als ob die Polizei entschlossen sei, die ganze Wucherbande Berlins | In dieser Angelegenheit hatte sich ein Herr, der von der hohen I gewesen und hat dann für das Geschäft beffelben seinen Namen unschädlich zu machen, umfomehr, als durch die bisherige Unter- Obrigkeit als Hüter des Gesezes bestellt ist, nämlich der bergegeben. Er will weder gewußt haben, daß John, noch fuchung bekannt geworden, daß diese Art Geschäftsmänner unter- Polizei- Assessor v. Plonsti wegen Kartellträgerei zu weniger aber, daß Kielemann u. Co. in bösem geschäftlichen einander durch ihre Opfer und Agenten eng verbunden waren. verantworten. Der Angeschuldigte gab zu, für den Dr. Röwer Rufe standen. Nachdem er mit dem Angeklagten Lehrer die. Die Untersuchung ist auch auf einen Restaurateur in der Linien- die Herausforderung an de la Croix überbracht und bei dem Riviera- Barfümerie" begründet, hat er die Bücher des Geschäfts straße ausgedehnt. Zu der Kundschaft dieses Wucherers gehörte, Duel als Sekundant gedient zu haben. Er glaube alles Mög- geführt, will aber von Unregelmäßigkeiten der Reisenden nichts ge= wie gemeldet wird, neben dem Grafen der Arbeitsmann, neben liche gethan zu haben, einen Ausgleich zu Stande zu bringen, merkt haben. Die wiederholten Beschwerden der Kunden führt er auf dem Beamten der Student. Dieser Halsabschneider dürfte zu den seine Bemühungen seien aber an der Unversöhnlichkeit der Par- die Sucht kleiner Leute zurück, allerlei auszusetzen. Der Ungefährlichsten Berlins gezählt werden können. teien gescheitert. Der Gerichtshof verurtheilte den Angefchuldigten geklagte Koh, der Hauptbelastete, bestreitet gleichfalls jede 3u einer Festungshaft von einem Monate. Schuld und will in keinem Falle den Kunden falsche Bor
derart schwer
Verunglückte war verheirathet.
geführt.
Eine Karambolage, die von den traurigsten Folgen begleitet war, erfolgte am Montag Morgen an der Ecke der Kaiser Wilhelmund Münzstraße zwischen einem Schlächterwagen und zwei andern Fuhrwerken. Der mit dem Schlächterwagen in Kollision gerathene Führer eines Handwagens wurde bei diesem Unfall so unglücklich an der Brust verlegt, daß er in einer Droschke nach der Charitee geschafft werden mußte, wo er sehr schlimm darnieder liegt. Der Schlächterwagen entkam, doch ist sein Führer erkannt worden.
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Gewerkschaftliches.
Achtung, Korbmacher! Lohndifferenzen halber ist der Zuzug nach Oranienburg fernzuhalten.
Der Streik der Güstrower Arbeiter dauert unverändert fort. Buzug ist streng fernzuhalten.
Der Tuchmacherstreik in Hildesheim ist zu Ungunsten der Arbeiter ausgefallen.
Zum Seidenweberstreik in Bielefeld wird berichtet, daß wiederum 17 Passirerinnen entlassen wurden, weil sie fich weigerten, an den Webstühlen zu arbeiten. Die Prüfung der resultatlos verlaufen, weil man einen Vertreter der Streikendeir nicht anerkennen wollte. Lobnbücher durch eine vom Magistrat eingesetzte Kommission ist
Dersammlungen.
