Das Gerücht, wonach die Entente an der Erhaltung Oberfæleftens in feiner heutigen Wirtschaftsblüte ein so großes Intereſſe babe, daß fie es nicht der Gefahr eines Ruins unter polnischer Serrschaft ausießen wolle, ist unbestätigt. Daß die Entente, be, sonders die englisch - amerikanischen Rapitalisten, mit Beforgnis einer unter polnischer Herrschaft mit Sicherheit zu erwarteten Minderung der oberschleischen und somit auch der schon an sich schwer bebrohten internationalen Produktion entgegensehen, ist allgemein beYannt. Politische Folgerungen find aber aus dieser Erkenntnis noch nicht gezogen worden, fodaß jedes Nachlassen in der Arbeit für die Boltsabstimmung eine schwere Gefährdung der Heimat und damit der gesamten deutschen Wirtschaftskraft bedeuten würde.
Бало
unverbächtiger Zeugen swingend nachgewiesen werben fonnte, bas an den Beschuldigungen gegen Fischer auch nicht ein wahres Wort
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Zu dem Besuch Awalows- Bermondt bei Noste hört die„ D. A. 3.". ft. Der Einstellungsbescheid der Staatsanwaltschaft stellt denn auch ausdrücklich die vollkommene Unschuld des Leutnants Fischer an daß von den 8000 Ruffen die Hälfte sofort wieder zur Antiboliche wiftenfront wolle. Diefe triegelustigen Elemente find teils in ben Verhaftungen und angeblichen Mordplänen feft. Dies ist der Tatbestand. Wir stellen der Freiheit anheim. Danzig , teils in anderen Ostseestädten untergebracht und warten dort auf die Gelegenheit zum Abtransport mit Schuff. Die anderen nunmehr Tyszka für glaubwürdig oder für unglaubЯuffen find in Rauen und Altengrabowo einquartiert. Es handelt würdig zu erklären. Ist er glaubwürdig, dann gehören Frau fich vier um Perfonen, die wir nur auf Grund des Gastfreund Ledebour, Kurt Rosenfeld usw. ins Zuchthaus. ft er unglaubwürdig, dann kann nur noch ein schmußiger Verleumder fchafts- und Afylrechts beherbergen müssen. Sie haben soviel Freifeine Beschuldigungen gegen Leutnant Fischer weiterverbreiten. beiten, um unter sich ihre Angelegenheiten nach ihrer Lebensge wöhnung zu regeln, müssen jedoch gewissermaßen als Internierte betrachtet werden, die bei paffender Gelegenheit einzeln oder in Gruppen aus Deutschland abgeichoben werden.
Wie beliebts?
Auch ein Hochverrat.
Der Abtransport der beutschen Legion" aus Ostpreußen in bas Hallo v. Tyszka. Bor dem Münchener Volksgericht begann die Verhandlung Innere Deutschlands fegte Dommerstag ein. Es wurde festgestellt, Mit reichlicher Verspätung hat die Freiheit über den Bro- gegen den Jutendanturrat Karl Schmidt und Sekretär Ludwig daß in der Gegend von Bajogren drei lettisch- litauische Banden fleideten Diebstähle zu längerer Gefängnisstrafe verurteilt worden begangen haben, in dem sie die Beamten Münchens aufforderten, mittelt werden, ob die Banden bewaffnet waren. Es ist damit zu z berichtet, in dem Hasso v. Tyszka tragen seiner dürftig ver- olf. Den Sochverrat sollen fie besonders durch ein Telegramm bon je fünf, iechs Stöpfen etwa 800 Meter über die deutsche Grenze famen. Da sich keine Zusammenstöße ereigneten, fonnte nicht ere ist. Dafür hat die Freiheit" over im Sperrbrud hervorgehoben, ihre Arbeit während der Herrschaft der Räterepublil fortzulegen. daß Tyszta im Ledebourprozeß nicht habe als Zeuge erscheinen Die Angeklagten verteidigten sie damit, sie hätten mit dem Tele- redner, daß solche Grenzberlegungen öfter vorkommen, da es fich tönnen, weil man ihn mit Verhaftung bedrohte, aber jetzt vor Ge- gramm die Beamten nur zur Wahrung der politischen Neutralität um Balbgegenden handelt, in denen auch versehentliche Uebertritte richt als Angeklagter feine Angaben über die Mörderzentrale" veranlaffen wollen. Es liegt einfach im Intereffe des Gefamt auf deutsches Gebiet schon vor dem Kriege nicht selten waren. aufrechterhalten habe. So habe Haffo v. Tyszka angegeben, daß volfes, wenn auch unter einer noch so wüsten Zertorherrschaft der er binnen kurzer Zeit von Leutnant Fischer 26 000 M. erBetrieb der Aemter weitergeführt wird. halten habe und daß er und seine Kumpane die Führer der Aufstandsbewegung im Januar ermorden follten.
