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heutsche Delegation wird ihrerseits alle möglichen Anordnungen für eine möglichst rafche Abfahrt der Züge treffen.

Man nimmt an, daß, sobald der Plan voll zur Durchführung gelangt, täglich fechs. bez stebentaufend deutsche  riegsgefangene ne Deutschland   zurüdbefür bert werben tönnen.

Streffausdehnung in Oberschlesien  .

Der oberschlesische eisenbahnerftrell hat am Sonnabend und Sonntag an Ausdehnung zugenommen, doch bürfte er ton might allaulanger Dauer sein, ha bie Bentrafleitung der Gewert fchaften die Unterstützung für den Streit in Oberschlesien   ab­gelehnt hat und auch die Beamtenorganisation abas Ichnt hat, fich am Streif zu beteiligen.

Dagegen steht ein Sympathie streit der Arbeiter und An­geftellten der oberschlesischen Steinbahnen in Aussicht. Die Bahnhöfe, auf denen gestrekt wird, find zur Verhütung von In­ruhen durch Reichswehr uns Sicherheitspolizei besest worden. Bisher ist die Ruhe nirgends gestört. Die Streifenden sind auf die Opferwilligkeit ihrer Rameraben angewiesen. Der Berfonen verkehr wird his jept aufrechterhalten, boch, ist viel fach der Güterverkehr lahmgelegt.

Generalstreißhehe.

Der Aufruf, gi dem fich Unabhängige und Kommunisten in der Freiheit" brüderlich bereinen, um zum Bioteststreit gegen das Betriebsräte gefeß aufzufordern, ist zwar gerade in diefer Stunde ein besonders schweres Verbrechen am Bolle, aber er bedeutet wenigstens offen eine ebriide Stampfanlage gegen Regierung und Parlament. Weit abstoßender und widerwärtiger mutet die Art und Weise an, in der die Rote Fabne" für den Generalstreit Propaganda madit.

Rebner: Der Krieg fel gekommen, weil wir unfittlich waren. Wir müßten Gott danten, daß es fo gelommen sei. Dane mußten zu Ehren der Deutschnationalen die germanischen Götter Leider habe sich ein Jube Lofi  und Göttinnen aufmarschieren. darunter gefchmuggelt, das machten die Juden immer Juden raus! Schieber gewefen, Jefus, der blonde, blauäugige, gradnafige", Jehova fei ein Lump, ein Epigbube, sei der Gott der habe den Saß gegen die Juden gepredigt.

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Diefes unflätige Gewäsch ging ielbst einem fonfervativen Pfarrer an die Nieren und aus einem Gefühl des Ekels und der Empörung nahm er sich in der Distuision den Lehrer" box und Sie befigt nämlich nicht den Mut, offen Bierzu aufzufordern. zeigte ibm, gefügt, auf eingehendste Sachtenntnis, daß das Steferat wohl aus Furcht, vor einer eima für fie entstehenden Rieberlage. ebenso dumm wie gemein und bezeris getoefen wäre. Sie Daraufhin großer Lärm, wüste Peichimpfungen, ein persönlich ge und so sucht fie unter einem Vorwande Müdendeckung. forbert nämlich die Arbeiterschaft auf, am 15. Januar die ge- baltenes. beleidigendes Schlußwort, des Jugendbildners" a fallenen Kämpfer durch Arbeitsrube zu ehren". Uns dünkt diese Uns dünft diese endete die nationale, treudeutiche Radauveranstaltung. Daß der Vorsitzende die jetzige Regierung famt und sonders Art von Heubelei höchst, widerwärtig. Unter der Waste der Sumpengeindel" nannte, nur nebenbei. Das ist Voltsauftlärung! Une tun die Kinder leid, die diesem Bietät foll der politische Stampf, ausgefochten werden. haben wir es nicht früher von den Pfaffen genau so gehört, Pädagogen anvertraut sind I wenn diefe zur Erhaltung der Religion" von den Kanzeln herab Politik trieben und gegen die Sozialdemokratie bepten? Es scheint feine flerifale Humanier zu geben, die von den Kommunisten nicht begangen wird.