Eine nuverantwortliche Waghalsigkeit hat der 37 Jahre alte Arbeiter Franz Spielmann mit dem Tode bezahlt. Er soll Zwei für Frauke Arbeiter wichtige Entscheidungen find spiegelungen gemacht haben. Was sein Verhältniß zu Lehrer bes am Sonntag Nachmittag gegen 6 Uhr von seiner Röslinerstr. 6 seitens des Reichs- Versicherungsamts erlassen worden. Danach trifft, so habe er denselben zwar privatim einen Gauner und im Hofe vier Treppen hoch belegenen Wohnung aus auf das ist dem Arbeiter diejenige Zeit, während deren er sich auf ärzt Lumpen genannt, geschäftlich halte er ihn aber für sehr vor dem Fenster angebrachte Blumenbrett geklettert sein. Das lichen Rath zur Schonung der Augen wegen einer Augen- ehrenwerth. Jene freundlichen Bezeichnungen in dem be Brett konnte die Laſt nicht tragen und Spielmann stürzte mit entzündung von der Arbeit fernhält, doch als Beitragszeit im treffenden Briefe haben ihren Grund darin gehabt, daß den Blumentöpfen zuſammen auf den Hof hinab. Er wurde Sinne des Invaliditäts- und Altersversicherungsgesetzes anzu- Lehrer ihn durch Vorenthaltung eines Zeugnisses in eine verletzt, daß er auf dem Wege nach einem rechnen; ferner ist dem Arbeiter nach mehr als einjähriger unbequeme Lage gebracht habe. Er hofft, daß die sämmtlichen Krankenhause, wohin er gebracht werden sollte, verstarb. Der Krankheit die Invalidenrente auch dann zu gewähren, wenn die Belastungszeugen, die gegen ihn auftreten, zu Entlastungszeugen fünfjährige Wartezeit erst im Laufe und bet Beendigung der werden würden, denn niemand könne ihm etwas Böses nachsagen. Ge sei nicht wahr, daß er irgend einen Zeugen darüber im UnBei einer Schlägerei, die sich am Montag Morgen vor Krankheit erfüllt ist.- flaren gelassen, daß der ihnen versprochene Rabatt nur ein dem Hause Unter den Linden 74 zwischen dem Arbeiter Die Verhandlungen in dem großen Seifenprozek Naturalrabatt sei, d. h. in Waaren bestände, daß er die ZahlungsEnderwiz und dem" Polier" der dort auszuführenden Lehrer und Genossen", dessen schon mehrfach Erwähnung gebedingungen verschleiert oder sie über die Natur des Geschäfts Pflasterarbeiten entspann, schleuderte der Polier den Arbeiter schehen, haben gestern Vormittag vor der 3. Straffammer hiesigen getäuscht und in dem Glauben gelassen habe, es handle sich nur mit derartiger Wucht zu Boden, daß dieser schwere Kopf- Landgerichts 1 begonnen und eine wahre Völkerwanderung nach um Uebersendung von Kommissionswaaren. Die ganzen Deverlegungen davontrug. Enderwiz wurde blutüberströmt nach dem Kriminalgerichts- Gebäude veranlaßt. Die auf Betrug nunziationen feien nur Machenschaften von Konkurrenten. ch der Charitee gebracht und hier sofort in den Operationssaal lautende Anklage richtet sich gegen die Kaufleute 1. Joh. Lehrer, ist übrigens in den sämmtlichen Prozessen, die von den durch 2. Wilhelm Grothe und die Reifenden 3. May Koh, 4. Hei ihn bedienten Kunden angestrengt worden sind, als Zeuge ver Mit Salzsäure und Bitriol vergiftet hat sich der Durré, 7. Emil Berny. Klinger, 8. Moris Paul, 9. Karl und wird sich demnächst noch vor dem Schwurgericht zu verantmanu Euphrat , 5. Pincus Sonnenfeld, 6. Rob. Ludw. nommen worden, hat die Richtigkeit seiner Schlußscheine beeidet 58 Jahre alte Schuhmacher Julius Hausfelder aus der Friedrich- Serm. Sareyka. Als Sachverständige sind geladen: Kauf- worten haben. Sämmtliche übrigen Angeklagten behaupten ftraße 244. Er hatte die beiden Gifte in einem Gefäß zu mann Sell, Chemiker Dr. Bischoff, Dr. Blumenthal, gleichfalls, betrügerische Manipulationen im Sinne der Anklage fammengemischt und sich damit am Sonnabend Nachmittag