Die Kohlenot.
und müssen die Arbeiter feiern lassen!
Kleine politische Nachrichten.
Die deutsche Delegation für Washington ist am Freitagabend nach Berlin zurüdgekehrt. Die in den Berliner Blättern erschienene Meldung über eine neue Konferenz in Washington am 1. Dezember ist unrichtig.
der Befagung wegen eines Artifels Kriegsgefangene heraus" auf Unser Aachener Parteiblatt Freie Breffe ist auf Veranlassung 20 Tage verboten.
Am Freitag ist an zwei amtlichen Stellen die Kohlenfrage Die erste Sihung des Reichskohlenrats. ausgiebig erörtert worden. Einmal in einem Vortrag des Geheimrats Kongeter und dann in der ersten Sigung des Reichskohlen. Eikung zusammen. Reichswirtschaftsminister Schmidt eröffnete Der Reichsfohlenrat trat am Freitag zu seiner ersten rates. In beiden Fällen wurde die tatastrophale Geft alfie mit einer Ansprache, in der er darauf hinwies, daß hier zum tung der Kohlenversorgung für Verkehr, Industrie und Hausbrand geschildert. Gaswerke, Elektrizitätswerke, Industrie- ersten Male eine Körperschaft zusammentrete, die berufen sei, einen Charakteristisch für das radikale Seftentum ist von jeber die betriebe müssen stillgelegt und der Eisenbahnverkehr muß zugunsten großen Gewerbezweig der deutschen Wirtschaft auf gemeinwirt- Spaltungsluft. Bir ieben es in Deutschland , aber auch unter den betriebe müssen stillgelegt und der Eisenbahnverkehr muß zugunsten schaftlicher Grundlage auszugestalten. Zu diesem Zwede feien Ar- deutschen Sozialisten in Nordamerika . Dort tobt der Streit zwiſchen der Kohlenförderung vermindert werden. Wir ſizen in der Stälte beitgeber, Arbeitnehmer und Konsumenten auf Grund des Koblen der K. P. und der K. A. P.( Kommun. Arbeiter- Partei). Die New und haben keine Kohle, wir brauchen äußerste Arbeitsleistung wirtschaftsgesetzes zusammenberufen worden. Der Reichsfohlenrat yorker Bolkszeitung" und ihr Chefredakteur Ludwig Lore gehören Die Kohlenproduktion ist in der letzten Zeit erfreu= beschäftigte sich zunächst mit einer Reihe von Geschäftsordnungs- zur letzteren. Das Verhältnis beider Parteien zur Socialist Party Die Kohlenproduktion ist in der legten Zeit erfreufragen. lich gestiegen. Das Transportwesen ist aber in rascherem fragen. Zum ersten Borjizenden wurde Bergrat Kleine- Dort( S. P.) ist von hier aus nicht flar zu erkennen. lich gestiegen. Das Transportwesen ist aber in rascherem mund, zum zweiten Gewerkschaftsvorsitzender Imbusch von den Tempo barnicbergegangen. Die Kohlennot ist eine Verkehrs- christlichen Gewerkschaften, zum ersten Schriftführer Gewerkschaftsnot. Dennoch gibt es genügend Berkehrsmittel, um aus dieser sekretär Langhorst vom Deutschen Bergarbeiterverband und Not herauszukommen. zum zweiten Generaldirektor Silverberg gewählt. Für An dieser Stelle ist vor einiger Zeit ausgeführt worden, daß Preisfragen und Beanstandungen wurde ein besonderer Ausschuß 150000 Pferdekräfte an schweren Straßenzugbon 20 Mitgliedern bestimmt, der zusammengesett ist aus 5 berg maschinen, die durch den Frieden frei geworden sind, ausgenütt baulichen Unternehmern, 4 Bergarbeitern und 1 Angestellten des werden könnten, um die Eisenbahnen zu entlasten und die Kohlen- Bergbaus, 1 städtischen und 1 ländlichen Verbraucher, je 1 Verversorgung zu bessern.
Bis zur Stunde ist noch nichts geschehen,
um diese starken Verkehrsmittel in Anspruch zu nehmen. Das einaige, tous geschicht ist, daß diese Maschinen lustig an Private weiter veräußert werden.
Gewerkschaftsbewegung
Theorie und Praxis.
