Eine Verwechslung.

Pfugt- Hartung und der ,, Vorwärts".

Zu dem Tod des Hauptmanns v. Pflugf- Harttung schreibt die

enthaltenen Bugeständnisse durchgeführt werden. Der Zentralrat hält daher neue Verhandlungen für erforderlich.

Der Zentralrat ordnet an, daß die Gemeinden die Löhnung, Verpflegung und Kleidung der Wehrmannschaften za übernehmen haben; nötigenfalls werden die Gemeinden von dem örtlichen Voll­Sollte sich die Nachricht von dem Attentat gegen Hauptmann zugsrat dazu gezwungen. Die großen Unternehmen haben den von Pflugf- Harttung bestätigen, so fällt die moralische Wehrmannschaften, die bei ihnen in Arbeit standen, den 2ohn Schuld für dieses Verbrechen zum größten Teil weiterzuzahlen. Eingriffe in das Wirtschaftsleben von dem auf den„ Vorwärts", der in den lezten Tagen örtlichen Vollzugsrat dürfen nur im Einverständnis mit dem Zen­eine widerliche ehe gegen den verdienten tralrat erfolgen. Soldaten entfaltete.

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falls von diesen llebergriffen Stenntnis erhalten zu haben und sie J auf das schärfte zu verurteilen. Wir teilten ihm die uns persönlich zur Kenntnis gebrachten Fälle mit und er erklärte fich sofort bereit, Remedur zu schaffen. Er versprach, daß bis Mon­tag früh alle Fälle unter Hinzuziehung einer aus Sozialdemo- Deutsche Tageszeitung": fraten und Gewerkschaftlern bestehenden Kommission genau nachgeprüft and daß die zu Unrecht nach dem Bossener Lager Verschickten schnellstens wieder in Freiheit gesetzt werden würden. Wir teilten ihm u. a. folgenden Vorfall mit, der, von einer unglaublich rohen Gesinnung zeugt. Ein siebzehn­einhalbjähriger Oberrealschüler, dessen tadelloses Schul­Dem Agrarierblatt ist hier offenbar eine Verwechslung unter­zeugnis uns vorliegt, ist gewaltsam um die Mittagsstunde ohne London  , 27. März( H. N.). Die deutsche Regierung hat, wie Reuter Sut, ohne Mantel und ohne Essen aus seinem Familienkreise fort- laufen. Sein Redakteur hatte wohl in der Donnerstagabend- Aus- erfahren haben will, an die Alliierten abermals das Ersuchen geschleppt und nach Jossen mit einem Transport von mehreren gabe des Vorwärts" gelesen, daß v. Pflugkarttung gegen gestellt, neue Truppen nach dem Ruhrrevier siden zu hundert Männern und Frauen verschickt worden. Der Mutter über dem Vertreter der Friedrichshagener   Gemeindearbeiter erklärt dürfen. Der von Frankreich   ausgehende Gedanke eines bewaffneten gelang es noch furz vor Abgang des Transportzuges den An hat: Die Vorwärts"-Redakteure seien eine Schweinebande und Halter Bahnhof zu erreichen, sie wurde jedoch bei der Sperre er würde, wenn er nach Berlin   käme, alle an die Laterne hängen. Eingreifens der Entente im Ruhrgebiet   stößt auf Schwierig. In dem beschränkten Hirn des deutschnationalen Schreibfulis feiten. Amerika  , England und Italien   sollen entschlossen sein, sich von dem den Transport führenden Leutnant mit den Worten zurück­gewiesen:„ on Ihrem Sohn werden Sie erst Nachricht erhalten, hat sich diese Aeußerung dann anscheinend umgekehrt, als ob wir einem Einmarsch ententistischer Truppen zu widersetzen. wenn er tot sein wird!" General v. Oldershausen versprach aus- den Herrn v. Pflugk- Harttung an die Laterne hätten hängen drücklich erstens die Freilassung des betreffenden jungen wollen. Menschen und zireitens die Feststellung und Bestrafung des Rohlings.

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Wie die Freiheit" berichtet, sollte gestern morgen das Mit­glied ihrer Redaktion, Alexander Stein, durch die Kriminal­

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Aus dem Ruhrrevier.

