Prozeß Erzberger - tzelsserich. Die DonnerStag-Verhsndlunig beginnt pünktlich HiO Uhr vor- mittags. Von ul�bekannter Seite varen Blumen auf den Platz HslrierichS und feines Verteidigers gelegt worden.(!) Gleich nach (Eröffnung der Sitzung stellte Rechtsanwalt Alsberg eine« Beweisantrag, .ri dem er angibt, e» babe sich bei ihm ein Herr gemeldet, der berett fei zu bezeugen, daß die L-eziehungen der Zeugen Erzberger und Berger während der fraglichen Zeit sehr rege gewesen seien. 'Dieser Zeuge ist der gtegierungs. und Baurat Morgenstern, den ich'unmittelbar geladen habe. Für dasselbe Thema habe ich auch den Herrn Regierungsbaumeister R a tz! i geladen, der nach An- .möe des Herrn Morgenstern in der Lage sein soll, die gleiche Be» ruitdung zu machen.(Bewegung im Zuhörerraum.) Die heutige Verhandlung dreht sich immer noch um de» Fall B e r g« r, der aller Wahrschciulichkeit nach arn heutigen Tage wird erledigt werden können. Hiernach wurde in der Pernehnmmg deS KommerzienratS Ssrger fortgefahren. Vors.: Habe,» Sie die Schreiben gefunden, bon denen wir in der letzten Sitzung sprachen? Es handelt sich um tvr Schreiben Erzbergers an Die, in welchem er seine Bereit. Willigkeit aussprach, in Ihren A u f s i ch t S r a t einzutreten, weiter um dm Einladung zur öffentlichen Generalversammlung und schließ» lich um eiu Schreibe« der LlaffenstiNstandSkommisst»». Die Einladung zur Generalversammlung die«u Juni flalksaud. wurde am IL. Mai tm.Reichsanzeige r" veröffentlicht. Rechtsanwalt Dr. Alsberg: Wir haben soeben gehört, daß die Em- .odung zur Generalversammlung am IL. Mai 1317 erfolgte, also nach vor der Fällung des letzten Schiedsspruches. Somit ist also das unrichtig, was der Kommerzienrat Berger und der Herr Nebenkläger in der letzten Sitzung hier behauptet haben. Oberstaatsanwalt Krause: Herr Komm-rz�nrat Berger, ei war Ihnen aufge- geben, auch daS Schreiben beizubringen, in dem der Herr Reben- t>äger Ihne» feine Bereitwilligkeit aussprach, in'den Aufsicht»- r a t einzutreten.— Berger: Ich habe nachgesucht, aber da» Schreiben nicht mehr gefunden. Ich tonn nicht genau sagen, ob daS ErnverständniS«S Herrn ReichSfinanzminister» übshaupi mündlich oder schriftlich«tolgt ist.— Bors.: Sie habe« ober bekundet, daß Sie" ei« Schreibe» von Herr« Erzbereee erhalte« hätten.— Geheimrat v. G o r d o n: Hatten Sie, Herr Kommerzienrat. bei Erscheinen der Helfferichschen Broschüre das Enchfinden, daß Sie durch die Ausführungen HelfferichS belei- digt seien?— Berger: Obwohl kern Namen genannt war, bestand kein Zweifel, daß unsere Firma gemeint war. Nachdem die Schiedssprüche gefällt waren, versuchte ich Minister Erzberger in den Aufsicht 5 tat hineinzubekoinmen, und ich habe mit dem Auf f'.chtsrat vor der Generalversammlung darüber Rücksprache ge- nsmman» daß wir ihn in den AufsichtSvot wählen könnten.— Helfferich: Diese Behauptung, Herr Zeuge, steht im Widerspruch zu den Ermittlungen deS Vorverfahrens und zu der Veröffentlichung des.RcichSanzeigerL". lieberlegen Sie sich bitte noch genau, was Sie sagen, denn Sie stehen hier unter Ihrem.Eide.