Ein weiterer Portell fire die Fürften war ihre abfolute Die Berliner Parteiorganisation nach den Beschlüssen des Leipziger Barteltages der Unabhängigea
unbentbar. Aber die
und die kommenden Wahlen. wenn eine Situation eintritt, die die Arbeirerschaft givingt, zu
Wir
Ginigung wird und muß kommen, sammenzuhalten. Es ist unberantwortlich, wenn Mitglieder der beiben fozialdemokratischen Barteien eine neue Partei, die Partei ber bereinigten Sozialisten, gegründet haben. fennen nicht alle Gründer dieser Partei. Aber diejenigen, die uns bekannt sind, find Leute, die entweder als berufsmäßige Strafehler in ihrer Partei nicht auf ihre Rechnung lommen, oder die glauben, in der neuen Partei mebr verdienen zu fönnen als in ihrer alten Partei oder in der Einigungszentrale. Wer Mitglied diefer Bartei wirb, fann nicht mehr unserer Partei angeboren. Die Spaltung der Arbeiterschaft macht sich auch bei ben Bea Ein Referat des Genossen Franz Striger leitete die Erörte- triebsratswahlen bemerkbar, Wir begrüßen die Stellung rungen über die Wahl ein. Er führie unter anderem aus: Jenahme des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes , die ber näher mir den Wahlen in Preußen und im Reiche tommen, desto Stellung entspricht, die wir von Anfang an in dieser Frage ein mehr macht sich der konzentrische Angriff der Reaktionäre auf die genommen haben. Wir verlangen, daß auch unsere Barbeigenossen Sozialdemokratie bemerkbar. Ihr Feldgeschrei ist: eine angemessene Bertretung in den Betriebsräten bekommen. Hinsichtlich der Festlegung eines National feiertages wird in bürgerlichen Kreisen der 18. August, der Tag des Inkrafttretens der Reichsverfassung, befürwortet. Wir fordern die Feier des 1. Mai,
Steuerfreiheit. Während ein Privatmann mit den Einkünften der Hohenzollern selbst vor dem Kriege im Jahre aiemlich 10 Broz. seines Einfommens hätte an Steuern abgeben müssen, zahlten die Hohenzollern Adel verpflichtet!- Der Bezirksverband Groß- Berlin der Sozialdemokratischen feinen Pfennig. Mit anderen Worten: Sie konnten jedes Jahr Partei Deutschlands hielt am Sonntag im Germaniafaal einen 10 Broz. ihres Einkommens, die ein normaler Bürger dem Bezirkstag ab. Die Tagesordnung lautete: Die Berliner Staat hätte abgeben müssen, auf die hohe Kante legen. Parteiorganisation und die kommenden Wahlen. Aber daneben rechneten die Hohenzollern auch mit dem Genosse Lüdemann eröffnete den Bezirtstag mit einem in Bfennig. Sie, eine der reichsten Familien in Deutschland , weis auf die bevorstehenden Wahlen, für die wir uns rüjten wachten ängstlich über ihrem Brivileg der Portofreiheit, daß müssen. Es gelte, die Errungenschaften der Revolution und die fie der Pflicht enthob, Briefe und Telegramme zu frantieren. Einrichtungen der Republit zu verteidigen gegen den Ansturm Als die Hohenzollern bei der Teilung von ihren Domänen von rechts. wenigstens einen Teil dem. preußischen Staat herausgaben ( dem fie so wie so gehörten), ließen sie sich diese Rückerstattung von Staatsvermögen mit einer jährlichen Rente von 6 Millionen Mark bezahlen. Aber diese genügte ihnen nicht Beriodisch mußte diese Stente, die sogenannte„ gibilliste", bom willfährigen Dreiflaffenparlament aufgebessert werden, bis sie schließlich über 20 millionen im Jahre betrug. Dafür rühmten sich dann die Hohenzollern , daß sie das Reich umsonst" regierten, gegen einen Dispositionsfonds" von einer Million jährlich. Von diesen 21 Millionen spricht heute fein Monarchist, aber webe dem republikanischen Minister, Der 80 000 m. bezieht!
Für Monarchie, gegen Volksherrschaft!
