Nr. 56. 37. Jahrg.

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Telegramm- Abeeffe

Sosialbemefcat Berlin.

Morgen- Ausgabe.

Vorwärts

Berliner Volksblatt

20 Pfennig

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Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands

Redaktion und Expedition: SW. 68, Lindenste. 3. Berniurecher: Amt Mortsplass, Nr. 15190-15197.

Sonnabend, den 31. Januar 1920.

Vorwärts- Verlag G.m.b.H., GW. 68, Lindenstr. 3. Fernfbrecher: Amt Misritplat, Nr. 117 53-54

Zuspitzung der Adriafrage.

Internationale der Verleumdung

Nun ist das Maß voll!

Gerbien mobilisiert.

beit sind ganz klar: man will Stimmung für deu austritt der franzöfifchen Bartei aus der zweiten Inter­Anlässlich der Bekanntgabe des Befchlaffes ber jugoslawischen nationale machen, die der Straßburger Parteitag Ende des Regierung, wonach das Mitimatum der Friedenskonferenz abgelehnt kommenden Monats beschließen soll. Ganz ohne Wider­Es wäre ebenso awed wie würdelos, tvenn wir uns wurde, fanden am Mittwoch in gram große Rundgebungen gegen stände scheint dieser Austritt nicht zustande fommen zu weiter in der bisherigen Weise beschimpfen ließen und so täten, die Italiener und gegen die Entente statt. Eine mehrtaufendtöpfige wollen, da namentlich die Wehrheit der parlamentarischen dis merkten wir nichts. Diese Tattit hatte noch einen Sinn, Menge versammelte sich vor der Wohnung des franzöfifchen Graftion eine viel gemäßigtere Saltung einnimmt, als die folange man glauben konnte, die Gegenfeite handle nur aus koninis und demonstrierte lebhaft gegen sie Briebensten bei den Wahlen meist durchgefallenen radikalen Mitglieder Untenninis, fie würde sich später wenigstens bemühen, die ferenz. Im Hause wurden die gener mit Steines ein des Barteivorstandes. Auf der anderen Seite wird man Wahrheit zu erfahren und allmählich zu einem gerechteren geslagen. Nur eine starte Bolizeiabteilung fonnte die De durch die uitras des Journal du Peuple" gedrängt, in Urteil und zu einer maßvolleren und anständigeren, Sprache monstranten vertreiben. Aehnliche Demonstrationen senben an in ähnlicher Weise, wie die Itnabhängigen durch die Note gelangen. Solange wir die Hoffnung begen fonnten, daß Belgrad satt, war daß sich bort der amerikanische GeFahne". Bus Angst, seine Waffen an die guna tabiaten, unser vorläufiges Stillſchroeigen unter den m& hungen fenate in merkwärtiger Weise babel hervortat.# 10 eine große die fich entsprechend ridichtslos gebärben, zu verlieres, ausländischer Blätter ben Bemühungen derjenigen Wenge vor die amerikanische Gesandefchaft gezogen war, und ta be macht man ben toskauer Seurs mit. Und gibt es da ein nügen tönnte, die fich dem großen Ziel der tebe aufgeisterte Hochrufe auf Wilfon ausbrach, hielt der amerikanische günstigeres gitationsfeld, um die noch Sögernben für den richtung der Internationale widmen, da war es Gesandte eine Rede zur Wenge, in welder er für das Bertrauen Austritt zu bestimmen, als ein gesteigertes Schimpfen auf ein Gebot sozialistischer Dpferfreudigkeit, uns paffib in Erdes ferbischen Bolles zn ben Bereinigten Staaten dankte und die Noste und auf die ganze deutsche Sozialdemokratie? In wartung befferer und vernünftigerer Zeiten zu verhalten. nie bes jabilawischen Bettes troy allen& unktionären der S. P. D.: Seffnung aussprah, ha co gelingen wird, die berechtigten berumanité" vom 20. b. M. heißt es von den Berliner schwierigkeiten zu erfüllen und sie geage i inne des Rationalitätprinzips zu lösen. Gleichzeitig mit dem Befatus aber Ablehnung bes Entente ultimatums beschloß die serdische Regierung die Mobilifierung

