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Die Besitzsteuer.

Der Name des der Nationalversammlung im Entwurf zuge gangenen Befizsteuergesetzes ist insofern für die Oeffentlichkeit elmas irreführend, als es sich nicht um eine fortlaufende Steuer vom reinen Vermögen, sondern um eine Steuer vom Ver­mögenszuwachs handelt.

1. Die Säge der Steuer werden in§ 20 festgelegt. Die Besitz­fteuer beträgt für die erften angefang. od. vol. 10 000 m. des feuerpfl. Vermögenszuwachſes 1 v. H. nächsten

20.000 30 000 40 000

50 000

50 000

100 000

100 000

100 000.

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wirtschaftsstelle siten gleichfalls Industrieangestellte das harte Entweder- Oder droht, nämlich entweder zu hei. Mart, fo unterliegt der Zuwachs nur insofern der Befihsteuer, als als Amtsvertreter. In dieser Reichsstelle wurden raten und brotlos zu werden oder unverheiratet durch ihn die steuerfreie Grenze( von 5000 Mark) überschritten wird. Lieferungsgeschäfte im Betrage von Milliarden abge- ein in vielen Fällen verkümmertes Dasein zu führen. Es Danach ist überhaupt nicht steuerpflichtig wer 3. B. sein Ver­schlossen! Man erinnere fich, wie kritisch Herr Selfferich unterliegt feinem Zweifel, daß die günstige Wirkung mögen von 40 000 auf 43 000 Mart vermehrt hat, weil der Zuwachs in seinem Prozesse die Möglichkeit, daß ein Barlamentarier dieses Erlasses sich allmählich in den Leistungen der Schule noch keine 5000 Mart beträgt. Ebenso ist nicht steuerpflichtig, wer und Reichsbeamber sich bei der Befassung mit ihn persönlich merkbar zeigen wird, und wir sprechen die Hoffnung und sein Vermögen von 5000 quf 15 000 Mart steigert, weil das End­angehenden Privatgeschäften nicht schwach würde, behan- Erwartung aus, daß die zunächst bedingt ausgesprochene vermögen nicht 20 000 Mart erreicht. Wer fein Vermögen von delte. Gilt das nur für die Gegner des Herrn Helfferich? Verfügung recht bald durch eine absolut und vorbe 20.000 auf 28 000 Mart steigert, hat nur 3000 Mart Zuwachs zu Die Besehung der wichtigen Stellen in der Kriegsroh- haltslose Bestimmung abgelöst werde. bersteuern, weil das Endvermögen nicht 30-000 Mart übersteigt. Wer stoffabteilung resp. ihrer Sektion für Eisen mit Persönlich dagegen sein Vermögen von 30 000 auf 38 000 Mart steigert, muß feiten, die hervorragend an dem Ertrag der fraglichen Indu­den vollen Zuwachs von 8000 Mark versteuern. strie interessiert waren, wird auch Herr Dr. Helfferich nach seinem forschen Auftreten im Erzberger- Helfferichprozeß gegen jede, auch die geringfügigste Vermengung von amt­lichem Einfluß mit privatem Geschäft zu urteilen, als sehr bedenklich und nicht im Reichs- und Staatsinteresse liegend an­sehen. Sie muß zu Gewissensfonflicten, kann zur Stor­ruption führen. Es ist uns leider nicht bekannt geworden, ob der Staatssekretär Dr. Selfferich eine rein- Eine reine Vermögenssteuer war, wie die Begründung des Ent­liche Scheidung zwischen Reichsamtsstellen und Schiver- turfes ausführt, deswegen nicht angängig, weil die soeben erst unter industrieinteressenten auch nur angestrebt hat. dem Namen des Reichsnotopfer" beschlossene große Ver- weiteren Beträge Das Kriegsministerium sah sich, erst nach der Rebo- mögensabgabe ihre Wirkung noch auf die nächsten 30 bis