Die Vorlage wird angenommen.
Ein schleuniger Antrag Talke betrifft die abermalige Verhängung der völligen Viehausfuhrsperre wegen einiger auf dem benachbarten Schlachthof bei Schweinen vorgekommenen Fälle von Klauenfeuche. Nach einer lebhaften Schilderung der Nachtheile dieser Maß regel für die Finanzen der Stadt und den Biehhandel beantragt der Stadtv. Talte eine Petition des Magistrats um schleunige Aufhebung der Sperre beim Minister, event. beim Kaiser. Der Antrag gelangt ohne Debatte zur Annahme. Schluß 3/49 Uhr.
Lokales:
Die Liste der boykottfreien Gastwirthe und Restaurateure, die am Sonnabend wieder insgesammt veröffentlicht werden, müssen bis spätestens heute Mittag 1/2 Uhr in der Expedition abgegeben sein. Spätere Zustellungen können für die Sonnabend- Nummer auf keinen Fall berücksichtigt werden.
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soll durch die Bahnverwaltung ein Fußgängersteglgemein war, ungemein in Anspruch genommen worden sei und gebaut werden, für welchen im Etat als städtischer Beitrag daß sie an 10 000 Familien Speisemarten umsonst vertheilt habe. landete Leichnam eines etwa 30 jährigen Mannes ist als der Der vor einigen Tagen an dem Schleswiger User ge30 000 M. ausgeworfen find. Dabei war von einer Breite Es ist dies ein Gegenwartsbild, das wohl zur Genüge für fich 28 jährige Kaufmann Salomonsohn, in Moabit wohnhaft, refogdes Steges von 1/2 Meter ausgegangen worden. Nachdem diese selber spricht. Ergänzt wird dieses liebliche soziale Gemälde noszirt worden. Derselbe soll durch seinen leichtsinnigen LebensBreite mit Rücksicht auf die Berliner Ausstellung 1896 durch die fernere Mittheilung, daß wieder Hunderte von Bitt: wandel in den Tod getrieben worden sein. als unzulänglich erkannt ist, hat der Magistrat die Bahn- schriften hungernder Familien vorliegen, die jedoch aus verwaltung um die Anlage des Steges in 2 Meter Breite an- Mangel an Mitteln nicht berücksichtigt werden können. Leichenhalle auf dem Emmauskirchhof. Während Ju auffallend schlechtem Zustande befindet sich die gegangen. Die Bahnverwaltung ist damit einverstanden; die Der Verein richtet daher an Mehrkosten von 6000 m. trägt die Stadt; thatsächlich werden die Bitte, durch jährliche oder einmalige Beiträge die Möglichkeit Räume zur Aufbahrung der Leichen eingerichtet hat, gleicht die edle Menschenfreunde man aus anderen Friedhöfen verhältnismäßig tomfortable aber nur 2000 m. mehr erforderlich, da inzwischen der Kreis zu geben, auch im bevorstehenden Winter hungernden und kranten Halle auf dem Emmauskirchhof schon äußerlich einem primitiven Niederbarnim eine Beihilfe von 4000 M. zugefagt hat. Armen nach Kräften beizustehen. Und wer sind die edlen Stall. Dementsprechend ist auch die innere Einrichtung. Die Menschenfreunde", welche den Verein und ähnliche Vereine untertüzen? Bum guten Theile sind es jene Kapitalisten, welche in Särge stehen in Reihen auf dem nackten Lehmboden. Ventilation faltem Egoismus die Noth und das Glend der arbeitenden Klasse ist nicht vorhanden. Dem Eintretenden strömt Moderduft entmit verschulden, die sich bereichern an der Armuth der Armen. bedenkliche hygienische Zustände. Jedenfalls sind die Einnahmen gegen; das Umherschwirren zahlreicher Insekten gemahnt an Unter den„ edlen Menschenfreunden" sind auch wohl Brauherren der Emmausgemeinde der Art, daß eine Halle, die den einfachsten zu finden, die gleich anderen Unternehmern Arbeiter aufs Pflaster hygienischen Verhältnissen entspricht, gebaut werden kann. G3 werfen, sie dem Hunger, dem Verderben preisgeben, wenn ihre ließe sich dieses schon aus den Extrageldern gut bewerkstelligen, tapitalistischen Interessen dies erfordern. Was hat die die für Grabmäler an die Gemeinde gezahlt werden