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meinen ist nicht strafbar, mer tötet ober verwundet, sobald ihm] sein Gewissen anbefiehlt, in Verteidigung seiner Würde, seiner Ehre, feiner Arbeit und des Vaterlandes zu töten und zu ver­101nden.

Deshalb soll sich jeder Arbeiter, Bauer oder Rolo= nist bewaffnen, um sein Recht und die zum Schuße der Ge­fete eingesetzten Behörden zu verteidigen!"

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Sie beschleunigen damit nur in dem berworrenen Deutsch  Tand die Fortschritte der Revolution. Ihre Haltung gegen über Sowjet- Rußland hat als wesentliches Ergebnis gehabt, daß die Macht der Voltsbeauftragten seit zwei Jahren ge­festigt wurde. Ihre gegenwärtige Haltung ebnet nur der deutschen   Revolution die Wege."

Zusammenbruch unvermeidlich.

Diese Katastrophe muß abgewendet werden und sie kann ab­gewendet werden, wenn das Bolt in allen seinen Schichten sich des Ernstes der Situation bewußt wird und einmütig zu= jammenwirkt, um die kritische Epoche zu überwinden, die Marcel Cachin   beweist damit nur, wie oberflächlich Deutschland   jezt durchmacht.

er die Situation in Deutschland   beurteilt. Wir, die die Eine nachhaltige Besserung unserer Ernährungslage ist einzig Wer die argentinischen Zandverhältnisse kennt und weiß, Wirkungen der Ententepolitik auf Deutschland   auch, und und allein durch die Hebung der landwirtschaftlichen Erzeugung zu wie locker Meffer und Revolver im Gürtel des Landbe zwar aus etwas geringerer Entfernung verfolgen, erzielen. Ich kenne und würdige die Schwierigkeiten, die in land­wie locker Meffer und Revolver im Gürtel des Landbe. wohners stecken, der kann das namenloje Unheil ermessen, wir sind im Gegenteil fest davon überzeugt, daß die wirtschaftlichen Betrieben jest abwalten und bin daher unabläſſig das diese Aufforderung zum Töten nach sich ziehen konnte!-- 3ur selben Zeit, als das geheimnisvolle Revolutions. Politik der Entente seit einem alben Jahre die Gegenbemüht, auf ihre Wilderung und Veseitigung hinzuwirken und alle fomitee" sein furchtbares ultimatum" in die Massen schleu- rebolution in weit stärkerem Maße fördert, als irgend auständigen Stellen des Reiches und des Staates für die weit­eine andere Strömung. Durch die Aufrechterhaltung gehendste Förderung der landwirtschaftlichen Erzeugung zu inter­derte, fette auch eine wesentliche Verschärfung der Streitbe- eine andere Strömung. pegung im Innern der Republik   ein. Vielfach wird als der Blockade bis acht Monate nach dem Waffenstillstand haben effieren. Diese Bemühungen sind auch nicht ganz ohne Erfolg geblieben. direkte Folge dieses Ultimatums an die Gesellschaft" die Ver- die Staatsmänner in Paris   und in London   zwar ursprünglich schärfung des Streits der Arbeiter auf der großen Unter- dem Boliche wismus in die Hände gespielt, und alle ihre Die Erkenntnis, daß nur der Ertrag, den wir auf eigenem Boden nehmung Compania Forestal" im Norden der Provinz wirtschaftlichen Zwangsmaßnahmen, die eine Steigerung des burch eigene Arbeit erzielen, uns die Werte und Kräfte ver­nehmung Compania Forestal" im Norden der Provinz Elends zur Folge haben, dienen auch den Extremen von links, schafft, die zum wirtschaftlichen Wiederaufbau unseres unglücklichen Genta angesehen. Solange das Revolutionskomitee" aber die ungerechten Friedensbedingungen, die Zu­noch nicht in Aktion getreten war, verlief der Streik ruhig, treisen Bahn. und es war Aussicht, daß er in wenigen Tagen zur beider- rückhaltung der Kriegsgefangenen, die Sühne" für Vaterlandes unerläßlich sind, bricht sich in immer weiteren Volks­Scapa Flow und zuletzt die Auslieferungsliste feitigen Zufriedenheit beigelegt werde. Da flatterte das Indes für den Augenblick, das heißt für die Neberwindung der Ultimatum" in das Land und der Kampf verschärfte sich. haben ausschließlich den reaktionären, nationalist i Als die bewaffnete Macht eingriff, zündeten die Streifenden ichen und monarchistischen Parteien genügt. die riesigen Mengen lagernder Quebrachohölzer an, st ür m ten sie die Fabrikanlagen, legten Feuer an fie, plünderten die Lebensmittel- und Materialmagazine der Gesellschaft und zogen sich schließlich in die Wälder zurück, wo fie von den erbeuteten Lebensmitteln und dem Vich der Ge­sellschaft, das sie nach Herzenslust schlachteten, lebten. Die Regierung bot Ravallerie auf, um die Aufständischen niederzuwerfen. Es half nichts. Schließlich, am 13. Januar, wurde nach Buenos Aires   telegraphisch gemeldet, daß der Streit soeben mit einem vollen Sieg der Streifenden be­

