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der Kampf um Einstein. Wir erhalt«, folgende Zuschrift: Der Artikel Ihrer Wertd- auSgabe vom 19. Februar behandelt unter der UeberschristVolk der Dichter und Denker" die einfältige« Angriffe auf Prof. Einstein in derDeutschen Zeitung". Wenn auch dadurch die Persönlichkeit Prof. Einsteins in keiner Weise berührt werden kann, wäre es doch wünschenswert, wenn bei einer solchen Gelegenheit einmal endlich festgestellt würde, daß Prof. Einstein geborener Ulmer, also Württemberger, ist und erst im 21. Lebensjahr die Schweizer Nationalität angenommen hat, aus Gründen, die mir nicht bekannt sind, die aber mit seiner Laufbahn möglicherweise im Zusammen- bang stehen. Um ja nicht etwa Deutschland diesen genialen Kopf zuerkennen zu müssen, wird von feiten der wissenschaftlichen Welt der E n t e n t e st a a t e n die schweizerische Nationalität Einstein « geradezu krampfhaft betont. Ter Artikel derDeutschen Zeitung" wird damit noch viel weniger begreiflich. In vorzüglicher Hochachtung Dr. Ernst Wecker-Heilbronn. preußische Lanöesversammlung. Die La nde Rnr sammlung nahm die Gütertarifer- höhungen endgültig an, und zwar uiwbgeändert. wie es der Ausschuß durch den Mund des Genossen Neu mann- Magdeburg empfohlen hatte. Bei der dritten Lesung wiederholte der" Unab- bängige Paul Hoffmann vor fast leeren Bänken seine Rede auS der ersten Beratung, die sich mit Personentarifen. Werkstätten- schließnngen und dergleichen, nur nicht mit den Gütertarifen be- schäftigte. Auch durch die Bitte des Präsidenten Leinert, zur Sache zu sprechen. ließ er sich gar nicht stören. Prozeß Crzberger-helsserich. Bevor heute die Verhandlung über den FallHapag" er- öksnet wurde, nahm Geheimrat v. G o r d o n zur Erwiderung auf die Beweisanträge des Verteidigers Dr. Alsberg am lebten Freitag zu einer längeren Erklärung das Wort, um nach- zuweisen, daß die gegnerischen Angriffe auf die Glaubwürdigkeit ErzbergerS hinfällig find. Es entspinnt sich dann eine längere Debatte über das Arbeitspensum, welches das Gericht noch bei den borlieaendcn Fällen und den noch nicht ganz erledigten Fällen zu bewältigen haben wird. Der Vorsitzende teilt mit. daß auf Wunsch des Reichsfinanzministers in dieser Woche an den ersten vier Tagen verbändest wird, während am Freitag und Sonnabend die Sitzungen ausfallen. Man hofft, noch in dieser Woche mit der Beweisaufnahme fertig zu werden, so daß in der frimmenden Woche die Plädoyers beginnen können. Hierauf wird dann derFall Hapag" verbandest. L> e l f f e r I ch: Zch erinnere daran, daß«» der Reichs- finan»minister Erzberger in seiner Eigenschaft als Vorfitzender der Waffen st illstandSkommission war, der die ber» bänmrsvollen Verbandliinaen über die AnS'icseruna unserer Han. d e l s s l o t t e geführt hat. und zwar mit einer TigenmSchttgleit, die woBI beisviellos dasteht. Rechtsanwalt Friedländer: H'«rzu erkläre ich, daß Herr Sr-b-rger am 27. Fanuar und am 28. Mai S0 Stück Hapag -Attien grkouft hat. Es steht doch wobi schließlich einem