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Gewerkschaftliches.
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Versammlungen.
berufen, ist daffelbe dem Betheiligten, nämlich dem Verurtheilten, dessen Anwalt es dringend zur Begründung der angemeldeten Revision bedarf, bis heute noch nicht zugestellt!!! Auf welche Achtung, Parteigenossen! Diejenigen, welche noch im Weise ist nun die Polizei in den Besitz der Urtheilsabschrift ge- Besitz von Sammellisten der ausgesperrten Kuhnheim'schen Arbeiter Die Verkürzung der Arbeitszeit in der Praxis. In langt? Ist das Urtheil für den betheiligten Staatsbürger oder find wollen solche sofort an den Vertrauensmann hier, Bökert, Fabritbesitzer Freese, der bekanntlich den Achtstundentag schon der letzten Versammlung des Berliner Arbeitervereins sprach der zum agitatorischen Gebrauch für den Polizeivorstand aus- Adlershof , Bismarckstr. 37, einsenden. Die Unterstützungseit einigen Jahren in seinem Betriebe durchgeführt hat, über die Fabrikbefizer Freese, der bekanntlich den Achtstundentag schon gefertigt? Und mit welchen gefeßlichen Bestimmungen will ein tommission. folches Verfahren etwa zu rechtfertigen versucht werden? damit erzielten Resultate; wir glauben der Zustimmung unserer Achtung, Weber! In Domhorst bei Schiffbeck find so Leser sicher zu sein, wenn wir über diesen Vortrag ausführlicher große Lohnabzüge gemacht, daß sämmtliche Weber die berichten. Redner bemerkt nach einer kurzen Einleitung: Bur „ Eine vergessene Statistik". In unserem Leitartikel Arbeit niedergelegt haben und ersuchen wir alle Kollegen, den Beurtheilung der Frage, betr. Einführung einer Maximalgrenze ( Nr. 208 dieses Blattes), der unter obiger Spigmarke die Zuzug fern zu halten, insbesondere da der Fabrikant Meyer, für männliche Arbeit, habe er( Redner) in seinem Betriebe seit Statistit der Gewerbegerichte in Deutschland hieß es in bezug auf Gießen , daß dort ein Gewerbe Hamburg , Rödingsmarkt Nr. 39, bekannt gegeben, daß er von dem Jahre 1886 Erfahrungen gesammelt. Vor dieser Zeit bestand Alle in seiner Fabrik eine vollständig ungeregelte Arbeitsgericht noch nicht bestehe. Nun geht uns aber von arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck gebeten. einem dortigen Parteigen offen folgende Richtigstellung zu: zeit, in der Hochsaison Nachtarbeit, Sonntagsarbeit u. s. w. In Wahrheit besteht seit einem Jahre hier ein Gewerbe. Bei dem gegenwärtigen Weberstreik in Bielefeld Bufällige Beobachtungen seien die Veranlassung gewesen, gericht. Im Auguft vorigen Jahres fand die Wahl der Beisitzer kommt das Weberelend in recht nackter Form zu Tage. Die zunächst gegen die Sonntags- und Ueberfundenarbeit vorzugehen statt, die in der Arbeiterabtheilung einen Sieg der sozialdemo: Streitkommission hat 50 Lohnbücher aufgerechnet und gefunden, und diese nach und nach ohne Schaden für beide Theile, Arbeiter und Betriebsleitung fratischen Kandidaten mit ca. 240 gegen die des Gewerbevereins daß der tägliche Verdienst im Durchschnitt bei diesen 50 Perabzuschaffen. Im Jahre 1890 Bei mit ca. 30 Stimmen ergab. Das Gewerbegericht funktionirt zur sonen 1,83 M. beträgt. einer Arbeitszeit von habe man nach Rücksprache mit dem Arbeiterausschuß, der in 631/2 Stunden macht dies die nette Summe von allen Fällen höchst segensreich gewirkt hat, eine GeneralversammZufriedenheit. 171/4 Pfg. pro Stunde aus. Und, wohlverstanden, hier sind lung sämmtlicher im Betriebe beschäftigter Arbeiter zur Be Verkürzung der Arbeitszeit einberufen. die besten und geübtesten Weber und Weberinnen einbegriffen. Sprechung über seiten der ArDie Kommission hat eine halbjährige Lohnperiode, vom 9. Januar Das Resultat bestand darin, daß von wurde, bis infl. 30. Juni ihrer Berechnung zu Grunde gelegt. Der beiter eine 10-15 prozentige Lohnzulage verlangt die Reduzirung der Arbeitszeit auf die
Todtenliste der Partei. In Flensburg starb nach langem Krantenlager der Klempner Schmidt im Alter von nur 29 Jahren an der Proletarierkrankheit. Der Verstorbene burger Männer- Gesangvereins" und des„ Klempner- Fachvereins". trächtlich, wenn
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war Mitglied des Allgemeinen Arbeitervereins", des" Flens: Durchschnittsverdienst vermindert sich selbstverständlich noch be acht Stunden nicht gutheißen wollte; da dies aber eine Mehr
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* Polizeiliches, Gerichtliches ze. Auch gewerkschaftliche Versammlungen verfallen in Dresden der Auflösung. So wurde fürzlich eine Martthelferversammlung und auch eine Metallarbeiterversamm: Yung aufgelöst. In der letzteren geißelte ein Redner die Zustände in einigen Fabriken; diesen glaubte die Polizei durch Versamm:
lungsauflösung beispringen zu müssen.