endet worden sei.

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kritischen Zeit bis zur nächsten Ernte, ist damit noch wenig be­

gonnen.

Wir müssen daher im Lande das Leste noch zusammen­raffen, um unser Volk über die schwerste Zeit hinweg­zubringen.

wahren.

Das haben wir auch unablässig in den letzten Monaten ver­lucht, dem Ausland flarzumachen, und es ist bedauerlich, daß selbst ein Mann wie Cachin, der sonst als Chefredakteur dec Humanité" und als Sprecher der sozialistischen   Kammer­Ich folge daher gern der aus den großen Verbraucherbezirken fraktion für die auswärtige Politik einen guten Ueberblick zeigt, es noch immer nicht begriffen hat. Es mag zwar richtig an mich gelangten Aufforderung, den Landwirten ans Herz zu sein, daß in Rußland   die äußere Gefahr den vorläufigen tegen, sur Ueberwindung der zu erwartenden Ernährungsschwierig Susammenschluß aller Parteien um die Regierung Lenins   be- feiten dadurch beizutragen, daß sie ihrerseits aus freien wirkt hat. Aber die französischen   Sozialisten tragen sich mit stüden alles, was in ihren Kräften steht, hergeben, um das einer gefährlichen Illusion, wenn sie glauben, sich über die Schlimmste abzuwenden. Wenn die Grenzen gegen Lebensmittel­sinnlose Gewaltpolitik der Entente Deutschland ausfuhr hinreichend gesichert und den gewiffenlosen Sub­Weitere bedeutende Streits im Innern find: der Streit gegenüber damit hinwegtrösten zu können, daß dieje legten jetten und ihren Helfershelfern, die aus schnöder Gewinnfucht der Arbeiter im Petroleumgebiet von Comodoro Endes nur die zweite" Revolution in Deutschland   herbeiführen ihrem Bolf das Brot rauben und dem Auslande zuschieben, gründ Mivadavia, der schon im dritten Monat steht und dessen Ende werde. Selbst Crispien hat übrigens Frossard gegenüber ich das Handwert gelegt wird und wenn weiter auf allen noch nicht abzusehen ist. Ferner die verschiedenen Streits auf zugegeben, daß eine Herrschaft von links unhaltbar wäre und Seiten der gute Wille vorhanden ist und betätigt wird, so wird es den Linien der Staatsbahnen im Süden und im Norden nur eine Wiederholung der ungarischen Ereignisse also sicher gelingen, unser Land und Volk vor schwerem Unheil zu be­der Republik; die Streits der Berkehrs- und Beleuch legten Endes auch Reaftion bedeuten würde. tungsarbeiter und schließlich die immer neu aus­Aber die Politik der Demütigungen und der Schi­brechenden Hafenarbeiterstreifs. Daneben laufen eine große fanen, die die Entente bisher gegen Deutschland   getrieben Zahl partieller Streifs in den Brovinzstädten und in der bat, führt, unseres Erachtens, noch viel unmittelbarer Schafft Kohlen, denn das Getreide verdirbt! Von einem Rittergutsbesitzer erhalten wir folgenden Brief, Bundeshauptstadt, die zum Teil schon mehr als sechs Monate zur Untergrabung der deutschen Republik, und es ist höchste andauern. Für die allernächste Zeit wird ein Generalstreit Beit, daß alle