Sie hat Grundsätze!

Danksagung.

Genosse Eduard Bernstein   bittet uns um Aufnahme folgen­der Beilen: Aus Anlaß meines fiebzigsten Geburtstags sind mir bon nas und fern, aus der Feder von Gesinnungsgenossen und Freunden, vom Bur rechten Seit erinnert Stresemann   wieder einmal Bolitifern wie von Wissenschaftlern Glüdwunschschreiben und aus Bergarbeiterforderungen in Niederschlesien daran, daß die Deutsche Volkspartei  , zu deren er dem Auslande- Glückwunschtelegramme in so großer Bahl auge. 3m nieberschlenschen Bergrepler find die Bergfente mit 2ohn- leuchteten Säuptern er gehört, Grundläge bat. Gerade gangen, daß es für mich eine Unmöglicht eit ist, fie alle einzeln Im nieberschlenschen Bergrepler find die Bergleute mit 2ohn noch früh genug, um diese unnatürliche Tatsache nicht in Ver- au beantworten. Möge es mir daher verziehen werden, wenn ich in forderungen hervorgetreten, bie eine Berdoppelung der gessenheit geraten zu lassen: Und zwar erinnert er an die diesem Falle einmal in einer persönlichen Sache die Preſſe in An­iesigen Lohnfäge bedeuten. Sie verlangen, rückwirkend ab 1. Jo- Grundsätze in einem Artifel, in dem er zu dem Antisemi- spruch nehme. nuar, eine 2ohnerhöhung von 100 Bros. fowie eine Betismus Stellung nimmt. fchaffungsbeihilfe von 1000. uns für jedes Kind von Zu dieser Frage äußert sich das Partetorgan der Deut­200 9. befonders. Auch die Erhöhung der Witwen und schen Volkspartei" folgendermaßen: validenpension wird gefordert. Die Forberungen follen bis spätestens 15. oder 20. 5. M. burmgefeht sein. Eine große Me. bierkonferenz, bie Sonntag in Gottesberg stattfand, bes䃭tigte sich mit diesen Forderungen.

Hohe Forderungen.

Auf dem Bahnhof agensw Lang hielt der Gewer?.. fchaftsbund beutscher Eisenbahner eine Bersammlung ab, die zu ber Frage ber enerungszulagen Stellung nahm. In einer Entschließung wurde die fofortige Erhöhung der Zeuerungszu­fage un 300 Bros. geforbert.

Der Ausnahmezustand im Westen.

Der Militärbefehlshaber der Regierungsbezirke Düsseldorf  , Arnsberg  , Münster   und Minden   wird mit Zustimmung des Reichstabinetts eine Berordnung folgenden Inhalts er laffen:

Die Not der Beit macht es befonbers notwendig, daß das deutsche Belt seiner böllischen Eigenart sich wieder be­wußt wird und alle geistigen und sittlichen Werte, die in ihm beben, herausarbeitet. Dazu will die Deutsche   Volfspartei nach Sträften mitwirken. Dagegen betämpft sie alle Berseßungs­bestrebungen, bie an Stelle des Befenntnisses gum nationalen Staat und zum deutschen   Boltstum das Weltbürgertum feben wollen. Gie verwirst alle Bestrebungen, die unser Deutsch bum zurüddrängen, wollen zugunsten internationaler und wefensfremder Auffassungen. Der sittliche und wirtschaft, liche Wiebermufbau unseres Volkes kann nur. gelingen, menn wir zurückkehren zu den alten Grundsägen von Treue, Glauben, Ghr­lichfeit und Unbestechlichkeit im öffentlichen Dienst, in Handel und Wandel, Alle anders gearteten Gesinnungen bekämpft die Deutsche  Boltspartei, gleichoiel von welcher Seite sie fommen."