Der Stuttgarter Berbandstag der Metallarbeiter hat gründlich aufgeräumt mit den bisherigen Gepflogenheiten der Organisation. Die von der Generalfommission und den Berbandsinstanzen eingenommene Haltung wurde berwor fen; Arbeitsgemeinschaften wurden verworfen; der alte Vorstand wurde verworfen. Kurzum: bis in den
treter der kohlenverarbeitenden Unternehmer und Arbeiter, 1 Arbeitnehmer der Gasanstalten, 2 Vertretern des Handels, 1 des Berfebrs, 1 der bergtechnischen Wissenschaften und 1 der Schiffahrt. Bou Arbeitnehmerbertretern sind in den Ausschuß delegiert: Wagner und Barth, als Vertreter 2öffler und Butte Wir haben uns immer gegen den geäußerten Verdacht gewehrt, vom Deutschen Metallarbeiterverband, Steger und als sein Verdaß gewisse amtliche Stellen mit Absicht die Kohlennot vertreter Thiele von den chriftlichen Gewerkschaften, Schmidt von legten Winkel hinein wurde alles beseitigt, was die Organischärfen, weil darin eine Anschuldigung ausgesprochen liegt, die man den Hirsch- Dunderschen Gewerkschaften und als sein Vertreter Kol- sation hindern könnte in ihrem Bekenntnis zum revo nur gegen allerschwerste Verbrecher am Boltswohl erheben kann. padi von der gleichen Berufsvereinigung, für die Angestellten Iutionären lassenfam pf und zur Räte organiNach dem, was aber zurzeit vorgeht, fällt es außerordentlich schwer, Werner vom Bund technisch- industrieller Beamten und Mellenfation. Um das noch besonders zu unterstreichen, nahm: an dem guten Willen der betreffenden Stellen nicht zu zweifeln. thien vom Verband kaufmännischer Grubenbeamten. Unter den der Verbandstag eine Resolution an, wonach den MitglieMan komme uns nicht mit der Ausrede, daß die erwähnten Ma- industriellen Arbeitnehmern befindet sich Gir big bom Glasarbeidern in weitgehend stem Sinne das mit- und schinen nicht betriebsfähig seien. Wir haben Beweise in der terverband, als sein Vertreter Umrath vom Metallarbeiterber Selbstbestimmungsrecht zu gewährleisten ist". Hand, daß sie es sind. band. Als Vertreter der Gasarbeiter ist eď mann vom Staats- Das war in der ersten Hälfte des Oktober. Inzwischen und Gemeindearbeiterverband bestimmt. haben die neuen Männer, Dißmann, Brandes, tichard Müller die Stuttgarter Bongenstühle eingenommen und befruchten nun mit ihrer revolutionären Taktik die deutsche Gewerkschaftsbewegung.
Wir wollen die Frage offen lassen, ob Unfähigkeit, Faulheit oder Mangel an gutem Willen die Beranlaffung des Notwendigen verhindern. Wir sind aber überzeugt von der Notwendigkeit, endlich einmal einen groben eisernen Befen zu nehmen und damit in die verantwortlichen Amtsstuben hineinzufahren.
Die Kohlenversorgung.
Eine der ersten Leistungen der neuen Leiter war ein Aufruf an die Berufskollegen, in dem sie noch einmal die Beschlüsse des Verbandstages refapitulieren. Wit tönenden Worten wird in dem Aufruf die Umwandlung des Verbandes
gefeiert.