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Die Freiheit" bergißt hinzuzusehen, ob fie selbst diesen BeJuldigungen Glauben schenkt. Nach der Aufmachung des Prozeßberichts müssen dies ihre Befer aber tun. Deshalb sei hinzu gefeßt, daß Haffo v. Tyszka nicht als Angeklagter, sondern als 8euge unter seinem Eide angegeben hat, daß Frau Lede bour , Dr. Kurt Rosenfeld , Herr Dr. Wilhelm 2iebinecht, Here Wilhelm Dittmann , Frau Luise 8ieb und mehrere Batteiferetäre ber I. S. P. ihm fortlaufend größere und Heinere Summen sowie große Mengen Lebensmittel, insbesondere Schinken und Butter, gegeben hätten, damit er eine falfdje eibes. stattliche Aussage gegen Leutnant Fischer abgebe. In dem Unterfuchungsverfahren, das daraufhin gegen die genannten Berfonen wegen Berleitung zum Meineid eingeleitet wurde, hat eine Beugin bestätigt, daß fie mit Haffo v. Tyszka zusammen ein Brot, ein halbes Pfund Schinken, Honig, Marmelade und andere Lebens mittel vem Barteibureau ber 11. S. B. abgeholt habe. Ferner ist bei den Aften cine Fahrkarte nach Leipzig , welche dem Salſo v. Tyszła nachweislich vom Parteibureau ter 11. S. B. gefauft uns eingehändigt worden ist, meri er nach dem BedebourBrozeß aus Berlin verschwinden sollte. Trotzdem hat die Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen Frau Bedebour und Genossen eingestellt, weil sie zu der Ueberzeugung tam, bak man auf die Aussage Haffo v. Tyszkas hin überhaupt nichts unternehmen könne.
Was die Beschuldigungen Haffo v. Thszias gegen Beutnant Fischer anbetrifft, so hat er diese vor der Polizei, vor der Staats
anwaltschaft und vor dem Untersuchungsausschuß der preußischen Bandesversammlung felbft widerrufen und als gemeine Lüge bezeichnet, zu der er nur burch die Bestehungen von unab hängiger Seite veranlagt worden fei. Bugleich hat er bor berjammeltem Untersuchungsausschuß Leutnant Fischer um Berzeihung gebeten und ihn angeflebt, er möchte doch in seinem Brozeß aus fagen, daß die Kommandantur ihm, bem. Gaffo v. Tyszka, die Genehmigung zu Haussuchungen erteilt habe. Leutnant Fischer hat erwidert, er könne auch vor Gericht nur die Wahrheit sagen, und daraufhin hat der Tyszka nun die alten Lügen aus dem Lebebour Prozeß wieder aufgewärmt.
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Echon im unmittelbaren Anschluß an den Ledebour- Prozeß war gegen Leutnant Fischer auf sein Verlangen eine Voruntersuchung wegen Anstiftung zum Mord eingeleitet worden. Das Verfahren, dem durch Angchung des bekannten Duchesne- Baragraphen des Strafgesetzbuchs(§ 49 a) eine besonders weite Aus. dehnung gegeben wurde, wurde nicht nur deswegen eingestellt, weil Thszia unglaubwürdig ist, sondern weil durch die Aussage anderer
Hochschulring.
Jm Ring, im Ring, im Bogerring stößt man den Gegner vor den Bauch, phim Ring, im Ring, im Hochbichulring, ift Redentum jego der Brauch.