Die Frage der Truppenfendung.

Aus Duisburg   und Essen werden Afte kommunistischen solizei verhaftet werden, obgleich er bettlägerig ist. Der Polizei- Terrors gemeldet. Unsere Parteiblätter sind dort verboten wor­präsident, Genosse Richter, fonnte rechtzeitig verständigt wer fen und untersagte auf das strengite die beabsichtigte ver­Haftung. Dennoch versuchte einige Stunden später die Polizei von neuem die Verhaftung durchzuführen. Wiederum mußte Richter eingreifen. Ob dieser Versuch, einen sozialistischen Re­Safteur festzunehmen während Hoch verräter sich noch zu Hunderten frei bewegen fönnen mit der oben geschilderten Säuberungsaftion" in Zusammenhang steht, ist uns nicht bekannt. Jedenfalls ist dies ein neuer Beweis dafür, daß es höchste Zeit ift, feit zuzupaden, um derartige skandalöse Uebergriffe cin für allemal auszuschließen.

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Niemand ist's gewesen!

Ludendorff   rechtfertigt sich.

Die Deutschmationalen sind wirkliche Charakterhelden. Nachdem die Geschichte mißlungen ist, hat niemand etwas da mit zu tun gehabt.

General Lubendorff hat, wie die Telegraphen- Union" erjährt, durch Rechtsanwalt Dr. Alsberg eine Erklärung an ben beim Reichsgericht bestellten Untersuchungsrichter, Reichs­gerichtsrat Oehlschlaeger, richten lassen, in der er sein Ver­hältnis zu der Regierung Kapp und den Vorgängen im einzelnen darlegt. In dieser Erklärung sind die gegen ihn in der Deffent­lichkeit erhobenen Vorwürfe als unrichtig zurückge= miesen. General Ludendorff   hat sich dem vom Reichsgericht bestellten Untersuchungsrichter zu jeder von ihm gewünschten Auf­Härung zur Verfügung gestellt und zugleich erklärt, daß er in die Klarstellung der Angelegenheit durch Erwiderungen auf Breßangriffe feinerseits nicht eingreifen werde.

Die heute von einem Berliner   Mittagsblatt verbreitete Nach­richt, wonach General Ludendorff   sich in Dänemark   aufhalte, ist nach derselben Quelle unzutreffend. General Ludendorff   hat noch Sonnabendvormittag mit seinem Rechtsbeistand in Berlin   fon­

feriert.

Wie üppig hätten dieselben Leute sich mit ihrer Beteiligung gebrüstet, wenn es gelungen wäre! Herr Luden­dorff, der Lüttwig den Rat erteilte, Studenten und Gym­rafiasten zu bewaffnen, der in der Kapp- Zeit in der Reichs­fanzlei ein- und ausging, sagt: mein Name ist Haase, ich weiß von nichts! Und alle heißen sie plötzlich Haase, die Deutichnationale Bolfspartei heißt Saase, die Deutsche Volkspartei   heißt Haase, Reventlow, Bestarp, Wulle usw., alle heißen Haase, und glauben mirklich, was am 13. und 14. März in den Schaukästen ihrer Beitungen angeschlagen war, sei von aller Welt vergessen. Verschiedene Haasen werden sich noch wundern.

Der gebändigte Film.

Ein Jahr Altonaer   Schultino.

den, weil sie für Einhaltung des Bielefelder   Vertrags eingetreten waren. Da die Mehrheit des Duisburger Vollzugsrates, bestehend aus unseren Genossen, den Unabhängigen und einem Teil der Kommunisten, nicht so wollte, wie es der äußersten Linfen   paßte, bildete sie einen neuen Vollzugsrat, löste den alten auf und fetzte auch den Oberbürgermeister ab. Er hatte die Hergabe städti­scher Gelder zur Bezahlung der roten Truppen veriveigert und war deswegen sogar einige Stunden verhaftet.