Minister frei, Aktien zu kaufen, die er für richtig hält. Wir stellen jedoch fest. daß zu der Fest, als der Herr Nebenkläger seine Aktien erwarb. in der Press« bereit» olles über die Ansieferung der Handelsschiffe und die vom Reich aewäbrte Unterstützung der Reedereien b e» kann! war. Herr Erzberger bat sich zu dem Ankauf der Aktien veranlaßt pekeben, durch die Erregung, die in der veffent» ltchkett herrschte. Er hat dadurch lem unerschütterliches Vertrauen zu dem bleibenden Wsrt der deutschen SchiffahrtS- wert» bekunden wollen. Erzberger : Fm Dezember 1019 war der Wafkenstikl. kt a n d nbgelaiifen. Bei den Berhandlunaen über die Verlängerung stellte Genera� Asch dfx Forderung, daß unsere Flotte für die Dauer des Waffenstillstandes zur Verfügung gestellt werde, um Lebensmitteltransporte usw. zu machen. Durch einen von mir beauftragten Marinesachverständigen wurde festgestellt, daß die Schiffe deutscher Besitz blieben und daß sie nur auf bestimmte Zeit in den Weltpol über- gingen. ES wurde«in deutscher Vertrauensmann zur Kontrolle nach London entsandt. Nur unter diesen Bedingungen wurde der Waffenstillstand verlängert und die LebenSmittelzufuhr begonnen. Die deutschen Unterhändler befanden sich in einer überaus f ch w i e- rigsn Laae. Nach vielen Befvrechnngen und reiflicher lieber- leguna entschloß ich mich schweren Herzens zu der Vcrfügung- stellurq unterer Schiffe. Die Reeder waren natürlich sehr unwillig. In einer Sitzung deS StaatsministeriumS wurde ich wegen der Auslieserimg der Schiffe scharf angegriffen. Man sagte, die Flotte sei dem F«nd? ausgeliefert worden. Ich betonte, daß hiervon nicht ein Wort im Vertrage stehe, sondern daß die Schiffe befristet zur Verfügung gestellt seien. Um aber aller Welt wem Vertrauen zur Zurückgabe unserer Schiffe zu zeigen, schrieb'<b am 2b. Januar 1919 an meine Bank und gab ihr den r'I."«m Mitteile der Hapag für mich zu kaufen. Ich erklärte dabei Sfrentttch daß ich felsenfest überzeugt sei. daß unsere F'otte nicht verloren sei. Ich wollt« ein p e r f S n l i« e? R i s i k o «mnefiCT, um zu zeigen w!« fest dies« meine Ansicht sei Meine Absicht war lediglich, die Reeder und die Ocffenilichkeit zu be- ruhigen. ® r 1* L! Am 88. März 1919 habe ich durch dieselbe Bank 99 Attien zum Tageskurs kaufen lassen. Ick habe das auS denselben Gründen getan, habe oft darüber gesprochen und bin an Herrn G'eSbertS herangetreten, ob er nicht auch Aktien der Havaa kaufen wolle. Am 28. November 1919 habe ich dann alle meine Aktien verkauft, um Geld zur Zeichnung kür die SParprämiknanleihe zu bekommen. R..A. Alsberg: Erzellenz. Sie sagten Sie baben die Mitteilung, daß Sie die Aktien kauften, nicht v e r h e i m- licken wollen. Haben Sie e» auch weiteren Kreis«, mitgeteilt ebe Sie die«kiien kauften? Erzberger: Ich kann da» unter «einem Eide nicht genau aussagen. Ich habe, nachdem ich di« Aktiert geteuft habe, mit vielen Herren, zum Beispiel mit dem Minister G�, es ber ts und dem Oberbürgermeister Sabm In Danzig . d«rruber gesprochen. R-.A A l S b e r g: Ich lege