Plan der(Stoßen Berliner Straßenbahn und Osibahnen, der An« sdjlußbetrieb«lim«n nach Spandau , der Berliner elektrischen Straßen« bahnen, der Cöpenicker städtischen Straßenbahn und der Berliner Hochbahngesellschaft, sowie über die Aufnahm« einer An- leihe von 5 Millionen Mark für die Große Ber« l i n e r Straßenbahn bei der Deutschen Girozentrale beraten.
Ter Postraub in der Wuhlheide. Die Erinittelungen des NaubdezernatS zur Aufklärung des lleberfalls auf einen Landpostwagen in der Wuhlheide haben eine überraschende Wendung gebracht. Hiernach scheint nicht der zu- nächst verdächtige Kutscher Etagen, sondern sein Mitfahrer, der 3i Jahre alte PostauShelfer Nudolf Brock vom WeinbergSweg mit den Räubern unter einer Decke gesteckt zu haben. Brock' hatte sich beim Verladen die Wertsachen genau angesehen und geäußert. daß wäre ein schönes Weihnachtsgeschenk. Während der Fahrt sprach er dauernd davon, daß sie überfallen werden könnten. Als an der dunklen Stelle plötzlich auf der Straße ein Mann auftauchte, sagte er zu seinem Begleiter: Pass' auf. da kommt einer. Dieser Mann fiel dann auch sofort deni einen Pferd in die Zügel und brachte eS zum Stehen. In diese»! Augenblick war auch der zweite Räuber zur Stelle. Er hatte zwei Revolver und richtete sie auf den Kutscher, der noch aus dem Bock saß. während Brock sofort abgesprungen war und dem ersten Räuber schon den Schlüssel ausgehändigt hatte. Während dann einer der Räuber Brock hinter den Wagen führte, mußte Stögen mit dem «chlllssel, den ihn der Räuber überreichte, den Bockkasten auf- schließen. Dann wurde auch er hinter den Wagen geführt, wo Brock schon an der Erde lag. Etagen bekam einen Stoß in den Rücken, daß er ebenfalls zu Boden fiel, nachdem er vorher schon ebenso wie Brock gefesselt worden war. Als die Räuber sich mit der Beute nach Niederschöneweide zu entfernt hatten, löste Stögen seine Fesseln, dann befreite er Brock und beide fuhren nun weiter. Auffallend war es. daß Brock, als ein Fuhrwerk dem Postwagen begegnete, den Kutscher gleich anrief, ihm von dem Uebersall sprach und ihm seine Hände hinhielt, damit er sehe, wie stark er gefesselt gewesen sei. Etagen wurde sonst immer von AuShelferiimen begleitet. Brock fuhr zum erstenmal vor vier Wochen mit ihm. Nach dieser Wendung wurde auch B/ock verbaftet. Stögen erscheint jetzt entlastet, um so mehr, als er einen etwa eingefädelten Uebersall wohl eher hätte ausführen laffen, während er von einer Anshelferin begleitet war._
Beamtenschaft und Heimstättenfrage. Eine vom„Kartell Groß-Berlin des Deutschen BcamtenbundeS" einberufene Versammlung der Groß-Berliner Beamten und Lehrer beschäftigte sich mit der Heimstättenfrage. In einer einleitenden Ansprache machte Geheimer Regierungsrat Falkenberg als Vertreter des ReichSamtS des Innern beachtenswerte Mitteilungen. AuS der Not dieser Zeit, führte er auS. kann die Beamtenschast sich nicht allein durch eine BefoldungSreform herausbringen. Ich bitte überhaupt, sich in diesem Punkt nicht allzu überspannten Erwartungen hinzugeben. sHeiterkeit.) Wir müssen noch nach anderen Mitteln suchen, und da zeigt uns die Heimstättenbewegung einen Weg. Durch Schaffung von Heim- statten können wir zur Hebung der soziale,! Lage der Beamten bei- tragen. Die R e t ch s r e g i e r u n g hat sich in dieser Frage voll- kommen auf die Seite der Beamtenschaft gestellt. Nicht mit schönen Worten, sondern mit völlig ernstem Willen wird sie helfen.