Ein ungehörter Mahnruf.
Ohrfeigen für die„ Post".
Zu früh gelobt.
Der reaktionären, Deutschen Zeitung" ist jedes Mittel
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28. November eingegangen sein. Auf eine damalige Berichtigung bezeugt ihm dieses Blatt, daß mindestens Anläßlich des jüngst abgehaltenen belgischen Parteitags Der Marburger Professor Ludwig Traeger 103eugen unter ihrem Eid zu bekunden bereit sind, daß hielt der französische rechtssozialistische Führer Pierre verteidigt sich in der Lägl. Rundschau" gegen das Ber- Traeger die in Abrede gestellten Verleumdungen getan Renaudel eine Rede, die mit folgenden Worten schloß: liner Tageblatt" und den Vorwärts". Zwei Spalten ge- habe, und daß er bewußt die Wahrheit verzerrt. Wenn die Republik in Deutschland untergehen sollte, wenn braucht er, um sich gegen die Im Wirtshaus an der Lahn" Wir wiederholen diese Vorwürfe und hoffen, daß Traeger unfere fozialistischen Genossen dort besiegt werden sollten, wenn erhobenen Beschuldigungen zu rechtfertigen. den Mut besitzen wird, bald vor Gericht zu erscheinen, daß der Imperialismus drüben sein Haupt wieder Wir haben den tapferen Teutonen richtig eingeschäßt, er aber auch ebenso schnell von seinem Lehrstuhl verschwindet. erheben würde: wer weiß, was die Zukunft uns brächte? als wir schrieben, er würde sicherlich versuchen, auch fünftig und deshalb müssen wir unsere Regierungen drängen, nicht fein Gehalt beziehen zu können. Traeger versucht es, und aus unerbittlich zu sein, sondern das deutsche Volt darüber dem Helden, der im Kolleg, wo er sich unbeobachtet glaubte. aufklären, daß es Interesse habe an der Aufrechterhaltung der gegen Minister, Reichspräsidenten , Preise und Staatsform Republik und an dem Sieg des Sozialismus." Tatsächlich zeigt die ganze Haltung der Entente seit dem die gewöhnlichsten Beleidigungen und schwersten Verdächti- recht, um daraus Kapital für ihr verkrachtes System zu schlagen. Ausbruch der deutschen Revolution und besonders in der gungen erhebt, wird ein Schwäter, der sich wie ein Stort. Sie benugt dazu selbst den Hauptmann v. Seifel. lehten Zeit viel mehr den Wunsch, die republikanische Regierung Angstschweiß Juden und Sozialisten an die liebende Brust marloh Prozeß erkennt die Deutsche 3tg." Kessel frohlodend zieher windet und dreht und leugnet und schimpft und im In ihrem Stimmungsbild von 4. Dezember über den in Deutschland zu schwächen als zu unterstützen. drückt und zum Schluß seine Tat dennoch eingestehen muß. als den ihrigen an. Sie nennt ihn eine famose Offizierserscheinung Es wird uns jetzt klar, daß Traeger nur der Ge alten Stile". schobene gewisser Streise ist, der die Steine werfen mußte, Einen Tag später hat sich in der Deutschen Zeitung" das Urdie andere aufgelesen. Und wenn er die demokratisch en teil allerdings geändert. Unter dem 5. Dezember heißt es nämlich: Wir werden um Aufnahme folgender Erklärung ersucht und sozialistischen Studenten ein Angebertum„ Er( Hauptmann v. Kessel) ist hier eine harmlose Offiziersschlimmster Sorte" nennt, Denunzianten, deren Ber- erscheinung des alten Stils genannt worden. Die Rolle, die er Die politischen Gruppen der Berliner Universität erklären aus balten nur aus einem frankhaften, an Verfolgungswahn heute im Gerichtssaal spielte, ist alles andere als famos." Aulas des Falles Lemmer, Marburg , ohne zu der Sache irgend grenzenden Seelenleben zu erflären sei, unfähig, politische wie Stellung zu nehmen: Wir misbittigen, daß dent Studenten das Recht