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are Mengen am Bahnhofsplay und Bismardplas; andere ber- Stinder ein Aufenthalt in Holland in Holland oder ober Standinavien. Der antibolfchewiftische General Semenoff for 3000 beutsche 1 gegen das Polizeipräsidium vorzubringen, trurden aber Werden etwa die Plätze dieser Kinder durch deutsch - und österreichische Gefangene rekrutiert(!) und unter usa den starken Bostierungen mühelos zurüdgetrieben. Für die österreichische ausgefüllt, so würde das gewiß Deutsch - den Befehl eines Generals Hofmann gestellt haben. Auf diese Nacht sind umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen. land keinen Schaden bringen. Gerade das Entgegenkommen, 3000 Swangsfoldaten wird er sich wenig verlassen können. welches dem verhungernden Wien in den etwas besser gestellten Städten gespendet wird, entspringt dem elementar ausbrechenden Im Sanptausschuß der Nationalversammlung wurde von fàm t- sein wollen, durch unbegründete Befürchtungen nicht beirrren Mitleid und wird sich, worauf wir in all diesem Elend stolz lichen Parteien beschlossen, sofort einen Initiativantrag im Taffen- denn das deutsche Wien verhungert. Plenum der Nationalversammlung einzubringen, der die 150prozentige ( höhima der Tenerungszalagen für die Beamten vorsicht.

Bewilligung der Beamtenzulagen.

Die

wird auf den Zuitiativantrag einen entsprechenden Nach­trag Setat verlegen, der Freitag ohne Aussprache in der National­verfammlung angenommen werden wird. Die Zahlung Der Tenerungszulagen wird also schon in allernächster Zeit crfolgen.

Renderung der Reichstagswahlkreise.

Die Neueinteilung der Reichstagswahlkreise ist der Gegenstand vieler schiefer und unzutreffender Betrachtungen in parteipoli­tischen Kreisen. Vielfach versucht man mit allerlei Ausstreuungen über diese Angelegenheit Stimmung gegen die Reichsregierung zu machen. Von zuständiger Seite wird uns daher folgendes mit­geteilt:

Der Zentrumsparteitag.

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Am Montag findet im Reichstagsgebäude der Parteitag der deutschen Zentrumspartei statt. Nach der Germania " ift folgendes Programm vorgefehen: 1. Allgemeine politische Entwidlung und Lage. Referent Staatssekretär a. D. Geheimer Justizrat Trimborn. 2. Kirche und Schule. Referent Abg. Mausbach, Kor­referent: Abg. Frau Schmitz.

3. Staat und Kirche. Referent: Abg. Prof. Dr. Kaas. 4. Wirtschaftspolitit. Referent: Abg. Herold. 5. Sozialpolitit und Wohlfahrtspflege. Referent: Minister Stegerwald.

6. Rätesystem. Referent: Abg. Ehrhardt.

Für und gegen uns.

Deutsche Presseberichterstatter würden jest nach England fommen, und fönnen Deutschland sagen, als wie wenig typisch unsere wilben Männer anzusprechen sind, und wie sehr das Gefühl des Grolles gegen Deutschland gepaart geht mit dem Wunsch nach einer besseren Belt, in der ein neues Deutschland statt der Bitterkeit der Ent­fremdung neue Bande der Verständigung finden tann."

Die liberalen Daily News" schreiben in einem Leitartikel:

Ganz anders als diese sympathische Zeitungsstimme liest fich folgende Meldung über Regierungsabfichten: Dhne Zustimmung des Ministers des Innern wird Deutschen nicht gestattet sein, sich in England aufzuhalten. Diese Zustimmung wird nur aus besonderen Gründen für drei Monate erteilt werden, kann aber für einen gleichen Zeitraum verlängert werden. Die Namen der Deutschen , welchen der Aufenthalt in England ge­ftattet wird, werden in jedem Monat in ber amtlichen, London Gazette " veröffentlicht werden.

