wirklichung des Parteiprogramms in ziemlich weiter Ferne Auch die Reformiffen haben sich dieser Forderung der Demonstration als der Propaganda. Die Gemüter find liegt, und der andererseits vom Wahlausgange selbst keine des neuen Wahlsystems nicht entziehen können. Für fie, wie erregt und verbittert. Wir durchleben Tage eines unfruchttatastrophenhafte Wendung erwartet, hat es nun aber einiges für die Republikaner , find auch nur antiministerielle Grup- baren Kraftaufwandes. Unfruchtbar, weil jeder Einsichtige. Intereffe, über die Parteischeidung in Sozialisten und Nicht- pen bündnisfähig, da sie, wie diese, die Einberufung der Kon- Politisierte weiß, wohin er sich wenden will und weil das Sozialisten hinauszugehen und sich die bürgerlichen stituante in ihrem Wahlprogramm haben. In Genua , wo heutige Werben um die dumpfe und stumpfe Masse aller Parteien auf ihre Zusammenſegung hin anzusehen. fie bisher über zwei Mandate verfügten, haben sie eine„ Ar- Kreise, die am Rande des politischen Lebens vegetiert, demWenn es daran ginge, die Stäterepublik einzurichten, so würde beitspartei" gegründet, die sich auf die großen gewerkschaft- jenigen am Besten gelingt, der die schlechtesten Mittel geman vielleicht zunächst nur mit der einen reaktionären lichen und genossenschaftlichen Organisationen der Hafenstadt braucht. Maffe" zu rechnen haben. Einsteilen lohnt es sich aber der stützt. Hier hat der Kriegerbund" eine eigene Liste. In allen Mühe, gewisse Unterscheidungen im bürgerlichen Lager vor- anderen Wahlbezirken sind die Reformisten einem Wahlblock zunehmen. der bürgerlichen Linfen beigetreten, der sich in Cremona ( wo Bissolati kandidiert), der demokratische Block nennt, in Catania ( De Felice) sozialdemokratische Bereinigung, in Rom die Borhut", usw. Fast überall ist es zwischen Reformisten und Kriegerbund zu Wahlbündnissen gekommen.
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Wenn nicht alles trügt, wird nach dem Wahltag für die herrschenden Klaffen eine Aschermittwochstimmung einsetzen. Das ist denn auch eingetreten.
Hörfing will zurücktreten.
Hierauf gab der Reichskommissar Hörfing folgende Erklärung ab: Nachdem mein Antrag auf Aufhebung des Belagerungszustandes hier keine Zustimmung findet, eine Anficht, die ich sehr wohl zu würdigen weiß, kommt für meine Partei und mich in Frage, ob mit meinem Namen der Belagerungszustand weiter gebedt werden kann. Meine Freunde und ich glauben bies zu verneinen und die weitere Berantwortung benen überlassen zu müssen, die mit meinen Maßnahmen nicht einverstanden waren und sind. Aus diesem Grunde habe ich bei der Reichsund Staatsregierung meine Dienstentlassung bean= tragt."
Belagerungszustandes gegenstandslos wird. Wir hoffen noch, daß diefes Gefuch durch die Aufhebung des Belagerungszustandes gegenstandslos wird.