Herr Ludendorff ist auch schon da- agal
Mit Kluntern, Klunterzeug behängt erhebt sich die Studentenfchaft, soweit ber fromme Geist fie drängt, der weislich zehrt von fremder Straft;
Das Volt hat noch ein Duentchen Blut num gut.
Frischauf und fed das Maul gelegt: Bum Senter, wer nicht mit uns geht! Und führt die Starre ichief zulegt, bezahlt die Stifte der Prolet;
die Helden stieben schleunigst weg, o Schred!
Das war doch fo im legten Jahr? Jest drehen wieder an dem Ding Brofefforlein und Korpsicholar im Ring, im Ring, im Hochschulring. wo Bisiensmut, wo Wahrheit wacht wer lacht?
Schlaraff.
Der Entdecker der X- Strahlen, Bilhelm Konrad Röntgen , Der jest im 75. Lebensjahr steht, gibt Ende dieses Wintersemesters seine Tätigkeit als Borlesungslehrer und als Leiter des Physikalischen Instituts der Münchener Universität auf.
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fpiel Die ofe unter Karlheinz Martin statt.
Theater. Die für ben 21. Dezember angefegte Wiederholung der giveiten Mittagsveranstaltung im Etactstheater wird verfchoben. Die gelöften Karten behalten bre Gültigkeit für die nächſte, dritte Mittagsver anstaltung am 11. Januar. Im Kleinen Schauspielhaus findet am ersten Beihnachtsfeiertag die Erstaufführung von Karl Sternheims Luft Jm Großen Schauspielbaus findet am zweiten Weihnachtstag eine einmalige Rachmittagsvorstellung der Dreftie außer Abonnement statt. Beginn
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2 Uhr.
Elfe Laster- Schüler left am nächsten Sonntag, vormittags 11%, Uhr, in der Tribüne aus eigenen Dichtungen.
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Der Maler Hans Baluschef läßt foeben ein Buch unter dem Titel Enthüllte Seelen im Berlag Hoffmann u. Campe, Hamburg , Berlin erscheinen. Es bringt Geschichten aus der Welt, die er uns. als Zeichner und Maler erfchloffen hat, Erlebnisse und Einbrüde, die er als Schriftsteller jeftgehalten hat, wo aus fünstlerischen Gefeßen fein Schaffen als Maler ausgeschaltet war.
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Die Sparprämien- Angelegenheit. BTB verbreitet folgende Mitteilung:
Von den insgesamt verausaabien Beträgen entfällt der überwiegende Teil, 5,5 Millionen Mart, auf Inferate an die geiamte deutsche Breffe. Sowohl die Tages. wie die Fachpreffe( aufammen etwa 7000 Zeitungen), für die sonstige Propaganda kommen etwa 3,4 Millionen Mart in Frage. Die Höhe des anfangs borgefebenen Betrages wurde entivrechend heraufaefest, als es fich notwendig erwies, die Zahlungsfrist infolae der Verkehrssperre bei Beginn der Zeichnung zweimal zu verlängern.
Zur Prüfung der Ausgaben ist ein Aussouß eingesetzt, dem außer dem Geheimen Regierungsrat Norden, der bereits mit diefer Aufgabe betraut war, Geb. Oberfinanzrat Dr. v. Grimm und Abg. Ruschte(, Berliner Volkszeitung) angehören. Der Börsen verein der Buchhändler Deutschlaubs( Leipzig ) ist um Entsendung eines iadverständigen Mitgliedes ersucht worden.
Lenin gegen Wahlstreik und Putschismus.
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Euer Barteitagsbeschluß, die Teilnahme an den Wahlen in das bürgerliche Barlament betreffend, scheint mir febr richtig. Ich hoffe, daß er dazu beitragen wird, die in dieser Frage unter den deutschen Kommunisten herrichenben Meinungsberichiedenheiten in gefunde Bahnen zu lenken.( Die folgenden Säte wurden im Avanti" tonfieziert und erst auf Grund einer Inter pellation im Barlament freigegeben.) Es fann der Fall eintreten, daß England und Frankreich , unterstügt von der Bourgeoisie Staliens, den Versuch unternehmen werben, das Proletariat zu einer frühzeitigen Erbebung zu provozieren, um es dann um fo leichter niederwerfen zu tönnen. Aber ihre Absicht toird ihnen nicht gelingen. Einft, wenn der günftige Augenblid mit Rücksicht auf die internationale Lage gewählt ist, wird der Sieg der Dittatur des italieniichen Broletariats ein dauernder sein. Das gewährleisten auch die Fortschritte der Kommunisten in Frankreich , in England und in der ganze Welt.
