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Einstellungen ist durch ein Kompromiß gewahrt, das Bu solchen Zeiten entwickelte der Allerhöchste" eine fieberhafte die Deffentlichkeit kommt mit der Behauptung, die Echtheit sei den Betriebsräten den notwendigen Einfluß sichert. Der Geschäftigkeit in der Abfassung geistreicher Randbemerkungen Davidsohn gegenüber nicht bestritten worden. Es scheint sozialdemokratische Versuch, die Altersgrenze für das aktive auf amtlichen Schriftstücken, und von solchen wimmeln denn uns sehr wünschenswert, daß Gen. Davidsohn sich hierzu und passive Wahlrecht gegenüber den Bestimmungen des auch die Aften des Kriegsausbruchs: Jest oder nie!" äußert. Entwurfs herabzusehen, hatte keinen Erfolg. Um eine Lebens- Den Sandschak räumen, dann ist der Krawall da!" frage handelt es sich hier jedoch nicht. Die Beschränkung, daß Dann schreibt der Sohn einer englischen Mutter: Urgemein Eine Erklärung Scheidemanns. nur Betriebe von 100 Angestellten oder 500 Arbeitern aur und mephistophelisch, aber echt englisch ". Berlogenes und Vorlegung der Bilanz verpflichtet sind, kann unsere Billi- gewissenloses Strämervolt". usw. ins Unendliche mit echt wil­Genosse Scheidemann üllersendet uns folgende Zeilen zur gung nicht finden. Wir werden in der zweiten Lefung den helminischer Grandezza. Veröffentlichung: ernsten Versuch machen müssen, hier weitere erhebliche Kon- Als aber der Strawall" da war, berlor der Aller­,, Aus der Diebstahls- resp. Unterschlagungsaffäre Sonnen­zessionen zu erhalten. höchste so den Stopf, daß er noch neun Stunden nachfeld soll unter allen Umständen ein politischer Standal der Kriegserklärung nach Rußland ein ,, Willy" unterschriebenes gemacht werden, indem außer mir auch andere bekannte Sozial­Telegramm an Nihi" sandte, in dem er ihn inständig bat, demokraten ersäuft werden sollen. Abgesehen von dem doch seine Truppen ja nicht über die deutsche Grenze rücken Schaden, der augenblicklich durch eine nicht ungeschickt zu lassen. Aus der Kaiserposse war aber schon die Böller eingeleitete Hegkampagne entsteht, wird und kann, gleich­tragödie geworden, und jetzt wäre es dem Verbannten von viel vor welchem Forum die Affäre verhandelt wird, nichts Amerongen sicher viel lieber, es wäre in der Alternative, die Kompromittierendes für Sozialdemokraten heraus­er sich selber gestellt hatte, bei dem Nie!" geblieben. tommen, denn es existiert meines Wissens nichts, was

Daß der Entwurf bzw. die Ausschußbeschlüsse umwälzend auf die Wirtschaft wirken, beweist schon der Sturmlauf Der Unternehmer aller Industrie, Handels- und Land­wirtschaftskreise. Das Gesetz wird den gegen Lohn und Ge­halt Arbeitenden zum ersten Male eine wirklich gesicherte Eristenz geben. Es befreit ihn aus der Will für und den Launen des Unternehmers und seiner Hand. fanger. Es gibt ihm die Möglichkeit, seine sozialen und wirtschaftlichen Juteressen mit ganz anderem Nachdruck zu bertreten als eheder. Es fichert ihm auch den notwendigen Einfluß auf die Produktion selbst, in die er kontrollierend und fördernd einzugreifen in der Lage ist.

Das Gesetz wird gewiß nicht alle Wünsche der Arbeiter und Angestellten regeln und befriedigen. Im Bergbau und der Schwerindustrie wird es nicht viel Neues bringen und hinter schon Errungenen teilweise zurückbleiben. Aber die ungeheure Bedeutung des Gesetzes liegt nicht darin, was es an Einzelheiten für die einzelne Berufsgruppe bringt, son­dern was es den breiten Arbeiterschichten in der Industrie, im Handel und in der Landwirtschaft bringt, die die Macht noch nicht haben, das zu erkämpfen, was in der Schwerindustrie und im Bergbau in Machtfämpfen erzielt worden ist.

