Nr. 26 37. Jahrgang
Beilage des Vorwärts
Donnerstag, 15. Januar 1920
Die Volksvertretung nach dem Straßenkampf.
Wir sehen im folgenden den im Abendblatt begonnenen Bericht über die Mittwochsihung der Nationalversammlung fort. Präsident Fehrenbach: Daß die Zahl der Opfer höher ist, als mir gestern befannt war, scheint mir ein zwingender Grund, mein Bedauern heute nochmals zu wiederholen.
Breußischer Minister des Juuern Heine: Herr Hente meint, für das, was gestern geschehen ist, wären diejenigen verantwortlich, welche das Haus durch Mannschaften der Sicherheitswehr beiegt und geschützt haben.. Diefe Berantwortung übernehme ich gern. Denn das, was geschehen wäre, wenn ich das Haus nicht gefügt bätte. hätte fein Menich in diesem Hause verantworten fönnen.( Sehr richtig! bei der Mehr heit. Zurufe bei den 1. Soz.: Sie haben provoziert!) Als am Morgen der Aufruf in der Freiheit" zu Demonstrationen erschien, war ich nicht imstande, diese zu verbieten. Der Belagerungszustand war aufgehoben, es war alio nichts anderes zu machen, als
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entwaffnet wurden. Lange Zeit berging, bis man ibnen Entfaz| nicht bestreiten, was bon so zahlreichen Zeugen gefeben worden ist. bringen fonnte. Bom Portal II war ein Sto Btrupp binaus( Lebhafte Zustimmung.) Auch die Note Fahne" ist dank gegangen nach dem Königsplatz und fam zurüd, größtenteils ver den Eingreifen des Reichswehrministers nicht erschienen. Sie fcbildert das Verhalten der Massen als mniterhaft rubig. wundet, zum Teil der Waffen beraubt. Difiziere und Soldaten der Sicher Die Massen vor dem Portal II wurde aufgereizt durch Herrn Abgeord-(( Stürmisches Gelächter.) heitswehr hätten fich in neten Zubeil und die Frau Abgeordnete Zieh. unnötigerweise Vers ganz fennung der Stimmung unter die Massen gemischt.( Anbaltende ( Stürmisches Hört! hört!- Burufe: Direkte Lüge ist das 1). And stürmische Heiterfeit.) Sie hätten es wohl für nötig gehalten, die Masien zu erregen. der Abgeordnete Bra soll dagewesen sein, da ich aber feine bes stimmten Beweise dafür habe, habe ich mich zurückgehalten, ihn zu waffnet. Darauf fei der erste Schuß gefallen.( Große Unrube bei
nennen.
Bräsident Fehrenbach fordert die Abgeordneten auf. im Interesse der Aufrechterhaltung der Ordnung, die Bläge einzunehmen.. Die Mitglieder dieses Hauses Abg. Frau Zieg und der Abg. Zubeil riefen den Boltsmassen zu:
Dies Haus gehört dem Bolle und nicht der Sicherheitspolizei! Ihr wißt, was Ihr zu tun habt!
Diefe hätte dann die Sicherheitswehr entden U. Soz. Abg. Düwell: Gemeiner Kerl! Der Abg. Düwell wird zur Ordnung gerufen.) Der Abg. Sente bat hier gerufen: Sieg oder Tod!"( Rufe der U. Soz.: Sehr richtig!)
Jawohl, den Tod der anderen!
