Nr. 174 37. Jahrgang
Osterglanz.
Bon Hans Gathmann.
Unter den Lasten des Alltags begraben, Frümmt sich unfer Wesen oft schmerzlich und weint. Keine Freude lächelt, das Hoffen ist bitter verneint, weil wir uns selber verloren haben.
Aber es gibt Auferstehungstage,
sonnige, wo das Herz sich zur Höhe reißt,
über den Leiden, der Not, der schmerzhaften Plage waltet dann brüderlich gütiger Geist.
1. Beilage des Vorwärts
Bielleicht auf der Großstadt menschenwimmelnder Straße redt einer das Haupt empor und spricht,
Sonntag, 4. April 1920
Und dann fingen sie zu dreien an.
mante und Peruzzi. Und diese Anpassungsfähigkeit, diese geniale Und Frizel Pink fam aus dem Spiekersgang herüber und Schmiegsamkeit, die sich mit höchfter Schöpferfraft und starter fonnte es ebenso laut: So sind die Spreemaßens schon immer ge Eigenart bereinigen, sie erflären die sonst unbegreifliche Fülle wesen, frech wie Dreck und hochnasig wie' ne Bohnenstange. Und feines Schaffens, machen seine Kunst zum Inbegriff alles Wun- keine Ahnung von Gesek! Immer wie die Hottentotten. Das dervollen, was der italienische Boltsgeist hervorgebracht, und laffen tommt davon, wenn man mehr in Afrika wie in Deutschland zuso auch die ungeheure Bolkstümlichkeit begreifen, die er, wie fein hause ist. Nee, Hans Lunt, laß dir das nicht gefallen! Was recht anderer Künstler vor ihm und nach ihm, errungen. Freilich hängt ist, muß recht bleiben! damit auch das Feminine und Weiche zusammen, das seinem Wesen aufgeprägt ist. Als bei der Auffindung seines Schädels vor nicht allzu langer Zeit Anthropologen seine Kopfbildung untersuchten, wurden fie an bie einer Frau erinnert, und wirklich, seiner Kunst ist eine gewisse Sanftheit und Bartheit eigen, eine Süße und Reife, wie sie der Ausgleich aller Seelenkräfte verleiht, etwas Ueberirdisch- Berflärtes und Paradiesisches, fast au schön" für uns ringende Erdenfinder.
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aus seinem gütigen Herzen bricht über die horchende Masse titanenhaftes Ringen, dämonischen Tiefsinn, touchtige Schwere bon ein Strom von Liebe und Licht.
Da glüht auf feierlich tatbereiten Gefichtern, zukunftsbereiten, ein traumhafter Glanz,
Glieder dehnen sich herrlich, und wie von tausend Lichtern des Himmels schwebt über der Menge Osterglanz. Alber, wenn nur in eine einsame, arme Stunde
eines Menschen ein liebreiches Wort eines andern fällt, aufersteht mit dem Wort aus Brudermunde ihm eine neue, boffnungsverklärte Welt. Wenn nur vor einer verhärmten Mutter Mühseligkeiten aufblüht ihres Kindes Spiel und unschuldiger Zanz, werden sich ihre müden Augen weiten und einen Glanz tragen-
Osterglanz.
zu einem glückhaften Ostertage geführt. Menschen säen einander Schmerz und Freude. 3ch lebe in dir, mein Bruder, innig und ganz, auferstehe in dir und trage mit deinem Glück oder Leide in die fühlende Welt den Schmerz oder Ostertags Feierglanz.
inf.
Einbrecher! Bad! Gesindel! feifte Jann Pieter. Diebe! Hausfriedensbrecher! lärmte Frißel Rumtreiber! Bandit! Kindsmörder! überschlug sich Hans
Lunt.
Was? zeterten die beiden andern. Karoline hat schon Gier im Rest gehabt? Unser erstes! flagte Hans Lunk. Rannibale! schrien die beiden andern.