Ihre Nachgiebigkeit gegenüber den Massenmorden. bie ihre Regierung an der Arbeiterklasse verübt, fann bie Internationale nicht gleichgültig laffen. Jur Augenblid, wo man sich mit dem Gedanken einer erneuten gu­fammenfaffung der Internationale beschäftigt, da ist es nicht allein ber Fall Roste, der besprochen werden muß, sondern die Frage eller jener, die ihn in der deutschen Mehrheitsparter unterfingen.

Aber wir mußten nach und nach einsehen, baß die andere Seite diese Selbstverleugnung entweder mißverstanden oder mißbrauchte. An der Hand bestimmter Tatsachen konnten wir feststellen, daß es drüben sowohl an gutem Willen, wie auch an gutem Glauben mangelt. So wurde im Borwärts" vom 1. Januar gefchildert, wie die Auf weiteren drei Jahreszlaffen. Aus den befeyten tlärungen, die unser holländischer Genoffe liegen ge Gebieten Ungarns find gwei Zruppen- Divifionen abgezogen und nach Yegentlich eines Aufenthalts in Baris über die Haltung unserer Dalmatien birigiert werben. Auch aus Laibach unb gram find Bartei ben leitenben franzöfifchen Sozialisten gab, fyftematis alle verfügbaren Truppen ebgezogen worden. Die nationalistische und vom Bopulaire" sugeftanbenermaßen totgeschmiegen Bartel forbert von her Regierung energifches Durchhalten und die murden. Erft als Bliegen in einem Interview mit einem Re- Berweigerung ber unterzeichnung bes Friebensgen nach Moskau gehen? Wobion dennt. Wir wissen schon batteur der rechtssozialistischen France Libre" feine in Deuijvertrages, folange die Wünsche Südflaviens die Städte Fiume Yanb vorher gewonnenen Einbrüde schilderte und namentlich und 3 ar a betreffend nicht erfüllt werden. Roste energifch gegen alle Anwürfe in Schuh nahm, da fah sich die sozialistische Presse gezwungen, die Anfichten Vliegens furz mitzuteilen, was fie mit höhnischen und feindseligen Eine neue Auslieferungsnote an Holland . Kommentaren gegen den holländischen Parteiführer besorgte. Inzwischen haben wir leider Gottes den 13. Januar der Alliierten an Holland lehnt jedes Gingehen auf die Gegen Das Renter- Bureau meldet aus Baris: Die zweite Note erlebt. er die Stimmung der franzöfifchen Sogründe der holländischen Regierung ab und verlangt, den zialisten oder vielmehr der dortigen Barteimehrheit fennt. Der Egkaiser von Holland bis Mitte Febraar ba mußte auf eine Barteinahme zugunsten der unabhängigen der Entente unter Wahrung aller Rechtsformen zur Berurtei Demonstranten gegen die fozialdemokratischen Minister gefaßt lung ausgeliefert werden muß. Der Aufenthalt des fein. Aber alle Erwartungen find bei weitem übertroffen Kaifers in- Amerongen bedrohe den Frieden Enrapas and die porben. Wir werden seit den blutigen Vorfällen vor dem Sicherheit der Wölfer. Nach einer Mitteilung ber Daily Reichstag in der Humanité" und im Populaire" Mail " soll der Kaifer auf Antrag Englands für den Fall, bes in einer Weise beschimpft, die bas elementarste Selbst- er schuldig befunden wird, nur zu lebenslänglicher gefühl uns verbietet, zu übersehen. Deportation sber Serbaunang verurteilt werden.

Die ersten Meldungen der Telegraphenagenturen, die den Sachverhalt richtig darstellten, wurden sofort mit ausdrüc

Price.

