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Die Lage im Ruhrgebiet  .

As die Kapp und Konsorten ihren Regierungsantritt verkündet und ihr famoses Programm veröffentlicht hatten, wurde sofort mit großem Trara auf dem Stabsgebäude des Flugplages Karlshorst die schwarz- weiß- rote" Kapp- Fahne gehißt. Diesen Fahnen­

naiber Mensch

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Schweinehunde beliebte ein ziemlich junger,

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als Beinamen der Regierung Ebert­Bauer- Noske zu gebrauchen. Hauptwachtmeister Werres hikte die Flagge des Herrn Kapp. Der rührige Atlatus 3immer Vor­aus hielt eine stramme Rede über Farbebekennen und sprach sich recht unzweifelhaft zugunsten der Sapp- Regierung aus. Man sollte nun meinen, daß nach dem tarnevalistischen Abgang der Regierung Kapp auch diese Herren sich geräuschlos verdrücken würden, aber weit gefehlt: Diese Chreuleute stehen jent wieder tapfer und stramm zur alten Regierung!

Ja alle, die's getan, find ehrentvert!

Nach einem Effener Bericht der Freiheit" sind auf der Ston- wahl aller Parteifunktionäre in gemeinschaftlichen Versammlun aufzug begleiteten liebliche Redensarten. Mit, didem Schwein" ferenz der revolutionären Betriebsräte am 25. März die Vertreter gen. 14. Gine Parteipresse. 15. Abführung der Parteigelder erlaubt man sich Herrn Präsidenten Ebert zu benennen( Ausdruck der kommunistischen   und unabhängigen Zentralleitung für die Be- an eine einheitliche Zentrale, eventuell Zurüdhaltung bis zur Vil- des Hauptmanns ta stner). endigung des Kampfes eingetreten. In der radikalen Arbeiter- dung dieser Zentrale, Vereinheitlichung der Parteivermögen. der Oberleutnant charzkopff schaft besteht aber die nach den bitteren Erfahrungen nur zu be- 16. Drudlegung des Einheitsprogramms und sofortige Agitation greifliche Befürchtung, daß sie nach Niederlegung der Waffen dem für die Durchführung im Reiche. weißen Terror anheimfallen würde. Diese Befürchtung wird, Der erste Blick zeigt, daß dieses Programm ein Ergebnis der vergrößert durch die Heranziehung von Truppenverstär- Radikalisierung der Arbeiterschaft durch den Putsch und tungen der Reichswehr. Der neue Generalstreit in Dort durch die ihm folgende Bolschemisten hebe ist, welche die mund ist ausgebrochen, weil sich die Regierungstruppen von Biele- Blutbäder auf dem Gewissen hat. Bei einigermaßen ruhiger feld aus näher an Hamm   herangeschoben haben sollen. Während Ueberlegung werden sich auch die Unabhängigen jagen müssen, daß die bürgerliche Presse die Fortdauer der Kämpfe bei Wesel   eine sofortige Durchführung verschiedener Bunfte dieses Pro­darauf zurüdgeführt, daß die sogenannten roten Truppen" den gramms gar nicht möglich ist, zum Teil, weil die Arbeiter Waffenstilstand nicht innehielten, sollen nach dem erwähnten Be- klassie nicht die Macht dazu hat und zum andern Teil, weil die richt die Reichswehrtruppen erklärt haben, daß ihnen von sofortige Durchführung z. B. der entschädigungslosen Sozialisierung einem Waffenstillstand nichts bekannt fei. Vertreter der die Volkswirtschaft auf das allerschwerste erschüttern würde. Es Arbeiterschaft seien ununterbrochen bemüht, die Kämpfer vonein waren in der Sozialisierungskommission gerade Mitglieder der un­ander zu trennen. abhängigen Partei, die als sachverständige Volkswirte die entschädi­Die Verstaat gungslose Sozialisierung berworfen haben. lichung der Bergwerte würde sie nur zum Bestandteil der deut schen Haftung für die Kriegsentschädigung machen; ohne auslän­disches Kapital ist unser Bergbau nicht wieder hochzubringen; aus ländisches Kapital flieht aber sozialisierte Industrien, zumal des berhaßten Deutschland  . Immerhin ist hervorzuheben, daß auch dieses Programm durchaus nichts Bolschewistisches hat, die grundlegenden Rechtszustände von heute nicht antastet und sich in seinen militärischen Forderungen nur als eine Konsequenz der letzten Ereignisse darstellt.