Gewicht daraus, daß sie da» nach dem Nnteus getan haben. Ich möchte Sie nun fragen, ob Sie nicht, obwohl die Entschädigungsfrage zum Ge- schättsbereich dei ReichswirischastsministeriumS und nicht zum Reichsfmanzministerium gehörten Ihrerseits ohne Zuziehung deS ReichSwirtschoftsministeriums als F i n a n z m i n> st e r unv als Aktienbesitzer über die Entschädigung verhandelt haben? Erzberger: DaS ist richtig. Im Juni kamen die Herren von den Reedereigeseuiwaften zu mir nach Weimar und wollten mich sprechen. Es fanden dann Verbandlungen statt, ich fragte die Herren, waS sie brauchten, und diese haben mir dann die dieSbezüg- liche Mitteilung gemacht. Die.Herren haben mich darum gebeten, Im ReichSwirtschaftSminlsterium wurde nachher darüber tveiterber- Rechtsanwalt Alsberg: Diese Verhandlungen wurden ge- führt, al» noch kein Schiff enteignet war? Erzberger: Die Enteignung ist ja erst dieser Tage eingetreten. Als Mitglied des Kabinett! mußte ich für die Abfindung der Reedereien ein- treten. Da» war meine pflichtgemäße lleberzeugung. ob ich nun Finanzminister war oder nicht. Helfferich: Sind die Gelder vo» Ihnen nicht zu einer Zeit verteilt worden, als die Reederäen dafür gar keine Verwendung hatten? Erzberger: Die Gelder wurden bei einer Treuhandgesellschaft eingezahlt. Um der«» Verwaltung habe ich mich nicht gekümmert. Rechtsanwalt 'Alsberg : Das R»>chsfinanzmi«isteriuml Hier ssi der Vertrag nämlich.(Hält den Vertrag hoch.) Haben Sie Herrn Geheimrai Cuno im Juli 1919, als über die HZhe der Entschädigung verhandelt wurde als Entschädigung das T-reisache de» Fliehen». wertes zugesagt? Der Vorschuß ist gezahlt worden zu einer Zeit, als noch nicht ein Stück enteignet war, zu einer Zeit, al» d.c Schnee unter dem Frachtabkommen fuhren und die Reedereien sehr l<ehe Einnahmen daraus bezogen. Erzberger : Tie Herren haben sich im Gegenteil Wer nur gering« Einnahmen beschwert. lieber die andreen Fragen müßte ich mich erst in meinem Mini. stemm informieren. Fortsetzung in der Morgenausgabe. Virtschaft. Schuhe N. Im Mai vorigen Jahres beschäftigte sich derA u S s ch u ß f ü r Volkswirtschaft" mit der Lederbewirtschaftung. AuS den Verhandlungen, die von so tief einschneidender Bedeu- tung geworden sind, soll folgendes in Erinnerung gebracht werden: Es wurde dargelegt, daß die Gerbereien nur noch mit 18 Prozent der Friodenserzeugung arbeiteten und daß der größte Teil der Leder- und Schuhfabriken zum Stillstand gekommen sei, daß also amerikanische und japanische Schuhe geteuft werden müßten! Mer das Reich habe im Ausland keinen Kredit. Ein kaufmännischer Selbstverwaltungskörper, ein Syndikat, wirke gleichfalls hemmend. ES sei besser, im Inland teure Waren zu haben als gar keine. Die stillgelegten Betriebe seien zwar gut entschädigt worden. Die Zwangswirtschaft sei doch Nur ein durchlöchertes Sieb, durch das die Leder ballen hin» durchfallen, die Demoralisation sei zu weit vorgeschritten. Ein Rcgierungsvertreter sagte:Wenn der freie Handel glaubt, un» in Aussicht stellen zu können, daß er selbst