Verteidigungsreden für Erzberger.
( Schluß aus der Abendausgabe.)
Der Univait Erzbergers, Dr. 5. Gordon, führte weiter aus: Nun zu dem Vorwurf, den ich an allerleşter Stelle zu betonen Gesinnungswechsels
habe, nämtlich den des
während der Zugehörigkeit zum Thyssen- Konzern und später. Von einem Gesinnugswechsel tann teine Rede fein, denn Erz berger hat ja bie Juli Resolution gemacht, während er noch dem Thyssen- Konzern angenorte. Erzberger habe den langfamen Zusammenbruch Oesterreichs fommen sehen, er habe das Schlechterwerden der Stimmung in Deutschland empfunden und deswegen wollte er etwas tun, une die innere Front wieder herzustellen. Auch in den zwei Heinen Spribern, die der Angetlagte gegen den Nebenfläger geschleudert habe, nämlich in der Frage der Ausfuhrabgaben und bei der Liquidation, von de Wendel sei bon feinem Ueberzeugungswechsel oder von einem Racheatt die Rede.
Der Fall Berger
hat mit der Vermischung politischer Tätigkeit und geschäftlicher Intereffen eigentlich nichts zu tun. Zweifellos fei das Angebot Bergers an Graberger, in den Aufsichtsrat der Firma Berger einzutreten, während seiner schiedsrichterlichen Tätigkeit unge hörig gewesen. Erzberger bätte darauf erwidern müssen: folange ich als Schiedsrichter tätig bin, wollen wir darüber nicht sprechen. Er fei aber au Liebenswürdig gewesen, um solch eine faroffe Antwort zu geben. Geheimrat v. Gordon tommt zu dem Schluß, daß von einer unfauberen Verquidung politischer und geschäftlicher Tätigkeit feine Rede sein tönne. b. Gordon geht gang turz auf die Fälle Bnigodin, Kowatsch, Anhydat und Richter ein und kommt auch in diesen Fällen zu dem Schluß, daß Erzberger irgendein Vorwurf in seiner Sandlungsweise nit au machen sei. Im Fall Wolff hat der Angeklagte behauptet, daß der Teil. haber der Firma Otto Wolff, Herr Strauß, feine bevorzugte Beamtenstellung feinen engen persönlichen Beziehungen zu Grzberger berbanke und daß die Riesengewinne der Firma Wolff wieberum auf diese Sonderstellung ihres Weitinhabers Strauß zu rüdzuführen feien. Die Beewisaufnahme hat einwandfrei ergeben, daß an allen diesen Behauptungen im Fall Wolff fein wahres Wort ist. Der Verteidiger beschäftigt sich dann mit der
Persönlichkeit des Regierungsrats Strauß,
den er als eine ungewöhnliche und hervorragende Person schildert, die sich um die Sicherheit Berlins in den Zeiten der Unruben außerordentlich verdient gemacht und Hunderttausende aus eigenen Mitteln für die Versorgung der Truppen hingegeben habe. Im Fall Hermann fönne man es dem Abgeordneen Hermann- Reutlingen vollfommen nachfühlen, wenn er die Sandhabung der Bestimmungen über die Ginzahlung von Kriegsanleihen eine Roßibee" nannte. Die Leute feien ja förmlich betrogen worden und deshalb babe der Reichsfinansminifter eine Ausnahme gestattet, und zwar aus nejundem Menichenverstand, aus Billigkeits- und Anstandsarfühl. In der Oeffentlichkeit wird einem, wenn man berfuche, Erzberger zu verteidigen, immer vorgehalten:" Wo hat Erzberger denn seine Millionen her?"
