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Gewerkschaftsbewegung

Entlassungen beim Magiftrat.

Staats- und Kommunalbetriebe follen bekanntlich Musterbetriebe fein. In bezug auf die Entlohnung sowie auch hinsichtlich der Mitbestimmungs- und Angestelltenrechte sollen diese Betriebe Privat­betrieben vorangehen. In einem Riesenbetrieb, wie es der Ver­waltungsbetrieb der Stadt Berlin ist, fann natürlich nicht jeder Wunsch erfüllt werden, jedoch muß die Oeffentlichkeit verlangen, daß die festgelegten Slechte der Angestellten auch gewahrt bleiben.

bereiten und dem Bund der Geschäfts- und Industrieh. Bes. gleich! falls einen Vertragsentwurf au präsentieren.

Ueber die Vorgänge in der Delegiertenberfammlung des Zentral­berbandes der Angestellten erhalten wir vom Vorsitzenden der Orts­gruppe Groß- Berlin Hugo Cohn noch folgende Darlegungen mit dent Eriuchen um Wiedergabe im Vorwärts":

Die Hauptrichtlinien dieses Vertrages bilden zwar im großen und ganzen einen getreuen Abflatsch des unieren, man schämte sich aber nicht, eine 10 stündige Arbeitszeit zu offerieren und sich für" In der letzten Delegiertenverfammlung gab Bormann eine das Sammeln von Abfällen uito. eine Kürzung des Lohnes Erklärung im Namen der Opposition ab, die in einzelnen Teilen gefallen zu lassen. Es iei ein Novum, daß ein Arbeiter seine freie eine unrichtige Darstellung der unerquicklichen Vorkommnisse ent­Zeit dazu verwenden will, um Münfästen und Kehrichtbaufen um- hielt. Darauf nahm ich Veranlassung, den Hergang in folgender Form zukehren, nur um seinem Arbeitgeber durch den Verkauf der ge­in die Erinnerung zurückzurufen: fundenen Abfälle eine angemessene Entlohnung zu erivaren. Diefe Handlungsweise sei io niedrig und verweiflich, daß man Nachdem Franz Krüger in der Delegiertenverfammlung am sie mit Worten nicht fennzeichnen fönne. Es bestände berechtigte 28. Januar seine Ausführungen beendet hatte, nahm Hensel das In welcher Weise die Hilfehäfte des Magiftrats bezüglich ibres Hoffnung, mit dem Bund der Gesch. und Industrieh. Bes." doch Wort zur Geschäftsordnung und sprach dabei nach rechts gewandt noch in ein leidliches, tarifliches Verhältnis zu fommen und es von Spigelanstellungen. Krüger, der in der rechten Hand Augen­Mitbestimmungsrechts übergangen werden, zeigte eine Konferenz wird zweifellos gelingen, diese neueste Organisation dabei auszu- glas und Taichentuch hielt, griff mit der linken Hensel an den Arm die der zentrale Ausschuß einberufen hatte Geflagt wurde über schalten. Kampf, unerbittlicher Stampi jei die Parole gegen dieje und fragte erregt: Wer hat Spitzel angestellt?" Hensel, der wahllos vorgenommene Massenentlaffungen. Ohne sich nationale Arbeitergruppe". Aufgabe der Portiers, Heizer und vielleicht einen Angriff befürchtete, schlug darauf Krüger ins mit dem Ausschuß in Verbindung zu feßen, feien in Abteilungen Fahrstuhlführer sei es daber, unfere Reiben zu stärfen durch Eintritt Geficht. Die Nichtigkeit der Darstellung wurde wohl von den meisten bon 2000 Mann allein 800 gefündigt worden. Besonders Klage in die Settion 7 des Deutschen Transportarbeiter­Augenzeuger durch Zustimmungsrufe bestätigt. Im Namen feiner geführt wurde über Stadtrat Dr. Seckt, für den die gefeßliche verbandes. Freunde erklärte Nörvel( Liste 5), daß er nach den objektiven Aus­Bertretung der Hilfefräfte nicht zu egiftieren scheine und dessen Antwort führungen des Vorfizenden darauf berzichte, weiter auf die Sache fait stereotyp laute: Wenn's Jhnen nicht past, tönnen Sie ja streifen. Auch wird geklagt, daß ganze Familien Heimarbeit mit nach Hause einzugehen. Ich gab meiner Befriedigung Ausdruck, daß diefer Zwischenfall

nehmen. Im Statistischen Bureau sei die Attordarbeit eingeführt und wer diese nicht leiften wolle, gelte als entlaffen. Auf eine Beichwerde an den Bürgermeister Meide foll eine Antwort nicht eingetroffen sein. In der Erwerbslosenfürsorgestelle hätten sich die Entlassungen dermaßen einschneidend bemerkbar gemacht, daß eine Stockung in der Abfertigung der Arbeitslofen eingetreten fei. Gine Verfügung unterfaze den Ausschußmitgliedern die Ausübung ihrer

Tätigkeit.