Da wollen wir gleich vorausschicken, daß das Wort von der einen reaktionären Masse" in Italien wirklich viel Bestechendes hat, weil die Parteigrenzen innerhalb des Bürgertums arg verschwommen und wechselnd find. Es fällt uns nicht ein, hier eine Bergliederung der bürgerlichen Parteien Auf Beranlaffung des Reichs- und Staatskommissars Hörfing fand, vornehmen zu wollen: dem Lefer würde von einer derartigen Der Kriegerbund will, wie die reformistische Par- wie uns mitgeteilt wird, eine Sigung unter Borfis des Ministers des Auseinandersetzung so dumm, als ging ihm ein Mühlrad tei, die national fühlenden Arbeiterelemente um seine Fahne Innern statt. Reichskommissar Hörsing legte die Lage in Schle im Kopfe herum". Es gibt da feine programmatischen Gren- scharen. Mit radikalem Reformprogramm, dessen Grund- sien dar und verlangte die Aufhebung des Belage zen, die die einen von den andern trennen: Reformen wollen pfeiler die Forderung der Konstituante und der Aufteilung rungszustandes. In einer längeren Debatte wurde ausalle, arbeiterfreundlich sind sie alle, für die wahre Demo- der Latifundien bilden, zwei Forderungen, die die Soldaten geführt, daß der Belagerungszustand in seiner gegenwärtigen milden fratie", die wahre Freiheit" find alle ohne Ausnahme. Sie zum Teil aus dem Schüßengraben mitgebracht haben. Das Form niemand fiöre, aber mit Rücksicht auf die politische Lage nicht fönnten fast alle beliebig ihre Programme vertauschen, ohne nationale Empfinden und die Haltung zum Kriege trennt ihn aufgehoben werden könne. die Physiognomie des Wahlkampfes zu verändern. von der sozialistischen Partei, wie ihn die sozialen ForderunDas große Lager der berfassungstreuen Ordnungspartei gen von den Nationalisten trennen. gerfällt in die Ministeriellen und Antimini- Ueber die, nächst den Sozialisten, am festesten geführte steriellen, die einander mit gleichem Programm Wahlmacht verfügen die Klerikalen, die mit sozialem wütend bekämpfen. Die frühere Linke und die bürgerlichen Reformprogramm als„ italienische Volkspartei" zum erstenDemokraten sind die Grundmasse der Ministeriellen. Anti- mal offiziell in den Kampf treten. Sie haben in 47 Bezirken ministeriell ist die frühere Gruppe der Rechten, also etwa die eigene Listen, meist nicht vollzählige Listen, weil fie auf Leute um Salandra, dann die winzige Gruppe der Natio- Wahlunterstützung von anderen Parteien rechnen. Ihre als nalisten, die Republikaner und die Reformisten. Die Kleri- Herifale Partei geaichte Wahlmacht ist ein neues Element im talen, die in der heutigen Form, als italienische Bolts- politischen Leben Italiens . Bei den vorigen Wahlen waren partei", zum erstenmal auf dem Kampfplaser- überhaupt nur in 20 Wahlkreisen( von 508) flerifale Standischeinen, find weder ministeriell noch antiministeriell. Sie daten aufgestellt. Von der flerifalen Wahltätigkeit ist wenig warten ab, von welcher Gruppe sie durch ihre Unterstützung zu sehen, aber es wird sicher wader in den Sakristeien gear die für sie wichtigsten Bugeständnisse erlangen können. beitet. Das konfeffionelle Element, das in den öffentlichen Man kann sagen, daß die tonstitutionelle Wahläußerungen fehlt, bildet die Triebfeder ihrer Wahlbewe Opposition einen Stich mehr ins Konservative hat als gung. Das Programm ist fast fonfessionslos zu nennen. Wenn die ministeriellen, aber es handelt sich nur um Schat in ihm das Entscheidende läge, fönnten sich auch die Freitierungen, die sich je nach den örtlichen Verhältnissen ändern. maurer zur italienischen Volkspartei" gesellen. Das ProIn der Presse de Paris " wird eine Zuschrift aus olland ser Es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, daß die konstitutio- gramm ist aber nur für äußerlichen