Soziale Leberlicht. Ein Arbeiterbudget. Herr Eugen Richter hat bekanntlich ausgerechnet, daß das Durchschnittseinkommen im Zukunfts staat" 932 Mart betragen werde. Angenommen, aber nicht zugegeben, diese Rechnung sei richtig, dann wäre ein ungeheurer Prozentsaz der Bevölkerung immerhin noch in einer besseren Lage als heute, würde also noch immer einen guten Tausch machen. Ein Arbeiter in Hirschberg hat sich die Mühe genommen, während eines Jahres Einnahme und Ausgabe genau zu notiren. Die Familie des Arbeiters bestand aus 4 Personen und sein Jahreseinkommen betrug 612 Mart. Die nachstehenden Ausgaben sind auf ein Jahr, und zwar vom 1. Juli 1893 bis 30. Juni 1894, berechnet. Der Arbeiter brauchte: Für Alters. und Invalidenversicherung
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und Krankengeld
Wohnung
19,22 M.
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Holz und Kohlen
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Wassersteuer
78,- 42,-" 2,"
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Kommunalsteuer
2,40
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Kreissteuer
0,28
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Zeitung
7,90
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Seife, Soda, Stärke 2c.
7,80
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Bett- Stroh
1,75
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Fußbekleidung für 4 Personen
22,50
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Sonstige Bekleidung
28,80
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Rasiren und Haarschneiden
3,40
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Sterbefasse
20,80
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An noch nicht aufgeführten wirth.
schaftlichen Ausgaben
7,40
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Schulutensilien
1,15
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Entbindungskosten
9,20
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Ein Kind 9 Wochen gezogen
11,25
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Letzteres beerdigen lassen
12,70
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Apotheke
4,30
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Doktor- Rechnung
6,-
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Kleine Ausgaben
5,20
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Summa 294,95 M.
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Dabei ist aber
Als
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hinzurechnet. Die Sammlungen für die streifenden Weber ausgabe von über 7000 m. pro Jahr für ihn, den Besitzer der werden von den Gewerkschaften Bielefelds eifrigst fortgesetzt. Die Fabrit, in sich schloß, so sei die Frage damals noch ungelöst Buchdrucker bewilligten in ihrer letzten Versammlung 50 M. aus geblieben; man habe sich jedoch dahin geeinigt, die Neunstundender Ortskaffe und beschlossen ferner, während der Dauer des arbeit festzuhalten. Schon früher habe er die Wahrnehmung ge= Streits jede Woche 25 Pf. Extrasteuer von ihren Mitgliedern zu macht, daß in der stillen Zeit, der todten Saison, wo öfter zwei und mehr Stunden pro Tag weniger gearbeitet wurde, erheben. Boff. 3tg." geschrieben, daß vor einigen Tagen zehn der Ausleber den Oldenburger Glasarbeiterstreik wird der zunächst das Quantum der geleisteten Arbeit faft nicht zurückging und damit auch der Lohn derselbe blieb. die Packer, eine Arbeitergruppe, ständigen zu den verkürzten Lohnfäßen die Arbeit wieder auf: Lohnerhöhung kamen dann mit einer die Affordsäge wurden schon seit genommen haben. Insgesammt arbeiten jetzt 200 Personen gegen längerer Zeit von beiden Theilen auf 2 Jahre vorausbestimmt- 700 in gewöhnlichen Zeiten. Unsere Leser werden sich erinnern, sei der Vorschlag der Betriebsleitung, für die im Lohn be= daß wir schon vor einigen Tagen mittheilten, die unsicheren schäftigten Arbeiter das Risiko zu tragen, resp. den alten Lohnsatz Fabrikanten günstigen Schluß daraus zu