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Streit in der Strohhutbranche.

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Die Tarifverhandlungen im Bankgewerbe.

In der Sigung am Dienstag des Schlichtungsausschusses für die Tarifverhandlungen im Bankgewerbe wurde das Ergebnis der Entscheidung des Ausschusses über die Frage Ginbeitstarifnun erledigt jei und sprach die Hoffnung aus, daß die Verhand­oder Manteltarif und über die Schwankungen des Ein- lungen in Zukunft in fachlicher Weise geführt werden." kommens durch den Vorsigenden bekanntgegeben. Der Schlichtungs für erledigt. Wir halten mit dieser Darstellung die Angelegenheit nunmehr ausschuß hat einstimmig beichloffen, daß ein Einheitstarif mit Ortsflaiien geschaffen und daß in dem Tarifvertrag auch die Verschiedenheit der Teuerungszulagen festgelegt werden soll. Es foll zunächst das Februareinkommen feitgefezt und dieses Ein tommen dann am 1. Juni und am 1. Oftober einer Nachprüfung unterzogen werden, und zwar in der Weise, daß aus dem Gesamte einfommen ein sogenanntes Bantbeamteneristenzminis mum herausgenommen wird.

Schiedsspruch in einer Entlassungsstreitfache. Bor dem Schlichtungsausschuß Groß- Berlin wurde am Mitte

woch unter Borsig eines unparteiischen Borsigenden in der Streit­fache Betriebs- Ausschuß gegen Inn Aft. Gei. Restaurant Zunz Brälaten wegen Entlassung von 16 Kelinern, deren Kündigung der Betriebs- Ausichuß zurückgewiesen hatte, folgender Spruch gefällt: Der Schlichtungsausschuß ist der Auffassung, daß 10 von den 16 Kündigungen als unberechtigt zurückgewiefen werden, 6 Kündi­gungen als berechtigt anerkannt feien, darunter eine als durch den Tod eines Kellners erledigt, die übrigen 5 wegen Schließung des Stonzertbogens infolge schlechten Geschäftsganges desselben. Wenn dieser feit nahezu 4 Jahr schwebende Streitfall von beiden Parteien angenommen wird, so ist die von Monat zu Monat sich wiederholende Beunruhigung der dort arbeitenden 47 Stellner, die zugunsten der Firma auf Bezahlung von monatlich vier Urlaubstagen verzichteten, ein Ziel gejezt. Infolge der un­geheueren Lebensmittelteuerungen waren die Kellner nicht mehr in der Lage, die Lobnkürzungen auf sich zu nehmen. Auf der anderen Seite lag jedoch auch kein Grund vor, zu derartigen Entlassungen zu schreiten.

