Oesterreich vor dem Zerfall.
Reinhard, Kessel und Wehmeyer als Zeugen.
Die Krisis des Staates geht mit Riesenschritten vorwärts. Die wirtschaftliche und politische Lage ist vollständig ungeklärt, wird aber außerordentlich ernst beurteilt. Die Konferenz der Regierungsver treter mit den Wiener Ententevertretern hat, wie die„ Telegraphen Union" erfährt, die Unmöglidfeit flargelegt, bie Staats. liches aus.
( Schluß aus der Abenbausgabe.)
Ueber die drei Berichte fagt Oberst Reinhard nichts Wesent geschäfte unter den jegigen Verhältniffeu fort. Botf.: Was für einen Eindrud machte der Angeklagte da auführen. Die Reise Dr. Nenners nach Paris dürfte die mals? Reinhard: Marloh machte Alärung bringen, die jedoch nicht nur auf wirtschaftlichem Gebiet,
einen nervösen Einbrud fondern auch auf politischem Gebtet erwartet wird. Das Staats- und den Einbruck eines Mannes, der das Gefühl hat, feine Pflicht gefüge hat eine schwere Erschütterung erlitten. Die Bestrebungen getan zu haben. Ich hatte aber auch den Gindrud, daß Marlos des Landes Vorarlberg , fidh an die Schweiz anzuschließen, haben au scharf und unüberlegt gehandelt hatte. Ich wunderte mich, daß bie politische Krise nur noch verschärft. In wirtschaftlicher Be- tübungen eingetroffen waren. Ich hatte persönlich die Ueberziehung ist in der nächsten Woche wieder nur die gekürzte Brotqaste zeugung, dağ au erwarten. Die Kohlentrise ist geradezu zu einer Katastrophe gedas Recht zum Waffengebrauch
worden, da abgesehen von den oberschlesischen Einläufen aus der Tschecho- Slowakei und aus Bolen nur die minimalften Mengen an Kohlen hier eingetroffen sind.
längst vorlag, und daß bei Widersezungen von der Kugel Gebrauch gemacht werden founte! Striegsgerichtsrat Meyer: Haben Sie dem Oberleutnant Steffel gegenüber gesagt, Marloh fönne bon Nach einer Depesche aus Bregenz ist die Anschlupftage Vorert. der Waffe Gebrauch machen, oder er jolle schießen lassen? bergs in ein akutes Stadium getreten wie es heißt, foll bem meyer: Unter Grschießen versteht man im allgeReinhard: Ich glaube gesagt zu haben, er solle schießen laffen. Landtag ein Antrag unterbreitet werden, die Staatsregie meinen doch an die Wand stellen? Reinhard: Es rung aufzufordern, beim Lande Vorarlberg das Selbbetimist möglich, daß ich so etwas gefagt habe. Meher: mungsrecht einzuräumen und die nötigen Schritte hierfür in Haben Sie zu Kessel gesagt, der Marloh ist schlapp. Se inBaris einzuleiten. Sollte die Wiener Negierung dies verweigern hard: Jah glaube Sessel gefragt zu haben: Ist das auch eine oder unterlassen, so sei die Landesregierung zu beauftragen, felb energische Persönlichkeit? Der Befehl, Marloh zu beständig alle Schritte zu unternehmen, um die Entschließungsfreiheit stellen, er sei schlapp, ist von mir nicht gegeben worden, denn das Borarlbergs bei den Ententemächten zu bewirken. Es wird sich wäre eine ranlung gewesen. Von der Flucht Marlohs und nun zeigen müssen, wie sich die Regierung diefen Losreigungsbe Batten Sie bei der Bernehmung des Oberleutnant Marloh durch der Aushändigung von 5000. weiß ich nichts. R... Grünspach: firebungen Borarlbergs gegaalber verhalten wird. Staatsanwalt Weismann den
Monarchistische Hoffnungen in Ungarn . Die Stäteherrschaft in Budapest bat auf die Gesinnung der ungarischen Bevölkerung einen sehr starten Einfluß zugunsten des monarchischen Gedaykens ausgelöst. Nach den wüsten Ausschreitungen der Regierung Vela Khuns ist dieser Sprung von einem Extrem
zum anderen erklärlich.