7. Die Frau in der Zentrumspartei . Referentin: Frankreich und Italien haben in Argentinien gegen die Ge­Abg. Frau Dransfeld .

8. Parteiorganisation and Barteipreise. Ref.: Abg. Dr. Brauns.

Auffällig daran ist, daß über die Stellung des Zentrums aur Finanzpolitit des Reiches, deren Leitung ja in den Sänden eines der namhaftesten Mitglieder des Zentrums liegt, fein Referat vorgesehen ist.

Wien ohne Kohle.

Die Reichsregierung hat überhaupt noch feine Stellung ge­nommen zu der Frage der Einteilung der Wahlkreise. Dagegen hat das Reichsministerium des Innern die Landesregierungen ge beben, im Anschluß an die Vorentwürfe des Reichsministers des Innern, von denen einer 3 bis 5, der andere 6 bis 8 Abgeordnete fir den Wahlkreis in Aussicht nimmt, ihrerseits Vorschläge über die Gestaltung der Wahlfreise zu machen. Es fann sich dabei natürlich nur um Eventualvorschläge handeln, da ja die Frage, ob Die Kreise auf die Wahl von 3 bis 5 oder 6 bis 8 Abgeordnete ab­gestimmt werden sollen, erst noch der Entscheidung der Die Situation der Stadt Wien ist infolge des Ausbleibens ber Rational berjammlung unterliegt. Von den Ländern Kohlen geradezu troft Io8. Eine Deputation des Stadtrats Haben einige bereits ihre Wünsche geäußert, andere, darunter unter Führung des Bürgermeisters erhielt vom Staatssekrtär für Preußen, noch nicht. Die Reichsregierung wird bei ihren end- Sandel und Industrie eine sehr betrübende Antwort: Es gültigen Vorschlägen auf die Wünsche der Bänder gebührend seien eine Mittel vorhanden, um Kohlenzuschübe zu erhalten Rücksicht nehmen, da diese aus ihrer besonderen Kenntnis der geo- und gegenwärtig fei fowohl der Personen- wie der Güterverkehr aphischen, Verkehrs- und sonstigen Verhältnisse heraus am besten der Bahnen auf das äußerste bedroht, so daß zu befürchten sei, daß die möglichst praktische Gestaltung der Wahlkreise ermessen können. der Bahnverkehr eingestellt werden muß. Die Neichsregierung entscheidet über die Wahlkreisein­teilung überhaupt nicht endgültig, da die Abgrenzung der Bahlkreise einen Bestandteil bes Wahlgesetes bilden foll und daher von der Nationalversammlung, in der alle Parteien ibre Vorschläge und Anregungen geben können, beschlossen werden wird. Jebenfalls aber werben sich die maßgebenden Gesetzgebungs­Dégane zu bestreben haben, die Wahlkreise zwar, wo sie zu groß find, zu teilen, aber sonst an den bestehenden Wahlkreisgrenzen, die fich übrigens fast durchweg mit den Verwaltungsbezirken deden, möglichst wenig an ändern..

Unnötige Besorgnisse.

Serr Professor Abderhalden- Halle äußert in der

Hohn dem Besiegten!

Die Franzosen haben die Unterzeichnung des Friedens in Mainz mit großem Pomp und Aufwand gefeiert. Große Trup­penmassen durchzogen die Stadt. Vor dem Schloß fans ein Sapfen­streich statt. Bor den Schloßbrüden und den militärischen und militärisch benutten Gebäuden fanden Festbeleuchtungen statt, die im fraffen Gegensatz zu der furchtbaren Kohlen, und Lichtnot im ganzen befesten Gebiet stehen, derenwegen die gekürzte Arbeits­zeit weiter vermindert werden mußte.

Ein Clemenceau- Konkurrent.

Faft einstimmig hat die franzöfifche Kammer Paul Deschanel um Präsidenten wiedergewählt. Man rief ihm zu, daß das wohl as oripiel zur Kandidatur für die Präsidentschaft sei und Deschanel beftritt es nicht.