Ihr Eintreten für die Monarchie war nie selbstlos, sondern immer von ihren persönlichen Interessen bestimmt. Wenn jetzt die Junfer und Edwerindustriellen dem Vorgehen Helfferichs gegen Erzberger zujubeln, so tun fie das nicht aus moralischen Gründen, sondern aus Haß gegen Erzberger als den Träger des ihnen verhaßten Steuersystems. An Erzberger ist uns man ches unsympathisch, aber die, die jetzt gegen ihn Sturm laufen, find am allerwenigsten dazu berufen, ihn zu berurteilen. Was Erzberger getan hat, ist nicht dem heutigen Regierungssystem gur Baft zu legen, sondern es ist die typische Politit der bürgerlichen Streise. Für seine Steuerpolitik kann das deutsche Volt Erzberger trob seiner Fehler dankbar sein. Mit der reaktionären Propa ganda kann man das Bolt nicht gewinnen, deshalb versucht man
es mit den schmählichsten
Berleaubungen unserer Parteigenossen
3
Kurz und gut: die Hohenzollern haben während ihrer Regierungsperiode ben Staat gemolken, daß es nur eine Art hatte. Ob es in dicken oder in dünnen Strahlen floß, jeder Vorteil auf Kosten des Staates war willkommen. Aus einem verarmten adeligen Geschlecht sind sie in ihrer Regierungszeit steinreiche Milliardäre geworden, wie wir behaupten, allein auf Kosten des preußischen Staats und des preußischen Volkes. Und deshalb ist es nur recht und billig- wenn dieser durch mon- in der Regierung. Der Redner besprach die in lekter Beit wie berholt vorgekommenen Ausschreitungen der aus dem Baltikum archische Korruption zusammengebrachte zusammengebrachte und zusammengebrekte Reichtum dem Staat aurudgelehrten Truppen und forderte, daß ihre Entwaffnuna und zusammengepreßte Reichtum dem Staat mit größter Beschleunigung durchgeführt werde.( Lebhafte Bu anheim fällt, dem er hinterzogen worden ist. Stimmung.) Auch dem reaktionären Treiben in Beamten Bir haben nicht den geringsten Grund, den Hohenzollern den treisen muß ein Ende gemacht werden. Wenn wir nicht mit. Ertrag ihrer Wucherregierung noch nachzuwerfen. aller Energie gegen die Reaktion vorgehen, dann werben wir bald In seinem Stoman Die Sandgräfin" schildert Gustav dahin kommen, daß es für die Reaktionäre feines Butsches von renssen, wie ein ungetreuer Verwalter das Gut verläßt, rechts mehr bedarf, fondern daß sie sich in aller Gemütlichkeit bas er in Bankerott gewirtschaftet hat. Er war ein leichtfinni- wieder in ihre alten Positionen seven fönnen. Wir haben mit ger, aber nicht durch und durch schlechter Kerl. Neumütig läßt anferen Genossen in der Regierung berhandelt und dabei die Geer das Geld, das er für sich aus dem Gut herausgezogen hat, wigheit bekommen, daß sie den festen Willen haben, mit allen Mitteln gegen die Reaktion einzuschreiten. Aus den reaktionären in feinem Schreibtisch liegen, Beim Weggehen sieht er an der Bestrebungen in Beamtentreisen erklärt sich auch die Vorlage Band den Stock lehnen, mit dem als einziger Sabe er einft über die ben Gutshof betreten hat. Den nimmt er mit, sonst nichts. Abfindung der Hohenzollern . In der Rolle diefes leichtsinnigen Verwalters find gegen. über dem preußischen Wolf die Hohenzollern . Nur daß fie noch nicht einmal so viel Wnstand besitzen, wie ihn der Dichter selbst einem leichtsinnigen Lumpen zu billigt. Statt ihren Stock zu nehmen, feilschen fie um eine Abfindung von vielen hundert Millionen. Sie berufen fich auf das juristische Recht. Und was ist dieses Recht? Verjähr. tes Unrecht. Beil über ihre fyftematischen Staat 3- plünderungen teils Jahrzehnte, teils Jahrhunderte hingegangen sind, wollen fie rechtmäßige Eigentümer" sein.