— Der vor- fch-nde stellt aus den Akten fest, daß m der am 28. April 1817 abgehaltenen Aufsichtsratssitzuiu; der Firma Berger die Wiederwahl der LufsichtSvwtZmitgliedm Geheimrat Aronsohn, Präsident v. Ä r a u s« für di« Generalversammlung im Juni beschlossen wurde. — Helfferich: Im Protokoll steht cito von der Wahl Erzbergers nichts. Ader hat Herr Berger nicht den Aufsichtsrcrtsmitgliedern mitgeteilt, daß Herr Erzberger gewählt werden sollte?— Zeug« Berger: Ich entsinne mich n-cht.— RechtSantvalt Alsberg: Aann haben Sie denn den Mitgliedern des Aufsichiöcate» von der Absicht. Erzberger zu wählen, Mitteilung gemacht?— Berg er: Ich habe ja schon ausgesagt, daß ich mit Geheimrat Aronsohn .und Präsident v. Krause darüber gesprochen habe und daß der -etztere Herr erheblichen Widerstand» geleistet hat. Sowelt ich mich erinnere, war eS.aber keinesfalls vor >-m Schiedsgericht Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, daß in dar Sitzung des AusfichtSratS im April ein derartiger Beschluß gefaßt wurde.— Rechtsanwalt Alsberg: Da? ist aber das Wesentliche. — Zeuge: Nein, ich habe ja schon gesagt, daß Widerstände dagegen nrhabsn wurden.—. Dr. Alsberg: War man sich in der Auf» sichrsratssitzunq einig daß Erzberger gewählt werden sollte, ja oder nein? Kann Herr Berger auf st inen Eid nehmen, ob in der Sitzung von Erzberger die Rede war oder nicht?— Berger: Ich glaub«, ya.— Vors.: War man sich damals nicht schon schlülirg?— Zeuge: Da? glaube ich auch. Allerdings, nachdem die Wider» stände beseitigt waren.— Helfferich: War nicht der Grund. weshalb der Beschluß nicht ins Protokoll aufgenommen wurde, nur ein rein formaler, nämlich weil die Schiedssprüche noch nicht erledigt waren?— Ze v ge: Ich glaube ja.— Der Zeug« Berg er erklärt dann weiter: Ich bat den ReichStagSabgeordneien Prof. Dr. Faßbender, mir Auskunft zu geben, ob Herr Erzberger. wenn er sich ein Urteil gebildet hatte, auch Manns genug war, dies den Behörden gegenüber zu vertreten. Das war für mich der Be- wsggrund. Faßbender war damit einverstanden und empfahl mir die Wahl Erzbergers.— Helfferich: Warum hat sich denn der Zeuge, um sich nach den Eigenschaften Erzberger » zu erkundige», gerade an eine» Parlamentarier gewandt?— Berger: Ich habe doch schon gesagt, daß Rechts- anwalt Bodländer mich auf ihn aufmerksam gemacht hatte und daß Prof. Faßbender ihn inir dann empfohlen bat. (Fortsetzung in der Morgenausgabe) Nach 11 Uhr. Wie ei u« die Polizeistunde steht. Um den nächtlichen Passanten gewisser Straßen im Westen Bari ins werben jetzt von 11 Uhr ab heimliche Kämpfe geführt. Wer durch die Motzstraße geht, die Ma�tin-Lukher-Straße oder»ach dem Viktoria- Luise-Platz zu. fieh� dunkle Gestalte« neben sich auftauchen. .Mein Herr, die T-Sar ist noch geöffnet, beliebe,! Sie...* .Dorf ich Ihnen empfehlen D-Diele..Die ganze Nacht...