jene im Ausland, denen die demokratische befsen Beachtung wir den zuständigen Stellen warm empfehlen: ,, Als Abonnent des Vorwärts" lese ich soeben den Artikel von der Eisenbahner und ein Streik der Angestellten und Arbeiter Staatsform in Deutschland   lieber ist als das alte Regime, der Gas- und Elektrizitätswerte erwartet. Wie es scheint, endlich diese Wahrheit er kennen und tatkräftig an der Festi- Erwin Barth  , Die Notim Erzgebirge". Die geschilderten vollzieht sich hier augenblicklich der Aufmarsch der Arbeiter gung der Errungenschaften vom November 1918 mitwirken; Zustände sind herzzerreißend. Im Namen der deutschen   Landwirtschaft zu dem schon seit Jahresfrist erwarteten großen Kampf dies gilt auch für die französischen   Sozialisten. rufe ich Ihnen zu, und zwar in legter Stunde, wenden Sie Ihren Ein­zwischen Kapital und Arbeit. fluß an maßgebender Stelle auf, daß der Landwirtschaft Kohlen können nicht dreschen, Die Gerren Unternehmer auf unserem kapitaliſtiſchen Ei Ein Aufruf des Landwirtschaftsministers. und nochmals Kohlen geliefert werden. Wir be quie land sehen diesem Kampfe mit ziemlicher Siegeszuber­das Getreide verfault in den Schobern und wird von den Mäusen sicht entgegen; sie wissen, daß auf ihrer Seite die staatlichen Landwirtschaftsminister Braun hat an fämtliche preußi- gefreffen. Getreide ist genug vorhanden, der Not könnte gesteuert Behörden, die Association del Trabajo  , die Liga Patriotica, schen Landwirtschaftskammern einen Erlaß gerichtet, in werden." die Einwanderung und nicht zuletzt die Furcht vor dem Bol- dem er darauf hinweist, daß eine nachhaltige Besserung Im weiteren fordert uns der Briefschreiber auf, unseren Ein­schewismus steht! Im Lager der Arbeiter hat die Entschlossen- unferer Ernährungslage nur möglich ist durch die fluß geltend zu machen, damit die Landwirtschaft von Streits und beit zum äußersten weite Kreise in ihren Bann gezwungen. Sebung der landwirtschaftlichen Erzeugung. sonstigen Betriebsstörungen bewahrt bleibt. Denn dadurch wird Die wirtschaftliche Lage verschlechtert jich, dank dem unauf- Gleichzeitig aber wird den Landleuten dringend ans Herz die Nahrungsmittelproduktion immer mehr geschwächt und gehemmt. hötlichen Steigen der Lebensmittelpreise gelegt, aus freien Stücken heraus das Leyte abzuliefern, um und der Wohnungsmieten mit jedem Tag mehr, und mit der die Ernährung unseres Voltes über die kritische Zeit bis zur Einwanderung, die neue willige Arbeitsfräfte liefert, wächst Ernte hinaus sicherzustellen und damit das Schlimmste abzu­die Unnachgiebigkeit der Unternehmer... wenden. In dem bemerkenswerten Erlaß heißt es:

Irrtümer und Illusionen.

3weimal im selben Leitartikel( Sumanité" vom 15. Februar), in dem er die Politik der Entente Rußland und Deutschland   gegenüber kritisiert, erklärt Marcel Cachin  , daß diese Haltung der alliierten Regierungen die Revolution in Deutschland   fördert:

Die Kokainsucht.