Für die Führung der Geschäfte wurde eine engere Kommission gewählt, der sofort eine Reihe Fragen zur Vorberatung übertragen wurde. Seitens der Arbeiter wurde mit Nachdruck betont, daß die Einführung der Selbstverwaltung im Kohlenbergbau keinesfalls berzögert werden dürfe. Für die Vorstände und Auffichtsräte des Reichstohlenverbandes der Syndikate wurden Vertreter In allen Kohlenrevieren haben sich in den letzten Monaten die der Arbeiter und Verbraucher benannt. In den vorbereitenden Reichswirtschaftsrat wurden von den Arbeitgebern Etinnes und Förderungsziffern gehoben. Tiefe Tatsache ist nicht zuletzt auf Stommerzienrat Schuhmann, von den Arbeitnehmern Abg. Sue 3ur revolutionären Kampfesorganisation eine Besserung der Arbeitsverhältnisse zurückzuführen. Im Ruhr- und Imbusch benannt. Der Verordnung betreffend Einfuhr ausrevier ist die Förderung auf arbeitstäglich 245 000 Tonnen geländischer Sohle wurde vom Reichstohlenrat zugestimmt. Aber noch zu einem anderen Aufruf gab die kurze Frist fliegen. Das bedeutet gegen das Borjahr eine Förderung von 60 Außerhalb der Tagesordnung stellte Herr Stinnes den An- bon drei Wochen seit Beendigung des Kongresses Gelegenbis 70 Broz, und gegen die Friedenszeit von 60 Broz. Aehnlich liegen trag, ber Reichstohlenrat solle Stellung zu der von der Reichskohlen- heit. Dieser richtet sich an die Bezirksleitungen und die Verhältnisse in Oberschlesien . Auch hier ist ein lang fommission verordneten Einschränkung des Bezugs der Hüttenzechen Ortsverwaltungen. Da er nicht für die Gesamtheit fames aber stetiges Aufsteigen der Förderung zu verzeichnen. Es im Ruhrrevier nehmen. Er begründete dies damit, daß Kohlen auf der Kollegen bestimmt ist, sondern nur fein säuberlich den werden arbeitstäglich 100 000 Zonnen gefördert. Auch in den den Halden liegen, die wegen ungenügender Wagenlieferung nicht einzelnen Verwaltungen zur Kenntnis und Nachachtung Braunkohlenrebieren hat die Förderung und die Briketterzeugung abgefördert werden. Die ganz in der Nähe liegenden Hütten er übermittelt wurde, schlägt man in diesem Rundschreiben zugenommen. Es werden jetzt 90 Prog. der Produktion der halten nicht genügend Noble und sind zur Stillegung gezwungen. andere Töne an. Man schiebt die revolutionäre Phrase bei legten Kriegszeit gefördert. Die Briketterzeugung beträgt Gr wies dabei auf die Gefahr hin, die durch die feite und bremst, wie nur ie eine bureaufraHeute 80 Broz. des Vorjabres. Die Erhöhung der Förderungsziffern tische Organisationsleitung bremfen ist nicht zuletzt auf die Vermehruna der Belegschaften zurückzuArbeitslosigkeit im Ruhrrevier führǝn. Die Stärke der Belegschaften beträgt: im Ruhrrevier entstehen müffe. Er fagte weiter: Die Kohlennot sei dadurch her440 000 Mann( während der letzten Kriegszeit 450 000 Mann, vor rotgerufen, daß sich die Reichsregierung verpflichtet habe, der dem Kriege 890 000 Mann), in Oberschlefien 150 000 Mann Entente Kohlen zu liefern, was jetzt in den Monaten der Ver( während der legten Striegszeit 160 000 Mann, vor dem Kriege 124 000 Mann). In den Braunloblenrebieren haben sich die Arbeiter berhältnisse ähnlich entwidelt. Eine weitere Steigerung der Belegschaften ist abhängig von der Schaffung von Unterkunftsmöglichkeiten für die Arbeiter. Es ist dringend zu wünschen, daß das Reichswirt schaftsministerium das von ihm aufgestellte Siedlungsprogramm durchführt, um eine weitere Steigerung der Belegschaften zu ermöglichen. Sollen die Belegichaften entsprechend den Friedens ziffern vermehrt werden, so find dazu 150 000 neue Wohnungen erforderlich, was eine Ausgabe von 81%, Milliarden Mart bedeuten
würde.
fehrsschwierigkeiten nicht zu geschehen braucht. Die Reichsregierung glaubte, dadurch Erleichterungen in der Lebensmittelzufuhr und in der Kreditfrage von seiten des Auslandes zu erhalten. Diese Annahme fei jedoch unberechtigt, denn die Kohlenlieferung habe darauf feinen Einfluß ausgeübt. Hieran schloß sich eine mehr als ein stündige Auseinandersetzung, in der zuerst der Reichstohlentommiffar und Ministerialdirektor Thilly die Ginschränkung der Lieferungen an die Hüttenzechen verteidigten und darauf hinwiesen, daß ein Vertreter des Kohlensyndikats vor der Beschlußfassung gehört worden sei. Genosse Sachse verteidigte den Standpunkt der Regierung. Genosse Löffler ging dann auf die Ursachen der mangelhaften Belieferung ein. Er verwies auf die Verschiebung der Kohlen,
Die Förderung und die Beförderung der Kohle haben sich in der Zeit von November 1918 bis 1919 die Wage gehalten. Es hat aber auch Zeiten gegeben, in denen die geförderten Kohlen nicht abgefahren werden konnten. Bon vornherein war es llar. außerdem auf die großen Verläufe anbas Ausland, wo. daß in diesem Herbst der Zeitpunkt eintreten mußte, in dem die bei er auf eine monatliche Lieferung von 90 000 Zonnen nach Beförderung mit der Förderung nicht mehr gleichen Schritt halten Solland zu sprechen kam, die
fonnte. Dieser Zeitpunkt ist im Oftober eingetreten. Waren im au einem Preise von 36 Gulden erfolgte, während man in Holland Sommer die Haldenbestände mäßig, fo find fie vom Oftober ab
auf Grund der gefteigerten Förderung so groß geworden, daß fie
für die Kohlen 81 Gulden einnimmt.