In unseren Parteifreifen am Niederrhein   werden die Konflikte in Duisburg   und Essen dem Umstand zugeschrieben, daß dort unsere Parteigenossen an der anfänglichen Forderung der Rätediftatur, die jeither auch von den Unabhängigen und den Kommunisten im übrigen Ruhrrevier aufgegeben ist. Anstoß genommen und sich dadurch ausgeschaltet hätten. Die Folge sei gewesen, daß sie an der Leitung der Bewegung nicht mehr beteiligt waren und die Lintsradikalen in diesen beiden Städten eine sinnlose Politik, die sich insbesondere in dem Verlangen nach Weiterführung des Kampfes und leider auch in entsprechender Tätigkeit geäußert hat, treiben fonnten.

In der Versammlung der linferabifalen Betriebsräte Groß­Berlins soll der Kommunist Dr. Levi die Bildung einer roten Armee in diesem Augenblick auf das schärffte verurteilt haben. Krefeld  , Kaiserswerth   und Neuß   sollen wegen Ausrufung einer Ruhrrepublik von englischen Truppen besetzt worden sein.

Aachen  , 27. März. Da mehrere Granaten in die Umgebung des von belgischen Truppen besetzten Forts Blücher  " gefallen waren, sandte der belgische Kommandant einen Barlamen­fär nach Duisburg   mit dem Auftrage, der roten Armee ein Ultimatum zu überreichen. Der Kommandant der roten Armee entschuldigte sich und erklärte, daß es sich um einen Irrtum handle und daß Befehl gegeben worden sei, das Schießen einzustellen.

Der Kriegsbericht" der Rheinisch- Westfälischen Ztg." weist große Striche der Essener   Zensur auf.

Die Entente erteilt denjenigen, die sich so weit erniedrigten, ihre Erlaubnis zur Berwendung der Reichstvehe gegen die Ruhr= bergarbeiter zu erbitten, die Abfuhr, Nein zu sagen. Allerdings nicht aus Sympathie für die Arbeiter, sondern weil Frankreich   zur Sicherung für den Wiederabzug der Reichswehr aus dem neutralen Gebiet Frankfurt   a. M. 11. a. m. beseßen wollte, was England nicht zugegeben haben soll.

Effen, 27. März. Der Zentralrat der Vollzugsräte für das Industriegebiet Rheinland- Westfalen   stellt fest:

Die sogenannten Bielefelder   Abmachungen hängen in der Luft. Die Regierung hat dazu offiziell keine Grflärungen abgegeben. Sie gab auch keinerlei Garantie dafür, daß die in den Abmachungen

Altona   zahlt als ordentliches Mitglied des Bilderbühnenbundes einen Jahresbeitrag von 1600 M. Dafür kann die Stadt aus dem reichen Filmbestande des Bundes ihr Vorführungsmaterial nach freier Wahl entleihen. Daß die Altonaer   maßgebenden Stellen die große Bedeutung der Sache von vornherein erkannt haben, ist in hohem Maße erfreulich. Der Film wird als Unterrichtsmittel noch eine große Zukunft haben. Auch an den Universitäten wird man auf die Dauer nicht ohne ihn auskommen.