Das denten Sie.( Abg. Seeger ruft: Noia Luremburg, Liebknecht.) Ihren Verbrechen gegenüber wird das ganze Bolt einer Meinung daß man die Straßenaufzüge und Versammlungen vor dem Reiche( Buruf von Frau Biez: Unerhört! Abg. Seeger: Das glauben Tagung dieses Hauses garantieren.( Anhaltender, sich sein. Im übrigen erkläre ich, daß wir vorläufig eine rubige tag ruhig gewähren ließ und abwartete, ob sich Ungefeßlichte selber nicht! Große Unruhe.) Nach diesen Zurufen drängten feiten entwickeln würden. Ich habe nur für einen nach Möglichkeit die Wellen der Massen sich mehr und mehr gegen die Sicherheits- wiederholender Beifall.) Bräsident Fehrenbach: Da der preußische Minister Seine gegeben, unter allen Umständen die Bugänge freizuhalten.( Buruf b. b. wehr vor. Der Abg. Zubeil wandte fich an den Offizier der Sicher iprochen hat, erteile ich auch noch einem unabhängigen U.- Soz.: Dazu haben Sie fein Recht! Große Heiterkeit). Wer einen beitswehr und forderte ihn auf, nicht schießen zu lassen. In diesem Redner in der Sache das Wort.( Lärmender Widerspruch rechts. die Sicherheitswehr bereits Verwundete. Rufe: Immer diefes unerhörte Zurückweichen! Abg. Dr. Semmler: Boltsvertreter verhindert, sich zu den Sigungen zu begeben, Augenblick batte die blutüberströmt das Haus zu erreichen suchten. Dess
starten Schuß des Gebäudes gesorgt und den Auftrag ge
macht sich nach dem Strafgesetzbuch strafbar. Deshalb war es nicht nur mein Recht, sondern meine Pflicht, für die Abgeordnete guaänge zu diesem Haus freizubalten. Das alles ist in der mildesten Form gefchehen. Ich habe ausdrücklich und verfön. lich die Anweisung gegeben und sie ist von den Herren Difizieren der Sicherheitspolizei und den Mannschaften in geradezu bewun dernewürdiger Weise ausgeführt worden( lebhafter Beifall bei der Mehrbeit)-,
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so ruhig zu bleiben, wie irgend möglich, fich in feiner Weise provozieren zu lassen und, solange das Gebäude nicht in Gefahr wäre, von der Waffe keinen Gebrauch zu machen.
8ubeit und giet bätten die Voltsmaffen aufgehegt als direkte.
halb entgegnete der Offizier dem Abg. Zubeil: Sollen fich Schlappheit:- Die Abgeordneten der Rechten beider Parteien meine Leute vielleicht erst die Augen ausstechen lassen?" berlaffen demonstrativ den Eaal. Nur der Abg. Düringer ( ebbafte Bewegung.) Von Viertelminute zu Viertelminute spiste( D. Nat.) bleibt als Bosten zurüd.) sich die Lage an der Pforte zu. Die Sicherheitswehr war ganz an die Wand gebrüdt worden. Nur fünf Meter von ihr standen die In diesem Angreifer, drängten aber immer noch weiter bor. äußersten Augenblid erfolgte die Aufforderung an die Leute, Plaz zu machen.( Buruf des Abg. Laukant: Die Aufforderung ist nicht erfolgt!) Sie waren ja gar nicht dabei!
( Heiterkeit.) Es war eine Frage von Sekunden, ob die Masse in das Haus eindringen würde. Wäre nicht geschossen worden, so wäre die Sicherheitswehr in wenigen Sefunden überwältigt worden und die Massen wären hier eingedrungen.