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währung einer Anleihe an Deutschland protestiert. Sie wollen felber Geld haben. Gut aber darf darum Deutschland teins nicht fronden. friegen? Ohne Ueberjeelieferungen kann der Sklave der Entente

Kleine politische Nachrichten.

Der Chefredakteur des Borwärts". Das Berl. Tageblatt". bringt in feiner lebten Abendausgabe folgende Meldung:

Friedrich Stampfer wieder im Vorwärts". Wie wir erfahren, hat der Abgeordnete Paul Bader die Chefredaktion des Vorwärts" heute wieder an Friedrich Stampfer abgetreten.

"

Die Notiz ist nur zu einem Teil richtig. Der Sachverhalt ist dieser: Genosse Bader hatte sich bei seiner Wahl zum leitenden Redakteur des Vorwärts" zunächst mir verpflichtet, die Stelle sechs Monate lang zu versehen; er war von der Magdeburger Parteiorganisation auch nur für diese Zeit beurlaubt worden. Bader hat sich nun entschlossen, in seine Giellung an der Magde­burger Volksstimme" zurüdzukehren.

Als Chefredakteur inferes Blattes ist jetzt wieder Genoffe Friedrich Stampfer in Aussicht genommen. Die entscheidende Sigung der Preßkommission findet jedoch erst in einigen Tagen statt. Der Wechsel würde aber erst zum 1. Februar erfolgen.

Ministerraten. Als Nachfolger des zurüdgetretenen Reichs­schabministers Mayer- Baufbeuren werden verschiebene Vermutungen aufgestellt. Man glaubt, daß ein demokratischer Minister diefen Bojten einnehmen soll und nennt dabei den Namen des Abgeord neben Dernburg . Andere raten auf den rheinischen Abge­ordneten Fa It.

Radet ist mit Zustimmung der polnischen Regierung vor einigen Tagen nach Bolen geschafft worden. Zum Erzbischof von Köln ist der bisherige Bischof Joseph Shulte von Baderborn gewählt worden.

Presse die Befürchtung, daß die Aufnahme deutschöster­reichischer Kinder in Deutschland schädigend auf die Hilfe einwirten fönnte, die uns vom neutralen neutralen Ausland durch seine Gastfreundschaft für reichsdeutsche Kinder geleistet präsident 2éon Bourgeois gewählt, ein überzeugter Bagififtieferungserfud en gegen den Kaiiericht unangenehm Bum Präsidenten des Senats wurde der ehemalige Minifter und vom deutschen Volte mit tiefempfundenem Dante auf- und Gegner der Bölferverheyung- was man von Deschanel nicht genommen wird. Die Befürchtung Abderhaldens ist aber unbegründet. Benn in Deutschland 10000 Wiener Kinder auf- lagen fann, genommen werden, so bedeutet das für Wien eine große Silfe. Den stehen aber 10 Millionen deutsche Kinder gegen­ilber. Es fönnte also hierdurch auch gar nicht im Ausland die Vorstellung entstehen, daß es den reichsdeutschen Kindern doch gut gehen müsse.

Wenn Wiener Kinder nach den in der Ernährung besser dastehenden Gegenden Deutschlands , also besonders ach dem Süden und Südwesten kommen, so ist das ir diese armen Wefen ebensobiel wie für unsere

Ernst Preczang .

Koltschak gefangen?

Die Dorpater Sotvjetabordnung erhielt aus Mostan die Mit teilung, daß bei der Eroberung von Irkutat Koltfchat mit feinem ganzen Stabe in Gefangenschaft geraten sei. Auf der Sigung des räterussischen Berteidigungsfomitees erklärte Trogli, es sei nun der Zeitpunkt der Borbereitung zu einem entscheidenden Angriff auf Finn­ land eingetreten.