Stresemann behauptet, aus dieser Erklärung gebe hervor, daß die Partei es ablehnt, einen grundsäglichen Anti­semitismus zu betreiben. Aha! Also doch um Himmels­willen nicht auf Grundfäge feilegen, sondern immer bibich weibeulig lavieren und die Verschwommenheit der praktischen Politik, dię, man aus der nationalliberalen er gangenbett erblich übernommen hat, hübsch hin­übertragen in die Grundsätze der Deutschen   Balkspartei!" Daß der Stampf gegen wesensfremde Elemente und die Eigenart start anti­Betonung der deutschbölkischen Jebe Betätigung burch 23 art, Schrift oder andere femitischen Einschlag enthält, der dadurch, daß er nicht Maßnahmen, die darauf gerichtet ist, lebenswichtige Be- ehrlich als das hervortritt, was er ist, nicht gerade font pathischer wirft, ficht einen so prinzipienfesten Mann wie triebe zur Etillegung zu bringen, wird verboten Stresemann nicht weiter, an.

Mit Buftimmung bes egierungstommiffara ordne ich auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten   vom 11. Ja muar 1920 für... tm Interesse der öffentlichen Sicherheit folgen­des an:

Is lebensrichtige Betriebe gelten bie öffentlichen Ber. Yehrsmittel sowie alle Anlagen und Einrichtungen zur Er zeugung von Gas, Wasser, Elektrizität und Rohle. Zuwiderhandlungen werden nach Maßgabe der Verordnung des Reichspräsidenten   vom 11. Januar 1920 bestraft.

Diese Berordnung tritt sofort in Kraft.

Bum Militärbefehlshaber für die Regierungsbezirke Düsseldorf  , Arnsberg  , Münster   und Minden   ist vom Reichswehrminister der General v. Watter ernannt worden. 8um Regierungsfommissar wird der Reichs- und Staatsfommiffar Severing ernannt.

Jm Lattenarrest.

Erinnerungen aus der guten alten Betr bon Arno Reich arb.

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Nationalistische Gotteslästerung.

das

Ich danke den Schreibern auf diesem Wenge von Herzen für die so überaus wohlwollenden Worte, die sie meinem Streben gewidmet haben, mit meinen besten Kräften dem Werk der wirtschaftlichen Be freiung, der geistigen Gebung und, der solidarischen Verbindung der Bölfer zu dienen. Wenn es zum Ausharren in diesem Streben noch der Aufmunterung bedurfte, so ist sie mir in diesen Tagen durch die vielen Beweise nachsichtiger Anerkennung in mehr als ausreichendem Maße zuteil geworden.

Einer Zuschrift, die mich besonders ergriffen hat, glaube ich öffentlich gebenten zu sollen, be sie zugleich als ein Symbol für eine der größten Aufgaben unserer Beit gelten fann. Ein gleichgesinnter französischer Freund schließt seinen Brief nach Bemerkungen, die sich auf meine Verson beziehen, mit folgenden Worten:

" Ich wollte Ihnen erst Blumen schiden. Aber was sollen Blumen inmitten dieses traurigen, rauben, burch so viele Tor­heiten verschlimmelen, für so viele Sinder tödlichen Winters! Ich bitte Sie daher, für Ihre Unterstüßungsgtvede. den beifolgenden bescheidenen Beitrag eines Siegers" anzunehmen, der sich der Solidarität aller im Unglüd nur zu bewußt ist."

Der diesem von, echtem Gefühl diftierten Schreiben beigefügte Betrag von 500 m. ist von mir einer Störperschaft zugewiesen wor den, von der ich sicher bin, daß sie ihn im Sinne des Gebers-vers wenden wird. Den Brief selbst aber glaube ich als ein wertvolles persönliches Andenten aufbewahren zu dürfen.

Berlin- Schöneberg  , den 8. Januar 1920.