* „Suchen Sie noch Unterhaltung, mein Herr, da ist der Z-Paiast, erste Querstraße rechts.. In Erinnerung eines irgendwie vorhandene» polizeilichen MachigcbotS, das den 11-Uhr-Schluß aller Lokale.verfügt", mäch- tost du dich Überzeugen. Die dunkle, dicht verhängte Tür, das mollig verhängte Fenster lassen nichts ahnen. Aber beim Druck auf die .Türklinke fingear etwas, wallt ein Vorhang geheimnisvoll. Die Pforte öfsuet sich zu allen Himmeln. Licht flimmert aus hundert Zcken. Rote Seidenschirmlämpchen, grün«, gelbe, violett« glühen auf. Alles ist hier verschwiegen, heimlich und diskret: die laufchi» gen Winkel, die weichen Sessel, die Musik— nur der Nepp nicht. Der Nepp herrsch« unumschränkt, bläht sich auf, glänzt auf den Gesichtern all der Dienernden, hockt mit fr>chem Grinse» überall. Doch ün Angesicht dieses Publikums fragst du dich nicht mehr, ob «r berechnigt ist oder nicht Dieses Publikum, mit Ausnahme einiger weniger, die sich versehentlich hin einverloren habeu, stellt einen aus» gesuchten Kranz jener Elemente dar, die schmarotzend der jungen Wirtschast Deutschlands die Kraft zum Emporklimmen entziehen. Für eine Tasse Kaffee, die man dv gnädig gewährt— der -Mensch" Zeginnt hier erst bei EhaSlis— harK du LS K. zahle».
Hin«nt> wieder wistS«S lauter. Der Kellner dämpft. Frem&Cän - bische Offiziere nehmen den Mund voll: Was könmte Deutschland im Höchstfalls kosten... Du verläßt die gastliche Stätte mit einer dumpien Erinnerung an einen großen Aktenbogen, auf dem ein Polizeipräsident verfügt, daß in* 11 Uhr dtk Lokale zu schließen hätte». SS ist 1 llhr... « DeS andern TagSk um Mitternacht ei» Kaffeehaus'in der Blumenstraße. Ein Bekannter weiß den Eingang durch den Mur. Musik und Liebespärchen und Leute, die von wolleneu Strümpfen reden und von Muminium und von Gummis und Lauf- decken. Dazwischen einer, der die Tasche» voll Seife hat und sie verkaust. Der Nepp ist nicht auf der Höhe und mit Solidität ge- mischt. Sehr ehrbare Leute, die sich Witze erzähl sn.— Ein Stückchen weiter in einer Nebenstraße eine ganzqLlein« Konditorei ohne Musik. Eingang ganß regelrecht durch die dicht verhängte Tür. Nur Kuutschecken und Flüstern. Wenig Licht und Knutschpreis« für Kaffee und Kuchen. Um 1 Uhr Schluß, weil eS sich nicht länger rentiert.— Landsberger Straße Köpenicker Stnche öhnftcheS. Keine Schlepper auf der Straße, aber jeder, der hier verkehrt, weiß mindestens eine offene Stätte. Echutzmann. de» da fragst, sagt:.Müsse,«wk stillst sehen." » Wir habe« t« Berlin eine Polizeistunde«« 11 Uhr ans dem Papier stehe«. Es besteht keine Notwendigkeit, sie zu verlängern. Aber eS ist wirklich notwendig, sie streng durchzuführen. Es liegt beim arbeitenden Berlin kein.Bedürfnis'' vor, sich n«h 11 Uhr zu amüsieren, wie«s bürgerliche Blätter glauben mache« wollen. Aber e» liegt«n Bedürfnis vor, die, die heute durch offenstehende Lokale noch angereizt werden— sie lasse« sich dwrch das Bewußt. stin.Meppen '—,-von der Verlockung dieser fragwürdigen Reize fernzichalte«. Man jammert' am de» Nachtruhm der.Weltstadt Berlin . Wir find, abgesehen von der Kohseatwi, die den später«, Schluß moralisch und wirtschaftlich stwfest» verbiete� im Begriff, wichtigere» fp. verliere, glS diesen.Ruhm'.