Die Reichswehr behauptet, daß die Arbeiter den Waffen­Hillstand gebrochen haben. Die Beschießung Wesels hat bereits zahl­reiche Bibilperonen, Frauen und Kinder, getötet und verstümmelt. Welch ein Wahnsinn!

Am Dienstag beschloß eine Bergarbeiterfonferenz in Effen einstimmig, Ueberschichten zu verfahren, solange die Ar­beiterschaft nicht angegriffen wird. Der französische   Hauptmann Garriet, der das ganze Industriegebiet bereist hat, habe einem Pressebertreter erklärt, daß er in den letzten Jahren selten einmal Städte angetroffen habe, wo so mustergültige Ordnung herrsche. Aus Elberfeld   wird uns gedrahtet:

Im Ruhrgebiet   stehen so ziemlich alle Arbeiter, zum Teil bis in die christlichen Gewerkschaften hinein, gegen die Reichswehr. Bei Wesel   sind noch blutige Kämpfe im Gange. Süddeutsche Truppen werden zusammengezogen, um in das Industriegebiet zinzu­dringen. Das darf auf keinen Fall geschehen, sonst gibt es eine furchtbare Katastrophe. Die Konferenz am Freitag in Hagen  hat, trotz der Quertreibereien der Mülheimer   Kommunisten, eine Deputation nach Wesel   geschickt, um die Einstellung der Kämpfe und die endliche Durchführung des Waffenstillstandes her­beizuführen. Die Konferenz stellte die Forderung, die Waffen müßten in den Händen der Arbeiter bleiben, bis die Sicherheit vorhanden ist, daß ähnliche Dinge wie der Kapp­Lüttwiß- Butsch nicht mehr geschehen können. Zur Beruhigung der Bergarbeiter und zur Lahmlegung der Quertreibereien ist es dringend erforderlich, daß von der Berliner   Regierung aus fofort amtlich die Bestätigung und Genehmigung der Biele­ felder   Vereinbarungen im Ruhrgebiet   bekanntgegeben wird.

Wie uns aus Elberfeld   ergänzend gedrahtet wird, hat Reichs­präsident Genosse Ebert zugesagt, daß Truppen nicht marschieren yellen und die amtliche Bestätigung der Bielefelder   Abmachungen erfolgt. Bon Diktatur und Rätesystem ist seit dem ersten Aufruf in teinem mehr die Rede.

Duisburg  , 26. März.( Eigener Drahtbericht des Bor. märts".) Eine gemeinsame Konferenz der Leitungen der S. P. D. und der 1. S. P. hat folgendes

Einigungsprogramm

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Ein Aufruf der Reichsregierung, gez. Bauer, gefolgt von der Erklärung General Watters, daß er und die ihm unterstellten Offi­ziere fest zur verfassungsmäßigen Regierung stehen, gibt die Nieder­tämpfung des Putsches und die Bielefelder   Vereinbarungen kurz und, wie uns scheint, lüdenhaft und mißverständlich( die Orts wehren fehlen!) bekannt, verurteilt. den Angriff auf die Reichs­wehr bei Wesel   als schweren Vertragsbruch und schließt mit fol­gendem Appell:

Lloyd George   über Deutschland  .