am 1. November im Ruhrrevier 882 000 Tonnen, in Oberschlefien Die Lieferung erfolgte an die holländische Verkaufsvereinigung, die 703 000 Tonnen betrugen. Die rigorofen Bertebrseinschränkungen eine Tochtergesellschaft des Vereinigten westfälischen Kohlensynbitats haben es nun zu Wege gebracht, daß die Haldenbestände am 15. 90- jei. Als Erklärung der schlechten Lieferung von Eisenbahnwagen vember im Ruhrrevier auf 756 000 Zonnen und in Oberschlesien auf berichtete er von Transporten von Kohlenschlamm, die verschoben 586 000 Tonnen gejunten waren. Man hatte die Absicht, die Be. stände der Eisenbahnen aufzubeffern, so daß fie aus der Gefahr zone herausfamen. Tatsächlich haben die preußischen Eisenbahnen nur noch für sechs Tage Rohlenbestände.
werden, um in den betreffenden Ortschaften als Brennmaterial bertauft zu werden. Diesen Ausführungen wurde von allen Seiten widersprochen. Der Reichstohlenkommissar teilte mit, daß der Vertrag mit Holland unter Heranziehung von allen beteiligten Kreisen Die Versorgung der Gaswerte ist so schlecht wie nur irgend abgeschlossen worden sei und daß man sich leider bei der Festdenkbar. Die Werte tönnen infolgedessen gar nicht daran benten, einem bebauerlichen Irrtum befunden habe. Der Vertrag febung des Preises über die zukünftige Preisgestaltung in größere Bestände anzufammein. Kein Gaswerk hat für längere fei auf ein Jahr abgeschlossen worden und gehe jest seinem Ende Beit als acht bis vierzehn Tage Koblenbestände. Es ist daher kein zu. Der Abschluß sei nicht zwischen dem Syndikat und der SteinWunder, daß täglich Einstellungen von Gaswerten gemeldet werden. fohlen- Bereinigung in Holland erfolgt, sondern vom Reiche direkt Aehnlich ist die Lage der Elektrizitätswerke. Es ist leider zu be- mit der holländischen Regierung abgeschlossen worden. Diese laufe fürchten, daß mehrere größere Berle die Industrie nicht mehr mit alle Stohle, die aus dem Auslande fommt, und vertreibe sie selbst Elektrizität werden beliefern fönnen. Für das Wert in Düsseldorf im Lande. Das Rheinisch- Westfälische Syndikat sei außerdem nur besteht ernste Gefahr; in der von diesem Wer! belieferten Industrie zu baum 10 Broz. an der Einkaufsvereinigung in Holland beteiligt. find 90 000 Arbeiter beschäftigt. Natürlich ist auch die Hausbrandversorgung von der bereits berboten worden durch eine Verfügung, die den Transport Die Verschiebung der Waschberge( Sohlenschlamm) sei Kohlenmifere schwer betroffen worden. Im vergangenen Jahr find minderwertiger Brennstoffe verbiete. 80 bis 90 v.. der Vollmenge geliefert worden. In diesem Jahr mußte man das Monatssoll auf 90 v. H. des Vorjahres herabiezen. dauerten die Ausführungen des Genoffen Löffler, da sie nicht Die Shnditatsdirektoren Janus und Bergrat Herbig be Von diesen Mengen find tatsächlich bis 50 v.. geliefert worden. geeignet seien, die Zusammenarbeit mit dem Reichstohlenrat zu Unter dem Durchschnitt ist der ganze Often, Ostpreußen , Westpreußen , fördern und das gegenseitige Bertrauen in ungünstiger Weise be Teile von Bommern und der Süden des Reiches beliefert worden. einfluffe. Herr Stinnes stellte sich dagegen auf den Standpunkt, Stuttgart z. B. bat nur 40 v. H., Mannheim 88 v. H. erhalten. daß es gerade wichtig sei, wenn solche Dinge ausgesprochen werden. Man hat ausgerechnet, daß bei der jegigen Art der Belieferung Nur durch eine Aussprache sei es möglich, die gegenseitige Berauf den Saftändigung herbeizuführen. Dadurch, daß die Arbeiter jest geKopf und Tag der Bevölkerung 1 Brifett kommt. schäftsführende Vorstandsmitglieder und Aufsichtsräte in die ShndiBevorzugt werden die Fabrilen, die Düngemittel, Berkehrs- tate entfenden, würde die Möglichkeit geschaffen, bei den Arbeitern mittel und Ernährungsmittel produzieren Die Kohlenfrage ist in Verständnis für die wirtschaftlichen Vorgänge zu schaffen und das erster Linie eine Beförderungsfrage. borhandene Mißtrauen zu zerstreuen.