Einbrud der Unglaubhaftigkeit
Säulenhalle Oberst Reinhard und Leutnant Schröter in erregtent Straße fallen. Ich bin aber nicht herangegangen, weil ich nicht Gespräch. Im Vorbeigehen hörte ich auch das Wort Französische orientiert war. Nach ein paar Minuten kam dann Oberst Reinhard zu mir hinauf. Vors.: Was verhandelte Oberst Steinhar mit Ihnen? 8euge: Gr besprach mit mir die Lage und gab mur allgemeine Anweisungen. Vors.: Was sagte er Ihnen genau? 8euge: Die wörtliche Wiedergabe ist mir nach acht Monaten nicht mehr möglich. Oberst Meinhard äußerie sich sehr erregt über die V. M. D., gegen die wir jetzt schon zum dritten Male tämpften. Er sprach sehr scharf davon, daß der Skoummandeur ber V. M. D. schon zum dritten Male der Regierung das Wort gebrochen hätte. Bors: Und was war das Ergebnis Jhrer Unterredung? 8euge: Das Ergebnis war folgendes: Oberst Reinhard äußerte sich, daß eigentlich bie ganze Gesellschaft an die Wanb gehörte, fagie aber sofort unter Simveis auf die Befehle von werden müsse. üttwiz und Noske, daß nach diesen Befehlen streng gehandelt
folgendermaßen gelautet habe: Beuge Leutnant Wehmeier teilt mit, daß der fragliche Befehl
Nehmen Sie sich ein Auto, fahren Sie fort und bestellen Sie Marloh , baß Oberst Meinhard sehr wütend sei, weil er gegen 300 Gefangene zu schlapp fich verhalte; von der Waffe müsse ausgiebig Gebrauch gemacht werden und wenn 150 erschossen würden. Alles, was er erschießen könne, folle er erschießen, ha die Unterstützung noch länger auf sich warten laffen würde. Oberst Weins hard wisse auch gar nicht, wo er mit ben ganzen Lenten hin folle. Beuge hat dann gegen 12 Uhr diesen Befehl Marloh überbracht, der darüber sehr erregt war und die Aeußerung machte: Du bist Staatsanwalt Zumbroich zusammen abfaßte, war nach dem Zeugen dem zu gehorchen sei, aufgefaßt. Der Bericht, den Marloh mit lediglich historische Wahrheit. Der von Kessel borher überreichte Bericht ist dem Zeugen in die Feder diftiert worden. Nach einigen Tagen wurden alle diese Berichte wieder abgeholt. Als Grünbe der Abänderung hat ihm Marloh später gejagt, er dürfe nicht in dem Bericht erwähnen, daß die ihn überbrachten Befehle von seinen diretten Borgefesten fämen. Bon dem dritten Bericht weiß der Beuge nichts. Marloh jagte nur zu ihm später: Jetzt endlich
haben sie
the Sache im Ret.