Der Diebstahl der Steuerafter
Die Betriebsratswahlen. Wieviel Mitglieder hat der Betriebsrat? lordentlich starte hantasie, die vielleicht auf der einen Einige in der legten Zeit erschienene Betriebsrätefommentare Seite dem Gedächtnis manchmal einen Streich spielt, die aber auflegen den§ 15 des Gefeßes falfch aus; fo berechnen Syrup- Kieschte der anderen Seite namentlich für den Politifer unent- auf 910 Arbeitnehmer 9 ftatt 10, auf 3600 nur 18 ftatt 14 Mit behrlich ist. Straft dieser seiner Phantasie hat Erzberger gegen schreibt, daß die Mitgliederzahl fich um je eines auf je weitere 200, glieder. Dies beruht auf einem Irrtum. Wenn§ 15, Abs. 2 bor. über den eraften Arbeiten der Behörden eine flare Borstellung von 500, 1000 Arbeitnehmer erhöht, so sind damit ganz deutlich die der gewaltigen elementaren Kraft Ameritas gewonnen. Erzberger jeweils angefangenen 200, 500, 1000 gemeint. Dics folgt von der träge Optimismus, sondern der, der unmittelbar aur 200 bis 899 eine 2üde wäre und erst von 400 ab ein Mitglied hinist auch ein großer Optimist. Sein Optimismus ist aber nicht. der Entstehungsgeschichte abgefeben schon daraus, daß sonst von at führt. Was hat Erzberger alles zuwege gebracht. Er hat in wenigen Wochen
mehr getan, als überhaupt feit Bismards großen Tagen getan worben ist. Während wir hier verhandelten, hat er es fertiggebracht, alle Gifenbahnen und Posten auf das Reich zu übernehmen. Graberger ist eine Art Eisbrecher. Solche Berfönlichkeiten müssen wir haben. Mit größter Pflichttreue hat Erzberger die undankbarsten Aufgaben übernommen, die je einem Politiker gestellt werden konnten. Er hatte es übernommen, das deutsche Bolt aus seinen Jufionen zu den realen Tatsachen herabzuführen. Im legten Augenblid mußte er sich aur Uebernahme der Waffenstillstandsverhandlungen bereit erflären, nachdem die hierfür in Aussicht genommene Persönlichkeit zurüdgetraten war. Weiter hatte Erzberger die undantbare Aufgabe, das Geld für die Befriedigung der Feinde zu verschaffen, und er mußte dieses Gelb beschaffen gegen vielerlei Widerstände. Was den Angeflagten zu seinem Borgehen gegen Erzberger veranlaßt hat, ist Benommenheit, ja aß! Eine Bestrafung des Angeklagten aus§ 186 ist geboten. Bezüglich der Zubiligung des§ 193 stimme ich mit der Staatsanwaltschaft überein. Im großen und ganzen bandelt es sich hier nicht um ein besonderes Intereffe des Angeflagten, sondern um die Erzielung einer politischen Verschiebung. Eine Stompensation und eine Ehrennotwehr fommt nicht in Frage. Was das Sirafm aanbetrifft, fo will ich feine bestimmten Vorschläge machen. Kommt das Gericht aber zu meiner Auffassung, so muß natürlich eine viel höhere Strafe als die beantragte Blas greifen. Auch die Art der Strafe stelle ich anbeint, doch ist hierbei zu beachten, daß es sich um einen Minister handelt und daß ein solcher Angeklagter unter bem alten Regime ficherlich auf lange 3eit ins Gefängnis hätte wandern müssen. Una tommt es aber nicht so sehr auf die BeEhrenhaftigteit Grabergers in feiner Hinsicht strafung des Angeklagten an, als darauf, festzustellen, daß die in Frage gestellt ist.
Damit war das 4% ftündige Plädoyer des Geheimrats v. Gordon beendet- und der giveite Antvalt Erzbergers, Rechtsanwalt/ Friedländer, nahm das Wort.
Plädoyer des Dr. Eugen Friedländer.
zutäme.
Der Sicherheit halber sei im folgenden noch einmal die Tabelle für die Mitgliederzahl abgebrudt:
800-999 1000-1499 1500-1999
Der Betriebsrat hat Mitglieder in Betrieben mit: 200-899 Arbeitnehmern 7
5000-5499 Arbeitnehmern 19
400-599
8
5500- 5999
20
600-799
9
6000-6999
21
10
7000- 7999
22
11
8000-8999
28
12
9000-9999
24
2000-2499
18
10000-10999
25
2500-2999
14
3000-3499
15
11000-11999 12000-12999
26
"
16
13000-13999
28
17
14000-14999
29
80
8500-8999 4000-4499 4500-4999
18 15000 und mehr
Betriebsrätewahlen im Post- und Telegraphenbetrieb.
