Die Betriebsratswahlen.

Die Angestellten und die Betriebsratswahlen. Zu lebhaften Erörterungen über die Stellung zu den Betriebs.

zatmahlen fam es am Donnerstag in der fehr start befuchten, in ber Neuen Welt" abgehaltenen Versammlung der Bertrauens. männer und Funktionäre der Arbeitsgemeinschaft freier Angestellten­berbände. Der Referent Aufhäuser vertrag den Standpuntt: Obgleich das Betriebsräteg je den Forderungen der Arbeitnehmer nicht gerecht wird, ist es nun ber genebene Boden, auf dem die Ar. beiter und Angestellten für die Demokratisierung der Betriebe tämpfen müffen. Bei der Wahl muß die Geschlossenheit ber Be triebe zum Ausbrud tommen. Der Betriebsrat muß die Bertretung ber gefamien Belegschaft sein. Er darf nicht in berfchiebene po­litische Lager gespalten fein. Die Betriebsräte haben feine po litische Partei, sondern den Klassenstandpunkt ber Arbeitnehmer zu bertreten. Es ist su bebauern, baß die Angestellten nicht überal mit den Arbeitern ausammengehen lönnen, benn biefe ftellen ihre Biften nach politischen Parteien auf. Diefen Broiespali wollen bie Angestellten nicht in ihre Organisationen hineintragen. Die Auf­fellung politischer Liften ist feine revolutionäre Zat, fondern eine Dummheit. Für die Angestellten gilt die Wahi parole: ie freie Gemertschaft, hie armonie berein."

Wegmann, Bertreter der Zentrale der Betriebsräte( roter Bollzugsrat) eröffnete die Defuiffion mit einer Dauerrede, die wenen ihrer Länge und auch wegen ihres Inhalts auf lebhaften Widerspruch eines großen Teils der Bersammlung stieß. Soweit er gur Sache sprach, fuchte er bie Haltung ber rabifalen Berliner Gewerkschaftsvertreter zu rechtfertigen. Er sprach es nicht tlar aus, aber man fonnte es nach seinen Aeußerungen annehmen, daß bie Berliner Radikalen ihren, Standpunti aufgeben wollen, weil fie fürchten, fie fönnien fonft tegen Verstoßes gegen die bom All­gemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund beschloffenen Richtlinien aus ben Rentralverbänden ausgeschlossen werden.

Grete Weinberg trat lebhaft und überzeugend für die Husschaltung politischer Gesichtspunkte bei den Betriebsratswahlen sin. Wenn es den freigewerkschaftlichen Angestellten gelinge was in den großen Sandelebetrieben nicht leicht fein werbe, ihre gifte gegenüber den Gewertschaftsbünben durchzubringen, dann fet Rachbem Schindler und Burficдat beat Stanbtpunkt bes Referenten beigetreten iparen, begründete en sel eine Refolution, weldje bie Aufstellung gemeinsamer Liften mit den Arbeitern for bert und bie Kandidaten gegen die Arbeitsgemeinschaft, für ben Klaffentampi, das revolutionäre Räiesystem und die febergeitige Ab­berufung der Geipählten verpflichtet.

ein gutes Stüd sozialer Arbeit geleistet.

Jit

aufzuftellen. Wer too feien Benn bie Rollegen in den Brivat betrieben, bie für politische Listen au haben wären. Die Mitglieder ber 1.S.P. in der Gewerkschaftskommission sagte ber Redner haben heute beschlossen, bie Bufstellung politischer Listen abzulehnen. Damit ist der Konflikt in der Gewerkschaftskommiffion erledigt. Mit sehr großer Mehrheit#timmte d'e Versammlung einer Re­folution an, die in der Hauptsache fagt:

( Bebhafter Beifall.)

Die Arbeitsgemeinschaft freier Angestelltenverbände tritt in ben Wahliampi ein mit der Borole: Rampf für die Gleichberechtigung in ber Produktionsführung, Kempf für bie Durchführung der Sozialisierung, Stampf gegen den kapitalistischen Betriebsabsolutismus, Kampf gegen Gewerkschaftsbünde" und sonstige Harmonievereine. Das Eintreten für bie refilofe Betriebsfolibarität gebietet es, unter Ausschaltung jeber politischen Berflüftung einheitliche Afa Bisten für die Angestellten oder mit den Arbeitern zusammen freigewerkschaftliche Liften aufzuftellen. Jede Gemeinschaft mit politischen Listen ist abzulehnen.

Jeber Ranbibat mus fich zum Rüdiritt som Amt des Be triebsrats verpflichten für den Fall, daß ihm die Mehrheit ber Wähler bas Vertrauen entzieht.

Wegmann erklärte unter großer Unruhe, bie Zentrale der Betriebsräte babe fich nicht gegen politische, sondern gegen partei­politische und für revolutionäre Biften erflärt. Schmidt habe sich heute aus einer Sibung bes roten Vollzugsrats entfernt mit der Erklärung, er wolle mit demfelben nichts mehr zu tun haben. Jest babe Schmidt in einem erschlichenen Schlußwort Angriffe gegen ben roten Bollzugsrat gerichtet. Fris Schmidt antwortete auf diesen Borhurf, Begmann mißbrauche hier bas Gastrecht.

Gewerkschaftsbewegung

Der alte Geheimratsgeift.

Achtung, Fleischergesellen!