Amsterdam  , 26. März. Asquith   eröffnete im Unterhause die Debatte über die allgemeine Lage in Europa  . Er bat die Ste­gierung um Auskunft über die Lage in Deutschland  . Zum Schluß verties Asquith auf die Notwendigkeit, den vormaligen Feinden. Deutschland   einbegriffen, wirtschaftlich auf die Beine zu helfen, damit sie in der Lage sind, den angerichteten Schaden zu vergüten.

Clynes( Arbeiterpartei) erklärte, die reaktionäre Bewegung in Deutschland   habe bewiesen, wie gefährlich es sei, ein ganzes Bolt ohne die notwendigen Lebensbedürfnisse zu laffen.

Lloyd George   fagte, es sei ein Glück, und zwar nicht allein für Deutschland  , daß der monarchistische Butsch mißglückt sei. Man habe Deutschland   mehrmals mit Krediten geholfen. Solange aber feine Ruhe und Ordnung in diesem Lande herrsche, habe das alles keinen Zweck. Dem Versailler Vertrag zufolge könne Deutsch­ land   selbst eine Festsetzung des angerichteten Schadens und der Entschädigungssumme, die zu vergüten es imstande sei, vornehmen. Bisher habe dies Deutschland   jedoch nicht getan. Es liege in Interesse aller, daß der Industrie Deutschlands   wieder geholfen werde. Wir fordern alle besonnenen Arbeiter und sonstigen dort im Wenn Deutschland   Kredite nötig habe, dann solle es angeben, Kampfe stehenden Personen auf, sich nicht weiter mißbrauchen wie viel. Wenn die Sache Deutschlands   gerecht sei, so werde fie zu lassen, sondern unserem Rufe zu folgen, jede Kampfhand­erwogen werden. Weber Frankreich noch Belgien   würden irgend Tung einzustellen, sofort zur Arbeit zurückzukehren und die Waffen einem vernünftigen Vorschlage im Wege stehen, durch den Deutsch­ordnungsgemäß wieder abzuliefern. Noch jetzt weiterkämpfende land in die Lage versetzt würde, seinen rechtmäßigen Verantwortlich Arbeitertruppen schädigen Volk und Vaterland aufs schwerste und müssen deshalb, wenn nichts anderes hilft, mit militärischen feiten nachzukommen, aber es müsse der flare Beweis bestehen, daß Mitteln zur Ordnung zurüdgebracht werden. Die Folgen man die Absicht habe, seinen Verpflichtungen nachzukommen. haben sie sich selbst zuzuschreiben.

Arbeiter und Bürger des Ruhrbezirks! Wir rufen Euch zur Besonnenheit. Kehrt zurück zur Arbeit, denn nur so schützt Ihr Freiheit und Ordnung.

So sehr wir wünschen, daß dieser Appell vollen Erfolg hätte, so sehr fürchten wir, daß er ihm versagt bleiben wird. Die Drohung am Schluß scheint uns um so mehr grundfalsch, als die erwähnte Art der Wiedergabe des Bielefelder   Abkommens nur zu leicht neues Mißtrauen weden tonn.

London  , 26. März. In einer Rede, die Asquith   bei einem Fest effen gehalten hat, erklärte er ganz offenherzig Lloyd George   den Krieg. Er sagte, daß die Herausforderung des Premier­ministers sofort aufgenommen werden müßte. Asquith   warate die liberale Partei davor, zu glauben, daß die Fusion der Unabhängi­gen Liberalen und der Koalitionsliberalen eine Verbesserung dar­stelle. Er habe immer diese Beratung abgelehnt, daß irgendein Gegen­faz zwischen den Liberalen und der Arbeiterpartei bestehe. Die Ar­beiter verbanften alles, was sie erreicht, dem Riberalis. mus und es gäbe verschiedene Wege, auf den en sie einander nähern könnten. Asquith   sprach weiter in mierministers in bezug auf den Bolschewismus und daß nach seiner Ansicht ein Klassenfampf beginnen würde, wenn man an das Band appelliere. Die Unabhängigen Liberalen hätten aber nicht die Absicht, sich an die Räder eines Tory wagens binden zu lassen.