des Angeklagten? Reinhard( sögernd): Darauf kann ich sowohl berrüdil Benge hat den Auftrag als unbedingten Befehl, den Eindrud eines 2ügners machte er nicht. R.-A. Grünfpad: nicht antworten. Marloh war damals stuhig und befangen, aber Wissen Sie, daß bei der Vernehmung durch Staatsanwalt Weismann Oberleutnant Marloh gesagt hat: Es ist zwar eine umpe rei, aber ich ine es im Intereffe des Staates? Haben Sie ihn darouf zur Rebe gestellt oder haben Sie ihn beruhigt? Reinhard: Eine Deputation der ungarischen Royalistenpartei Marloh war so komisch an dem Tage, aber ich hatte temen Grund, unter Führung des Grafen Commissich sprach beim Minister ihn zu rügen. präsidenten Suszar bor. Graf Sommssich brachte das Ersuchen aus dem hervorgeht, daß Oberst Steinhard Rechtsanw. Grünspach bittet, ein Schriftstück zu verlesen, vor, daß an dem ungarifmen Wappen wieder die Staatsfrone an gebracht werde, und daß bis zur Entscheidung über die Staatsform feine Anordnungen stets als Befchl angesehen hat. Vert. Nechtsanw. Kitath: Herr Oberst, Ungarn nicht als Republit, sondern als ungarischer Staat haben sie eine Abschrift des ersten Berichtes in Sän- Ueber die Flucht Marlohs befundet et, daß er von Oberleutnant bezeichnet werde. Der Ministerpräsident erklärte in feiner den gehabt? Reinhard: Ich habe einen Bericht in Händen ge- v. Kessel dazu fortgefeßt gedrängt worden sei. Marloh habe sich Erwiderung, er bekenne fich stolz als Royalisten. In der Frage der habt, von dem ich nicht weiß, wer in gemacht hat. Nechtsanw. deswegen schon selbst in Schnyhaft nehmen lassen wollen. Auf Staatsform werde eine Bolls abstimmung zu entscheiden ti tath: Serr Oberst, halten Sie Oberleutnant Marloh nicht für Veranlassung von Kessel hat der Pfarrer Nump seinem Neffen haben. Er sei dessen sicher, daß eine gewaltige Mehrheit sich hierbei fähig, eine klaren Bericht selbständig aufzusehen? Die Sach ver- Marloh dann borgehalten, es sei seine vaterländische Pflicht, zu für das Kaigtum aussprechen werde. Der Ministerpräsident erständigen haben hoch gestern hier ausgesagt, daß Marloha In verschwinden, denn der Prozeß würde riesigen Staub aufwirbeln; fuchte schließlich die Partei, unter Ausschaltung der persönlichen telligens über dem Durchschnitt steht. Reinhard: Nicht jeder Noste, Meinhard usw. fönnten sich dann taum halten und damit Frage ihre Tätigkeit fortzulegen, wobei sie auf seine sowie auf die Offizier ist Jurist, der instande ist, einen Bericht anzufertigen, der würde die Regierung hinfällig. Pfarrer Nump ließ sich darauf interstigung der Regierung rechnen fönne. einem Gericht standhalten tann. Rechtsanw. Sitath: Also geben zweimal das Shrenwort von Marloh geben, daß er nicht fliehen, Sie zu, daß dieser Bericht schon damals juristisch verwertet fondern nur aus Berlin verschwinden werde. Der Zeuge schrieb „ Daily Expreß “ erfährt aus Budapest , daß die Aussicht auf werden sollte. Ich bitte darum um Aufklärung. 3euge: h für Marloh dann die Papiere aus, die Steffel unterschrieb. Sie eine etwaige Abrechnung mit den Tschechen und Stumänen in habe den Gindrud, daß hier jemand auf attendiebstahl und wurden dem Angeklagten mit 5000 Mark ausgebändigt und Marloh Ungarn eine große Aufregung hervorrufe. Die Möglichkeit würde ähnliches festgelegt werden soll. Wors.: Es liegt mir ein Bericht fuhr darauf ab. Vorsitzender: Ift gesagt worden, welche Vorein neuer, durch das Abenteuer d'Annunzios verursachter Ballan- vor, in dem Staatsanwalt Weißmann jagt, daß Marloh ihn gebeten gefekten dahinter stedten? Beuge: Nein. Von Kessel sagte nur reg bilden. Angeblich baben sich in vielen Diftriften dreimal habe, ihm bei der Abfaffung des Berichtes zu helfen, da er zu auf. lebiglich: Die Herren sind vor Freude hochgefprungen, daß Marloh mear Freiwillige für das nationale Seer gemeldet, als Horiy ver- geregt sei. Angefl. Marloh: Ich war stvar erschöpft, ich habe gegangen ist. Wer das aber war, weiß ich nicht. Auf Befragen langt hatte. Der aß gegen die Tschechen und aber den ersten Bericht wahrheitsgemäß angefertigt und ich bin des Anklageberireters bestätigt Beuge, daß er der Auffassung geRumänen ist in Ungarn sehr groß. zum Staatsanwalt Weißmann nur auf Wunsch von Oberleutnant wesen, daß die b. Sessel gegangen.( Sehr erregt:) Ich lüge nicht. Vorst Erfchießung unbedingt Sie haben aber wiederholt in dem Berfahren die Wahrheit nicht gefagt. Angefl.: Nur im Intereffe des Baterlandes
Abreise der amerikanischen Delegation. Die Information" meldet aus Paris : Es find bestimmte An zeichen vorhanden, daß die amerikanische Abordnung mit dem In halt der Roten Glemenceaus an Deutschland nicht einverstanden ist. Die Abordnung, die bei der Abfaffung der Noten so gut wie teinen Einfluß gehabt hat, wird trotz der Bemühungen der franzöfifchen Regierung, fie in Paris zu halten, endgültig am 6. Dezember nach den Bereinigten Staaten abreisen.
