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Erzberger vorder nicht in Verbindung gesetzt. IchiiabeiHngar nicht gekannt. Erst nachträgück> habe ich ihm seine Wahl mit- geteilt. Der Brief ist einem Herrn Marcussen von der Waffen- stillstandSkommifsivn übergeben worden. N.-A. Dr. Fried- länderi Wissen Sie, ob der Brief Herrn Erzberger   übergeben worden ist? Zeuge: Donnerstagabend erst habe ich Herrn Marcussen sprechen können und don Gm die. Mitteilung erhalten, daß er meinen Brief Herrn Erzberger   nicht ausgehändigt hat. Oberstaci�anwalt Krause: Haben Sie denn nun etwas ge- tan. um die Streichung Erzbergers im Handels- r e g i st? r herbeizuführen? Zeuge: Ja, aber die Akten waren bei Gericht nicht zu finden. Helfferich: Ich möchte an den Herrn Zeugen die Frage richten, ob die Herren der Ostropa nicht in irgendeiner Weise in geschäftlichen Beziehungen zu dem Geschäftsbereich des Herrn Erzberger standen? Zeuge: Ich müßte das erst feststellen lassen, und ich müßte dazu wissen, welche Stellen und welche Herren zum Ge- schäftsbereich des Herrn Ministers Erzberger gehören. H e l f f e- rich; Dann will ich den Zeugen fragen, ob die Ostropa mit dem Reichsverwertungsamt in geschäftlicher Verbindung stand und ob er die Verwertung von Heer es gut übernommen hatte. Zeuge antwortet mit Nein. Auf Befragen deS R.-A. Dr. Fr:edländer bestätigt Höhne, daß das Reichsvcrwerlungs- amt bereits am 9. Mai 1919 die Verträge mit ihm und.dem Herrn v. Winterfeld, einem Teilhaber der Ostropa aufgekündigt hat und daß er und Herr v. Winterfetd seitdem keinerlei geschäftliche Beziehungen zum ReichsverwertungSamt mehr batten. In allgemeinem Einverständnis wird auf die weitere Verneh- mung von Zeugen zum Fall Ostropa verzichtet. Der Vorsitzende wirst dann die Frage auf, welcher Fall zu» nächst erörtert werden könnte. R.-A. Alsberg nennt den Fall N i e o I i n, und Justizrat v. G o r d o n erklärt sein Einverständ- nie mit der Behandlung des Falles. Hierauf vertagt der Vor- fitzende die Verhandlung auf Dienstag, den 3. Februar, vor- mittags. Zu diesem Verhandlungstage werden als Zeugen im Fall Nicolin u. a. Geheimrai Juckenack, Geheimrat Hagedorn, Dr. Bayer, Apotheker Erfurt   und Dr. med. Scharz geladen werden.
Wirtschaft. Der Niederbruch der Mark im Ausland. DieBerliner Borfen-Zeitung" untersucht die Gründe für die neue, weitere Entwertung der Mark in folgenden sachverständigen Ausführungen: Bei einer Untersuchung der Gründe für die plötzliche'neue Eni- Wertung der Mark muß man die überaus pessimistischen Stimmen *n der ausländischen Finanzprcssc beachten, die omläßbich der Rata- . fizierung des Friedensvertrages über Deutschlands   wirtschaftliche Zukunft laut geworden find. Man sprach es deutlich aus, daß Deutschland   gar nicht in der Lage sei. die finanziellen Lasten des Versailler Vertrages zu erfüllen, daß der Vertrag ferner den Siegern die Möglichkeit gebe, alle Versuche einer wirttchaiil�chen Wiedergesundung Deutschlands   schon im Keime zu ersticken. Dazu ' kamen Befürchtungen über neue tnnerpolltische Berwicke  - hingen bei uns, die sich aus die Tatsachen gnindeten. daß die r a d i- kale Propclganda in den letzten Wochen rühriger denn je hervor- getreten rst, daß die Kohlenkalamität mit sedem Tage wächst und ein neuer Bergarbeiter streik den völligen Zusammen- Brndb unseres Wirtschaftslebens zur Folg« haben müßte. Schließ- lich ist auch nicht ohne Grund auf die neue bolschewistische Gesabr hingewiesen worden. Alle diese Erwägungen haben neue starke Mark-Verkäufe im Auslände Hcrbeigefübrt. Tiefe gingen nur zum kleinen Teil von Firmen aus. die sich um jeden Preis AuSiandSheoisen zur Bc- zablung früher getätigter Importe beschaffen wollten, zum größeren Teil resultieren sie daraus, daß Deutsche  , die früher große Mark- betrüge in daS Ausland gebracht hatten, einen erheb- liäben Teil dieser Beträge auf den Markt geworfen haben um zu retten, was noch zu retten ist. und die Ausländer, bei denen das Spekulieren mit Mar! eine unumgängkiche Modesache ge- worden ist. taten das