PARANNARS
Die Bertrauensleute des Verbandes des Boft- und Telegraphen perfonals( Mitgliedschaft im Deutschen Transportarbeiterverband) befchloffen einstimmig in ihrer am 4. März d. 3. abgehaltenen Kon ferenz, die Wahlen nur nach gewer! ichaftlichen Grundiäen vorzunehmen. Nicht die politische Richtung der Kandidaten darf maßgebend fein, sondern nur die gemerfichaftliche und beruf liche Züchtigkeit, geistige Strebiamkeit und moralische Festigkeit. leber den Aufbau der Betriebsräte sowie die Abgrenzung ihrer Befugnisse gegeneinander ergeht demnächst von der Reichspost verwaltung in Uebereinstimmung mit der Organisation eine Ber ordnung.
Wirtschaft.
Eisenerzeuger gegen Eisenverbraucher.
Ein trauriges Bild des fapitalistischen Egoismus bietet sich in unserer Eisenwirtschaft dar. Anstatt, daß in dieser Beit der bittersten Not zum Besten des Volksganzen Erzeuger und VerSeit Jahr und Zag spurt die Verleumdung braucher als Einheit auftreten, stehen die schwerindustrielgegen Graberger. Die widersinnigsten Verleumdungen und Ien Eisenerzeuger im Kampf mit den zahlreichen eisenber törichtsten Beschimpfungen wurden gegen ihn laut, selbst von Leuten, brauchenden Industrien. Der Auslandsbedarf ist groß, die die sonst urteilsfähig waren. Dieser Prozeß ist aber eine Summe Weltmarttspreise sichern ungeheure Gewinne, von denen bis heute bon Enttäuschung für die Angreifer. Rechtsanwalt Friedländer geht dann zu einer eingehenden Würdigung der politischen Lauf an das Reich nichts abgegeben wild. Aber auch die Nachfrage auf bahn und der politischen Wirksamteit Grabergers über und trägt dem Jnlandsmarkt ist riefengroß. Sier nähern sich die Preise zwar eine Anzahl Danfschreiben hochgestellter Ber fehr stark den Weltmarttspreisen, denn die Verbände beschließen ja hat bewiefen, daß diefe Millionen ein Märchen find. Sie be- fönliteiten vor. Eraberger jei in diefen wirren Beiten, fo fo uber än, welche Teuerungszuschläge sie machen wollen, den finden sich auch nicht in der Schweig, obgleich die unglaublichsten führte der Verteidiger Dr. Friedländer aus, der einzige Mann noch stehen sie bis jetzt zum Teil unter den Weltmarktspretien. beführte finden sich auch nicht in der Schweiz , obgleich die unglaublichsten gewesen, ber einen fühlen Kopf unbeine starte and Die andelsfrauben Bereinigung hat allerdings Anstrengungen gemacht worden find, eivas zu entdeden. Grz Anstrengungen gemacht worden find, etwas zu entdeden. Grabefeffen anden berger ist absolut mit reinen Sänden aus der Tätigkeit her befeffen habe. Gefébe, an denen font jahrzehnte bereits 2000 Brozent auf die früheren Grundpreise aufgeschlagen. Iang gearbeitet worden fei, babe er in wenigen Monaten In der freien Wirtschaft entscheidet der Unternehmer allein, ph burchgebracht, so z. B. die Reichsabgabenordnung, die Berreichlichung der Eisenbahnen usw. Die Hingebung, diefe Opferwilligkeit war aber nur bei einem so lugen und tüchtigen Mann wie Erzberger möglich. Auf äußere Dinge babe er nie Wert gelegt, er habe z. B. Bilfsbereitschaft und Opferwilligkeit feien die weiteren Konzeffionen hobe Ordens auszeichnungen abgelehnt. Aus feiner entstanden, und sie haben die Schattenseiten entstehen lassen, die wir hier jetzt sehen. Das eine habe Erzberger zweifelsohne besessen: die Zivilcourage,