Tution, veranlaßt, die Preiswirtschaft seiner Kriegsroh- 50 Jahre erstrect. Denn die Erlaubnis, das Reichsnotopfer in jähr stoffabteilung einer Untersuchung zu unterzeichnen. Die ein- lichen Raten zu zahlen, wird sicher von den meisten Steuerpflich gesetzte Untersuchungskommiffion Fam indes nicht zu Rande. tigen ausgenutzt werden. So haben wir in der Praxis bereits auf Die Ansicht die Rohstoffabteilung sei eine Seftion des Kriegs- 30, eventuell auch 50 Jahre eine sehr start wirkende Reichsabgabe ministeriums, daher könne nicht dieses, sondern nur eine vom reinen Vermögen. an den ganzen Vorgängen absolut unbeteiligte Instanz, am In Frage stand nur, ob als Ergänzung hierzu eine weitere besten die Nationalversammlung, die un- Steuer vom Vermögens zuwachs oder vom erhöhten Auf terfuchung wegen angeblich falicher nwand geschaffen werden sollte. Vom volkswirtschaftlichen und vom formation des Reichstages durch Amt 3 st e I- reinen Gerechtigkeitsstandpunkt aus wäre eine Steuer auf den Auf Ien und angeblich schwerer Schädigung der Reichs- wand die feinere und beffere Methode gewesen. Denn wenn 3. B. finanzen in die Hand nehmen. Wie die Sache weiter zwei Reute in derselben Lebenslage jeder ein Einkommen von verfolgt worden ist, entzieht sich unserer Kenntnis. Herr Dr. 100 000 Mark beziehen, der eine davon 50 000 Mark zurücklegt, der Helfferich hat als Champion für faubere Unzweideutigkeit andere sein Einkommen restlos ausgibt, so erscheint es weit ge der jezigen Regierung die Duldung von Zuständen, die rechter, den Verschwender als den Sparsamen zu einer Sondersteuer Das Befitsteuergesetz ist nur ein Glied des neuen Reichs­forumpierend wirken, vorgeworfen. Wir sind mit ihm darin heranzuziehen. Durch diese Steuer hätte auch die bedenklich einge steuersystems. Bei der Beurteilung der Säße muß man sich flar­einverstanden, daß auch schon der Verdacht, es liege eine riffene Verschwendungssucht der höheren Kreise machen, daß die meisten Steuerpflichtigen außerdem das Reichs. Verwertung amtlicher Einflüsse im Interesse privater Ge- wirtsam bekämpft werden können. notopfer zu zahlen haben und daß der Vermögenszuwachs an schäftemacherei bor, radikal ausgeräumt werden muß. In. Wenn die Reichsregierung gleichwohl ihre ursprüngliche Absicht sich schon durch die hohen Säße der neuen Reichseinkommen. Sachen Kriegsrohstoffabteilung Schwerindustrie, einer Ange- einer Aufwandssteuer aufgegeben hat, so deswegen, weil bei dem steuer start eingeschränkt wird. Ihn gänzlich durch Steuern legenheit die völlig in den Geschäftsbereich des alten Re- forischreitenden Prozeß der starten Geldentwertung es zu unterbinden, verbietet eit stattes boltswirtschaft­gimes fällt, stehen sehr bedeutende öffentliche Intereffen in unmöglich ist, einen einigermaßen zuverlässigen fiches Interesse. Eine Steigerung der Steuersäge würde Frage. Was gedenkt die Reichsregierung zur attor dafür zu finden, was in den nächsten Jahren als beim Fehlen einer entsprechenden noch höheren Aufwande restlosen Aufklärung dieser Angelegenheit ordentlicher Verbrauch anzuschen und was zum außertener leicht eine weitere Zunahme der Verschwendungssucht zur zu tun? ordentlichen Verbrauch zu rechnen ist. Man ist auf die Steuer Folge haben. vom Bermögenszuwachs notgedrungen zurüdgekommen.

