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g UN g der beiden soziaNst�chen Parteien fttr da< ganze Frei- staatgebiet zu vollziehen, haben dieie Verhandlungen am Sonnabend stattgefunden. ES kam auf ihnen zu folgenden Vereinbarungen: Ueber das gemeinsame Programm für den Freistaat Tanzig soll ein am 11. Januar 1920 in Tanzig stattfindender gemeinsamer Parteitag beschließen. Nach der Einigung sollen in allen Orten des Freistaatgebietes Neuwahlen der Vorstände stattfinden, die erstmalig paritätisch zu besten sind. Die Aufstellung der Kandi« daten liste fin"den Volkstag erfolgt auf einem späteren Parteitage. Eine am Sonntag in Danzig   stattgehabte ge- meinsome Sitzung der Vertrauensmänner der beiden Dan- ziger Ortsvereine ist diesen Beschlüssen der beiden Vorstände beigetreten. Auf dem gemeinsamen Parteitage am 11. Ja« uuar in Danzig   soll ferner die Wahl des Landesvor- st a n d e s vorgenommen und die Zusammenlegung der bei- den Danziger sozialistischen   Zeitungen beraten werden.
firmer Gehme! DieFreibett' findet nun selber in ihren Oehme-Enthüllungen ein Haar. Ehemalige Angehörige der ValkSmarinediviston wenden sich in einer entrüsteten Zuschrift gegen die Oehmesche Darstellung der Dezeinbertaa«, und Oehme bekommt zu hören, daß seine Schil- derung des Verhaltens der VolkSmarinedimsion in jener kretischen Zeit unwahr und verleumderisch sei. Na, darüber mag sich Oehme selber mit seinen Parteifreunden auseinandersetzen. Einstweilen geht cS ihm wohl wie demMenschen rnnnenS Meier' boi Wilhelm Busch  : Ohne Hören, ohne Sehen Steht der Gute plötzlich da. Und er fragt, wie dieS geschehen Und warum ihm dieS geschah!
Lächerlich unö furchtbar. Die Urteile im Falle H e l m h a k e und M a r l o h haben von unserer Seite schärfste Verurteilung erfahren. Die sittliche Em- pörung über den Freispruch bzw. die ganz geringe Bestrafung von Offiziersmördern ist in jeder Weise gerechtfertigt. Trotzdem muh eS zurückgewiesen werden, wenn dieRote Fahne' auf Grund dieser Urteile ganz verallgemeinerte und durch nichts gerecht- fertigte Anklagen gegen die Regierung und die Sozialdemokratie erhebt. Mit welcher Leichtfertigkeit und Gewissenlosigkeit sie dabei verfährt, daS zeigt folgende Gegenüberstellung in ihrem Artikel: 21 katholische Handwerksgesellen werden in München   im Mutrausch abgeschlachtet,.weil man sie für Spartakisten hielt. Das bestialische Verbrechen wird durch lächerlich geringe Strafen geahndet von denselben Richtern, die seit Monalen gegen Revo- utionäre Bluturteil auf Bluturteil fällen. Lindnvr, der auf den Renegaten Auer schoß, wurde zu einer furchtbaren Strafe verirrteilt. Die Haupttäter de» GesellenmordeS erhielten jeder vier- zehn Jahr Zuchthaus. Lindner erhielt ebenfalls vierzehn Jahr Zuchthaus. Die.Flöte Fahne' bekommt es also fertig, genau diese! be Strafe einmallächerlich ge- ring" und das andere Malfurchtbar" zu nennen, nur weil sie da? «ine Mal gegen ihre Gegner, da» andere Mal gegen ihren An- Hänger verhängt wird. Das ist umgekehrte Klassenjustiz, und da- mit fördert man den Kampf der Gerechtigkeit auch nicht.