gleiche. Hinzu kamen hier die Angstkäufe in fremden Devisen von Leuten, die angesichts der Entwertung der Mark um jeden Preis ausländische Werte erwerben wollen. Das find dieselben Kreise, die neuerdings den Preis der Juwelen durch ihre Käufe weiter gesteigert haben, dieselben Kreise, die durch ihre Angftkäus« den Preis der Silberbarren und der deutschen   Goldmünzen auf eine Rekord böbe gebracht haben. Eine Rolle>vielten"iich iimfti'--reiche Devifenkäuße des Rbeint-'ndeS und des besetzten Gebietes. Die Devtsenkn-appheit wurde noch dadurch verstärkt, daß in der letzten Zeit offenbar recht große Beträge aus- ländischer Devisen alß V e r m ö ge n S a n l ag e ge- hamstert worden find. Auch die Spekulation hat allem Anschein nach da? Ihre zu der katastrophalen Steigerung der Auslands- devisen beigetragen. Es ist zu boften, daß die jetzt o r g a nu- sie r t e Kontrolle der ReichZbank über die Kanfailfträff« in Devisen eine Besserung bringen wird. Der Krebsschaden di? deutschen   Debnenmarktes besteht aber darin, daß noch immer die Gegenwerte für exportierte Waren vielfach im Auslände stehen gelassen werden. Diese Handlungsweise ist zum Teil auf Kapitalflucht, zum Teil auf den Wunsth zilrückni�ühren, sich AuSland?devisen für künftige Import« zu fichern. Alle diese Momente haben die an und für sich bestehende Devisenknappheit, die sich zus der Tatsache ergibt, daß seit Jahr und Tag unsere Ein- "fuhr das Mehrsacke unserer Ausfuhr ausmacht, noch verschärft. Iu den schleunigen Radikalmitteln gebort die Enteignung des illoyalen Besitze? an fremden Tedisen im Jnlande und besonders im Auslande. Eine derartige Aktion müßte mit Hilfe der Nachbar- staaten und auch der Entente sofort versucht werden. Die Situation hat sich so zugespitzt, daß sich die Noiw->nd'gk?it deS Handelns allen.Kreisen, im Jnlande w-e im Auslände,'auf- drängt. Die Vorbedingung für eine nachhaltig« Besserung der deutschen   Valuta ist die Rückkehr des Vertrauens zu un? selbst, das in Deutschland   in den letzten Wochen immer stärker im Schwinden begriffen ist. Wir leben und genießen und wissen aar wicht mebr wovon. Unterdessen ergreih das Aus- kand von unseren besten Werten zu Spottpreis-n Besitz. Der deutsche Wirtschast-st5rper ist nahezu bis zum Platzen.auf­geht ä b t. So scheint nunmehr die wirtschaftliche Vernichtung und Versktavnng Deutschlands  , die unser? Feind« wollten, erreicht zu sein. Der Glaub? an ein? nachhaltige Besserung unserer Valuta ist durch die letzt?» Ei-eignisse am Rgs,,ienwarkf stark erschüttert worden. Immerhin sollten wir alle Hebel schleunigst tn Barwnina setzen, um wenigstens eine Stabilität auf einer Basts zu erreichen. die es uns ermöglicht, die allernotwendigsten RobstoHe und Lebens­mittel einzuführen Das ist also das Bild, das die'? Zeftu-ng als Verfretenn der Kapitalinteressen uns entrollt. Und nun beachte man die Haltung der Unternehmer gegenüber den Be- mühungen der Reichsregierung, Ordnung und Organisation mit ollen Mitteln zu schaffen. Sie treiben die schändlichste Sabotage. An dem Mitbestimmungsrecht des Reiches in ihren Monopolen lassen sie die allerwicht ig sien Verband» lungen scheitern..Statt Bereitwilligkeit zu zeigen, alle Kräfte in den Dienst der aufbauenden Arbeit zu stellen, nnid sie ein. zig und allein besorgt, die e i ge n e n Juteresten nur irgend zu schützen Dos sind die Männer, die Deutschlands Zusiun» menbruch� politisch verschuldet hoben und die nun fetzt feinen völligen Zukmnmenöruch herbeiführen wollen aus Haß gegen die ihnen unbegueme Regierung. Glauben diese Herren wirklich, daß die deutsche Arbeiterschaft diese» - frevelhafte Spiel nicht erkennt? Nur eine dölltge Hingabe
all« an die Interessen der Volrsgesamtheit kann uns retten. Wenn die jetzigen Führer der Wirtschaft dem offen entgegen- arbeiten und der Organisation der Wirtschaft, die mit aller- größter Schnelligkeit erfolgen muß. sich entgegenstellen, dann gibt es nur eine Lösung, und die ist die schnellste Ent- sernung dieser staatsfemdlichen Elemente aus ihren unge­heuer einflußreichen Stellungen.