ohne Zwang so vernünftig operieren wird, daß all« die gemein- wirtschaftlichen Gesichtspunkte unbedingt berücksichtigt wer. den. so tut«S mir leid, sagen zu müssen, daß wir uns auf die Selbstkrtik nicht werden verlassen können. Es kann auch nur an einer Stelle, wo alle Bedürfnisse zu gleicher Zeit gegeneinander abgegolten werden, festgestellt werden, wie die verschiedenen Dringlichkeiten maßgebend sein werden und wie weit wir ünsere Sparsamkeit und Enthaltsamkeit werden ausüben müssen. Darüber müssen wir uns doch alle klar sein, daß wir in der Situation, in der wir uns nun einmal befinden, außerordent- lich sparsam werden wirtschaften müssen und daß man in Berlin nicht wird leben können wie in New Uork oder in London ." Achtung, öetriebsratswahlen! Tas Zentralwahlbureau der S.-P.-D.-Betriebs- rate befindet sich Lindenstr. 114:, v. IV, Jede Aus­kunft ist von dort einzuholen. Das Material und die Jormulare fitr die Wahl werden Anfang dieser Woche dortselbst ausgegeben. Minister Wissel! führte auS:Nur«in« planmäßige Führung der Wirtschaft mit der Unterordnung de» einzelnen unter das Gesamtinteresse kann zu einem wirklichen Wiederauf- bau der gesamten deutschen Wirtschaft führen. Die Frage, um die e» sich hier dreht, ist die: für freien Handel oder für gebundene Wirtschaft? Jetzt hoffen diejenigen, die mit aller Gewalt ihre Privatinteressen selbst auf Kosten größter wirtschaftlicher Unordnung durchsetzen wollen, ihren Profit machen zu können. Sie glauben, daß jetzt die Zeit gekommen ist, um da» von ihnen erstrebt« Ziel zu erreichen. Bei der Aufhebung der gebundenen Wirtschaft wird naturgemäß«in« starke Erhöhung der Preise eintreten. Di«» kann nur den großen, kapital- kräftigen Firmen zugute kommen. Wa» bei freier Wirt- schatt die beteiligten Kreis« zu erwarten haben, da» zeigen die Folgen der Beseitigung der Höchstpreise von rohen Schweine-, Hunde- und Kvninfellen. Der Aufkauf fast deS gesamten Gefälle» vön einem Großbetrieb hat hier ein sprunghafte» Auf- schnellen der Preise um tausende Prozente bewirkt. Da zeigt sich der Segen der Freiheit. Die Versorgung der Berus »- arbetter mit Ledersckuhwerk hat die Zwangswirtschaft restlos er- füllt. Im Jahre 1918 gelangten insgesamt an neuem ledernen Arbeiterschuhwerk zur Abgabe: 2 9g5 0(X> Paar. Die Aufhebung dieser Regelung birgt eine schwer« Gefahr für die deutsche Volk«- Wirtschaft in sich, im freien Handel ist die Beschaffung diese» Schuhwerks für diese Arbeiterkreise in Frage gestellt." Den Ausführungen W t s s e l I» wurde entgegnet:Die Ver- treter de« RetchkwirtschaftSministeriumS hätten einer Sparwirt- schaff daS Wort geredet, während man eine möglichst leistungsfähig« Pröduktionswirtschast notwendig habe. Zu diesem Zwecke sei die Voraussetzung die Heranführung von Ware. Müsse man di« Ware heranführen, um überhaupt eine Lederwirtschoft zu ermöglichen, so bedürfe es einer Anpassung an die Weltmarktverhältnisse. Heute ständen die JnlandSzwanaSpreise noch unter Weltpari. Man könne aber keinen Inlands- und Auslandspreis für Häute und