Aftenpolitik.

Inter   biefer leberschrift schreibt die kommunistische Robe Fahne": Niemand versteht sich so gut auf die Politik der Atten wie die Leute vom margiftischen Zentrum mit ihrem Karl Kautsky  an der Spitze. Für sie ist es schon ein Erfolg des Sozialismus, ist es schon eine politische Tat, in Aften suchen und fichten zu dürfen. Und wenn es gar gilt, Aften zu veröffentlichen, dann feiert die materialistische Geschichtsauffassung Orgien. Mit welch eisiem Beifallsgeheul hat nicht die Freiheit" bie Veröffentlichung der Kautskyakten über den Kriegsausbruch be= grüßt. Die sozialpazifistische Politik des rechten Flügels erstrahlte nach ihrer Meinung in bengalischer Beleuchtung, da endlich aus den Aften die Verbrecherpolitit des deutschen   Imperialismus fich ergab.

fährlich.

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ฮิ น

Tim November 1918 31 Fabberbande eine folje Bon 26 144 ober General Dupont  , der Chef der französischen   Militärmiffion in den Vormonat als auch gegen das Vorjahr erheblich verstärkt. Von nicht einen französischen   Kriegsgefangenen, der 1,8 v. H. auf. Die Arbeitslosigkeit hat sich demnach sowohl gegen Berlin  , erklärte dem Sonderberichterstatter des Matin", es gebe den größeren Fachverbänden verzeichneten der Bauarbeiter gegen feinen Willen in Deutschland   zurüdgeblieben ist. verband infolge teilweiser Aussetzung der Bautätigkeit die größte gebe nicht einen, der nicht der französischen   Miffion Zunahme der Arbeitslosigkeit von 1,9 im Vormonat auf 4,7 b.. fich hätte au im November. Start zugenommn hat fie much beim Fabrik- Lage zu erkennen geben können oder nicht in der arbeiterverband( bon 18 auf 3,2 b. 5.). Eine Abnahme der geben. Der General erklärte ferner, daß die Angelegenheiten des gewesen wäre, feiner Familie Nachricht Arbeitslosigkeit lieg fich beim Textilarbeiterverband( von 7,4 auf Soldaten Boucher und des Soldaten Plazanet der deutschen  6,5 v..) und beim Transportarbeiterverband( von 2,6 auf 1,1 b. 5.) Regierung in einer Weise zur Last, gelegt werden feststellen. fönnen. Plazanet, der eine abenteuerliche Geschichte nach Frankreich   zurückzukehren. Er habe sich aber getweigert, weil veröffentlichen ließ, sei viermal seit Juli 1919 aufgefordert worden, et schon zum zweitenmal in Deutschland   Waterfreuden erwarte.

sich am 1. Dezember auf 888 800 Personen, darunter 291 501 mann Die Zahl der unterstützten Erwerbslofen erhöht Siche und 96 790 weibliche Personen.

Französische Treibjagd".