GroßSerlln ver pelz. Der Pelz hat aus Grund einer bezahlten Fahrkarte die Erlaubnis, zweiter Klasse auf der Berliner   Untergrundbahn zu fahren. Das ist sein gutes Recht und das Recbt ähnlicher Pelze, solange zwischen zwei und drei eine Eins als Scheide- wand steht, in der Farm einer trennenden Schiebetür zwischen Plebs und Pelzen. Der Pelz läßt sich drängen und stoßen. Er klebt am be» seligenden Eingang zum Himmelreich der zweiten Klosse. Da er nur ein schwacher Pelz ist. wird er von den starren Pelzen beiseite gestoßen, untergekriegt und bleibt zuletzt übrig. Er kommt nicht hinein: die starken Pelze wehren ihm den Eintritt. Ein Freundlicher ans der gelben Sphäre will ibm ein Gutes tun und nötigt ihn zu sich hinüber:Hier ist noch Platz." Der Pelz ist ein bißcken benommen von dem Ge- dränge und wäre beinahe beinahe... Aber nein, er ist ein Pelz, der was auf sich hält, der weiß, was er sich schuldig ist. Er sieht lauter NichtPelze, er sieht auf gelbem Grund die große Drei. Er hat eine Karte aus rotcr Poppe mit einer Zwei. Er würde an SelbstveroMung verlieren. So fährt der Zug stracks ohne den Pelz ob. Die Nicht- pelze freuen sich durch die Scheiben. Der Pelz lacht nicht; nein, es ist keine Solidorität mehr. Keine unter den Pelzen des roten Himmelreichs zweiter Klasse----
Äolk und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, liegt der heutigen Postaufloge bei.
Gasthaussperrstuude bis nach Mitternacht? Das Polizeipräsidium beschäftigt sich mit der Frage der Neureguhevung der Berliner   GafthanS-sperrstunbe. Befprechun- gen mit den zuständigen Organ lsationsn der Gastwevte die zurzeit staidfimden, dürsten dazu führen, daß die Sperrstunde erheblich hinausgeschoben wird. Wie wir erfahren, ist man im Polizei präsid-iurn nicht abgeneigt, den GasthauSschluß nötigen- falls bis nach Mitternacht hinauszurücken. Von dieser Maßregel vsrfprrcht man sich die Wirkung, daß den geheimen Nachtlokalen die Besucher entzogen werden. Damit wäve den Jn- haibern der anständigen Gastwirtschaften und VergnügungS-lÄale gedient. Ter Berliner Magistrat für ei« Grosi-Berlin zum 1. April. Der Berliner   Mogistrat bat an eine Reihe der östlichen und nördlichen Vorortgemeinden ein Anschreiben gerichtet, worin er dafür eintritt, haß an den Groß-Berliner Ausschuß der Sande? Versammlung erneui der Antrag gerichtet werde, die B e- ratungen so zu beschleunige», daß daS Gesetz zum 1. April in Knait treten könne. Die Gemeinden seien in letzter Zeit finanziell stark belastet worden, so daß es in ihrem eigenen Nutzen läge, die Angelegenheit so zu beschleunigen, dgß die Ein» gemeindung bereit! zum 1. April durchgeführt werden könne. Von den befragten Gemeinden bat bereits die Tegeler Gemeinde- Vertretung in ihrer letzten Sitzung diesem Antrag deS Berliner  Magistrats zugestimmt._ Wer wählt die Elternbeiräte? Auf ewe besonder« Anfrage beim Kultusminister, ob bei den Elternbeiratswahlen auch die Pstegeeltern von Waisenkindern wohl- berechtigt wären oder aber nur die rechten Estern, hat die Regie- rimg, so schreibt man