Eduard Bernstein  

Meichsrecht bricht Landrecht. Nachdem der Neichspräsident burch Verordnung vom 11. Januar 1920 auf Grund des artifels 48 Abj. 2 der Reichsverfassung für bie Regierungsbezirfe Duffeldorf, Arnsberg  , Münster   und Minden   die nötigen Maßnahmen zur Wiederherstellung ber öffentlichen Sicherheit und Ordnung getroffen hat, wird, wie die preußische Staatsregierung mitteilt, der auf Grund des preußischen Gesetzes über den Belagerungszustand bom 4. Juni 1851 berhängte Belagerungszustand, someit er innerhalb, diefer Gebiete noch besteht, aufgehoben.

Dant an Bofens Beamte und Lehrer. Der Regierungspräsident b. Bilom veröffentlicht, als stellvertretender Oberpräsident der Proving Posen eine Bekanntmachung, die unter Hinweis auf den Uebergang der Staatshoheit auf Bolen den preußischen e. amten und Lehrern für ihre treue Arbeit in der Oftmarf bes preußischen Staates bankt.

Und

28ie weit deutfcnationale Agitatoren geben, zeigte eine Bere fammlung des Ausichusses für Boltsaufklärung, die dieser Tage in Tempelhof   stattfand und zu der Juden keinen Zutritt batten. Nachdem der Borsigende tüchtig auf die Juden geschimpft batte, hielt Behrer Wolf Hornier einen Vortrag über Die Lebens. aufgabe des deutschen Bolles", der eine tonfufe,-verzerrte Dar stellung der germanischen Myrbologie gab. Einleitend fagte der Freien wurden die gellen revidiert, in der einzigen Soientaiche geichob aber durch das Käfiggitter bindurch. Ja muie die gunge fonnte ich ihn auch nicht aufbewahren. Da hatte ich nur den einen durch das Gitter fteden. Sie werden es schon noch anehalten", ficheren Aufbewahrungsort, unter dem Stotfübel. Papier   batte ich damit war der Fall erledigt, und hohnlachend wandie er mir den nicht. Z nahm die weißen Reipetiblätter hinter den Einband. Müden. Da hatte ich so viel über fibiriide Mighandlung politischer decken meiner Bücher. Und nun fonnte ich von Lenz und Liebe Gefangener gelesen, ob diese Behandlung der zaristisch- ruifischen fingen und von feliger, goldner Zeit". nachgestanden hat? Als mein breitägiges Martyrium überstanden Es war in den Dezembertagen 1895. Da mußte ich ben Es war vielleicht ein Glüd für die Mit- und Nachwelt", war und ich wieder in meine Belle geführt wurde, glaubte ich, die fhweren Golgathagang geben, den vor mir so mancher brave daß mir dieies teuflische Beginnen bald bereitelt werden sollte. Freiheit wieder erlangt zu haben, so glüdlich fühlte ich mich. Man nahm mir die Bücher aus der Belle, selbstverständlich Kampfgenosse icon gegangen war, den nach mir noch mancher und Aber das Glück der Nachwelt sollte mein schweres Unglüd werden ich auch selbst noch oft gehen mußte. Von dem Gerichtsgefängnisse und mir furchtbare Leiden bringen. Ich wurde erwischt. hatte ich auch das,' Bleistiftfragment. Ich belam noch schlechtere Arbeit. biel Gedanken! Ich mußte mich meines Wohnortes, we nur Gefängnisstrafen bis zu drei Monaten doch versucht, einige Sachen hinauszupaichen und sie meiner Beitung aber ich hatte doch so viel berbüßt wurden, war ich zu der langen Strafe nach der sächsischen zum Abdruck zu senden. Das Schicksal hatte mich ereilt. Es war während der mechanischen Arbeit geiftig beschäftigen. Bergstadt Stollberg   transportiert" worden. In einiger Entfernung am Silvestertage 1895. Von der Bewegung im hofe wurde ich da fiel ich wieder auf das Fabulieren und Dichten". Bapier bringen! Not macht era babon winft eine