Bom Presseamt der Stadt Altona wird uns geschrieben: Dem Bariser Stadtrat wurde fürzlich eine Vorlage unterbreitet, wonach in sämtlichen Pariser Schulen im Rahmen des Lehrplans wöchent­liche Vorführungen von Lehrfilmen stattfinden sollen. Der Befür morter der Idee, Riotor, verspricht sich von der Neuerung einen unschägbaren pädagogischen Vorteil, da er- so heißt es in der Meldung der festen Ueberzeugung ist, daß die in der Dunkelheit Expressionistische Uraufführungen. Im Stadttheater af. und bei völliger Stille vor den Augen der Kinder erscheinenden berstadt fand am Freitag vor dem Putsch die Uraufführung Bilder nicht nur auf die kindliche Einbildungskraft, sondern auch freier expressionistischer Richtungen statt. Das erste Werk war auf die Denttätigkeit der Schüler ungemein anregend und Ifred Brust:„ Der ewige Mensch", das zweite Herbert fördernd einwirfen würden. Wie ferner aus Berlin   berichtet Ruhn:„ Der Mord." Alfred Brust   gibt in dem Ewigen wird, sollen im dortigen Gymnasium zum Grauen Kloster nach Menschen ein Drama, das sich ganz loslöst vom Hier, vom Ding­Ostern Kinostunden eingerichtet werden. Damit dürfte, so haften und sich dem Unendlichen, dem Ewigen zuwendet. Inten­wird in der Meldung gelagt, der Anfang mit der Einführung fivste Geistigkeit, tiefste Verinnerlichung schafft starkes religiöses eines bisher vernachlässigten Lehrmittels gemacht sein, das in Erleben. Der ewige Mensch, Cordatus, wie er ihn nennt, lebt nächster Zeit in feiner deutschen   Schule meht fehlen dürfte. die Liebe, ist die Liebe. In diesem Werk ist das Göttliche so Natürlich ist es freudig zu begrüßen, wenn der Unterrichtsfilm nahe wie mur in wenigen Werfen der neuen Kunst. Der Zu im In- und Ausland immer mehr in Aufnahme fommt. Nur schauer erbebt vor der festlichen Heilgkeit dieser Gestalten, die die machen weder die Berliner   noch die Bariser mit der Einführung" wahrhaftigen Dinge" erleben, die nur dem Höchsten, seliger Dieses Schrmittels den Anfang. We weitesien ist man in seiner Weihe, geöffnet sind. Dabei ist dieser gesteigerte Ausbrud inneren Anwendung wohl in Altona  . Seit nunmehr einem Jahr ist der Grlebens nicht fern und fremd, wie etwa bei Paul Ernst  , sondern Film hier zu einem unentbehrlichen Lehrmittel geworden. Getviß, einbringend, erlebt und gestaltet. Das Jrdische tritt immer wieder auch in anderen Städten hat man den Unterrichtsfilm schon an heraus und schafft den Boden, aus dem das Geistige erwächst. newandt; und der Bilderbühnenband deuticher Städte" umfaßt Die Aufführung war den Anforderungen, die der Dichter stellte, heute schon 158 fommunen. Aber die regelmäßige Filme voll gewachsen. Der Regisseur, Dr. Kerb, hatte mit letter in nunde hat Altona   bisher allein. Es braucht nicht näher ausgabe die Aufführung abschattiert und abgetönt in allen ein­geführt zu werden, daß der große pädagogische Nutzen des Lehrheiten. Die Bühnenbilder waren überraschend im Ausdruck ihres films sich erst dann zeigt, wenn das neue Unterrichtsmittel wie in Gigenlebens. Die Schauspieler gaben ihr Höchstes. Als zweites altona in den Schulplan aufgenommen worden ist. Vorläufig sind Wert ging" Der Mord" von Herbert Ruhn in Szene. Das erste es die brei Oberflassen der Volksschulen und die fünf Oberklassen der Werk ist ganz auf das Weite, auf das Unendliche Hin angelegt. böheren Schulen, die in drei großen Kinos regelmäßig ihre Film- Bei Herbert Ruhn ist alles Stoß, geballter Ausdruck, Worte wie stunde haben. Man staunt hier, auf welchen Gebieten der Unterrichts- Blöcke hervorgeschleudert. Das Drama will aufrütteln aus dem film heute schon ein schätzenswerter Helfer und Förderer ist. Der Ferners seelenlosen Dasein, aus der dumpfen Atmosphäre, die den Menschen nehende denit, wenn die Nede auf den Lehrfilm kommt, gewöhnlich nicht anerkannte in seinem Wert. Aus der Bedrückung durch an die naturwissenschaftlichen und länderkundlichen Filme, die schon Krieg und Gewalt erhebt sich ein Mensch zur befreienden Tat uni vor Jahren hin und wieder in dem einen oder anderen Rino vor der Freiheit willen. Er tötet einen General. Und nun fämpft geführt wurden. Natürlich sind diefe Filme für den Unterricht. in in ihm die Idee und die Menschlichkeit. Zwei Pole, deren Kampf erster Linie von Bedeutung, befenders wenn, wie in der Altonaer   gegeneinandergestellt ist in ungeheurer Bucht der Worte. Die Filmstunde, das Wort des Rebrers Hinzufommt. Aber das Stoff- Bulse rasen. Fiebernd bricht die Auflage hervor Qual, uncr­gebiet des Unterrichtsfilms reicht heute erheblich weiter. Der hörtes Leiden aufgerissenen Menscheniums. Das Bühnenbild des Schüler kann durch den Film bequem die Theatermalers Locdenhoff jhuf in rein expressionistischem Sticle fompliziertesten modernen Arbeitsprozesse ein das Enge, Quälende, Drängende der Häuser. Beide Dramen bringen, fann durch ihn geschichtliche Szenen mit erleben, fann fanden stürmischen Beifall. jich von ihm in stronomie, in Zeichnen und Mathe­mathit unterrichten lassen. Der Rugen dieses Unterrichtsmittels macht hin ltena in den Fortschritten der Schüler deutlich bemerkbar. Da wird z. B. in einer Filmstunde der Betrieb cines Hoefenwerts gezeigt. Der Lehrer macht das Gefehene zum Auffatthema und erkennt hernach die fleinen Leute aus ihren Auffäßen taum wieder. So ausgezeichnet sind diesmal die Leistungen. Vieles, was dem Auge des Erwachsenen entgangen war, hatten die Kinder wahrgenommen und, wie der Auffah zeigte, geistig ver­arbeitet. ca