Und der zweite große Gesichtspunkt des Geseges ist der, daß er Mindestforderungen berwirklicht, den Berufsorganisationen aber das ausdrückliche Recht gibt, über das gesetzlich Gewordene hinaus weitere Forderungen durchzuseßen, wenn sie dazu eben stark genug sind. Es wird niemandem etwas genommen, vielen aber vieles gegeben, das sie cus eigener Macht heute und morgen nicht hätten erreichen fönnen.

Das Gesetz über die Betriebsräte wird daher kein Ab­schluß des Demokratisierungsprozesses in der Wirtschaft sein, sondern ein erfglgverheißender Anfang, hinter dem allerdings auch die Tatkraft der Arbeitermassen stehen muß, wenn das Vollziel erreicht werden soll.

Nilol. Ofte rreth

" Allerhöchste" Randbemerkungen.

Es scheint aber, daß die Kautsky- Aften für das deutsche das Licht der Deffentlichkeit zu scheuen hätte. Geschäftsreisen, Bolt eine furchtbar ernste Lehre enthalten, wohin es von die ich inkognito in das Ausland unternommen haben soll, feiner Wongrohte geführt worden ist. Ihre voll- find alberne Phantasiegebilde. Alle Auslandsreisen im Kriege ständige Kenntnis sollte dem deutschen Volke nicht länger habe ich im Auftrage des sozialdemokratischen Parteivorstandes mehr vorenthalten bleiben. gemacht.

Fälschung Nr. 1!

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Wie lächerlich manche der offenen und versteckten Ver­dächtigungen sind, zeigt z. B. die Behauptung in der Zukunft", daß ich 4, 6 oder 8 Wochen lang im Souvrettahause, dem Von der Korrespondenz B. S. wird in der Sache Stlarz Millionär- Hotel" von St. Morih, gewohnt hätte. Ich bin in ein Brief verbreitet und von der bürgerlichen Presse mit mehr meinem Leben dreimal in St. Morig gewesen, alles zusammen oder weniger höhnischen Bemerkungen abgedruckt, der den höchstens 9 oder 10 Tage. Daraus werden allmählich acht Wochen Genossen Scheidemann kompromittieren soll. Die Korre- bei diesem Valutastand". Dr. Help hand, mit dem ich se it spondenz B. S. behauptet dazu, daß die Echtheit des Briefes mehr als 20 Jahren gute Kameradschaft halte, ihn achte vom Unterzeichner dem Abgeordneten Davidsohn gegenüber und als einen geradezu genialen Bolitifer schäge, hat, was nicht bestritten worden sei. Der Brief, der an Georg Stlarz ich aus seinem eigenen Munde im Sommer dieses Jahres er­gerichtet sein soll, hat folgenden Wortlaut: fuhr, das Soubrettahaus noch niemals betreten. Bei der Versorgung einer Behörde mit Lebens und Aber: Verleumde nur fest drauf los, etwas bleibt doch hängen. Genußmitteln fommt es mit den noch herrschenden schwierigen Ich habe den dringenden Wunsch, daß die Angelegenheit Beschaffungsverhältnissen ganz besonders darauf an, daß der Be- so schnell und so gründlich als möglich geflärt börde für die vorgenommenen Einkäufe feinerlei Verstöße gegen wird. Bon jedem anständigen Menschen sollte dann aber auch die wirtschaftlichen Geseze und Bestimmungen vorgeworfen werden kann. Ohne liebertretung dieser lassen sich aber so gut erwartet werden dürfen, daß er bis dahin mit seinem Urteil wie gar feine waren aus den Schlupfwinkeln herborloden. Es zurückhält." muß deshalb eine Firma, die über die geeigneten eigenen Lager­räume verfügt und auch die Verantwortung über die dort lagernden Waren trägt, betraut werden. Der Inhaber dieser Firma muß zu der Behörde in einem nichtbeamteten Verhältnis stehen und in strafrecht- Zu dem gegen Georg Sflarz eingeleiteten Ermittelungsver licher Beziehung für die getätigten Einläufe die Berantwortung über fahren teilt die Korrespondenz B. S. mit, daß bei der Staatsan­nehmen. Diese als Versorgungsstelle einzurichtende Firma darf waltschaft eine Anflageschrift eingereicht worden ist, die auch von also nicht der in Frage fommenden Behörde unterstehen und auch mehreren Mitgliedern der Nationalversammlung unterzeidmet ſein nicht im Dienstgebäude ihren Siz haben. Nur so lassen sich soll, in der die Verbaftung des Sflarz verlangt wird, weil er viele Unregelmäßigkeiten vermeiden. Für die Leiter und das in Berlin nicht gemeldet sei und feine eigene Wohnung befize. Bersonal ließe fich auch ohne Aufsehen eine besondere Verkaufs­stelle einrichten, in welcher fie jederzeit noch ihren Privatbedarf an Lebensmitteln in bequemer Weise deden lönnen, wodurch fie wiederum in die Lage gefegt werden können, übermäßige Arbeits­leistung zu verrichten." Unterschrift: gez. Seidemann.