Spreemakens Sannes quälte sich nicht, im geringsten um bie drei Schreier und putte während des in voller Gemütsruhe an feinem Neft, ärgerlich über die Schluderwirtschaft, die Hans Lun über Winter hineingebracht hatte. Als er aber dann hervorschlüpft, von dem glücklich zurückeroterten Nest sein erstes Lied wieder in die stille Pidbalge hinabgufingen, stürzen die erregten Spaken topfüber davon, um von Schneider Wedstrohs Hausgiebel aus ihr Geschimpf von neuem aufzunehmen. Aber Spreemakens Hannes pfeift auf den Lärm und schwirrt ein paar Minuten später unbefümmert nach den Wiesen ab, jenseits des Flusses. Er muß doch einmal sehen, ob die Regentoürmer in diesem Jahre auch so sehr gediehen sind wie im vorigen.
Kaum ist er weg, dringt Hans Lunt von neuem in die Wohnung ein.
So! fagt er. Nun soll er es bloß noch einmal versuchen! Wir wollen doch sehen, wer Herr im Hause ist?
Brabo! schreien die anderen. Guiwillig gehst du nicht wieder heraus, Hans Lunt!
Und wenn er vor Wut die ränte friegt! wettert der und macht sich noch breiter darin wie vorher. Kuckt doch bloß, wie der Sterl hier gehauft hat. Alles um und um geriffen!
Da fommt Karoline eilig zurüd. Komm schnell mit, Hans. Bunt, ruft sie eifrig. Es find noch ein paar Wohnungen frei im Viertel. In der Sankt Annengasse ist eine ähnlich wie diese, nur nicht ganz so geräumig, und drüben im Spiefersgang fönnen wir uns zur Not am Ende auch noch einrichten, ein bißchen windig, aber sonst ganz gut. Aber du mußt schnell machen, sonst fönnen wir auswandern.
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Das wäre noch schöner, schreit Hans Runt. Ich bleibe, wo ich bin. Und du tommst gefälligst hier herein und hilft den Play mit ausfüllen, wenn Spreemagens Hannes wiederkommt.
Dieses schlechthin Bollkommene" der Raffaelschen Kunst, das fie zur Schwärmerei mancher Epochen gemacht hat, hat ihr auch die scharfe Berurteilung anders gearteter Beiten eingetragen. Wer der Kunst verlangt, wird die gleichsam aus dem Nichts geborene", in Glanz und Seiterfeit strahlende Schönheit Raffaele nicht für das Höchste Falten. Schon zu seinen Lebzeiten hielt man Leonardo und Michelangelo für größere Künstler, und Basari, der ihn in der zweiten Auflage seiner Lebensbeschreibungen mit einer gewissen Absichtlichkeit als" albgott" gegen Michelangelo ausspielte, hat ihn in so überschwänglicher Weise gefeiert, daß er bald wieder Widerspruch hervorrief. Nur in Frankreich erwuchsen ihm Verehrer und Nachahmer, und zu Anfang des 18. Jahrhunderts, als der mildere Geist des Rototo in die Weltkunst einzieht, da erwacht trieder die Liebe der Italiener für ihn. In Italien haben Mengs und Windelmann in ihm den„ Meister der Meister" kennen gelernt, und die Raffael- Schwärmerei, die sich nun in Deutschland entwidelte, war eigentlich nur von der Verehrung eines Originalwerkes, der Sirtinischen Madonna in Dresden , getragen. Diese Berehrung erbt Goethe bereits von seinem Vater; er macht sie zu einem Teil seiner selbst durch die italienische Reise, auf der er Wenn nur einer, der sich verlassen glaubte, plötzlich die Hände neben der Antite am eingebendsten Raffael ftudiert hat, von ihm hil reicher Kraft für sein gescheiteres Wesen spürt, am fiefften beeinflußt ist. Als den ersten