Gebrauch". Die fleri- öffentlicht, die im 8- hr- Abendblatt" abgedrudt ist. Danach hat nelle Opposition für eine Regierung mit demselben Pro- falen Stimmen werden nicht durch die Presse oder durch Wilhelm II. die Hoffnung, wieder auf seinen Thron zurüdgramm und mit anderem Ministerpräsidenten zu haben wäre, Maueranschläge gewonnen, sondern durch die persönliche ou fehren, noch nicht aufgegeben. Er verfolge die Vorgänge ebenso wie die heutigen Ministeriellen Nittis Programm mit Werbetätigkeit der ziemlich feinmaschigen konfessionellen Zu- im Reich sehr genau und empfange häufig Persönlichkeiten, But bekämpfen wünden, wenn es etwa Salandras Programm ſammengehörigkeit, an die starke wirtschaftliche Interessen ge- die direkt aus Berlin fommen und die als Sendboten der wäre. Im eigentlichen Wortsinn ist der Kampf zwischen fon- fnüpft sind. Die Erwartungen der Klerikalen gehen hoch. monarchistischen Parteien betrachtet werden. Zwischen Schloß Ameftitutioneller Opposition und Ministeriellen ein Selbst. Sie rechnen auf 80 bis 100 Mandate. Je weniger sie heute rongen und der Deutschen Gesandtschaft im Haag sollen gerfleischungsprozeß der Bourgeoisie, eine das klerikale Element herausfehren, um so stärker werden fie regelmäßig geheime Beziehungen fortbestehen. Folge der Ueberordnung persönlicher und Cliqueninteressen morgen in der Rammer ſein; je stärker sie aber in der Kamüber prinzipielle Klassenpolitit, ein Ausdruck politischer Un- mer sein werden, um so offener werden sie dann ihre konreife oder vielleicht politischer Fäulnis. fessionelle Eigenheit zum Ausdruck bringen. Daß der Wahlkampf mit Ideen und Programmen ge-( Drahtbericht unseres Baseler korrespondenten) führt wurde, kann niemand behaupten. Wer die Straßen- Die elsässischen Garnisonen in Mülhausen , Straßanschläge lieft, muß sich vorkommen, als wäre er in ein burg und Me sind durch schwarze Kolonialtruppen verstärkt Narrenhaus geraten. Alles so kleinlich up persönlich wte worden, weil man Unruhen der Arbeiterschaft bemöglich. Zwischen einem Anschlag, der die Schweinezählung fürchtet. vorschreibt und einem internationalen Aufruf für die Grün- Die Schweizer Sozialdemokratie und der Schweizer dung einer Gedenkkirche für die Opfer des Weltkrieges, pran- Gewerkschaftsbund haben gegen die Ausweisung gen stimmungsvoll die Schimpfereien über die Gegner und deutscher und italienischer Arbeiter beim Bundesrat gefälschte Mitteilungen, die eine Partei der andern unter- Protest erhoben. Die Ausweisungen sind bereits eingestellt. schiebt. So beruft ein Manifest alle Deserteure in das Volks
Von den Nationalisten zu reden, berlohnt sich kaum. Sie machen viel Lärm, weil sie reiche Leute in ihren Reihen haben, die fich den Spaß ettvas kosten lassen. Wer Geld hat, fann immer auf einen gewissen Bodenfaz der Bevölkerung rechnen. Wean fann sich denken, daß man heute mit Weltpolitik" nicht eben allzuviel Hunde vom Ofen lodt. Uebrigens fandidieren die Nationalisten in feinem einzigen Wahlfreife als solche, unter eigenem Namen. In Rom nennen sie sich Nationaler Bund". Es liegt in der Natur des Wahlsystems, daß Kleine Bar
Hoffnungen Wilhelms.
Vor Unruhen im Elsaß.
teien nur zwischen Bündnispolitik und Wahlenthaltung zu baus, um für die Sozialisten zu stimmen, was sich die Natio- Die Durchführung des Waffenstillstandes.
wählen haben. So haben die Republikaner , die bei den Wahlen von 1913 nod) 172 000 Stimmen erhielten, diesmal nur in vier Wahlbezirken eigne Listen, und zwar in Ravenna Ferli , in Bisa Livorno , in Siena Grosseto und in Ancona urbine. In allen anderen Orten haben sie Bündnisse geschlossen, so in Rom mit den Reformisten und dem„ Kriegerbund", in Venedig mit einem ,, demokratischen Block".