(Zuruf: Na. na l) Wenn Sie nicht das Vertrauen haben, dann weiß ich nicht, wie unsere Beamtenpolitik noch pofitive Erfolge bringen soll. Das müssen wir erwarten, daß Sie uns ein gewisses Vertrauen zeigen. Wir leben in einer Zeit, wo jeder von Egoismus beherrscht ist und mit Ellenbogenfreiheit alles erreichen will,«ber das deutsche Volk kann nicht wieder zur Höhe auf- sieigen, wenn jeder in dieser Weife seine Politik machen will. Nur wenn das ganze Volk zusammenhält, können wir wieder empor- kommen. Bodenständigkeit ist die Grundlage für das Glück, das uns allen fehlt. Die Beamtenschast wird eS erreichen, wenn sie sich als Einheil fühlt. Es kann nicht so weitergehen, daß den oberen Beamten die mittleren und diesen die unteren gegenüberstehen. Eine einzige geschlossene Beamtenschaft müssen wir haben. Ohne lückenlose Geschlossenbeit können wir weder in der allgemeinen Beamtenpolitik noch in der Heimstättenpolitik vor- wärtsschreilen.(Starker Beifall.) Ein Vortrag von L u b a h n über„Wie kommen wir Beamten in Groß-Berlin z u einer Heimstätte?" schilderte die Bemühungen der Beamtenschaft um. die Förderung der Heimstättensache. Die deutsche Bcaintenschaft ist jetzt dabei. sich ein eigenes Heimstättenamt zu schaffen. Lubahn erkannte das Entgegenkommen des Reichsamtes des Innern an. In einer M i u i st e r s i tz u n g, an der auch die preußischen Minister teil- nahmen, hat man sich einstimmig für Unterstützung der B e q,m t e n s ch a f t ausgesprochen. Der Redner forderte boden- reformerische SiedlnngSpolitik in Stadt und Land und schleunigste Einbringung de« ReichSsiedelungSgesetze» sowie Schaffung einer Zentralstelle für das Heimstättenwesen. Er legte eine entsprechende Resolutiow vor. In der Diskussion berichtete ein Vertreter deS preußischen Ministeriums über den Plan, für Mitglieder von Ein- wohnerwehren eine Siedlung bei Döberitz anzu- legen. Man hofft, daß es gelingen wird, die Schwierigkeiten in der Baustofibefchaffung zu überwinden. Ein Vertreter de» Reichs- arbeitsministerinmS führte aus, daß dieses Ministerium die ge- forderte Zentralstelle sei. Er teilte mit, daß soeben im Justiz. Ministerium eine Sitzung stattgesimden habe, in der das Reichs- h e i m st ä t t e n g e s e tz im Entwurf bis auf wenige redaktionelle Aenderungen fertiggestellt wurde. Verlieren Sie. schloß er. nicht da« Vertrauen und seien Sie versichert, daß Mitte Januar d a S Heimstättengesetzda sein und dann der Nationalversammlung vorgelegt werden wird.(Starker Beifall.) Na» weiterer Diskussion wurde die vorgelegte Resolutton ein« st i m m i g angenommen. Angenommen wurde noch eine andere Resolulion, ein Protest gegen die vom HauShaltungS- auSschuß der Nationalversammlung vorgeschlagene Erhöhung der laufenden Teuerungszulage. Sie bezeichnet SO Proz. al« ein.ver- letzendes Almosen" und fordert IbO Proz. als das Allermindeste. Einschränkungen iqi Vorortverkehr. Die jetzigen Maßnahmen im Berliner Vorort- und Stadtbahn- verkebr aus Einstellung einiger Züge deS EpätverkehrS bedeuten durchouS keine radikale Maßnahme. Nach Mitteilung der Eisenbabndirekrion ist keineswegs beabsichtigt, alle Züge im Spät» verkehr ausfallen zu lassen, sondern nur die. die infolge der Polizei- s?unde um 11 Ubr keine genügende Besetzung aufweisen und un- rentabel sind. Die ganze Maßnahme ist weiter nichts al» eine Anpassung des Verkehrs an die Polizei st und«. Es hat sich bei der Eisenbahn ja überhaupt die Praxis herausgebildet. Züge, die nickt genügend besetzt sind, aussallen zu laffen; dadurch wird einnral die Rentabilität gehoben und andererseits, wenn auch nur wenig, aber immerhin etwas an Kohlen gespart.