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Abg. Henfe( 1. S.) erklärt, die Behauptung des Ministers, vermutlich auf falicher Juformation beruhende Un wahrbeit, ebenio fet es unwahr, daß eine Verständigung mi den Massen durch Tücherschwenten stattgefunden habe. Der Minister sprach von einem zufällig losgegangenen Schuß. Man muß wissen, wie Wilhelm Liebknecht über die zuerst losgegangenen Schüsse gedacht hat, man muß wissen, wie früher die Sozialdemofratie über diese Schüsse urteilte, um zu erkennen, wie tief der Minister Heine gesunken ist.( Gelächter.) Ich bin feit überzeugt. daß Leute meiner Partei feine Waffen weggenommen und geschossen haben.( Gelächter.) Der freiheit" und der Roten Fahne" gereicht das Verbot zu Ehre. Wofür würde der Minister Heine nicht die Verantwortung
Abg. Bender- Magdeburg ( Soz.): In der Beurteilung der gestrigen Vorgänge schließen wir uns dem Urteil des Reichsfanzlers an. Ich wende mich deshalb sofort zu der sachlichen Besprechung der Vorlage.( Beifall.) Der Geießentwurf hat eine lebhafte Debatte entfesselt. In der Kommissionsberatung find entfesselt. In der Kommissionsberatung find
Ich habe deshalb auch angeordnet daß die Maschinengewehre nicht in iichtbarer Weise auf der Rampe aufgestellt werden sollten, und habe sie zurüdziehen lassen, weil ich nicht wollte, daß ein Vorwand gegeben wurde zu dem Geschrei, hier wäre die Menge provoziert worden. Glauben Sie nur nicht, daß, die Menge von Anfang an friedlich gewesen wäre, Ein fo ruhiger und ge-( Lebh. Zustimmung.) Es ist hier von einigen Seiten gefagt worden, übernehmen, wenn es sich um die Bekämpfung der Klassenbewußten achteter Mann wie Hugo Heimann wurde vom Brandenburger es iet beflagenswert, daß nicht früher geschossen wurde. Dafür, Arbeiterschaft handelt.( Der Redner erhält einen Ordnungsruf. Tor bis zum Portal II beschimpft und bespuckt und bedroht.( Sört, daß es nicht früher geschehen ist, übernehme ich die Berantwortung. Seine ist eine Schande für die Sozialdemokratische Partei . Wenn hört! bei der Mehrheit) Die Herren im Hause haben ja Es tut mir in der Seele leid, daß eine so hobe Babl tüchtiger der Minister behauptet, daß niemand die Verantwortung für das alle Gelegenheit gehabt, von den Fenstern mit anzuieben Beamter verwundet worden und einer leider getötet worden ist. Eindringen der Maffen in das Haus hätte übernehmen lönnen. te die Menge, geleitet durch Lente auf der Rampe, Aber das gehört mit zu den schweren Ansprüchen des Berufes. Jch immer wieder berandrängte und ich lieblich die Boften durch spreche den Leuten meinen unbedingtesten Dank für ihre Zurüd- dann Igt er.( Der Redner erhält den zweiten Ordnungsruf) brochen hat, und daß die Mannschaften der Sicherheitswehr mit baltung und für ihren Mut aus.( Anhaltender stürmischer Beifall.) Wir werden mit Heine und Konjorten schon abrechnen. einer geraedzu un menschlichen Geduld( Sehr richtig 1) Be. Dadurch, daß sie das Unerträgliche so lange ertrugen, haben Die geftrigen Vorgänge überlassen wir dem Urteil der Geschichte. leidigungen und Beschimpfungen über fich ergeben ließen, wie fie fie jeden Schein verhindert, als ob die Provokation von Bir glauben, daß sie zu ungunsten der Regierung entscheiden wird. sich schließlich nicht mehr erwehren fonnten, als ihnen die Waffen der Regierung ausgegangen wäre.( Lebhafte Zustimmung. entrifien wurden. Sie hatten einen Toten, sechs bis acht Große Unruhe bei den Unabhängigen.) Heute morgen ift Schwerverwundete und einen Leichtverletten.