Uns wird geschrieben:
Der Mann, der Deutschlands empfindsame und gelehrige Jugend on der größten Nationaluniversität zur Liebe und zum Begreifen neuerer Dichtung und ihrer Geschichte erziehen soll, ist noch immer nicht gewählt. Wiederum tauchen einige Namen von Gelehrten auf, und nahe Zukunft ist. Man weiß nur, daß Gustav Roethe die berufen werden sollen. Man weiß nicht, was davon begründet mit innerlicher Glüdseligkeit einen Aushilfsprofessor beschützt, den man wegen feiner verbindlichen Manieren und geselligen Vorträge allgemein als den Damenschneider" bezeichnet. Studenten- und besonders Studentinnenmund Gottesmund. Ein leidlicher Kopf, der fich in nichts Gutem und nichts Bösem von einer Seminarlehrerin unterscheidet, verwaltet nun schon seit ewigem ein Amt, das dem besten Biteraturprofessor im Gebiet der deutschen Sprache zukommen
follte.
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nalisten haben Wig und Geld fosten lassen. Ein Manifest des Freimaurerordens empfiehlt als Kandidaten einen Herrn mit deutschem Namen, mit dem Zusatz er sei Bruder einer deutschen Loge"; dadurch wollen die Gegner die Liste des Deutschnamigen unmöglich machen.
In dem Stil geht es weiter. Das gröbste wird bis zu legt aufgespart. Viel Erhebendes kommt nicht dabei heraus. Selbst die sozialistischen Wahlversammlungen dienen meh:
einen, der nicht nur Literaturgeschichte treibt, sondern auch Geistesgeschichte. Wir brauchen einen, der nicht mehr nach Scherer bescheiden weiterhandwerkt. Wir brauchen einen, der in den Broblemen der ernsthaft vergleichenden Literaturforschung ein Feinfühliger ist. Wir brauchen einen, der nicht einseitig zu den Germanisten gehört. Er muß ein Philosoph sein und ein durch die modernen Jahrhunderte international belesener Mann. Es darf nicht als schönstes Berdienst für ihn gelten, daß er die deutsche Sprache einwandfrei und Wort. Ja, wir brauchen einen edlen Rhetoriker in Berlin , schreibt. Er muß selbst die Sprache zu formen wissen in Schrift bem feine der schon geforderten Eigenschaften fehlt. Und er muß das schwierigste ist das vielleicht die Jugend, Jünglinge und Fräulein, in Seminarien führen können, die dem einelnen die Bewunderung und die Freude vor dem Geistigen im allgemeinen und vor dem Boetischen im besonderen einflößen. find es dem Vaterlande, seinem Unglück und seiner Zukunft schuldig, Das ist zu fordern. Weniger darf nicht zugelassen werden. Wir daß schleunigst all die braven Männer ausgeschaltet werden. Suchen dem überbescheidenen, gebüdten Republikanertroß zum Trozze, der heute dem Kultusminister von diesen Dingen zuflüstert.
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endlich
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wir nach den anderen
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trop dem Gebebe des Herrn Roethe, all
Zwischen den deutschen Delegierten und dem französischen Generalsekretär der Friedenskonferenz Duta sta und dem Leiter der politischen Angelegenheiten Berthelot hat gestern abend im Ministerium des Auswärtigen ein erster Meinungsaustausch über das Protokoll stattgefunden, das die Durchführung derjenigen Waffenstillstandsbedingungen betrifft, die am Tage des Inkrafttretens des Versailler Vertrages noch nicht erfüllt worden sind.
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erteilt wird. Bugleich müßten alle Streife, denen die Erhaltung unerfeßlichen Befizes am Herzen liegt, Gelehrte. Künstler, Buchund Kunsthändler zur Wachiamkeit aufgerufen werden.
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Theater. Im Theater in der Königgräger Straße wird am
Montag Strindbergs, Traumspiel zum 100. Male aufgeführt.
Das Große Schauspielhaus beginnt seine Borstellungen am Freitag mit der Aufführung der„ Dreftic". Mufitchronit. Der Neue Chor wird nach dem Tode seines Be Paulus von Mendelsohn einstudiert.
gründers Traugott Ochs von Kapellmeister Leo Kopf geleitet. Zurzeit wird
Sonntag 12 Uhr in den Kammerspielen des Deutschen Theaters aus einem Andreas Layko, der Berfasser von Menschen im Strieg", lieft am bisher noch unveröffentlichten Wert vor.
