Nanz(aTTern auf ihn fällk. Dskar Cohn habe auch einen Gesetzentwurf über Einsetzung von Volks- gerichten ausgearbeitet, aber unter den Vergehen, deren Aburteilung er diesen Volksgerichten zuweisen wollte, waren die Kriegsvergehen nicht. Obendrein wurde dieser Entwurf von den sechs Volksbeauftragten e i n st i m m i g abgelehnt, und ein unabhängiger Volksbeauftragter meinte bei der Kabinettsberatung, man wisse bei diesen Volksgerich- ten zwar, wo sie anfangen, aber niemals wo sie a u f h ä r e n. Diese Feststellungen sind im Parlamentsbericht der �Freiheit- sorgfältig h e r a u s g« st r i ch e n, der wahrheitsuchende Lese? der U.-S.-P.-Press« darf von alledem nichts erfahren. Und dieses ist nur ein typisches Beispiel dafür, wie im- angenehm den Unabhängigen die Erinnerung an die Zeit ist. in der sie selb st in der Negierung saßen. Ge- genüber alldeutscher wie unabbängiger Demagogie, die an den infolge der Niederlage höchst unglücklichen Verhältnissen Deutschlands reiche Nahrung findet, gibt eS überhaupt keine bessere Waffe als die Gegenfrage: Wie war es denn, als ihr regiertet oder mitregiertet? Die erste Handlung der Unabhängigen in der Regierung ist bekanntlich gewesen, daß sie zu H i n d e n b n r g gingen. Sie telegraphierten an Hiydenburg, er möge mit seinen be- währten Offizieren das Frontheer geordnet in die Heimat zurückführen. Nicht an die Soldatenräte, sondern an die Ge- neräle und Ossizier« haben sich auch die U.- S.- P.- Volksbeauftragten mit diesem schwierigen Auftrag gewandt. In der auswärtigen Politik waren e? Haafe und KautSky , waren eS die unabhängigen Volksbeauftragten, die dringend vor der Wiederaufnahm« deS di- vlomatischen Verkehrs mit Sowjetrußland warnten, um die Enteute nicht zu verstimmen. Da? hat sie natürlich nicht gehindert, jetzt, wo wir gar keine ge- meinsame Grenze mehr mit Nußland haben und der Friede im Westen noch immer nicht ratifiziert ist, der Regie- rung aus dem gleichen Verhalten einen schweren Vorwurf zu machen. Auf dem Gebiet 5er Finanzpolitik waren eS die unab- hängigen VolkLbeanftragten Fritz Geyer und Dr. I a f f 6, ioelche der sofortigen Beschlagnahme der KriegSgewinne w i- dersprachen und der KapitalSflucht ins Ausland Zeit gaben. An der akten Vureaukratie wurde nicht daS Geringste wandert, solange die Unabhängigen mit in der Regierung 'aßen. Unzählig sind die Verordnungen gerade der unabbän- gigen Volksbeauftragten, die den Arbelterräten die Ein- Mischung in die Rechtspflege und andere Ueber- griffe untersagten.� Man könnte ein ganze? Buch darüber zusammenstellen. wie di« U. S. P. tat, als sie mitregierte. Auch die Ratio- nalversammlnng und ihr Wahltermin ist ja von den unabhängigen Vnsksheauftragteu mitbeschlossen worden. Aber die U. S. P. schämt sich dieser Erinnerungen an ibre Regie- runaSzeit so sehr, daß sie sie selbst im Parlamentsbericht unterschlägt._
Die Unabhängige« bitten gestern 67 Versammlungen rn Berlin und den Vororten «inberufen, in denen zum Marloh -Prozcß Stellung genom- men wurde. E» wurden scknv-re Beschuldigungen gegen die Regie. rung, vor allem gegen den RcichSwehrministcr erhoben. Auch über die Einigung wurde in dem Sinn« gesprochen, daß eS für die Unabhängigen unmöglich sei, sich mit Scheidemann oder Noske an einen Tisch zu setzen..Erst Reinigung, dann Einigung!' sei die Parole. • Die kommunistisch-! Partei hielt gestern zwei öffent- iiche Versammlungen ab, die ersten nach Aufhebung de» Belage- rimgSzufiunte». Beide Säle waren kaum zur Hälfte gefüllt. In