müssen. Kapitalistentlasse für Verpflichtungen gegen die Arbeiter Aber es ist Usus, um Geldbewilligung zu dergleichen Zwecken tlasje? Gar feine! Sind die Kapitalisten etwa da, den Berliner Magistrat anzugehen. Vielleicht soll jene Hall um für die Arbeiter zu sorgen? Möge für diese forgen, wer da will und sei es Frau Lina Morgenstern auch die Bedürftigkeit der Gemeinde demonstriren. Man findet sich mit seiner„ gesellschaftlichen" Pflicht den Armen" Ein Opfer unserer elenden sozialen Zustände ist das gegenüber mit einem Beitrag an humanitäre und Wohlthätigkeits- fieben Monate alte Kind des in Weißensee wohnenden Arbeiters vereine ab und wird von diesen als„ edler Menschenfreund" ge- Adolph Dähne geworden. Beide Eltern mußten am Mittwoch Die juristische Sprechstunde findet in dieser Woche nicht priesen. Wie die„ edlen Menschenfreunde" aber in Wahrheit be- Morgen auf die Arbeit gehen und das Kind in seinem Bett Mittags, sondern Abends von 74 bis 84 Uhr statt. schaffen sind, davon wissen die Unglücklichen, die mit Thränen allein lassen. Als Frau D. mehrere Stunden später nach ihrer ihre Bettelsuppen essen und„ Bittschriften" um Gewährung Wohnung zurückkehrte, um nach dem Kleinen zu sehen, fand sie solcher an Fran Lina Morgenstern richten, ein Liedchen zu singen. dasselbe todt vor; das Kind hatte wahrscheinlich im Schlafe das Deckbett über den Kopf gezogen und war, zu schwach um die Blumen, Obst- und Gemüse- Ausstellung in Zehlen Nur Muth, nur Muth, fie roocht sich jut! Auf der leichte Last wieder zu entfernen, darunter jämmerlich erstickt. dorf erregte, nach der„ St.- 3tg.", auch ein bemerkenswerthes Pro- um weniger Pfennige willen, die zur Stillung des Hungers ver Unsere herrliche Weltordnung gebietet der Mutter, ihr Kind dukt vielfache Aufmerksamkeit. Es waren dies Zigarren, zu denen dient werden müssen, in Stich zu lassen. Ob das arme Wesen Gegen den Boykott soll nun der deutsche Kaiser gefertigt waren. In der Form ganz tadellos, erregten sie bei müht, das ist eine Frage, die höchstens den Herrn Staatsanwalt der Tabak in Zehlendorf selbst gezogen und die auch dort an elend verkommt, während die Mutter sich in banger Sorge ab helfen so fleht de- und wehmüthig in einem spaltenlangen Ben Rauchern hauptsächlich ihrer äußeren Färbung wegen Be- Gelegenheit zur Beschäftigung giebt. Und eine solche Weltbyzantinischen Artikel des offiziellen Organs des Bundes Deutscher benken. Nicht braun, wie andere Bigarren, sondern grün an ordnung verlangen die Dunkelmänner gegen die Sozialdemo Gastwirthe und des Süddeutschen Verbandes, in dem in Darmstadt gehaucht erschienen die Produkte des Behlendorfer Gartenbaues. fratie mit Pulver, Blei und Ausnahmegesehen vertheidigt! erscheinenden Gastwirth". Seit Ende vorigen Semesters hat und schließlich der Geschmack? Nun, in den Vorortzügen, wo nämlich der Göttinger Senioren- Konvent, bie Vertretung ber sie von den Zehlendorfer Herren mit wahrer Todesverachtung Hause Auguftstr. 3 der 32 Jahre alte Kaffenbote H. Mahlblock Studentenschaft, über eine Anzahl Göttinger Gastwirthe geprobt wurden, hätte der Wohlgeruch" beinahe Anlaß zu erschossen, der im Bankgeschäft von Auerbach und Benas, Auf offener Straße hat sich am Mittwoch Abend vor dem den Boytott verhängt; aber nicht etwa weil dieselben Hunderte ihrer angestellten Arbeiter ohne jeden Grund auf die Erzessen gegeben; denn die Lichterfelder und Steglitzer Herren Oranienburgerstr . 