Steuerpflichtig ist nach§ 2 des Entwurfs der 3 uwachs an dem gesamten steuerbaren Reinvermögen. Als Rein­vermögen gilt nach§ 3 das gesamte bewegliche und unbewegliche Rohvermögen( Grundvermögen, Betriebsvermögen und Kapibals­vermögen) nach Abzug der Schulden. Bewegliche Sachen sind, so­fern sie nicht Zubehör eines Grundstücs sind oder zum Betriebs­

Zur Abgabe ener Besizsteuererklärung sind nach§ 31 alle Ver­fonen mit einem steuerbaren Vermögen von 20 000 M. und dar­über verpflichtet, wenn sie früher weder zum Reichsnotopfer noch zur Besitzsteuer veranlagt worden sind, sowie alle. Personen, deren Vermögen sich während der Veranlagung zum Reichenotopfer oder einer fünftigen Veranlagung zur Besitzsteuer um mehr als 5000 m. erhöht hat.

Aus den Schlußvorschriften interessiert der§ 40. Dieser bringt eine Ergänzung zum Reichsnotopfer, wonach bei der Veranlagung deutsche Goldmünzen mit dem Metallwert zu be werten find, also nicht bloß mit dem Nennwert. Diese Bestimmung war notwendig, weil in einzelnen Kreisen die Auffassung herrschen soll, daß sie Goldstücke nur zu dem gleichen Wert wie Papiergeld in die Beranlagung einzusehen brauchten.

Vor zwei Jahren.

Ein Parteigenojie, der längere Zeit in russischer Gea fangenschaft war und die russischen Verhältnisse aus eigener Anschauung gut fennengelernt hat, sendet uns folgende beherzigens­

Die Aufhebung des Lehrerinnenzölibates. Wie wir in unserer heutigen Morgenausgabe furz mit teilten, hat der Kultusminister, Genosse Haenisch, be­stimmt, daß Lehrerinnen nach ihrer Verheiratung auf ihren Wunsch einstweilen auftragweise und widerruflich im öffent­lichen Schuldienst weiter beschäftigt werden dürfen. Die überaus große Mehrzahl der Lehrerinnen wird diesen bernünftigen und von sozialer Einsicht zeugenden Beschluß Kapitalvermögen nach§ 6 auch die nach dem 31. Dezember 1919 er trümmert, Tebende uns en geschlagen, Städte und Dörfer zer­

worbenen Schmud- und Lugusgegenstände aller Art, sofern der An­

schaffungswert für den einzelnen Gegenstand 500 Mark oder für mehrere gleichartige oder zusammengehörige Gegenstände 1000 Mark und darüber betragen bat da

werte Ausführungen:

Vor zwei Jahren! Was geschah da? Vor zwei Jahren tobte ber Krieg, wurden

graben, andere verstümmelt oder verwundet, alles Früchte eines seit Jahrzehnten geschürten Hasses.

Es wird hierdurch einem Rechtszustande ein Ende gemacht, der sich im Laufe der Zeit mehr und mehr als veraltet und feindlich gegen An­Bor givei Jahren es war am 25. Februarzog das erst c gehörige eines bestimmten Berufszweiges erscheinen mußte. boljchemistische Regiment in unsere Stadt 916­Das zwangsweise 3ölibat der Zehrerinnen schuf in Die Feststellung des Vermögenszuwachses erfolgt nach§ 11 erit ferfasst ein. Gs beftand vorwiegend aus Rotaten, die einem großen Teil von ihnen eine Erbitterung, die sicherlich mals zum 1. April 1923 für den in der Zeit vom 1. Januar 1920 verräterischerweise die Partei der Gegner ergriffen hatten. m nicht förderlich für unser Schulwesen war und sich in un- bis zum 31. Dezember 1922 entstandenen Vermögenszuwachs, später nächsten Tage folgte der eigentliche Kern der russischen Roten liebsamer Weise auf die pädagogischen Leistungen der Leh- in den Zeitabständen von drei zu drei Jahren für den Zuwachs der Armee, Matrosen und Grubenarbeiter, wilde, rauhe Gesellen, rerinnen übertragen mußte. Das erzwungene Heirat 3- vorangegangenen drei Kalenderjahre. Der Steuerbare Zuwachs er auf deren Bügen der Kampf mit der Natur deutlich geschrieben berbot wirfte und mußte wirken als eine Bestrafung gibt sich im allgemeinen aus der Vergleichung des Wertes des steuer- stand. Furchtbar war die Rache, die sie an ihren Feinden nahmen. für die Ergreifung eines Berufes, dessen Uebernahme in baren Reinvermögens am Ende des Veranlagungszeitraums( End- Man schonte nicht einmal die in den Bagaretten befindlichen vielen Fällen doch von einer beträchtlichen sozialen Ge- bermögen), mit dem Werte des steuerbaren Reinvermögens am An- Verwundeten, unbarmherzig wurden fie auf die Straße gezogen finnung zeugte. fang des Veranlagungszeitraums( Anfangsvermögens). und umgebracht. Die Leichen lagen später in Stanal, tage-, ja wochenlang, eine stete Gefahr für das gesundheitliche Befinden der Bevölkerung.