Die Verpflegungssätze in den städtischen Krankenhäuser« > verden für die Einwohner Berlins und die der Nachbar- { e in e i vi d e n angesichts der erheblich gestiegenen Selbstkosten auf 7 M., für Kinder auf 4,50 M. festgesetzt. Für Kranke, die einer Groß-Berliner Gemeinde nicht angehören, soll der tägliche Ver- pflsgungSsatz auf 12 M. erhöht werden. Die Zustimmung der Stadt- verordnetenvcrsammlung soll alSbokd beantragt werden. Unbefugte Laterucuanzündcr. In letzter Zeit mehren sich die Fälle, in denen bereits ausgclösche Straßenlaternen von unbe- rufen«» Leuten teils aus Unfug, teils um eigene Beleuchtung zu
sparen, wieder angezündet werden. Da durch solche Gasverschtven- dung der Allgemeinheit bei der schon so gesteigerten Kohlenknapp- Heu größerer Schaden zugefügt wird, liegt eS �im eigensten Interesse des Publikums, die Täter zur Anzeige zu bringen oder wenigstens die Polizeiorgane auf sie aufmerksam zu machen. Die Buchhandlung BorwärtS ist am Sonntag von 1— 6 Uhr nachmittags geöffnet. Eine lederne Handtasche, enthaltend u. a. ein Rasierzeug und eine elektrische Taschenlampe, ist am 27. Nooenrber auf der Fahrt von Tiergarten nach Hirjchgarten verloren gegangen. Der ehrliche Kinder wird gebeten, dieselbe abzultesern bei Otto Pawelczhk, Hirschsprung, am Bahnhos Hirschgarten. Die ErtverbSlasenfürsarge verzichtet am R. Dezember sowie am 1. Januar aus die fälligen Kontrollftempel. Ein deutscher Schäferhund wurde— angeblich von Sicherheitsbeamten— am 17. d. Mt»., abends S Uhr, in der Fennftrasi« gestohlen. Zeugen, hie gesehen haben, wie die Beamten mit dem Hund aus die Straßen- bahn Fenn-, Ecke Müllerstraße, gestiegen find, wollen ihre Adresse angeben bei Kolberg , Lynarstr. Ib. »Berliner Museen-'. Die unter dem Titel.Amtliche Berichte ans den Preußischen Kunstsammlungen" bisher monatlich erschienene Zeitschrist wird vom neuen Jahrgang an unter dem Titel„Berliner Museen" in ver- ändertcr und erweiterter Form in ZweimonatShestcn erscheinen. Sie soll auch durch kleinere Aussätze in allgemeinverständlicher Form wisseuschaslltche Studien und Arbeiten über die verschiedensten Kunstzweige bieten und die Fülle der angesammelten Kunstschatze dem allgemeinen Interesse zn- sühren. Voraussetzung dasür ist. daß die bisher eingeschlagene Bahn der Kunstgelehrsamkeit entschlossen verlassen wird. Schäneberg. Wohin mit dem„vetrrsiuß"? Bei der Spar- lasse der Stadt Schöneberg erhöhte sich das gesamte Spargut« haben in diesem Jahr vom 1. Januar bis zum 1. Dezember von 137 Millionen Mark auf 180 Millionen, d. h. um 48 Millionen, um ziemlich ein Drittel de? Betrages vom Jahresanfang. Diese Geld- flut hat, wie bei anderen Sparkassen, so auch bei der hiesigen die Unterbringung der Gelder sehr fühlbar erschwert. Die Sparkassen können die ber ihnen zusammengetragenen Kapitalien nicht mehr zu einem ausreichenden Zinsfuß anlegen, gleich- zeitig aber sind ihre eigenen Verwaltungskosten beträchtlich gestiegen. Dem Beispiel anderer Sparkassen folgend setzt auch die Schöneberger Sparkasse den Zinsfuß jür die ihr überwiesenen Spareinlagen vom 1. April 1920 an auf drei Prozent herab. Lichterfelde . Gemeiudedertretnng. Am 13. Dezember kam eS zwischen der Linken und der Rechten mehrfach zu heftigen AnSeirr- andersetzungen. Von der S. P. D.