„Götz von Gerlichsngen/ Volksbühne. Friedrich Kayßler hat den'Götz' für die deutsche Bühne bearbeitet, einer von vielen. Goethe pflegte wenig einzuwenden, wenn die Gestalten seine» Herzen» etwa» umgeformt oder ver- einfacht wurden, damit der zahlende Mann im Theater nicht durch Dichterrätsel behelligt werde. Als Goethe«in alter Mann und Hostheaterdirektor war, vergriff er sich selber an seinem Werk. Er tat«» nicht glücklich. Run ist der Schriftgelehrte dem letzten Be- arbeiter ein wenig gram, daß er die Bilder vom geistlichen Regi- ment in Deutschland , de»»Götz" kräftig malende Pfasfenidylle mit kaiserlichem Unterton, ganz und gar schmälerte. Aber sonst gebührt der Poll»bühn« Dank für diese Vorstellung. Darum, weil nicht» Unmögliche» versucht, darum, weil alle» Mögliche mit gesunden und ehrlichen Mitteln erfüllt wurde. Man spielte sich nicht gewaltsam in ein bewußt revolutionäre» Bühnen- bild hinein. Ja. man war sogar in der Malerei der Schloß, und Burgräume und der Waldeöszenen beinahe überlieferte» Hof- iheater. Auch klapperte statt de» ritterlichen Zinn» nicht selten STjeaterblech au» den willkommenen Humpen. Aber diese einzi» gen Unachtsamkeiten durften übersehen«erden. Besser wäre e» allerdings, man erzöge die Freunde der Volksbühne derart, daß ihnen auch«in derartiger Anblick wehetut. Und dann fing das Spiel an mit Götzen» Heiterkeit, mit Götzens Ehrlichkeit. Es geht von K a y ß l e r wirklich die Freude au», die nur der Starke und Gebende verschenken mag. Gerade weil er sich hütete, ein DramabaS zu sein, weil er seinen Haß und seine Humore meisterhaft zügelte, ist er der vortreffliche Götz. Er braucht den Scheinwerfer nicht, damit er stet» im Lichte steht. Wie er dann au« einem fröhlichen Ritter ein tragischer wird, der nicht mehr mit den Ränken unverwundet abrechnen kann, da bricht er antik, wuchtig, hoheitsvoll zusammen. E» schüttet sich von ihm Liebe auZ. Er ist von vornherein im Rechte. Er zügelt seine Künstler. Er könnte sich alö Stern hinauspoltern. Er bleibt be- scheiden, blendet keine» ab und erzürnt durch solche Bescheiden- heit, die seiner Bedeutung sehr wohl ansteht, den Regisseur Paul Legband nicht. Die Männer schulten sich nach ihrem Leiter. Jürgen Feh- king» Adalbert von Weißlingen sieht erst gar zu bedrohlich au». Man fürchtet, daß einer der klassischen Schufte agieren könnte. Doch bald erhebt sich seine Kunst. Er wird ei» Verstrickter, er wird ein Opfer. Seine Schuld ist nicht mehr eine Gemeinheit, sie wird zur Tragik, über di» gestritten werden muß. Da» Trauer- spiel Weißlingen» wächst denn auch höchst bewegend empor. Al- lerdingS darf e» kein Gemisch von Duma» und Strir berg sein, wie Marion Regler, die Adelheid, die einzig Mißtönende in diesem Kreise e» gern möchte. Hier wird von der Schauspielerin bte Grenze de» Erlaubten überschritte». E» ist aber wahr, die
den Concordiasälen sollte Frau Zetkin sprechen, die aller wogen Zugoerspätung nicht rechtzeitig eintreffen konnte. Ein Herr K u n tz e. der für sie einsprang, machte unter den lebhaftesten Unterbrechungen aller möglichen Vertreter aller möglichen Oppo- sitionen in Scherben. Die K. P. D. müsse ins Parlament gehen. Mächtiger Lärm. Vielleicht werde e» gelingen, den linken Flügel der kl. 2>. P. D. ins kommunistische Lager hinüberzuziehen. Großer Lärm und Zurufe:.So etivaS sagt man nicht öffentlich!' Freilich nicht. Al» Frau Zetkin erschien, konnte sie nicht mehr viel sagen. Schon hatte sie ein Jüngling beim Kragen, der sie wegen der Ovation» die sie sich gefallen ließe, in den ehrwürdigen Stand der»Parteibonzen' erhob. Und so weiter. Zersetzung.