der Ausführungen ihrer Lehrer in sich aufzunehmen" und wenn freien Meinungsäußerung in der Deffentlichkeit, das jedem Staats- er sich zu gleicher Seit über den Ton des Vorwärts" bebürger durch die Verfassung zusteht, auf dem Wege des schwert, so haben wir in seiner anklagenden Verteidigung ein Disziplinarverfahrens genommen werden kann. Deutliches Beispiel über die akademische Freiheit, wie sie der gez. Hamanu( Atad. Ortsgruppe d. deutsch na t. Volkspartei). Professor Traeger auffaßt, deffen linte Hand nicht weiß, was gez. Rudorff( Studentengruppe der deutschen Volkspartei). Die rechte tut. gez. Mommsen( Demofrat. Studentenbund). gez. Heimann( Sozialistische Studentenpartei). Indem wir diese Erklärung der Deffentlichkeit zur Stennt nis geben, fönnen wir uns folgende Bemerkung nicht versagen: In einem Teil der deutschnationalen Presse, ganz besonders aber in der" Post", ist die Magregelung des Studenten Lemmer nicht nur gebilligt, sondern geradezu bejubelt worden. Wenn jetzt selbst die deutschnationalen Studenten gegen diese Vergewaltigung der akademischen Freiheit Protest erheben, so bedeutet dieses sympathische und auständige Berhalten gleichzeitig eine schaffende Ohrfeige für die schäbige nechtsgesinnung der maßregelungsfreudigen, Post" esel.
Kalter Eid am Landgericht III.
Dura) Zufall gelangen wir in den Besitz des folgenden recht interessanten Zirkulars:
Charlottenburg, den 2. Dez. 1919. Tegeler Weg 17/20.
A. 6586. Die Bereidigung sämtlicher Beamten des Landgerichts III erfolgt am Montag, den 8. Desember 1919, bormittags 81% or pünktlich, im Dienjigebäude, Turmstr. 89/98, Zimmer 561.
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Im Vertrauen auf die Vergeßlichkeit ihrer Leser hat die
Deutsche Zeitung" das famos" schnell in harmlos" gefälscht. wie lange noch und die schöne Ausrede mit dem bekannten Druckfehlerteufel wird anſchwirren.
mals ihr Urteil revidieren. Aus dem Harmlofen wird wieder der Nach dieser Leistung Kessels wird die Deutsche Zeitung" aber famose Offizier werden. Dagegen wird der Parteifreund Rump wegen elender Kneiferei in Acht und Bann getan werden.
halten.
Ein einziger Say aus der Verteidigung: Traeger zitiert die aus seinem Kolleg wiedergegebene Aeußerung: Die meisten sozialistischen Führer find pathologische InMan erlebt so seine Freude mit den Stüßen der alten Drddividuen, von Größenwahn befallene Subjekte" und fährt mug und mit den Männern, die Ludendorff die Steigbügel fort: In den verteilten Abdrucken sind die Namen der von mir Uebrigens hat die Telegraphenunion erfahren, daß Kessel nach genannten Führer hinzugefügt, nämlich Eisner, Mühsam, Lan- Schluß der Montagverhandlungen noch im Kriminalgerichtsgebäude Sauer, Toller, Dr. Levien und Leviné. Jm Artikel des Vor- durch zwei Offiziere dem Pfarrer Rump eine Pistolenwärts" sind sie nicht mit aufgeführt. Weshalb nicht? Nun, forderung unter schärfsten Bedingungen überbringen ließ. es würde selbst den Lejern des Vorwärts" aufgefallen sein, Pfarrer Rump will aber nicht erschossen werden, wie die Matrosen; daß die genannten kommunistischen und spartatistischen Führer er erklärte der lieberbringern, daß er mit Kessel nichts zu tun nimmermehr Führer der Sozialisten sind.
Daraus soll der Leser ersehen, Traeger habe nur die Kommunisten, nimermehr die Sozialisten beschimpft. Weder fann er das Wort Sozialisten" wegradieren, noch braucht ein Professor zu wissen, daß Eisner unabhängiger Sozialist und scharfer Bekämpfer jeder Gewalt war.
haben wolle.
