. Dieses Schreiben ist vom 27. November 1916 datiert. Weiter ein Fern schreiben des its wärtigen Amtes, in dem gefagt wird, man habe fich, um einer Einmischung Wilfons vorzubeugen, zu einer Beantwortung feiner Note entschlossen, wodurch zum Ausdrud gebracht werbe, daß wir mit unseren Gegnern direkt zu ver. handeln wünschten. Wilson wurde also als Friebensvermittler ab. gelehnt. Des ferneren tommt in Frage die Anweisung an Bern storff, die Frage der Friedensbedingungen bilatorisch( verfchleppend, hinziehend) zu behandeln, woraus hervorgehe, daß bie Reichsleitung auf die Wilsoniche Berimittlung einen Wert lege, ein Fernschreiben des Grafen Bernstorff von Anfang Januar 1917, in dem gebeten wirb,
die Befehle für ben rädfichtslosen U- Boot- Strieg auriidzuhalten, worauf die Reichsleitung die Antwort gibt, fie fei bereit, bas Mifits für einen Krieg mit Amerika auf sich an nehmen.
and endlich kommt in Frage ein Fernschreiben des Grafen Bern. storff bom 16. Januar 1917, in dem es heißt: Weren mittärische Gritabe nicht unbedingt ausschlaggebenb feien, wäre Aufschub bes U- Boot- Streges dringend erwünscht Frieden erhalten zu fönnen auf Grund der von uns verlangten Wilson hoffe, den Gleichberechtigung aller Rationen." Graf Bernstorff wird mitgeteilt, daß eine Rüdgängigmachung des U- Boot- Strieges a spät sei, ber größte Teil der Boote fei bereits ausgelaufen Bevor der Brief des Reichelonglers en ben Bringen War on Baden verlesen wish, weift
Bethmann Hellweg darauf hin, daß man in feinen Neuße 8. Aus welchen Gründen nahm die Oberste Geeres.rungen den Unterschied des Worthums Friedensbermitt leftung, wie sich aus dem Telegramm des Generalfeldmarschalls b. Hindenburg vom 23. Desember 1916 an den Reichslangler ergibt, an, daß der Friedensappell Wilsons vom 21. Dezember 1916 bur England hervorgerufen" fei und nicht auf die von der Reichsleitung angeregte Friedensaftion Wilsons zurüdgehe?
4. Waren der Obersten Heeresleitung bie einzelnen Stadien der Wilsonaktion bekannt, waten ihr insbesondere am 9. Januar 1917, als der Entschluß zur Eröffnung des uneingeschränkten U- Boot- Krieges gefaßt wurde, die Berichte des Grafen Bernstorff aus der Bett vom 21. Dezember bis 9. Jamuar belannt?
gewefen.
ung" und" Friedensaltion" beachten müsse. Gine Friebensaltion Wilsons sei zur gewiffen Zeit nicht erwünscht ge efen, das würde ein Eingreifen der Hand Wilfons in die mate. vielen Friedensbedingungen bedeuten, und das fei unerwünscht Schüding verlieft fodann ein fehr umfangreiches Schreiben bes maligen Reichetangler, den Bringen Mag von Baben. In diesem ehemaligen Steichsfanglers von Bethmann Hollweg an den nach Schreiben wird auf die
ein Ranglerwechsel,
Tätigkeit dieses Botschafters durch und burch unsympathisch war. ( Unruhe.) Ich komme später darauf zurüd. Dann foll ich gesagt haben, ich wollte den Frieben nicht, in brei Monaten wäre die Sache ohnehin durch den U- Boet- Krieg zu Ende( mit steigender Erregung und mit der Faust auf den Tisch schlagend): Diese Worte habe ich nicht gefagt. Ich verlange, daß der Generalfeldmarschall und meine sämtlichen Mitarbeiter barüber vernommen werden, ob ich jemals gefagt habe, daß ich dem deutschen Bolt feinen Frieden bringen wollte.