Bei dem heutigen Stande des Kampfes ums Dasein ist die Mitarbeit der Frau und ihre Mitwirkung bei der Be­schaffung des notwendigen Lebensunterhaltes eine Notwen­digkeit, und es ist erfreulich, daß der Lehrerin nicht mehr

Aphorismen von Masaryk .

Der Präsident der tschechoslowafischen Republik, Th. G. Masaryt, der am 7. März feinen 70. Geburtstag be­geht, hat als Denter einen anerkannten Namen. Cinem feiner Hauptwerke, den Grundlagen des Marrismus", find folgende aphoristische Gedanken, die für Masaryk charakte ristisch und zugleich aktuell find. entnommen: Niemals hat die Not einen Menschen flüger und vernünftiger gemacht, als er von Natur aus ist.

Die moderne revolutionäre Stimmung ist nicht bloß im Prole tariat, sondern in allen Klassen und hat ihren Grund in der Un­zufriedenheit mit dem alten religiösen, kirchlichen, philosophischen, fozialen und allerdings auch mit dem toirtschaftlichen Regime. Mus­sets Rolla, Goethes Faust, Byrons Manfred Mickiewiczs Stonrad, Strasinstys Panfraz, Tolstois Lewin, Dostojewstis van die Ideen und Wünsche, welche diese Titanen im Namen der neuen Zeit ebenso aussprechen wie Marr seine Ideen und Wünsche, lassen fich auf eine Weise bloß auf die wirtschaftliche Unzufriedenheit reduzieren.

Dort, wo Revolutionen erfolgreich waren. läßt sich nachweisen, daß sie lediglich den Abschluß eines schon lange begonnenen, van kritischen Individuen eingeleiteten Prozesses bildeten.

Grillparzer spottet in einem seiner Epigramme über die neueren Historifer daß fie die fünftige Geschichte schreiben in der Tat ist dieses Schreiben ber fünftigen Geschichte der eigentliche Maßstab des richtigen geschichtlichen Erkennens. In dem Maße, als wir die Vergangenheit und die Gegenwart wirklich erkennen, werden wir bie Zukunft voraussagen können; in dem Sinne heißt es doch von ber Geschichte schon lange, fie fei Lehrmeisterin des Lebens.

Reformation, nicht Revolution! Ohne wirkliche Reform des Herzens und des Kopfes, ohne Reform des Dentens und der Sitten fönnen wir durch eine Revolution den Teufel beseitigen, aber wir seben ben Beelzebub an feine Stelle. Die schlimmen, ja nicht ein mal bie schlimmsten find nicht so schifmm wie die sogenannten braven d. 5. indifferenten Menschen und die werden burch bie Nebolution nicht umgeschaffen.

Der Mangel an Originalität bei den politischen Parteien ist horrers. Die wenigsten treiben selbständige Bolitik, die bestimmten and flaren Bielen nachgehen würde bie meisten leben eigentlich mure von ben Fehlern ihrer Gegner.