Associated Pres" meldet aus Beting, daß die Bolsche wisten kiadta an der mongolischen Grenze besetzt haben.

Rhythmen; fordernd und begehrend heischen seine Strophen Recht und abermals Necht. Ihm, der sichtlich jedes Pathos vermeiden nöchte, fließen wuchtige Lautgebilde, gigantische Bilder zu. Gin Seher und Deuter, redt er sich aus der Schar seiner Arbeitsfame­raden, Gericht haltend über jene, die die Schicht, der er angehört, nicht ans Licht herauffommen lassen möchten.

Holland gegen die Auslieferung. Nach holländischen und enge lischen Blättermeldungen hat Holland den Vertretern der Entente in Paris mitgeteilt, daß der niederländischen Regierung ein Aus­fein würde. Holland masie sich weigern. den Katser und seinen Sohn auszuliefern, da es fie als politische Flüchtlinge betrachte. Fiume foll nunmehr Italien zugesprochen sein, der Hafen werde internationalisiert und dem Völlerbund" unterstellt, das Hinterland und die gesamte Dalmatienliste find bis auf gara und einige Inseln, aber mit den italienischen Städten zu Südslawien geschlagen.

Amerikanische Beschuldigung gegen Japan . Berichten aus San Antonio ( Texas ) zufolge ist ein japanisches Handelsschiff in Begleitung eines japanischen reuzers mit einer Waffensendung für Merito im megilanischen Hafen Manzanillo eingetroffen. Der japanische Botschafter in Washington stellt die Meldung, daß Japan Wegifo mit Waffen verforge, in brede.

Ich bebe an das Licht der Stunden Die Schmach der Menschheit, grau und alt, Den Wahn, darin fie tief gebunden: Die tieris rasende Gewalt.

Ich rüttle an dem stärksten Riegel Der Knechtschaft: blinder Toren gwift, Und ruf: Erienne dich im Spiegel, Der du dein eigner Sllave bist!