Maler der Welt" prowird sein Leben zu einer glücklichen Wende, flamieren ihn die Künstler der napoleonischen Zeit, die David und Ingres , und die Romantifer entbeden auf den Spuren Wadenroders und Tiecks den göttlichen Jüngling", den Träumer der Rittergeschichten und Minnesänger der Madonnen der Frühzeit. Im Anschluß an die Romantik hat dann im 19. Jahrhundert die Kunstgeschichte sein Wert bis in alle Einzelheiten erforscht, kritisch beleuchtet und dabei immer mehr seine Selbständigkeit, seine uniberfale Größe erkannt. Einzelne Teile seines Wertes, von denen man vorher kaum etivas ahnte, treten min imponierend hervor: seine gewaltige Arbeitsleistung als Architekt, die das Buch ton Genmüller enthüllte, der hinreißende Reichtum seiner Zeichenfunst, der erst jetzt durch die große Veröffentlichung Fischels erschlossen wird. Ale Bildhauer und Kunstgewerbler, als Archäologen und Dichter haben wir diesen wahrhaftinen Renaissancemenschen kennen geTernt. Um so großartiger heben sich aus dieser überivältigenden Fülle seiner so furzen Schaffenszeit die ewigen Höhepunkte hervor. Die Träume seiner Jugend gipfeln in den beiden Meister- Hans Lunk ist der Schred in alle Glieder gefahren. Am liebwerten der umbrischen Frühzeit, in der„ Krönung der Maria" ften wäre er jetzt auch draußen. Aber es ist schon zu spät. Spree und vor allem der„ Vermählung", diesem höchsten Lobgefang der makens Hannes fibst schon im Eingang. Einen Augenblick stutt er unft auf die Heiligten der Ghe. Seine Florentiner Jahre schließen über die neue Frechheit, dann fühlt sich Hans Lunk am Kragen mit der Grablegung Christi", in der alles furchtbare Leiden zu gepackt und findet sich in der nächsten Sekunde in der Goffe wieber reiner Schönheit berflärt wird. Jm Vollbesitz harmonischer Gestal Zerzauft und halb betäubt flattert er davon und rettet sich tungstraft beginnt der Fünfundzwanzijährine in Rom feine furze atemlos auf Budelmanns Dach. Von den Freunden ist keiner mehr Reifezeit; er schafft bier in einer unvergleichlichen und unfaßbaren zu erblicken. Gottseidank! so fann er ungestört unter einen DadiFruchtbarkeit, umgeben von einer völlig von ihm abhängenden ziegel schlüpfen und sich ein wenig wieder in Ordnung sehen und Schülerschot. die unsterblichen reafen der Stanzen", in denen ist nicht zu neuen Speldendaten verpiliddet.. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Menschheit im Lichte Erst um Mittag hat er sich soweit erholt, daß er sich nach des erhabensten geistigen Zusammentoirfens dargestellt sind; er erKarolinchen musehen kann. medt in der Galathea" und den„ Amor und Psyche"-Bildern die Wunder der Antike so rein wie fein anderer Nachfolger der Griechen; er frönt die liebliche Schar seiner Madonnenbarstellungen durch die Madonna della Sedia, das Urbild des irdischen Mutteralüds, und durch die Sirtina, die Verförverung überirdischer Mutterliebe; er schafft in den Kartons zu den Teppichen" das höchste Formideal der flaffischen" italienischen Kunst und entbedt in seinem leßten Werf. der Verklärung Chrifti", Wucht und Rhythmit eines neuen Stils, des Barod. So schließt sich der Ring feiner Entwicklung in einem ganz organischen und harmonischen Aufbau.
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Raffael.