nach w. Wille, A. Gerold, Fabrifbefizer Jünger, Geb nicht begangen zu haben. Letztere beschuldigt Lehrer und dem Grunewald begeben. In der Nacht zum Sonntag trant er hard, Dr. Volz, Dr. Hirsch und Seisenfabrikant Busch- Grothe in 14 Fallen der Anstiftung zum Betruge, Rob in daselbst von dem Inhalt der Flasche, rannte dann aber unter den fürchterlichsten Schmerzen in feine Wohnung zurück und ver- die Auflage vertritt Staatsanwalt kangow, die Bertheidigung von Bestellscheinen, Sonnenfeld in 10, die übrigen Ange mauu. Den Vorfiz führt Landgerichts- Direktor Roeseler, 34, Euphrat in 16 Fällen des Betruges bezw. der Fälschung langte ärztlichen Beistand. Als dieser erschien, trat der Tod in- führten die Rechtsanwälte Dr. Schwindt, Wronter und flagten in 4, 8 und 1 Falle des Betrnges.- Da ca. 100 Zeugen folge Vergiftung ein. Die Veranlassung zur That ist nicht zu Rich. Goldstein.- Bon der Angeklagten, die sämmtlich unaeladen sind, so wird die Berhandlung voraussichtlich eine ganze 3 ergründen gewesen. bestraft, bezw. ganz gering vorbestraft sind, ist Lehrer seinerzeit Woche dauern. Das nächtliche Treiben der Zuhälter ruft nach ber in Budapest verhaftet worden. Er hat sich einige Zeit in Meldung eines Berichterstatters seit einiger Zeit lebhafte Klagen Untersuchungshaft befunden und wohnt jeht in Großenhain . Der auch bei Bewohnern des Südostens der Stadt wach, namentlich Angeti. Koh befindet sich seit dem 30. Dezember v. J., der Angefl. wird auch in der Adalbertstraße Anstoß an dem Berhalten der Euphrat seit dem 3. Januar d. F. in Untersuchungshaft. unwürdigen Gesellschaft genommen. Das Publikum wundert sich, Gegen Letzteren schwebt auch beim Landgericht Leipzig eine Unterweshalb die Polizei nicht gegen die Gastwirthe strenger ein- fuchung. Gin gegen Roh bei dem Amtsgericht Reutlingen schreitet, deren Räume von der ehrlosen Zunft zu Stammlokalen schwebendes Strafverfahren ist mit dem hiesigen Strafverfahren ausgewählt worden sind. Solche Wirthe giebt es eine ganze verbunden worden. Der Angeklagte Lehrer hat seine Berliner Anzahl. Von einer Wirthschaft in der Adalbertstraße aus wurde Karrière in eigenthümlicher Weise begonnen. Er begründete zu noch in der Nacht zum Sonntag in einen Streit eingegriffen, nächst ein Lampengeschäft, mit welchem er Unglück hatte. Dann in den ein Mitglied auf der Straße verwickelt worden war. Als wurde er Neifender für das Seifengeschäft Grothe u. Go. ein viel Blut geflossen war und die Polizei auf dem Plaze erschien, Schwindelgeschäft, dessen eigentlicher Inhaber John wegen Be waren die Raufbolde wie weggeblasen. Keiner der Verwundeten, truges steckbrieflich verfolgt wird. Er kam dann zu einem von so wird berichtet, hat sich in der Nachbarschaft verbinden lassen, einem ehemaligen Offizier Kielemann begründeten Ungarwein um nicht nachträglich ermittelt zu werden. Geschäft Werner Kielemann u. Ko., welches nach Austunft der Geschäfts war der Angeklagte Grothe. Im Jahre 1892 verband sich Lehrer mit Grothe zu einer gemeinschaftlich betriebenen Behörden ein berüchtigtes Schwindelgeschäft war. Sozius dieses Seifenfabrik, Neue Hochfir. 