Nr. 638 36.Jahrgang

Groß- Berlin

30 Pf. Tarif bei der Großen Berliner  .

2. Beilage des Vorwärts

fommen ausgebrannt. Der unmittelbar daran anstoßende Teil des Imperator- Cafés, sowie die zur Diele hinaufführende Treppe, sind durch die Stichflammen angesengt und beschädigt. Das Jmperator­Café und die Diele selbst weisen außer einigen zerbrochenen Fensterscheiben und der etwas angeschwärzten Dede keinerlei Brandschäden auf.

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Sonntag, 14. Dezember 1919

Der Arbeiter- Notizkalender. Im Vorwärtsverlag ist soeben der Arbeiter- Notizkalender für 1920 erschienen. Immer hat dieser Kalender es für seine Aufgabe angesehen, dem Arbeiter, den er ein Jahr lang täglich begleitete, ein nüßlicher Freund zu sein, nicht nur als Merkbuch, sondern auch als geistiger Berater. Inmitten all der kalendarischen Teile des Buches, die der Orientierung, dem Mit Rücksicht auf die bereits gestiegenen und noch stark im Die Panik des Publikums war nach dem Bericht von Augen- Vormerke, der wirtschaftlichen Statistik zu sicherem Ueberblick über Steigen begriffenen Unkosten hat der Aufsichtsrat der Großen zeugen eine unbeschreibliche. Die Gäste der Diele ließen sich durch die eigenen Arbeits- und Einkommensverhältnisse dienen, steht auch Berliner   Straßenbahn einhellig beschlossen, der am 29. d. M. statt- den heraufziehenden Qualm anfangs nicht stören und blieben ruhig diesmal eine Gruppe Auffäße zur Einführung in die gesege= findenden Verbandsversammlung vorzuschlagen, den Grundfißen. Erst, als die Gäste des Teesalons unter entfeßlichem berischen Schöpfungen, die den Arbeiter hervorragend an der Ausgang nach gehen. Dr. Mar Quard hat einen Grundriß des Inhalts der tarif für die Einzelfahrt ab 1. Januar 1920 auf Schreien die Treppe heraufgeftürmt tamen 30 f. zu erhöhen. der Mohrenstraße war ihnen durch die Stichflammen versperrt neuen Reisverfassung herausgearbeitet und Dr. Georg entstand auch oben in der Diele ein unbeschreiblicher Wirrwarr. Flatow entwirft einen Ueberblick über die Bestimmungen des unter den Rufen:„ Meine Garderobe, meine Garderobe!" stürzte neuen Arbeiterrechts, das wir der Revolution verdanken. alles, ohne auf die drei unversehrten Notausgänge zu achten, nach Der Bericht über die Entwicklung der deutschen   Gewerkschaftsbewe­den Kleiderablagen und versperrte so den Hauptausgang nach der gung faßt die Leistungen des Krieges und Kriegsausganges zu Friedrichstraße  . Da inzwischen die Rauchentwicklung unerträglich sammen und führt bis zum neuen gewaltigen Aufschwung der Mit­geworden war, schlugen die Geängstigten furzerhand die Fenster- gliederzahlen der Organisationen. Dem im neuen Jahre zu feiern­scheiben ein, worauf eine ganze Anzahl der Verlegungen zurüd- den 100. Geburtstag von Friedrich Engels   ist Bild und Wort ge­zuführen ist. Mehrere Personen sprangen dann vom Fensterbrett widmet. Ein reiches Adressenmaterial vermittelt Antwort auf viele aus in die ausgespannten Sprungtücher der inzwischen erschienenen Fragen, die sich dem organisierten Arbeiter in der Mitarbeit im Feuerwehr. Partei- und Gewerkschaftsleben aufdrängen. So ist der Kalender Ueber   die Entstehung des Brandes geben die Angestellten des auch diesmal für jeden Genossen ein unentbehrliches Taschenbuch. Cafés übereinstimmend folgende Darstellung: 27 Kriegerwitwen um ihre Habe gebracht, hat eine Schwindlerin Es ist unrichtig, daß der Brand durch Explosion der unter der Treppe aufbewahrten Benzollampen entstanden ist. Die Explosion Auguste Granar, die durch Inserat Wirtschafterinnen zu der Notbeleuchtung ist vielmehr erst nach Entstehen des Feuers fich aufs Land sucht. Wegen des verlockenden Angebots melden erfolgt. Gin Gaft will bezeugen, daß das Feuer im Teesalon sich meist arme Kriegerfrauen für diese Stelle. Die G. bringt durch das achtlose Wegwerfen einer brennenden Zigarette entstan- ihnen in ihrer Hilfsbereitschaft" das Gepäck zur Bahn und läßt Hand zu weisen. den ist. Die Möglichkeit eines Kurzschlusses ist auch nicht von der sich den Aufbewahrungsschein geben. Bei der Abfahrt des Zuges ist sie dann aber nicht zu finden. Mit ihr ist auch das Gepad der weitem nicht so hoch heraus, als anfänglich angenommen wurde. Der durch den Brand entstandene Schaden stellt sich als bei Betrogenen verschwunden. Die Schwindlerin ist nunmehr dingfest gemacht.