Die Heiligfprechung des berjährten Raube 3 überlaffen wir getrost der monarchistischen Preffe. Für die Gesetz gebung fann nur das historische und moralische Recht gelten. Von einer Niesenabfindung, wie fie auf Grund juristiichen Buchstabenrechtes in dem Entwurf den Hohenzollern gut gebilligt werden mußte, fann und darf feine Rede sein. Das Reich löse die Fesseln, die den Unterhändlern des preußischen Staates die Hände banden. Es hat nicht nur die Macht dazu, es hat auch das bestemoralische Recht auf seiner Seite,
Auf dem Straßburger Parteitag.
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denn die Forderungen, für die wir am 1. Mai demonstriert haben, find zum großen Teil noch nicht erfüllt.
Wir stehen in der nächsten Zeit vor ben allerschwersten Aufgaben. Da müssen wir wenigstens in unferer Partei einig feir und Berirauen zu unserer Kraft haben. Wer bas nidyt kann der mag die Schlafmüße über die Ohren ziehen und aus dem politischen Kampf ausscheiden. In diesem Zusammenhang wandte sich der Redner scharf gegen einen Die Korruption in der S.P.D." über schriebenen Artifel des Margift", des Organs der Einigungszentrale. Die in dem Artikel gemachten Angaben feien unwahr
Der Rebatteur des Margist", Genosse Riebeling, folle auch an der Gründung der neuen Partei mitgearbeitet haben. Wie lange follert wir es uns noch gefallen lassen, von solchem Gesindel angepöbelt zu werden?( Sehr richtig!) Auch mit diesen Seiten müssen wir ein ehrliches Wort reben. Kritik unserer Sandlungen ist uns redé, aber fie muß fachlich sein und mit gegenseitiger Achtung ausge tragen werden.( Beifall.)
-
Die
Für die Politik brauchen wir eine Barole, die bas deutsche Bolt befriedigt. Eine Regierung ohne Sozialdemokraten ist unmöglich. Wenn wir den bürgerlichen Barteien das Feld überlassen, dann bekommen wir den Bürgerkrieg von rechts oder von links. Infere Politik darf nicht darauf gerichtet sein, wieder Oppofitionspartei zu werden, sondern wir müssen die bürgerlichen Barteien in unserer Richtung bortärts zu treiben suchen. Annahme mancher Parteigenoffen, dak aus unseren Reiben ein Momarsch nach links stattfinde, trifft nicht zu. Wenn wir uns weder bon rechts, noch von links beeinflussen lassen, dann werden nicht wir eine Wahlniederlage erleiden, sondern diejenigen, denen wir ste von ganzem Herzen wünschen.( Lebhafter Beifall.) Die Vorlage ist zwar unter einem sozialdemokratischen Minister, Bagels gab einen Ueberblick über die Kassenverhältnisse der aber nicht von Sozialdemokraten, sondern von Beamten des alten Organisation und die Mitgliederzahlen. Er betonte, unsere Orga Systems ausgearbeitet. Die Abfindungsfrage ist nicht von juris- nisation ist gefestigt, fie entwvidelt fich langsam, aber stetig. Wir schen, sondern von politischen Gesichtspuntten aus zu beurteilen. Hatten im erften Quartal des Geschäftsjahres 44 400 Mitglieder, Gehr richtig!) Der ehemalige König hat sein angebliches Privat- im zweiten Quartal betrug die Mitglieberzahl 47 100 und im eigentum doch nicht als Privatmann, sondern ala König erworben. britten Quartal ist fte auf 50 000 geftiegen. Es kann also feine Es hört also auf, fein Brivateigentum zu sein mit dem Augen Rebe sein von einem Abmarich nach lints. Wir können mit der blid, wo er vom Thron steigen mußte. Diese Borlage darf nicht Entwicklung der Organisation gufrieben sein, mit Rüdficht darauf, Gejeb werden. Den Urhebern der Vorlage muß gefagt werden, daß für die Wahl Geldmittel erforderlich find, empfiehlt der Bedaß sie feinen Funken Verständnis für das Rechtsgefühl des sirkevorstand, vom 1. April ab einen Boltes haben.( Zustimmung.) Rach einer bürgerlichen Beitungsmeldung soll Genosse Südefum die Absicht haben, die Vorlage gegen unsere Stimmen durchzubringen. Das ist eine offenbare wahrheit. So dumm ift Genosse Sübelum nicht, daß er nicht wüßte, durch ein solches Berhalten würde er nicht nur als Minister, sondern auch als Parteigenoffe erledigt fein und das Biebleiben der sozialdemokratischen Minister in der Regierung würde ein Ding der Unmöglichkelt sein.( Sehr wichtig) In feinen weiteren Ausführungen befürwortete der Redner eine Politit, die gerichtet ist auf eine
Berständigung mit Rußlanb,
Wochenbeitrag
zu erheben von 25 Bf. für männliche, 15 Bf. für weibliche Mit glieder und außerdem einen vorübergehenden monatlichen Extrabeitrag von 1 M. für Männer und 30 Pf. für Frauen. In ven Landorten foll derfelbe Wochenbeitrag, aber lein Egtrabeitrag cr hoben werden.