Der letzte OmnibuS. GS gehl setzt endgültig zu Ende mit ihm. De? ratternde Kasten, gezogen von den zwei Pferden, Mauleseln oder Maubieren (ach selige Zeit, wo diese Streitfrage die Gemüter bewegt«), wird mit dem 15. Februar endgültig aus dem Berliner SiraßenbilZ» verschwinden. Uebrig bleiben zunäckst nur noch die Linie se zwischen SiÄmer Dahnhof und dem Halleschen Tor und der Nach tomnibu»verkehr, sowie die Bahnhof». wagen. Auch der KvaftvmnibuSverkehr foss eingehen, und zwar zunächst die Linie Pankow — Neukölln. Erhalten bleibt auch der so. germnnte LuxuSverkehr auf der Strecke Unter den Linden— Halensee.
Di« VetgfttoRg de» LehrNnz». Zu unseren Betraihtnngen über die bedrängte Lage der Eltern von Lehrlingen, die mit der vor Jahren vereinbarten geringen Vergütung auch bei der jetzigen Teuerung auskommen sollen, sind unä noch weitere Mitteilun. gen zugegangen. Unter ihnen ist vi« Zuschrift eine» Bater», dessen Sahn in der Werkzeugmaschiuenfabri?.Samson werk' gelernt hat nnd dort noch im Jahre 1619 nicht mehr als 1 M.(e i n e M a r k) V e r g ü t« ng pro Woche erhielt. Die früher von uns mit. geteilten Vergütungen, über deren geringe Höhe die Eltern bisher klagten, erscheinen diesem Bater so hoch, daß er jene SUern noch für beneidenswert hält. Die Direktion deS.Samsonwerks' ist übrigen» im Jahre 1919 von Eltern ihrer Lehrlinge davon unterrichtet worden, daß«S bei der fortschreitenden Verteuerung aller Lebensmittel und der Klei» dung unmöglich fei, länger an der Vergütung von 1 Mk. pro Woche festzuhalten. Nachdem in einer'vom ArbeiterauSfchuß angeregten Versammlung der Elter« die Frage einer Teuerungszulage für die Lehrlinge erörtert worden war. wollte eine Kommission bei der Direktion vorstellig werden. Aber die Direktion winkte ab und berief sich daraus, daß die Lehrverträg« der älteren Lehrlinge durch den Kollektivvertrag von ISIS nicht berührt werden. Das kamt doch keine Firma hindern, freiwillig die Vergütung zu erhöhen— falls sie eben will! Die Burschenschafter tanzen. Zu der Kritik an«iwr Veranstaltung, die wir uuter dieser Spitzmarke kürzlich veröffentlichten, schreibt uns der politische Ausschuß der Deutschen Burschenschaft : LuS dem Wortlaut dieser Notiz geht hervor, daß der fragliche Ball von den sogenannten A.-D.-B.- Burschenschaften, d. h. also von den Verbitckiungen de» Allgemeinen Deutschen Burschenbundes , ver- anstaltet wird. Wir legen indessen großen Wert auf die ausdrück- liche Betonung, daß der Allgemeine Deutsche Burschen. bund, der Verband der sogenannten Reformburschenschasien, mit der echten»Deutschen Burschenschaft ', dem verbände sämtlicher Burschenschaften auf reichSdeutschen und deutsch -österreichischen Uni. versiiäten und technischen Hochschulen, der in gerader Entwicklung die alte Durschenschafr von 1815 fortsetzt, nicht verwechselt werden darf. Beide Verbände haben nichts miteinander zu tun. Demnach hat auch die Berliner Burschenschaft , der hiesig« örtliche Verband der Deutschen Burschenschast, mit dem in Ihrem geschätzten Blatte be- urteilten Tanzvergnügen nicht doS geringste zu tun. Wir geben diese».Abrücken"'mit Vergnügen wieder. Selbstmord im Tiergorte«. Im Tiergarten wurde ein Gut». besitz« Werner Otto , der nach den bisherigen Feststellungen, die jedoch»och der Nachprüfung bedürfen, aus Schlagenthin stammt, «"schössen aufgefunden. Der Tote hatte eine Schußwunde am rechten Schlüsselbein und eine in der rechte« Schläfe. Da der Re- volver bei ihm vorgefunden wurde nnd der Tote olle Wertsachen befaß, ist anzunehmen, daß Selbstmord vorliegt. Aufzeichnungen über den Grund seines Lebensüberdrusses fand man nicht bei dem Toten. Die Leiche wurde dem Schauhause überwiese«. Die«erbindnvg«st Ostpreußen für gewShnliche nnd Wert- Pakete ist nach teüweiser Unterbrechung des Eisenbahnverkehrs vorläufig unsicher. Die ReichSpoftverwaltunq hat al« AuShilfS- mittel zwar auch einige Schiffe zur Beförderung von Paketen nach Ostpreußen auf dem Weg« über die Ostsee herangezogen, doch stehen nur beschränkte Laderäume zur Verfügung, die nur emen Teil der Paketmasse» aufnehmen können. Deshalb wird dem Publi- ftim geraten, in nächster Zeit möglichst von der Auflieferung der in Betracht kommenden Paket« abzusehen, die Aantahme kann nur auf Gefahr de» Absender» geschehe«. Nach Freistaat Danzig «»erden gewöhnliche und Wertpakete vorläufig nicht an- genommen. ES besteht die Hoffnung, daß die Verkehrsbeschränkung nur von kurzer Dauer fein wird. Neukölln. Den Arbeitern der Stadt soll die ihnen durch den umstrittenen Schiedsspruch vom 22. Januar zugesprochene Teuerungszulage, monatlich 50,— M. und pro Kind 15 M., bis zur Festsetzung einer höheren Zulage als Vorschuß gegeben werden, und zwar mit Rückwirkung vom 1. Januar. Der Magistrat bittet unter Hinweis auf die augenblickliche Notlage der Arbeiter die Stadtverordneten um Zustimmung zu diesem Beschluß.— Den Notstandsar beiteru soll dieselbe Teuerungszulage, wie den Gmeindearbeiiern gewährt werden, mit Rückwirkung vom 1. Ja- nuar. NoiftcmdSarbeiier, die zwischen 1. Oktober und 31. Dezember wegen Frost oder Regen ubcht arbeibeu konnten, sollen 50 Proz. des unverschuldet ausgefallenen Verdienstes erhalten(unter Abzug von Krankengeld usw.). Für Bußtag und beide WeibnachtS- tage soll allen Rotstandsarbettern der ausgefallene Verdienst voll nachbezahlt werden. Wegen der Dringlichkeit hat der Magistrat die ÄnSfnhrung dieser Beschlüsse für die NotftcmdSarbeiter heran. laßt. Er bittet die Stadtverordnete» um nachträgliche Zustimmung.
Groß-VerNner Lebensmittel. Lichtenberg . Auf Abschnitte 7» und b d« Kartoffelkarte: S Pfd. Kartoffeln, 7 c, cl,«, f und g; DoO Gramm Hülsenfrüchte. Wittenau . 250 Gramm auSl. Rogzenmelil. Freihändig: SSO Gr. ObftmuS. Auf Abfchnitt S 6 bis g der Kartoffelkarte als Ersatz für di» fehlenden Kartoffeln 25) Gramm Hülfenstüchie und 150 Gr. Nudeln.