Der Aufsichtsrat war sich von Anfang an der großen Trag weite seiner Entschließungen im Hinblick auf die neue Belastung der Bevölkerung bewußt und hat deshalb ferner befchloffen, eine Erleichterung dadurch zu schaffen, daß eine Sammelfarte mit 7 Fahrscheinen zum Preise von insgesamt 2 M. zur Ausgabe ge­Tangen soll. Die Monatskarten werden um rund 50 Proz. erhöht. Es betragen danach Monatskarten für eine Linie 23,50 M., für zwei Linien 30, M., für drei Linien 39,- M. und für das ganze Nez 60,- M. Für Schülermonatstarten werden 8,- M. erhoben. Eine Annehmlichkeit wird für die Bevölkerung dadurch ein­treten, daß durch den Zusammenschluß der Großen Berliner   Straßen­bahn mit der Ostbahn die Möglichkeit besteht, Monatskarten, die gleichzeitig für die Linien beider Gesellschaften gelten, zu lösen.

Wege der Siedlung.

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In einer vom„ Groß- Berliner Verein für Kleinwohnungs­wesen zusammen mit der Deutschen Gartenstadtgesellschaft" ver­anstalteten Sizung sprach der Gartenarchitekt Leberecht Migge  Blankeneje über die Frage, wie müßten wir siedeln?" Nichts nügen würde eine Neuverteilung des Landes, wenn nicht eine Steigerung der Produktion dabei erreicht wird, die Die Imperator Diele wieder in Betrieb. Wie die Direktion jest bitter nottut. Migge erwartet sie von gärtnerifer der staffee Diele Imperator mitteilt, ift es gelungen, die Folgen Siedlung, die zu einer intensiveren Bewirtschaftung führen würde. im größeren Teile des Lokals der Betrieb unverändert sprtgeführt werden des Brandschadens wieder soweit zu beseitigen, daß bereits geſtern abend Er sieht das Heil nicht in Siedlung auf dem flachen Lande, sondern konnte. will die Städte mit einem Kranz von Kleinwirte

schaften des Pachtgärtnertums umgeben. Um ihn Der Wandkalender des Vorwärts" für das Jahr 1920 würde sich ein weiterer Kranz von Großgärtnerfiedlungen in geschmackvoller Ausführung in drei Farben gedruckt, ist legen, und schließlich müßte es zu einer Intereffen zum Preise von 25 Pf. pro Stück in allen Ausgabestellen so­gemeinschaft von Stadt und Land kommen, bei der die wie durch die Botenfrauen zu beziehen.