-Fraktion wurde der Antrag eingebracht, die Vorschulen an sämtlichen höheren BildungSanstalten der Gemeinde durch Aufhebung der untersten Vorschulklaffen vom 1. April 1920 ab abzubauen. Der Antrag wurde, obwohl er von den Unabhängigen und Demokraten unterstützt wurde, mit den Stimmen der Rechten und denjenigen deS reaktionären Gemeindevorstandes— nur Genosse Schöffe Pints und der demokratisch gesinnte Schöffe Dr. L e n g n e r stimmten für den Antrag— in namentlicher Abstimmung mit 24 gegen 19 Stimmen abge- lehnt. In der Erörterung über den Antrag zeigten besonders der. „Schulmann" Professor Morgenstern und der Gemeindevertreter Borkenhagen ihre refonnfeindliche Befinnung. Ersterer in verschleierter Form, letzterer dagegen frei und offen. Er erklärte rund heraus, daß seine Fraktion prinzipiell gegen die Einheitsschule sei und daß sie unter allen Umständen das Klassenprivilegium aufrechterhalten wünscht, was auf feiten der Linken minutenlange Unruhe auslöste. Der weitere Antrag unserer Fraktion, die Einziehung der Kirchensteuer durch die Gemeinde abzulehnen, wurde von Seite der Rechten zum Anlaß genommen, die Kirche in allen Tonarten zu preisen. Wir hätten allen Grund, der Kirche für das, was fie für Gemüt und Kultur geleistet, dankbar zu sei». Demgegenüber be- deute das Entgegenkommen der Gemeinde wenig. Die Geistlichen hätten im Kriege Hervorragendes geleistet. So und ähnlich ging es weiter. Die Herren mußten, da fie die Angelegenheit von einer rein kommunalpolitischen in eine kirchenpolitische verwandelten, eS sich gefallen lassen, daß die Linke da? wahre Geficht und die wahren Leistungen der Kirche und der Geistlichkeit, besonders während deS Krieges, festnagelte. Auch dieser Antrag wurde schließlich gegen die Stimmen der Linken abgelehnt. Dem Beirat der KriegSbeschüdigten, Kriegshinterbliebenen und dem HilsSauSfchuß für Kriegsgefangene wurden weitere 13 000 M. zur Verfügung gestellt zum Zweck der Unterstützung besonders be« dürftiger Kriegsopfer. Die Rechte hatte einen Antrag eingebracht, im Interesse d«S gemeinnützigen Bauvereins»Kriegerheim" von der Evang. Kirchengemeinde das zur Erbauung von Eigenheimen in Aussicht genommene Bautand zu erwerben, weil der gemeinnützig« Bauverein finanziell nicht die Sicherheit bieten könne, die die Kirchengemeinde verlang«, müsse. Es stellte sich heraus, daß diese Angaben der Rechten vollständig au« der Lust gegriffen lvaren, denn tatsächlich war der Kaufvertrag bereit« abgeschlossen. Genosse akubowicz sagte der Rechten auf den Kopf zu, daß sie den ntrag nicht etwa aus Liebe zum Bauverein, sondern lediglich aus Liebe zu den nächsten Wahlen gestellt habe. Sie habe dem Bau- verein, der sie in keiner Weise beauftragt habe, den Antrag zu stellen, mehr geschadet als genützt. Lichtenberg . Stadtverordnetenversammlung. Die von der U.S.P. gestellte Anfrage:.Welchen Einfluß hat der Ma- gistrat auf die Tätigkeit der Lichtenberger Ein- wohne rwehr?" rief ein« längere AuSsproche zwischen S. P. D. und U. S. P. hervor. Thurm(U. Soz.) erging sich in längeren Ausführungen, in denen er feststellte, daß zurzeit