Vorsitzender Gethein: General Bubendorff hat gesagt, er wiffe nicht, wie Graf Bernstorff zu dieser Aussage gekommen ist. Alle Aussagen erfolgen hier unter dem Gide und werden nach bestem Wissen und Gewissen gemacht. Dann macht General Ludendorff dem Grafen Bernstorff zum Borwurf, daß er der eng lischen Propaganda nights entgegengefebt hat. Die Frage ist hier eingehend bethandelt worden, und es ist flargeftellt, welche außerordentlichen Schwierigteiten für uns borlagen, um der englischen Propaganda wirfjam entgegenzu treten.
Sinaheimer: Wir müßten wissen, ob Graf Bernstorff das, was er hier ausgefagt hat, damals bon Washington nach Berlin berichtet hat. Aus den ften ergibt sich, daß dies geschehen ist. An der Sanb ber Aften war diese Betunbung des Grafen Bernstorff also Richts/ neues.
Hindenburg : Ich wollte nur aussprechen, daß auch ich entarbeiter hier nachgesagt worden ist. Er ist stets für den Frieden rüstet bin über das, was meinem treuen Gehilfen und Miteingetreten, aber allerdings nur für einen ebrenvollen Frie den, und den hofften wir damals durch einen beutichen Sieg zu erreichen. Jedenfalls weife ich den Vorwurf gegen meine Mit arbeiter aufs schärfte mit aroßer Entrüstung zurüd.
Graf Bernstorff: Jch habe weder den Wunsch noch die Neigung, dem General Lubendorff in dem gleichen Ton zu antworten, den er mir gegenüber angeschlagen hat Ich möchte nur ein Mißber. ständnis auffären. Wenn General Ludendorff meint, ich hätte gejagt, er wolle überhaupt feinen Frieden, so ist mir das gar nicht eingefallen. Was ich gemeint habe, war, daß General LubenSorff mir gegenüber ausbrüden wollte, er wünsche die Friedens vermittlung Wilsons nicht. Etwas anderes habe ich nie behauptet
und me behaupten wollen.
Lubendorff: Für mich war Graf Bernstorff damals nur noch des Landes habte. Wenn ich erregt geworden bin, fo glaube eine Privatperson, die feinen Einfluß mehr auf die Geschicke ich das, denn Graf Bernstorff war für mich der Mann, ber mich an meiner Ehre verlebt hatte.
Bors. Gathein: Das fann ich nicht zugeben. Dieser Schluß ist nicht gerechtfertigt. Graf Bernstorff hat nur sagen wollen, daß Sie sondern durch den Sieg zu Ende zu führen, was ja auch eine bie Absicht hatten, ben Strieg nicht auf dem Verhandlungswege, berechtigte Forderung it.
Ludendorff: Weber meine Ehre Babe ich allein zu befinden. Bors. Gothein: als Vorfibender habe ich darüber zu wachen, daß niemandes Ehre getränkt wird. Ich muß auch eingreifen, wenn die Behauptung aufgestellt wird, es sei die Ehre eines anberen berlebt worden, denn darin müßte ein Vorwurf gegen meine Geschäftsführung liegen.