Sans Heinrich Twardowski wiederholt am 5. Dezember, 8 1бr, Grotestenabend.
in lindworth Scharwenta Saal; Lukomftr. 76, zum legten Male seinen
Die bedeutendste Chodowiecki - Sammlung, die Berliner Sammlung Stechow, wird vom 10. bis 13. Dezember von der Kunsthandlung Boerner in Leipzig veriteigert.
Märchen für Kinder trägt nachmittag 4 Uhr Margarete Scale
Ballenium in harmoniumfaal, Stegliber Ctr. 35, vor.
am 28. November, abends 8 Uhr, im Harmonium- Saal, Stegliger Str. 35: Moderne Märchen erzählt Elfriede Bayard Sildebrandt Richard Leander , Dstar Wilde, Mag Jungmidel und Rudolf Baumbach .
Freundesliebe in der Weltliteratur rennt Charlotte Bo₁ lange einen Vortragsabeno, der am 3. Dezember, abends 7%, Uhr, in Schubertsaal, Bülowstr. 104, stattfindet.
Uhr:
Aus Großstadtmauein in den Schwarzwald ". Vorträge der Treptow - Sternwarte. 23. Novbr. 3 Uhr u. 7 Uhr: Wettervorhersage".( Bortrag mit Lichtbildern von Dr. B. Engelhardt.) 26. Rovbr, 7 Budapester Straße, aus; dazu eine Reihe handfolofferter Lithographien, Wachspuppen stellt demnächst Lotte Brizel bei Friedmann u. Weber, die zu einer Mappe Zanz, Bewegungen und Kostüme" vereinigt find. Bulunst eine wichtige Rolle zu spielen, weil fie manche neuen Gedanken Eine neue Schauspielschule, die vielleicht berufen sein wird, in vermirlichen mill, ist in lofer Angliederung an die Bereinigten Stadttheater in Frantiurt a. M. soeben im früheren Oppenheimischen Valais eröffnet worden. Sie ist aus Mitteln des Deutschen Bühnenvereins und der Bühnengenossenschaft auf Anregung des ersten Helden der Frankfurter Bühne, Starl Ebert, vom Angestelltenausschuß der Solomitglieder des SchauSpielbaufes ins Leben gerufen.
Jekt wird verkündigt- wie schon früher, daß man fich an Herrn Albert Köster , den Leipziger Professor, wenden will. Andere Namen schwirren noch herum. Liebhaber melden sich wieder mit ihren Kandidaten. Herrn Sofrat Köfter foll nichts Schlechtes nachgesagt werden. Aber das bißchen Enthüllung eines literaturhistorischen Rätsels, bas er leistete, feine bescheidenen, den grünbFris Manthner, der Dichter, Zeitungsmann und Gelehrte, der lichen Theaterfreunden etwas ohnmächtig und schulmeisterlich er als Satiriker, Romanschriftsteller, Literaturkritifer, Sprachdenker scheinenden Bühnenforschungen, endlich seine biographischen und Bedeutendes leistete, vollendet heute fein siebzigstes Lebensjahr. Die den Text säubernden Arbeiten zu Keller und Storm, all das ver- Bebensarbeit dieses aus Deutschböhmen stammenden Mannes läßt rät nur, daß Herr Köfter jede Tugend, nur nicht die Quelle der sich im Wesentlichsten zusammenfassend tennzeichnen als Ausdruck imponirenden Größe befitt. Er ist als Forscher sehr Mittelmaß, er des anflägerischen Widerstandes gegen die Kultur, die nach 1870 ist als Erffärer des dichterischen Wortes weniger als bas. Denn rodete sein scharfer, svottbewehrter Geist die Schäden, Lügen, VerDeutschland mit ihren Fängen umfrallte. Auf immer neuen Feldern die Instinkte, die ihn mit moderneren Dichtern, mit Keller und zerrtheiten der Zeit. Die Echten der Dichtkunst hatten in ihm einen Storm, verbunden, sind die Triebe des Familieblattheiligen. Das Anwalt, und die Besten wiederum traten für seine Arbeit ein. Bürgerliche, das im Ofenwinkel Schnurrende des Dichters, daß auch Seine vor mun faft zwanzig Jahren veröffentlichten drei Bände ein Teil des Genies ist, das kann er aufspüren