Um den deutschen   Einmarsch im Westen. sehr sarkastischem Zone über die Einschüchterungsversuche des Bre

aufgestellt: 1. Sofortige Auflösung der Reichswehr. 2. Ablieferung Baris, 26. März.( H. N.) Die Besprechungen zwischen den der Waffen an die organisierte Arbeiterschaft. 3. Herausgabe aller Amiierben über die Frage, in welcher Weise eine Basis für das Seeresbestände qn die Volkswehr. 4. Beerdigung aller Opfer der Auftreten der deutschen   Regierungstruppen im be­Freiheitskämpfe auf Staatskosten. 5. Volle Versorgung aller Ver- septen Gebiet geschaffen werden kann, dauern fort. Bon letzten, der Witwen und Waisen. 6. Sofortige Bestrafung aller französischer Seite wurde auseinandergesetzt, daß eine inter­gegenrevolutionären Personen, Offiziere und Beamten. 7. Ueber- alliierte Kontrollfommission nicht genügt. Man hat vor= nahme aller Stoften, die durch die Niederwerfung der Reaktion ent- geschlagen, die Besetzung von einigen in der Nähe der Ruhr gelege­standen sind, auf das Reich. 9. Freilassung aller politischen Gefan- nen Städten vorzunehmen, und zwar bis zu dem Augenblick, im genen. 9. Aufhebung des Ausnahmezustandes. 10. Schleunigste dem die Regierungstruppen die besette Bone wieder verlassen. Sozialisierung der Bergwerke und der Industrie ohne Ent- Irgendein Beschluß ist noch nicht gefaßt worden, man ist nur über schädigung. 11. Zurüdziehung der Vorlage betreffend die Ent- den Grundfak einig, daß der Vertrag eingehalten werden muß schädigung der Hohenzollern  . 12. Entfernung aller reaktionären und daß demgemäß die Besetzung murr einen provisorischen Cha­Beamten. 13. Verschmelzung aller sozialistischen   Parteien, Neu- rafter haben darf.

Durch Verhandlungen Friede!

gebnisse der Beobachtungen dieser Herren in die Hände der Ban­diten russischer wie deutscher   Herkunft.

Revision des Friedensvertrages.