Wenn überflüssige Hilfskräfte vom Magiftrat entlassen werden, fo läßt sich natürlich rechtlich nichts einwenden. Uns icheint aber, als wenn die Art, wie man hier verfährt, nicht geeignet ist, die Arbeitsfreudigkeit der Hilfskräfte zu steigern. Damen, die über ein Die Brauchenleitung der Holzindustrie im Deutschen Bermögen von 50 000. verfügen, find nach Mitteilungen in der Transportarbeiterverband nahm in einer Vertrauens. Stonferenz bei dieser Entlassung wir nehmen an irrtümlich männerversammlung Stellung zur Lohnbewegung. War Schulze übersehen worden, ja es find iogar Kräfte übersehen worden, die erläuterte den vom Arbeitsministerium gefällten Schiedsipruch, wel­über ein Vermögen von 200 000 m. verfügen und daneben nocher auch den Hilfsarbeitern tariflid festgelegte Teuerungszulagen hohe Zinien von einem Rittergut beziehen. Pflicht des Magistrats gebracht hat. Redner ermahnte, nunmehr auch für die Durchführung wäre es, mit seinen verantwortlichen Beamten darüber ein ernstes des Schiedsspruchs überall Sorge zu tragen. Wort zu reden. Das ist das mindeste, was die Deffentlichkeit ber­Zum Schluß gedachte Schulze der im Streik befindlichen Iangen fann. Kollegen, die infolge der Hartnädigkeit einzelner Unternehmer auf der Straße liegen. In der Diskussion wurde von einzelnen Mednern eine Erhöhung der Streifunterſtügung um 20 M. pro Woche gefordert, dafür wäre jeder zu erhöhten Beiträgen bereit. Der Branchenleiter betonte. Verband der Buchbinder. Freitag, den 20. Februar, nadm. 5 Uhr, daß es unmöglich fei, diesen Wunsch sofort in die Tat umzusetzen; in den Zentralfenfälen, Alte Jakobiit. 32, Branchenversammlung zunächst werde die Ortsverwaltung zu der Frage Stellung nehmen aller in Buchbindereien, Buchdruckereien und Geschäftsbuchfabriken be müssen. Der kommenden Generalversammlung fönnten außerdem schäftigten Buchbindereiarbeiter und Arbeitermnen! Tagesordnung: durch die nächste Branchenversammlung entsprechende Anträge unter- 1. Jahresbericht. 2. Neuwahl der Branchenleitung. Niemand darf feblen. Die Branchenleitung. J. A.: Czerny. breitet werden. Momentan sollten die Branchenkollegen ihre Soli­Zentralverband der Angestellten. Bertammlungen am Frei darität mit den Streifenden durch besondere Sammlungen befunden. tag, den 20. Februar: Fachgruppe 2( Sektion der Betriebs­Nachstehende Resolution der Branchenleitung fand einstimmige An- angestellten) abends 6 Uhr, Brachtsäle Alt- Berlin", Blumenstraße 10, nahme: ( Tagesordnung: 3. d. A oder Kommunalbeamtenverband? Referent Die versammelten Funktionäre der Holzbranche im D. L. V Kollege Giebel). Fachgruppe 4a( Seltion der Versice­verpflichten sich nach besten Kräften die ftreifenden Kollegen materiell rungseinnehmer) abends 16 Uhr, Dresdenet Safino, Dresdener Fachgruppe 10 au unterstützen. Zu diesem Zwecke werden Sammellisten eingeführt, Straße 96( Bericht von den Tarifverhandlungen), deren Getrag den streifenden Kollegen zuteil werden soll. Sie( egtil und Betleidungsbranche) abends 7 Uhr, Munter­appellieren an die Opferwilligkeit aller in diefer Brande tätigen fäle, Kaiser- Wilhelm- Str. 31( Vollverfammlung der gesamten Fachgruppen­Mitglieder) Fachgruppe 17( Angestellte der Fisch großband­Kollegen und hoffen damit den streikenden Arbeitsbrüdern rechtungen u. Fischfonjervenindustrie) abends 7%, Uhr, haver­lands Festfäle, Neuc Friedrichstr. 35( Tarifvertrag). ichnelle Hilfe zu bringen."

Eine Versammlung aller in der Strobbutbranche beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen nahm Stellung zu dem Angebot der Unternehmer über die geforderte 50 prozentige Lohnerhöhung. In folge Krankheit des Synditus der Unternehmer fonnte über die am 9. Januar eingereichte Forderung jegt eist verbandelt werden. Das Angebot der Unternehmer lautete auf 20 Broz. Lohnerhöhung; die Versammlung lehnte dasselbe mit überwältigender Majorität ab und beschloß, bereits am 17. Februar in den Streit zu Das Streifbureau befindet sich bei Wilfe, Sebastian­straße 72, dort wird auch die Kontiolle von 9-11 Uhr vormittags

treten.

vorgenommen.

Transportarbeiterverband- chemische Branche. Am Dienstag hielt obige Branche im Königstadt- Stafino eine allgemeine überfüllte Branchenversammlung ab. Zunächst hielt der Abgeordnete Kollege Bender einen mit großem Beifall aufge­nommenen Vortrag über das Betriebsrätegejes. Alsdann refe rierte Millhahn über die schwebenden Lohnbewegungen. Für die Apothekenarbeiter sind die Löhne durch einen ein stimmig gefaßten Schiedsspruch des Echlichtungsausschusses wie folgt geregelt: Männliche Jugendliche von 14-15 Jahren 50 M. pro Woche, von 16-17 Jahren 70 Mt., von 18 Jahren 35 Mt. Weibliche Jugendliche erhalten 80 Proz. dieser Säße. Arbeiter bom 19. Jahre einen Anfangslohn von 130 M. pro Woche, nach 1 Jahr 145 Mt., nach 2 Jahren 160 Mt. Erwachsene Weibliche, berheiratet, 80 Proz. dieser Säße, unverheiratet 70 Bros. Reine­madjefrauen erhalten pro Stunde 1,90 Mt.