Zur Stillegung ües Löwesthen Setrlebes. Ten P. P. N. wird berichtet: Die Stillegung von Löwe mußte. wie schon in den Zeitungen erwähnt, wegen Kohlenmangels erfolgen. Der Löwesch« Betrieb besitzt nur die Vorräte, die er- fordcr'ich sind, um den Betrieb bei etwa eintretendem Frost vor dem Erfrieren zu schützen. Di>e ungünstig« Versorgung der industriellen Betrieb« Berlin  « ist eine Folge des plötzlich eingetretenen Frostwetter», da» die Binnenschiffahrt ganz erheblich behindert hat. E» sind 175 für Berlin   bestimmte Kohlenkähue festgefrorcn. Infolge de» einge- tretenen Tauwetter» ist wohl zu erwarten, daß die Hindernisse be- hoben werden können, so daß die Kähne, die für Berlin   bestimmt sind, fvei werden und daß damit die Industrie Berlin  » über die Schwierigkeiten der Kohlenversorgung himoegkommt. Auf der ganzen Elbe   herrscht Sonnenschein und Tauwetter. Der Eisgang auf der Mittelelbe ist nicht fahrtstörend, so daß die gesamte Schiffahrt wieder aufgenommen wurde. Von der unteren Elbe   liegen Nachrichten über Wiederaufnahme der Schiff- 'ahrt noch nicht vor, ist jedoch begründet anzunehmen, daß auch hier wenigsten» bis Homburg  , wie auch sonst auf dem ganzen Flusse, die Schiffahrt wieder m Gang ist.
kleine politssche Nachrkchtea. Ende des Hamburger   �Belagerungszustandes. Auf Anregung unserer Genossen hat die ReichSregieruitg die Aufhebung d e S Belagerungszustandes für Groß-Hamburg und für daS Freihafengebiet verfügt. Die Hamburger Bürgerschaft hatte be- reitS vor Monaten durch den Senat bei der Reichsregierung eimen dahingehenden Antrag gestellt, der zu diesem Beschluß der Reichsregierung mitgewirkt haben dürfte. Sachse»« Lehrer für die weltliche Schule. In Dresden  tagt zurzeit ein« Vertreterversammlung de» sächsischen Lehrer- verein«, die gegen das von der Nationalversammlung beschlossene Schulkompromiß Stellung nahm und für Sachsen   die weit- kr che Schule forderte. Es wurde vom Reich der Erlaß eines RcichSschulgefetze» verlangt, ferner wurde beschlossen, den sächsischen Lehrerverein auf gewerkschaftliche Grundlage zu stellen. Endlich wurde eine Arbeitsgemeinschaft der sozial- demokratischen Lehrer Sachsens   gebildet und der Arbeits- gemein schaft der sozialdemokratischen Lehrer Deutschlands   ange- schlössen.
Jnöustrie und hanöel. Börse. Tie Börse beschloß da? Jahr in durchaus fester Haltung bei ouf einzelnen Gebieten ziemlich lebhaftem Geschäft. Amsehnliche Kursbesserungen wiesen namentlich AuSlandspapiere auf. wie etwa Shantung, die Proz., Canada  , die 5l) Proz. und Deutsch  - Uebersee  , die 23 Proz. gewannen. Am Montanmarkt zeigte sich Kaufbegehr für Bismarckhütte, Mannesmann-Röbrenwerke. f'bersMesischc KokZ und Phönix: auch Schiffahrtsaktien stellten sich höher; von Farbwerten hatten Badische Anilin die Führung. Rüstungspapiere waren im allgememen wenig verändert; auch heimische Anleihen wiesen nur ge- rinafügige Veränderungen auf. Kriegsanleiben stellten sich auf unverändert 77 Fremde Renten waren unbeachtet.