Leder und darauf gefertigte Ware in Deutschland »ebenein- ander ausreckiterhaltxn. Zu beachten sei auch daS außerordentliche StaatZrisiko, daS da» Deutsche Reich bei Fortbestand der Beschlagnahme und der Höchst- preis« für den Fall eingehe, daß ein E t u r z der Häute- und Leder- preise auf dem Weltmarkt sintrete. Es sei gar nicht zu»erant« Worten, dem Staate eine solche Gefahr aufzuerlegen." Die Beratungen de» Ausschusses wurden vertagt und erst am 23. Juli wieder aufgenommen. Teure Schuhe haben wir offensichtlich genügend erhalten; die Schuhhändler erlassen große Angebot« in den Zeitungen. Aber trotz des großen Bedarf» stockt der Absatz, weil die Kaufkraft der Massen nicht ausreicht, sie abzunehmen. astr. Die<klternbeirats«ahlen in den Vororten. Uebsr die gestrigen Wahlen liegen noch folgende Resultate vor. Es erhielten Stimmen(die eingeklammerten Zahlen geben die Mandate an): In ,S.P.D U.E.P. Kirchl-Unvol. Karlshorst ...... 100(7) 124(4) 336 HO) Trcptow-Baumschlenweg.(19)(92)(19) Teinpelhof...... 275(6) 663(14) 1519(24)' Adlecshof.......(4)(24)(18) Vritz........ 7-(?)(19)(16) Bernau ....... 120() 813() 299() Tellow.......(3)(5)(6) KaulSdorf ...... 90()() 188() (Die 11.®. P. hat die Frn't zur Einreichung der List« ver- säumt. Die List« deS Reichsbundes der Kriegsbeschädigten erhielt 33 Slimmen.) In unserem Morgenblatt ist bei N i e d e r f ch S n- Hausen eine Verwechslung der U..S.-P.» und S.-P.-D.- Stimmen vorgekommen. ES muß richtig heißen: S. P. D. 223( 8), U. S. P. 4K3(18). Bisher sind nach den vorliegen- den Resultaten gewählt: 19S S. P. D., 289 U. S. P. und 380 unpotitijche Elternbeiräte. «hc StraHe«bah«f«hrt-- 60 Pf.? Eine Lokalkorrespondenz meldet: Zu der bevorstehenden weiteren Erhöhung des Straßenbahn« tarirs erfahren wir von unterrichteter Seite, daß die ersten Be- fchlüsse der zuständigen Stellen erst Anfang März zu erwarten sind und daß die Verbands Versammlung Groß-Bcrlin, die das letzte Wert zu sprechen hat, voraussichtlich erst Ende März dazu Stellung neümen>nud. Schon jetzt muß die Oeffentlichkeff aber damit rechnen, daß der wachsende Fehlbetrag der Großen Ber - liner Straßenbahn und der Berliner Ostbahnen und die weiter stsi- genden Unkosten eine Erhöhung de» Fahrpreises auf 40 Pf. auf di« Dauer nicht al» ausreichend erscheinen lassen. Wenn die Tariferhöhung sich zunächst in dieser Höhe bewegen sollte, würde«s sich dabei nur um«inen vorübergehenden Zustand Handel« können. Ebenso wie die Stautsbahnen, die genötigt sind, ihre Fahr- preise um 100 Prozent zu erhöhen, müßte auch die Große Berliner Straßenbahn ihren Tarif auf da» Doppelte erhöhen, also auf 60 Pfennig. Erst dieser Tarif würde nach der jetzigen Wirtschaft- liehen Lage der Groß-Berliner Sirahenbahnunternehmein ein Ar- betten ohne Fehlbetrag ermöglichen. Sollte ein geringerer Fahrpreis als 60 Pf. beschlossen werden, so würde nur die Frage sein, wie lange sich dieser neue Tarif wird aufrechterhalten lassen. Zum Vergleich sei angeführt, daß Essen dieser Tage den Straßen- bahnfahrprei» aus 70 Pf. erhöht