Für die Kollegen aus der Chirurgie mechanit wurde im Anfang Januar d. J. ein neuer Vertrag mit Gültigkeit bis 81. März 1920 getätigt. Die Frage der außertariflichen Leue­rungszulage wurde solange ausgesetzt, bis dieselbe im Einzel­handel geregelt ist.

Die Arbeitgeber haben nun eine Erhöhung von 15 Prog. vor= geschlagen. Redner machte darauf aufmerkjam, daß die Verband lungen im Einzelhandel noch nicht erschöpft find.

Für den chemischen Großhandel wurde auch vor dem Schlich­tungsausschuß verhandelt und folgender Schiedsspruch gefällt: Männliche Jugendliche von 14-15 Jahren 50 Mt. pro Woche, von 16 Jahren 60 M., von 17 Jahren 70 Mt., von 18 Jahren 90 Mt., von 19 Jahren 110 Mt. Weibliche Jugendliche 20 Proz. weniger. Arbeiter über 20 Jahre, ungeübte Arbeiter, Anfangs John 140 mt. pro Woche, nach 1 Jahr oder 2 Jahren in der Branche 150 Mt., Pader 160 Mt. Edverarbeiter und Kutscher Anfangs John 160 Mt., nach 2 Jahr 170 M., Chauffeure und Fabri­tationsarbeiter 180. Erwachsene Arbeiterinnen 75 Pro3. dieser Säße.

In der Verbandstoffbrande konnte es trob großer Bemühungen noch nicht zu Verhandlungen kommen, voraussichtlich wird am Sonnabend, den 21. Februar vor dem Schlichtungsaus schuß verhandelt werden.

Die Listen werden diese Woche noch zur Zeichnung vorgelegt.

Ein fürstlicher Arbeitslohu. Vom Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter wird uns folgendes geschrieben:

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In der Gemeinde Berlin Stralau gehört der Friedhof zur dortigen Kirchengemeinde. Der einzige Arbeiter, der dort beschäftigt ift, erhält den fürstlichen Lohn von 1,60 M. pro Stunde. Der Kirchenvorstand hatte auf die berechtigte Forderung des Arbeiters um Einreibung unter den Tarif der Gemeindearbeiter Groß- Berlins nur die Antwort: Wenn er mit dem Lohn nicht austomme, fo tönne er aufhören, der Kirchenvorstand würde dann Arbeiter der Glasfabrik im Nebendienst beschäftigen." Der Fall zeigt wieder einmal, daß die Kirche auch heute noch einen guten Magen hat, fie fann sogar den Hunger ihres Arbeiters vertragen.

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Gerichtszeitung.

Freispruch im Giftmordprozeß.

In dem Giftmordprozeß gegen die Ehefrau des verstorbenen Großichlächters Foege und den Kaufmann& lauske, der das Schwurgericht am Landgericht I die legten beiden Tage beschäftigte, Ueber die blig­wurde die Beweisaufnahme zu Ende geführt. artige Wirkung des Zhantali und die Möglichkeit, daß das Gift nicht in einem Augenblick den Tod berurfachen könne, äußerten fich gutachtlich Geh. Medizinalrat Dr. Straßmann und Medizinal rat Dr. St örmer. Der Staatsanwalt stellte den Gefchtvorenen anheim, den Angeklagten Klauste für nichtschuldig zu erachten, bea zeichnete aber mit Bestimmtheit die Angellagte Foege als schuldig des Mordes. Sie habe den Klauste heiraten wollen und deshalb

Nachklänge zum Streit im chemischen Großhandel. Die Freiheit" läßt in ihrer Nr. 35 vom 16. d. M. im Ver- thren Mann vergiftet, indem sie ihm das Gift, das sie anscheinend jammlungsbericht der Delegiertenversammlung des Angestellten von einem Drogisten, der leichtsinnig mit der Abgabe von Giften verbandes dem Redner Friß Schmidt 1. a. folgendes sagen: umgegangen fet, erhalten habe, in der Silvesternacht in den Selt Rechtsanwalt Bahn beantragte, beide Angeklagte für getan. nichtschuldig zu erachten und führte den Geschworenen die Gefäur­lichkeit des fogenannten Indizienbeweises vor Augen. In später Abendstunde tamen die Geschworenen nach kurzer Beratung zur Berneinung der Schuldfragen, so daß das Gericht auf Freisprechung

Der Streit im chemischen Großhandel ist abgebrochen wor­den, weil die Leitung des Transportarbeiterverbandes nicht die Treue gehalten hat."