Neue Anschuldigungen gegen Sklarz.

Offiziere des Freikorps Dohna behaupten nach der gleichen Quelle, Material in Händen zu haben, aus dem hervorgehe, daß Ellarz nicht lediglich die Regierung unterstügt, sondern im März des Jahres versucht habe, sich eine Südversicherung bei einem Die von Karl Kautsts im Auftrag der Regierung etwaigen Regierungswechsel zu schaffen und Truppen für eine zufammengestellten Atten über den Kriegsausbruch Hierzu teilt uns Genosse Scheidemann tommunistische Stegierung zu werben. Insbesondere sollen demnächst offiziell veröffentlicht werden. Ausländische mit, daß dieser Brief bon bis 8 gefälscht habe er den ersten sowie einen späteren Kommandanten Blätter aber wie die" Times" und der Nieuve Notterdamsche ist. Ein solcher Brief ist niemals von Scheide- der Truppe Reichstag zu veranlassen gesucht, nicht für die Courant" find fchon jetzt in der Lage, ausführliche Auszüge mann geschrieben worden. Scheidemann hat Regierung einzutreten, sondern neutral zu bleiben. Dann soll er aus ihnen zu veröffentlichen, die zum Teil schon wieder nach auch Davidsohn gegenüber die Echtheit des Waffen und Munition, wie er ausdrücklich betonte, gegen die jetzige Berlin zurücktelegraphiert worden sind. Diese Ver Briefes nicht zugestanden, sondern in der Regierung fich zu verfchaffen gesucht haben. Die Namen der Ge­höferung amtlicher Schriftstücke an Länder mit mehrfach erwähnten erwähnten Sizung führender währsmänner für diese Behauptungen werden nicht genannt. befferem Valutastand macht einen außerordentlich beschämen- Parteigenossen mit Davidsohn den Brief Wir fönnen zu diesen Anschuldigungen leine Stellung nehmen, den Eindruck. Es ist zu hoffen, daß man die Quelle dieser für eine Fälschung erklärt. da die betreffenden Vorgänge uns ebenso unbekannt sind wie Indiskretion entdecken und ein für allemal verstopfen wird. Es handelt sich hier also um eines der vielen gefälschten die Person des Herrn Stlarz, der niemals der sozialdemokratischen Nachdem nun die Aften im Ausland bruchstückweise be- Schriftstücke, die in dem sogenannten Material" der Sonnen-| Bartei angehört hat. Wer Stlarz ist, welcher Art seine Geschäfte tannt geworden sind, ist es höchste Beit, fie offiziell zu ver- feld und Baumeister vor der besagten Konferenz festgestellt und fein sonstiges Treiben waren, das muß das gerichtliche Ber öffentlichen, damit sie als ganzes betrachtet und kritisch be- worden. Wir sind gespannt, wann die Herren Enthüller mit fahren ergeben. leuchtet werden können. Nach Softproben, die uns der Lokal- ihrer nächsten Fälschung herausrüden werden. Wir haben in der ganzen Sache von Anfang an einen Anzeiger" vorsett, scheinen sie für den Ertaiser schwer Ein Punkt bedarf der sofortigen Aufflärung: Wie scharfen Trennungsstrich gezogen zwischen den Beschul­belastend zu sein, bessen aufgereizte Hanswursterei sich im ist es möglich, daß dieser Brief, nachdem seine Echtheit von digungen gegen St Larz und solchen gegen führende Partei­Juli 1914 wieder einmal auf einem Gipfel befunden hätte. Scheidemann gegenüber Davidjohn bestritten worden ist, in genossen. Nur die letteren haben politisches Interesse.