GroßSerlln heiliges vonuerwetter. von Arno Nadel  , Mafchinengewehrdichler derFreien Welt'. Heilige» Donnerwetter! Kommen die Leute daher und sagen, was ich so dichte, härten sie sich längst in Adolf Hoffmannscher Proia an den Sliefetsohien abgelaufen. Heilige» Donnerwetterl Da» Proletariat kann noch viel mehr ertragen. ai» Zeilenichinderei. Laßt mich doch! E» est eben mein Beruf. Für radikale KindStaufen, Fackelzüge und Weißbierorchideen halte mich bestens empfohlen. Telephon Norden V7S8. Honorar nach Ueberrinkunst. E« lebe die Freie Welt! Sir hat mich und meinen Gallimathia» und da« Abonnementsgeld erhöht. Sie erscheint einmal wöchenlilch jedesmal Mittwoch». Wa» wollt ihr mehr? Heiliges Donnerwetter!
Silvester. Also fangen wir an: Wieder einmal geht ein Jahr zur Neige. Wenn wir auch einerseits nicht sagen können, daß... hm.... so hoffen wir doch... hm... So geht es nicht. Fangen wir nochmal an: Stlvesterglocken läuten ein alteS Jahr ins Grab. Ein Jahr der... hm... der. wie kann man gleich sagen... hm. So geht es auch nicht. Ach was, reden wir nicht davon. Ich wünsche jedem etwas Warmes zu trinken. Das weitere wird sich schon finden I _ Paulchen. Die neuen Tarife. Wir geben«in« Zusammenstellung der neuen Tarife, die für Straßenbahnen und Hochbahn   am 1. Januar 1920 in Kraft treten. Auf den Linien der Großen Berliner  Straßenbahn kostet die Einzelfahrt 30 Pf., die Sammelkarte zu 7 Fahrten 2 M., die Monatskarte für eine Linie 23,50 M., für zwoi Linien 80 M., für drei Linien 89 M., für alle Linien 00 M., die Schülermonatskarte 8 M., die Arbeiterwochenkarte für 8 Wochentagsfahrten 1,60 M., für 12 WochentagSfahrten 3 M. Auf den Anschlußlinien nach Spandau   kosten die Strecken von Spandau  nach Neukölln 40 Ps., nach Kupfergraben 40 Pf., nach Bahnhof Jungfernheide 85 Pf., von Spandauer Bock nach Spandau   80 Pf., nach Neukölln 80 Pf., nach Kupfergrabcn 30 Pf., von Siemensstadt  nach Spandau   30 Pf., nach Bahnhof Fungsernheide 30 Pf. Di« Berliner Städtischen Straßenbahnen, die früher Siemen? u. HalSkeschen Berliner Elektrischen Straßenbahnen, die Berliner Ostbahnen und die Eöpenicker Städtisch« Straßenbahn nehmen' den neuen Tarif der Großen Berliner Straßenbahn an, jedoch mit den Abweichungen, daß auf den Berliner   Städtischen Straßenbahnen die Monatskarte für alle Linien 23,50 M. und auf der Eöpenicker Elektrischen Straßenbahn die Monatskarte für«ine Linie 12 M., für alle Linien 18 M., die SchülermonatSkarte 6 M., die Arbeiter- Wochenkarte, ohne Umsteigcbcrechtigung. 