habe ich mich verpflichtet gefühlt, die Wahrheit nicht zu fagen. Rechtsanw. Grünspach: Oberleutnant Marloh ist von Oberleutnant v. Reffel intensiv bearbeitet worden, die Wahrheit nicht zu sagen, das werden wir beweisen. Da kann man doch nicht behaupten, daß der Angeklagte lügenhaft ist Rechtsanm. Kitath: Wie kommt es, daß in dem Bericht tein Wort davon enthalten ist, daß Oberleutnant Marloh einen Befehl seiner borgesezten Dienststelle erhalten hatte? 8euge: Es han delte sich nicht um einen Befehl, sondern mehr um eine Gefecht- anleitung, wenn ich mich so ausbrüden barf. Rechtsanw. welchen Einfluß ausgeübt? Grünspach: Herr Oberst, haben Sie auf den Bericht irgendBeuge: Nein.
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vorgenommen werden mußte. Der Antlagevertreter hält ihm vor, daß dies aus dem Wortlaut des Befehls nicht zu entnehmen fei. R.-A. Grünspach erhebt gegen solche fuggeftive Fragen bes effeliden Befehls war, möglichst viele unschädlich zu machen? Einspruch. 9.-A. Aitart: Sie glaubten also, daß die Tendenz auf eine Unterredung zwischen Pfarrer Rump und General -Beuge: Jaloost. R.-A. Grünspach bringt nun die Sprache von Cerken, wobei auch der Zeuge zugegen war. Steffel äußerte sich: Der Befehl ist gegeben worden, deswegen fann ihm nichts passieren. Es handelte sich nur um die Auswahl der Leute. menschlich sei die Tat zu loben, aber juristisch sei damit nichts anaufangen.
Der nächste Zeuge ist der
Drakonische Strafen für Kriegsschuldige. Die Agentur Dacia meldet aus Sofia : Der bulgarische Gesch Erste Staatsanwalt Weismann. entwurf über die Aburteilung der für den Krieg ber. Er erklärt, in welcher Weise er an der Verfassung der Berichte beRechtsanw. Grünspach: Ich stelle den Antrag, Oberst Rein- teiligt war. Er habe sich dazu bereit erklärt, und zwar lediglich antwortlichen Personen ist fertiggestellt und enthält fol- farb als Sachverständigen darüber zu bernehmen, daß ein aus Gefälligkeit dem Oberst Reinhard gegenüber, den er als Netter gende Bestimmungen: Wer an den Vorbereitungen zum Kriege, an Offizier in der Lage, wie sie Marlohs damals erschien nämlich von Berlin schäze. Aus Marloh sei nicht viel herauszuholen ge= der Kriegserklärung und an der dauernden Weiterführung des beginnende Meuterei, drohender Angriff, und wenn dem Offi- mesen; et sei ganz verstört und verworren gewesen. Der Zeuge Krieges tätigen Anteil genommen hat, wird mit dem Tode und zier ferner Befehle seiner Vorgesetzten vorliegen, die ihm sagen: besinnt sich auf folgenden Vorgang ganz genau: Marloh habe vor der Beschlagnahme feines fämtlichen Vermögens Geh energisch vor, und wenn Du 150 Mann erschießt" oder" Der dem Cherft Reinhard stramm stehend immer wieder erklärt: Herr bestraft. Hierbei soll es gleichgültig sein, ob es sich um das che- gerichtsrat Meher: Ich bitte, die Beschlußfassung über diesen An- hätten Sie feinen Ihrer Leute wiedergesehen. Was Marloh er. beste Schutz ist die Kugel". gar nicht anders handeln kann. Striegs. Oberst, wenn ich nicht so gehandelt hätte, wie ich es getan, dann malige