61265
Zei und 500 Mark Kriegsanleihe
Zeichne mit 500 Mark bar
fonnte.
Das Rundschreiben, verfaßt vom 8. November, ist seit mehreren Tagen in unserem Besit. Aus bestimmten, im Intereffe der Organisation liegenden Gründen haben wir bisher von einer auch nur teilweisen Veröffentlichung abgesehen. Nachdem aber am Freitag morgen die ,, Bossische Beitung" vom Inhalt des Rundschreibens Kenntnis gegeben hat, halten wir uns für verpflichtet, aus dem Schreiben wenigstens das zu veröffentlichen, was die„ revolutionäre" Führung der Dißmann und Brandes glänzend beleuchtet.
Das Rundschreiben ist geboren aus der berechtigten Sorge um die Organisation, die speziell durch den großen Berliner Streit mit seinen Unfosten von fünf Millionen Mark wöchentlich schwer in Mitleidenschaft gezogen ist. Es heißt darin u. a.:
Aus diefer Situation ergibt fidh mit a wingender Not wendigkeit, bei allen weiteren Lohnbewegungen darauf zu sehen, daß dieselben möglichst auf dem Berhandlungswege durch. geführt werden. Erst die letzte Generalversammlung hat befchloffen, daß die gefeßlichen uns tariflichen Schlichtungsausschüsse angerufen werden müffen, ehe einschließlich der vorher einzuholenden Zustimmung des Vorstandes die Arbeit niedergelegt werden darf. Sehr häufig werden diese wichtigen Voraussetzungen für die ordnungsgemäße Durchführung von Lohnbetvegungen nicht beachtet und die Arbeit entgegen allen gewerkschaftlichen Grundregeln und gegen die elementarsten Bestimmungen des Verbandsstatute niedergelegt. Die Kollegen schreiten zur Arbeitseinstellung, ohne auch nur vorher dem Vorstand und der Bezirksleitung irgend eine Mitteilung über die Absicht des Eintritts in eine Rohnbewegung gemacht zu haben und ohne sich im geringsten darüber flar zu werden, too her bie Unterstützungsgelder für die an solchen Kämpfen beteiligten nichtbezugsberechtigten Mitglieder genommen werden sollen. Ist der Streit dann erklärt, dann verlangt man vom Vorstand nach träglich die Zustimmung zur Arbeitsniederlegung und die Ves reitstellung von Mitteln zur Unterstübung auch der nicht bezugsberechtigten Mitglieder. So kann und darf es nicht weitergehen, wenn nicht die Organisation schweren, nicht wieder gutzumachenden Schaden erleiben soll.
Die Verwaltungen müssen in exfter Linie darauf sehen, daß die Verbandskollegen von der Aufstellung unerfüllbarer Forderungen( Abschaffung der Affordarbeit, Wirt schaftsbeihilfen) absehen und ferner streng darauf achten, daß erst alle fich bietenden Verhandlungs möglichkeiten erschöpft werben, ehe die Mitglieder zur Abstimmung über den Eintritt in einen Streit zusammenbe rufen werden und der Antrag auf Genehmigung der beabsichtigten Arbeitseinstellung an den Vorstand gestellt wird. Ohne Zustimmung des Vorstandes darf die Arbeit nicht nieber. gelegt werden; geschieht es dennoch, so verzichten die Mitglieder auf jede Unterstützung.
Wir wissen: Bewegungen fönnen gar nicht anders vorbereitet werden, wie es hier die Dißmann und Brandes verlangen. Auch fie mußten, fich zu den realen Wirklichkeiten befehren, nachdem sie aus dem Reiche der revolutionären