Abfallieferung der Städte und die Lebensmittellieferung des Landes

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Die ersten belden städtischen Volkskonzerte des Philharmo nischen Orchesters finden am Dienstag, den 23. Dez., in der Brauerei Happold, Hasenheide 32-38, und am Donnerstag, den 29. Januar, in der Brauerei Königstadt, Schönhauser Allee   10/11, statt. Beginn 8 Uhr. Der Straße 61, im Bigarrengeschäft von Horsch, Engelufer 15, und in den be­Borverkauf findet statt in der Zentralftelle für Volkswohlfahrt, Augsburger reffenden Konzertjälen. Eintrittspreis 30 Pf. Rasseneröffnung 7 Uhr.

Goldschmuggel mittels Auslandstelegramme. Die Einrichtung der Telegramme mit bezahlter Antwort wird im Verkehr mit dem Auslande häufig dazu verwendet, unter Ausnutzung des ungünstigen Standes der deutschen   Währung größere Geldbeträge in das Aus­land zu übermitteln. Um diesem Mißbrauch entgegenzutreten, werden die Telegrapbenanstalten fortan Telegramme nach dem Aus­lande allgemein zurückweisen, wenn gewöhnliche Antwort für mehr als 30 Wörter, dringende Antwort für nehr als 10 Wörter voraus­bezahlt werden soll.