( Hört! hört!) Ich war die Freiheit" nicht erichienen.( Buruf bei ben unmittelbar in der Nähe, als der erste Schuß fiel. Er tam aus 1. Goz.: Sie wollten die Wahrbeit nicht ins Land lommen laffen! der Menge.( Lärm auf der äußersten Linken; Ruf: Züge! ( Gelächter.) Hören Sie die Wahrheit in dieser Freiheit". In der Er verwundete einen Mann hier im Hause. Darstellung der Nummer, die bereits in Deud gegeben war, aber nicht mehr erscheinen fonnte, wird geschildert, wie die Menschenmassen, Die Schüsse find von branen gekommen. Sie fehen nachdem die Maschinengewehre vor dem Portal fortgeschafft waren, noch draußen die Einschläge. Einer der Durchschläge die Auffahrttreppe hinaufdrangen. Es heißt da: Kurz vor 4 Uhr der bie Ga heißt saturs boy 4 Har liegt Mannshöhe und geht durch beide Türen durch. war die Sicherheitswehr bis auf den oberen Treppenabsatz zurück- Das Herrenrecht ist gefallen, das Recht der Ausbeutung des Ein anderer Schuß ist von unten nach oben gelommen.( Dauernder gedrängt. Den Sicherheitsleuten wurden die Gewehre und Hand- einen Menschen durch den andern muß auch fallen. Das BetriebeLärm bei den U.Soz.) Ein zuverlässiger Zeuge hat mit angefieben, granaten abgenommen. Die Patronen wurden herausgenommen, die rätegesetz ist der erste Schritt dazu, den Arbeiter aus einem daß ein Mann draußen auf der Rampe stehend, angelegt, geschossen Gewehre zerschlagen und in die Spree geworfen. Bei der Ent- Ausbeutungsobjekt zu einem gleichberechtigten Faftor und dann das Gewehr einem andern gegeben hat. Das Märchen waffnung ging ein Schuß los und drang in das Reichstagsgebäude in der Produktion zu machen. Das Gesetz soll die Produktion von dem zufällig losgegangenen Schuß glaubt Ihnen fein Mensch. ein. Ein Matrose nahm einen Karabiner an sich und band steigern. Daß die Unternehmer dagegen Sturm laufen Kaum war der Schuß gefallen, kaum ahnten die Herren, daß fich einen Patronengürtel um. Er wurde von einem würden, war vorauszusehen. Sie würden gern weiter den Arbeiter ibre Saat Früchte tragen würde,( Buruf: Unberichämt Funktionär zurechtgewiesen."( Hört! Hört!-Stufe bei den 1. Soz.) als willenloses Dbjekt der Ausbeutung betrachten. Daß heit! Großer Lärm. Frau ziet erhält einen Ordnungsruf wegen Gs gibt eben unter den Funktionären Männer, die aber Parteien, die sich demokratisch" nennen, fich eines beleidigenden Zuruis, ebenso der Abg. Düwell, weil er sich Verantwortlichkeitsgefühl in sich tragen.( Abg. diesem Drud der Unternehmer fügen, ist nicht politisch flug. ihr anschließt) da ging schon ein Unabhängiger im Sorridor herum Seeger: Sehr richtig! Männer meiner Partei!) Bis hierber fagte Die Revolution ist noch nicht beendet, sondern wir stecken noch und fagte: Epigelarbeit! Ich habe mit angefehen, wie die Sichers die Freiheit" die Wahrheit. Nun tommt der Schwindel, der mitten in der sozialen Umwälzung.( Sehr richtig! bei den Sox.) heitsmannschaften in die Masse gerieten, mißhandelt wurden und aufgedeckt worden ist.( Widerspruch bei den U. S.) Sie tönnen Wenn es nicht gelingt, die brennenden Fragen, die jetzt die Arbeiter
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Die Märchen des Steinklopferhanns. der Rosenkranzandacht schon gar, weiß nit, wie oft, aber