Wenn diese Darlegungen nicht irrtümlich hineingekommen find, so sind sie als gröbliche unwahrheit zu bezeichnen. Nicht die Zeitung des Transportarbeiterverbandes hat die Treue ge­brochen, sondern die Mitglieder des Angestelltenverbandes. Der Streit mußte abgebrochen werden, weil die Angestellten schon in großer Zahl in die Betriebe gelaufen und die übrigen auch nicht mehr zu halten waren. Der Streik ist dann auch, obgleich die Arbeiter bis zum letzten Tage treu zur Fahne standen, in gemein­famer Abstimmung der gewerblichen und kaufmännischen Ange­stellten in Rücksicht auf das Verhalten der Angestellten aufge­hoben worden.

Wie man da von einer Untreue der Leitung des Transport­In der Chemischen Industrie erweckt es den Anschein, arbeiterverbandes reden tann, ist uns unverständlich. Schön ist als ob die Arbeitgeber die Berhandlungen verschleppen wollen. es jedenfalls nicht, wenn die Leitung einer Organisation, der die Eine Resolution, welche dieses scharf verurteilt, wurde einstimmig Führung einer Bewegung nicht so gelingt, wie sie es gern haben In allen diesen Fragen wurde der Verbandsleitung und Verwollte, versucht, ihre gemachten Fehler auf andere abzuwälzen. Handlungskommission das Vertrauen ausgesprochen und dieselbe weiter beauftragt, bei voller Bewegungsfreiheit die Bewegungen im Interesse der Kollegen weiterzuführen.

angenommen.

Als Delegierter zur Handelsarbeiterkonferenz wurde Mill­hahn einstimmig gewählt.

Rechtsanwaltsangestellte.

Zur Beilegung der Streitigkeiten zwischen den Rechtsanwälten und deren Angestellten bat das Reichsarbeitsministerium einen Ver­handlingstermin auf Donnerstag, den 19. d. M., anberaumt. Ueber den Verlauf der Berbandlung wird in einer am selben Tage, abends 7% Uhr, im Königstadt- Kafino, Holzmartistr. 72, stattfindenden Ver­fammlung der Angesiellten Bericht erstattet werden.

Die Entlassungen bei der Eisenbahn.

erfannte.

Der Streit um die Wuchergerichte.

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Zu der Frage der Rechtsgültigkeit der Buder gerichte hat nun auch das Buchergericht am Landgericht III Stellung genommen. Der Staatsanwaltsassessor Ueberhorst betämpfte die von dem Buchergericht am Landgericht II geltend gemachten Bedenken gegen die Rechtsgültigkeit und hielt es für notwendig, daß das Gericht den entgegengefeßten Standpunkt des Landgerichts I teilen werde. Es sei zunächst zu prüfen, ob überhaupt eine Behörde, die als solche in Tätig­feit getreten ist, befugt ist, ihre eigene Zulässigkeit anzuzweifeln. Es handle fich bier speziell um eine Frage des Verwaltungsrechts. Wenn man die Ansicht des Landgerichts II für richtig erachten würde, würde überhaupt jede staatliche und Verwaltungstätigkeit labm ge legt werden; jedes Zusammenarbeiten mit anderen Behörden würde unmöglich gemacht werden. Von allen Gesichtspunkten aus bea trachtet, jei die Verordnung zulässig und das Wuchergericht habe in Tätigkeit zu treten.