2 M., mit Umfteigeberech- tigung 2,50 M. kostet. Auf der Hoch- und Untergrundbahn kostet die Fahrt bis zur 6. Hallestelle in 3. KI. 30 Pf., in 2. Klasse 45 Pf., darüber hinaus in 8. M. 40 Pf., m 2. Kl. 60 Pf. Auf der F l a ch. bahn nach Lichtenberg   kostet die Einzelfahrt 25 Pf., die Monatskarte 12,50 M., die Schülerkarte 5,50 M., die Arbeiterwochen- karte 1B0 M. Im Uebcrgangsverkehr mit der Hochbahn beträgt der Zuschlag 10 Pf. Der UebergangSverkehr zwischen Hochbahn   und der Städtischen Straßenbahn hört auf. Kleinarbeit. Unsere Partei befindet sich augenblMch tn keiner beneidenS- werten Lage. Bon rechts und links fallen uns Drohnen an und suchen die Unzufriedenheit über die gegenwärtige schlechte Wirt- schaftliche Lage uns und unseren Parteigenossen in der Regierung aufzuhalsen. Dabei sind die bestehenden Verhältnisse nur die Folge einer katastrophalen Welterobererpolitik, deren Verhäng- niS von jedem von uns längst vorausgesagt wurde. Eine Partei nun, die solchem organisierten Ansturm trotzt, beweist, daß sie von der inneren Berechtigung ihrer Taktik fest durchdrungen und durch leeres Wortgeklingpl nicht beiseite gaste A werden kann. Der 9. November 1918 nahm dem deutschen   Volke jede poli- tische Fessol; mittels des Stimmzettels kann auf legalem Wege die Räterepublik ihren Einzug halten, vorausgesetzt, daß die Mehr- heit der Wähler dies wünscht, und nur solche Kandidaten wählt. Damit allein fit schon der Grundstein zum zukünftigen Aufbau deS deutschen   VolksstaateS gegeben. Ein Gefühl der Befriedigung ist nirgend« vorhanden. Dennoch fällt uns die geschichtliche Aufgabe zu. der Baumeister der Demokratie zu sein. Sind wir alle von dieser Aufgab« durch- drungen? Den Anhängern der einzelnen Parteien bat sich eine gewisse Apathie �Gleichgültigkeit) bemächtigt; sie erwarten alles Herl von ihren Führern und geben sich einer Illusion hin. die nie Wirklichkeit werden kann. Besser leben können, heißt mehr Anteil nehmen am politischen Leben; heißt mitraten und mittaten im Kreise seiner Gesinnungsfreunde. Auch uns hat die Revolution starken Zuwachs gebracht; da» wurde erwartet. Gucken wir uns aber in unseren Mitgliederfcer- sammlungen um, sehen wir fast immer dieselbe» Kampf- genossen, mit denen wir schon so manches Körnchen Salz haben schlucken müssen. Wir wollen niemanden vor den Kopf stoßen, aber gesagt soll es werden bei der Kleinarbeit fehlh unser Zuwachs bald ständig. Lesen Ivir die Biographien unserer toten und noch lebenden Führer; sie alle kannten nur eine Lebensaufgabe: das Wohl der Partei. Verfolgungen achteten sie nicht, konnte., sie nicht veranlassen, von dem als richtig erkannten Weg abzulassen. Nehme» wir uns daran ein Beispiel; mehr Anteilnahme am Parteileben! Kopfhänger brauchen wir nicht. Jede Kleinarbeit ist die Vorstufe des Erfolges; an dieser Kleinarbeit muß sich jeder beteiligen. Wir wollen gänzlich aus der Negation heraus; müssen auf» klären, die Köpfe weiter revolutionieren, darum. zeigt sich in der K l e i n a r b e' t für die Partei erst der w a h r e, üderzeuguuaStreu« Sozialist.