kompakte Reichstagsmehrheit von rechts bis in die Methen bes Fort. Schritts hingewiesen, bie für ben U- Boot- Krieg eintreten, 5. Hat die Oberste Heereslettung angenommen, baß ng- chaftlich verfochten. In diesem Schreiben wird auch davon die Sonfervativen und Nationalberalen hätten ihm fogar leiben land bis längstens 1. Juli 1917 zum Frieden gezwungen gefprochen, baß die Marine fich imftande erklärt habe, England bis werden lönne, wie dies in der Denkschrift des Admira zur nenen Ernte zum Frieden zu zwingen, Bethmann habe eine sta be 3 vom 22. Desember 1916 in Aussicht gestellt war? Berechnung der Wertung des U- Boot- Krieges für unmöglich ge6. General Ludendorff berichtet in seinem Buch( S. 255), halten, bei Nichtgelingen bes I- Beet- Krieges sei eine völlige Niederdaß am 29. Januar 1917 bei der Besprechung im Hauptquartier lage unumgänglich. Hindenburg schäße die Kriegshilfe Ameritas von Seiten der Reichsregierung ein Aufschub des Beginns für die Entente gering ein. Die in militärischen Händen rubende des uneingeschränkten U- Boot- Krieges nicht gefordert worden genfur babe bie Gegner des U- Boot- Krieges nicht aufkommen laffen, jei, während Herr s. Bethmann Holweg in seiner Aussage vor während die Kreise, die seit Monaten stürmisch den U- Boot- Krieg bem Untersuchungsausschuß betont hat, er habe eine solche For verlangt hatten, freies Spiel besaßen. Auch wenn er, Beth Bauer, Oberleutnant Nicolai und andere zu laden. Ludendorff beantragt, den Obersten Bartenwerfer Oberst Sie berung gestellt. Wie erklärt sich dieser Widerspruch? mamm, am 9. Januar twidersprochen hätte, ber U- Boot- Strieg werben befunden, wie ich über den Frieden gedacht habe. Bethmann Hollweg stellt aur Frage 6 feft, baß er am 29. 3a- toäne bo dh gefommen; nur Borfiberber Gothein: Es ist in Aussicht genommen, eine ganze nuae in Gemeinschaft mit Zimmermann den Admiral Holhendorff Nelbe bon biefen Herren gelegentlich ber Breise fragen zu laben. gebeten habe, in Rücksicht auf das Bernstorff- Telegramm den wie ihn Hindenburg schon damals wollte und betrieb, Zu dieser Verhandlung ist es nicht möglich. 11- Boot- Arieg aufzuschieben, baß aber Holzendorff erklärt wäre für than persönlich ein Ausweg gewefen. Unser Friedenson entstehen tönnte, als ob meine Aussagen nicht richtig wären. bat, daß die Il- Boote nicht mehr zurüdgerufen werden gebot fei fo böhnisch und apobittisch abgewiesen worden, daß am Die Bage war ganz anders, als Graf Bernstorff fie anfab. i Ludendorff : Ich bedaure das lebhaft, weil baburch der Einbrud tören. Nach dieser beſtimmten Erklärung war für ihn bie Frage eine Wiederholung nicht zu denken sei. Wie aus einer Unterredung baben Beweise gegeben, daß wir den Frieden wollten. Al is eines Aufschubs erlebigt. Infolgebeffen besteht ein Widerb. Bethmanns mit dem Obersten House in der Amerikanischen, Botſpruch zwischen den Ausführungen Ludendorffs und feiner Erfchaft zu Berlin hervorginge, habe man sich eine griebensvermitt- Rußland die Revolution ausbrach und der Erfolg am to con flärung nicht. Borsigender Gothein: Nach dieser Erklärung fann auf die Belung Wilfons nur so gedacht, daß er die Feinde an den gemeinsamen überraschend groß war, bat Bethmann mich, wir möchten von dem anitwortung der Frage 6 verzichtet werden. Berhandlungstijd bringe. Tatsache sei gewesen, daß Bil. Erfolg möglichst wenig machen, damit die Friebensver Der Artikel des Abgeordneten& ulb- Gaebernik mit dem Das war eine große arte gegen die Truppen, aber wir haben fon nicht im Sinne des Friedens auf die Entente eingewirti babe handlungen mit Rugland nicht gestört wurden Bortwurf des Doppelspiels sei Bethmann nicht bekannt, mohl zugestimmt. Der Reiche fargler wünschte weiter, in jenen Tagen aber ein Artikel Georg Bernhards in der„ Boffischen Zeitung, die Stuffen nicht durch ngriffe zu reizen. Wir haben auch bier werde. Selbstverständlich habe er auch im Reichstag gelegentlich bie darauf hinausging, aum Frieben zu lommen. in dem dieser Vorwurf des Doppelspiels mit Amerila gemacht u gestimmt, um die Bolitit des Reichskanzlers zu unterftüben, bon einem starteren Deutschland gesprochen. Daß er aber In fenen Tagen find von mir die Bedingungen für den Waffenstill. einem Annegionismus gebuldigt habe, wiffe alle Welt, fond mit Rusland entworfen worden. Sie waren fo milde, daß