Nachdem die Wahlen zum Arbeitsnachweis am 7. Dezember 1910 ungültig erklärt, findet am Sonntag, ben 29. 2. 1920 Die Reuwahl von 10-4 Uhr im Arbeitsnachweisgebäude,

Rüdriftr. 9/ Gormannstr. 13. ftait. Ca find biesmal 6 Prüfungs­ftellen eingerichtet und sind Wiederholungen des Gedränges nicht zu befürchten. Wahlberechtigt ist jeder Fleijdergeselle in Groß- Berlin. Als Ausweis dient der Lehrbrief, Verbandswanderbuch, Invaliden­over Arbeitslofenftempelfarte. Auch Beugnisse, aus denen der erlernte Beruf hervorgeht, sind mitzubringen. Auch diejenigen find: wahlberechtigt, bie zur Beit in einem anderen Berufe arbeiten, sofern fie nachweisen, daß sie innerhalb der letzten sechs Jahre im Fleischerberuf gearbeitet haben. Wer die Eintragung in die Wähler­ifte versäumt hat, muß trobem zur Wahl fommen und wird im abllofal in die Lifte nachgetragen.

Wer es ehrlich mit sich und seiner Familie meint, muß die Lifte bes Zentralverbandes der Fleischer wählen, bie mit dem Namen Conrad Krause beginnt.

Wir bitten die Parteis und Gewerkschaftsgenoffen, alle Fleischer gesellen, mit denen sie zusammenkommen, auf die Wahl hinzuweisen. Zentralverband der Fleischer. Orisverwaltung Berlin .

Zentralverband der Zimmnrer. Zahlfielle Berlin und Umgegend.

Baut Beschluß der Zahlstellenversammlung von 12. Februar 1920 ist jeder Aamerab, ber im Berliner Lohngebiet arbeitet, ber­pflichtet, ab 8. Februar pro Woche 5 M. an Extrabeiträge zur Sonder­unterstützung für Streifende zu zahlen. Quittiert werden die Bei träge durch 1- Mart- Marken. Wir ersuchen die Vertrauensleute, ganz besonders bei bez Bücherkontrolle darauf zu achten, daß jeder feine Pflicht tut.

Das Resultat ber Vorftandswahl ist folgendes: 1. Borsitzender: A. Renada, 2. Vorfizenber: E. Kling, 1. Mafa fierer: A. WeIIjow, 2. Raffierer: A. Neumann, 1. Schrift­führer: G. Schneider, 2. Schriftführer: K. Beder, Revisoren: 3. Kiehn, R. Schöniger, A. Pritsch, Kontrolleure:

Im Bericht über die Bertrauensmännerversammlung des Holz

Giner Angestellten des Minifteriums für Boltewohlfahrt war B. Schilf, O. Müller. Stichwahl ist nicht erforderlich. ihre Stellung ohne Angabe von Grünben gekündigt worden. Sie wanbte fi an ihre Organisation, den Bentralverband der An­gestellten, und biefer fragte ta höflichfter Weife beim Minifterium arbeiterverbandes darf es nicht heißen, daß 50 Broz. des Verdienstes the Volkswohlfahrt an, aus welchen Gründen der Angeftellten gearbeiterverbandes flinbigt worben fei. Daraufhin befommit der Zentralverband der an Extrabeiträgen abzuführen sind, sondern nur 5 Prog. angestellten vom pienßifchen Minifter für Bollswohlfahrt( unter­zeichnet im Auftrage Lange) folgenden Befcheid:

Devor ich dem dortigen Ersuchen um Angabe der Gründe, welche zur Kündigung der Frau B. geführt haben, näher treten fann, erfabe ich um geft. Mitteilung, aus welcher gefeglichen Beftimmung der Zentralverband fein Fragerecht herleitet und zu welchem gwed bie uefunft erbeten wirb."

Groß- Berliner Parteinachrichten.

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Niederschönhaufen. Freitag, den 27. Februar, 7%, Uhr, im Wilhelms bef: Mitgliederversammlung. Zagesordnung: Aussprache über den Jahres. bericht der Gemeindevertreter.

Lichtenberg . Freitag, den 27. februar, abends 8 Uhr, Schule Kron bringenftr. 10: Bortlegung des Rurfus über Verfassungswesen und Kämpfe Dr. Zichauer.

Fris Schmidt vertrat mit überzeugenben Grünben die Auf­fiellung reiner Gewerkschaftslisten und sagte, auch die Zentrale der Betriebsräte babe ivas Wegmann verschwiegen habe Bir nehmen an, bag ber Herr Minister für Golfsivohlfahrt, der erst die Aufhellung politischer 2tsten abgelehnt, ja friher felbft Getvertidaftsfefretär war, bem Briefschreiber die um mit den kommunisten zusammengehen zu fönnen. Benfel, gewünfte Ausfunft geben wird. Benfel, gewünite Ausfunft geben wird. Es wird aber auch hohe Zeit, der politische Listen berlange, jei Angestellter ber Freiheit, bie dag die Behörden ihre Geheimräte über gwede und Ziele der Be Mitunterzeichner feiner Resolution feien Angestellte einer Gewert rufeorganisationen und über den Berlehr mit den Bertretern biefer Berantw. füz ben rebaltion. Teil: Artur Ridler, Charlottenburg : für Anzeigen: fchaft und einer Rranfenfaffe. Da sei es leicht, politische Listen Drganisationen aufklären.

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