in

Hermann Reichardt.

Die Kappenfahrt.

Wer wagt es, Rittersmann oder Knapp', zu reiten den fühnen Ritt?

Schon springt in den Sattel der starke Kapp: Herr Lüttwis, wohlauf, nun lommen Sie mit, Den verdammten Revoluzzern wollen wir's zeigen, wem die Krone gehört und das Reich ist zu eigen.

Beruhigung in Halle.

Halle a. S., 27. März.( Eigener Drahtbericht des„ Vorwärts".) Wie eine Verordnung des Zivilfommissars Dr. Schreiber mitteilt, find alle Einschränkungen des Betretens der Straße aufgehoben. Sämtliche Versammlungen sind von jetzt an nicht mehr an­meldepflichtig, jedoch dürfen Versammlungen unter freiem Himmel nicht stattfinden. Außerordentliche Kriegs- und Standgerichte wer­den nicht eingesetzt. Tanglustbarkeiten, Kaffeehausmusik, Theater und Kinovorstellungen dürfen nicht stattfinden, bevor nicht alle Gefahren beseitigt find. Die Universität Halle wird vor den Ferien nicht mehr eröffnet; erst im Mai werden wieder Vorlesungen abge­halten werden.

Das Garnisonkommando Halle erklärte in der Rathauskonferenz zur Klärung der Schuldfrage, daß es durch General Maerders Haltung am zweiten Tage der Berliner   Putschherrlichkeit veranlagt worden sei, sich hinter Kapp- Lüttwih zu stellen. Dies war, wie an so vielen Orten, die Ursache zum bewaffneten Aufstand der Arbeiter. Laut Dtsch. Allg. 3tg." Hat Maerder wegen der Angriffe der Arbeiterpresse sein Abschiedsgesuch eingereicht.

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Die erwähnte Konferenz in Halle war von Vertretern aller Parteien mit Ausnahme der Deutschnationalen und Deutschen Volkspartei   beschickt und hat einstimmig folgende Forderungen an die Regierung angenommen:

1. Sofortige Einstellung der Verhaftungen, Freilassung aller bei den Unruhen Verhafteten, soweit sie sich nicht gemeiner Ver­brechen schuldig gemacht haben. 2. Zurüdziehung der Reichswehr in die Kasernen. Alle der Verfassung nicht trengebliebenen Vor­gesezten sind unter Strafverfahren zu stellen. Die von auswärts herbeigezogenen Truppen sollen abtransportiert werden. 3. Go­fortige Auflösung der Freiwilligenverbände auf Grund der Ver­ordnung Hörsings. Ablieferung der in ihren Händen befindlichen Waffen an die Zivilbehörden. 4. Auflösung der Einwohnerwehren in Halle und im Bezirk Merseburg  . 5. Bestrafung der an den Greueln Schuldigen. 6. Amnestie für alle, die sich am Kampf gegen die Konterrevolutionäre beteiligt haben, sowie für alle politischen Vergehen und Verbrechen in der Zeit vor dem 12. März 1920.

Der Vorsitzende, Oberpräsident Genosse Hörfing, verpflichtete sich, für diese Forderungen bei der Regierung einzutreten.