Warum so zögernd?
Seit Monaten geht schon Deutschlands Ausverkauf- die Mart gift im Ausland nur noch acht Pfennige, in- und ausländische Schieber und Auffäufer lachen sich ins Fäustchen, mit jedem Zag
Zum Schluß aber gesteht der Tapfere: Sie geben in ihrem Haß gegen den Lehrer, der solche Ge- steigt die Warentnappheit, feit Monaten hört man aus Regiebanken in der Vorlesung über Politit vorträgt, so weit, zur Bloß- rungstreisen, daß Maßnahmen gegen diefe schmere Gefahr erwogen stellung des Lehrers Aeußerungen, die in fleinem Kreise von Zu- werden. Warum fommen wir nicht vorwärts? Die Sos. Storr." hörern gefallen sind, misverstanden oder entsiellt mitzuteilen. bemerkt zu dieser Frage: Aeußerungen, die von jedem unboreingenommenen Zuhörer als Das Reichswirtschaftsministerium hat schon vor längerer Zeit fcherzhafte Bemerkung aufgefaßt werden und ebenso angekündigt, daß die Ausfuhr umfassend fontrolliert werden soll, schnell vergessen sind, wie sie im Stopfe des Lehrers auftauchten. bei den syndigierten Industrien durch Außenhandelsstellen, bei allen Ja, sie verdächtigen den Lehrer, sich einer strafbaren Beleidigung übrigen Waren durch sehr erhebliche Ausfuhrzölle. Warum wird negen einen Minister schuldig gemacht zu haben, bei deſſen noch immer mit diesem notwendigen Schritt gezögert? Ist es Namensnennung er eine faum eine Gefunde währende Baufe in der ersten Silbe machte, als ihm in schmerzlicher Er- wahr, daß Herr Erzberger im Bunde mit den Industriellen innerung an die das Recht schädigende Handlung dieses Mannes, als Interessenvertretern dem Reichswirtschaftsministe. die viel gebrauchte Bezeichnung Erzschädling" durch den Kopf rium nicht gestattet, Politit zu treiben. Wir machen fuhr. die Heze gegen Erzberger gewiß nicht mit, aber Reichswirtschaftsminister ist Robert Schmidt und Reichsaußenminister Hermann Müller , Reichstanzler Gustab Bauer und Reichsvizekanzler Herr Schiffer. Wir sind überzeugt, daß die Neuordnung der deutschen Finanzen eine so gewaltige Aufgabe ist, daß sie selbst die erfreuliche Aktivität Erzbergers voll in Anspruch nehmen kann. Es wäre notwendig, in der Nationalversammlung eine offene Erklärung darüber herbeizuführen, wie es mit den Maßnahmen gegen den deutschen Ausverkauf steht und wer der Vater der Hindernisse ist, die sich bisher anscheinend nicht haben überwinden lassen. Form gefunden werden muß, um dem dramatischen Willen dieses
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Der Eid lautet: Ich schwöre Treue der Reichsverfassung. Bor der Vereidigung bin ich ermächtigt, den WortTaut des Eides dahin zu erläutern, daß durch ihn die den Beamten in der Reichsverfassung in Art. 130 daselbst gewährleisteten Rechte in feiner Weise eingeengt oder beschränkt wurden, und das eidliche Treugelöbnis der Verfassung nur die Bedeutung habe, Damit können wir den Zweiseelentheoretiker verlassen daß der Beamte sich verpflichte, in seiner Tätigkeit als Beamter die Bestimmungen der Verfassung getreulich zu und dem Urteil der Leser übergeben. Wenn er von sich sagt, beachten. daß schon andere bedeutendere Männer als er in dieser Hin Ich ersuche, von dieser Erläuterung Renntnis ficht verdächtigt und verleumdet worden seien, wie zum Beizunehmen unb pünktlich zu dem angegebenen Termin zu erspiel Treitschte, so wollen wir dem Vertreter der akademischen icheinen. Beising.