Sierauf wurde die Diskussion eröffnet. Dr. Löwenthal- Berlin begründete einen Antrag ber 18. Abteilung, der die Einführung der Plantwirtschaft und die Beseitigung der planlosen Wirtschaft fordert, Köhn- Berlin befürwortet namens der 35. Abteilung die Auf
„ Vorwärts".
Kampf nicht nur nach links, sondern auch nach rechts geführt werde. Besonders müffe ein scharfer Stampf gegen die Hohenzollernabfindungsvorlage geführt werden. Bögfch- Steglik sagte, die Maßnahmen unserer Parteigenoffen in der Regierung seien nicht immer in Einklang zu bringen mit den sozialdemokratischen Grundsäken.
Minister Daenisch führte aus, eine Stoalitionsregierung, die nur zu einem Drittel aus Sozialdemokraten besteht, könne natürlich keine rein fogialdemokratische Politik treiben.( Buruf: Aber auch
die vor allem aus wirtschaftlichen Gründen notwendig it. Rednerhebung des Vertrages der„ Borwärts"-Expedition mit der Zeitungs besprach die Lebensmittelversorgung und führte aus, sentrale und Wiedereinführung eigener Zeitungsspeditionen des Aus Karlsruhe erfahren die P. P. N." unter dem der Reichswirtschaftsminister ist bereit, mit den schärfsten Mak Leimbach- Steglik verlangt, daß in der Barleiagitation der 28. Februar: Auf der gestrigen Tagung des Straßburger Sozia- nahmen gegen Schleichhandel und Wucher vorzu listentongresses fam es zu scharfen Auseinanderfeun gehen. Aber alle Maßregeln und die besten Verordnungen sen über die Urheberschaft bes Krieges. Die Meinungen, fönnen nicht helfen, solange sich die Bevölkerung die größte Mühe ob Frankreich, Deutschland oder England für den Krieg verant gibt, die Verordnungen zu übertreten. Es kommt darauf an, die wortlich zu machen seien, gingen auseinander. Spinetta(?) ver- Breise der landwirtschaftlichen Produkte so zu bemessen, daß die teidigte die Haltung Frankreichs, das nur den Frieben gewollt Landwirte ein Interesse haben, aus dem Boden herauszuholen, habe. Reffin Dngens bedauerte, daß Poincaré nicht was irgend möglich ist. Das ist unbermeidlich, wenn unsere unter Antiage gestellt worden sei, weil er ebenso schuldig Boltsernährung gesichert werden soll. Aufgabe der Gewerkschaf fei für den Strieg wie 23ilhelm II. 8um Schluffe tam es zu ten wird es sein, die Löhne den Lebensmittelpreifen anzupassen. Eine Einigung der beiden sozialdemokratischen Barteien ist einer scharfen Debatte über den Miserfolg bei den Wahlen. moderne Kunst fand ihre vornehmste Sammelstätte. Bülow, ber produttivfte unter den nichtschaffenden Dirigenten, ber erzieherischste, energischste, efpritbollste, internationalite, ging. Wo für ihn, den Weltberühmten, einen Erfab finden? Berlin horchte auf, Hermann Wolff fuchte unter den Besten, die Mufiter flaunten, begrüßten, tritifierten. Hans Richter, der Wagnerfamulus, wollte sich nicht halten lassen. Es folgte ein zweiter Wagneradjutant, der wundervolle Rubatodirigent Mott! als Gast. Dann der kulti vierteste, von Bülow selbst warm empfohlene Hermann Levi. Weiter Schuch und Richard Strauß. Und aus der Buntheit all dieser Sternenhell schimmernden Episoden steigt endlich einer grundlegend, faszinierend hervor: Artur Nififd.