hat!" Es war uns leider nicht möglich, an zuständiger Stelle über diese Meldung«ine Auskunft zu erhalten. Nach unseren Jnfor- Marionen dürfte aber tatsächlich eine lOOprozentigs Erhöhung de» Fahrpreise» notwendig werden, da die Große Berliner mit einem Defizit arbeitet, das nahe an 20 Millionen Mark heran-' reicht. Nur dadurch, daß heute jeder Wagen die doppelt« Zahl an Passagieren aufnimmt, wird die Gesellschaft vor einem gröheren Defizit bewahrt. Dieser Zustand muß natürlich schon im Interesse der Sicherheit des fahrenden Publikum» beseitigt werden Ob dazu eine Erhöhung des Fahrpreises auf 60 Pf. not­wendig ist, wird genau zu prüfen sein. Ter Jrauenmörder verhastet? Der Frauenmord in der T i e ck st r a ß e scheint seiner Austlä« rung nahe zu sein. Unter dem dringenden Verdacht der Täterschaft ist der 20 Jahre alte Gelegenheitsmusiker Fritz Koch verhaftet worden. Als her frühere Geliebte der Ermorderten wegen Unter- schlagung festgenommen und verurteilt wurde, fand sie in Koch gleichErsatz", ohne ihre Beziehungen zu dem Verhatteten abzu- brechen. Koch paßte das aber nicht, um so weniger, al» sie den Ver- hafteten im Gefängnis auch öfter besuchte und ihm dort allerl» zukommen ließ. Am Sonnabend machte sie ihrem ersten Geliebten wieder einen Besuch. Von Eifersucht geplagt, suchte Koch sie überall, ohne sie zu finden. Ohne sein Wissen besuchte das Mädchen dann auch noch eine Kinovorstellung. Als«S nach diesem Kinobesuch bei dem Schankwirt Lehmann in der Tieckstraße, bei dem beide zu ver- kehren pflegten, einkehrt« und erfuhr, daß Koch auch dort nach ihr gefragt habe, äußerst« sie schon ihre Besorgnis, weil sie ohne sein Wissen nach Tegel und ins Kino gegangen war. Eine Zeugin be- fandet, daß gegen 12�4 Uhr nachts, also zu der Zeit, in der das Mädchen zuletzt auf der Straße gesehen wurde, auch Koch dort in der Gegend noch gesehen worden ist. ES besteht der dingende Verdacht, daß Koch mit ihr zusammen nach Hause gegangen und sie au» Eifersucht umgebracht hat. Er bestreitet da» zwar noch und will einen Alibibcwes führen. Dieser und anderes Material, das ihn weiter belastet, wird äugen- blickltch noch nachgeprüft._ Zentrale für Ptnlgnng Strulölln. Dienstaa 7 Mr bei KutzN, Neu- killn, Linien«, Ecke Hermannülatze! Mitglleacrverfammlung. Gestohlene Govelin». Bei der Berliner Teppichsirma W. Ziesel) u. Co.. Bethanienufer 8, sind kürzlich durch Einbruch entwendet worden: zwei neu« Gobelin»(Venu» und Amor), drei neue Gobelin» (Wein, Weib und Gesong) und ein deutscher Knüpfteppich(24,5 Ouadratzentimeter). Für die Wiedererlangung oder für Räch- richten, die zur Wiedererlangung führen, ist eine Belohnung von 6000 Mark ausgesetzt. Neukölln. Reue Preise im Gtabtbatz. Der Bädertarif ist von den städtischen Körperschaften b!S auf weitere» wie folgt festgesetzt worden: 1 Brausebad 0,80 M., 1 Schwimmbad für Erwachsene 0,70 M.(10 Bäder 6,60 M.). 1 Schwimmbad für Kinder 0,40 M. (10 Bäder 850 Ml.). Für di« Veranstaltung von Schwimmfesten oeträgt d!