ziehen, wäre sicher zunächst probeweise auf acht Stunden festzusehen wäre, von der Kantonisten" seien der Fahnej untreu geworden. Ginen für die zu garantiren, während die Arbeitszeit für alle Beschäftigten verfehlt. Majorität der Arbeiter angenommen worden. Widerspruch Der Glasarbeiterstreit in Rive de Gier dauert eben- wurde von einzelnen älteren Leuten laut, welche meinten, falls fort. Täglich finden Versammlungen statt, in denen sozia- in dem schnelleren Tempo nicht mitkommen zu können. listische Abgeordnete sprechen; die Abgg. Charpantier und Die Achtstundenarbeit wurde nun aufs strengfte innegehalten und genau Baudin sind ständig in Rive de Gier . so gut wie zweckentsprechender Die. 24. Woche im Streik befinden sich nunmehr die Disposition man ohne Sonntags- und Ueberstundenarbeit aus. Stettiner Steinfeger, und immer noch werden von feiten der komme, ebenso habe diese Maßregel einen Schaden in keiner BeInnungsmeister nicht die geringsten Zeichen irgend welchen Entziehung gebracht. Herr Freese gab einen Auszug des Verdiensics gegenkommens gezeigt. Im Gegentheil werden die Herren von der einzelnen Arbeitergruppen.
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Tag zu Tag proziger und hochmüthiger. Allerdings hat man Der allgemeine Durchschnitt beträgt demnach in der Periode wohl auch hegründete Ursache anzunehmen, daß sich hinter der ungeregelten Arbeitszeit 24,55 M., bei 91/2 Stunden diesem prozigen Benehmen die Wuth über den fast beispiellos gleich 24,25 M., bei 9 Stunden= 25,07 M. und bei achthartnädigen Widerstand der Gesellen verbirgt. Durch stündiger Arbeitszeit( seit 1892) 25,67 M. Mit Ausnahme der die albernsten Drohungen glauben diese Herren die Maler und Schloffer haben die Arbeiter den LohnStreifenden schrecken zu fönnen; so erklärte fürzlich einer der sat troh verkürzter Arbeitszeit noch gesteigert. Klagen der Meister: Wenn die Gesellen jetzt nicht bald die Arbeit auf- Arbeiter, so fährt der Redner dann fort, sind nicht vornehmen, dann bekommen sie im nächsten Frühjahr nur noch gekommen, die Vortheile in gesundheitlicher Beziehung zc. sind 15 M. Wochenlohn( die Hälfte des bisherigen!) und wenn sie unverkennbar; ebenso wenig habe die Fabrikleitung Anlaß dafür auch nicht arbeiten wollen, dann giebt der Magistrat fünf mit der Einführung dieser furzen Arbeitszeit unzufrieden Jahre lang überhaupt keine Arbeit heraus!" Natürlich ist das zu sein. Die Ersparniß an Beleuchtung, Heizung, Maschinennur ganz albernes Blech, aber immerhin charakterisirt ein der- fraft sei ganz erheblich; interessant sei auch zu beobachten, daß artiger Ausspruch die ganze proßige Denk- und Anschauungs- I selbst die Leistung der Maschinen, da durch zweckmäßige Einweise des Jnnungsmeisterthums. theilung eine Reihe kleiner Pausen fortfalle, fich in Unbedingt aber müssen die vorhandenen Arbeiten jetzt vor etwas erhöht habe. Das Produkt habe in feiner Bes Eintritt des Winters beschleunigt werden, und es ist die Hoffnung ziehung gelitten. Der Referent führt nun im einzelnen durchaus noch nicht ausgeschlossen, daß die meisten sich doch aus, welchen Gefahren vorgebeugt würde, wenn der Staat sich wenigstens noch zu einem anständigen Vergleich herbeilassen müssen, entschließe, möglichst bald die Frage in dem Sinne, wie sie die wenn es gelingt, die Streifenden noch einige Wochen über Wasser übergroße Mehrheit der Arbeiter wolle, zu lösen. Ausgeschlossen zu halten. Es ergeht daher an die Arbeiterschaft die dringende sei, daß auf anderem Wege( freie Vereinbarung) in absehbarer Bitte, die Streifenden, wenn irgend möglich, materiell zu unter- Zeit das Ziel, nach dem sich Millionen sehnten, zu erreichen stüßen. Adr.: C. Ortmann, Stettin , Deutschestr. 