Raffael als Weltmacht" so überschrieb Hermann Grimm seinen letzten Versuch, sich mit der Gestalt des Meisters, den er neben Goethe am meisten geliebt, auseinanderzusetzen, und mitten aus diesen Gedanken, die die einzigartige Schönheitsmacht der Stunft feierten, wurde er vom Tode abberufen. Nicht als eine besondere Persönlichkeit, nicht als einen Maler schlechthin wollte Grimm Raffael und fein Wert aufgefaßt wissen, sondern als ein Sinnbild der Mensch gewordenen Schönheit überhaupt, als eine durch die Jahrhunderte wirkende undergängliche Weltmacht der Stunit In Raffaels befonderen Schicksalen ist eigentlich nur das eine bon Wichtigkeit: daß er vor seinem 40. Jahre schon starb, und daß er bezaubernd in seinen Werken ist." Er lebt heute in einem reineren Richt, als da sein irdisch Teil dahinschied. Raffael ist zu einem der Elemente geworden, auf denen die höhere Bildung bes menschlichen Geistes beruht. Wir müssen ihm nähertreten, weil mit feiner zu unserm Wohlsein bedürfen." Als ein Bürger der Menschheit lebt er zeitlos fort, als eine Sonne am Himmel der Kunst, deren schier unbegreiflich hohe Werke herrlich sind wie am erften Tage. Es ist gleichgültig, ob er als Maler schuf oder als Baumeister. Auf die Besonderheit seines erdgebundenen technischen Aönnens tommt es nicht an. Der Geist, der aus diesen Gestal tunnen strahlt, das wunderfame Leuchten, das seine Geschöpfe umflimmert, das ganze Weltbild, das aus seinem Wesen geboren fie stellen ihn in die Reihe der größten Schönheitsspender, die es je gegeben, neben Homer , Dante, Shakespeare und Goethe. Deshalb möchte Grimm Raffael am liebsten einen Dichter" nennen, weil auch er, wie die großen Boeten, die Welt, die ihm bertraut war, noch einmal aufgebaut bat. Durch sein Berk ist die Welt lichter und froher, sind die Menschen schöner und besser geworden. Er ist ein unfaßbares Gnadengeschenk der Natur, toie das Goethe zu Edermann aussprach:„ Ich kann mich des Gedanteng nicht erwehren, daß die Dämonen, um die Menschheit zu neden, mitunter einzelne Figuren hinstellen, die so anlockend find, daß jeder nach ihnen strebt, und so groß, daß niemand fie erreicht. So ftellten sie den Raffael hin, bei dem Denken und Tun gleich bollkommen war; einzelne treffliche Nachkommen haben sich ihm penäbert, aber erreicht hat ihn niemand. So stellten sie den Mozart Eine Gier, Frühlings- und Umzugsgeschichte. bin als etwas unerreichbares in der Musit. Und so in der Poesie Shakespeare . Ich meine nur das Naturell, das große Angeborene der Natur."
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Als folch ein feliner Geist aus dem Himmelreich der Schönheit wird Raffaels Lichtgestalt weiter durch die Jahrhunderte schweben, am ehesten vergleichbar mit einigen andern vom Glanz der Jurend und Liebe verklärten Schöpfern harmonischer Anmut, mit Prariteles und Mozart . AIS
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Seither find andere Götter neben den einzigen" getreten: Rembrandt und Michelangelo . Leonardi und Velasquez . Es tam gegen Ende des Jahrhunderts eine Zeit, in der man recht geringfchäßig von ihm sprach. Grimm afaubte für das 400jährige Erinnerungsfeft an eine Weltfeier. Die politischen Zeitläufte haben den Gedanken einer folchen allgemeinen Huldigung durch freuzt. Aber vielleicht bricht mit diesem Tage eine neue Epoche der Rerehrung Raffaels an und feine unit wird von allen als eine Weltmacht anerkannt werden, die sie darstellt.
Hans Lunk.