Von einem hohen richterlichen Beamten sollte man eigentlich eine andere Erläuterung über die Bedeutung und Heiligkeit des Eides erwarten.
Frechheit den guten Glauben nicht rauben, daß er sich für einen bedeutenden Mann hält. Eines ist er gewiß: sehr vergeßlich ist er, denn sonst würde er in seinem Artikel vom 15. Dezember auf die Beschuldigungen des Berl. Tgbl." bom rufe geistiger Arbeit, für den Behrer wie für den Juristen und bildung eine besondere humanistische Fakultät- schön, dann aber auch für alle unter den gleichen Bedingungen, nicht etwa eine Sonderinstitution nur für Volfsschullehrer".
Studentenschaft und Hochschulreform. Mediziner und alle die anderen. Braucht man für diese Allgemeine Dichters endlich sein Recht auf ein Wirten zu verschaffen.
Zu den mannigfaltigen Schriften über das dringliche Problem der Universitätsreform tritt jagt eine wegen ihrer Eigenart wohl besonders beachtenswerte. Es ist die im Auftrage der„ Deut schen Studentenschaft " von Göß von Selle herausgegebene Denkschrift, die den Standpunkt der Jugend" zur Frage der Reorganisation des höheren Bildungswesens, insbesondere zu dent Problem„ Boltsschullehrer und Universität" barlegen soll. Es ist allerdings taum denkbar, daß eine so durch und durch subjektive Schrift wie die vorliegende die Billigung der Ge samtheit der deutschen Studentenschaft oder auch nur ihres überwiegenden Zeiles finden sollte. Wer den Standpunkt einer größeren Gemeinschaft zu einem so umstrittenen Thema festlegen will, der muß sich notgedrungen auf einen grundlegenden Gedanken und auf eine Reihe fontreter Gingelforderungen beschränken. Statt dessen versucht der Verfasser hier, aus den Wolkenhöhen philosophischer Abstraktionen herabsteigend, eine Fülle allgemeiner Richt linien zu geben. Neben allgemein anerkannte Wahrheiten, wie die, daß Bildung nicht nur Rezeptivität, sondern auch Attivität er fordere, stellt er jo umstrittene und vielbeutige Säße wie diefe: Bildung ist Erlösung durch Entsagung", oder Menschwerbung ist letzten Endes Gnade", oder„ Der Weg zum Sozialismus geht nur über den Individualismus". So bleibt dieser allgemeine erste Teil seiner Ausführungen ein wohl geistvolles Grposé eines ein zelnen, mit dem man sich wissenschaftlich, philosophisch auseinander jehen fann; aber er tann nun und nimmer das werben, was er fein soll: die Kundgebung eines großen Teiles unserer studierenden Jugend.
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Ebenso anfechtbar ist die Stellungnahme zu der Kernfrage: Volfsschullehrer und Universität. Aus der Tatsache, daß der Boltsschullehrer in erster Linie Erzieher sein soll, wird ohne jeden Grund die Notwendigkeit einer besonderen( huma
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Karl Marg in den Reclam- Heften. Dies ist als neueste Erscheinung im Buchhandel zu buchen. In der von dem Leipziger Professor Dr. Richard Schmidt herausgegebenen Reihe der Bücher für staatsbürgerliche Bildung"( Nr. 6068/69) hat der Leiter unseres BarteiSiebentes Konzert des Verbandes der Freien Boltsbühnen. Der archivs Ernst Drahn : Lohnarbeit und Kapital, Zur Judengroße Saal wird durch Verfinsterung feiner fommermujitjeind- frage und andere Schriften aus der Frühzeit von Karl Marr" gelichen Stimmung entfleidet, Drei Instrumentalmeister Schna sammelt und mit einem biographisch- bibliographischen Vorwort bel, Flesh, Beder sißen in jarigetöntem Raum und musizieren versehen. Die hier gebrachte Zusammenstellung ist um