einander ergänzen. Diese Agrarwirtschaft wird nach Migges An- Zur Schaffung eines behaglichen Heims will die Gemein ficht die neue Grundlage der Städte bei ihrer fünftigen Ent- nige Gesellschaft ausrat" beitragen, die im Früh­widlung sein. jahr 1918 in Berlin   gegründet wurde. Die durch ihre Vermittlung Gegen ihn wurde in der Diskussion geltend gemacht, daß er angefertigten Möbel für Minderbemittelte sind gediegen die Schwierigkeiten solcher Siedlung unterschäßt. Die Darlegungen und geschmackvoll und dabei so billig, wie sie unter den jetzigen Barfreimachung von Briefen. Nachdem die technischen Bor­feines Buches Jedermann Selbstversorger" tönnten Verhältnissen nur sein können. Das Unternehmen, das von der bereitungen für Barfreimachung von Brieffendungen inzwischen beendet faliche Hoffnungen erweden und manchen für den Landbau Provinz Brandenburg  , den Kreisen Teltow   und Niederbarnim und find, wird mit der Einführung des Verfahrens in großen Städten nach wenig geeigneten Städtern arge Enttäuschungen bereiten. Auch von Groß- Berliner Gemeinden unterstützt wird, soll nicht nur der Maßgabe der Lieferung der erforderlichen Maschinenteilen vorgegangen Gartenbaudirektor Leffer warf ihm vor, daß dieses Buch sich in Möbelnot abhelfen, sondern auch zur Geschmacksveredelung beitragen. werden. lebertreibungen ergehe. Von anderen Rednern wurden Migges Auch wird durch ein besonderes Abzahlungsverfahren, das bei An alle. Ein gutes Buch ist das beste Weihnachtsgeschent, denn Borichläge lebhaft begrüßt als ein Weg zur Lösung der Siedlungs- Strautheit und Arbeitslosigkeit die Stundung der Ratenzahlung und es hat dauernden Wert. Wer seine Lieben mit wirklich guten frage. Der Schöneberger Stadtbaurat Bagner nannte die Ent- und bei Tod des Ernährers den Erlaß des Kaufgeldreftes vorsteht, Büchern erfreuen will, der wende sich an die Vorwärts- Buchhandlung, fremdung vom Boden einen Hauptfehler der ganzen. Städtepolitik den wucherischen Mißbräuchen des Abzahlungswesens entgegen- Lindenstr. 2. Das reichhaltige Lager bietet eine große Auswahl der letzten fünfzig Jahre. Den Haberländern", die das verschuldet, gearbeitet. Was die Hausrat"-Gesellschaft bietet, ist seit ihrer müsse das Handwerk gelegt werden. Eine Schwierigkeit liege in Gründung wiederholt in Möbel Ausstellungen gezeigt bon guten und Lesenswerten Büchern für alle Altersklassen und über alle Wissensgebiete. Es erscheint ratsam, seine Einkäufe möglichst der mutlosen Bureaukratie. Ein Siedlungsdiktator sei worden, die sich eines sehr starken Besuches erfreuten. nötig, damit endlich gehandelt wird.. Wir sehen es jetzt aufs neue in einer unter Leitung des Dipl.- Ing. bald zu machen, da bei der riesigen Nachfrage das Beste bald ver­Leyfer veranstalteten Möbelausstellung, die gestern in dem freund- griffen sein dürfte. Die Bureaus und Kaffen der Reichshauptbank werden Mittwoch, lichen Ausstellungsraum des Schöneberger Rathauses Unterstützung der Angehörigen der Kriegsgefangenen. Stadtrat Destreich, den Vorsitzenden der Kunstdeputation den 24. b. Wis., vou 12 Uhr mittags ab und Sonnabend, den 27. d. Mis., durch Die Reichsregierung hat sich in den letzten Tagen wiederum Schönebergs, eröffnet wurde. Die ausgestellten Zimmer- und den ganzen Tag geschlossen sein. mit der wirtschaftlichen Notlage der Angehörigen der Kriegsgefan- Kücheneinrichtungen wirken diesmal noch vorteilhafter, weil ihnen Die städtische Betriebskrankenkaffe verlegt vom 18. Dezember ab genen beschäftigt. Das Ergebnis war, daß den unterſtügungs- Wandschmuck beigegeben ist, den die feldgraue Gruppe des Wirt- ihren Betrieb in das Haus Neue Schönhauser Str. 1, Ede Beinmeister­bedürftigen Ehefrauen eine einmalige Zuwendung bis zu schaftlichen Verbandes bildender Künstler geschaffen hat. straße. Bom 18. bis 20. Dezember einschließlich bleibt die Stasse geschlossen 200 Mark und der gleiche Betrag für jedes Kind durch Weniger angenehm berührt eine andere Neuerung, nämlich die Der Sportpalast   bleibt Kino. Wie die Direktion der Sportpalast forgenden Stellen gezahlt werden wird. Auch die sonstigen Ange- greiflichen Gründen genötigt war. Gegenüber den früheren Preisen Berkauf des Sportpalastes an Zirtus Sarasani, Hagenbed usw., frei Vermittlung der die Auszahlung der Familienunterstützungen be- Erhöhung der Preise, zu der die„ Hausrat"-Gesellschaft aus be- Lichtspiele, Potsdamer Str. 72, mitteilt, find die umgehenden Gerüchte, welche leider auch in einigen Zeitungen veröffentlicht wurden, über den hörigen der Kriegsgefangenen sollen eine einmalige Beibitfe bis find aber bisher nicht mehr als 25 Broz. aufgeschlagen worden, ein erfunden. zum Betrage von 200 Mart erhalten, soweit sie nach den bestehen- Betrag, mit dem die Möbelfabriken und Möbelgeschäfte sich schwer- Der Ruhm, das größte Kino der Welt zu befiken, soll den Berlinern den Grundsätzen bereits die Familienunterstützung erhalten und dem- lich begnügen würden. Die Nachfrage nach Möbeln war bei der unbedingt erhalten bleiben. nach als bedürftig anzusehen sind. Die Auszahlung der Gelder Hausrat"-Gesellschaft in der letzten Zeit so groß, daß die Ver­wird möglichst noch vor Weihnachten   erfolgen. kaufsstelle in der Mathäikirchstraße einen täglichen Umfag von 15-20 000 m. hatte. Es verdient übrigens bemerkt zu werden, daß die meisten Käufer die Barzahlung vorziehen. Der Besuch der Ausstellung, die mehr Verständnis für Wohnungskultur in das Volk hineintragen wird, kann nur empfohlen werden. Der Zutritt wochen tags 9-4 Uhr ist unentgeltlich.