Sans Bunt faß in der Gosse am Hause Bidbalge Nr. 7, zitterte bor But mit den Flügeln, führte einen Kriegstang auf wie ein Indianer und schalt wie ein Spizbube. Gemeinheit! Verrat! Polizei! schrie er. Ist jomas schon bagewesen? Da hat man ein halbes Jahr in Ruhe in seinem Hause gewohnt und die Bude über Weltmacht offenbart Winter mühselig genug in Ordnung gehalten, und nun die besseren er fich nicht durch diesen unzerstörbaren Gehalt seines Schaffens, Tage fommen, und man sich ums Vaterland verdient machen und sondern auch dadurch, daß in ihm der Ausdruck einer ganzen großen in Ruhe ans Kinderkriegen gehen will, wird man rausgeschmissen, Rulturepoche, der Hochrenaissance, am reinsten und reichsten ver- rausgeschmissen, als wenn man Wanzen hätt'! Aber ich will törpert ist. Die Verschmelzung des christlichen und des antifen nicht Hans Lund heißen, wenn ich die Geschichte steden lasse! deals, die diese Beit erstrebt, ist in seinen Werken zur Wirklich Sab dich nicht, fagte Karoline. Undant ist der Welt Rohn, teit geworden, und stets wird man in ihm den malerischen Höhe besonders bei weitgereiften Beuten wie diese Spreemakens find. punkt der italienischen Kunstentwidlung berehren, wie in Phidias Sieh lieber zu, daß wir wieder ein Dach über den Kopf friegen. Die reiffte Frucht des antiken plastischen Gestaltens. in Mozart die Was? erboste fich Hans Lunt von neuem. Da soll ich wohl Bollendung der Musik des 18. Jahrhunderts. Raffael gleicht einem noch einen Krabfuß machen, wenn fo ein Halunte mich aus der jener maieftätischen, Fruchtbarkeit und Gegen weithin berbreiten- Wohnung schmeißt, he? Wo die gange Bidbalge weiß, daß mir den Ströme, in den sich die Gewässer von allen Seiten ergießen, das Nest gehört! um ihm Breite, fülle, larbeit zuzuführen. In ihm fammeln sich Aber Karoline hörte ihn nicht mehr. Sie war schon abgewie in einem Brennpunkt alle Tendenzen der italienischen Malerei, schirrt. die umbrische und bolognesische Art der Perugino und Francia, die Dafür tam Jann Pieter, der Nachbar, und hatte faum gehört, florentinische der Masaccio und Fra Bartolommeo ; von Leonardo um was es ging, als er in Hans Lunks Gefchrei mit einstimmte: fernt er und von Michelangelo , bildet sich als Baumeister an Bra- Haft recht, Hans Lunk! Lat di dat nich gefallen!
„ Kneifer"-Reime!
Das Auge, das nicht richtig fiebt, Erweist sich bald als Störenfried, Berursacht großes Unbehagen, Und Du mußt Augengläser tragen. Du denkst zuerit an eine Brille, Doch da erhebt sich Biderwille, Denn, das entdedit Du gar zu.bald, Die Brille macht vorzeitig alt. Der Klemmer Dir viel besser dünki, Beil er um Jahre Dich verjüngt; Doch weh! Du hast nicht dran gedacht, Bas manch ein Slemmer für Berger macht!
Beim Eisen ficher fich's so fügt,
Daß er Dir in die Suppe fliegt.
Nie hinter'nander, wodurch prompt Das Schielen mit den Augen fommt.
Und denkst Du faum, Du fannst fekt guden. Du wirft erschrect um Nat wohl fragen: Da hat er wieder andre Muden.
So viele Klemmer reiben, brüden, Und wund ist bald der Nasenrüden, Rüdst Du nicht dauernd sie zurecht, So ist es mit dem Sizen schlecht. Doch alles dieses macht nervös; Du schimpfft:„ Das ist doch standalös!" Und es bemächtigt Demer sich Unsicherheit ganz fürchterlich.
Sigt solch ein Klemmer doch mal ſtille, So stehen Brennpunkt und Bupille
Was soll ich denn nun aber tragen?! „ Sei still, denn es gibt ein Gebild, Das Deines Herzens Wunsch erfüllt!" Dies figt forreft, wird nie zur Last, Wird jeder Nale angepakt.
Und rutscht nicht und macht keine Schrammen, Die unsicherem Sit entstammen.
Du fragft:„ Was ist das für'n System, Das sicher sitzt und so bequem
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Ich danke, jagt Karolinden. Ich bin nicht für Streit, und wenn du so ein Dickkopf bist, sich zu, wie du fertig wirst! Weg ist sie. Ha! schreit Hans Lunt. Aber so sind die Weiber! Spreemaßens Hannes! Da kommt er! freischen die beiden anderen. Halt dich hart, Hans Lunt! und fort sind sie wie weggeblajen.
breit.
Weiß der Teufel, wo das Mädchen flect.
Bulegt fommt er zufällig bei Frizel Pink borbet. nicht zuhause, dafür siht Karolinchen in der Budife, warm und Nanu? Was soll ich mir dabei denten? Herrscht er sie an. Was dir beliebt, jagt Karoline. Das ist zuviel für Hans Lund.