Steuerpflichtig ist nach§ 19 nur der Vermögenszuwachs, der den Betrag von 5000 Mart übersteigt. Die Steuer wird nur erhoben, wenn das Endvermögen den Gesamtwert von 20 000 Mart übersteigt. Uebersteigt das Endvermögen nicht 30 000

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den galanten Ernst. Das zorte, zerbrechliche" Liebesgeschichtchen selbst ist aus Casanovas Bonbonniere. Unter Laura Oesterreichs Spielleitung wurde die Pantomine zum lebendigen Erlebms.

e. w.

Die Donische Nationalversammlung, das erste vom Volfe erwählte Parlament nach mehreren Jahrhunderten, ,, Siegfried" in der Staatsoper. Eine gute Aufführung, die unter| mann. Die Seele dieses Spieles ist die Musik von Arnold Winter­Stiebrh in zwei Atten einen Schwung nach oben, warmherzig be- nib. Sie schwebt wie ein verträumtes Lächeln, wie ein kapriziöses hütete Lyrismen, starte dramatische Akzente hatte, im letzten Aft Kosen um die Bilder und gibt Sakheims Bantomime die Weihe und aber unlebendig, blutarm blieb. Ein paar störende szenische Bei­gaben dürften auf eine gewisse Vorbereitunghaft weisen, fehlen aber in den Wagnerschen Musikdramen, die einen besonderen Kopf als einiges nicht. Dennoch: eine famose, geschlossene, kräftige Dar Regisseur herausfordern, niemals ganz. Auch im Orchester stimmte. bietung. Im alten Ensemble bieten ente und habich mit thren Zwergen Kabinettftüde feifender Bruderliebe. Karl Braun schreitet, rebet, singt, ja lacht würdig, immer Gott und felten Mensch. Sein Bariton ist von gutem, abligem Klang. Richard Schubert aus Hamburg spielt den Siegfried. Eine gesunde, frische Leistung. Noch ist sein Affett mehr hochgeschraubt, angestrengt, als die Rolle es berlangt, noch hängt sein Auge am Taltstod. Aber den fchelten ben, findlichen, fämpfenden Naturjungen stellt er auf gesunde Beine, und die Lindenszene gerät weich, finnfreudig. Bei noch feinerer. Entwicklung der Höhenlage wird Schubert ein ganzer Siegfried ſein. Ravin Bra wze II durchlebt glänzend ihre Geda- Partie, Melante Surt jdwingt sich berspätet zu einer ungefesselten, großen Ge­bärde auf, ihre Brünhilde ist sehr gut bürgerlich, nicht göttlich. Und ganz verfehlt der matte Baldwegel der Ethel Hansa. t. 5.

gabe des Vereins Berliner Künstler an die Nationalversammlung. Gegen die Lugussteuer auf Kunstwerte wendet sich eine Ein­Bisher war der Bertauf des Kunstwerks durch den Künstler felbst oder in seinem Namen von der Lurussteuer frei, jetzt wird er nach Beschluß der Nationalversamlung von den 15 Proz. an Steuer ge­troffen. Die Eingabe wendet sich gegen die Ungerechtigkeit der Steuer, die nicht den Komponisten, nicht den Schriftsteller, sondern mur den bildenden Künstler trifft und weist darauf hin, daß nur die berühmten oder modemäßigen Künstler die Steuer abwälzen tönnen, nicht aber die jungen, aufstrebenden Talente.