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trinkt! br betet doch alltag paarmal' s Vaterunser und bei wohl weil's unserm Herrgott'n vermeint is, leiert's ös berVon Budwig Anzengruber. unter, daß's' fein Teurel versteht, ös selber aber auch nit; Das war eine Aufregung im Orte, als man die beiden sonst möcht' euch doch bei einer Bitt' einleuchten, selb' wär's festnahm, das wogte ab und zu nach der Unglücksstätte und g'icheiteste Beten, was's jemalen auf derer Welt geb'n hat, nach dem Gemeindefotter, wo die Täter und die Randjäger, dö Bitt, was ich mein heißt: Führe uns nicht in Versuchung! die sie zu bewachen hatten, auf eine Fahrgelegenheit warteten, Es is schon so, daß sich einer recht brav halt't, men nihn fein' und als schon lange der unbeholfene Reiterwagen über die Verlodung betrifft, und geht mancher als ehrlicher Mann ausgefahrene Straße dahingepoltert war, standen die Leute fein' Weg, weil ihm die Verfuchung nie begegnet. Rommt's noch überlaut redend vor ihren Türen. Das Gemeindewirts- aber einem über die Quer, so gibt's ein hart' Stüd Arbeit, haus war überfüllt von erregten Gästen, die sich durch den da soll sich feiner aufwerfen und vermeinen, er wüßt', was Trunk noch mehr ins Feuer brachten; was wollte da jeder da aus ihm wurd'; often kommt's rudweis' und führt' n schon lange gesehen und gehört haben, das ihm bedenklich Trittl für Trittl, er denkt sich's dabei selber nit aus, wohin. borfam? Da war feiner, der es nicht schon früher gemerkt Often fommt's mit ein'mal und er tut. was er augenblids hätte, wie in der Mühle nicht alles richtig gewesen, und schier drauf nöt für möglich halt't, es wär' sein Tun und hat wohl alle hätten es vorhersagen mögen, daß das kein gutes Ende auch vor kurzer Weil' g'jagt: So a Stüd brächt' wohl feiner, nehmen könne. Da war feine üble Nachrede, die nicht ihre wie wir da sein, übers Herz!' s Menschen- Einweidige zustimmenden Hörer gefunden hätte. muß mer fennen, heißt, mer muß sich sagen ,, mer fennt's eigentlich net, dann is mer fein ganz b'scheiden ruhig und find't a Mitleid auch mit dö), wo man nit meint, fie berdienen's, die's aber z'notwendigst brauchen, soll's mal mit dö besseren Beiten an heb'n, wo man von Kind auf schon der Leidenschaftlichkeit ausbeugen und' s G'scheitsein lernt und statt: fei fromm, fagt: sei brab!"
Und es war allwege nicht denkbar, daß an dem Weibsbild und dem Burichen jemals ein gutes Haar gewesen wäre, die mußten von Kindauf verderbt und verworfen gewesen sein, waren gar niemal wie andere Leute gewesen, denn rechtschaffenen Beuten jeder schmeichelte fich zu denselben zu zählen,-fönne so eine gräßliche Zat gar niemals bei fallen.
in' Kopf."
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„ Sört's' n Steinklopfer! der hat wieber a neu' Evangeli In einem Winkel der Stube tranf auch der Steinklopferhanns fein Gläschen und rauchte seine Pfeife, jetzt war sie seh' a rechter Heiland, nimmt Ch'brecher und Mörder ihm aber ausgegangen, er klopfte die Asche in derselben an in Schurk!" der Tischkante aus und sagte:„ Des feids recht christlichrecht christlich!"
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Werd'n wir's doch nicht gegen so Mordgesellen sein Jollen?" Warum nit," sagte Hanns, wer sich für christlich ausgibt, soll allezeit dabei bleiben, und wann nich mich recht befinn', so steht doch geschrieben: Richtet nicht, daß ihr nicht gericht' werd't!"
" Es wird auch fein ehrlicher Christmensch ein'm andern was nachtrag'n aber so ein Wordgesindel zählt doch nit dazu!" " War wohl auch a Beit," meinte der Steinklopfer, mo fie fein Brösel anders waren als eins von uns da!"
Na hör auf, Hanns, das is fein Reden, so ein Stück brächt wohl feiner, wie wir da sein, übers Serz, dazu muß man schon ganz gottverlassen auf die Welt kommen, dazu muß eins schon bestimmt sein."