Das Große Schauspielhaus.

fchnitten.

Die Eröffnung des Zirkustheaters.

Bon Mag Hochdorf.

ist das noch nie gewesen.

der Schauspielerinnen.

Er finge

nur abwärts, und dieses Schwanken, dieses sachte Beugen zu einer Siechtum fürchten müssen, half zu bedeutendem Sawunge. wirklichen Tiefe, dieses Heranholen und Hinauflocken des Gemahls, Rennen wir vor allem die neue Tat des Fräulein Straub, die der zum Tode geht, das gewinnt rein aus dem Räumlichen Klhtämnestra war. Ihre Stimme ist gewaltig. Sie ist ebenso eine neue, sehr starke Beredtsamkeit. Dder das Hinunter- gefügig wie Moissis Cantilene. Dabei gerät fie ins Kreischende, hüpfen der Alytämnestramägde, um Agamemnon den Purpur ohne daß sie mit heiserem Gefrächze fündigt. Malerisch sst ihre zum Heimweg hinzuschütten. Oder das immer wieder dicht vor Stimme. Sie bermittelt unmittelbar ganz unverhoffte Bilder. Von den Kreis des Riefenairkus wird ein Segment herausgeben Augen des Bufchauers betonte Bandern der aufwärtsschreiten. Die Geschmeidigkeit, die ihr äußerlich abgeht, wird durch Dort baut ein fühner Mann die mächtig bewegliche ben Rassandra. Beil sie nicht in eine gerne abgerückt ist, sondern die Gabe diefer Stimme wettgemacht. Sie redet und wirkt Drehbühne. Aber schon der Boden dieses alten dramatischen Schau- mitten aus den geängsteten Zuschauern fortwandert, bringt die un- geradeaus auf den sehenden Sinn. Und noch eines: thre plates rüdt weit zur Grundebene vor, in deren Sand einftmals mittelbare Nähe in ihr sichtbares Wesen etwas geheimnisvoll Technit übertrifft alle Sprechtechnik August fich au follern pflegte. Es laufen in dieses Ge lände, das dem Spiele vorbehalten bleibt, aus beträcht ichien fie ein tolliges Jungfrauengreuel. Auf ber fargen Strede ftrömt von vornherein aus ihr eine mythisch großartige Syſterie. Dauerndes, das sehr lange und tragisch, sehr quälend anhält. Eben Spielt Fräulein zein im Deutschen Theater die Kassandra , so licher Höhe Stufen hinab. Man kann auf diesen träftig vor­ihres Weges, die aus der Tiefe über die Drchesira in das Düster Frau Heims mußte sich überschreien, um die lastende Ueberfinn­springenden Treppen fauern, fauern, Hüpfen, tanzen, taumeln, friechen und trotzdem unabhängig sein von der eigentlichen Bühne. des abschließenden Balastes führt, wechselt in ihrem Geficht lichkeit der Seherin zu bewältigen. Fräulein Fein war die einzige, friechen und trotzdem unabhängig sein von der eigentlichen Bühne. hundertfacher Ausdrud. Es wird möglich, mit Hilfe des Lichtes die man nicht in das Riesentheater hineinzwingen sollte. Täuscht So darf, was einstmals in einer Fläche nur und höchstens zwischen dieses Geficht greisenhaft auszubuchten. Die Gruben in threm nicht alles, ist sie eher in den Stammerspielen heimisch. Moiiits einem Wald von Kulissen geschah, jezt in buntere Bewegung ge raten. Das alte Haus war ein Birkus mit der ausholenden Kuppel. Hanbrüden und in dem Anfaz der Ellenbogen werden bemerkbar, Orest war aus altem Gut geschmiedete Bracht. Werdedte Lichter spenden heut von dorten ihr Licht auf die 5000 und ſekundenweise kann über ihre Haut ein flechtiges Aussaprot hin weniger als Opfer der Erynnien, er seufze sich abgerissener Menschen, die sich hier vereinigen fönnen. Bird es dunkel, so gleiten. Sinnbild begleitende Rebenmacht, die der Dichtung sonder in seine Tobsucht hinein, damit der Aufstieg zum Paradiso Apollonis flimmert in der Stuppel ein Sternengewölbe auf. Noch ist au be- lich bilft, wird das alles. In solcher malenden Mannigfaltigkeit die allerlauterste Steigerung eines Menschen werde. Höchst rührend, ein auch förperlich wundervoll auferstandenes und tönendes Bild merken, daß von Deden, Brüstungen und Säulenwölbungen ein Ge­So wirft vieles Die Gräßlichkeit