Kinostunden in den Bariser Schulen. Dem Pariser Stadtrat wurde fürlich eine Vorlage unterbreitet, derzufolge in famtlichen Bariser Schulen im Rahmen des Lehrplans wöchentliche Vor­führungen, von Rebrfilmen stattfinden sollen. Der Befürworter der Idee, Motor, verspricht sich von der Neuerung einen unschäzbaren pädagogischen Vorteil, da er der festen Ueberzeugung ist, daß die in Schillertheater: Die verlorene Tochter" von Budwig Fulda. Der Dunfelheit und bei bölliger Stille vor den Augen der Kinder Dies Lustspiel Fuldas, in aller Anspruchslosigkeit vielleid fein erscheinenden Bilder nicht nur auf die kindliche Einbildungskraft, gelungenftes, unterzieht sich der Aufgabe, ein paar Stunden heiter fondern auch auf die Denttätigkeit der Schüler ungemein anregend zu unterhalten mit einer liebenswürdigen Geschicklichkeit, die vom und fördernd einwirken werden. Die Vorführung soll sich auf ein­Zuschauer zum Zwecke des Amüsements nicht wie sonst üblich das fache wissenschaftliche Gegenstände beschränken und alle romantischen Opfer des Intellekts verlangt. Ohne Gewaltsamkeit und doch ge- und spaßhaften Episoden ausschalten. Die Schulen werden mit dem nügend bunt und überraschend wideln sich die Situationen ab. Die notwendigen Material ausgerüstet werden; auch foll ihnen ein be Emanzipationsalluren des unter patriarchalisch strenger Aufsicht fonderer Operateur zur Verfügung gestellt werden. Die vorgeführ gehaltenen Rentierstöchterchens, das aus Oppofition ben forretten ten Filme find bestimmt, die schriftlichen Arbeiten und den Vortrag Biteraturlehrer sich zu einer Art von Goethe undichtet und mit dem des Lehrers zu ergänzen; gelegentlich sollen auch zu Unterhaltungs Herrn durchgeht, um auf der Tour den Partner bald gegen einen aiveden beschreibende und erzählende Vorführungen stattfinden. In passenderen zu wechseln, find in ihrer Grünheit lustig perfifliert, wischen sollen die Schüler der Pariser Schulen zum Besuche von ohne daß die Gegenseite des Philistertums darum günstiger ab- Sonderaufführungen in das nächstgelegene Sinotheater geführt wer­schneiden würde. Die Abenteuer in dem Thüringer Wintersport- den. Die für diese Sonderaufführungen von der Schulbehörde auf­hotel reihen fich in ungesuchter Laune aneinander. Die flotte Auf- geftellten Brogramme umfassen: einen naturgeschichtlichen and bio­führung unter Franz Bonos bewährter Regie folte jebe Pointe logischen Film, einen Film, der den industriellen oder Handwerk treffficher heraus. Die beiden Ausreißer, das unternehmungsluftige| betrieb im Bilde vorführt, einen geographischeit Film, einen Film, Dämchen und ihr unschuldiges Opfer, der allezeit einwandfreie Serr der eine Ueberschau über bedeutsame Greignisse aus der ganzen Welt Doktor, waren durch Gusti Beder und Reinhold Köstlin treff- gibt und der bestimmt ist, das Interesse der Kinder für die Tages­lich vertreten. Gleich frisch stand ihnen Alfred Braun ala Rechts- ereignisse wachzurufen, und endlich einen fömischen oder sentimen­anwalt und unerschütterlicher Sturmacher gegenüber. Etarter Bei talen Film, der ein der kindlichen Auffassung angepaktes unter­fall rief d'e Darsteller wie den Verfasser oftmals vor den Vorhang. bas bie Scele des Kindes erhebt over feinem Geifte Nahrung bietet haltendes Geschichtchen zur Darstellung bringt, aber ein Geschichten,

dt.

Galante Pantomime. Einen großen Erfolg hatten die a m- Erstaufführungen. Do. Kasino Tb.: Ein alter Sünder; König burger Rammerspiele mit Arthur Satheims Tangaraker- Zh.: önig Nicolo. ret. Boltsblibne: Nach Damastus. o. poem" Galante Pantomime" mit einer liebenswürdigen Musit von Leffing- Th.: Bozzed, die Buhlidrefter. Arnold Winter nib. Safheim zaubert zarte, duftige Bilder aus bem okolo auf die Bühne und hat in einer leichten, leunigen Handlung ein poetisches Ballett gefchaffen, durchatmet vom Geift Batteaus und gefüßt von der Phantafiefeligkeit eines G. Eh Hoff­

Kunstchronit. Eine Verschiebung ber für 1922 vorgesehenen inter nationalen Ausstellung beforativer Sunft in Baris um ein Jahr ist wahr. heinlich. Der Deutsche Bertbund bereitet bekanntlich für 1922 eine Barallelveranstaltung vor.