60, beschäftigt war. Familienzerwürfnisse sollen Straße geworfen, sondern weil sie die wirklich unglaubliche Un- bestanden mit Gewalt auf Entfernung aus den Wagenabtheilen. ihn zu dem Schritt getrieben haben. verschämtheit beseffen haben, den Herren Korpsstudenten, also nie wieder dieses Kraut in Brand zu sehen, dem fühnen Die Zehlendorfer amüsirten sich selbst darob und schwuren, unseren tünftigen Richtern und Staats anwälten, Speisen und Getränke für Diners und Saufgelage oder in Ostafrika oder Deutsch - Guinea seine Tabakpflanzversuche Kolonisten aber den Rath zu geben, in Vierraden , in der Pfalz nicht länger pumpen wollen, und weil sie sogar einige mit weiter fortzusehen, aber hier lieber Teltower Rüben zu bauen. glieder des Senioren- Konvents, die bereits seit einem Jahre die Die Kolonisten haben beschlossen, den Rest der Bigarren Üniversitätsstadt verlassen hatten, an ihre Pflicht zu bezahlen, Sr. Excellenz, dem Herrn Finanzminister Miquel zu dediziren. gemahnt haben. Wie so jammert das offizielle Blatt, mögen in Verlust gerathen und wie viele Existenzen ruinirt worden sein, ehe die Betheiligten zu Die amerikanische Sitte, in unfultipirten Gegenden spekulativ zu Wie die sogenannte Kirchennoth in Berlin aussieht. einem solchen Zusammenschluß gezwungen wurden. Schwer ist erst die Eisenbahn und dann die Stadt an derselben zu errichten, ein solcher Kampf, das wissen wir; geht doch die Begriffs scheint in Berlin in der zur Zeit graffirenden Mode der Kirchen verwirrung der jungen Leute so weit, mit Bontott nach bebauerei nachgeahmt zu werden. In einem der berufensten Organe rühmtem Muster vorzugehen, nur weil die Boykottirten für geistliche Noth, der„ Kreuz- Zeitung " steht folgendes zu lesen: verlangen, daß Schulden ehrlich bezahlt werden. Wie kann man Einsam noch sieht die Samariterkirche zwischen den Kürbis. Vertrauen zu Richtern verlangen, welche in ihrer Jugend solches gärten und unter den Lauben und Sonnenblumen des unterstützen oder anregen? Sind dafür unsere Universitäten da, Bachtlandes der östlichen Vorstadt; die Straßen find jedoch geben dafür Staat und Gemeinde jährlich Millionen aus, um meist gezogen, an denen sich die Glieder einer zufünftigen Universitäten zu unterstützen?... Schwere Mißstände sind ein- Gemeinde ansiedeln sollen; kommt dann noch ein Theil der bisgetreten; so wie hier ist es auch anderwärts, nur getraut herigen Markusgemeinde hinzu, wird das im Innern so schöne, fich niemand dagegen aufzutreten aus leicht be- von außen etwas unruhige Kirchengebäude wohl bald sonntäglich greiflichen Gründen. Es ist der Nothschrei zahlreicher enorm gefüllt sein tönnen. geschädigter Bürger nothwendig, um um endlich einmal den Ein nettes Eingeständniß, das dem Junker- und Pfaffenblatt Finger in eine sehr tiefe Wunde gelegt zu sehen. Eine in Sachen des von ihm unentwegt mit frommer Frechheit be Instanz tennen wir, die rücksichtslos und vorurtheilsfrei haupteten kirchlichen Nothstandes" entfährt. Mißstände beseitigt und zugleich durch eigenen Lebenswandel ein hohes und leuchtendes Beispiel giebt; das ist unser hochVon der Direktion der Nationalgalerie wird für den verehrter Kaiser Wilhelm . Erinnert Euch, Ihr Göttinger nächsten Monat eine Ausstellung geplant, die nur Werke des Kollegen, der vielen Fälle, habt Vertrauen zu dem ernsten jüngst verstorbenen Malers Bruno Piglheim enthalten soll. Manue" u. f. m. 1. f. w.
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viele Millionen
von Mark,"
Das offizielle Organ der gastwirthlichen Mannesseelen verräth durch diesen Fußfall vor dem Thron doch gar wenig Vertrauen auf das geschlossene Vorgehen der boykottirten Wirthe; wozu überhaupt die Ringbildung, wenn es wirklichen Schuh doch erst von der höchsten Instanz erwartet, von dem einen Mann, der auf dem Throne sitzt. In seinem blinden Byzantinismus fieht das Blatt auch gar nicht, wie es sich in direkten Wider spruch setzt mit dem Motto, welches in jeder Nummer an seiner Stirn prangt: Vereinter Kraft gar oft gelingt, was Einer nie zu Stande bringt".