Triumphradau.
Janbagel brüllt die Kehle wund:
Gottlob, daß uns ein Held erftund!*
Der böse Reichsfinanzminister
wirb warmer Fraß für die Philifter.
Als er an ihren Beutel griff,
ichwoll hoch die Brandung, barst das Niff,
und heulend brach's hervor:„ Der Tod muß ihn erreichen durch Helfferich, durch Stresemänner und dergleichen."
Denn hätte er sich nur begnügt,
Brofit gemacht und dann bergnügt
bas niebre Wolf bezahlen lasien,
still teilten fie mit ihm die Kassen,
wie es im Kriege Sitte war.
Ein frommer Herr blieb er fürwahr,
und stände auf der schwarz- weiß- roten Ruhmesleiter gleich Helfferich, gleich Stresemännern und so weiter.
Er war zwar Blut von ihrem Blut,
nicht minder schlecht, nicht minder gut,
er liebte Fett und schmauste Butter,
ließ andern gern das Rübenfutter.
bag er betrieb den schlimmsten Blan
Bas focht ihn aber schließlich an,
zum Schuldenblechen zu verdonnern allerorten die Helfferich, die Stresemänner und Konsorten?
Das Nikisch- Jubiläum.
Schlaraff
Das deutsche Buch und das Ausland. Die Reichsregierung hat wiederholt den Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buche händler zu Leipzig aufgefordert, der Balutafrage größte Aufmert famfeit zu fchenten, um der Entwertung des deutschen Buches int Auslande Einhalt zu tun. Die Verschleuderung alter und neuer Bücher nahm folchen Umfang an, daß ber Berlagsbuchhandel a. B. für Papier braußen mehr bezahlen mußte, als er für das baraus bann hergestellte Buch dieses Umfanges wiederbekam. Er erhielt höchstens den 5. oder 6. Teil des Weries in Waren auf dem Wege der Ausfuhr, die er im Inlande für dasselbe Geld erhält. Tros biefer Bage schwankte der Börsenberein lange und ließ einzelne Verlage selbständig borgehen. Nun hat er sich zu einer Habibaltum Dieser Ungar, ber 1855 geboren wurde, begann als Geiger entfchloffen, indem er eine Berlaufsordnung für Auslandeliereund Komponist, spielte im Orchester, wurde Chordirigent in Leip- rungen dem ganzen Buchhandel aur Pflicht gemacht hat. Ihr zig. dann Theatertapelmeister an zweiter und erster Stelle, zuleht Schutz durch die Reichsregierung und bie schärften Kontrollmaß in Boston Leiter der Sinfoniekonzerte. 1895 fehrt er aus Budapest nahmen zu ihrer Durchführung find eingeleitet. Die nächste Birnach Leipzig als Stapellmeister der Gewandhauskonzerte zurüd und übernimmt gleichzeitig die Führung der Berliner Philharmonifer, mit denen er feit 1897 Kunstreifen nach Frankreich und der Edweiz unternahm.