Der

Das Gericht war im Gegenfag zum Staatsanwalt der An­ficht, daß es befugt iei, die Rechtsgültigkeit zu prüfen, stellte sich aber Die gelbe Gefahr im Portierberuf. im übrigen im allgemeinen auf den Standpunkt des Landgerichts I und der Ausführungen des Staatsanwalts. Daß die Ver­ Unfere wirtschaftliche Lage und die gelbe Gefahr" lautete ordnung vom November 1919 die Regelung der Uebergangs­das Thema, über das in einer start besuchten Hauptversammlung wirtschaft betrifft, fönne nicht zweifelhaft fein. Das Ermächtigungs in den Zentralfeftiälen", Alte Jakobstr. 32, der Sektionsleiter gefeg beschränte nicht die Zulässigkeit solcher Verordnungen auf Stargas referierte. Der Redner verwies auf den schweren Stampf um die Erringung menichenwürdiger Zustände und angemessener Zu der Entgegnung des Allgemeinen Eisenbahnerverbandes in Regelung des materiellen Rechts und die Vorschriften über die Entlohnung im Bortierberuf. der Mittwochmorgennummer des" Bortvärts" erhalten wir von dem Aenderung des Verfahren müssen als rechtsgültig angefehen werden. Nach monatelangen Kämpfen und Verhandlungen war es endlich darin erwähnten Karl Förster folgende Zuſchrift: In der Notiz Ausnahmegerichte seien solche, die eingelegt feien zur Aburteilung gelungen, im Juli bezw. August v. 3. je einen Tarif mit dem wird mein Name mit vorangegangenen Fragen und Behauptungen eines bestimmten Tatbestandes, das treffe hier aber nicht zu. Bund Berliner Grundbesizervereine und dem Bund der Geschäfts- so innig verknüpft, daß es den Anschein erweden muß, als wenn Umstand, daß der Staatsanwalt befugt sei, eine Sache nach Bahl und Industriehausbesizer abzuschließen. Die erkämpften Tarif- ich daran Anteil hätte. Allerdings bin ich auf Beschluß der bor das Buchergericht zu bringen, fei eine Verfahrensvorschrift und löhne waren als sehr beicheiden zu bezeichnen. Der Tarif für die Arbeiterräte für den Januar- und Märzstreit 1919 eingetreten. Jerstoße nicht gegen die Verfassung; auch die Befug Wohnhausbranche sei am 15. Oftober 1919 für recite verbindlich frage nun: Sind die Arbeiterräte des Allgemeinen Eisenbahner- nis zur Berbaftung fei fein solcher Verstoß. event. müßte der hier erklärt worden. Gegen den Tarif für die Geschäfts- und Industrieb. Verbandes nicht ebenfalls dafür eingetreten, soweit fie Mitglieder auf bezügliche§ 7 für rechtsungültig erklärt werden, nicht aber die Das Wuchergericht nahm hierauf seine Branche sei jedoch feitens einzelner Unternehmergruppen Einspruch der S. P. D. find? Alle übrigen Behauptungen" tönnen gesamte Berordnung. erhoben worden, so daß es bis heute noch nicht gelungen sei, den mit meiner Verion nicht in Verbindung gebracht werden und ich weise Arbeit auf. für Wetteraussichten in schwerer wirtschaftlicher Notlage befindlichen Kollegen zu ihrem fie unter Proteft aurüd. Feststellen will ich nur, daß ich dem mittlere Norddeutschland bis Zentralrat als Mitglied der S. P. D. angehörte und heute noch Freitag mittag. Zeitweise etwas nebeleg, sonst troden und größtenteils Recht zu verhelfen. Nicht genua, daß sich einige enigstirnige Unternehmer gegen die nicht weiß, wer die ungefähr 3000, nicht Hunderttausende" kom- beiter. In den Mittagsstunden überall milo, nachts bis Freitag an vielen Bescheidenen Forderungen auflehnen, tauchte aus verborgenem munistische Flugblätter in das Zimmer des Zentralrats gebracht Drten leichter Froft. Dies dürfte wohl dem Artikelschreiber nicht unbekannt sein; Winfel eine fogenannte Arbeiterorganisation" auf, und zwar der bat. Berliner Bortierverein, Kurfürstenstraße. ebenio, daß ich mit allen mir zu Gebote stehenden Mitteln gegen Diefer Mißgeburt einer Berufsgruppe fei es vorbehalten ge- die beiden legten großen Eisenbahnerstreits im Juni 1919 und wesen, der durchaus berechtigten Lohnbewegung Hindernisse zu be- Januar 1920 gearbeitet habe.

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das

Berantw. für den rebaftion. Teil: Artur zidler, Charlottenburg : file Anzeigen: wärts- Budruderci u. Verlaasanstalt Baul Ginger u. Co. Berlin, Lindenfir.. h. Glode. Berlin . Verlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S.. Berlin . Druck: Bor Sterzu 2 Beilagen.