genügend Polizei vorhanden ist und daß die Einwohnerwehr zu reartio- nären Zwecken Verwendung finden soll. Hierbei durften die üb- lichen Angriffe auf die Nodkegarde usw. natürlich nicht fehlen und der Auferuf des Parteivorstandes der S. P. D. zum Eintritt in die Einwohnerwehren wurde scharf kritisiert. Wessel(Soz.) trat diesen Ausführungen scharf entgegen und wies ganz besonders dar- auf hin, daß durch die Januar- und Märzunruhen sich erst die Notwendigkeit der Einwohnerwehren erwiesen habe, und wenn ll. S. P. und K. P. D. erklärt haben, daß sie mit den Plün- derern wchtS zu tun haben wollen, dann müßten fie doch mit der Bekämpfung diese? Gesindels ebenso einverstanden sein wie die anderen Parteien. Werter wies Genosse Wessel darauf hin, daß ja die U. S. P. im November 1913 die Regierung hätte allein übernehmen können und daß ihr von den Vertretern der S. P. D. weitestgehende Unterstützung zugesagt sei, sie jedoch aus Angst vor der Verantwortung und um lieber in der Opposition zu bleiben, dies abgelehnt habe. Oberbürgermeister Ziethen beantwortete die gestellte Anfrag« dahin, daß der Magistrat keinerlei Ein- fluß aus die Tätigkeit der Einwohnerwehr habe. Angenommen wurde ein Antrag, in dem der Magistrat er- sucht wird, dahin zu wirken, daß die Zwangswirtschaft nicht abgebaut, auch den Landwirten die LieferungS - Prämie nicht gewährt wird und daß weitere Mittel zur allgemeinen Verbilligung der Lebensmittel vom Reich bereitgestellt werden. Ein Antrag, daß den katholischen Geistlichen firr die Er- toilung des katholischen Religionsunterrichts eine E n t s ch ä d i- gung gezahlt werden soll, wurde angenommen. Die Errich- tung einer Poliklinik, die Beseitigung der 1. und 2. Klasse und die Einrichtung einer EntbindungS- anstalt im Krankenhause wurde beschlossen. Weiter wurde be- schlössen, an Erwerbslose, Ortsarme. Kriegsbeschädigte, Krieger- iviwien— welche noch Kriegsunterstützung, aber keine Rente be- ziehen— und alte Rentenempfänger, soweit die Genannten einer Unterstützung dringend bedürftig sind, eine WeihnachtSgabe v o n 20 M. und an noch nicht 14 Jahre alte Kinder der Genannten je 3 M. zu zahlen. Ferner wurde angenommen ein Antrag der bürgerlichen Fraktionen, daß in Zukunft für die Tribüneribesucher Einlaßkarten ausgegeben und den Fraktionen entsprechend ihrer Stärke zur Verfügung gestellt werden sollen; ein Antrag de» Ma-
fgistrois, daß den Mitgliedern des Magistrats und der Stadtoer- ordnetenversammlung ein Pauschalbetrag von Monat- I ich 20 M. für Fahrgeldentschädigung gezahlt wird. NiederschSneweide.„Ter Kampf um die Schule" heißt da- Thema, das am Montag, abends 7 Uhr, im Wirthaus Loreley eine öffentliche Versammlung beschästigen wird. Es handelt sich um die Besetzung de? Rektorats, über das es in der Gemeinde- Vertretung zu Differenzen zwischen den beiden sozialdemokratischen Fraktionen und dem Bürgermeister gekommen ist. Die Bevölkerung Niederschöneweides wird gebeten, sich recht zahlreich an dieser Kund- gcbung zu beteiligen. Alt-Glienicke. Gcmeiirdevertreturrg. Die Fahrpreise der Straßenahn werden aus Antrag Kuustnann auf 0,20 Mk. für einfache Fahrt, 1,60 M. für Wochenkarten, Monatskarten 15 M. und