Der Brand im Imperator- Café.

Der vorgeftrige Brand im Imperator- Café stellt sich glücklicher­weise als nicht so bedeutend heraus, wie anfänglich angenommen wurde. Nur der kleine, Teesalon an der Mohrenstraße ist voll­

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Montrose.

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Meinen Sie?" antwortete Rrag. Nun, wir werden sehen, was er zu sagen hat."

Die beiden Detektive bekamen den Schlüssel von dem Gefängniswärter und standen einige Minuten darauf in Arnold Singers Zelle.

Detektiv roman von Sven Elvestad  . ,, Sehr richtig", antwortete Rrag, und grade solche Fälle machen die einfachste Sache so undurchdringlich geheimnißvoll. Die beiden Tage der Gefangenschaft hatten den Garten Nach Georges Bekenntnis habe ich seine Angaben Punkt für arbeiter auffällig verändert. Er war magerer geworden und Punkt durchgeprüft und sie haben fich alle als richtig er feine Augen lagen tief in ihren Höhlen. Diese Augen aber wiesen. Uebrigens hatte ich bereits, als ich den Brief von leuchteten noch immer mit demselben ruhigen intensiven Glanz. dem Gefängnisdirektor bekam, in dem er Charlies gemeine Strag fühlte sich stets von diesem Blick gefesselt, der durch Verräterei und Georges unglückliche Grübeleien erwähnte, bringend, überlegend und wachsam war. Solche Augen, das bestimmte Gefühl, daß Georges nichts mit der Affäre dachte der Detektiv, gehören einem willensstarken und unzu­Montrose zu tun habe. Durch einen reinen Zufall haben der gänglichen Menschen. Ebenso wie das vorige Mal, als Krag Fall Montrose und der Fall Georges sich gekreuzt. Wären ihn besuchte, lag er auch jetzt auf der Pritsche ausgestreckt, wir davon ausgegangen, daß ein innerer Zusammenhang Erde   stand sein Essen, das er nicht angerührt hatte. die Arme unter dem Nacken verschränkt. Vor ihm auf der zwischen diesen Sachen existierte, würden wir niemals diesem Warum essen Sie nicht," fragte Krag. Geheimnis auf dem Grund gekommen sein. Durch einen Zufall bekamen wir durch Charlie die Verbindung mit der Affäre Montrose, weil er Husarenweg 28 wohnte und mit dem verdächtigen Arnold Singer verschwägert war. Georges legen?" Rache aber hätte ebensogut irgendeinem anderen gelten können und in dem Fall hätte diese ganz nebensächliche Rachetat nie­mals unsere Annahmen gekreuzt."

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,, Weil ich frant bin," antwortete Arnold Singer. ,, Sie haben den Wunsch geäußert, ein Geständnis abzu­Ja."

„ Warum wollen Sie nicht vor die Schranke gestellt werden?"

,, Weil ich es nicht vertragen kann, all die dummen neu­gierigen Augen auf mich gerichtet zu sehen."

,, Auf diese Weise," meinte Keller mißvergnügt, kann es leicht geschehen, daß auch andere Glieder in der Untersuchung sich in Bestandteile auflösen, die nichts miteinander zu tun haben. Vielleicht haben wir es hier nicht mit einer Sache, zu sondern mit mehreren Sachen zu tun, die sich nur rein zu­fällig ineinaneer verfilzt haben."

,, Haben Sie etwas dagegen, daß auch ich höre, was Sie sagen haben?"

,, Solange Sie hier sind, werde ich kein Wort sagen. Man vertraut sich doch nur einem Menschen an."