Staatsoberhaupt, um Minister ober Heertrag auszusehen, bis mehrere Bengen hierzu vernommen find. zählte, hat der Zeuge dann nach bestem Wissen zu Papier gebracht. führer handelt. Diplomaten und bevollmächtigte Ge Außerdem halte ich ein Militärgeridt für genügend fachverständig, Gr wie Reinhard hätten die bestimmte Empfindung gehabt, daß fandte, welche an dem Abschluß jener Geheimverträge beteiligt eine solche Frage selbst zu entscheiden. Nechtsanw. Grünfpady: Marloh in einer Art Notwehr gehandelt zu haben glaubte. Auf waren, welche zum Kriege führten, sollen mit 15 Jahren Gech kann nicht anerkennen, daß jeder in einem Kriegsgericht einen besonderen Befehl hat Marloh sich nicht berufen. Der fängnis und Konfistation des Vermögens bestraft Sibende auch eine Gefechtslage richtig beurteilen tann. Striegs- nafte Beuge, werden. Sobranjemitglieder, Präfetten und militärische Komman- gerichtsrat Meyer: Ich bitte aber, bann nicht einen Herrn als danten, die durch Ausübung ihrer Amtspflichten zum Kriege bei- Sachverständigen zu vernehmen, der hier start beteiligt ist. getragen haben, werden mit Gefängnis von zehn bis fünfzehn Jahren bestraft und verlieren ihre Stellnug. Diefelbe Strafe wird gegen jene Bersonen ausgesprochen, die die Striegstage zu Buchergeschäften ausgenutzt haben. Ueber die Schuldigea wird ein nationaler Gerichtshof urteilen.
Hauptmann v. Kesel:
Der Vorsitzende macht ihn zunächst darauf aufmerffam, felbst der Schulb bezichtigt, ablehnen fönne. Bot.: Wir baß er die Beantwortung von Fragen, durch die er fich tennen die Befehle des Oberst Reinhard. Wollen Sie uns bitte Aufschluß geben, woher Ihnen die Mitteilung der beabsichtigten Lohnauszahlung in der Französischen Straße zuge gangen war? 8enge: Ich erhielt die Meldung sowohl vom Korps Büttwig, als auch vom Kriminaloberwachimeister Kirchbaum vom Berliner Polizeipräsidium. Ich dachte zuerst, daß es sich um eine unrechtmäßige Auszahlung von Lohn handele. Vorf: Haben Sie dem Angeklagten besondere Instruktionen
Staatsanwalt Zumbroich,
erklärt u. a., daß er sich bei dem langen Zurüdliegen der ganzen Vorgänge nicht eidlich überall festlegen möchte. Er bestätigt nur, was Oberst einhard gesagt hat. Marloh hat fich immer auf Be. fehle berufen, und zwar von Noske, Büttwik und Reinhard. Da Marloh durch diese Befehle völlig gebedt sei und man seiner Person mals hat der Zeuge schon die bestimmte Ansicht geäußert, daß wegen außer Besorgnis sein könnte.
Die nächsten Beugen, Hauptmann v. Steuben und Leutnant Schröder, befunden im wesentlichen, daß Oberst Meinhard keinen diretten Befehl, sondern nur allgemeine Anweisung gegeben habe. Bulegt tommt es noch zu einem scharfen Zusammenstoß
wischen dem Verteidiger Grünspach und dem Anflagevertreter. Es qutspinnt sich eine lebhafte Kontroverse zwischen Oberleutnant b. Kessel und dem Berteidiger. welcher der Anklagevertreter fchließlich scharf ein Ende zu machen fucht. R.-A. Grünspach verbittet sich ebenso scharf jede Kritit feines Borgehens. Im Zuhörerraum eriönt bazu lautes Bravo . Freitag Weiterverhandlung.