Diefer Augenzeuge" drahtet, daß er nicht gefehen wendet werden. In Oppein traf gleichzeitig eine groeite für bas Abstimmungs­habe, daß Sicherheitsfoldaten vor der Schießerei mißhandelt worben jelen, daß er aber behaupten gebiet von Tefchen bestimmte Kommiffion ein. tönne, biese habe ganz plöglid, also ohne Grund eingesetzt. Sein Telegramm ist übrigens reichlich untlar, aber umgivei­

Wozu diese Umschweife? Shr wollt mit den Unabhängi langit, daß 3hr nicht mehr aus Unkenntnis bandelt oder viel­mehr schreibt und redet, sondern, daß Ihr die Wahrheit nicht hören wollt. Der Fall Bliegen hat es noch jüngst be Diejen. Wozu, da noch alle disse Nebensarten, diese Vor­zu einer Internationale der Verleumdung, die in wahn­wände? Es ist Euch mit Hilfe der Unabhängigen gelungen, eine große Idee zu sabotieren. Vereinigt Euch mit ihnen innigent Schimpfen und fraftsirkendem Phrasendreschen eine selbstmörderische Zerstörungsarbeit am sozialistischen Gedanken vollziehen wird. ir indessen werden derweile mit Hilfe aller gesunden Elemente der Internationale am Biederaufbau Europas arbeiten. Victor Schiff.

Gerichtet.