uns aus Lehrerkreisen, in einer Sonderver- fügung vom 29. Januar entschieden, daßnur die Pflege- eltern von Waisenkindern wahlberechtigt sind." Die Frage, ob auch die Eltern von nicht reichSangehörigen Kindern das Wahlrecht hätten, v-erneiute die Regierung in gleicher Verfügung. Diese Entscheidungen der Regierung scheinen mit dem Mi- nisterialerlaß im Widerspruch zu stehen, darin ist n-ur vonEltern", nicht von Pflegeltern, wohl aber noch von Adoptiveltern die Rede. Ferner steht euch den Eltern der Galt- und Fremdenschulkinder das Wahlrecht zu, und laut 8 9 des SchulunterhaltungS-Gesetzes Rohrscheidt S. 54/55 sind Fremdenschulkinder die nicht reichSan- gehörigen. Es soll nochmals versucht werden, eine Klärung der Frage her. beizuführen._ Eine Mahnung an die Teltower   Landwirte. An die Landwirke deS.Kreisel Teltow richtet Landrat v. Achen- bach folgenden Aufrui: Die Vorrät« der Reichsgetreidestelle an Brotgetreide sind nahezu erschöpft. Wenn nicht in den nächsten Wochen all« verfügbaren Mengen an Brotgetreide durch die Land- wirte zur Ablieferung gelangen, droht der. Zusammenbruch unserer Brotversorgung, dem schwerste Schäden für die Volks-gesundheit und Volkswirtschaft folgen würden. Zur Begegnung dieser Gefahren ist von dem Herren preußischen Staatskommissar für Volksernährung die Durchkührung einer Druschaktion angeordnet worden. Die für den Ausdrusch nötigen Kohlen werden dem Kreise zur Ver- fügmig gestellt und von diesem den Gütern und Landwirten gegen die Verpflichtung der Ablieferung einer angemessenen Menge Brot- getreide bis zum I. März d. I. überwiesen. Di? Ablieferung aller vorhandenen Brotgetreidcvorräte, soweit sie nicht Kraft Gesetzes von Betriebsunternehmen im eigenen Beftiebe verbraucht werden dürfen, muß unbedingt bis spätestens 1. M ä r z erfolgen. Im Kreise Niederbarnim   sind die Landwirte ersucht worden, ihren Kohlenbedarf für den Drusch sofort beim LandratSamt anzu­melden.___ Ein großer Filmbraud, Ger auf eine Fahrlässigkeft zurückzu- führen ist. rief die Berliner Feuerwehr nach der Friedrichstr. 37. Tort standen die Räume derMeteor  ", Filmverleih- gesellschaft Katz in Flamme». Bei der Ablöschung und Auf- räumung entdeckte die Feuerwehr geradezu haarsträubende Dinge In einem Berliner   Zimmer, das als Borftihrungsraum dient und neben dem Brandherd liegr. lagen Tausende Meter Film offen an der Erde nebeneinander. In der Kücke unweit des FeuerberL-s l<P«rren in einem verschlossenen Schrank weitere große Vorräte und daneben in einem Badezimmer große Mengen Film- abfalle in einer Badewanne. In einem Vorberzimnier lagen ebenfalls offen zahlreiche Filmrollen. Ein Funke hätte genügt. die Feuerwehrmänner in die allergrößte Lebensgefahr zu bringen und die Hausbewohner auf? empfindlichste zu schädigen. Der Brand ist dadurch«ntstand«*. daß eine Aufwartefrau beim Reinigen der Räum« undorfichtig vorgspangen�ist. Rur durch eiligste Flucht konnte stch die Frau retoön. Zum Glück war da« GeschastSpersonal noch nicht anwesend und die Räume über der Brcm stelle waren und«- »ovnt.