Im Zusammenhange mit der größeren Arbeitslosigkeit und der Doch die Dinge haben auch ihre Mehrseite. Aften find ge- gesuche start erhöht, während die Zahl der offenen Stellen vor bebeutenden Zahl der Erwerbslosen hat sich die Zahl der Arbeids Da sind auch die Aften, die böse Geschichten enthalten wirtschaft, Industrie der Steine und Erden, auch Notstandsarbeiten) Am Heiligen Abend gegen 7 Uhr trafen fünf anscheinend be wiegend in den im Freien ausgeübten Berufen( Baugewerbe, Land Die Neue Rheinische Korrespondenz" meldet aus Cronberg  : aus der Zeit, in der Haase, Dittmann, Barth als unab start zurückging. Auf je 100 offene Stellen tamen im Ro- trunkene Franzosen in unserem augenblicklich unbesezten Städt­hängige Boltsbeauftragte revolutionäre Politit machten. Herr Heil bember d. J. nach der Statistik der Arbeitsnachweise 173rchen ein, lehrten in der Wirtschaft Neu- Bau" ein, belästigten den mann hat sich den Spaß erlaubt, hier einmal den fleinen Kautsky zu beitsgesuche nämlicher und 129 Arbeitsgesuche weib- Wirt und die Gäste, trieben diese schließlich aus dem Lokal und spielen. Auch er macht Aftenpolitik. Auch er veröffentlicht Atten, atten, licher Personen gegen 150 barv. 115 im Vormonat und 74 5go. 101 machten auf fie mit blanter Waffe Jagd durch die Straßen aus denen hervorgeht, so far wie es nur aus Aften hervorgehen im November 1918. Den größten Andrang der Arbeitsuchenden der Stadt. Bur Wirtschaft zurückgekehrt, fanden die Franzosen tann, daß die brei unabhängigen Boltsbeauftragten zusammen mit wies nach wie vor der Bandel, das Nahrungsmittel und biefe verfchloffen. Sie stiegen über den Stafetenzaun, erbrachen die Ebert, Echeidemann und Landsberg indenburg angefleht Sptunstoffgewerbe auf, wo bie Andrangsziffer der männ  - Sintertür und brangen durch diese gewaltsam ein. Der Birt rief um haben, an der Spike der sich auflehnenden Armee zu bleiben; lichen Berionen zwischen 456 und 829( im Vermonat 430 und 277) Silfe, aber die Polizei, fechsmal gerufen, getraute fich nicht herbei. Aften, die unwiderleglich nachweisen, daß diese brei patentierten Re- und diejenigen der weiblichen Personen zwischen 354 unb 169( iar als bie Gilferufe immer flebender wurden, geriet die angesammelte volutionäre auf den Nat von Karl Kautsky   die Wiederaufnahme der Vormonat 287 und 169) fdankte. Bemerkenswert ist die starke Boltsmenge in Empörung. Eine Anzahl beherzter Männer brachte Beziehungen zu Sowjet- Rußland abgelehnt und die Ankunft der Grhöhung der Andrangsziffer weiblicher Personen im Spinnstoff- die wie wild fich gebärdenden Franzosen auf die Straße hinaus, russischen Delegierten zum ersten deutschen   Mätekongres verhindert gewerbe( 854 gegen 287 im Vormonat) und der Rückgang der worauf sie abzogen. Am ersten Feiertage erschien eine Kom­Die Freiheit ist peinlich berührt über so biet Aftenpolisit. felben im Handelsgewerbe( 261 gegen 287 im Vormonat). Das miffion franzöfifcher Offiziere und ließ fünf ange­Die Freiheit ist peinlich berührt über so viel Aftenpoliti. Spinnstoffgewerbe hat also trok der etwas beffeven Rohstoffber- iebene Cronberger Bürger festnehmen und wie Wie unvorsichtig war es auch, die konterrevolutionäre Tat gleich zu sorgung infolge der Kohlennot Arbeitskräfte entlassen Schwerverbrecher nach Königstein   abführen. Andere Gronberger ben Akten zu geben, ba ber Mund noch so glatt von revolutionären ben Alten zu geben, ba ber Mund noch so glatt von revolutionären müssen. In der Metallverarbeitung, die hauptsächlich männliche Ar- Bürger, deren Namen atvei deutsche Denunzianten verraten hatten, zwei Reben überfloß. und fo weiß das Blatt Hilferdings, das sonst beitsfräfte beschäftigt, ist der Andrang berselben von 265 in Bor  - entgingen der Berhaftung nur durch die Flucht. jeden gefundenen Fehen Papier   zur Sensation aufbauscht, jogt nur monat auf 203 im November gestiegen. Auch in der Landwirtschaft, za flagen fiber bas verlegte Amtsgeheimnis  . Eo versteht es die Beitung ber radikalen Berliner   Arbeiter, unterbrechen mußte, glich der Andrang männlicher Bersonen erft die die Hackfruchternte infolge der starken Schneefälle zum Teil jebe politische Situation auf ihre revolutionäre Spitze zu treiben:

haben.

Bormonat 44).

Das Röchling  - Urteil.