Schülerkarton C M. erhöht. Auch will Genosse Kaufmann dre Verlängerung der Straßenbahnlinie bis Bahnhof Grünau haben. Mit den Strmmenenilhaltungen der Bürgerlichen wurde die Eni- laffnng des Gemeindevorstehers angononunen. Für den besoldeten Schöffen PeterS werden monatlich 1000 M. bewilligt. Bezug- lich Gshaltserhöhung der Beamten wurde die Resolution von den Gemeindebeamten mitangenommcn, noch der auch die Lehrer be- rücksichtigt werden sollen. Der Dringlichkeitsantrag der S.-P.-D.- Fraktion bezüglich Stiftung von zwei Ehrenpreisen für die Klein- tierausstellung der hiesigen Klemtierzüchierve reine fand, nachdem die Genossen W. Dürre und Kaufmann dafür gesprochen hatten, Annahme. Höchst merkwürdig ist das Verhalten der U.-S.-P.- Vertreter Bennewitz und Hentschel, die für die Volkser- nährung nichts übrig haben; hoffentlich werden die Wähler dieser Volksvertreter über dieses Verhalten Rechenschaft fordern. Rivawes. Gemkindevertretun». In den WohnungsauS- schu ß werden die G.-V. Gomoll, Thomas, Quappe, BlagniS, Biete urtd Corpus gewählt.— Den Angestellten der Gemeinde wird für die Monate Juli, August, September eine UehergangSbei-- Hilfe in Höhe von 20 M. für Verheiratete, 16 M. für Unverhei- ratete und 10 M. für jedes Kind gewährt.— Im Namen ihrer Fraktionen erklären die G.-V. Gomoll(Soz.) und Wolter (ll. Soz.) die Errichtung einer Einwonerwehr nicht für nötig und wird dieselbe gegen die bürgerlichen Stimmen ab- gelehnt.— Für die vorn, Kommunalbeamten verband Groß-Berlin gegründete Verwaltungsakademte zahlt die Gemeinde einen einmaligen GründungSbeitrag von 200 M.— Darauf erstattet der Kämmerer Schmidt den Bericht über den Ab- schluß des Rechnungsjahres 1918/19. Derselbe wird«e- nehmigt.— An Stelle des verstorbenen SanitätSratS Dr. Crohn wird dem Herrn Dr. Michaeli» die SäuglingSfürsorge über- tragen.— Eine rege Debatte verursachte die Beschlußfassung über die Erlangung eine? Bebau» ngSplaneS für die von der Gemeinde erworbene große Sandscholle. Vom SiedlungsauS- schuß liegt ein Antrag vor, einen Wettbeiwrb auszuschreiben für in der Provinz Brandenburg geborene Architekten. Während beide sozialdemokratischen Parteien auf denn Standpunkt stehen, daß die Gemeinden verpflichtet sind, den jungen Künstlern Gelegenheit zu geben, ihr Können der Oeffentsichkeit zu zeigen, und eö oarum auf einige Tausend Mark bei einem solchen Miflioerenprojekt nicht an- kommen dürfe, waren die bürgerlichen Vertreter, außer den G.-V. Ruß und Nathan(Dem.), gegen einen Wettbewerb Dem An- tvage wird zugestimmt.— Der Tarif der Straßenbahn wird zum 1. Januar.1920 um 5 Pf. erhöht.
Grost -verliner Lebensmittel. Schöneberg . Voranmcldung für 250 Gr. Teigwarer»(106 und 107), 200 Gramm Kartoffclftärkemebl(46). Ausgegeben werden 250 Gr. Gersten- graupen oder Gerstengrütze(99), 2 Brieschen Sützstoss(33 u. 34); aus besondere Bezugscherire: 3 Pakete Keks an Kinder vom 1. bis 4. und 6. bis 12. Lebensjahre. 1 Tasel Schokolade an Kinder im 5. Lebensjadre, 8 Pakete Keks und'<« Pjd. Kakao an werdende Mütter, sowie 1 Dotc Malrerlrali an Kinder Im 13. und 14. Lebensjahre und alte Leute von 60 bis S4 Jahren, 1 Glas Bienenhonig an alte Leute von 65 Jahren und darüber.