des Endspiels der Eumeniden " wahrhaft zu des Altertums war Ludwig Wüllner , der Führer der Greise. zade fünftlicher Tropfsteinbildungen abfidert. Man spielte vor Ministern, dem erlauchtesten der deutschen Phantastische zusammen, um den Eintretenden festzuhalten und erweden, das war immer Mar Reinhardts Traum. Jezt auf lngewohntes vorzubereiten. Er sitzt auf den Stühlen endlich wagt er es vollkommen. Denn nun befigt er die drei Dichter und einem beinab volkstümlichen Olymp, der Mag Rein­des alten Zirkus, doch die ernste, nur zu roh gestrichene Berlleidung Gründe, die er braucht: Die Ebene in der Tiefe, die Orchestra, bardt gebührend ehrte und feiernd bekläischte. der Bühne, das milde Licht und die aus vorhandenen Formen sehr auf der sich die gemarterte Mannheit des Dreft hinaufwindet, um Turmeshöh über die eigentliche flug neu gemobelte Großartigkeit sagen: Feierliches wird sich er- und endlich, noch Heinrich Leopold Wagners Kindesmörderin". Bühnenfläche ben Wolfen nahegebracht, den Sonnenfiz des Apoll . eignen. Residenz Theater: Evchen Humbrecht. Dann erhellt sich der ganze Raum, den nur das Sternen. Gerade das Bühnenbild der Eumeniden, das ungeheuer waghalsig Der Glsäffer Heinrich Leopold Wagner , der zwei Jahre firmament übersprühte. Im rosafarbenen Richtfegel liegt der helleichten, litt trotz allem noch an einer zu großen Schüchternheit des nische Wächter, aus dem es morgensuchend emporflingt, als die Regiffeurs. Hier sollten, wenigstens bedünkt es mich so, die Fabel- älter als Goethe war, veröffentlichte 1776 fein Trauerfpiel von der .Dreftie" bes Aeschylos beginnt. Hier ist sofort etwas Be- haftigkeit und das Märchen grenzenlos werden. Das Eumeniden Rindesmörderin Evchen Humbrecht. Einige philofophii pifitende Sosmopoliten" follten nach dem ernsthaften Wunsch der Vorrede dentliches zu bemerken: Das meiste Licht in diesem neuen Theater gewürm, das im Staub, beinah am zitternden Herzen der zu untersuchen, ob das Spiel auch in delitaten, tugendfallenben Beiten tommt aus den Scheinwerfern, die unter der Kuppel bebient werden. fhauers liegt, muß noch gräßlicher, noch viel schwerer ein Alb- auf unseren sogenannten gereinigten Bühnen mit Ehren erscheinen Man sieht und man hört sogar das Geschiebe der farbigen Scheiben, brüden fein, Apoll dagegen sollte den Ueberfluß des Strah dürfte." Also fürchtete der Boet, daß ihm Moral und Polizei ge Und das Farbengeschmettere des Lichttegels wabert allezeit zu auf- lenden, ben er jetzt aussendet, noch um ein Gewaltiges überblenden, fährlich werden könnten. Er fürchtete mit Recht, man tönnte den fällig in das Geficht und das Gewimmel der Schauspieler. Das Die Erlösung vom niederen Wirklichkeitsdrama zum Drama der Jüngling verrufen, der Evchen umbrecht in einem schlechten Hauſe und Himmel Erde Geheimnis des Nachthimmels leuchtet stille und wohl ftimmend, ob- Einbildung, ohne Schrecken fündig werden läßt, um sie aller Bein der Jungfrau Mutter aus. tönnte bon dieser Bühne tommen. wohl die Technik aus dem Tingeltangel geborgt wurde. Aber der verknüpft, Dder zuliefern, ihre Hände bis zum Kindesmord zu lenten und schließlich Tag in all seinen Lichtern wird nur von der jeden Augenblic fommt von der Bühnentechnik überhaupt keine geniale Dichtung? bie Arme an das strenge Striminalgericht zu übergeben. Wagner mußte auch den Vorwurf der beabsichtigten Gemeinheit erdulden. spürbaren Maschine gespeist. Hier scheint vorläufig die Erfindungs. Stann nur die Dichtung dem Bühnentechniker erst die Gedanken be- Er mußte auch mehr als ein Jahrhundert durch die Literaturgefchidite Iraft des Bühnenmeisters arg eingedämmt. freien und anzünden? Man staunt nämlich in diesem neuen als ein Dieb laufen. Hatte er doch zu Straßburg Goethes Freund­