19, 111. Es ist auch wäre. Mit großem Beifall wurde der Vortrag aufgenommen. Die nicht ausgeschlossen, daß die Innungsmeister, in der Hoffnung, Diskussionsredner erklärten sich auf grund ihrer Erfahrungen ausdaß die Wachsamkeit der Streifenden und das Interesse der Ar- nahmslos mit dem.Referenten einverstanden. Ein Antisemit hatte beiterschaft nachgelassen, noch einmal den Versuch machen werden, großen Lacherfolg mit seiner Behauptung, daß die konservativfremde Arbeitskräfte heranzuziehen. Es wird deshalb christlichsozial- antisemitischen Gruppen allein geeignet wären, den ganz besonders gebeten, unter allen Umständen den Zuzug von Achistundentag im Parlament zu vertreten. Von anderer Steinfegern nach Stettin fernzuhalten. Seite wurde betont, daß die sozialdemokratische Fraktion schon seit Jahren in diesem Sinne thätig ist. Der Vorsitzende Roß erklärte unter Zustimmung der Versammlung, daß die frei sinnige Volkspartei, wenn sie sich weigere, den Punkt Marimalarbeitstag in das neue Programm mit aufzunehmen, als entschiedene Gegnerin jeder sozialen Reform energisch zu be=
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Rechnet man diese Summe von dem Jahreseinkommen von 612 M. ab, so verbleiben für Essen und Trinken 317,05 M., d. h. pro Woche 6 M. 92/3 Pfg., und pro Tag ungefähr 87 Pfg. Da nun die Familie 4 Röpfe zählte, so erhielt die Person pro NB. Alle Arbeiterblätter werden um Abdruckt gebeten. Tag noch nicht ganz 22 Pfg. Für diese 22 Pfg. pro Tag wollen Der Güstrower Streik dauert fort. Die Streifenden, die Herren Unternehmer aber auch noch fräftige Arbeiter haben denen alle Versammlungen verboten werden, wenden sich neuerund verlangen elfstündige Arbeitszeit pro Tag. nicht zu vergessen, daß unser Arbeiter noch lange nicht einer der dings in einem Flugblatt an die Einwohner Güstrows. In schlechtestgestellten ist; sein Ginkommen ist noch bedeutend höher, diesem wird die von uns bereits beleuchtete Schießaffäre beals z. B. das eines schlesischen Webers. Dieser würde geneigt sprochen und betont, daß, währenddem bis dahin die Behörde kämpfen sei. sich einer gewiffen Objektivität gegenüber den Streifenden besein, jenen als einen Schlemmer zu betrachten. Und doch Die Geschäftsdiener, Packer ze. hatten sich mit ihren fleißigt habe, dies jetzt nicht mehr gesagt werden könnte. Den Frauen zahlreich zu der öffentlichen Versammlung eingefunden, leben wir in der besten der Welten. Ausständigen sind nicht nur der Bahnhof, sondern auch verwelche am Sonntag im Lokale Oranienstraße 180 abgehalten schiedene Straßen ganz gesperrt worden. Der Tischler Bauer, wurde. Mit lebhaftem Beifall wurde der Vortrag aufgenommen, der die Straße an der Fabrik an einem bestimmten Tage sehr den Frau Ihrer über das Thema„ Die Kindererziehung, wie häufig zu pasfiren hatte, um zu einem Herrn zu gelangen, der sie ist und wie sie sein soll", bielt. Die Referentin richtete die dort wohnte, richtete an die Polizeibehörde das Ersuchen, die Aufforderung an die in großer Zahl anwesenden Mütter, den dort stationirten Polizeibeamten dahingehend verständigen zu schädlichen Einfluß der heutigen staatlichen Jugenderziehung durch wollen. Darauf erhielt er folgendes Schreiben: Vorzeigen zu erwidern, daß ein unausgesetzter Verkehr Frau Balm und Leuschner sprachen in der Diskussion. In einer Durch zweckmäßige Einwirkung auf das Kindergemüth zu paralyfiren. seinerseits durch die Eisenbahnstraße nicht statthaft sei, und Resolution gab die Versammlung ihrem Willen Ausdruck, den ihm, wenn er so oft zu p. Seß hingehen müsse, überlassen Ideen, welche die Referentin vertreten, überall Verbreitung zu bleiben müsse, einen andern Weg zu wählen." Das kommt verschaffen. allerdings einem Belagerungszustand gleich und sind auch schon mehrere Berhaftungen von Streifenden vorgenommen worden. Trotzdem die Revolveraffäre noch gar nicht soweit aufgeklärt ist, daß man mit Bestimmtheit behaupten könnte, die Arbeiter seien die Urheber, so sind die Ausständigen durch die Maßnahmen der Polizei doch der einzig leidende Theil. Selbst für den Fall, daß ein Arbeiter der Angreifer gewesen ist, liegt für die Behörde fein Grund vor, die Gesammtheit dafür büßen zu lassen, indem man ihr in ihrem Kampfe gegen die Unternehmer Hindernisse in den Weg legt.