fo interrecht aus dem Herzen heraus. Ein einziges Schweigen der Gressanter, als sie auch eine Reihe von prächtigen Mary- Auffäßen dargriffenheit bei den Zuhörern. Und doch erklingt ein jo gewagtes bietet. ir nennen zu den im Titel angezeigten Arbeiten noch den Programm, wie es selbst Kennern nicht eben leicht in den Kopf schönen Jugendbrief Marrens an seinen Bater, ferner das Gedicht geht. Der Erfolg entscheidet auch hier, ein ehrlicher großer Beifall Der Spielmann", Warg erfte im Drud erschienene Auslaffung, bewies, daß auch Reger Unvorbereitete paden fann. Sein Trio weiter bie glänzende geschichtsphilosophische Abhandlung„ Der op. 102 gehört zu den schönsten Eingebungen und Harsten Geban- französische Materialismus des 18. Jahrhunderts( aus der Heiligen ten des Kammermusikers, der sich hier von den Schwerfälligkeiten Familie") und endlich den bisher in feiner Sammlung vollständig gedes Fugenbaues und der lastenden Bucht der orgeltönenden Sprache brachten Abdruck der Forderungen der fommunistischen Bartei int gans frei gemacht hat. Sein in fpäten Jahren oft genanntes Ziel, Deutschland "( 1848). Das Werkchen wird sicher seinen Weg auf dem nur noch mozartisch durchsichtig zu schreiben", wird in diesem Trio deutschen Büchermarkt machen. Es ist eine gute Idee, Karl Mary beinahe zur Zat; wenn das Malerische noch mehr überwöge als durch die Reklamhefte neuen Voltsschichten zuzuführen. das Zeichnerische, scharf Umirandete, dann wäre hier in jedem Sinn künstlerische Großarbeit geleistet. Die Architektonik gemahnt dauernd, die Erfindung und Phantasie wenigstens in den Edsäben an das Vorbild Brahms . Zwischen diesen derb und langvoll gefügten Allegros aber sind, verblüffend durch Grazie, Feinarbeit, delikate Ornamente, ein zart dahinhufchendes Scherzo und ein in wunder voller Frage aufatmendes Adagio gefeßt. Hier ist nicht mehr Zerriffenheit und Suchen, sondern in schöpferischer Stunde empfangene, wahrhaftig und mühelos vollendete Musit als Ausdruck stiller Wünsche, Hoffnungen, Sehnsüchte. Der Kontrapunktiker, der Jmpressionist Reger sind abgelöst von dem Musiker, der im Besize der höchsten Technik aus ihrer Umflammerung hinausstrebt. Sätte doch Neger stets nur an solch begnadeten Tagen zur Feder gegriffen! Die Darbietung war jo meisterhaft, daß wir uns der Problematik des Pfignerschen op. 8 nicht mehr lange hingeben fonnten.
K. S.
Sent M'Ahesa tangte am Sonntag im Blüthneriaal. Javavi Bilder, einen Messerians, eine Galambo- Szene( die Füße lofe aneinandergetettet), einen Masten, einen Beduinentang. Zwischen diefe farbigen Orientalismen fügte Ronny Jobannison unterhaltiam hübsche Tanzbilder deutschen Gefchmads. Sent m'ahejas Tänze sind Szenenpantomimit. Jbte handlungsreiche Stunft wird nicht bestimmt, nicht beherrscht bloß von der Röythmit der Füße. Alle Bewegung des Körpers aliebert fich zu strömendem Bilde zusammen und wird schön durch pulsierend geordnete Berbundenheit. Alles hat Geftenviel hier, nicht nur die Sände, alles wird Sprache und wirkt seine Ausbrudszeichen startlebend ineinander. Wunderiam, wie die Bewegungen bisweilen zu tiefatmender Welle vereint den Körper über rinnen! In folchen Augenbliden enthüllt sich die Kraft innersten Lebens, die diesen herrlichen Körper 1hythmifa reden läßt. Sie bewirft die geichloffenfte Zusammenfaffung seiner Bilder und strömt in Augenblicken der Ruhe einen Abel gemeißelter Form über sie hin, dh. der altorientalische Flächenplastiken entzüdend verlebendigt.