Gegen die Saar  - Industriellen Robert und Hermann Röchting ist

die Auseinandersetzung über die Politik der Boltsbeauftragten im malig der Zahl der angebotenen Stellen, während toeibliche Arbeits von dem franzöfifchen Schwurgericht außer auf zehn Jahre Anfang der Revolution verwandelt sich unter ihrer Hand in eine fräfte nach wie vor stark gesucht werden( Anbrangsziffer wie im Zuchthaus und eine Geldbuße von 10 Millionen Frank noch auf Auseinandersehung über die Grenzen des Amis­geheimnisse 8. Hätten die Aften geschwiegen, so wäre Ditt­mann auch heute noch ein großer Staatsmann. Da fie aber reben, ist mir Heilmann daran schuld, daß Dittmanns Glorienschein ber­blaßt.

Die Freiheit" tagt es nicht, die Politik ber Dittmann und Compagnons schlecht zu nennen, da sie schlecht ist. Sie tann es nicht twagen, weil Dittmanns Politit vom November 1918 noch heute trot Leipzig   die Politif thres Chefrebatteurs ift. Sie wird weiter ben Greignissen opportunistisch nachhinten, fie nachträglich aats ben Atten weise margiftisch erflärend, statt bent fuchenden Bro. letariat den Weg bes lebendigen Bortvärtsidrettens zu weisen. Sie wird weiter über den geschichtswidrigen Bruch ber Amtsverschwiegenheit jammern, wenn die veröffent­lichten Aften w bebet einmal eine Rautsthatten sein

werden.

Der Arbeitsmarkt.

Ueber die Bage des deutschen   Arbeitsmarkte im Robember 1919 berichtet das vom Statistischen Reichsamt herausgegebene Reichs­Arbeitsblatt in seinem Dezemberheft wie folgt: Die Lage des Arbeitsmarkts hat sich im Berichtsmonat weiter verschlechtert. Die Arbeitslosigkeit ist wieder­um gestiegen. Nach den Feststellungen von 31 Fachverbänden, die für 4538 921 Mitglieder berichteten, waren im November b. 3. 131 193 Mitglieder oder 2,9 b. 5. arbeitslos. Jim Bortnonat wiesen 32 Fachverbände eine Arbeitslosenzahl von 110 626 ober 2,6 b..,

2]

Peter Schlemihls   Erlösung.

Erzählung von Edgar Hahnewald  . Peter Schlemihl  !" rief Paul angläubig. Er traute seinen Augen nicht, aber Schlemihl antwortete mit der natürlichsten Ruhe: Der bin ich. Und Sie Gie fennen meine Geschichte?" Jch las sie, Herr, wie sie Abalbert von Chamisso beschrieben Hat," erwiderte Baul verwirrt und unschlüssig, ob er diese Begeg nung für einen Mittagssput ober für ein Tengspiel feiner Phan­taste halten sollte.

Sie ist sehr bekannt?"

O boch. In allen billigen Büchersammlungen ist fie gu Haben., Kinder Tefen sie und die Verleger machen fie in Liebhaber ausgaben den Bücherfreunden berlockend.":

Schlemihl fragte mit einem schmerzvollen Krätseln ber Mund­winkel:„ Und sie bereitet den Menschen Bergnügen?" Berzeihen Sie, Herr, wenn es sie träntt, aber es ist so, wie Gie fagen..."

Lassen wie bas," unterbrach ihn Schlemiht. Ich weiß es. Ich weiß, daß sich die Menschen mit Vorliebe an Unglüd anderer erheitern. Ich habe das genugsam erfahren. Doch es tränkt mich nicht mehr. Es fft menschlich. Ich kann die Menschen darum nicht verachten, obwohl sie mein Leiben maßlos gemacht haben. Denn ohne die Spottfucht der Menschen hätte der Fremde fein Spiel verloren, noch ehe es begann. O, er wußte, was er tat, als er mich berleitete, nur in einem Buntte anders gu fein als fie. Und ich kann die Menschen darum nicht schelten, denn ich verdiente den Spott. Ich verschuldete mein Unglüd selbst durch eine Tor heit und gab mich der Lächerlichkeit preis. Ich war beides in hohem Maße unglüdlich und lächerlich."