Nachtschichten und iStromversvrgnng. Die Frage, ob x» empfehlen sei, zur besseren Stromversorgung Berlins   Nachtschichten einzuführen, behandelte Geheimrat Ziekursch in einem Bor- trag, der im Auftrag des Kohlenkommissars vor Pressevertretern stattfand. Der Vortragende kam auf den Ausweg zu sprechen, zur besseren Ausnützung der elektrischen Stromversorgung Berlins   durch das Fevnwerk Golpa in der Berliner   Industrie Nachtschichten ein- zuführen. In den Tagesstunden, d. h. von 8 Uhr morgens bis 8 Uhr abends, müssen die Strom verbrauchenden Werse wegen des Kohlen- mangels den Betrieb einschränken; die Arbeiter verdienen weniger und der Fabrikant könne seine Maschinen nicht ausnutzen. Es bleibe daher unverständlich, warum sich die Berliner   Industrie und auch die Arbeiterschaft die Nachtarbeit nicht zunutze mache. Zur Nachtzeit würde die dem Netz entnommene Strommenge nicht beschränkt werden, so daß die industriellen Werke in der Zeit von 3 Uhr abends bis 8 Uhr morgens unbegrenzte Energie- mengen entnehmen dürften. Jubiläum. Am 1. Februar feiert der Drechslermeister Robert B e r g e r, Palisadenstr. 77, sein jähriges Meister-Jubiläum. Der Jubilar ist einer von den wenigen Alten, die zurzeit deS So­zialistengesetzes ihren Mann gestanden haben, und gilt auch heute in der 22.- Abteilung als ein rühriger Mitarbeiter. Im Zeitalter derhohen Löhne". Der LuxuSpasiier» fabrikant Martin Baumann in Eharlottenburg(Neue Ecmtstr. 14) schickt unS auf unsere in Nr. 38 gebrachte Mitteilung eine ellenlange Erwiderung. Daß er für die von unS geschilderte Arbeit, für da?. Falzen und Kordeln von Kondolenzbriefchen, mir drei Mark pro tausend Stück zahlt, bestätigt er. Er_ ver­silbert, daß die Arbeit eine leicht« sei, die er auck nllr den Anfänge- rinnen gebr. Was er über die sonst noch von ihm auSgebenen Ar- betten und die dafür gezahlten Löhne erzählt, ist belanglos für die von uns festgenagelte und von ihm selber bestätigte Tatsache, daß er diese Arbeit mit nur 3 M. pro 1999 Stück bezahlt. Er fiigt fünf Bescheinigungen hinzu, die ihm von Arbeiterinnen gegeben worden sind. Alle fünf sind auf Geschäftsbriefbogen des Herrn Daumann geschrieben, drei davon jn übereinstimmender Handschrift, zwei mit Schreibmaschine. Die Arbeiterinnen haben dann mit eigener Hand ibre Namen darunter gesetzt. Zwei Arbeiterinnen sagen, wieviel van der leichten Arbeit sie in der Stunde fertig brm- gen und geben3 99StückproStunde"an. Wir wiederholen, daß die Arbeit in folgenden-Handgriffen bestebt: es wird ein Blatt Papier   gefalzt, ein Blatt Karton geknifft, da? Papier in den Karwn geschoben, beides mit einem Faden gekordekt, daß so entstandene Heftckien in einen Briefumschlag gesteckt, die Br-i eschen zu je 25 Stück mit Papierstreifen gebündest. Wie müßte da einer arbeiten, wenn fr ,300 Stück pro Stunde" schassen und hiermit 99 Pf. verdienen will?
Grost-Berliuer Lebensmittel. Pankow  . 225 g Teigwaren.
Groß-Serliner partewachrkchten. (sharlotenbnrg. 1. Gruppe. Sonntag, 1. Februar, vormittags 10 Uhr. bei Cchcvbach, Königin-ElisabetS-SIr. s. Aufstellung der Kandidaten zum Elternbeirat. Erscheinen aller Parteigenossen und VorwärtSlescr dringend«forderlich. Juristische Sprech st unde jede» Sonn- abend 5 6 Uhr Im Sekretariat, Rosmenstr. 4. Stralau. Sonnabend, den 51., 8 Ubr, VortragSverlammlung:»Die Planwirtschajt". Referent: Gen. Rudolf Wisiell. Pünktlich erfchetn«.