,, Wenn auch die letzte Körnerernte verhältnismäßig gut aus gefallen ist, so hat doch die Ernte an Hadfrüchten infolge der un­günstigen Wetter- und Wirtschaftsverhältnisse stark gelitten, so daß die Ernährung der großstädtischen Bevölkerung mit Nahrungsmitteln fich immer schwieriger gestaltet. Können wir die Ernährung un feres schwer geprüften, unter den ihm von einem erbarmungslosen Sieger auferlegten Lasten schwer seufzenden Volkes bis zur nächsten Ernte nicht sicherstellen, dann ist ein Wiederaufbau unseres Wirt­schaftslebens unmöglich und der

Der zerschlagene Phrasentopf.

Die deutschnationalen Federhelden möchten sich eher die Bunge abbeißen, als zugestehen, daß die deutsche   Regierung in der Auslieferungsfrage einen Erfolg errungen hat. In der alldeutschen Presse kehren dabei ständig folgende zwei Be­hauptungen wieder:

Erstens: es liegt gar tein Erfolg vor, denn auch das jezige Verlangen der Entente ist ebenso unerfüllbar und unausführbar, wie ihr ursprüngliches.

Zweitens: Die Regierung verdankt den errungenen Erfolg allein der festen Haltung der alldeutschen

Beamte wird es ermöglichen, den Hauptverkäufern das Handwerk zu legen. Die Apotheken müssen wiederholt angewiesen werden. bei jedem Sofainrezept festzustellen, ob ein approbierter Arzt es verschrieben hat. Gewiß, auch bei Verstopfung dieser hauptsächlich­sten Ankaufsquellen des Kokains wird der Kokainsüchtige Mittel und Wege finden, sich das Gift zu verschaffen; sicherlich werden aber die behördlichen Maßnahmen dazu beitragen, den Kreis derer, welche sich der modernen Seuche anschließen, zu verkleinern.

Noch leichter wird der Kokainankauf der Bevölkerung dadurch| theken; eventuell müßten nur die Strafbestimmungen, den heutigen gemacht, daß nachts auf den Straßen Groß- Berlins Verkäufer Verhältnissen entsprechend, erhöht werden. Scharfe Kontrolle der Heine Bädchen zu 1, 2, 3-6 Gramm den Passanten anbieten; auf Bars, Dielen und des Nachtlebens durch gewandte und gewissenhafte Eine Boltsjeune in Groß- Berlin. Auch diese Sucht ist eine der Errungenschaften, die unser diese Weise deckt namentlich die Prostitution ihren Bedarf. End­Bollskörper dem Stahlbad Krieg zu verdanten hat, und die lich hörte ich, daß die Portiers und Kellnerinnen zahlreicher Dielen Sefahr des Solainismus wächst: fie frigt feuchenartig um sich. und Bars eifrige Vertreiber des Kokains sind und einen ansehn In der Deutschen Medizinischen Wochenschrift" lentt Dr. lichen Verdienst dadurch haben. Da die Portiers stets das Kokain Bruno laserfeld. Schöneberg   die allgemeine Auf- mit Borsäure oder anderen indifferenten Mitteln vermischten, unter­merksamkeit auf diese Frage. Stokainisten gibt es, wie er an deutet, in allen Bollsschichten Berzins, bis in die besten und scheiden die Kokainjüchtigen zwischen dem richtigen Gramm Kokain anständigsten Familien" hinein. Er führt aus: und dem Dielengramm". Uebrigens vermeiden die Kranken bei den Straßenverkäufern und Nachtportiers stets das Wort Kokain; das Stichwort lautet: Grammophonplatte, Zentner tots u. a. m. Ist es bei solchen Zuständen verwunderlich, wenn die Seuche An diesem Kofainmiz­in alle möglichen Voltskreise dringt? brauch ist fast nur das Alter von 20 bis 30 Jahren beteiligt. Auch die Frau ist leider unter den Kokainiften vertreten. Die Prostitu­ierten stellen einen großen Teil der Kokainisten dar.