39, welcher sie den folgen Titel Riviera- Parfümerie" gaben. Zu den Bekanntschaften Lehrer's gehörte auch der mehrfach in den Zeitungen erwähnte Seifenfabrikant Mosesmann, der durch Lehrer's Vermittelung mit einem gewissen Wissing bekannt wurde und mit diesem genoffen beschäftigte sich in seiner Generalversammlung am Der Verein der Plätterinnen und verwandten Vernfs. eine Excelsior- Parfümerie" begründete. Auch diese Firma Die Kommission der Brauer und Brauerei Hilfs genießt in der Geschäftswelt eines sehr ungünstigen Rufes. Die 11. September nochmals in längerer Debatte mit der Angelegen heit des Vorsitzenden Möhring, gegen den in der letzten Berarbeiter giebt bekannt, daß die zehn Listen Nr. 7799-7808, Riviera- Parfümerie" hat durch ihre Weisenden, in erster Reihe heit des Vorsitzenden Möhring, gegen den in der letzten Versowie die Liſten 6563-6568 anzuhalten find, wo dieselben durch Koh ganz Deutschland bereisen und namentlich fleine jammlung der Vorwurf erhoben wurde, daß er in seinem etwa vorgezeigt werden. Berloren gegangen ist die Liste 6943. Beute besuchen lassen, die im Nebengeschäfte Parfümerien, Seifen legte der Versammlung die Gründe dar, die es ihm Restaurant boykottirtes Bier ausschänke. Herr Möhring Man wolle dieselben Blumenstr. 38 bei Wiedemann abliefern. und dergl. führen. Aus allen Theilen Deutschlands , aus bisher unmöglich Württemberg, Baden, Baiern und aus verschiedenen Provinzen Nunmehr hat bisher unmöglich machten, anderes Bier anzuschaffen. Zum bevorstehenden Wohnungswechsel. Wer auf Silfe Preußens tamen fort und fort sehr energische Klagen über das von seinen Verpflichtungen gegenüber der bisherigen Brauerei fich eine Brauerei bereit erklärt, ihn beim bevorstehenden Wohnungswechsel angewiesen ist, kann solche Treiben ber Reifenden der Niviera- Parfümerie", im Bureau der ausgesperrten Brauerei- Hilfsarbeiter, Blumenstr. 38 erster Reihe des in zu lösen und erscheint damit wohl der Stein des Anstoßes be= Koh. Leute, die gar nicht in bei Wiedemann, melden. Die Parteigenoffen wollen diesen Hin- Verbindung mit einander flanden, haben Monate hin- feitigt zu sein. Sein Amt als Vorsitzender legt er nieder und Der am 1. Oktober beginnende Umzug muß bei kleinen, aus Ausführung aufgegebener Bestellungen, unberechtigt hohe Aus- flärt sich nach vielfachem Drängen Herr Möhring bereit, das durch Reklamationen eingeschickt, erfucht die Versammlung, die Neuwahl vorzunehmen. Da von eingefchickt, die sich auf unreelle ben vorgeschlagenen Personen niemand die Wahl annimmt, ers höchstens zwei Zimmern mit Zubehör bestehenden Wohnungen füllung von Schlußscheinen ac. bezogen. Die Betrügereien seitens Amt wieder zu verwalten. Die Wiederwahl erfolgte einstimmig. an demselben Tage, bei mittleren, aus 3 oder 4 Zimmern nebst der verschiedensten Seifenfabriken hatten mit der Zeit so großen Zubehör bestehenden Wohnungen am 2. Oktober, Mittags Umfang angenommen, daß sowohl in Berliner , als auch in Gewerkschaftskartell in Rigdorf. In der öffentlichen 12 Uhr, bei großen, mehr als 4 Wohnzimmer umfassenden Bayerischen Blättern sehr energische Artikel gegen das Treiben Sißung, welche am 20. September im Lokal von Schimtäfe. Wohnungen am 3. Oktober, Mittags 12 Uhr, beendigt sein. der Firmen der Angeklagten, ferner der Firma Wissing, John, Bergstr. 142, statttand, wurden zunächst an Stelle der Delegirten Polizeibericht. Am 22. d. M. wurde Vormittags an der der Leipziger Parfümerie, deren Inhaber gleichfalls John war, der Kupferschmiede und Kellner der Vertreter der Maler Geschte Torfstraßenbrücke die Leiche eines Arbeiters aus dem Wasser der Firma Schreyer u. f. w. erschienen. Der Angeklagte und Freese( Tabatarbeiter) zu Ausschußmitgliedern gewählt. gezogen. An der Ecke der Prenzlauer und Linienstraße schoß Lehrer bestreitet entschieden, daß er Koh oder einen der übrigen Ueber die Frage: Wie ist es möglich, die Sammlungen für die aus Abends ein geisteskranker Mann mehrere Male aus einem Reisenden zu unreellen Handlungen den Kunden gegenüber gesperrten Brauerei- Arbeiter erfolgreicher zu gestalten?" referirte Revolver auf einen