3um 50. Geburtstage des Arbeiterdichters. Für den kulturellen Aufstieg emporstrebender Boltsschichten find nicht allein Fragen und Kämpfe politischer und wirtschaftlicher et maßgebend. Auch ihre geistigen Kräfte ftreben an die Ober­So etwas fann nicht angelernt und anempfunden sein. Es Fläche. Das hat auch für den Emangipationskampf der deutschen Arbeitertaffe Geltung. Und wie sie auf wiffenschaftlichem Gebiet muß im gangen Wesen eines Menschen begründet sein. Wer Ge­So will ich dich vom Gestern trennen. gezeigt hat, daß sie Feber und Logit ebenso gut au führen verstand, legenheit hatte, Ernst Preczang im Beben näherzutreten, wird be Und fintt mein Sonnenauge zu, wie Hammer und Sobel, so auch auf fünstlerischem. Von dem ersten stätigen können, daß dies für ihn ganz bedingungslos zutrifft. Soll noch sein legtes Leuchten brennen: Stadium ihrer Gniwidiung an ist sie bestrebt gewejen, das zu Diefer stille, sich gern im Hintergrunde haltende Mensch glaubt Die Zeit erlöft!. Die Zeit bist du. jgildern, was ihres Wesens Kern war, das zu sagen, was sie für an das, was er zu sagen hat. Mehr noch: es ist ein Bedürfnis Bo Breezang Menschen schildert, gelingt ihm die Stizzierung ceftrebenswert und des Kampfes für würdig hielt. Und einer von seines Naturells und seiner Veranlagung, dem Stimme zu ver­benen, die ein gut Stüd Weges dieses Entwidlungsganges mit uns leihen, was feine Beit fühlt, was seine Klassengenoffen empfinden. der fleinen Leute am besten. Seine Händler und Handwerks­fajritten, freht heute, ein Fünfzigjähriger, auf der Höhe feines nicht irgendwelche Vorteile haben für ihn etwas Berlockendes. Sein meister, seine Fischer und Schiffer, feine Tagelöhner und Fuhrleute Lebens und feines Schaffens: der Arbeiterdichter Ernst Breczang. bisheriger Lebensgang war alles andere, nur nicht ein mit Glüds- find, gleich fein gestrichelten Radierungen, mit einem großen Auf­Sist Arbeiter im ureigentlichten Sinne des Wortes. Hinter dem gütern gefegneter. Aber alle Entbehrungen, die er au tragen hatte, wand von Liebe und freundlich gefinnter Gründlichkeit gezeichnet, Seberfasten stehend, verdiente er sich Jahr um Jahr sein tägliches vermochten nicht, ihn auch nur für einen Augenblid steptisch zu Ein photographisches Abbild vom Altag gibt er nicht gern. Er not. Dis er's dann wagte, von der Arbeit der Feder zu leben. machen gegenüber dem, was er als seine Lebensaufgabe empfand. holt sich die ihm entscheidend wichtig erscheinenden Szenen heraus, Seute bor fünf Jahrzehnten erblidte Ernst Preczang zu Winjen Diese zähe Standhaftigkeit wurzelt tief in Preczangs Wesen legt seine zartgetönten Lichter auf und stellt uns am liebsten Ber a. d. Lube das Licht der Welt. In kleinen Verhältnissen wuchs er und ist im Grunde genommen nichts weiter als eine heilige Liebe ionen vor, die nach ihrem Charakter, eine tüchtige Dosis Menschen­auf. Die Bolleschule gab ihm das geistige Rüstzeug, das sie zu zur Natur. Man braucht sich seine Stizzen und Gedichte nur freundlichkeit und Güte in fich haben. Ernst Preczang ist der deutschen Arbeiterschaft längst tein bergeben hatte. Bitter wenig war das. Aber der junge Seberlehr daraufhin anzusehen. Nirgends wirft Breezang reiner und freier, ling juchte sich nach besten Kräften weiterzubilden und seinen Ge- reinigender und befreiender, als wenn er mit uns hinauszieht in Fremder mehr. Seine Erzählungen wanderten durch die Partei­jidhisfreie au meiten. Ein paar Jahre Wanderschaft ließen ihn die sommerliche oder winterliche Welt. Da wird er eins mit der presse, seine Gedichte fehlten selten bei festlichen Veranstaltungen: rasch über die Enge der Kleinstadt hinaustvachsen. Offenen Auges Natur. Da läßt er ihre Farben und Linien auf uns wirken, an sie wurden bellamiert, manche gefungen. Seine Bücher( meist bei schritt er durch die Welt; er sah und hörte und lernte. Sein reger uns modeln; da weht ein Hauch von Unendlichkeit und Ewigkeit Diez und im Verlag Borwärts erschienen) gehören seit Jahr und Geist hieß ihn früh die hohe Bedeutung der beruflichen und poli- auf uns ein. Hier ist seine Gestaltungsfraft größer und freier, als Tag zum eifernen Besigstand unserer Vereinsbibliotheken und Seine jahrzehntelange journalistische ischen Organisation erfassen. Er wurde Gewerkschaftler, wurde wenn er uns in geschlossene Räume führt, in Wohnungen oder unserer Privatbüchereien. Sozialdemokrat. Der Erkenntnis feiner Jugend ist er bis auf den Werkstätten. Im Berbandsorgan der Lanoarbeiter lesen wir eben Tätigkeit er redigierte die vor kurzem eingegangene Wochen ein neues Gedicht Breezange, Neue Tage". Das tönt so aus schrift In freien Stunden- machte ihn zum Freunde lngezählter, heutigen Tag treu geblieben. denen die geschickte Art seiner Beitragsauswahl stille Stunden der Natur und Gegenwart in eins: Freude, der Erbauung und der Unterhaltung bereitete.