Soziales. Eine Reichskonfereoz der Arbeitöinvalitze« Deutschland « beschäftigte sich dieler Tage in Cassel mit der Frage des Zusammen- schluste« sämtlicher Verbände zu einem Zentralveroand. Nach eine», Referat de» Vorfitzenden Lüneburg-Frankfurt a. M. wurden die Richtlinien deS zu schaffenden Zentralverbandes festgelegt. Samt- liche Delegierte stimmten der Vereinigung der Organisationen unter dem Namen»Zentralverband der Arbeitsinvaliden Deutschlands " zu. Der Beitrag wurde auf 73 Pfg. monatlich festgelegt. In einer von der Vorkonferenz in Elberfeld angenommenen Resolution wurde einstimmig zum Beschluß erhoben: „Die zur Reichskonferenz in Cassel am 14. und 13. De- zember 1919 vereinigten Arbeitsinvaliden-Organisationen Deutsch- landS erachten e« al« dringend notwendig, daß bei der Abände- rung der R. V. O. und allen Beratungen von Gesetzentwürfen, die die Interessen der Arbeitsinvaliden berühren, nicht nur Ver- treter der Versicherungsträger, sondern auch die Vertreter des auf der Reichskonfercnz in Cassel gegründeter,.Zentralverbandes der Arbeits invaliden Deutschlands ' heranzuziehen sind, um die Wünsche und Forderungen ihrer Mandatgeber in geeigneter Weise zur Geltung und Kenntnis der maßgebenden Körperschaften bringen zu können." Die bisher von Staat und Gemeinde getroffenen Fürsorge- maßnahmen wurden als gänzlich unzureichend erachtet und u»bc- dingt gefordert, Fürsorgeämter für Arbeitsinvaliden, in denen ihre Organisationen vertreten sind, zu schaffen. Die Vorstandswahl ergab: JohS. Lüneburg « Frankfurt a. M., 1. Vorsitzender; Hugo S ub ke- Berlin, 2. Vorsitzender; G. Nitiche- Bremen, 3. Vorsitzender; Ernst P a tz k e, Offendach a. M., 1. Schrift« führer; A. Engel, Offenbach a. M. l. Kassierer; Fr. Gernblis- Essen, Wilh. Baiser- Elberfeld. Joseph Wipperfürth-Obligs, Beisitzer. Die Geschäftsstelle des.Zentralverbande« der Arbeits- invaliden Deutschlands ' befindet sich Frankfurt a. M., vethmann- straße 46. die Geschäftsstelle Groß-Berlin N., Stubbeniammer Str. 6, wohin alle Anfragen zu richten sind.
Groß-Serliner Parteinachrichten. Achtung, Jnfttzbeamte Die auf Sonntag vormittag 10 Uhr in der Bellevuestraße 7, II, angesetzte Besprechung wird bis nach Seihnachten« verschoben. Eharlotteuburg. Sonntag Märchermachmittag 3 Uhr in der Aula der Lribniz-Realichulc, Schill erstrahe 125/127, an der Hardrnbergstraßc. nicht wie aus den SrntrittSkarien Schtllerstraße 26/27. Eintritt Kinder 80 Ps., Erwachsene 60 Ps._ Vorträge, vereine und Versammlungen. Reichs», ind der Kriegsbeschädigten, Bezirk 12(Osten). Heute abend 5 Uhr Aeihnachtsseier mit Kmderbescherung in der PiehhosS-Börjc, Eldena «: Str. 87.— Freireligiöse Gemeinde. Sonntag vorm. 11 Uhr: Stadthalle. Kloslerstratze, Ecke Sttqlaner Strohe, Vortrag de» Herr» Ernst Däumig :„Katholizismus und Sozialismus". Harmonium. KeihnachiS- lieber.' Gäste willkommen.— Schachspieler. Dienstag'/,? Ubr im Lokal von Gütig, Renkölln, Donaustrahc 105, Schachveranstaltung. 1. Vortrag. 2. ProblemlösungSturnier. 8. Simullanspiel Während der Veranstaltung wird W, Dünnbier zwei Partien ohne Ansicht de« Brettes spiel«». Eine phänomenale Leistung der Gehirntechntk eines Arbeiters. Eintritt und Teil- nähme für jedermann frei.
Wetteraussichten für da» mittler« Rorddeutschland bi« Sonntag mittag. Etwa» kälteres, wollige«, teil» anfheiterude« Wetter mit Schnee- und Regenschauern.