« Gebühr 200 M. für Neuköllner und 300 M. für aus- wärtige Vereine, sofern die Veranstaltung 3 Stunden nicht über- schreibet. Diese geringe Erhöhung der Bäderpreise reicht natürlich bei weitem nicht au», um die UnterhaitSkosten des Stadtbad» zu decken. So bleiben di« voraussichtlichen Einnahmen mn rund 350 000 M. hinter den Ausgaben zurück. Dahlem gegen feine Zerschlagung. Dar Ortsausschuß von Verlin-Dahlem, aus allen Parteien zusammengesetzt, gibt im Kamen der 6000 Einwohner Dahlem » eine Erklärung ab. in der Einspruch gegen den Beschluß der Unterkommission des Ausschüsse» der Preußi- scheu Landesversammlung zur Beratung de» Gesetzentwürfe»Groß- Berlin' erhoben wird, wodurch der Gutsbezirk Berlin-Dahlem zer- schlagen und in seinen Teilen an den Verwaltungsbezirk Steglitz bAn. Wilmersdorf angeschlossen werden soll. E» wird die Ge­meinde Berlin-Dahlem gefordert und, fall» der Entwurf G» setzeskraft erhält, die Angliederung Dahlem » an den Verwaltung»- bezirk Zehlendorf-NikolaSsee-Wanuse«. Groft-verliner LebenSmistel. Stkgliü. Anmeldung von: 250 Gramm Zerialienmehl, Nahrung». mittel sür Jug-ndliche, werdende Mlltla>'. Kinder im 1. 6. Lebcnsjabre. Ptrlonen über 85 70 und ßber 70 Jahre oll. Verteilung von: 2L0Gi ainm ungeftreckter Marmelade, 250 Gramm Zerealienmehl, 2 Päckchen Milchsatz. speise, Kerzen. Hermsdorf. Für Kinder im Alter biß»n< Jahren, werdende Mütter (vom 7. Monat an) und Krank«, denen Milch ärztlich verordnet wurde, bei Lip» und Girra Tonnabend 2 Päckchen Milchsützlvessen. Treptow . Aus 5» und 5d, soweit mit Korloffeln nicht bellefett, 260 Gramm Teigwaren rnid 260 Gramm Euppenwürsel 600 Gramm Erbsen (84). 600 Gramm Bohnen(86s. l Paket Sützkloss(88). Für Kinder im 1. und 2 Jahr 1000 Gramm Gttetz und 2 Pakete Einbellskek»(A. I und II der Milchkarkes, im 3. bis K. Lebensjahre 650 Gramm(Biletz und 2 Pakete EinhetlSketS(B. 1 und 11, 0. I und II). 250 Gramm Zerralien- mehl(K. 18).___ GroA-Serliner parteinachrichten. 6.»bt. Mittwoch 71/, Uhr, in den bekannten Beztrtslotale»: Zahl« atzend. IS. Abt. Perfammmlung aller Eltern, deren Kinder die 84., 88.,»1., 123., 156. und 166, Gemembefchule besuchen, DienSlag 7'/, Uhr, im MarluS- hos, Markusstr. 18, 1. Hos. I., SS., 21. und SS. Abt. Heute gew einsamer Frauenabend in ber Aula, Geargentlrchstr. 2. 30. Abt. Zahlabende Mittwoch, 7'/, Uhr, Pappelallee, Raumer«, Lhchener und Stargarder Strotze, bei Koch, Starqarder Str. 10. Dl« zwischen Humannptätz und Prenziauer Allee wohnenden Genossen bei Reint«, Zetterstr. 2, Schinhauser Allee und Humannplatz bei Lyser, Carmen- Sylvasir. 6. S.P.D- AktionsanSschus? der A. G.G., Netriebe. Die Fraktion«» fltzuug findet Dienstag 3 Uhr bei Riegel, Hufilenstratze, statt. Nentölla.Vorwärts*- Leser und Fremide unserer Sache, deren Kinder die Vorschule und daS Realgymnasium in der Kaiser.Fiiedrich. Elrajie besuchen, werden zu einer wichtigen Besprechung am Mittwoch 7 Uhr der Schwengel, Elbeftr. 8, eingeladen. Demvelhof. Di« heutige Borftaudsfitzung findet bei Ltühlman«, Dorsstr. 20. statt. Vstsv«»«. Mittwoch S Uhr: Frauenleseabend bei Becker, Lindmftratze.