Ha! freischt er und das in deinen Jahren? Und wo Frigei Bind auch verheiratet ist?
Was? entrüstet sie sich. noch Vorwürfe? Wo bu fein Dad über dem Kopf hast und ich das Gierlegen so nötig habe? Also?
Jawohl, jagt Karolinchen schnippisch und sieht an ihm vorbei in die Luft.
Aber auch für Hans Lunt hat der Frühling noch einen er freulicheren Tag: Am Abend vor Ostern sitt er in seiner neuen Wohnung an der Kirchenmauer von Sanft Annen, dicht hinter dem Steinbild des alten Apostels, der das Nest mit einer Falte seines steinernen Mantels vor dem Regen schüßt. Friedel Fint, die ihn sein ungetreues Karolinchen bald wieder hat vergessen lassen, hat bereits bier Eier unter sich und ist eben dabei, das fünfte zu legen.
O, hier wohnt es sich ganz gut. Die Kirchenmauer ist freilich ein menig fühl, aber die Wohnung ist regenficher und nur ein bißchen mindiger als die erste, und wenn Frizel Pink vor der feinigen gestern von der Rabe geholt worden ist und Karoline als Witwe nun zusehen kann, wie sie ihre Kinder groß friegt so ist bas nur eine gerechte Strafe und Hochmut fommt noch immer bo dem Fall.
osgehn.
Hurrah! das fünfte Ei ist gelegt, unb nun fann das Brütev Ordentlich stolz ist Sans Lunt. Die Friedef Fink- so eine gibt es nicht wieder.
Wie schön der Abend ist! Ein wenig fühl noch, aber die Zuft ist hell und flar. In den Gärten drüben an Wall blühen bereits die Pflaumen und die Kirschen machen auch schon Anstalten.
Natürlich, Friedel Fint muß sich ein wenig Bewegung machen. fie wird ohnehin die nächsten Tage nicht viel vom Nest kommen. Behaglich gudt Hans Lunt ihr nach.
Prächtig, wie ihr die fünf Gier geraten sind! Eins wie das andere. In feinem Sperlingsneft gibt es schöneres. Und sinnend denkt Hans Lunt:
Die Welt ist rund und muß sich drehn unfre Hoffnung bleibt bestehn!
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Montag mittag. Zeitweise heiler, aber sehr veränderlich, mit öfter Gewittern. In den Tagesstunden mäßig warm. miederholten, im Binnenlande meist geringen Regenfällen und vereinzelten
Wetteraussichten für das mittlere Norddeutschland bis
( Schluß des redaktionellen Teils.)
Er ist aus gutem Material, Sft preiswert und trotzdem feudal, Und fragit Du nach der Garantie: Fünf volle Jahre dauert fie!
Und was( es wird so oft vermist) Dem Lohmann- Kneifer eigen ist: Der Brennpunkt steht, wie bei der Brille, Im rechten Winkel der Pupille!
Das Auge wird dadurch geschont Und dies sei ertra noch betont, Kopfschmerz, Erregung, früh' Ermüden Durch schlechten Sie, das wird vermieden.
Und niemals rutscht, tros Haft und Eifer?" Freund, dies Gestell heißt, 2ohmann- Auf eins noch legen wir Gewicht: Kneifer"! Berwechsle unfre Firma nicht!
Manch Klemmer nennt sich orthozentrisch, Doch ist mit„ Lohmann- Kneiser" nicht identisch: Du mußt, willst Du ihn Dir erſtehn, Berlin , Potsdamer Straße gehn; Doch bitten wir noch, achte ja Auf hundert vierunddreißig A( 134a)
Bist einer Du, der auswärts wohnt, Sich troßdem die Bestellung lohnt: Berlang' Prospett: 2D sofort, Bir senden ihn nach jedem Drt.
Noch einmal: Laß von allen Brillen, Vermeide alle Klemmergrillen Und tomm und werde bei uns Räufer Und trage froh den Lohmann- Kneifer.