borgenangen. bie er für den Staat entfaltet. hat. Im Fall Un toahrhaftigteit hat ber Serr Nebenkläger er micht so leicht gemacht wie bei der Berquidung, ihn au vera teidigen. Erzberger ist seit feinem 28. Lebensjahr im Parlament groß geworden, wo es weniger auf Graftheit als auf taktisches polifisches Wirten ankommt. Er wägt die Worte nicht so genau wie ein Jurift oder Kaufmann. Es handelt sich um eine gewisse Schwäche, aber nirgends fann von einer bewußten Unwahrhaftigkeit oder von einem Hang aur Bügenhaftigkeit gefprochen werben. Dr. v. Gordon bespricht eingehend die einzelnen Beweisfälle, die weder Unwahrhaftigkeit much Unanständigkeit ergeben. Im Fall Düfterberg babe Erzberger von dem Brief in amtlicher Eigenschaft Sennt nis erhalten, und unter diesen Gesichtspunkt ist Erzbergers Sandlungsweise durchaus zu billigen. Der dritte Fall der sogenannten Unanständigkeiten ist die angebliche Denunziation. Auf den Borwurf in der Broschüre, Graberger fei
ein Krebsschaden,
er feine Produktion ins Ausland oder im Inland verkaufen will. Er wird sie dorthin verlaufen. mo er auf die Dauer den höchsten Profit erzielt. Nun ist die Lage so, daß die eifen sehen, daß die eifenverarbeitenden Industrien aus dem für das Inerzeugenden Industrien eifersüchtig geworden sind. Sie land unter Weltmarktpreis an fie verkauften Gisen sich in Form bon Exporttvaren die hohen Getrinne aus dem Ausfuhr
geschäft verschaffen. Seit der großen Spanne zwischen den Weltmarkt, und den Inlandspreisen besteht zwischen den Eisenerzeugern und berbrauchern des Valuta profites megen böse Feindschaft.
die schon Bismard so sehr schäßte. Dr. Friedländer ging dann auf die Frage der Beteiligung an großen Unternehmungen und auf das Einjezen des Nebentlägers bei Behörden ein. Erzberger_mag tattios gehandelt haben, aber von einer unanständigkeit oder korruption fönne nicht die Rede sein. Man müsse Es soll nun so berfahren werden, daß die, Gisenindustrie audi auch bedenken, daß die nucisten aller angeführten Fälle entweder an den Grportgewinnen der eisenberarbeitenden Indu während des Krieges oder mährend der Nachwehen des Strieges ftrien fo weit beteiligt wird, daß fie ihre Grafäufe im Ausbat ber Nebenklager geantwortet, indem er unmittelbar erwiderte, sich abgespielt hätten, also in einer moralisch sehr tiefstehenden Beit, lande bezahlen lann. Dies läßt sich dadurch bewerfftelligen, daß nicht er, sondern elfferich fei ein Krebsschaden, benn unter in ber fein Mensch ganz unschuldig fei. Geschäfte eines Ministers die Außenbanbels Helle der Eisenindustrie mit den Selfferichs Verantwortung fel alles das geschehen, was man die feien grundfäßlich zu verwerfen. Hier aber läge der Fall ganz Außenhandelsstellen der eifenverarbeitenden Selfferichs Verantwortung fel alles das gefchehen, was man die wirtschaftliche Groberung Belgiens nennen fann. Alle Welt weit anders. Dr. Friedländer geht auf einzelne Fälle ein. Es handelt Industrien in Verbindung gebracht wird, und zwar müßten wirtschaftliche Groberung Belgiens nennen kann. Alle Welt weiblich aber nicht um Korruption, sondern man tann fie als Kriegs- bie Außenhandelsstellen der eifenverarbeitenden Industrien einen ja, bak der Angeklagte im ftrafrechtlichen Sinne für alles dies verantwortlich zu machen ist. Erzberger hat diese erfcheinungen bezeichnen. In allen diesen Fällen hat Graberger Teil ihrer Exportgewinne an die Außenhandelsstelle ber Feststellung lediglich vom vein politischen Standpunit gemacht, Ge- feine Vorteile gehabt. Wenn Graberger hier als Beamtenjchud" In dieser Weise plant auch das heimrat v. Gordon tommt an der Sand der Stenogramme aur hingestellt worden ist, so ist das nicht seine Schuld. Die Frage der Eisen industrie abführen. Schlußfolgerung, daß hier labiglich eine irrtümliche Auffaffung bor. Unanständigkeit und bes politischen Geschäftemadyens barf nicht Reichswirtschaftsministerium den Ausgleich herbeigu. liegt und daß von einer Denunziation feine Rede sein fann, Weiter aus Einzelfällen beurteilt werden, sondern