�ugenüveranftaltungen. Zentraljngeudheini, SV/, Lindenstr. 3, 2. Hof links, Z Tr. Freitag, den 50. 1., iNorlragsabend für Äedcken. Frl. Dr Wyzodjinsti über weib- ltche Gesundheitspflege. patteinachrichten. Die Badischen   Parteiorganisationen hoben Lichtbildervortrag« in den Dienst der politischen Aufklärung gestellt. Auf diese Weis« soll in der Parteibewegung erhöhter Wert auf die Vertiefung so« zialdemokratischer Ueberzeugung und Bereicherung politischen Wis- sens gelegt werden. D i e 14 5. Tageszeitung der sozialdemokvakischen Partei wird in Koblenz   unter dem NamenRheinische Warte" ab 1. Februar herausgegeben. In Singer. Baden) ist eine neue Tageszeitung der ,V o l k s w i l l« im Entstehen begossen. Man hofft, das eigene Druckereigebäude nebst maschinellen Einrich- tun gen so rechtzeitig herzustellen, daß die Herausgabe des.Volks- willen" bereits am 1. April d. I. geschehen kann. Di« Geldmittel haben die Parteigenossen durch Entnahme von Anteilschemen auf- gebracht, von denen schon seit Wochen weit über 1999 gezeichnet stich.- Ein« Gemeindevertreterkonferenz in Meißen  am 24. Januar stimmte nach einem Referat des Genossen Eduard Fischer einem Beschlüsse zu, wonach die Regierung aufgefordert wird,«ine baldige Neuregelung der Rittergüter vorzunehmen, um so die Rittergutsbesitzer zu den Kosten für Wegebau usw. heran- ziehen zu können. Für den ZlgitattonSbezirk Frankfurt   a. M. wurde einlltmmig Genosse Paul Rühle, bisheriger Agitationsleiter für Frantfurt Stadt zum vezirksfekretär gewählt. Der bisherige Inhaber, Max Groger, ist zum Staatsdienst übergetreten.__
GewexffchllflsbewMNg ' Der Appell an Sie Vernunft. Die Bergarbeiterverbände erlassen einen Anftinf an die M-ibglieder im R-uhrrevier, in dem es heißt: Kameraden! Wieder eimma-l sind unlautere Element« am Werk«, mn Euch zur Arbeitsniederleiumg oder vorzeitigen Ent- fernung von der Arbeitsstelle zu veranlassen. Fanatische Anhänge« deS Bolschewismus und Kommunismus glauben. Euch dazu benutzen zu können, d!« jetzig« Regierung zu stürzen, nicht danach fragend, wenn alS Folge dieser Bestrebungen Not und Elend über Euch und Eure Familien hereinbrechen würben.'Euroe Delegierten, von Eurem Vertrauen getragen, haben auf den Tagungen der Berg­arbeiterverbände auch dieses erkannt und mit gewaltiger Mehrheit ihre Entscheidung getroffen. Seid in den nächsten Tagen auf der Hut, laßt Euch nicht von unverantwortlichen Menschen hinreißen. Sagt ihnen offen, was Ihr von ihnen haltet, denn daS Recht und b'vt Vernunft sind auf Eurer Seite. Es sind die Schritt- macher der Reaktion von rechts und link«. Die Sechsstunden schichtzeit kann nur, wenn die nötigen technischen Em- richtungen daM getroffen sind und sie international zur Einfüh- rung gelangst, Bestand habe:» Gewaltsam« Einführung der SechS- stundenschicht bedeutet die Gefahr einer zwangsweise vermehrten Arbeitszeit im Bergbau. Streiks- und Ar- britsniederlegung während der Davifverhandlungen hieß«, die be- deutenden Lohnerhöhuitigen ablehnen, die;chon vereinbart sind. Eine Verschlecksternng Eurer Lage würde dadurch eintreten. Spartakisten und Arbeiterfeinden würdet Ihr dadurch den Rücken starken, und deren Macht, die schon oft unheilvoll war. noch vermehren. Denkt an. Eure ArbeÄZbriider in den anderen Industrien. Ohne Kohlen kein GaS. keine elektrische Kraft, keine Arbvit auf Werken und Hütten. Die Eisenbahnen würden stillstehen, und jegliche Zufuhr ausbleibe». So wollen es die, welche Euch wieder inlfzu putschen versuchen Fanatischer Haß geaen die bestehend« Regierung lest« sie» und Haß macht blind. Laßt es wicht dazu kommen, daß au.: