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Der Ministerst bezeichnete es als völlig falsch, aus ber

tontbetäuberung 21syb Georges fehr unangenehm[ ber Drohung bes Ginmarsches ben Friedensbedingungen! berührt, da Frankreich dabusch Deutschland gegenüber in das Obium der Alliierten auch ohne Abänderung der Bestimmungen Zuftim­ciner haüsüchtigen Nation Tommt. Die Stimmung in Paris ist mung zu geben. boburch keineswegs englandfreundlich. Die Neise Millerands nach London erhält vadurch ganz besondere Bebeutung. Man kann aunchmen, daß die Haltung Lloyd Georges auch von Einfluß auf die Saltung ber Alliierten in der Frage der Muslieferung des Stalfers sein wird.

Haltung der Regierung

den Schluß zu ziehen, als wolle Deutschland die Berpflichtungen des Friedensvertrages nicht einhalten. Schon nach den bisher erfolgten Beistungen an die Alliierten könnten die Allierten diese Annahme nicht aufrechterhalten; die Forderung der Auslieferung untergrabe den Wiederaufbau des Deutschen Reiches.

Die Alliierten nicht völlig einig". Baris, 7. Februar. Evening Standard" bringt eine Nachricht Zum Schluß sprach der Minister die Ueberzeugung aus, bak jeines diplomatischen Korrespondenten, die englische Regie­cung habe ihrem Berliner Geschäftsträger eine Note über die in Berlin antvefenden Entente bertretungen, die die mittelt, die er dem Reichsminister für auswärtige Angelegenheiten deutschen Verhältnisse aus eigener Anschauung sähen, die Rüller überreichen solle, und die dem Reichsministerium seinen selbe Auffassung wie die Regierung und das ganze deutsche Volt Entschluß erleichtern könnte. Das Blatt fügt hinzu, man dürfe nicht erstaunt sein, wenn einige Abänderungen an dem Wuslieferungsverlangen vorgenommen würden. Die Alliierten feien nicht vollständig einig über ben einzuschlagenden Weg.

Der amerikanische und der japanische Delegierte, ebenso Lloyd George und Lord Curzon hätten fich völlig überzeugt von den Schwierigkeiten, vor denen die deutsche Regierung stehe, aber Frankreich sei durchaus anderer Meinung, während Italien sich zwischen den beiden entgegenstehenden Standpunkten halte. Diese Nachricht übermittelt der Londoner Korrespondent des Petit

Journal".

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Bertinag im Echo de Paris" stellt noch einmal fest, daß alle Alauseln, betreffend den Kaiser und die schuldigen Deutschen von Lloyd George kommen und fragt, warum Llchd George heute sein Werk verleugne. Heute sage fich die patriotische Kundschaft bon Lloyd George fes, er suche eine andere und wechsle deshalb das Grogramm. Wenn Deutschland nicht erfüllen tönne oder wolle, was es versprochen habe, dann müsse man feststellen, daß es im Verzug sei und müsse eine Rompensation verlangen.

Lersners Weigerung.

Dr. Mayer fährt nach Paris .

Wie wir hören, empfing der Reichsminister des Auswärtigen, Genosse Hermann Müller , den englischen und französischen Ge­schäftsträger und teilte ihnen mit, daß Herr v. 2er 8ner beauf­tragt gewesen sei, die für die deutsche Regierung bestimmten Schriftstüde nach Berlin weiterzugeben. Seine Weigerung, dies au fun, fei lediglich eine persönliche Geste gewesen.

Der deutsche Geschäftsträger in Paris , Herr Dr. Mayer- Kauf­beuren, wird heute noch an der Sigung des Ausschusses für aus­wärtige Angelegenheiten teilnehmen und heute Nacht oder morgen früh die Reise nach Paris antreten.

Die deutsche Regierung hat sich bisher darauf beschränkt, ben Empfang der ihr übermittelten Schriftstücke zu bestätigen. Eine Besprechung mit den Parteiführern, die im Baufe des gestrigen Tages stattfand, ergab teine neuen Gesichtspunkte. Man war sich darüber einig, daß das letzte Wort der Nationalberfamm­Iung überlassen bleiben müsse. Eine Grundlage für ihre Be­ratung wird erst gegeben sein, wenn die angekündigte Antwort auf die Note vom 25. Jamuar eingetroffen fein wird.

Erzberger gegen die Auslieferung. Neichsfinanzminister Ergberger gewährte dem Sonder. berichterstatter der Daily Mail" eine Unterredung, in der et u. a. etwa folgendes ausführte:

Dis Nuclieferung irgendeines Deutschen an die Entente jet einfach undurchführbar Der Körper der Nation würbe in einer Weise erschüttert iverben, daß kein Mensch sagen önnte, was aus Europa würde. Die Frage, ob dieses Verhalten bar Regierung in Einklang mit dem Friebensvertrag zu bringen sei, fönne insofern nicht konstruiert werden, als der Vertrag nicht in freier Bereinbarung

unterzeichnet fei. Es habe Hoffnung bestanden, daß die Alliierten auf Grund gewisser Zusicherungen die Ablehnung der llebernahme einer Verpflichtung nach Artikel 227 bis 230 annehmen würden. Nach der neuerlichen Drohung Elemenceaus sei am 23. Juni nichts anderes übrig geblieben, als unter dem ungeheuren Zwang

Die Fabrik.

Bon P. Beich o to.

Ein leines Schafzüchterdorf war der Ort, bebor die Fabril gebaut wurde, die den Kalt des Bodens nuzbar für die menschliche Wirtschaft machte.

hätten.

Gefangenenrückkehr aus Rußland .

Die Reichszentralftelle für Kriegs- und Zivilgefangene teilt mit: Nach langer Unterbrechung tann jetzt mit dem Eintreffen eines Transportes deutscher Kriegs- und Zivilgefangener and Rußland gerechnet werden.

Ein Funkspruch aus Moskau meldet, daß ein Transport mit 600 deutschen Invaliden, Greisen, Frauen und Kindern am 7. Fe­bruar Moskau verlassen wird.

Der Transport wird dank des Entgegenkommens der polnischen Behörden über Borisow geleitet, wo für den Empfang und die Weiterleitung alle erforderlichen Maßnahmen getroffen sind. Die Sotojet- Regierung erwartet als unumgängliche Voraus feßung für den weiteren Heimtransport der Deutschen aus Mußland die Verhinderung jeglicher propagandistischen Anwerbung unter den in Deutschland befindlichen russischen Kriegsgefangenen und Angehörigen der Bermondt- Armee zum Zwecke der Verwendung für irgendeine antibolfchewistische Front.

Heimkehrer aus Japan . Nach telegraphischer Mitteilung der Schweizerischen Gesandtschaft in Tobio hat der vierte Heimschaf fungstransport deutscher Kriegsgefangner aus Japan auf dem Dampfer Hudson Maru" am 27. Januar Kobe verlassen. An Bord befinden fich 12 Offiziere, 14 Portepee- Unteroffiziere und 582 Unteroffiziere und Mannschaften, insgesamt 608 Personen.

Bis früh um fünfe..

So sieht das Verlangen zahlreicher im Berufe tätiger Frauen und Männer" nach Ablenkung aus, für das die B. M." so schneidig eintritt. Der Arbeiter verlangt heute in allererster Linie, daß ihm neben ausreichender Verdienstmöglichkeit genügend Kohle zur Verfügung gestellt wird, um sein Eisen bereitet zu können und nach getaner Arbeit ein warmes Heim zu haben. Darüber hinaus fordert er, daß zur Behebung der Sohlen­not alles unterbleibt, was nicht im Interesse der Volkswirtschaft gelegen ist, und das ist in erster Linie eine Ausdehnung der Polizeistunbe

Wenn in Interessentenkreisen darauf hingewiesen wird, daß durch eine verlängerte Polizeistunde zahlreichen arbeitslosen Kellnern Berdienstmöglichkeit gegeben wird, so sei demgegenüber nochmals betont, daß das erforderliche Mehr an Kohlen der In­dustrie entzogen und so auf der anderen Seite eine noch größere Arbeitslosigkeit verursacht wird.

Wenn man genügend Kohle zur Verfügung hat, so beliefere man zunächst einmal im Interesse der Volksgesundheit die 8 adeanstalten. Am Sonntag wurde in Neukölln eine große Protestversammlung des Deutschen Schwimmerverbandes imd des der bie Schließung Arbeiter Wassersportverbandes gegen Schivimmbadeanstalten veranstaltet. Es wurde verlangt, daß die Nepp- und Schieberlokale, die ihre Räume als gut ge= Hetzt anpreisen und die auf dem Wege über den Schleichhandel das Vielfache der zur Inbetriebjehung der Bade­anstalten notwendigen Sohlen verbrauchen, geschlossen werden. Außerdem wäre es sehr ratsam, wenn statt der Berlänge­rung der Polizeistunde, eine Verlängerung des Verkehrs wenigstens auf den wichtigsten Rinien durchgeführt würde. Heute wird leider von seiten der Straßen- und Eisenbahn der Ver­fehr nach der Polizeistunde reguliert. Es gibt aber Tausende von Menschen, die um diese Zeit noch geschäftlich tätig sind, wir erinnern nur an die Presse, und die dann das gweifelhafte Vergnügen haben, in nächtlicher Stunde weite Bege zu Fuß zurüdlegen zu müssen.

Wenn also Kohlen frei sind, dann denke man zunächst an das Wohl der Allgemeinheit und wenn hier alle, aber auch alle Forderungen erfüllt sind, dann gebe man unferetwegen auch benen, die abfolut nicht anders leben fönnen, Gelegenheit, mach dem alten Bummelliede ,, Bis früh um fünfe. ihre Zeit totschlagen zu fönnen.

Kleine politische Nachrichten.

"

Unter diesem vielversprechenden Titel bringt ein Berliner Blatt Schließung ber Eisenbahnwerkstätten in Breslau . Die Eisen­in seiner Sonntagnummer einen Bericht über eine Rundfahrt durch bahndirektion Breslau teili mit: Wegen Unwirtschaftlichkeit des die Berliner Nachtlokale, die tros Kohlennot und Polizeistunde Betriebes wurde Hauptwerkstättenami la und lb Sonnabend­bis zum frühen Morgen ihre Pforten geöffnet halten und den abend geschlossen. Die Wiedereröffnung erfolgt demnächst jenigen, die es dazu haben, für viefige Summen angenehme Stun unter Einschränkung der Arbeiterzahl und unter neuen Betriebs­ben bereiten. Man sollte annehmen, daß ein Blatt wie die Ber- bedingungen, liner Morgenpost", die in weiten Arbeiterfreifen gelesen wird, aus Gewerkschaftsfangreß der englischen Bergarbeiter. Der Bolls diesen traurigen Zuständen die Folgerung zöge, daß von feiten augeausschuß des Bergarbeiterbundes hat Sonnabend in­folge der Ablehnung der Verstaatlichung der Rohlen­der Polizei eine strenge kontrolle über die Sinhalbergwerfe burch den Premierminister beschlossen, zu beantragen, Weit gefehlt! einen besonderen Gemertschaftsfongreß einzuberufen. tung der Polizeistunde eingeführt wird. Mit Rücksicht auf die arbeitslosen Kellner und zahllose im Berufe tätigen Frauen und Männer", die auch einmal bas Bedürfnis nach Ablenfung haben, schließt das Blatt mit dem Ruf: Drum: Fort mit der Heuchelei der jeßigen Poli. Die Konferenz der Groß- Berliner Gemeindevertreter der 3eistunde! Aber baldigst!" Damgegenüber laffen wir eine Zuschrift aus Arbeiter S. B. D. beschäftigte fich Sonntag aufs neue mit der Frage einer freifen, die uns zu unserem Artifel in der Sonntagmorgen- Ginheitsgemeinde Groß- Berlin. mummer suging, reden. Sie lautet:

Die Einheitsgemeinde Groß- Berlin.

Gemeindevertreterkonferenz.

Ueber die bisherigen Berhandlungen des mit der Prüfung des Gejebeniwurfes betrauten Ausschusses de: Bandesvers " Bu Ihrem heutigen Artikel betreffe Verlängerung der fammlung berichtete Bruns- Berlin , der der Ausschuß an Bolizeistunde erlauben sich mehrere Arbeiter eines Betriebe, gehört. Einleitend bemerkte er, bei der langsamen Gang der Ber welche der S. P. D. angehören, folgendes zu benterfen: Der Herr handlungen sei leider nicht darauf zu rechnen, daß zum April 1920 Minister bes Innern hat wohl eins vergessen, daß die Arbeiter das Gefes in Kraft treten tann. Für den nächsten Etat der Ge auf ihre Kohlenfarten nichts erhalten, denn auf Nr. 2 der Karte meinden feien Uebergangsbestimmungen nötig, die Ginfegung einer haben wir erst 1 Zentner erhalten, so daß die Arbeiter nicht in Sommission aus Vertretern der einzelnen Verwaltungsbezirfe zur der Lage sind, sich das bischen Fressen für sich Prüfung ber Etatentwürine mit dem Recht des Einspruchs und der endgültigen Festsetzung der Ebata. und Familie zu kochen, während nach wohlwollender Gr- Gründe des Widerstandes gegen das Gefeß, der immer nocy, wägung der Herr Minister des Innern bereit ist, den Schlem- trie vor Jahrzehnten, im Anfang des Streites um Groß- Berlin, mern und Prassern noch mehr auf die Beine zu helfen. Nur auf politische Erwägungen sich stützt. Man möchte jett immer so weiter und viel Glück dazu!" den Gefeßentwurf in fein Gegenteil verkehren.

Bruns beleuchtete dann die

wadelt allein, tortelnd und schwagend den Weg zurüd wie eine| machen, daß auch der Untergang unseres geistigen Lebens den alte Tante, die etwas mitgebracht hat. Busammenbruch bewirken werde.

Endlich!

Von Haus zu Haus ftapfen die Vertrauensleute: Morgen wieder in'n Betrieb".

Die Not der geistigen Arbeit. Am Sonnabend sprach Kultus Sie hat zwei schmudlose, von ungepuzten Säufern wie Kafernen minister Sonrad Haenis im Berliner Schriftstellerflub eingefaßte Straßenzüge an die wenigen ärmlichen Bauernhöfe über die große Not, die jetzt in Deutschland alles geistige Schaffen gefügt, hat die überflüssigen Söhne der Bauern, Städter und schwer beeinträchtigt. Viel zu wenig beschäftige sich die Deffent Arbeitslose wie wärmendes Licht angelodt, fie mit Arbeit und lichkeit mit dem Elend unseres fulturellen Lebens. Während man Brot versorgt.

Dag die Arbeiter dem geldgierigen Unternehmen in Kämpfen, die fie an den Rand des Verhungerne brachten, den Lohn ihrer Arbeit erst entreißen mußten stärker fesselte es fie an die Fabrif. Und nun steigt seit Wochen der Dampf des brennenden Salles nicht mehr in die Luft, verzischen die Schneeflocken nicht mehr im Gebrodel, ist der Weg von den Häufern nicht mehr von tausend Füßen zu einem Brei von Schmutz und Schree zerstampft.

Weiß, faltgligernd deckt ihn unberührter Schnee wie sein Leichen tuch, nur ein schmaler Pfad ist getreten zur Fabrifpforte, zum Defen­haus, unter dem ein scharfer Rauch zittert, anzeigend, daß noch Leben in den Defen pulst, verhindert ihre tödliche Erfiarrung, die die tausend Arbeiter mit ihren Frauen und Kindern brotlos machen

würde.

Morgens und abends tropfen wenige Heizer wie ein dünner, fterbensmatter Blutstrom zwischen Fabrik und Stadt.

In den Küchen drängen sich die Familien um den lauwarmen Serb, fragen die Frauen behutsam jeden Morgen:

.In der Nacht hörte ich die Güterzüge rollen, find vielleicht Kohlen gekommen?" Bergrämt, verbittert fommen die Männer vom Rathaus und schweigen, ein düsteres, trostloses Schweigen.

Ca

ober

Hans Heinrich Twarbowali trug in der Sezeffion Rille vor. Wer Rille spricht, muß sich vor allem bewußt sein, daß es nicht angeht, ihn mit Gesten erläutern zu wollen. Die Weise bom Cornet", allzu oft übrigens gewählt, als habe Rilte nicht Wesentlicheres geschrieben, sollte nicht stehend den Hörern nahe geführt werden. Es ist unpassend, die Worte durch Körperbewe gung auffällig zu unterstreichen, fie geradezu zu reiten". All das entfernt von Milfe, bertieft feineswegs, sondern lenkt ab und ver ärgert. Darüber hinaus muß Twardowski gesagt werden, das Riltesche Musit auch nicht verinnerlicht wird, wenn man allzu vor dem Krieg den Wert der törperlichen Arbeit unterschäßte, viel Wert auf den Inhalt, statt den Gehalt legt. Twardowski spiele heute die geistige Arbeit eine noch traurigere Rolle. Das schleicht auf den Worten, statt in sie hinein zu lauschen. Dadurch früher sozial bevorzugte Beamtentum stehe jezt fogial unter dem wurde Rille erniedrigt; Gedichte wie der Wahnsinn Die Hochschulgelehrten Schlangenbeschwörung" bleiben bei dieser Art zu ausschließlich Durchschnitt der Bevölkerung. seien in der bedrängtesten Lage. Es war Deutschland nicht mög: auf das Stoffliche beschränkt; das Wort wird nicht vom Buch­lich, den ersten Physiker der Universität Göttingen , der einen Ruf staben befreit, es fehlt die Erhöhung in das Geistige. Deuten in die Schweiz erhielt, zu halten. Die Gefahr der Abwanderung durch Biegfamkeit der Figur ist hier vom Mißdeuten nicht eben führender Gelehrter nach dem Ausland sei sehr groß; bie Gelehr weit entfernt. Man wurde so das Gefühl nicht los, als hätie ten sind heute infolge der unerschwinglichen Preise für Apparate Twardowski fich von dem Vortrag gefagt: heute wollen wir ein­und Materialien nicht mehr zu wissenschaftlichen Experimenten mal ernst sein. Und dieser Wille par nicht genügend abgestreift, imftande. Arbeit und Fortschritt in der Heiltechnik sind aus dem fo daß alles bewußt und gelernt heraustam. Empfindung erwedt gleichen Grunde zurzeit unmöglich. Die Herstellung wissenschaft man ja nicht durch Flüstern oder einen heftigen Schrei; hier war licher Literatur sei derart verteuert, daß fie nicht mehr aufrecht aber nichts, was sie sonst hätte meden tönnen. So tommt man nicht su erhalten ist. Gewaltige Mengen wertvoller deutscher Bücher an Rille heran; er will behutsamer in der Melodie, inniger in und Handschriften gehen bei dem heutigen Valutastand ins Aus- der Kraft gefaßt sein, damit der Einbrud ausgelöst werde, den land. Die Preußische Akademie der Wissenschaften sehe fich ge er beim Lesen stets vermittelt. zwungen, das Erscheinen großer wissenschaftlicher Sammelwerte einzustellen. Die Lage der Hochschullehrer und Studenten sei

troftlos.