London  , 26. März. Daily News" schreiben: 21ond George gab über die augenblickliche und zukünftige Lage in Deutschland   eine Erklärung ab, die, zwischen den Zeilen gelesen, den Eindruck bestätigt, daß die leitenden Staatsmänner sich nach besten Kräften bemühen, die Lage einigermaßen wieder herzustellen, die durch den Wahnsinn von Versailles   gefchaffen worden ist. Der Premierminister wiederholte seine Aufforderung ast Deutschland  , sein eigenes Angebot betreffs einer Baufchal. summe zur Begleichung aller feiner Verpflichtungen zu machen. Halle a. S., 26. März.( Eigener Drahtbericht des Vorwärts".) Unter diesen Umständen kann ich meine Tätigkeit öffentlich Lloyd George   deutete an, daß tein vernünftiges Angebot Der militärische Oberbefehlshaber in Naumburg  , ein Oberst nicht fortseßen, schon mit Rücksicht darauf, daß ich meine von den Alliierten abgeschlagen werden würde. Ieutnant, hatte für die Bezirke Naumburg   und Merie Mitarbeiter und Besucher nicht ans Messer der besagten Banditen London  , 26. März. Bezüglich der Wiedergutmachung fagte burg neuerdings den verschärften Belagerungszustand verhängt. liefern will. Ueber die Modalitäten der Wiederaufnahme meiner Lloyd George   im Unterhause: Ich verlange nicht, daß man von Daraufhin haben die Arbeiter in diesen Bezirken, besonders auf Tätigkeit sind Verhandlungen mit dem Auswärtigen Amte Deutschland etwas fordere, was über seine Kräfte geht, aber Deutsch­den Leuna  - Werken, Freitag morgen beschlossen, erneut in den im Gange; bei einer eventuellen Wiederaufnahme wird eine ent- land muß die Schuld wieder gut machen, die es verursacht hat. Um Generalstreit zu treten. Indessen hat sich Oberpräsident sprechende öffentliche Mitteilung erfolgen. Bis dahin Hörfing ins Mittel gelegt und den militärischen Befehlshaber aur bitte ich meine Besucher, mich als dauernd abwesend gütigst ent- dies zu ermöglichen, müssen wir Deutschland   Kredite ge­Zurüdnahme seiner Verordnung beranlaßt, so daß neue schuldigen zu wollen. Unruhen in diesem empfindlichen Gebiet nicht zu be= Die Angaben dieses Briefes regen nochmals zu der fürchten find. Hallenser   Mittagsblatt erfährt, Frage an, was endlich geschieht, um solche eines Stulturstaates sind auf Anordnung des Halleschen Garnisonkommandos heute unwürdige Verhältnisse ein für allemal zu beseitigen? morgen 500 Mann Reichswehr nach Teutschental aufgebrochen, weil dort der rote Terror herrsche". Die Vertreter der Arbeiter haben die sofortige Zurüdnahme der Truppen verlangt. Daraufhin find zwei Arbeiterführer und zwei Offiziere nach Teutschental gesandt Aus den Reihen der Sicherheitswehr erhalten wir Mitteilung worden, um die Verhältnisse zu prüfen.

Wie ein

Die Trauerfeier für die Opfer der Kampftage in Halle findet Montag, den 29. März, auf dem Gertraudenfriedhof statt. Eine große Anzahl von Toten wird dort in einem Massengrab beerdigt werden. Der Aktionsausschuß und die Streifleitung fordern die Arbeiter auf, daß sie am Montag von 12 Uhr an zur Ehrung der Toten die Arbeit ruhen lassen.

Der obdachlose Staatsvertreter.

Eine Erklärung Wigdor Kopps. Herr Wigdor Kopp, der Vertreter Sowjetrußlands in Berlin  , bittet uns um Aufnahme folgender Erklärung: An die Redaktion des Vorwärts".

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Wer sich entschuldigt...

währen.

Arbeiter seid einig! Hendersons Nuhanwendung.

Amfterdam, 25. März. In einem Schreiben Hendersons an Huysmans   heißt es: Die jüngsten Ereignisse haben be­wiesen, daß die europäische   Steaktion aus der Uneinigkeit der Ar­beiterklasse Nutzen zieht. Ein energischer Widerstand gegenüber der von einer Rechtfertigungsschrift des Kommandostabs reaktionären Bewegung, die in verschiedenen Formen in allen Län­( Oberst von Schönstedt   u. a.), in welcher zugegeben wird, daß bern den proletarischen Aufmarsch hindert, ist nur möglich, wenn der gesamte Kommandofbab der Sicherheitswehr bereits seit 2. März die Arbeiterklasse einig und zu einer gemeinsamen Aktion organi Kenntnis von dem Umfturzplan hatte, die Tatsache, daß sie hier- fiert ist. Unter den augenblicklicklichen Umständen ist man geneigt, von( entgegen den Bestimmungen des Strafgesetzbuch 3) sich zu fragen, ob die Internationale wirklich ein Symbol des weder dienstlich noch gegenüber den Gerichten Anzeige erstattet deals der internationalen proletarischen Klaffeneinheit ist, oder ob haben, suchen die Herren bamit zu entschuldigen, daß fie versucht sie nicht vielmehr ein Mittelpunkt geworden ist, von dem ein Ein hätten, Lüttwitz   zu bewegen, bon seinem Vorhaben abzustehen. fluß ausgeht, der Zwiespalt sät, die Solidarität der nationalen Be­Nachdem Heine den Major von Schönstedt   und Oberst Ahrens un- wegung stört, sowie Gruppe gegen Gruppe und Länder gegen Länder schädlich gemacht hat, darf man hoffen, daß die anderen Offi- aufhegt. ziere des Kommandostabes ebenfalls sofort vom Dienst e enthoben werden.