Der Termin der Betriebsratswahlen.

Durch die Wirren der letzten Tage find die Wahlen zu den Betriebsräten vielfach verzögert worden.§ 102 des Betriebsräte­gefeges bestimmt, daß die erste Wahl spätestens 6 Wochen nach In­frafttreten des Geseges einzuleiten ist. Diese Frist ist mit dem 22. März abgelaufen. Das hat in den beteiligten Kreisen Anlaß zu einer gewissen Beunruhigung gegeben Demgegenüber wird von dem Reichsarbeitsministerium darauf hingewiefen, daß der Frist nach§ 102 genügt ist, wenn nur in der Zeit bis zum 22. März der Wahl vorstand bestellt worden ist. Das dürfte wohl überall geschehen sein.

Schon brechen fie plündernd nach Väter Art zur Nacht in die friedliche Stadt, und als es der edle Jagow gewahrt, da leuchtet sein Ange mit sechs Kilowatt, und alle die treuen Nationalen

in Jubel erzittern, vor Wonne erstrahlen. Und es wallet und siedet und brauset und droht, Im Siegesfranz" spielt das Klavier,

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am Giebel die Fahne ist schwarzweiß und rot, nun bratet das Kalb und schlachtet den Stier. Schnell sendet die Botschaft ins Land der Bataver: Kehr wieder, v Zoller, Du Befter, Du Braver!- → Da plöslich redt mit entschlossenem Blick Das Arbeitsvolk den Arm,

erfaßt beim unverschämten Genic

den frechen Junker- und Schieberschwarm, und schmeißt ihn zum unnüßen Blunder nieder: Die alte Wirtschaft bringt niemand wieder! Schlaraff.

Prof. Paul Oestreich   verjagt hat, ist vom Bund entschiedener Eine Denkschrift über die Verfuchseinheitsschule, die Genosse Schulreformer( Bezirk Berlin  ) übernommen und allen in Betracht damit ergangen, bie praktische Durchführung der Vorschläge zu tommenden Rörperschaften unterbreitet worden. Der Ruf ift erproben und an dem großen Problem, die Gesellschaft und damit die Sittlichkeit durch Erziehung zu erneuern, aufbauend mitzu­arbeiten. Möge es bald ernst werden mitder Lat  !

In der Volksbühne wird kleifts, athchen von Heilbronn  mit Charlotte Schulz in der Titelrolle vorbereitet.

Eine Filmausstellung in Berlin  . Im Berliner   Konzerthaus( Clou) in der Mauerstraße findet in der Zeit vom 12. Juni bis 4. Juli eine Aus­stellung für moderne Lichtspieltumit unter dem Namen„ Der Film" statt. auf einer Gejamifläche von 2000 Quadratmetern werden alle Branche­zweige der lebenden Photographie ihre Neuerungen ausstellen. Tägliche Filmvorführungen und Sonderarrangements, Korträge, technische Demon­ftrationen usw.

Die Einführung in die Relativitätstheorie, der Lehrfurjus von Dr. Berner Bloch, ist nunmehr im Berner- Siemens- Real- Gymnasium, Sobenstaufenstraße 47, ir Mittwoch, den 31. März, Freitag, den 9. und Muttwoch, den 14. April( 7 11hr), festgelegt.

Die Berliner   Atademie der Rünste, die in den Umjturzfagen elf Fassaden frejser abbefam, will die in den legten Monaten vorbereitete große Bildnis Ausstellung noch in der Osterwoche eröffnen. Besonders unsere Kenntnis der Alt- Berliner Runst wird hier mannigfach gefördert

werden.

Jm Wochenspielplan sind die Aufführungen des Theaters in der Königgräger Straße" mit denen des Deutschen Opernhauses" berise felt worden. Sie sind also umzustellen. König Ricolo" und folgendes gehört ins„ öniggräber" und Hoffmains Erzählungen" und folgendes ins „ Deutsche Opernhaus.".

Die mörderischen Druckkosten. Das Weitererscheinen der Mits teilungen des Seminars für orientalische Sprachen", dieser namhaften wiffenschaftlichen Zeitschrift, ist wegen der hohen Kosten für Bapier und Drud eingestellt worden.