Nitisch eroberte fich das Gerz der Berliner und das Mitgehen ber Musiker gleich in seinem ersten Konzerte( 1895), dessen Programm er uns an seinem Jubiläumstag wiederholte. Daß er Renner und ein genießerisches Publikum willig fand und im Sturm für sich gewann, fagt zwar viel für die suggestive Kraft seiner Dirigier Persönlichkeit. Daß ihm die Liebe derfelben Menschen und die Liebe der Jüngsten wie der Erfahrensten noch heute, nach 25 Jahren, mit gleicher Wärme entgegenschlägt, jagt mehr. Hier ist der zwingende Lehrmeister, der technische Könner, der geistvolle Deuter, hier ist der Künfiler, der zwischen Werk und Hörer die ideale Brüde baut. Rubig in der Saltung, geschmeidig und difzi pliniert in der Armbewegung, ernst, unabsichtlich in der Mimit, boller Demut, voller Inbrunst der Schöpfung gegenüber. Aug und Ohr und Serz hängen gefesselt an seinem Stab. Er hetzt Gin feltenes Jest, das zu feiern uns allen, die wir mit Ber- nicht einem Effekt zuliebe, er dämpft eher das Tempo, er gibt Beit finer Musit bertoadsen find, Ehre ist. und mehr als das: wo zum Atmen und führt doch, klassisch aufbauend, zu Temperaments immer die Musik als aufbauende Kraft, als Verfittlichung, höhen, die den Puls beflügeln. Er übt, er studiert mit seinen Erlösung, als einzig unirügerisches Glüd empfunden wird, wo Leuten, feine Eilbe einer Partitur ist ihm fremd, an der Spize praktisch Hörer und Ausübender, Genießender und Schaffender feines Stockes, der ruhig lagern und heftig aufzuden tann, hebt im Reich der Köne den Quell seiner Lebenskraft fieht, da greift und fenkt sich der Fluß einer Melodie, einer Rüance, einer StimSein Herz gehört Brahms, Beethoven, dem Giamen ifisch mit einer Safer feines Könnens und Gebens in unser mung Seiu. Ein seltenes Fest, für den Meister- Dirigenten, für uns, Tschaikowaty, den Romantitern. Nichts Neues entgeht seinem feine große Gemeinde, für die Philharmoniker, fein treues, mun- Blick, der dennoch die flassische Form mit besonderer Liebe um fängt, und in dem sinfonischen Gebilde Liszts, Berling', Strauß berpoll von ihm abgestimmtes Instrument. eine legtmoderne Ausdrudskunst erkennt. Ein herrlicher Künst ler. Ein Führer in die Schönheit der Welt. Ein Feiertagsmensch Wir grüßen thn. Wir streben zu ihm. Wir danken ihm! Dr. Kurt Singer
Bülow hatte den Stoub Berlins von den Schuhen geschüttelt, 51 philharmonische Konzerte hatten dem Orchester zur imposante ften Stellung zu Weltruf berholfen. Berlin hatte ein Bentrum musikalisch reinster und erhebenster Betätigung Klassische und
bung wird ein Rüdschlag auf die Auslandstäufe im Buchhandel fein, aber diejer fann nur heilfam wirken. Der Börsenberein hat zur Lösung der Frage erstmals einen Umrechnungsfurs festgelegt, ber zuzüglich Teuerungszuschlag in der Schweiz eta 60 Rappen, in Holland etwa 30 Cts. für eine Mart beträgt, zmeitens einen Balutaausgleich, der, in Prozenten erredmet, zusammen mit dem Inlandspreis ben Betrag ergibt, zu dem der deutsche Buchhandel nach dem Ausland liefert. Die Außenhandelsnebenstelle, die ver hüten soll, daß in Butunft irgendeine Büchersendung ohne fichtbares Kennzeichen der Ausfuhrbewilligung über die Grenze geht, wird dem Börsenberein selbst übertragen.
Munt. Am Mittwoch, ben 3. Mars, veranstaltet der Organist Breuß in der Marienkirche sein 50. Kirchenkonzert. Die nädten Bolts- Sinfonie! onzerte des Blüthner- Orchesters finden statt: Montag, den 8. März, Dienstag, ben 23. März und Dienstag, den 80. März in der Brauerei Königstadt. Karten in der Buchhandlung Vortvärts.
Das frühgeborene Sinb, befonbers pom foaialen Stand. puntt aus, behandelt Professor Dr. Langiteln am 6. März, abends 6, Ubr, in der Internationalen Gesellschaft für Sexualforschung, Aula bes Sail- Realgymnasiums, Luzowstr. 84.
Im Kupferstichkabinett ber staatlichen Maleen wird am Der Solzschnitt von seinen Anfängen a. März eine Ausstellung bis zur Gegenwart eröffnet. Ein illustrierter Führer von Turt Glaser. loftet 2,50 2.
Die Galerie Eduard Schulte bringt in ihrer Märganstedung eine große Sammlung der Berliner Künstlergruppe Märlischer Rünstlerbund fowie tollettionen Münchener: Berliner Künftler. Urania- Vorträge. Im Hörsaal Ecginnt ant 2. März Robert Rotonié einen Bylins von 5 Beiträgen über Entstehung und Ge Am Mittwoch spricht Dr. B. Bernbt über Licht winnung ber Roble und Elektrizität im D: ganismenreich und am Freitag Prof. Dr. Regner i ber, Gilen- und Metallgießerei.