Es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß in Groß- Berlin eine schreckliche Boltsjeuche, der Kokainismus, im Verborgenen blüht und leider immer weiter um sich greift. Nach unseren Vorkriegs­erfahrungen schließt die Entstehung des Kokainismus fast immer an einen anfänglichen Morphinismus an; wenigstens war dies in den deutschsprechenden Ländern meist der Fall, während in anderen europäischen   und außereuropäischen Ländern der reine Kokainismus Das Kokain wird von den Kranken als Schnupfpulver genom­stets wohlbefannt war. Der Krieg, der unsere Heere mit den Ge­pflogenheiten so vieler fremder Länder in Berührung brachte, hat men. Die Wirkung ist sehr schnell. Die Größe der Prise verschie uns leider den reinen Kotainismus beschert. Ein Fall meiner den. Der Kranke nimmt so viel, bis die gewünschte Wirkung er­Bragis, ein Flieger, wurde 1915 in Nordfrankreich das erstemal zielt ift. mit dem Gift befannt und erhielt von einem französischen   Apotheker, Die Entziehung des Kokains stößt heutzutage auf große welcher sich zuerst weigerte, Stokain ohne ärztliches Rezept abzu- Schwierigkeiten. Durch Hypnose sind nur vorübergehende Heilungen die einzige geben, es aber nachher doch tat, als der Herr sagte, er müsse den zu erreichen. Der Unterbringung in eine Heilanstalt seben bie jugendlichen Kokai­Befehlen eines Deutschen   nachkommen, öfters glatt 5 Gramm Ko- Möglichkeit, den Kranten zu retten fain. Infolge der Strapazen des Krieges auf der Suche nach nisten meist attiven Widerstand entgegen, zumal die diese Behand nervenbetäubenden Mitteln, wurden viele Soldaten mit dem Ro- lung wünschenden Familien mur äußerst geringen Einfluß auf den tain bekannt und verfielen so dem Gift, von dem sie natürlich nicht Kranken haben, je mehr er dem Kotain verfallen ist. Ferner er wieder ließen; ja, es gelang ihnen jogar, andere charakterlabile Ber  - reicht man durch die Heilanstaltsbehandlung, selbst in den ärztlich sonen für den Genuß des Kokains zu gewinnen. Go fommt es, und wirtschaftlich bestgeleiteten Kliniken, nicht das gewünschte Ziel, daß leider in Groß- Berlin die Kofainjeuche in den verschiedensten da der Kokainist es fast stets zu ermöglichen versteht, in der Anstalt Kreisen um sich gegriffen hat und noch viele Opfer fordert. hintenherum Kokain zu erhalten. Die Kranten sagen, daß es heute eine Leichtigkeit sei, durch hohe Bestechung selbst gewissenhafte Wär­ter zu veranlassen, ihnen Kokain in der Anstalt zu verschaffen.

Die augenblidlich bei uns herrschenden Verhältnisse machen es den Kokainisten sehr leicht, sich das Gift in viel größeren Mengen zu verschaffen, als es vor dem Kriege der Fall war. Es ist mir aus Berichten von Kokainsüchtigen bekannt, daß Juhaber der ber­schiebensten Groß- Berliner Drogerien, besonders der westlichen Vor­orte, so gewiffenlos sind, den Kranken hintenberum Mengen bis zu 1 Kilogramm Kokain zu besorgen. Zurzeit, wo 1 Gramm Kokain etwa 1 M. in der Apotheke kostet, bewegte sich der Preis des Gramms Kokain bei diesen Drogisten zwischen 7 und 8 M. Um noch größere Berbienste zu erzielen, vermischen diese Drogenhändler das Stolain mit Borjäure oder Novokain, verkaufen es aber als reines Kokain. Die Annahme, daß hierdurch gesundheitlich den Kokaintcanten ein Gefallen getan wird, ist irrig, da diese bald die Streckung des Giftes merten und dann höhere Dosen nehmen. Natürlich wird von den Kokainisten wie früher so auch heute mit nachgemachten Rezepten gearbeitet, wodurch sie sich das Gift aus Apotheken verschaffen.