das habem is ben Haß der Anmerionsjünger eingebracht. tein Pazifist ettons dagegen baben konnte. Hindenburg : Durch die Bernehmung des Grafen Bernstorff ift ich nicht mehr im Gedächtnis. Alles, worüber hier verhandelt wird, ich mich weiter mit den Grafen Bernstorff beschäftigen muß. 63 Ludendorff: Den Artikel des Prof. v. Schulbe- Gaevernis habe Das sind docs Beweise, bie schlagen ein! Ich muß bedauern, wenn ja fargelegt worden, daß Amerita auch ohne den U- Boot- Arieg find nur Episoden Wir hatten Krieg au führen, und ist mir aufgefallen, daß er jedes meiner Borte wußte entschlossen war, mit uns in den Strieg zu treten. unser Sinnen und Trachten war nur auf diese Kriegführung ein. Borsitzender Gothein: Soweit ich verstanden habe, galt bas nur gestellt. Der Artitel bes Abg. b. Edhulze- Gaevernis hotte nur Be- Das in fehr schmeichelhaft für mich, it is aber auffallend, für den Fall, daß wir bie Friedensvermittlung ab.deutung für ung weil in ihm betont wurde, wir hätten gespielt bog er andere Aeußerungen nicht mit derfelben Bestimmtheit fich Aroßen Wann gehalten.( Heiterfeit.) Es
Sindenburg: Für die Oberste Heeresleitung waren lebiglich
die Erklärungen des Reichsfanglers maßgebend.
Wir entsinnen und der hier vorgelesenen Denkschriften nicht. Andendorff: Es wurden ebensoviel Dentschriften eingereicht, die für ben U- Boot- Strieg sprachen. Es waren das aber private Arbeiten. Wir hatten uns lediglich an den verantwortlichen Staatsmann zu halten, an den Reichskanzler bzw. an ben Staatssekretär des Auswärtigen Amtes.
lehnten.
Das ist eine der infamen Lügen..
Hindenburg : Die vom Reichstanzler angeführten Gegengründe find von uns voll bewertet worden. Die militärischen Gründe waren( Unterbrechung durch den Borfizenden.) uns aber sich haltiger. Der Entschluß zum 11- Boot- Krieg war wohl der schwerste Entschluß, der von uns bis dahin gefaßt worden ist. Schwerer war nur noch der Entschluß am 28. September zum Waffenftillande.
Ludendorff fährt dann in seinem Bericht fort: Dis schwere Niederlage am 15. Dezember 1916 ver Berban war ein Hinweis auf den Ernst unserer Lage und die Erschöpfung unserer Truppen. Damals fandte ich das Telegramm ab, in dem erklärt wurde, daß, nachdem Lloyd George unser Friebensangebot abgelehnt habe, ich der Ueberzeugung jei,
Vorfikenber Gothein: Ich muß dringend bitten, berartige Werturteile zu unterlassen. Professor Schulze- Gaebernik ist Mit glied der Nationalversammlung, und ich habe die Pflicht, ihn zu süben. Außerdem hat er diese Behauptung gar nicht auf gestellt.
Lubendorff: Ich wollte sagen, daß dies die Bügen find, pie im Die Bolte umberlaufen und dahin gehen, daß
wir an allem Bösen schuld
seien. Darum hatten die Artikel von Schulbe- Gaeverniß und Georg Bernhard für uns so großes Interesse, denn sie gaben und Gelegenheit, festzustellen, daß der Generalfeldmarichall und ich burch daß nunmehr der U- Boot- Krieg mit aller Schärfe einsehen müffe. und durch loyal gehandelt haben. Dann ist gejagt worden, daß Dieser Entschluß entsprang teiner Augenblids wallung, wir die biplomatische Artion Wilfons gestört hätten. Für uns jondern war lange erwogen. Der U- Boot- Krieg ergab fich z to ang 3 war das Friebensangebot am 9. Januar beendet. Von einer Iäufig als militärische Folge, nicht als besonderes Experiment. Störung fam demnach nicht mehr die Rede sein. Abg. Schüding verlicht ein Telegramm des Herrn v. Lersner Borsigender Gothein: Graf Bernstorff hat vor einigen Wochen an das Auswärtige Amt, wonach Hindenburg erklärt:„ Ich hier Befundungen gemacht über seine Unterredung mit Ew Eg. halte das Wilsoniche Angebot für von England hervorgezellenz vom 4. Mai 1917. Danach sollten Giv. Erzellens ihn mit den rufen. Wir könnten aus nationalen Gründen in Rücksicht auf Worten empfangen boben: Sie wollten in Amerika Frieden machen. unsere starte militärische Bosition jest nicht- darauf ein. Sie dachten wohl, wir wären zu Ende?" Darauf erwiderte Graf gehen. Offiziere und Soldaten erwarten den rüdfichtslofen Bernstorff: Nein, ich glaube nicht, daß fuit au Ende wären, aber Einsa aller Kräfte." ich wollte den Frieden machen, che wir zu Ende wären." Darauf sollen Ew. Exzellenz geantwortet haben: Ja, aber wir wollen nicht. Außerdem werden wir jetzt durch den U- Boot- Krieg die Sache in drei Monaten zu Ende führen."