nur aus der Geführen. Diese Regelung erscheint uns durchaus unzulänglich. bebont der Anwalt Erzbergers, bag Erzberger schon seit 1915 fich für ia mtpersönlichkeit des Nebenflägers. Nach meiner Beide Industriegruppen müßten zu einem Eisenwirtschaftstörper eine starke Kriegsgewinnsteuer vom Einkommen eingesetzt hat, Berechnung hat Erzberger alles in allem aus seiner Beteiligung bereinigt werden mit einem Reichskommissar an der Spike, womit die Annahme hinfällig fei, daß Erzberger der Steuervorlage in den Fällen, die im Prozeß zur Sprache tamen, 195 000 m. verder die Vollmachten erhält, alle Interessengegensäße auszu Helfferichs habe ein Bein stellen wollen. Die Differenzen zwischen dient, und das in einer Zeit von 9 Jahren. Was außerordentlich gleichen und nach gemeinwirtschaftlichen Grundsäben die Gesamtden Angaben über den Inhalt der Unterredung zwischen Erzberger charakteristisch ist für Erzberger, ist der Umstand, daß, abgesehen organisation zu leiten. Er follte die Stelle sein, die genaueft prüft und dem Reichskanzler feien nicht so erheblich. Graberger hat viel bon den Fällen Thyssen und Berger, es fich in allen anderen and verfügt, wieviel der Produktion ins Ausland gehen leicht den Tatbestand nicht ganz egatt wiedergegeben, aber eine Fällen um Erfindungen, handelt. Erzberger hat eben Unwahrhaftigkeit fann ihm nicht vorgeworfen werden. einen Erfindersparren". Dazu paßt sein Optimismus. darf, und der dafür sorgt, daß die Webergewinne dem Reiche Was die Wiener Reise anbeträfe, so habe der Reichstanzler, In einer Gegenüberstellung des politischen Bildungsganges des zufallen. Der Aufbau eines solchen Wirtschaftstörpers würde uns wenn auch nicht den Auftrag zur Reise felbft erte: It, Grabcager toch ungeklagten und des Nebenklägers legt der Vertetbiger bar, daß einer wirklich rationell arbeitenden Bedarfsbedungswirt. beauftragt, gelegentlich dieser Reise dem Kaiser Sarl ben es erklärlicherweise nicht gerade habe erzieherisch wirten fönnen, fchaft näherbringen. Rüden zu stärken. Es läge hier wohl eine ungenauigkeit vor, aber daß Erzberger verhältnismäßig fo frühzeitig zu großem Einfluß feine Umwahrhaftigkeit. Zur Frage der Friedensrefolution sei gekommen ist. Wenn Erzberger auch nicht immer taftvoll unb es verfehrt, hier von einem speziellen Borstoß Grabergers richtig gehandelt hat, forrupt sei er auf keinen Fall, das schließe am 6. Juli zu sprechen. Seine Rede im Hauptausschuß fei vielmehr schon seine Sivilfourage aus. aus ber ganzen Situation entstanden, die am 28. Juni mit der Graberger ist nicht mit Geld, Protektion oder durch strupellose Ueberreichung ber Mittel emporgetragen worden, fozialdemokratischen Denkschrift er ist kein Schmusian, begonnen Batte. Auch ein Treubruch gegenüber den dem Staats- fein unwahrhafter schlechter Mensch. Zwischen ihm und dem An ferretär Helfferich gegebenen Busagen liege nicht vor. Grzberger geflagten bestehen unvereinbare Gegenfäge. Erzberger ist alles aus babe immer auf eine Erklärung der Regierung gewartet, als sie und durch sich geworden. In der Feindschaft Helfferichs gegen Besserung in der Kaliindustrie. Die Belieferung mit Koblen schließlich nicht erfolgte und bert von der drohenden Revolution Erzberger ist ein gut Teil Haß gegen den Emporfömmling. Era und die Waggongeftellung haben sich soweit gebeffert, daß sprach, da sei Erzberger am 6. Juli zu Worte gelommen und habe berger hat immer das Gute und Rechte gewollt, der Landwirtschaft in den legten beiden Monaten bis 100 000 Waggons schließlich den Vorschlag gemacht, zu einer allgemeinen Kundgebung er hat es oftmals erreicht, und wenn er sich in seiner Wahl der Stali