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Theater. Im Theater i. d. Königgräger Straße ist die Erstaufführung vouönig Ricolo" wegen Erfranfung eines Hauptdarstellers auf die nächste Woche verschoben worden. Statt deffen am Sonnabend Bedelinds Schloß Wetterstein", am Sonntag Ibsens" Stüßen der Gesell­schaft". In dieser Borstellung tritt Ife 2ehmann zum ersten Male auf. Das Mainzer   Stadttheater wurde von der Stadtverwaltung in Eigenregie übernommen. Die Mitglieder des Leipziger Stadt­theaters traten wegen einer Zulageforderung in Streif; das Theater wurde geschlossen. Aehnliche Vorgänge hatten auch in Danzig   die Einstellung Das Graudenzer Stadttbeater ist der Theatertätigkeit zur Folge. geschlossen worden, da die Stadt nicht in der Lage war, weitere finanzielle Zuschüsse zu leisten.

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Gegen Stefan Großmann, den Theatertritifer der Boff. Zeitung" und Herausgeber des Tagebuch", werden im neuen Heft der Weltbühne beträchtliche Borwürfe erhoben. Hatte schon Jacobsohn in der vorigen 3. T. pseudonym­Nummer feiner Zeitschrift behauptet, daß Großmann je nachdem für Noste, für Toller und dann wieder für den Serone bringen süreiben tönne, so ist es nunmehr Bittor Barnowsky, der Leiter des gessingtheaters, der Großmann einer nicht an mit geschäftlichen gänglichen Verquidung einer Stritifertätigkeit Unternehmungen beschuldigt. Großmann wird zu diesen Anschul­bigungen Stellung zu nehmen haben.

Ludwig Hardt   spricht Sonntag im Meisteriaal" abends 8 Uhr ernste und beitere Balladen von Goethe, Seine, Wedekind, Aliencron, Dehmel, Rille, Heyn; dazu Schauspielerporträts.

Eine Schubert- Morgenfeier findet in ben ,, se ammerspielen am 22. februar, 11% Uhr, statt. Die Stapellmeister Klaus Bringsheim und Stefan Straffer spielen Schubertsche Driginaltompo­sitionen zu Klavier zu vier Händen.

Auf das flinische Bild, das keine Besonderheiten bietet, gebe Im Beethoven- Wagner- Abend am 21. Februar in der Musikhochs ich hier nicht ein. Der förperliche und geistige Verfall ist so rapid, daß jeder, der solche Fälle ficht, fich energisch dafür einsehen mug, schule mit verstärktem Blüthner  - Drchester werden unter anderem brei Säge daß dieser Wolfsfeuche so balb und so gut wie möglich der Garaus der 9. Sinfonie zur Aufführung gelangen. Die Schriftstellerin Stefania Goldenring, die fich als Weber: gemacht wird, damit unser armes, schon durch so viele andere Schäd- jezerin von Berken russischer und polnischer Dichtung erhebliche Berdienste lichkeiten gequältes Volt nicht unnötig Mitglieder verliert. an deren erwarb, ut in Berlin   nach schwerer Strantheit gestorben. Nicht rasten! Bruno Bille dankt den sehr vielen, die ihn zunt Grhaltung bei ihrer Jugendkraft ihm sehr gelegen sein muß. Um einigermaßen Abhilfe zu schaffen, hat die Gesundheits- 60. Geburtstage grüßten:" Mir ist zumute wie einem Gärtner, der lange zeichen von Fruchtbarkeit, überschüttet wird. Aber, Freunde, nan gilt es, polizei die Pflicht, für strenge Durchführung der bestehenden Geseze spröden Boden beadert hat und auf einmal überraschend mit Blüten, An­zu forgen. Neue Verordnungen sind meines Erachtens unnötig. nicht zu raften, sondern erit recht zu arbeiten. Nichts anderes fann ja Die Vorschriften über die Abgabe start wirkender Arzneimittel, so- unser deutsches Bolt und die Kultur retten, als gemeinnügige Arbeit." Die erste trittiche Anzengruber- Ausgabe wird in Kürze im wie die Berordnung über den Verkehr mit Arzneimitteln außerhalb Rahmen der Deutschen Klaffiter- Bibliothef( Leipzig  , Sefse u. Becker Berlag) der Apotheken und andere ministerielle Erlasse bieten eine ge- erscheinen. Herausgeber ist der Wiener Renauforscher Prof. Dr. Eduard nügende Handhabe zur genauen Kontrolle der Drogerien und Apo-| Castle.