Baul hörte nur unaufmerksam zu. Die Selffamteit diefer Begegnung drängte sich ihm immer stärker auf, und nun, da der wunderliche Mann nachdenklich schwieg, fagte Baul mit unsicherer Stimme: Ich bin erstaunt, mein Herr, Ihnen hier zu begegnen. Und ich fürchte, Ihnen aufs neue wehzutun, wenn ich Ihnen das fage. Aber ich glaubte Sie längst über Ihren Büchern, flan. gen und Studien sanft und friedlich entschlafen."

,, Und nun find Sie erstaunt, mich als Lebenden zu treffen?" erwiderte Schlemihl mit liebenswürdiger Schaltheit, die feinem alten Geficht wohl anstand. Und mit freundlichem Ernst sagte er: ,, Mein junger Freund, Sie vergessen, daß mich der Batt mit bem Bremben an das Leben bindet." Und tonlos fügte er Hingu: Gt beturteilt mich zur Unsterblichkeit".

Baul betrachtete scheu den absonderlichen Mann. Berzeihen Sie meine Neugier- Haben Sie Ihren Schatten nicht wieder erlangt? Und die Menschen verachten Sie darum noch immer?"

Greuelmärchen.

Landesverweisung für einen Seitranm von 15 Jahren erkannt worden. Die Gebrüder Röthling haben die ihnen nach dem Urteil vorgeworfene Niederlegung von Fabriken und Requierierung von Material lediglich unternommen. Sie waren, so sagt eine offiziöse Meldung, verpflichtet, auf Anweisung der zuständigen Regierungs- und Kommandostellen diesen Auftrag auszuführen.

Bor Infrafttreten des Friedens ,, vertrags" haben französische Ge­richte überhaupt nicht das Recht", weggeschleppte Deutsche abzu­urteilen.

Hilfe den Sibiriern!

Das Genfer Note Kreuz richtet einen Aufruf an die internatio malen Organisationen von Roten Kreuz zugunsten der Kriegs­gefangenen in Sibirien  , in dem es u. a. heißt:

Wie erinnertia, hatte die belgische Zeitung Etoile Belge" ihren Lesern unlängst eine neue deutsche Greuelgeschichte von einem belgischen Kriegsgefangenen namens Demoustier aufgetischt, der am 24. November d. 3. in Beklagenswertem 8u ftanbe in Mons   angekommen und berichtet haben sollte, er fei bis zum 4. November in dem Gefangenenlager Duedlinburg a.. ein­gesperrt gewefen, wo sich noch andere Goldaten ber alliierten Armeen befänden. Man habe ihnen in Quedlinburg   alle Zeitungen ent­Bogen und feit einem Jahre auch feinen Briefwechsel mehr gestattet, so daß sie nichts vom Ende des Krieges getoust hätten. Am 4. No Ungefähr 200 000 Kriegsgefangene, zumeist Defterreicher und bember sei er mit 3 anderen Gefangenen aus dem Lager enttoichen und unter tausend Schwierigkeiten über die holländische Grenge Ungarn  , befinden sich noch in Sibirien  , viele von ihnen schon seit geflüchtet. 1914. Die schlechte Unterkunft und Verpflegung läßt die Leute um Die Meldung der Etoile Belge" war in Deutschland   fofort und dem Wahnsinn anheim. Anstedende Krankheiten haben fundit­30 Jahre altern. Sie fallen vielfach der Neurasthenie, der Hysterie als eine der üblichen, zu bestimmten Zweden zurechtgemachten bar gewütet. Im Lager von Troigt find von 16 000 Gefangenen Lügennachrichten erfannt und als folche bezeichnet worden. Die mehr als 12 000 dem Zyphs zum Opfer gefallen! Jm Bager von inzwischen angestellten Ermittlungen haben die Richtigkeit diefer Krasnojarsk   forderte der Thpbus 6000 Opfer Das Internationale Annahme vollauf bestätigt. Es hat sich ergeben, daß sich in dem Komitee hat wiederholt den Obersten Rat auf die dringende Not­Lager Quedlinburg   seit März d. J. überhaupt keine alliierten Gewendigkeit der schleunigen Heimschaffung dieser Armen hing fangenen mehr, sondern nur noch russische   Striegsgefangene be- gewiesen. Ga ftehen aber Transporischivierigkeiten im Wege un finden. Der Belgier   Demoustier ist bereits am 22. Dezember fchaffungaloften dürften sich auf mehrere Milliarden Seconen be die Schwierigkeit der Beschaffung von Krediten. Die Heim­v. 3. aus dem Lager als freier rbeiter nach Bedarfen. Wenn nicht bald eine Besserung eintritt, fallen die Striegs­Iingen in Anhalt entlassen worden. In einer schriftlichen Er gefangenen ber vollständigen Vernichtung anheim. An Ort und tärung, die der Lagerbehörbe vorliegt, hat er freiwillig auf Stelle sind die Mittel nicht zu finden, den Gefangenen zu helfen die Heimschaffung nach Belgien   verzichtet. und the Leben bis zu ihrer Befreiung zu erhalten. Die givilisierte