Dann is auch dazu bestimmt, wer heut sich ein' Rausch
Im Schuß nehm' ich's nit," sprach Hanns, daß ich etwa faget, es wär' recht, aber ich sag', einstmal war'n's net andere Menschen wie wir und wann's uns dö gleichen Weg führet wie fie, möcht wohl feiner fagen fönnen, ob er heut nit da stünd' wo die zwei!"
im stand sein," riefen etliche junge Burschen. Ah, seb' fann man wohl fag'n, was man nie wurd
„ Na," lachte verschmitt der Steinklopfer, mir fieht mer's wohl auch nit an, noch hätt ich's selber g'laubt, aber
doch wohl hätt, ich bald ein' um'bracht!" „ Geh zu was d' sagst!" ,, Na wohl, war's a fo!"
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..Verzähl verzähl!" Alles rückte zu. „ Na Lost's**) zu. Verzähl ich's halt." *) Dödie, denen. **) Zulosen zuhören.
die Rechte der Arbeiterschaft ganz erheblich geschmälert worden. Der politischen Demokratie muß die wirtschaftliche und soziale Demokratie folgen.
4. Die Versuchung.
Bald is's gar nimmer wahr, so lang ist's her, aber ich befinn' mich noch, es war ein schöner Herbsttag g'wesen, mir hat er aber nit zu Sinn woll'n, denn damal is's mir grad grimmig schlecht gegangen, was braucht mir auch d'Sunn' so freundlich in' leeren Sad und in' hungrigen Magen z' scheinen, hab' ich mir denkt, was hab' ich davon? Is a bosbaftig's Ding! Die Rauch hab'n mich geärgert, die aus die Schornstein' gradauf g'stieg'n sein,' s Obst af dö Bäum ' mein war's net und af der G'meinwiesen hätt' ich mögen ' s ganze Gras ausreuten, na ich war ja tein' Kuh, daß ich's bätt' mögen freffen. Teufi h'nein!
Ich war froh, wie die Sonn' ein' Anstalt macht zum Untergehn und bin noch fort ins Gebirg, bin durch Schluchten ang'itieg'n, daß ich vor ihre legten Lichter sicher bin, bis' s Monad")' rauffimmt, was nit so aufdringlich is mit sein Bicht.
Wie ich später so forttrapp', denn' s sakrische Mondschein is hinter dö Wolfen blieb'n, riegelt sich was in der Finstern, kommt hervor aus' m Schatten und steht a schmächtiges Bürschel vor mir, so wie man's sieht auf der Wanderschaft.
G'scheiter's wust' ich mir grad nit zu tun, denk ich mir, führst Er fragt nach' m Ort, was überm Berg enten liegt, ihn bis hin, vielleicht zahlt er dir dafür doch a Glasl Wein.
wir ein Weg gehn, ich selbst möcht nach Tappenthal. Sag' ich also zu ihm, wann's ihm recht wär', fönnten
es wär' ihm lieber, ich gäbet ihm die Weisung, daß er sich Er steht, schaut mich eine Weil an, auf einmal fagt er, allein hinfinden könnt'.
han, denk' ich, felb' is a notiger Kerl, der fürcht' fich ' meg'n einer flein' Derkenntlichkeit und sag' deswegen zu ihm: Ich steh' af nir nöt an, ich führ' eng schon umsonst. Da jagt das Bürschel ganz wegwerferisch: Ich hab' eng gebeten, mir' n Weg 3' beschreiben, wollt's net, so fuch' ich mir' n halt felber.
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bin, bring' ich mich nöt auf! Weil' ihm die Steig', fan' Auf dös sag' ich nöt freundlich: Na, na, wo ich zwider von da geht's a fo und von dort a so nach Tappenthal zu, halt, daß er nit irr' geht, dreh' mich dann um und b'hüt Gott!
No gibt er mir dö Hand, bedankt sich recht schön und meint, ich föllt's ihm nöt in Uebel aufnehmen, aber er wär' noch in tausend Angst und Schrecken.
*)' s Monad der Mond.
( Schluß folgt.)