Hroß-Serliner parteinachrkchten. 47. Abteil««». Freitag, den IS.. 7 llbr, in der Schulaula, Ostendet. Strasse WM: Versammlung der Eltern, deren Kinder die 6., 53., 56., 159., 300., 301., 305. Gemeindeschulen, 20. HMschule, 14. Real- schule und 6. Oberrealfchule besuchen. Ausstellung der Kandidaten zu den Dahlvorstände». VorwärlSIeser nnd SUern, die aus dem Boden der S. P D. stehen, stnd«ingeladen. Wirtschaft. die ZufamWeasihlaßbewegvvs im Srauereigewerbe. Die letzten»Fusionen�— Kindl-Brauerei mit« Frte drichShain. LSwenbrauerei mit Frie- drtchShain— haben uns veranlaßt, daS Material zu be- schaffen, das unS einen Ueberblick über die Zusammenschluß- bewegung in den letzten zehn Jahren gibt.. 1. L«>erbier ES bestehe» heute: 1. Aktiengesellschaft Friedrichs- höhe von«. Pntzenhefer. 2. Brauerei Königstatzt A.-G. S. Deutsche Bierbrauerei. L Aktiengesellschaft Schloßbrane- rei Schöneberg. 8. Berliner Kiadl-Branerei L.-G. a. Vergschloßbranerei S.-G. 7. Böhmisches BranhanS A.-S 8. Brauerei JnlwS Bötzo». S. Brauerei F. Happoldt.
10. LSwenbrauerei S.-G.
11. SereinSbraser. Testmä« 12. Versuchs- und Lehranstalt für Sranerei.
IS. Schultheiß» Brauerei| lt.«enVssrnschastSbruuerei Fric- drichShage«. IV. Engeldartzt-Brauerri A.-E.
hrauereie«. ES«nrdeu anfgrsage«: 1. Berliner vockbrauerei S.>G. 2. E. Habels Sranerei G.m.b.H. S. Münchener BranhanS A.-G
t. Brauerei Gabriel«. Richter. 5. Aktieabraurrei FriedrichShaia. S. Berliner Bierbraoereie« A.-G. vor«. F. W. Hilsebei». 7. Bürgerliches BranhanS Gebr. Wanninger. 8. Hansa- Brauerei A.-G. g. Brauerei Germania A.-G. 10. Brauerei Karl Gregory, später Phönix-Brauerei A.-G. 11. Brauerei A. Wenn A.-G. 12. Norddeutsches Brauhaus A.-G. 13. Brauerei C. FlrhinghauS. lt. verlirr Uniousbrauerei. 15. Brauerei Pfeffrrberg. IS. Bpandanrr-Lerg-BrauerÄ 17.»ranerrk Oswald Berliner. 18. Biktoria-Vraurrei A.-G. IS. Kaisrr-Branerei A.-G. 2V. Bergbranerri Racher«. Co. ES mm den stillgelegt: i. Berliner Stadtdranerri G.«. b. H 2. Branerei Schwelzergatte« ?, Schneider. 3. Klofierbraurrei A.-G. 'alzdier-nnd Keißbierbrauereie».
s. 10, 11,
Berliner Weißbierbranerei«nd Malzfabrik Albert Bier. 8. Böhm. MalzbierbrauerriAlbert Sindermanu. Boniffia- Branerei Walt. Lehm- derg. Brauerei verokina Ernst Krüger Branerei Gefundbrnnue« Hugo Rieme. IS. Brauerei Carlsberg , Iah, Gedr. Otto n. Pippo«. 18. Brauerei B. Lehman«. lt. Brauerei Lnisenpadt E. Weber. 15. BraurreiSchwarz.AdlerA.Reich 1«. Brauerei Gabriel«. Jäger. 17. Mal�ier-Branerei Christoph Groterjaha. 18. Brauerei S. ff. D. Möwe». 10. I. ff.«. Richter«. ff». 20. Carl Schultz. 21. H. Schul,. 22. Weißbierbranerei M. RathgiG. 23. Weißbirrbraueret H. Schade. 2t. Weißbier- GrnoffrnschastS- Brauerei Süd-Ost E. m. b. ffl. 25. WrißkNer» u. Malzbierbranerei Rördl. Borotte G.«. b." 20. Brauerei„Alt-Berlin" Hirschwald.