Schlemihl machte eine lässige Handbewegung.

Obie Menschen! Ihre Berachtung bekümmert mich nicht mehr sehr. Ich bin ein alter Mann. Ich brauche nicht zu für­ten, zu lieben und geliebt zu werden, um alles zu berlieren, und feine Giteltelt läßt mich den Schatten vermissen. Auch die Men­schen beachten diesen Mangel nicht mehr sonderlich. Dem Reich tum verzeihen sie alles. Ich bin ein Mann ohne Schatten, aber ich bin darum tein Schurke, wie jene, die sich an der Not ihrer Mit­menschen bereicherten. Und doch berschafft auch ihnen das Geld| die Achtung und Ehrerbietung der Betrogenen. Der Besiz ist von geheimnisvoller Macht. Er muß nur groß genug sein. Er werben Sie heute als armer Teufel, als den Sie Ihre Umgebung tennt, auf ehrlichem Wege nur einigen Wohlstand, der Sie dem Streife, in dem Gie bisher lebten, nicht sehr entrüdt, so blicken die Menschen scheel und neidisch auf The Wohlergehen. Und die üble Nachrede findet hundert Werdächtigungen, um Ihren Erwerb miß­günstig zu beuten. Raffen Sie aber durch kühne Gannereten Meichtümer zusammen, die Ihnen ein verschwenderisches Leben hoch über Ihrer bisherigen Mitweit zu führen gestatten, und die Menschen bewundern Ihr Glück, fie liegen ehrerbietig zu Ihren Füßen und erschmeicheln Ihre Gunst. Reichtum übergengt die Menschen immer von der Vortrefflichkeit seines Besizers. Reich tum titgt selbst das Werbrechen, das ihn erwerben half. Er macht ben Spitbuben ehrlich, den Betrüger geachtet, den Narren all mächtig..."

Das tat ich. Aber ich habe den Beutel wieder." Sie haben ihn wieder!" rief Baul.