das

Aber schnell wird sichtbar, wie reich und aufregend jetzt die Be. Theater sehr häufig, aber man fragt fich auch nicht selten: Wo fchaft genossen. Aber man ist heute der Ansicht. daß Wagners wegungen des Stünstlers spielen tönnen. Alytämnestra schien ist der Nachfahr des Hellenen, der solche Millionenpracht verdiente? Evchen und Goethes Gretchen Schwestern des Schicials find, ohne ehemals an Starrheit gefeffelt, da fie nur auf der Palastschwelle Die Schauspieler brauchen in dem neuen Hause nicht heifer daß die Kameraden sich mit Schuld und Strafe belegen könnten. stand, um dem Streitwagen des heimkehrenden Gatten beuchlerisch und lungensüchtig zu werden. Die Stimmen tragen leicht und man war auf die Tragödie der Kindesmörderin eben sehr ein gestimmt, und der Straßburger Literat potterie eifernd wirklichleits­entgegenzugurten. Jest ist es bedingungslos in ihre Macht ge gut. Die vieliönige Musik der Menschenchöre braucht nicht getreu in die Mordsgeschichte hinein; so getreu, daß man sein Stüd geben, daß sie die Stufen bis zur Fahrebene hinuntersteigt. Sie ins Bojaunierende hinaufgedröhnt zu werden. Die einzelnen nicht in Deutschland , sondern in der Kunst- und Wurststadt Prez­beginnt ihren Schritt aus dem Balafte fast rhythmisch, als wenn Stimmen dürfen menschlich bleiben. Und diese Freube burg zum erstenmal aufführte, und daß Seifings Bruder, ein febr Be der Raft eines Rothurns gehorchte. Dann ein paar Schritte der Rünfiler, bie nicht eine naglofe Mäh und ein schnelles fleißiger und anständiger Journalist, das Unglüd Gochens mit aller