Ludendorff : Ich möchte feststellen, daß hier ein halber Sqh fehlt. Es muß heißen: Ich halte das Wilsonsche Angebot für bon England hervorgerufen, um uns hinzuhalten. Darin liegt die Ecklärung, warum wir glaubten, daß bas Angebot von England hervorgerufen sei.
Abg. Chüding: Die Worte fehlen seltsamerweise. Borstzender Gethein: Mir wird mitgeteilt, daß bas Telegramm fa eingelaufen ist, wie es verlesen wurde.
gemerkt bat. Die Besprechung zwischen Bernstorff und mir war durchaus nicht aufällig, fondern er hat mehrfach feinem Wunsche bagu Ausbrud gegeben. General Ludendorff benennt dafür mehrere Jengen , u. a. den General offmann
Graf Bernstorff gibt zu, daß er im Gespräch den Wunsch geäußert habe, mit Ludendorff zu sprechen. Es habe damals 2½ Monate gebauert, ehe er ins Hauptquartier fam. Es lag auf der Hand, daß er fich diese Aeußerungen gen angemerkt habe, weil er gehört habe, daß von gewiffer Seite, besonders von einer gewiffen Breffe aus, die Absicht bestand, ihn für die Entwidlung der Dinge in Amerifa zum Sünden bod zu machen. Deshalb babe ich mir genau gemerkt, was die maßgebenden Persönlichkeiten in Deutschland fagten."
zu
Borsigender Gothein schlägt dann um 2 Uhr vor, eine Bause machen und am Nachmittage weitergutagen Sindenburg erklärt, daß er nicht in der Lage sei, heute noch an erscheinen.
Borsigender Gothein: Dann besteht die Möglichkeit, def mir General 2 u'bendorff all ei n bernehmen.
Ludendorff : Ich bin auch nicht in der Lage. Vorsitzender othein: 68 täme dann in Frage, ob wir morgen, cm Bustage eine Sibung abbalten. Um Donnerstag i es nicht möglich, da dann die Rationalversammlung wieder zufammentritt Der Ausschuß zieht sich zu einer Beratung zurüd. Nach Wiederaufnahme der Sibung verkündet Vorfibender Gothein: Da wegen Erschöpfung der Zeugen beute eine weitere Verhandlung nicht möglich ist, da morgen am Buhtag wegen der religiöien ebenfer einzelner Mitglieber eine Sibung nicht Ludendorff: Ich weiß nicht, wie Graf Bernstorff an dieser Aus. möglich ist und am Donnerstag nicht wegen der Sibung ber fage tommt.( Bewegung.) Er bat ja betundet, er babe den Ein- Nationalversammlung, bat der Ausschuß beschloffen, die brud gewonnen, daß mir seine Tätigkeit unerwünscht und Verhandlungen zunächst auf unbestimmte Belt zu vertagen. Der unsympathisch war. Ueber die Eindrücke, die Graf Bern - nächste Verhandlungstermin wird bekanntgegeben berben florff gewonnen hat, bann ich mich mit ihm nicht ausein- l Damit schließt die Sigung Schluß 8 Uhr.