einstige Raubritterburg, jetzt zum großen Landes- abgeführt in eine falte Folterzelle zu ebener Erde, in den Sie follte ich das gefängnis ausgebaut, auf hohem Verge hobened. Das war Lattenarrest. Ich mußte mich entfleiden, man nahm eine finderisch. Man hatte mir unbegreiflicherweise die geleienen in ber Belle gelaffen. Da rigte ich mein Reiseziel. Bor mir hatte man einen Rollegen bon der Beitung genaue Leibesvisitation vor, die sich auch auf die Munde und Zeitungsnummern gefeffelt hinaufgeführt, auch dem jüngst verstorbenen Partei andere" Deffnung erstredte. Sam ie was im Maule", mit diefer mit einer Nähnabel Buchstaben heraus, stellte fie au Gilbert literaten Ebgar Steiger war dasselbe pafflert. In Ketten durch liebenswürdigen Anrede riß man mir den Mund auf und lugie und Wörtern zusammen und lebte sie mit Mehliuppenreften auf die Stadtl Job hatte es bei der strafvollstreckenden Staatsanwalt binein, als gelte es darin schwere Kontrebande zu finden. Man unbedrucktes Papier, den fog. Spec", d. h. die weißen Stellen in schaft durchgefegt, daß man mir diese Schmach ersparte. nabm mir Unterjade, Hosenträger, die Schnürsenkel aus den der Beitung, die ich wiederum ausrigte und Ausammenflebie. So Mit meinem Transporteur", einem Gerichtsbeamten, ging es Schuhen, Taschentug und bom riß Hemd den machte ich Geschichten und Gedichte. Ja hatte gerade ein Blut­burch das Städtchen. Die Schulfugend in Scharen dahinter her Saum. Das paren Vorsichtsmaßregeln, daß ich mich nicht rünftiges Gedicht zum. 18. Märg fertiggestellt und in meinem Ge Aber auch und fröhlich rufen fie hinter uns ber Epigbub, Epiybub". Wen aufhängen gings die hinter Latten" fangbuch versteckt. Ich glaubte es dort am ficbersten. Diesmal gab es sieben Tage fie damit meinten? Ich hatte doch nicht gemaust. Freilich, das In einer talten Belle stand ein Gitterbau etwa in der Größe eines bier ereilte mich das Schidial. tonnten die Bergarbeiterjungens nicht miffen, daß ich wegen meiner Seleiderschrankes, gerade so hoch, daß man darin stehen und sich Lattenarrest. Die Dual wurde jezt noch schlimmer, wie die erste politischen Betätigung hinein und auch für sie mitleiden mußte für eine nicht rühren fornte. Alles mit schweren Ginterstäben versehen. Wie Etienne in' dem bekannten 8olaschen Roman Germinal, so beffere Zukunft, auch für fie. So mußte ich denn Weihnachten in dem Darin stand noch eine Holzkanne, in die etwaige Bedürfnisse ver- begann.ich vor Hunger Holzsplitter zu fauen. Als ich dies über engen Bellenraum vertrauern, wie mir das denn dreimal hinterein richtet werden sollten. In diesem engen Naum in falter Belle, zu ftanden batte und in meine Zelle geführt werden sollte, brach ich auf Es stellte sich bald Blutspelen ein und ander beschieden war, in meinen besten Jugendjabren. Ich war schon furchtbar falter Winterszeit mußte ich, nur mit Dzellhose und Tuch der Treppe zusammen. vorbestraft, war deshalb Mitglied der 8. Disziplinarilasie. Nach jade bekleidet, von früh 5 Uhr bis abends, 7 Uhr untätig stehen. schwere Störungen nach der Nahrungsaufnahme. Bald war auch der Hausordnung fonnte ich daher nicht die Vergünstigung der sie ein wildes Tier eingezwängt! Die Erlöierin Nacht sollte mir das dreivierteljährige Gefängnisleiden überhaupt überstanden. Als mir der Direttor bei meiner Entlassung vorbielt, daß ich Selbstbeschäftigung erhalten. Je mußte in Sträflingsfleidung eine abwechielung der Dual