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In der Urania wird heute Abend Herr Professor Dr. D. Qubarsch zum ersten Male Ueber chemische Kraft" sprechen und feine Ausführungen durch zahlreiche und interessante Experimente erläutern.
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Von der Pferdebahn ist am Mittwoch Nachmittag der Er kam beim Absteigen auf dem Potsdamer Platz zu Fall und öfierreichische Oberlieutenant May Kraus überfahren worden. gerieth unter die Räder des Wagens, die ihm über den linken Unterschenkel gingen. Der Berunglückte wurde nach der Charitee geschafft. Es sollen in letterer Zeit verhältnißmäßig häufig Personen beim Abspringen vom Vorderperron der Pferdebahn- Wagen verunglückt sein.
Die drei Opfer der Explosion in der Raserne des 2. Garde- Regiment 3. F. befinden sich jetzt außer Lebensgefahr. Es ist somit die Möglichkeit geboten, die Ursache des schweren Unfalls noch aufzuklären.
woch gegen 3 Uhr Morgens auf dem Arkonaplay an einem faum Ein schändliches Verbrechen ist in der Nacht zum Mitt 16jährigen Mädchen begangen worden. einer in der Granseerstr. 1 wohnenden Wittwe D., ist bei einem Dasselbe, die Tochter hiesigen Theater als Statistin thätig. junge Dame, wenn sie im Theater zu thun hat, von dort abgeholt. Gewöhnlich wird die Infolge besonderer Umstände war dies am Mittwoch Abend jedoch nicht möglich und das Mädchen fehrte allein nach Hause zurück, machte sie den Hausschlüssel vergessen hatte. Sie fezte sich nun machte aber hier angeblich die Entdeckung, daß auf die Schwelle der Hausthür um den Wächter zu ers warten und sank dabei, ermüdet wie sie war, in Schlaf. Dies hatte ein dort herumlungernder Mensch bemerkt. Er schlich sich leise an das schlafende Mädchen heran, fiel plöglich über sie her, würgte sie und steckte ihr sein Taschentuch als Knebel in den Mund, dann schleifte er das wehrlose Opfer bis an den Rinu stein, wo er es zu vergewaltigen suchte. Glücklicherweise hatten aber doch vorübergehende Personen den Vorfall bemerkt. Der Verbrecher wurde abgefangen und nun brach ein furchtbares Lynchgericht über ihn herein, bis es dem hinzukommenden Wächter Schulz gelang, ihn zur Wache abzuführen. Hier wurde er als der in der Swinemünderstr. 143 wohnende 31 Jahre alte Handwerker Lehmann festgestellt.
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Witterungsübersicht vom 20. Ceptember 1894.
Der Fernsprechverkehr zwischen Berlin und Bernau ist eröffnet worden. Die Gebühr für ein Gespräch bis zur Dauer von drei Minuten beträgt 50 Pf. Am 30. September Abends nach Dienstschluß wird das Postamt 86( Wasserthorstraße) von dem Hause Wafferthorstr. 22 nach dem Hause Wasserthorstr. 33 Polizeibericht. Am 19. d. Mts. Morgens wurde ein Mann verlegt. Dasselbe führt nach der Verlegung die bisherige Bezeich in seiner Wohnung, am Weidenweg, erhängt vorgefunden.- Nun wissen wir es. Ein Weiser der Freien Bühne" nung weiter. Zum 1. Oktober wird das Postamt III in Mar- Auf dem Bahnhof Alexanderplatz stürzte Vormittags ein Arbeiter Neue deutsche Rundschau hat es glücklich herausgefunden, eine Bostanstalt mit Telegraphenbetrieb neu eingerichtet, welche tief hinab und starb bald darauf. Nachmittags wurde tinikenfelde aufgehoben und dafür in Berlin NW., Beusselstr. 2, infolge eines Fehltritts von einer Leiterrüstung etwa 6 Meter was der derzeitige Bierboykott eigentlich ist. Im Septemberheit die Bezeichnung„ Berlin NW. 87( Beusselstraße)" erhält. der Zeitschrift betont in einem sonst gar nicht üblen Essay über ein Mädchen am Alexander- Ufer durch einen von einem Tagesfragen eine Eiserne Maste" so nennt sich der Ver- Die Betriebszeit für den Wassersturz im Viktoria- Wagen herabfallenden Kloben Holz am Kopfe verletzt. faffer- daß leider nicht( was scheinbar nach seinem Geschmack Part ist für die Zeit bis zum 15. Oktober von Vormittags 10 Uhr Auf dem Potsdamerplay fiel ein Mann beim Abspringen gewesen wäre) gerechte Entrüstung betrogener bis Nachmittags 6 