Eine Gedächtnisfeter für Hermann Essig wurde am Sonntag nistischen) Fakultät für thn abgeleitet, eine Art Grundschule" an mittag im Kleinen Schaufpielhaus abgehalten. Start Staempf Sybil Bane, die an der Tribüne" wirkt, hatte am Sonnabend der Universität, die seinen Anforderungen an Hochschulbildung ge- war am Harmonium beslissen, die dunkle Wehmut au verstärken, einen Vortragsabend im Bechsteiniaal. Sie sprach„ Erotisches und nügen soll, während die übrigen Studierenden über sie hinaus nach die alle empfinden, die Hermann Eisias dichterisches Bitfen gelannt Grotifches". Ein vornehmer Geschmad leistete ihr getreulich Silfe, wissenschaftlicher Fachbildung streben dürfen. Hat der Verfasser und feinen jähen Tod zu beklagen haben. Abolf Behne sprach io daß man wirklich erlefene Gedichte und Profa au bören belam. ein Gedenken. Hermann Essig werde Boltsgut werden; feine Aus Bethges Chinesischer Flöte" und den Arabischen Nächten" nie etwas daben gehört, daß der Einheitsschule der Zukunft auch Dichtungen haben nicht den Oberschichten gegolten. Daran mag es trug Sybil Bane vor; für diefe zerbrechlich feine Syrit brachte sie ein einheitlicher Behrerstand entsprechen muß, daß bie hier als liegen, daß er, der stärkste Dramatiker der Beit, so gut wie gar ben rechten Bartfinn und die notwendige Leichtigkeit der Stimme dauernd angenommene Teilung in Erzieher- Boltsschullehrer und nicht aufgeführt wird, obwohl er alle Möglichkeiten der Bühne aus auf. Soffentlich erreichte diese einbrudsvolle feelische Bermittlung, Philologen- Oberlehrer fallen wird und fallen muß? ihren Berbannungen erlöfte. Stein gefundes Publikum tönne fich das viele einmal die Bücher selbst zur Hand nehmen. Im weiteren So, toie es in dieser Dentschrift versucht wird, läßt sich das den Spannungen Effigicher Dramatik entstehen. Botte Rofenbaum Berlaufe des Abends sprach die Künstlerin aus dem Zunehmenden Problem der Hochschulreform auf keinen Fall lösen, und es wäre sprach fünf Gedichte, io fein, daß man glauben möchte, der Dichter Mond" von Tagore sowie perfifche Sinngedichte in der Klabundschen aufrichtig zu bebauern, wenn die( bis ins einzelne ausgearbeiteten) habe fie für ihren Mund geschrieben. In schönem Alt fang Maria Nachdichtung und aus dem„ Türkischen Papageienbuch". Sybil Vane Borschläge wirklich den Standpunkt der Jugend" berförpern sollten. Fuchs, begleitet von dem Komponisten Arnheim , Wild Röfelein" fand wohlberechtigten und sehr lebhaften Beifall. Wer an das Hochschulproblem herantritt, muß vom Be fonderen und Am Meer". Es war peinlich fühl im Saal, aber ilinde Solly", vorgetragen von Alfred Abel , machte alle vor Laden warm. Theater. Die zweite Mittagsveranstaltung Renaissance und ausgehen, von den Realitäten, von den Anforderungen des Be Weniger Tilla Durieug mit dem grotesten„ Sundsbig". Raoul Reformationszeit im Staatstheater wird am 21. Dezember rufs und des Lebens, und von hier aus bis zum Allgemeinen vor- Lange schloß mit starken dramatischen Alforden, dem legten Art wiederholt. Die dritte Das Zeitalter des dreißigjährigen Krieges" findet zubringen juchen. Ente solche Betrachtungsfveise führt notwendiger von Fur los und treu". weise zu der Forderung einer wissenschaftlichen Fachausbildung neben einer wissenschaftlichen Allgemeinbildung- für alle Be
Anfang Sanuar statt.
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