ES bestehen heute: 1. Berk. Weißbierdraurrei A.«S., dorm. Carl Landrck. 2. Berk. Weißbierdranerri ffarl Richter. 3. Berliner «eißbierbrauerei E. Willner. «. Weißbierbr�uerei A.-S., dm». H. A. volle. 5. Weißdirrl>ranrreiff.Breith»»pt 0. Bra«erriGr«ttrjanti.ffo.,A.-G. 7. Bayerische Malzbi�-Braurrri Max Böhm. 8. Verl . Wcikbierbranrrri JnlinS Ttolpmaun. S. Brauerei Kieng«. ff». ES»urden stillgelegt: 1. Erste Verl . Wrißbierbranerri. Genossenschaft der Gastwirte. 2. Verl . Wcitzdierbrauerei A.-G. vor«. Gerick«. 3. Berliner Weißbierbrautrei W. Bönnhoff. 4. Verl . Weißbierbranerei„Fried- riqstadt" Julius BotSdorf. 5. Berliner Weiffbierdrauerei Ed. Gebhardt A.-G. 6. Berliner Weiss- und Mal,«er- branerei Christian Stauch. Bon 88 Lagerbierbranereien im Fahre 1910 bestehen noch 16«IL selbständige Unternehmungen, von 38 Malz- und Weitzbierbrauereiei: 1910 sind 10 selbständige Brauereien ver- blieben. Diese wenigen Betriebe versorgen die Bier-Millionen- Bevölkerung Groß-BerlmL mit Bier. Jeder Tag kann weitere Zusammenschlüffe bringen, und wenn eines schönen Tage» die Aktionäre und Gnzelbesitzer besonders gut gelaunt und fried- lich gesinnt fein werden, dann überrascken sie unZ mit der Mitteilung, daß eS nur noch eine einzige Braueret in Berlin gibt, die die verantwortungsvolle Aufgabe übernommen hat, den Berlinern die Gläser zu füllen. Dies« Zusammenschließung ist eine Angelegenheit die nicht bloß die beteiligten Kapitalisten angeht, sondern auch die Gesamtbevölkerung, die an der Erzeugung deS qualitativ besten und billigsten Bieres in verschiedenen Ge- schmackSarten hervorragend interessiert ist. Wenn eS den Kapitalisten gefallen würde, wären bis ge- samten Berliner Brauereien tm Verlauf einiger Stunden von einem tüchtigen Notar vertrustet. ES entstände ein Prtvatmonopol, dessen Umwandlung in einen ge- meinwirtschaftltchen Betrieb ein einfacher Ver- waltungsakt wäre. Nun die wirtschaftliche Seite. Die Zentrali- s a t i o n, die Ausschaltung der kostspieligen Konkurrenz, die Vereinfachung des technischen Betriebes und der Verwaltung würden zu erheblichen Ersparnissen führen. Außer- ordentliche Ersparnisse würde die Organisation des Trans- Portes, der Biervertcilung. erbringen, wenn man die hohen Unterhaltungskosten deS FuhrparkeS berücksichtigt. Heute liegen die Verhältnisse so, daß, wenn die Kapitalisten den Zusammenschluß beschließen, um sich die aus ihm er- gebenden Vorteile zu sichern, alles in schönster und bester Ordnung ist, daß aber ein solcher Zusammenschluß das allergrößte Unglück bedeutet, wenn nicht die Kapi- talisten. sondern gemeinwirtschastlich denkende Sozialisten eine solche Forderung ausstellen. Wenn uns entgegengehalten wird, daß durch daS Fehlen der Konkurrenz sich die Güte des Bieres verschlechtern würde, so ist zu bemerken, daß bereits seit langem die verfügbare
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