Ja, und das ist eine Geschichte, die Ihnen, junger Herr, zeigen mag, wie groß die Macht des Goldes ist über den, der ihr einmal verfiel. Ich saß in meiner Höhle in der Thebais und ver­tiefte mich in meine Studien. Mein treuer Pubel Figaro leistete mir Gesellschaft in meiner gelehrten Einsamkeit. Und nur selten ging ich aus, um mir Kokosnüsse und Bananen und die Gier der nördlichen Seevögel zu holen, deren ich zu meiner Nahrung be­durfte. Ich arbeitete an meiner Flora universalis terrae, und eines Tages beendete ich das umfangreiche Werk. Der Ehrgeiz, meine Arbeit von den Naturforschern Europas   gewürdigt zu sehen, trieb mich aus meiner Höhle. Ich wanderte nach Deutschland  . In Berlin   wartete ich einen nebligen Morgen ab und wagte mich end­lich boller Furcht und hoffnung in die dämmerigen Räume der Berliner   Universität, in denen ich meine Schattenlosigkeit nicht au fürchten brauchte es war der unglüdlichste Tag meines Lebens. Sch hatte nicht bedacht, daß ich unsterblich bin. Wohl war ich ge­altert und meine Kurtta trug die Spuren eines mühseligen, emi­behrungsreichen Lebens. Aber rascher als mir verstrichen der Menschheit die Jahrzehnte, Meine Studien stüßten sich auf das gelehrte Wissen meiner Zeit, und ich arbeitete, befeelt von dem Ehrgeiz, dieses Wissen um einiges zu bereichern. Und nun mußte ich erfahren, daß die Ergebnisse meiner Arbeit von den Gelehrten eines viel jüngeren Geschlechts längst überholt waren. Mein Wahrhaftig, auch den Nacren!" rief Baul erheitert und die Herr, die Achtung vor dem Alter zählt nicht zu den hervorragend Seltsamkeit seines Nachbarn bergessend. Aber nicht nur das ften Tugenden der Menschen. Und ein Greis gar, der sich der Gelb betört die Menschen. Mir fällt ba ein eines Erlebnis ein. Lächerlichkeit preisgibt, darf nicht auf Schonung Hoffen Gines Sommers befuchten mein Frennd und ich das alte Schloß von Berlin  , beladen mit dem Spott einer unerbittlichen Jugend. Burgt in der reizvollen Landschaft des oberen Saaletales. Ge Nie war ich bem gütigen Geschickt, das mir die Siebenmeilenstiefel gehörte einem Fürsten von Neuß  . Seine Nummer ist mit ents schenkte, so dankbar wie an jenem schimpflichen Tage. Mein Wert, fallen. Er hieß Heinrich wie alle reußischen Fürsten, und war die Arbeit so vieler Jahre, warf ich ins Schwarze Meer  . Ich eilte geistesgestört. Aber den armen Wäldfern galt der alte trefinatge in meine Höhle nach der Thebais, unt in der Verborgenheit an Mann noch immer als der Herrscher, den zu berehren ihnen eine sterben. Gebrochen, lächerlich vor mir selbst, aller Freude beraubt, selbstverständliche Pflicht war. Eine alte Gäuslersfrau, die im faß ich dort, und mein Budel Figaro trauerte mit mit. Ich fühlte Walde von Burgt dürre Nadeln zusammenharfte, um ihre Hauts- mich zu müde, um noch Kokosnüsse aus Afrika   zu holen. Ich fchlachtenen Bürste damit zu räuchern, wurde sehr böse, als mein wartete in regungsloser Verzweiflung auf den mildtätigen Tob, Freund im Gespräch mit ihr ben Frrfinn des Firsten erwähnte. der mir nicht beschieden war. Gar bald sollte ich erfahren, daß Sie sagte giftig: tu, devagen ist unser Berfcht, wenn' t ooch auch dieses neue Leid nur das Wert jenes teuflischen Fremden berrickt is!" war, dem ich meinen Schatten verkauft hatte. Wohl, ich hatte feinen Glücksbeutel von mir geworfen ich glaubte mich dadurch der Macht des Fremden entzogen. Aber er besaß meinen Schatten und ich war in seiner Hand. Ich erinnerte mich seiner Worte: Sie haben mein Gold und ich Ihren Schatten, das läßt uns beiden feine Ruhe. Hat man je gehört, daß ein Schatten von seinem Herrn gelassen hätte? Ihrer zieht mich Ihnen nach, bis Sie ihn wieder zu Gnaden annehmen und ich ihn los bin. Was Sie ver­fäumt haben aus frischer Luft zu tun, werden Gie nur zu spät aus Ueberbrud und Langeweile nachholen müffen; man entgeht seinem Schidjal nicht. Diese Borte des Fremden, gesprochen in jener

w

Schlemil lächelte teise und sagte: Ja, auch bas ist eine Anekbote von der naiven Dummheit der Menschen ich tönnte Ihnen noch herzhaftere erzählen. Aber wo blieb ich stehen ia, Reichtum macht auch den Narren allmächtig. Und ich, der ich nur ein Narr war und nichts Schlimmeres ich war reich, denn ich befaß den gauberhaften Güdsbeutel

Den Sie von sich warfen!" fiel ihm Baul in die Rede. Sie warfen ihn von sich, durchwanderten auf Ihren Siebenmeilen stiefeln die Länder der Erde and studierten die Geographie ber Pflanzen."

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ich flog