Uhr festgesetzt worden. vom Vorderraum eines in der Fahrt befindlichen PferdeBecher" im Boykott Ausdruck fände, sondern liebe Gitelbahnwagens unter die Räder und erlitt einen Beinbruch. teit, machttibel und Parteifererei". Herr Singer Schuldner" haben die Bäckermeister in Moabit an Pferdebahnwagen und einem Möbelwagen statt, bei dem ein auf Eine Boykottliste über fäumige Zahler" und" böswillige Jn der Kochstraße fand ein Zusammenstoß zwischen einem und Herr Rösicke sollen nach der„ Eisernen Maske" schon längst gelegt. Sie find mit der Einrichtung zufrieden und geben an, daß dem letzteren fizender Mann herabgeschleudert und am Kopfe die Absicht gehabt haben, einmal zu probiren, wer von " beiden es länger aushalte". Daran knüpft der verin der Liste feineswegs nur arme Leute, sondern auch Personen und Arme bedeutend verletzt wurde. In der Nacht zum mummte Herr den ziemlich faulen Wit, Singer habe geschworen, oon sehr hoher Lebensstellung haben Aufnahme finden müssen. 20. d. M. erschoß sich in der Auguststraße ein Mann. Abends sich für die Zeit des Boykotts ganz auf Siechen und die jemine! Der Polizeimoniteur meldet:„ Der Polizei- brach im Hause Urbanstr. 38 Feuer aus, das den Dachstuhl fast befferen Bordeauxmarfen zu beschränken. Weiter wird konstatirt, präsident Freiherr von Richthofen ist vor dem Ablauf seines ganz zerstörte. Außerdem fanden im Laufe des Tages vier die„ Heermannen" beider Führer hätten es gäbe noch eine Urlaubes nach Berlin zurückgekehrt und hat sich alsbald bei dem fleine Brände statt. Nemesis ihre Strafen dahin: den zielbewußten Boykottern Minister des Innern gemeldet. Die frühere Rückkehr soll im merde ringfreies Bier verschänkt, das unter den altalisch Zusammenhang damit stehen, daß der Kaiser den Wunsch geschmeckenden warmen Quellen wohl an erster Stelle rangirt, und äußert habe, fich von Herrn von Richthofen über die anarchistischen die kleineren Berliner Brauereien, welche Herrn Rösicke folgten, Vorgänge Bericht erstatten zu lassen. Die stattgefundene seien wahrscheinlich durch den Boykott zu grunde gerichtet. Audienz dürfte nicht ohne Einfluß auf die Sicherheitsgesetzgebung Letzteres ftimmt, das Andere ist Kohl. Die„ Eiserne Maste" bleiben." follte es unterlassen, Dinge und Vorgänge in ihre Betrachtungen Der Tagesgeschichte hineinzuziehen, von denen sie in ihrer Abend gegen 5 Uhr vor dem Haufe Kochstr. 21 der 35 Jahre Durch den Zusammenstoß zweier Wagen wurde gestern objektivistischen" Größe nichts versteht. Welch tiefsinnige" alte Bäcker Wilhelm Hoffmann von einem der Fuhrwerte auf Erklärung einer Episode aus dem großen Klassentampfe unserer das Straßenpflaster geschleudert. Er erlitt derartig schwere Zeit ist's, den Boykott aus lieber Eitel Kopfverletzungen, daß er mittels Droschte nach der Charitee Hamburg Machtkitel und Parteifererei" entsprungen darzustellen! Und dann das bekannte Hervorheben der„ Führer"! gebracht werden mußte. Wie alt und wie albern! Als ob sich die Arbeiterklasse in Ber folgung ihrer Interessen leithammeln ließe! Bermuthlich gehört Eiserne " der Zunft der Herrenmoralisten" an, so sich gern Uebermenschen" nennen hören. Deshalb wohl der hochmüthige In der Chloroform- Narkose ist am Mittwoch früh in Petersburg Ton betreffe der Beermannen". Zur Beruhigung sei der der Wohnung eines hiesigen Augenarztes ein zwölf Jahre alter Eisernen " mitgetheilt, daß das ringfreie Bier durchaus nicht in Knabe gestorben, an dem eine Operation vollzogen werden sollte. Sie erste Reihe der altalisch schmeckenden Quellen rangirt zu Näheres ist noch nicht bekannt. werden verdient. Es schmeckt mindestens ebenso gut, wie das gleich theure Ningbier.'" Die Freie Bühne", einer der lautesten Rufer im Streit des Modernen gegen das der Vernoderung entgegengehende Alte, hat sich nicht gerade Lorbeeren verdient mit dem Abdruck der zitirten Boykottbetrachtungen. Sie riechen nach Wildpret, das schon etwas lange in den verschiedensten Kramläden feilgeboten wurde.