Kleine politische Nachrichten. Bostanshelferstreit in Köln . Das ilfs perfona! des hiesigen Poft, Fernsprech- und Schedamts ist in den Ausstand getreten. Die Gebäude werben von deutschen und englischen Bolizei mannschaften bewacht. Der Ausstand wurde durch Ablehnung der Forderung einer Erhöhung des Einfommemns hervorgerufen. Es handelt sich um einen viertägigen Protest streit. Bei Wieber aufnahme des Dienstes soll die Leistung von Ueberstunden abge- gegeben? 3e uge: Nein, ich war überhaupt bis zum nächsten BorLehnt werden. Wenn Mittwoch teine zujagende Antwort eintrifft, mittag. abwesend. Bors.: Wann erhielten Sie die ersten Stach beginnt der Protestreit von neuem. ridyten über die Vorgänge in der Französischen Straße? Beuge. Der fiebente Sowjetfongres in Moskau . Die Blätter erfahren, Ich tam gegen 11 Uhr ins Striminalgericht und fah dort in ber daß auf dem 7. Sowjettongreb in Moskau nicht nur die Boliches wisten, sondern auch andere politische Gruppen zuge Nukunft des ersten deutschen Schiffes im Londoner Hafen. Das| nrann u. Co. veröffentlichte Aufstellung. Danach find im Monat laffen werden. Alle Parteien, die sich bereit erklären, für die erste deutsche Schiff, das nach Kriegsbeginn unter deutscher Flagge No bember rund nominal 1048 Millionen Mart neue Verteidigung der Sowjetrepublik einzutreten, sollen im stongreß im Safen von Bonbon angekommen ist und dort geladen wurde, ist Attien vorgeschlagen oder beschlossen worden, ein Betrag, der selbst eine beratende Stimme erhalten. In Betracht kommen die rus- die Jessica aus Hamburg . Die Besatzung durfte nicht an Zand perftändlich nicht das volle Ausmaß des industriellen Stapitalbefifche fommunistische Partei, die ukrainische tom gehen und der Bericht der Badung wurde geheimgehalten. Das Sarfs darstellt, weil er nur die Nominalsumme angibt. Der ausmunistische Partei, die Menschewiti, die revolutionären Som- Bublikum war nicht unterrichtet, Es werden noch andere deutsche Mart höher sein, weil das stursaufgeld in zahlreichen Fällen sehr machende Betrag dürfte verurutlich um mindestens 150 Millionen munisten, die internationalen Sozialisten, die ukrainischen Links Schiffe erwartet. fazialisten, die ukrainischen Rotbifti, der Bund der Kommunisten erheblich ist. Im ganzen abre 1912, einem Jahre starter usw. Jede dieser Organisationen wird zwei oder drek Mitglieder Aftientapital nur 903 Millionen Mark nominal. 8u der Summe Sapitalaufnahme, betrug das von Attiengesellschaften angeforderte sum Songreß entsenden. find ferner für November hinzuzuredjent etiva 200 Millionen Mark industrielle Obligationen, fo ba insgesamt mit beinahe 1% MIL liarde art industriellem Geldbedarf allein für einen Monat su rechnen gevefan toare. Dabei ist allerdings zu berüdfichtigen, bag in der Novembergiffer die ftarte Sapitalserhöhung des Anilin fonzerns mit rund 600 Minionen art inbegriffen ist, eine Summe, bie fich in den nächsten Monaten voraussichtlich taum wiederholen dürfte.
Abbruch des italienischen Generalftreffs. Der Gozialist Trebes erklärte anläglich der Besprechung der Bwischenfälle vom Dienstag in der Kammer, baß der allgemeine Arbeiterbund, die fozialistische Barteileitung und die sozialistische Rammergruppe be schloffen hätten, den Generalstreit in allen Städten Jtaliens am Mittwoch um Mitternacht abzubrechen.
tung in Wien lehnten mit Ausnahme von dret Beamten und Rätegegner. Die Beamten und Diener der Nationalberfamm einem Diener die Vornahme von Bahlen zum Wrbeiterrat ab.
Wirtschaft.
Der Kapitalbedarf der Industrie.
23ie start bie Kapitalaufnahme durch die Bedürfnisse der In duftrie geworden ist, zeigt eine von der Bankfirma Stenger, Hoff