Jm Beamtentum wachse immer mehr die Gefahr der Kor. ruption. Lehrer und Schüler der technischen Hochschulen drohen in den praktischen Beruf abzuwandern. Auch bei Aerzten und Anwälten herrsche zum großen Teil nur ein glänzendes Elend. Weit am schlimmsten leiden die Arbeiter der Feder. Wenn auch die festangestellten Redakteure jebt eine geringe Sicherstel lung befißen, so sei es doch gerade für ihn, den Nebner, als alten Stundenlang stehen sie an den Fenstern, bliden hinüber zum Cozialdemokraten ein unerträglicher Bustand, daß die, welche Güterbahnhof, ihre Augen wandern mit den Loren, in denen lantige handwerksmäßig die Beitungen herstellen, ungleich beffer befoldet Kohlen durch die Echneebede hervorstechen, die Gleise auf und ab. find, als die geistigen Leiter. Den bildenden Künstlern rollt die eine nicht auf den Strang zur Fabrik? Langfam, fönne der Staat in Zukunft teine Verdienstmöglichkeit mehr bieten. narrend die hoffende Seele, schlingert fie fich auf die Weiche au Das Mägenatentum habe leider aufgehört, da die Jagd nach jegt muß sie rechts ab- ach, fie bleibt auf dem geraden Wege. Orden und Titeln, welche reichliche Spenden brachte, aufgehört stößt zu den andern, eine Maschine setzt sich vor die Reihe und habe. Auch die guten Bühnenfünstler gehen ins Ausland. führt sie weiter, fort, fort... Die umdüsterterten Augen folgen dem Er denke daran, die gesamte Staatsoper, um das Ensemble nicht zerreißen zu lassen, auf Gastspiel ins Ausland zu schicken. Schwere Bug, bis er von der Ferne verschluckt ist. Eines Tages aber, ba ruft der Bater die Kinder, da stößt eine Sorgen bereite die Kulturpropaganda der. Franzosen , die Theater auftaufen und auch sonst deutsche Bildung und Kunst zu ver wadlige. pruftende Lokomotive eine lange Reihe Stohlenwagen auf brängen fuchen. Sier müsse ein geistiger Grenzwall gezogen und das Anschlußgleis, schwarz, wie die Laft, die fie tragen, schneiden die deutschen Kulturstätten müssen geftüßt werden. Der Minister rief am Ende seiner Rede die geistigen Ar­bie Räder die Echienen aus der weißen Echneebede aus, wie ein Jubelschrei schrillt die Maschine hinter den Fabrilhäusern her. Ibeiter auf, fich zusammenzuschließen und den Massen flarzu­

zu

hso.

Der Tuberkulofeforsder Friedmann hält heute vormittag, 10 Uhr, feine Antrittevorlesung als außerordentlicher Professor der Universität Berlin im Garnisonlazarett, Scharnhorststr. 13. Theater. Am 17. Februar findet im Staatstheater ble Uraufführung der einaftigen Tragitomödie Die Gabe Gottes" von Dr. Goldstein Leitung von Reinharb Brud ftatt. Das Lessingtheater läßt noch in mit Albert und Else Bassermann in den Hauptrollen und unter Spiel biefer Spielzeit eine von Franz Biel bearbeitete Dramatisierung von Dostojewsty3 großer Nomandichtung Die Brüber Rara­mafo w in Szene gehen.

Segualwiffenfchaftliche Lichtbilder erläutert Sanitätsrat Dr. Mag­nus sirichfeld in einem Vortrag, der am 12. Februat, abends 18 Uhr, in der Aula, Hallesche Str. 24, stattfindet.

Ein Führer durch die Modewoche, den ber Berband der deutschen Mode- Inbufirie herausgibt, enthält Auffähe von Ludwig Thieben über Die beutsche Mobe im letzten Jahrzehnt und von Wear von Boehn über Die Republit der deutschen Mode".

Ueber den Siebiergarten spricht Gartenbireftor Sudwig 2effer­museums, Bring Albrecht- Straße. Wit farbigen und schwarzen Licht Steglis am 14. Februar, abends 7 Uhr, im Sörfauf des Kunstgewerbe­bildern. Am 19. Februar folgt ein Vortrag im Vereinshaus deutscher Singenieure" über Blumen im Hause und Blumen im Garten".

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Ein Revolutionsdrama Ecce Homo" von Karl Seidmann' bas tünstlerisch einen starten Einbrud machte, wurde im Zübeder Stadt­theater uraufgeführt.