modernen teit,
die
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Stationen.
Wiesbaden . Verloren gegangen ist die Sammellifte für die ausge- München sperrten Brauerei Arbeiter Nr. 7818. Es wird gebeten, dieselbe Wien Wörtherstr. 21 bei Graumann abzuliefern. Haparanda
Wegen schwerer Urkundenfälschung sind der vielfach bestrafte Kaufmann Alfred Borck und der Kaufmann Anton Lipinski verhaftet worden. Sie gingen in der Weise zu Werke, daß einer als Postassistent und unter falschem Namen bei auswärtigen Firmen durch Postkarte Bigarren, Kleiderstoffe und Goldwaaren nach einer Wohnung bestellte, die der andere unter dem angegebenen falschen Namen gemiethet hatte. Dieser nahm auch die Waaren in Empfang.
Barometer
ftand in mm,
d. Meeressp.
Windrichtung
Windstärke
764
0
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766 765
Still
Still
765
767
A
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757
NW
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GO
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NW
1211212111( Stala 1-12)
Better
wolkig
Temperatur
50.40 R.)
( nach Celsius
12
Nebel wolkenlos 10
9
woltenlos
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12
wolkig
woltig
wolfig
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woltig
bedeckt
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Wetter- Prognose für Freitag, den 21. September 1894. Ruhiges, vorwiegend heiteres, trockenes, zeitweise woltiges Wetter mit hoher Tagestemperatur. Berliner Wetterbureau.
Gerichts- Beitung.
Zur Lokalliste. Der Besitzer des Lokals" Bur alten Linde" am Kottbuser Play, ein Herr Günther, betreibt Biermogeleien. Er läßt sich Bier aus der Unionsbrauerei in die benachbarte Ein Betrüger, der sich als Photograph ausgiebt, treibt von dem Disziplinargerichtshof für richterliche Beamte in Stutt Der Landgerichsrath Pfizer aus Ulm ist am Mittwoch Seifenhandlung bringen und nimmt es von dort in sein Lokal sich seit furzem in den Vororten herum. Hauptsächlich richtet er gart zur Strafe der Dienstentlassung verurtheilt worden. hinein, wo es als ringfreies Bier verzapft wird. fein Augenmert auf Fabrifen, deren Arbeiter er in Gruppenbilder Pfizer war beschuldigt worden, 1. die Pflicht durch sein Verhalten
Einen neuen Triumph feiert Frau Lina Morgenstern. photographiren will; als Anzahlung läßt er sich 50 Pfennig außer dem Amte der Achtung, die sein Beruf erfordert, fich würdig zu Durch den Mund der ihr zu Gebote stehenden bürgerlichen Tages- zahlen und verschwindet dann auf Nimmerwiedersehen. Der zeigen, 2. die Pflicht, über die vermöge seines Amtes ihm bekannt presse läßt sie verkünden, daß die Unterstügungskaffe des Vereins Betrüger ist 1,66 Meter groß, 30 bis 35 Jahre alt, hat hellblondes gewordenen Angelegenheiten, deren Geheimhaltung ihrer Natur der Berliner Volfsküchen von 1866 zur Speisung Nothleidender Haar und röthlichen Schnurrbart und trägt einen Photographie- nach erforderlich war, Verschwiegenheit zu beobachten, verlegt, im Laufe dieses Jahres, in welchem die Arbeitslosigkeit so all- Apparat bei sich. somit nach beiden Richtungen fich eines Dienstvergehens im