Berschtevmig der Wahl der MternbetrSte. Mehrfachen Wünschen entsprechend hat die Scdulabteilung der Regierung in Potsdam   inAenderung ihrer Verfügung vom 26. No« vember den WabUermm für dir Elternbeiräte ouf Sonntag, den 22. Februar 1920, festgesetzt. Dieser Termin ist un- bedingt einzuhalten._ Christliche Nächstenliebe. Ein erhaben«? Bild christlicher Nächstenliebe und Duldsamkeit konnte man am Montag, den 2K. Dezember, aus dem Friedhof in Stahnsdorf   beobachten. Dort sollte eine Genossin zur Ruhe bestattet werden, welche nicht der Landeskirche angehörte. Vom Sarglieferänten war die Versicherung gegeben, daß dem nichts im Wege stehe, wenn in der Leichenhalle einer der Genossen einige Worte spräche, auch sollte der Sängerchor am Grabe singen und die Kranzdeputationen Widmungsworte spreche» Der Sarglieferant hatte die Anmeldungen übernommen; als jedoch die Leichenfeier beginnen sollt«, wurde jedes Reden zunächst untersagt, selbst gesungen sollt« nicht werden und erst nach langen erregte» Debatten ließ sich der Herr Inspektor herbei, einige Worte am Grabe zu gestatten. AIS   die Leiche bereits aus der Halle heraus war. kam der Bescheid, daß auch dort ruhig hätte gesprochen werden können. Unsere Genossen grüßten, wie eS sich für anständige Menschen geziemt, die Leichen, welche vom Geistlichen gefolgt an ihnen vorüber geführt wurden; als jedoch unsere Genossin zu Grabe ge- führt wurde, hielt eS der amtierende Geistliche nicht für nötig, die Tote zu grüßen. Das ist christliche Nächstenliebe und Duldsamkeit. Die Geistlichkeit, die uns immer predigt, daß im Tode alle Menschen gleich sind, geht da mit einem wunderbaren Beispiel voran. Konnte wohl jener Geistliche besser beweisen, wie notwendig es ist, endlich sich von solchen geschäftslüsternen GlaubenShelden freizumachen? Dank verdienen die Herren für ihr Benehmen; denn nichts formt sich klarer als solches in den Ruf um: RauS au» der Landeskirche, wer religiös ist!
Stockung in der Berliner   Kohlenversorgung! Die wechselnde Wetterlage der letzten Tage hat in den Kohlen- zufuhren wieder eine empfindliche Störung eintreten lassen, so daß im Augenblick nicht nur die private Industrie, sondern auch die öffentlichen Werke, wie Gasanstalten und Elcktrizi- tätswerke vor ernsten Schwierigkeiten stehen. Während der letzten Eisenbahnsperre war eS möglich, diese» für das Allge- meinwcchl wichtigen Anstalten etwa? mehr Kohle als gewöhnlich zu liefern, so daß eine, wenn auch sehr bescheidene Reserve angelegt werden konnte. Infolge deS Hochwasser? am Rhein   ist der SchiffSver- kehr doxt zum großen Teil« i n g e st e l l t und aus der O d e r sind zahlreiche K o h l« n k äh n e, die für Berlin   bestimmt waren, ein�- gefrrren T»e E senoa.;n«st nicht i" der Lage, auch bei noch stärkerer AuSrnchung deS Gütertransportes augenblicklich das Kohlen-defizit auszugleichen. Bei den Gasanstalten und auch bei den Elektrizitätswerken ist die Lage im Augenblick so. daß gerade der Tagesbedarf sichergestellt werden kann. Man hofft, daß bei Anhalten deS Tauwetters in den ersten Tagen des Januar sich eine Entspannung der Lage bemerkbar machen wird
VorzugSkurse für Heimkehrer für die Zeit vom 1. bis 11. Januar 1920: Amerika   j England j Frantreia, I Belgien Noten> Sckeck Noten! Scheck Noten| Scdeck Noten 1 Scheck 48 43 185| 165| 450\ 410| 455\ 415
LiebeStragödie am Heiligabend. Eine Liebestvagödie hat sich am Heiligabend in der W i l h« l m. st r a ß e 55 abgespielt. In dem Hause bewohnt« ein 27 Jahr« alter VerwaltnngSsekretär Franz S u l z e r gemeinsam mit der 25 Jahre alten Modistin Felicia K o r n o w i tz ein möbliertes Zimmer. Das Paar hatte vor den Feiertagen erzählt, daß ti verreisen wolle. So fiel es zunächst nicht auf, daß es auch nach den Feiertagen noch nicht gesehen wurde. In Wirklichkeit war es aber zu Hause ge- blieben. Dienstag wurde es in seinem Zimmer t o t aufgefun­den. Ein Arzt stellte fest, daß es sich mit Leuchtgas ver- giftet hatte und schon seit fünf Tagen tot war. Die Leichen wurden beschlagnahmt und nach dem Schouhause gebracht. Was die jungen Leute in den Tod getrieben hat, weih man noch nicht.