bringen. Man ließ mich aus dem Gefängnisarbeit verrichten. Bon früb bis abends 7 Ubr. Bu Raften   heraus, nahm mir die wenige Kleidung noch und nur mit es besser hätte haben tömmen, wenn ich nicht Dummheiten" ge­nächst erhielt ich alte fchmierige Webabfälle, Strumpflängen zum einer dünnen Dede durfte ich mich auf den barten, fo splittrig auf macht hätte, entgegnete ich treubergig und bieder: Run, das nächste Wollezupfen". Bald bekam ich eine bessere Arbeit, Storfette und gelaufenen Fußboden der Belle legen. Das waren furchtbare Mal wird es icon beier werden."- Empört sprang der Direttor auf: Was, find jetzt Sie noch nicht heraus und Sie reden schon bom Taillenberschlüffe fertig machen, Heftel und Salingen an diefe Nächte. Ein gana entfepliches Frieren. Ich wälzte mich bor Kälte auf dem Fußboden. Der Sturm nächsten Mal?" Ja, das war eben der Kampf, der ja damals in Banzerstäbe annieten. Ach, das war doch so schrecklich langweilig. Und ich noch so jung, das Herz und den Kopf( o voll von Gedanken trieb durch die vergitterten Fenstertiden die Glockenlänge aus Sadien ganz niederträchtig geführt wurde. Der Dienst der Wahr­fie brängten nach Betätigung in anderer Richtung, ich wollte mich der Vergstadt Stollberg  , abgebloden oder doch deutlich vernehmbar, heit ist ein strenges 2031 geistig beschäftigen und meine Gedanken und Einfälle au Papier an meine Obren. Und nun bei, dieser Qual die Erinnerungen! bringen. Man hatte mir trobem als befondere Vergünstigung die Jch dachte der Meinen, dachte der Liebsten", und dachte des großen Erlaubnis gegeben, eine Anzahl Bücher in die Belle zu nehmen und Elends des ganzen Volkes. Und ich dachte meiner Partei, für die ein Amtsblatt zu halten. Das war etwas. Jo hätte damit ich leiden durfte. Die Dualen diefer Neujahrsnacht waren furchtbar, leinen Mißbrauch treiben sollen. Aber ich war noch zu jung, das es sollten noch mebr folcher Rächte fommen. Am Neujahrstag Zu essen gab es nichts, nur Herz war mir au boll! Schreibgeug zu erlangen, das war mir ging es wieder hinter die Latten. nicht möglich, es wurde rundweg abgeschlagen. Da gelang es eine erst in heißem Wasser aufgetpeichte Semmel, die einen mir unter sehr großen Gefahren ein etwa drei Zentimeter langes aber anefelte, so daß man gar nichts hatte. Run stellten sich Städ Bleistift zu erhalten. Wie ein Kleinod wahrte ich es. Da noch die Dualen des Hungers ein. Diese Qual mußte drei Tage und drei ich lein Messer hatte, mußte ich ihn mit den Zähnen spigen. Auch Nächte überstanden werden. Ich meldete mich frant, batte ich mich mußte ich ihn ganz sorgfam berfteden. Bei der Bewegung, im doch schwer erfältet. Der Arzt lam in die Belle, die, Untersuchung"

fonnte.

Dann

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Der Verein Berliner   Preffe veranstaltete Sonntag mittag im Metropol eine Vorstellung heiteren( wenn es noch einen Karneval gäbe, würde man jagen: farnevalistischen) Charakters. Angelys bormärzliche Idylle Das Fest des Handwerkers"( politisch betrachtet: ein Ruhefiffen für den Bürger) bot Gelegenheit, Berliner   Humore spielen und altbekannte Dialektwise erneuern zu lassen. Prideinde Lébendigkeit und musikalisches Entzücken brachte die zweite Gabe. der 2. Aff der Fledermaus" mit Einlagen aller Art. Die ersten Namen, die besten Kräfte der) tomischen und leichten Muse waren. aufgeboten und spendeten den vollen Freudenbecher. in diesen wehmutreichen Tagen.

―r.