zugeführt werben fonnten. Ihr Bedarf foll gedeckt sein. Das zusammenzutreten. Es mag sein, daß Graberger in seinem Temp Mittel vergriffen hat, so zeugt ein ganzes Leben von Aufopferung Stalifyndikat hat nach den Vereinigten Staaten Vertreter rament über das, was er am 3. Juli gejagt bat, etwas hinaus im Dienste des Bolles für ihn, um ihn nicht zu einem geschäftsgefandt, die einen großen Lieferungsvertrag abschließen follen. gegangen ist. Auf die Gesamtaktion war der Reichsfanzler bor politischen Verbrecher stempeln zu lassen. bereitet. Die ganzen Debatten vollzogen fich fo beidenschaftlich, bag man ungenauigkeiten nicht nachher als unwahrheiten bezeichnen tänne. Was den
Der Umlauf papierner Zahlungsmittel. Die gesamten vom Reich ausgegebenen und im Umlauf befindlichen Bantnoten, Darlehenslassenscheine und Meichstassenscheine betrugen: August 1914.. rund 2 Milliarden November 1918 27 21. Februar 1920 52 "
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Ich möchte mich nun noch gegen den Strafantrag des Ober- Die Berliner Handelsgesellschaft. Diese Bank, die in der Behren staatsanwalts irenben. Wenn das Gericht glauben sollte, daß alles, firage 32/38 ihren Eig bat, fourbe 1856 gegründet. Sie bat die was ich hier vorgetragen habe, nicht richtig ist, dann wäre es doch Form der Sommandit Gefelli@ aft auf Attien, das richtiger, den ungetlagten frei zu sprechen, oder man kommanditlapital beträgt 110 millionen Mart. soll ihn zu 5 aber 10 m. Geldstrafe verurteilen, damit jeder sieht, Der Abichluß für 1919 ermöglicht eine Dividende von das Gericht hat freisprechen mollen, mußte aber der Form genügen. 10 Broz. 11 Millionen Mart. Während die Bank 1914 an wenn man aber dem Gesamtbild Erzbergers gerecht werden will, Rinien und Bedfeln 8,8 millionen vereinnahmte, iſt dieſe und alles unter einem Gesamtgesichtspunkt jieht, dann darf Ginnahme auf 21 Millionen gestiegen. Der erzielte Gesamtman nicht diefes Urteil fällen, daß der Wahrheits- berius beträgt 30 Millionen. Der Verwaltungsrat, Gefchäftsbeweis erbracht ist, daß Graberger der Typ des politisch- parlamen inhaber, Broturisten erhalten zirka 4 Millionen Mart. Die Einlagen tarischen Geschäftemaders ist, burch das man biefen Mann aus der Stunden( die Gläubiger ber Bant) sind um 400 Millionen der Gesellschaft anständiger Menschen hinausstößt gestiegen..
Sturz Bethmann Hollwegs anbetreffe, fo fei es wohl möglich, daß Erzberger am Morgen des 7. Juli aus taftischen Gründen und nur um den anderen Barla mentariern die Sache schmachaft zu machen, davon gesprochen habe, dah Bethmann Hollweg dieſe Reſolution nicht mitmachen könne. Erzberger habe sich durchaus nicht leicht von Bethmann Holweg getrennt, er habe aber natürlich über ihn das hohe Biel des Friedens gestellt. Graberger ift ein frischer Süddeutscher, schwäbischer Natur, ein Sohn des Voltes. Er trägt fein Herz auf der Bunge. Das Be benfen des tritischen Philofophen oder des Juristen tommt ihm nicht ein. Beiter fommt in Frage die außerordentlich große Bereitwilligkeit Erzbergers allen Personen gegenüber, die mit irgend einem Anliegen zu ihm kommen. Solche Schwächen muß man aber mit in den Kauf nehmen. Erzberger hat auch eine außer l bertagt.
Vorf.: Am Montag werben die Herren replizieren, ich bitte den Herrn Reichsfinansminister für 1% Uhr zu laden, damit er dann auch zu Worte fommen tann.
Damit wird die Verhandlung auf Montag vormittag 9½ Uhr
Während die parlaffen erhebliche Abbebungen Baben, baben die Geldeinzahlungen allein bei biefer Bant bie gewaltige Zunahme erfahren. Das Volk verlumpt, die Oberfchichten, Sandel und Industrie zeigen wachsenden Reichtum an Papierzetteln.