�llöeutfth. Die dcutschnational«.Post' berichtete vor kurzem eine Ge- schichte von einem angeblichen Schulbesuch der Gattin de» Reichspräsidenten Ebert, wobei dieser in dem sichtlichen Bestreben, sie lächerlich zu machen, abgeschmackte und hochfahrende Redewendungen in den Mund gelegt wurden. Jetzt muß die.Post" selber ein« Berichtigung bringen au» der hervorgeht, daß die ganze Geschichte wieder einmal von A bi» 3 geschwindelt war, weder der Schulbesuch hat stattgefunden, noch ist«ine entsprechende Aeuße- rung gefallen. Wir aber registrieren diesen Fall al» neue» typische» Beleg- beispiel für die alldeutsche Hetzmethode, die nicht einmal vor einer der Politik fernstehenden Frau Halt macht, wenn auf diesem Umweg ein politischer Gegner in den Kol gezogen werden soll. E» gibt doch groß« Lumpe» unter den teutschen Jdealgestaltenl
Zur Nachahmung. In Aulendorf (Württ.) tagte am 6. Dezember eine von allen Oberämtern de» württembergischen Oberlande» vertretene Kon- ferenz der sich in dieser Gegend zur«mcrgi scheu Bekämpfung de» Schleichhandel» und Sch»eb erunwesen» ge- bildeten wirtschaftlichen U«berwachung»au»schüsse. Die- selben entschlossen sich, angesichts der drohenden katastrophalen Zu- sammenbruche» unsere» Wirtsckmftsleben» zu einer Arbeitsgemein- schaft mit den zuständigen Behörde« unter Zugrundelegung folgen« da: Gegenforderungen: 1. Eine alle» umfassende durchgreifende PolVernähruwgS- und Bersorgungspolitit bei der die LebenSmittelratio- n e n auf ein di« Volksgesundheil sichernde» Minimum zu« r- höhen sind. 2. Ablasung aller.Befangenen', die Interessen de» All» gemeinwohl» schädigenden einflußreichen Beamten und Ange- stellten der KriegSwirtschaftsstellen durch unabhängige Fachleute und beamtete Sackwersländig«. 3. Beschleunigtes Inkrafttreten von Wuchervolk»- gerichten und schärfere Durchführung der bestehenden Matz- nahmen zur Bekämpfung der Preistreiberei, de» Schleichhändler- und Schieberwesen». 4. Einen einheitlichen durchgreifenden Pressedienst zur gemeinverständlichen Belehrung de» Publikum» über Ursachen und Zweck der behördlichen Bekanntmachungen und schärferer, rücksichtsloser Brandmarkung der Schleichhändler und Schieber. b. Entlassungsandrohung ohne PensionSgewäh- rung derjenigen Beamten in allen Zivetzjen de» Staatsdienste», die im Kampfe gegen Schieber und Schleichhändler versagen. 6. Hebung unserer Valuta und de» Divisenmarkte» durch Einführung besonderer Aussuhrämter unter Leitung fach- kundiger unabhängiger Fachleute. Di« UebcrwachungSauSschüsse bezwecken eine Hebung unsere« beklagenswerten moralischen Tiefstande»»von u n t e n an f". Der Erfolg ist zu envarten, wenn sie sich der Unterstützung aller vom Geiste de» heutigen krassen egoistischen MammomSmu» noch nicht verseuchter Kreise au» allen Ständen erfreuen. Die Versammlung nahm einstimmig Richtlinien an, Me den zuständigen Regierungsstellen überwiesen wurden und von dort au» den Oberämtern zur öffentlichen Bekanntmachung und prak- tischen Durchführung zugehen und in denen sie«inen Ausbau der UeberwachungSauSschüfs« verlangen.
besonder« Einstellung de» Texte», die Götzen» Burg und Adelheid» Kemmenate überscharf entgegenstellt, verleitet Fräulein Regler ein wenig zu derartiger Zuspitzung ihrer Rolle. Helene F e h d- m e r und Cläre R o! l m a n n stehen dagegen herb und stilecht an Götzens Seite. Fräulein Rollmann braucht gewiß die Wachsamkeit de» Regisseur», e» ist aber besser, daß in der Volksbühne die be» scheidenen Kräfte mit Kultur zusammengehalten werden, al» daß «in Stern, der kaum sehr verführend ist, allzu üppig entwischt. Hans Halden » Sickingcn hätte jünger sein können. Erhard S i e d« l verfügt über die liebenswürdige Lümmelei» um den Georg glaubhaft zu machen. Er ist nicht nur ein jugend- sicher Komiker unter schmaler Brust. Er kann ohne Künstelei nach- her den Panzer tragen. E» gibt also noch tüchtige junge Schau- spieler, die andere» al» die gepfefferte Perversität pflegen. Gerd gricke, schön von Gesicht, frisiert wie«in Chorknabe auf Minia » tuten, brachte eine Leidenschaft aus, di« weit mehr als geschrienes Theater ist. Guido Herzfeld , Stelzfuß, Letchtfutz, Würselan- beter und gute Gurgel al» Selbiz. Die Volksbühne darf diesen erfahrenen Episodenschauspieter mit Recht ehren. Max Hochdarf.
Deutsche öramatische Gesellschaft. Den beiden Stücken, die vor geladenem Publicum am Sonntag im Kleinen Theater au» der Tauf« gehoben wurden, wäre kein Unrecht geschehen, wenn sie wie so viele Tausende anderer Bühnenmanusrripte auf ihrer Wanderung von Bureau zu Bureau niemals da» Lampertlicht erblickt hälfen. Da» erste ist ome Legende von Karl v. Feiner: Gevatter Tod, die wie ein alter Bolksliedver» durch Einfachheit und Einfalt die Herzen rühren mochte. Doch da» vertemgt gerade auf der Bühne eine völlig sichere und beherrschte Kunst, die die zerstreuten Einzelmomente zu einem klingenden Akkord zusammenschließen kann. Sonst wird die Ein- fach heit— auch ein« solche, die in der Mätehenerzählung vielleicht wirken könnte— banal. Und zum Banalen gesellt sich hier Prätentiöses. Der Autor, nicht zufrieden mit dem„Tod«', be- müht noch obendrein den Herrgott und den Teufel, die sich alle- samt einem armen Alten zur Patenschaft bei seinem jüngsten Söhn- lein präientieren. Gevatter Tod, den er lman weiß nicht recht warum) am Ende erwählt, beweist seine Erkenntlichkeit, indem er den Knaben zu einem Wunderdoktor werden, läßt, der mit Ge- n-ehmigung des.DlodeZ" auf ein bestimmte» Zeichen die Kranken durch ein Heilkraut retten darf. Zweimal versucht der junge�Mensch aü» Mitleid den mächtigen Gebieter zu himergehen, zu heilen, wa» jener schon dem sicheren Untergong aetveiht hat. Zweimal ver- «eibt der Tod. Da wird der Arzt zur schönen kranken Kör'.'ig»t«bter gerufen, und da» Gebot, da» er au» Mitleid brach, da» bricht er nun au» Liebe, und ist bereit, dafür zu sterben. Tie Märchen. Prinzessin, natürlich gleich hochherzig versiebt, bietet dem Tode ihr eigene» Laben al» Opfer an, und der Tod läßt gutmütig mit sich reden. Er gönnt den beiden Menschenkindern noch viele Jahne ihre» Bandes und führt sie in fein dunkle? Reich erst dann, al» ihre Bahn vollendet ist und al» sie selbst ihn herbeisehnen. Da» Symbotijche veegutckt sich mit allerhand willkürlicher Bizarrer».
flrbesterhklfe für tviea« Räch dem Veispirl der holländische« Gewerkschaften hat setzt auch die schwedisch« Sezialdemokratie eine Hilfsaktion für Dcutschösterreich eingeleitet. Die Arbeiter vieler großer Be- triebe haben sich bereitertlärt, Ueber st uudeu zu leisten und den Lohn hierfür ihren notleidendcu Brüder« in Deutfchösterreicl? zukommen zu lassen. Gleichzeitig fordern die Arbeiter, daß sich auch die Unternehmungen mit einem entsprechenden Beitrag an der Hilfsaktion beteilige».
Lenin an öas italienische Proletariat. Da« italienische Sozialistenblatt„L v a n t i" veröffentlicht einen vom 2Ä. Oktober datierten,«st jetzt— also noch den Wahlen— eingetroffenen offenen Brief Lenin » im Nomen der rufst- schen Sowjctregierung an da» italienische Proletariat anläßlich der radikalen Beschlüsse deS Kongresse» von Bologna . Darin heißt es unter anderem: «Es ist möglich, daß Englandund Frankreich mit Hilfa der englischen Bourgeoisie da» Proletariat zu provozieren ver- suchen, aber Ihr werdet Euch durch diese» Manöver nicht täuschen lassen. Da» wunderbor« Werk, da» bereit» von den italienischen Kommunisten vollbracht wurde, ist eine Garantie dafür, daß es ihnen gelingen wird, da» gesamte industriell« und landwirtschaftliche Pro.etariat, sowie die kleinen Besitzer für die Sache d«S KommuniS- muS zu gewinnen. Daun wird die Diktatur de» Volkes endgültig fein. Eine andere Ggrandie unsere» Triumphes sind die durch die französischen und englischen Kommunisten gemachten Fortschritte."
50000 klagen gegen Kaiser Wilhelm . Au» Pari» wird gemeldet: Wie da»„Journal" telephcmisch auS London erfährt, hat GeneralstaatSamvatt Sir Gordon Heward erklärt, der Prozeß gegen den gewesenen deutschen Kaiser werde unausgesetzt in der umsichtigsten Weift vorbereitet. All« gegen» teiligen Gerüchte ftien auZ der Luft gegriffen. Indessen erfordere die Arbeit der Experten viel Zeit. Sie hätten bisher schon mehr ak» dvlXXl Klagen und Erklärungen durchgeZehen. E» sei keine Red« davon, daß irgendloetche Unentschlossenheit den Prozeß in Frage stelle.
Allrussischer Sowsetkongresi. Die schwedischen Zeitungen erhalten über Archangelsk einen drahtlosen Bericht, wonach der neue allrussische Sowjet- kongreß am g. Dezember eröffnet worden ist. Von den 1200 am Kongreß beteiligten Delegierten sind drei Viertel stimmberech- tigt, während der Rest nur beratende Stimme hat.
kleine politische Nachrichten. Nicht recht zn machen. Nach übereinstimmender konservo- t i v e r wie nach unabhängig-kommunistt scher Ansck'au. ung sind Parlamente.Schwatzbuden", in denen nur geredet nichts getan wird. Aber die Nationalversammlung macht ein Gesetz nach dem anderen. Folge: die.Deutsche Tageszeitung" schreibt: .Schluß mit der Ge se tze»he tzel"— Ja, wie soll man es recht machen 71 Kohlenförderung iu FriedenSHIHe. Die deutsche Koblenförde- rung hat, pro Tag und Stunde gerechnet, bereits den Frieden». stand erreicht. Eine großzügig« Reuein st eil nng von Berg» a rb eitern ist im Gange, um die verminderte Zahl der Arbeit»» stunden wettzumachen. Die neue französische Kammer wird nach Pariser Meldungen beruflich folgendermaßen zusammengesetzt ftin: 134 Advokaten, 104 Grundbesitzer, 77 Geschäftsleute. 47 Aerzte und Apotheker. 44 Jour- naliften 87 Professoren und Lehrer, 35 Beamte. 26 Offiziere. 18 Privatangestellte, 16 Arbeiter, 7 Priester, 2 Aviatiker und 1 Schauspieler. Da» amerikanische Budget. Der Schatzsekretär der Dereinigten Staaten legte den JahreSvoranschlag vor, der ein Budget von 5 Milliarden für da» Etatjahr 1926 vorsieht.
Stimmungsvoll war die eigenartige Jirszemenrng von Günther Stark , und die leise zahllosen VemandlungSpausen fülle: Musii von Max Marschall». Auch die Darsteller, besonders Willi Kaiser in der Hauptrolle und Tädo H e r z f e l d al» Vater trafen gut den legendären Ton... Dem Experiment im Maeterlinkschen Stile folgte ein ebenso- wenig geglücktes im Stil von HarUeben» Sittsicher Forderung ein Einakter.„Das Wunder" von Wolfgang Götz. Zur Drapierung seiner dünnen Pikanterien scheut« der Verfasser selbst vor der Geschmacklosigkeit nicht zurück, al» Hintergrung di« 43er Barrikaden kämpft heranzuziehen. Ein ganz unmöglicher feudaler Regierungsassessor, der insgeheim für die schön« Schauspielerin Anselm« Viereck glüht und mif ein Wunder seiner Liebe wartet, wird durch den Besuch de» Dämchen» im Bademantel erfreut. Sie erzählt rhm, sie habe in diesem Kostüm aus ihrer Wohnung vor den Revolutionären flüchten müssen und erbitte seinen ritte» lichen Schutz. Der Jüngling glaubt ihr alles auf das Wert und zieht, als er die Düperic bemerkt, grollend ab, um seinem Köni« a'.S Soldat zu d enen. Das Publikum hielt sich für den Mangel an sonstigen Pointen anscheinend durch daS Bademantelkostüm genügend entschädigt und rief den„Dichter" vor. Conrad Schmidt .
Tanzvariete find Tanzabende, wie Hannekore Ziegler sie bietet sin letzter Woäh« im Blüthnersaal). Tanzvaricte im beften Sinn«. Das alte Beriete der Artisten ist fast verschollen, nun wächst dieser in Lust und Scherz buntgemischten, vorwiegend gymnastischen Schaukunst vein Ersatz. Aus den Programmzetteln der Hannclore Ziegler w.rd daran erinnert, daß Artur Nisisch dieser glücklich begabten Künstlerin zur Seite gewesen ist. Dteie Hingabe de» Musikmenschen ist zu verstehen. Hier wgndett Münk sich sehr unmittelbar in mim'scb-plastische Bewegung: Hörbares wird reizvoll sichtbar, von keinem Grübeln beschwert, ein Entso ten in ungemein leicht verstandlicher Sprach«, vom Tanz getrennt oder hinüdcrbiühend in Heft Kunst, die daS bleiernd Jrdnche in schwebender Freude überwindet. H«n"clorc Zicglre siegt durch die ein- fache Klarheit ihre» Ausdrucks', im trogisch gebundenen Ernst, in tragikomischer Schal kSwehmut ist diese Klarheit so sicher gefaßt wie in wehendem oder stürmisch gelöstem Tanz. Ihr Radetzkymar'ch. ein vollkommenes Stück Brettlkunst, ist ein flatternd durchblätterre» Bilderbuch brauienden UebermutS. ein« köstliche Zusammenfassung aller jubelnden Launen ihrer reich bi-ldlebenden Bewegungsiust. ckst.
Theoicr. Tie.Tribüne- setzt dl« für dies« Woche vorgchebenen Wiederholungen der- Stelndorfsschen Dramas»Die Irren' vom Zpielrie» ad. Toller».Wandlung"«trd allabendlich gegeben, auch am Sonntag- nachmittag.— Im Artedrtch-Wilhelmftadtilchen Theater wird am 1«. Te» zember.Gretchen" für Wle« aufgeführt. Mllrchennachmlttage veranstalte« da« Künstlerpo« Brandt» Jacob? am 17. und 21. Tezember, nachmittag» 4 Uhr. im Mcister- faal. Märchen von Swrm. Sspisch. Socthe. Hochländer, Grimm. An- hersen. Dehmel, Falke. Ein großes Werk über Michelangelo ist bei Brun» Calsirer. Berlin . erschienen Hans MackowSkv bat e« gefchiteben. Der Text wlrd durch m Bildtafeln nach de» Hauptwerke» de» größten«ena>ijaoc-lUniü-r« wert-