Aus Briefen, die wir erhalten, get hervor, daß die Tom­promittierten Offiziere der Sicherheitspolizei dadurch eine Solidari tät zwischen sich und den Unterbeamten zu schaffen suchen, daß sie diesen vorreden, sie würden sämtlich wegen der unzuverlässigen Saltung der Sicherheitspolizei in den Butschtagen entlassen wer den! Natürlich ist das blander Schwindel. Entlassen werden nur die schuldigen Führer, von den Unterbeamten höchstens solche, die aus eigenem Antriebe zum Berrat aufgefordert haben. Ehrenmänner.

Der ergebenst Unterzeichnete ersucht hiermit um geft. Auf­nahme folgender Beilen: In meiner Wohnung, Fasanenstraße 27, melden sich persönlich und telephonisch zahlreiche Besucher an, die von mir nicht emp­fangen werden fönnen, de ich immer noch nicht in der Lage bin, meine Wohnung zu betreten. In den Tagen des Bursches war meine Wohnung von einigen Personen aus der Marinebri= gade Ehrhardt vorübergehend militärisch besetzt. Die zu- Die Polizeigliederftaffel in Berlin   Karlsborst stand fälligen Besucher wurden in die Wohnung gelockt und verhaftet. schon seit ihrer Begründung unter stark reaktionären Führern. Unter Von der Kriminalabteilung" derselben Brigade wurde auf meinen ihnen taten sich besonders hervor der Hauptmann Kastner, Stopf ein Preis von 10 000 m. ausgefeßt. Gegenwärtig ist die Hauptmann Zimmer Vorbaus und der Oberleutnant Wohnung, wie es auch vor dem Putsch dauernd der Fall war, der Schwarzkopff, ein Sohn des bekannten Großindustriellen, Gegenstand einer sehr aufmerksamen Beobachtung von Krimi- sowie der Hauptwachtmeister Berres. Das Verhalten dieser bier nalbeamten der politischen Polizei. Wie man während des Kapp Butsches und nachher liefert ein schönes Beleg der Vorfall aus der letzten Zeit mir gezeigt hat, geraten die Er- stück für alldeutsch  - reaktionäres Chrgefühl

Wenn letztere Auffassung wirklich den Charakter der Internatio nale bestimmt, dann wird mehr als eine nationale Partei sich vor die Frage gestellt sehen, ob sie sich nicht absondern soll. Keine Partei würde dies mehr bedauern, als die britische Arbeiter­partei, die den Verpflichtungen treu bleibt, die sie mit anderen Parteien in Bern  , Amsterdam   und Luzern   abgeschlossen hat, und die gerne zu Versuchen bereit ist, um die internationale Organisa tion der Arbeiterklasse auf fester Grundlage wieder aufzubauen in dem neuen Geiste, der aus dem Todestampf des Krieges geboren

wurde.

Die Nationalversammlung hat am Freitag infolge des Süd­tritts der Regierung nicht getagt.

Ergebnislos zurüdgetchrt ist die deutsche Delegation, die in Warschau   über den Verkehr mit Ostpreußen   durch den polnischen Korridor verhandeln sollte. Die polnische Regierung hat den un zugefidert ist, ausbrüdlich abgelehnt und außerdem die deut­eingeschränkten Durchgangsverfehr, wie er im Friedensvertrage iden innerpolitischen Verhältnisse der letzten Tage zum Anlaß ge­nommen, der deutschen   Delegation die Kurierverbindung zu ver­weigern,