Ein Auto von der Straße gestohlen. Ein wertvoller Kraft- wagen wurde von unbekannten Dieben gestohlen, a!» er vor dem Hause Hardenberg st ratze 3 hielt. Es ist, ein sechssitziger schwarzblau lackierter Wagen, ein Benz-Landolaa Nr. In 6092, und trägt di« Motor, und Fabriknummer 18 337. Das Coupe ist hell- grau ausgeschlagen, d!« Beschläge sind mattgelb, der Aschbecher und der Sprecher vernickelt. DaS Verdeck ist außen angebracht, der Wagen auffallend hoch. Er hat einen Spitzkühler und ist 119 000 M. wert. Auf seine Wiederherbeischaffung sind 10000 M. Beloh- n u n g ausgesetzt. Nachrichten sind an Kriminalwachtmeister Werk. meister im Berliner   Polizeipräsidium zu richten. Der RcichSbund der Kriegsbeschädigten, Abt. Ckarlottenburg, veranstaltet am Freitagabend 6 Uhr imMarmorsaal am Zo' ein Wohltätigkeitsfesi zugunsten der HirnerbliebeneN der im Kriege Ge- fallenen und der SwwerkriegSbeschädigten. Namhafte Kräfte haben ihre Mitwirkung zugesagt. Der Botanische Garte« in Dahlem   ist am Sonntag von 11 1 Ubr dem allgemeinen Besuch geöffnet. Kinder unter 10 Jahren haben keinen Zutritt. Nudow. Der ehemalige Kieler Matrose. In seiner Mvrgen- ausgab« vom 23. Dezember schrieb derBerliner   Lokal. a n z e i g e r":In der kleine» Gemeinde Diepensee besteht ein Konflikt wegen des Anusvorstehers. Dort wurde bisher das Amt ehvenamtlich ausgeübt. Der neugewächlte Amtsvorsteher, ein früherer Kieler Matrose namens Schulze, verlangt ein JahreSgehalt von 8000 M.; hiergegen sträuben sich jedoch die Ge- meindemitglieder." Dazu schreibt un» dxr Angegriffen«: Ich bin vom Kreistag am 30. Cftdber d. I. zum Amts. Vorsteher des Amtsbezirks Rudow  , wozu auch Diepensee ge« hört, gewählt, bis dato aber noch nicht bestätigt. Somit ist eine G e- Haltsforderung meinerseits noch gar nicht s» Frag« ge- kommen. Ebensolvenig kann von einem Konflikt die Red« sein. Im übrigen werden sich die Herren Reaktionäre damit abfinden müssen, daß in einer sozialen Republik   derartige von Ar- beiwr» besetzte Posten bezahlt werden. Wenn jn dem Artikel bohauptet wird,bisher wurde daS Amt ehrenamtlich ausgeübt,' so doch mir deshalb, um die Interessen einer Klasse zu wahren und statt auf Befolgung der Gesetze größte Sorgfalt zu legen, sich selbst absichtlich gegen die Gesetze zu. vergehm, um persönlichen Vorteil für sich herauszuschlagen. Vor etwa 3 Wochen versuchte der alte Amtsvorsteher. Ritter- gutsbesitzer Karl W re d e aus Tiepensee, 22 Fettkühe zu verschieben. Tief« wurden auf dem Bahnhos Grünau   von dem kommunalen Arbeiterrat von Bohnsdorf   beschlagnahmt und an die Ein» wohner von Bohnsdorf   und Grünau   abgegeben. Man ersieht, wie notwendig es ist, endgültig mit diesen Patrioten und Volksbe- glückern von früher aufzuräumen. Das sind die Herren, die heute für die Aufhebung der Zwangswirtschaft eine rege Propaganda entfalten, um nach ihrer Meinung dem Volke mehr Lebensmittel zuzuführen. Jn Wirklichkeit ist ihnen aber an des Volkes Wvljl nicht» gelegen. Komödianten vom reinsten Wassert'