lichem Mißtrauen aufgenommen. Obwohl damals noch Heute Beginn der Besehung Oberschlesiens . viel Anstand, un zu erklären, daß er die Weiterverhandlung Gerr Helfferich befaß nach dem Attentat auf Erzberger so teinerlei Handhabe für irgend einen Borivurf gegen Roste Freitag vormittag traf nach den Oppelner Nachrichten" der des Brozeffes ablebne, folange sehr Gegner nicht wieberher­oder sonst jemanden vorliegen konnte, wurden unsere Stellvertreter bes Bejahungskommandanten General le Rond mit geftelit fet. Schließlich nur eine Selbstverständlichkeit. Abet Führer in der Beitartikeln als Mörder" und Senter beschimpft. Die den Pariser Barteiredakteuren mehreren Offizieren foute einigen Unteroffizieren und Mann doch nicht selbstverständlich genug für die Herrn Helfferich erwünschten anderslautenden Darstellungen liegen dann nicht schaften hier ein. Die Besehung Oberstestens beginnt naheftehende de utihnationale Breffe. Ste benutte lange auf sich warten. Eine besondere Rolle spielte dabei am 31. Januar. Am ersten Tage wird der Kreis Plek , am zweiten ben Moment, in dem der Verlegte ein toebeloser Mann war, ein Berliner Telegramm bes hier wellenden Berichterstatters der Streis Stattomis, am britten ber Streis Tarnowis unb am un ihm schleunigft noch die Beschuldigung des Meineides bes Bondoner Sozialistenblattes Daily Herald",$ hilip Ausnahme des Sereises Ratibor, wahrscheinlich Franzosen vertat hatte Graberger unter Eid erflärt, daß er von der Handels­elften der Streis Oppeln befeht. Für die Befehung toerben, mit anzuhängen. Bie mars? Ju der lezten Berhandlung vor dent Atten­follte, überhaupt nichts wisse. Von der Gegenseite more gur gesellschaft Ostrova", deren Aufsichtsrat er angehören Sprache gebracht worden, baß im Handelsregister Era­berger als Mitglied des Aufsichtsrates eingetragen stehe; Erg­berger blieb aber dabei, daß er von der Gesellschaft noch nie deutig ist sein Bemühen, die Schuld am Blutbad der schmusigsten Beschimpfungen unserer Bar etwas gehört habe. Wenige Stunden darauf erfolgte Regierung zuzuschieben. Seine Redaktion hat diese te i durch die Franzosen. Die Vorgänge wurden auf Grund das Attentat. Anstatt nun die Wiederaufnahme der Verhand offenkundige Tendenz so aufgefaßt, in dem sie feiner Drahtuna diefes Telegramms rekonstruiert": Die Regierung babe lungen und die Aufklärung des Falles abzuwarten, hatte die Die feite Ueberschrift verlieh: Die Szenen des Maffaters!" bie Massen vor den Reichstag gelodt und fie mit Ma- Deutsche Beitung" nichts Giligeres su tun, als in fenfatio Wir wissen nicht, von wo Serr Brice seine Wahrnehmun- ichinengewehren in der legten hier eingetroffenen Rummer neller Aufmachung und in Fettbrud die Aussage Erz­gen als Augenzeuge" machte. Bir wollen annehmen, daß der„ Sumanité find auch Flammenwerfer in Tätigkeit ge- bergers und bahinter die Eintragung des Handelsregisters im er fich zur tritifchen Zeit im Reichstag befand, wahrscheinlich treten! ohne jede Veranlassung susammen Wortlaut zu bringen. Der umrahmende Text Ites faum einen inmitten der unabhängigen Führer", die die Maffen auf geschossen. Und warum das alles? Um den Befage weifel dariiber, daß mit dieser Zusammenstellung Erzberger die Straße gehegt und dort ziellos hatten stehen lassen und rungszustand wieder aufrichten zu können, ohne den wir der Vorwurf des Meineides gemacht werden sollte. die weiteren Ereignisse erwartungsvoll von den Fenstern Verräter und Senegaten nicht auskommen tönnen. Herr Das geschah in der gleichen Summer, in der das Attentat des Hauses aus beobachteten. Herr Price hat nichts von Baul- Louis, der jene Nubrik der Auslandspolitik in der gemeldet wurde! den entwaffneten und blutig geschlagenen Soldaten gehört, Sumanité", die einst bom edlen, gelebrien Francis de Die Freitagverhandlung hat nun ben Fall Ostropa" in mit deren Gewehren aus der Menge in den Reichstag hinein- Breisenié unter dem großen Jaurès als Chefredakteur einer wie felbft die Deutsche Tageszeitung" zugestehen murk. geschoffen wurde; er hat nicht die zwei Einschiffe in Portal muitergültig geleitet wurde, zum Zummelblag feiner links. für Graberger einwandfreien Weise geflärt. Ein paar Der Wandelballe gesehen, die sich unmittelbar nach der bluti- rabitalen Grzeffe herabgewürbigt hat, weiß jogar noch viel ifrupellofe und auf Reklame bedachte Geschäftsleute haben den gen Abwehr Hunderte von Abgeordneten und Bressevertre- mehr als alle anderen: Noske, der Schlächter von Ramen Erzbergers benugt, ohne diesem dor- oder tern anfaben; er hat auch nichts von den verwundeten Sol- Berlin", hat seinen Tag" haben wollen, Deil er einen baten, von dem Haufen zerschlagener Gewehre und fonftiger monarchistischen Butich vorbereitet! Baffen gemerkt. Dos Telegramm des Meifter Brice hat nun ben auf eine folche Darstellung fauernben Stebakteuren der Sumanité" und des Populaire" bie erwünschte Gelegenheit gegeben, über uns herzufallen. Die ,, flare, prosije, unwiderlegbare" Soil derung dieses Augenzeugen gibt den Anlaß zu den

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nachher von feiner 23ahl in den Aufsichtsrat irgendwelche Mitteilung au machen oder Außer dem Telegramm Brices find noch andere ad feine 8nstimmung einzuholen. Infolge einer richten ben beiden Bariler Blättern zugegangen, die die offenbaren 2lide ber Cintragungsvorschriften haben fie es denn Blutsdulb unserer Megierung bestätigen. Das ftab offen aud) berfarben, bie Eintragung Erzbergers als Aufsichtsrats. bar titteilungen, bie unfere Unabhängige über die mitglied in das Sandelsregister zu bewirken, ohne daß geprüft Schweiz oder sonstvie ihnen baben aufommen laffen. murbe, ob Erzberger felber etwas von dieser Eintragung wußte. Die Gründe dieses Geldaugs der unwahr.Es handelt sich alle um einen verwerflichen Ramens.