Alles ändert sich, und sogar Lenin tadelt in feinen Prinzipien
Zu der Angabe, daß auf den Bostanstalten wochenlang Riefenmengen von Drucksachen lagen, bie nicht befördert werden fonnten, schreibt uns das Bostami 68, daß die Schuld daran einige Französische Schieber vor Gericht. Bant- und Lotteriegeschäfte treffe. Die Anleihe war seit dem 10. November aufgelegt, die Maffensendungen wurden aber erit seit dem 24. November aufgeliefert und da das Boftamt vorher nicht davon verständigt worden war, war es technisch außerftande, die Riesenarbeit rasch genug zu bewältigen.
Der Schieberprozeß, in ben fieben französische Offiatere und atvei& aufleute aus Saarbrüden und Ludwigshafen verwidelt find, foll am 22. Dezember in Mainz zur Verbandlung lommen. Die Berhaftung der Offiziere und Kaufleute, welche in Saarbrüden und Ludwigshafen Schiebergeschäfte betrieben, erregte feinerzeit großes Auffeben.
Aus Frankfurt am Main wird eine lebhafte Werbetätigkeit für bie Fremdenregion gemeldet.
Das Forschungswesen in der Textilindustrie. Gegen den Abg. Krägig find in ber Deffentlichkeit heftige angriffe gerichtet worden, wegen feiner Stellungnahme zu einer Ein Dementi Clemenceaus. Borlage ber Reicheregierung, betreffend das Forschungswesen in der Textilindustrie. Man wirft ihm im Verbandsorgan des Deut schen Tegtilarbeiterverbandes vor, er habe bei Verhandlungen über die Borlage der Regierung dem Vorstand des Deutfchen Tertil arbeiterverbandes die Sachtunde in Tertilfragen abgesprochen und die Jutereffen der Lertilarbeiter fewer gefchädigt, indem er den Sharfmachern in die Hände gearbeitet habe. Genoffe trägig bat forort, als er von diesen Angriffen Kenntnis erhielt, bei der Fraktion der Nationalversammlung die Einfegung eines Musicuiies von fünf Perionen 5eantragt, zur Untersuchung der Angelegenheit.
Generalsekretär Dutafta erklärte Herrn von Lerner, es fei unrigtig, daß Clemenceau Breffevertretern gegenüber geäußert habe, die Herausgabe von Gefangenen mit anderen Fragen bere quiden zu wollen. Dies entspreche nicht den Absichten Clemen ceaus, aber die Gefangenenfrage mit feiner anderen ver quiden wolle.
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Kleine politische Nachrichten. Friedberg - Erzberger. Wie die Vofi. 3tg." meldet, Beschäftigte Der Ausschuß hat folgendes ermittelt: fich die demokratische Reichs- Fraktion mit den Angriffen Dr. Fried 1. Die Reichsregierung brachte bei der legten Etatsberatung eine bergs auf Erzberger. Es wurde darauf hingewiefen, daß Dr. Friede Dentichrift ein über ihre Absichten hinsichtlich der Förderung des For berg zu den Beratungen der Fraktion über die Steuervorlagen stets ichungswefens in der Textilindustrie. Sie verlangte 5 Millionen Mart eingeladen worden sei, daß er aber von diefer Gelegenheit, dort für die Verwirklichung dieser Absichten; darunter 1 Millionen Mart seinen Einfluß auszuüben, feinen Gebrauch gemacht habe. Der für die Errichtung eines biochemischen Instituts Parteivorstand soll berfuchen, den Gegensatz, der zwischen den zur Erforschung einheimischer Faserpflanzen und zur Veredelung beiden Fraktionen entstanden ist, zu überbrüden, Der Sigung fünftlicher Fasern. Der Zentrumsabgeordnete Erfing trat der Errichtung dieses Juftitute entgegen, während Genoffe fträßig für die wohnte auch Reichsjuftigminister Schiffer bei, der sich zugunsten Regierungsvorlage eintrat, wobei er barauf verwies, daß die erften Erzbergers geäußert habe. pastis wissenschaftlichen Autoren auf dem Gebiete der Chemie und Biologie für die Errichtung des Instituts eingetreten feien. Darauf erwiderte Erfing, daß auch Jädel und der Vorstand des Deutschen Textilarbeiterberbandes gegen die Errichtung dieses neuen Institutes gewesen seien. Die feien doch auch sachverständig. Darauf rief Genoffe Sträzig dazwischen: Nein, hier( auf dem Gebiete der Biochemie) find doch die Gewerkschaftsvorstände nicht fachverständig." Es war also nicht von der Sachkunde auf dem Gebiete der Tertilindustrie die Rede, fondern von derjenigen auf dem Gebiete der Biochemie. Hier wird der Vorstand des Deutschen Textil arbeiterverbandes felbst nicht sagen, daß er fachkundig fei.
2. Den Scharfmachern foll Genoffe Sträßig dadurch in die Sände gearbeitet haben, daß er einen Antrag Erfing belämpfte, der wollte, daß die Vertreter der Tegtilarbeiter und garbeitgeber anstatt von den Regierungen der Einzelstaaten, von der Arbeitsgemeinfchaft der Deutschen Textilindustrie in das Kuratorium des Zegtilforschungsweiens vorgefchlagen werden sollten.
Der Ausichuß hat dazu folgendes ermittelt:. Genosse Kräßig hat den Antrag Erfing nicht bekämpft. Der dabei beteiligt geweiene Abg. Erfing behauptet das auch nicht, ion dern er schreibt in der Christlichen Textilarbeiter- Zeitung". Sträßig habe gemeint, er hätte ja nichts dagegen, aber die Arbeitsgemein fchaft funktioniere noch nicht recht und da fei es besser wenn die Regierungen die Boricoläge machen würden.
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Bolitische Jdealisten. Mit allen Mitteln fuchen die Deutsch nationalen ihren Geldbeutel für die kommenden Wahlen zu füllen. Wie uns von unterrichteter Seite geschrieben wird, werden zurzeit Serren gesucht mit weitreichenden Beziehungen zur In dustrie, denen die Aufgabe zufällt, in industriellen Kreifen Gelder für agitatorische Zwecke der Deutschnationalen Partei loder zu machen. Für diesen Zweck wird den Herren nicht nur ein Automobil zur Verfügung gestelt, sondern als Entschädigung zahlt man ihnen nicht weniger als 15 Pros. der von ihnen zusammenges brachten Gelder. Unser Gewährsmann meint, daß die Deutschnationalen mit diesem Vorgehen einen ganz neuen Berufszweig eröffnen. So neu ist indeffen die Methode nicht: der Schriftenbertrieb des Reichsverbandes zur Bekämpfung der Sozialdemokratie hat in dieser Weise schon lange vor dem Kriege seine Agitatoren von Fabrik zu Fabrik geschickt, er zahlte sogar 20 bis 30 Bros. Provision. Wo eben tein politischer Idealis. mus ist, da muß es das Geld machen.
Ein elenber Prinzipienverrat, der sich Dienstag, den 16. Deember 1919, nachmittags 4 Uhr, in öffentlicher Sigung der Na tionalversammlung vor aller Augen abipielte, wird nicht verfehlen, die Rache der zuständigen Aktionsinstanzen nach sich zu ziehen: Butse 8ie b, Vorstandsmitglied der U. E. P. D., ging plöblich auf den Abg. Löbe, Borsitzender der Verräter- und Mörderfraktion ber 6. P. D., zu und sprach mit ihm nicht weniger als 2 Minuten 37/20 Sefunden. Dann hatte sie noch den traurigen Mut, ihren Blak unter den wahren Arbeitervertretern wieder einzunehmen. Immerhin sprach aus ihrer gefentten Kopfhaltung neben der Anziehungskraft der Erde wohl auch ein schuldbeladenes Gewiffen. Das weitere, Luife, wird sich finden: Klara wacht!