Dem Milieu seiner Herkunft und seines Werdens ist Preczang aufe innigste verwurzelt. Er fühlte ganz instinktiv, daß hier die Quellen jeiner Kraft rauschten. So hat er denn, wahrscheinlich ganz unbewußt, danach gestrebt, diesen Kreis, in dem er sich fest und sicher fühlte, niemals zu berlaffen. Beobachtend und mit celebend schritt er durch die Jahre, die einer Beit des industriellen and fulturellen Aufschwungs Deutschland gehörten: Jahre der er­jtarlenben Arbeiterbewegung, des Sieg um Sieg erringenden Soli­baritätsgebankens, der Persönlichkeitsivertung und der Eingliede rung dieser gesteigerten Persönlichkeit in den Allgemeingebanken. Breczangs dichterische Begabung ist eine vielseitige. In Ge dichten, in Erzählungen und in Dramen legte er ein Bekenntnis von dem ab, was seine Zeit durchpulsie, was seine Seele erfüllte. lieberall hat er Tüchtiges geleistet. Seine Hauptstärke aber liegt entschieden auf lyrischem Gebiet. Hier spricht seine Art am deut­lichsten, urwüfigsten. In teichen, lodenden Tönen weiß er au malen, in nachbentlichen Strophen bersteht er zu bannen. Doch auch das Fortreißende fehlt feinen Gedichten nicht. Oft rauscht eine wilde Gärung in ihnen auf. Antlagende, niederschmetternde Worte! Der volle Born der Zeit! Hart und irrenb rollen bann seine

Wo tommt ihr her? Aus dunflem Grunde. Wo geht ihr hin? In graue Nacht. Inzwischen aber schlägt die Stunde, Die euch gebiert zu Tat und Macht. Mit Glut den Himmel zu umfäumen, Erhebt sein fühnes Flammenhaupt Der Tag lebendig aus den Träumen, Bu tünden, was er jubelnd glaubt: Dem Gestern Fluch! Es gab euch Schmerzen Und grabberschworne finftre Not; Jch aber fülle eure Herzen Mit meiner Sonne golbnem Not. Ich schreite über Trümmerstätten Und über euer Golgatha; Ich schmelze eure legten Ketten. Euch zu befreien bin ich ba. Ich leuchte mit der Fadel Marbeit Dem Haß ins fliere Angesicht. An meinem Himmel lobt die Wahrheit, Die allen Gögentrug zerbricht.

Wir denken und hoffen, die deutsche Arbeiterklasse, deren Aus­drud dieser Dichter ist, hat von Ernst Breezang noch vieles und Gutes zu erwarten. Und so wünschen wir ihm heute noch manches L. L. gedeihliche, fruchtbringende Jahr!

Theater. Im Großen Schauspiehaus findet am Sonnabend bie Erstaufführung von Shakespeares Hamlet fiatt. Für die Bor­stellungsreihe ist eine Anzahl Rollen doppelt belegt worden: Alexander Moijfi und Ernit Deutsch geben den Hamlet, Paul Wegener und Josef Mlein den Rönig, Werner Strauß und Wilhelm Boeller den Polonius, Agnes Straub und Maria Leilo die Seönigin.

Das Wort der Seele nennt sich ein Bortragsabend, den Eugen Herbert von Deutschen Theater am 18. Januar, 7%, Uhr abends, im Meisterjaal, Röthener Straße, abhält. Der erste Teil ist Laotfe, dent Buch des Alten vom Sinn des Lebens, gewidmet; im zweiten Teil wird ein chinesisches Konzertstück und chinesische Lieder geboten. Eintrittskarten an der Abendlaffe.

Welt

Vorträge über Weltanschauung. Benoffe Dr. Mar Apel balt folgende Vortragsreiben: Donnerstag Georgensir, 30, 7-8 anschanungen der Neuzeit", 8-9 Saedels Beiträtjel"( mit Disfuffion); Freitag, Dorotheenstr. 12, 7-8 2ogit", 8-9 Einführung in die Bhilofophie".