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,, Und Sie wünschen nicht, daß ich dieser Mensch bin?" " Das glaube ich faum," antwortete Krag, denn alles übrige fann direft auf die tragische Nacht in Abbé Montroses ,, Nein, ich will mich diesem Herrn da anvertrauen. Garten zurückgeführt werden. Uebrigens, wenn die Sache Wie heißen Sie? Keller, schön. Ihnen will ich mich an­Georges uns auch nicht direkt angeht, so hat sein Bekenntnis vertrauen. Es ist ja das einzige, was mir noch freisteht, uns doch erklärt, warum Charlies so eilig hatte, fortzukommen. nicht wahr, den zu wählen, dem ich mich anvertrauen will." Er sah Krag falt und abweisend an. Ihm ahnte, daß der Rächer unterwegs sei. Er mußte Geld haben, um noch in derselben Nacht abzureisen. Aber ich bin ,, Adieu, mein Herr," sagte er. froh, daß wir die Affäre Georges abgesondert haben, weil uns auf diese Weise die Lösung des Knotens leichter werden wird."

„ Leichter?" rief Seller erstaunt.„ Durch Arnold Singers Bekenntnis werden doch hoffentlich alle Rätsel aus dem Wege geräumt werden."

XXXI. Sellers Papiere.

Gut, ich werde gehen," anwortete Rrag, aber Sic werden erlauben, daß ich eine gewisse Neugierde verrate. Wann darf man das Resultat erwarten?"

„ Das kommt drauf an," antwortete Arnold Singer ,,, biel­

Bei der städtischen Sparkasse in Wilmersdorf   find von 1105 Zeichnern insgesamt 3 449 000 War! Spar Prämienanleihe gezeichnet worden. Das Ergebnis übertrifft das der 1., 2., 4. und 5. Striegsanleihe. Reinickendorf  . Die Gemeindevertretung bewilligte in ihrer legten Sizung zur Sonderunterstützung der werbslosen, Armenunterstüßungs- und Renten­empfänger einen Betrag von 60 000 m. Zur Linderung der

Er

| leicht in einer Stunde, vielleicht in zwei. Das beruht darauf, wie lange meine Kräfte reichen." ,, Es ist also ein langes Bekenntnis?"

an.

gut.

nichts

Ja," antwortete Arnold Singer ,,, ich werbe nichts ber­schweigen. Alles soll an den Tag, alles, vom ersten Tage Haben Sie Papier   und Bleistift, Herr Keller? Das ist Ich möchte, daß Sie das Ganze niederschreiben, damit vergessen wird."

,, Gestatten Sie mir eine Frage," fagte Strag. Betrifft Geständnis auch die Affäre Montrose?"

Arnold richtete seine Augen auf ihn.

,, Werden wir erfahren, warum und wie Abbé Montrose verschwunden ist?"

das

,, Was sonst?" fragte er.

,, Sie werden erfahren," antwortete Arnold, wie Abbé Montrose ums Leben gekommen ist."

,, Er ist also tot?"

Ja, unwiderruflich tot."

Krag stand vor dem Gefangenen, breitbeinig, die Hände in den Seiten. Er blinzelte so seltsam mit den Augen, oder war es vielleicht nur sein Sneifer, der in der Sonne blizte.

,, Unwiderruflich tot," wiederholte Rrag ,,, bas ist ein felt­famer Ausdrud."

Steller wartete

Wenn Sie wüßten, was ich weiß, würden Sie wahr­scheinlich denselben Ausdruck gebrauchen." ,, Bielleicht, vielleicht," sagte Strag. Arnold schloß die Augen und wartete. auch fieberhaft, die Bleistiftspitze auf dem Papier. Krag drehte den Schlüffel um und öffnete die Tür. ,, Sie schließen die Tür wohl hinter mir ab, Steller," sagte er. Ja," antwortete Keller.

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Bergessen Sie nicht, daß der Schlüssel dreimal umges dreht werden muß."

,, Ja, ich weiß," antwortete Keller und er fügte hinzu, als ob er Strags Gedanken gelesen hätte ,,, außerdem bin ich ja selbst hier."

Gut. Auf Wiedersehen, meine Herren." Auf Wiedersehen," antwortete Keller. Arnold sagte nichts.

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Forti. folgt.)