Eine Arbeitslosenstatistik für Elberfeld - Barmen hat der dortige Allgemeine Arbeiterverein im Monat Juli vor genommen. Das Ergebniß wirft ein grelles Schlaglicht auf die gegenwärtigen Zustände. Gezählt wurden insgesammt 957 Per jonen, welche nachweislich beschäftigungslos waren, wodurch 2738 Personen, darunter 972 Kinder in Mitleidenschaft gezogen wurden. Unter 20 Jahren waren 230 Personen, von 20 bis 30 Jahren waren 260 Personen arbeitslos; auch 8 Personen, die im Alter von 70-80 Jahren stehen, werden als beschäftigungslos aufgeführt. Insgesammt find den Arbeitslosen 17 088 Wochen Arbeitszeit verloren gegangen, was, wenn 15 M. als Durch schnittslohn angenommen wird, einem Ausfall an Arbeitslohn von 256 320 m. entspricht.
Die Dauer der durchschnittlichen Arbeitslosigkeit stellt sich bei der Gesammtzahl von 17 088 Wochen auf 17,9 Wochen. Im Einzelnen wurde folgendes festgestellt: von 1-5 Wochen 372 Personen
6--10
148
09
11
11-15
92
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"
16-20
41
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21-25
19
"
"
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26-30
85
"
"
31-35
19
"
"
36-40
40
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"
"
41-50
22
"
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über
50
90
"
09
ohne Angabe
27
Summa: 955 Personen
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Depeschen:
( Depeschen- Bureau Herold.)
Paris , 11. September. Blättermeldungen zufolge soll eine französische Expedition gegen die Howas ausgerüstet werden, da die Vertragsverhandlungen zweifellos zu feinem Resultat führen. Streit der Pariser Kürschner. Man schreibt uns aus In Madagaskar soll demnächst eine Division Feld- und MarineParis unterm 9. September: Die hiesigen Kürschnergehilfen, Infanterie an's Land gesezt und von der im indischen Ozean deren Zahl ca. 600 beträgt, von denen die Majorität aus Aus- befindlichen Flotte unterstützt werden. London , 11. September. Aus Shanghai wird berichtet, daß ländern, zumeist Deutschen besteht und ausgezeichnet organisirt die Stellung des Vizekönigs Li- Hung- Chang thatsächlich erschüttert sind, befinden sich seit gestern im Streik. Ihre Forderungen sei und daß er sich auf seinem Posten kaum halten können lauten: 1. Achtstündiger Arbeitstag für alle Arbeiter und werde. Ferner wird die Situation der chinesischen Armee auf Arbeiterinnen und Aufrechthaltung dieser Magimaldauer während
rechtigt.