und preisen. Das Beiträge zu einer Kritik der Sprache stehen da als ein hervorGenie, das Mystische, das Besondere des Lebens, fura das Geheim- tagender Teil feines zeitkritischen Werts. Sie waren Stampf gegen nis der überragenden Dichterkraft, das bleibt für ihn im Dunkel. Die 2üge des Worts, den Wortaberglauben, die Berruchtheit der Phrase. Als ein Vorläufer des sprachwandelnden Ringens unferer Und nun brauchen wir nicht bloß einen eifrigen Gelehrten, nicht tage haben fie ihren Blak in der Geschichte der geistigen Be- durch das Arbeitsamt, Berlin - Stegliz , Breite Str. 22, Fernfpr. 3675, bloß einen Statheberabonis mit Backfisch- oder Stadtratsverliebtheit. wegungen, die seit der Jahrhundertwende immer gewaltsamer nach Saffa meldet, wurde die hebräische Sprache von jest an neben dem ärli Hebräisch als Ländersprache. Wie die„ Neue Züricher Zeitung aus Wir brauchen einen, der mehr Leidenschaft aufbringt, der ins Weite Befreiungen von ererbten Fesseln drängten. gebt, ohne das Besondere zu schädigen. Wir brauchen in Berlin fchen und Arabischen für ganz Palästina als offizielle Landessprache an teinen dürren Fachgelehrten für diesen Behrstuhl der deutschen Durch die Zeitungen geht eine Nachricht, nach der ein ausländischer Zur Gefährdung unseres Kunstbesites schreibt Dr. J. Hanauer: erfannt. Eine Anzengruber- Biographie hat Karl Hans Strobl vollendet. Geistes- und Herzensgeschichte. Wir brauchen Die Andeu- Kunsthändler die Mittelmächteländer beglüden will, um deren Stunft. Er will darin ein getreues Bild des Lebenstambles Anzengrubers geben, tung genügt, um zu sehen, daß Herr Köster es nicht sein kann. fchäße aufzulaufen. Eine schwere Gefahr droht hier unferem gleichzeitig intereffante Bilder über die erften Aufführungen der Stüde des Herr Noethe lehrt sein Fach mit großer Kenntnis. Und da er Kunst- und Kulturbefiz. Es ist leider zweifelhaft, ob ein Gefet Dichters in Wien. in jebem Semester höchstens fünfzigmal seinen bekannten Standal burchgebracht werden kann, das den Verkauf von Kulturterten nach patriotismus auspadt, so lernt die Jugend auch sonst allerhand bei dem Ausland leiber verbietet, wie es fein müßte. Deshalb sollte wenigftens ein Gefeß fo bald wie möglich verabschiedet werden, thm. Aber für die neuere Literaturgeschichte genügen weber bie bas den Befißer eines Kunstwertes ober eines sonstigen Unitums" Sofräte in Leipzig noch die Damenschneider in Berlin und auch( feltene Bücher, Stiche, Handschriften) verpflichtet, eine dem augen nicht ein Herr, ber Straßburg fliehen mußte, weil dort die Fran- blicklichen Stande der Technit entsprechende Nachbildung der Allge apfen jest Haufen. 29ir brauchen hier einen umfassenden Kopf, meinheit zur Verfügung zu stellen, ehe die Erlaubnis zur Ausfuhr
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Spanische Unterrichtskurse veranstaltet die Arndt- Hochschule. Näheres
Die Kantgefellichaft, die 1904 von Hans Baisinger gegründet wurde, dehnt sich aus. Reuerdings find in Hamburg , Karlsruhe und Basel Drts. gruppen gegründet worden.
Sindernis für den Berkehr. Wie die Weltwirtschaftszeitung" berichtet, lit Das Ginfrieren der Eisenbahnweichen ist ein besonders schweress man neuerdings mit Erfolg bazu übergegangen, dieses Einrieren dadurch au verhüten, daß die Beichen bei dem Herannaben von Froft und Schnee freiben rechtzeitig mittels elettricher Geizanlagen erwärmt werden.