In Wirklichkeit fagte rägig folgendes: Ich babe felbstverständlich nichts dagegen, daß die neun Ars beiter und die neun Arbeitgebervertreter von der Arbeitsgemeinschaft der Textilindustrie vorgeschlagen werden, ich mache aber dar. auf aufmerfiam, daß gestern in der Plenartigung der Reichsstelle ffir Tertilwirtschaft bei der Berhandlung über die Wiedereinführung des Zweistublinitems der frühere Abgeordnete Jäckel lebhafte Slage Die Rückkehr Elsaß - Lothringens zu Frankreich wurde von der geführt hat, daß die Arbeitsgemeinschaft in der Textilindustrie nicht belgischen Kammer durch Beschluß begrüßt. Unter den Antrags recht funktioniert. Es wäre bedauerlich, wenn etwa eine neue Verstellern, die diese Kundgebung gegen das Selbstbestimmungsrecht ver zögerung eintreten follte. Es ist daber vielleicht besser, man belägt anlaßten, befindet sich auch der Sozialist Debunne, der noch es bei dem Vorschlag der Vorlage, zumal ja doch auch die jetzigen dazu in dem brutal unterdrüdten und gewaltsam franzöſierten Regierungen der Einzelstaaten fo zusammengefeßt sind, daß die Flandern gewählt ist. Der Generalfommiffar in Straßburg hat Arbeiter Erfüllung ihrer Wünsche erwarten fönnen." bie Sequestur über deutschen Privatgüterbefis in Elfaß- Lothringen aufgehoben, soweit er noch nicht liquidiert ist. Aus dem Straßburger Bandesgebäude wird eine, Musiklehranstalt gemacht. Wie die Franzosen pfeifen, so wird da getanzt. Der gewesene Redakteur des Meher sozialdemokratischen Blattes, Pierra, über dessen Affäre wir seinerzeit berichteten, ist nach Tunis verschleppt toorben. Ein Buch des Haffes" wird ais Jugendschrift dem Schriftstellervereinsblatt Die Feder" angepriesen. Und der Federverlag gibt fich dazu her, Angebote entgegenzunehmen!
Der Zentrumsabgeordnete Erfing hat daraufhin den diesbezüglichen Antrag zurückgezogen, fo daß also nur noch der Vorfchlag der Regierungsvorlage übrig blieb. Es tann also auch nicht gesagt werden, daß Genoffe Strägig den Scharfmachern in die Hände gearbeitet habe.
Saließlich steht feit, daß Genoñe rastg obne fein Wissen als Bertreter der Textilarbeiter in Sachsen in das Kuratorium in Voriclag gebracht worden ist.
Die Angriffe gegen den Genoffen ser a gig und dadurch Gumboldt- Feier in Merife. Nach brieflichen Mittellungen aus mittelbar and gegen die fos. Fraktion der Nationalver ammlung Regito veranheiteten aum 150. Geburtstage Alexander von Humboldte die find also absolut unbegründet und daher unberechtigt. megilanische Geleffchaft für Geographie und Stanftit sowie die Bissenschaft liche Gefeufdjaft Antonio Alzate unter Vorfiz des Landwirtschaftsministers Rouair eine Feter. Strange wurden am Denkmal Humboldts niedergelegt. Une größeren Zeitungen der Hauptstadt gedachten der Verdienste bes großen Forschers,
Berlin , den 17. Dezember 1919. Der Ausschuß.
H. Kahmann. Franz holzapfel. Anton Bial. 6. Moltenbuhr. Erneftine 2uze.
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Eine neue sozialistische Partei ist von denjenigen franzöfifchen Abgeordneten gegründet worden, die troß ihrer Nichtaufstellung durch die Partei legthin gewählt worden waren. Die Partei wid auf nationaler" Grundlage die Arbeiterinteressen vertreten.
Der neue französische Kammerpräsident. Deschanel wurbe mit 476 von 506 Stimmen zum Kammerpräsidenten gewählt.