des ganzen Jahres; 2. ein fixer Lohn von 12 Frts. täglich für Korea als die denkbar traurigste bezeichnet, weshalb China ge= Unfagbares Glend wird durch obige Zahlen aufgedeckt; für die blos für die Saison d. i. für die Monate November big wungen sei, demnächst die Vermittelung einer Großmacht behufs unsere Herrschenden und ihre Arbeiter eine furchtbare Mahnung, Februar aufgenommenen Arbeiter; 3. für Ueberstunden ein Fünftel des Friedensabschlusses mit Japan in Anspruch zu nehmen. London , 11. Geptember. Die umlaufenden Gerüchte über nicht länger falt und abweisend gegenüber der Noth ihrer Mit des täglichen Arbeitsverdienstes; 4. ein fixer Tageslohn Mittel und Wege zu finnen, diesem grauenvollen Elende Einhalt 4 Jahren für alle Lehrlinge und ein Minimallohn von 7 Franks werden von den„ Times", sowie dem„ Standard“ und„ Daily menschen und ihrer selbst zu bleiben, sondern bei Zeiten auf von 4 Frants für alle Arbeiterinnen; 5. Maximal- Lehrzeit von bevorstehende Unterhandlungen zwischen den chinesischen und japazu thun. für die Ausgelernten. Gegenwärtig haben sie einen 9stündigen Wie dem Bauer der Militarismus als eine fegens- Arbeitstag, den aber die Arbeitgeber nach Belieben verkürzen Telegraph" dementirt mit dein Hinzufügen, die Heerführer feien reiche Einrichtung gepriesen wird. In der Lausitz finden können und damit auch den Lohn, der nicht pro Tag, sondern nur zu Kriegszwecken nach Korea gesandt worden; Unterbekanntlich jetzt die Manöver statt. Die Leipziger Zeitung" pro Stunde berechnet wird, für die bisher 1 Frant gezahlt handlungen anzubahnen, seien sie nicht beauftragt oder be weiß gar nicht Gutes genug darüber zu berichten. Wie aber wurde. Blos die Arbeiterinnen werden pro Tag bezahlt dem Bauer der Militarismus als ein Geldbringer geschildert und beträgt deren Lohn gegenwärtig 3,50 Franks im Maximum ist die im Norden von Korea befindliche chinesische Armee in einer London , 11. September. Wie aus Shanghai gemeldet wird, wird, ergiebt sich aus folgenden Zeilen: Infolge zahlreicher Ein- für die Ueberstunden erhielten die Arbeiter bisher 1/6 des täglichen sehr mislichen Lage. In den einzelnen Truppentheilen fehlt jede quartirung sind die Wochenmärkte in Löbau außerordentlich Arbeitslohns. Es giebt hier im Ganzen ca. 30 Kürschnereien, Disziplin; die Generale und Offiziere sind vollständig ermatter, lebhaft und die Preise für die Produkte der Landwirthschaft sind von denen die bedeutendste die der Gebrüder Révillon ist, die, während unter den Soldaten überhaupt Regellosigkeit herrscht, die fast in der ganzen Lausitz gestiegen, ebenso theilweise die Fleisch- von den zahlreichen Konfektionsarbeiterinnen und den Neben= preise. Nicht so angenehm dürften die hohen Fleischpreise für arbeitern, wie Ausklopfer 2c. abgesehen, 125 Kürschnergehilfen wegen des Fehlens der Lebensmittel immer mehr zunimmt. Die die Arbeiter und Handwerker sein. Aber auch für den Bauer, und einige 20 Lehrlinge beschäftigt, und in welchem Geschäfte Positionen der Chinesen sind unhaltbar, da neben der förperlichen besonders für den kleinen, hat diese Bertheuerung einen recht denn auch der Streit zuerst ausgebrochen ist. Zum Schlusse sei Erschöpfung der Truppen auch die festen Stellungen derselben problematischen Werth, denn er hat fein Vieh zu verkaufen, muß noch hervorgehoben, daß die Berhandlungen der Kürschner - durch große Ueberschwemmungen zerstört sind. Mehrere Kaufdas Fleisch, vorausgesetzt daß er solches sich leisten kann, und gewerkschaft stets in franzöfifcher und deutscher Sprache geführt leute wurden verhaftet, da sie sich geweigert hatten, die von der die übrigen Lebensmittel selbst erst einkaufen. Weiter muß er werden und zu diesem Behufe für alle ihre Versammlungen ein Regierung verlangten Geldmittel zu liefern. auch Futter und Streu höher bezahlen. eigener Uebersetzer engagirt ist.
Verantwortlicher Redakteur: Hugo Pötsch in Berlin . Drud und Verlag von Maz Bading in Berlin SW., Beuthstraße 2.
Hierzu zwei Beilagen.