Schuhmann, ohne ihn zu treffen. Behufs überredet, oder von den Schwindeleien auch nur Kenntniß gehabi Genoffe Rezerau. Wie aus einem Bericht über eine Versammlung Festnahme des Mannes mußte der Beamte von seiner Waffe habe. Er beruft sich auf die von den Reisenden unterschriebene des Hamburger Gewerkschaftskartells im Echo" herporgehe, habe Gebrauch machen. In der Nacht zum 23. d. M. stürzte ein Geschäftsordnung, in welcher diese anerkennen, daß ihnen jede diese Versammlung ihre Verwunderung darüber ausgesprochen, Mann aus seiner in der Aderstraße eine Treppe hoch belegenen unreelle Handlungsweise streng verboten sei. Diese Geschäfts daß den Berliner Brauerei- Arbeitern bereits die Unterstübungsa Wohnung auf den Hof hinaus und erlitt eine schwere Gehirn- ordnung macht aber auf den Staatsanwalt weniger Gindruck, gelder knapp werden, und gemeint, daß die Arbeiter in Berlin erschütterung. Ebenfalls in der Nacht wurde bei einem in dieser ist vielmehr der Meinung, daß Lehrer sich dadurch nur ich ein großes Armuthszeugniß ausstellen, wenn sie nicht in der der Brunnenstraße entstandenen Streit ein Mann mit dem vor eigener Verantwortlichkeit bewahren wollte. Lehrer behauptet, Bage sein sollten, etliche hundert Arbeiter selbständig genügend Messer ins Gesicht gestochen und an der Nase und Ober- daß er erst durch eine Revisionsreise, die er selbst durch Bayern und zu unterstützen. Er halte diesen Vorwurf für durchaus bea lippe verlegt. Am 28. d. M. Vormittags starb ein Mann in Baden unternommen, festgestellt habe, wie Koh gewirthschaftet und rechtigt; es sei thatsächlich zu wenig gesammelt worden. Jeder feiner Wohnung, in der Friedrichstraße , infolge von Vergiftung. daß er diesen infolge dessen aus seinem Geschäft entlassen habe. organisirte Arbeiter müßte es sich zur Ehrenpflicht machen, ständig Nachmittags stürzte ein bei einem Arbeiter in der Kösliner Koh ist seiner Beit als ein Jugendfreund Lehrer's in dessen im Besige einer Sammelliste zu sein, um seine Mitarbeiter zu straße besuchsweise sich aufhaltender Mann von einem Blumen- Geschäft getreten, er ist trotz der vielfachen Beschwerden, die laufenden Beiträgen heranzuziehen. Namens seiner Gewerkschaft brett, auf das er in der Trunkenheit gestiegen war, aus dem gegen ihn einliefen, in seinem Amte als Reisender verblieben.( der Maler) fönne er erklären, daß diese bereit sei, in furzer 4. Stocke auf den Hof binab und erlitt so schwere Verlegungen, Welche Gefühle schließlich den Angeklagten Roh gegen feinen Beit auf diese Weise bis 400 m. aufzubringen. Textilarbeiter daß er bald darauf starb. Im Laufe des 22. und 23. d. M. ehemaligen Freund Lehrer beseelten, zeigt ein bei den Atten be- Schulz stellte fest, daß Listen stets in genügender Bahl fanden sieben unbedeutende Feuer statt, außerdem ein erheblicheres findlicher Brief Koh's an Lehrer, in welchem er diesen mit einer bei ihm( als Obmann des Kartells) zu haben zu haben waren, auf dem Grundstücke Hochmeisterstraße 6, wo der Dachstuhl des Fluth von Schimpfworten überhäuft:" Sie großer&...! Karl daß aber die Delegirten zu fäumig waren, welche zu fordern. Bordergebäudes und des rechten Seitenflügels durch einen Brand John nenne ich gegen Sie einen Engel an Ghrgefühl! Was Metallarbeiter Flemming bedauerte, daß aus Furcht vor fast völlig zerstört wurde. ist bei einem..... wie Sie sind heilig? Betrug und Gaunerei. Maßregelung die Arbeiter großer Fabriten wie bei Wild u. Wessel, Treiben Sie es nur so fort, wer den letzten Trumpf hat, ge- Spinn u. Sohn 2c. bisher nicht eine Sammelliste haben umherWitterungsübersicht vom 24. September 1894. winnt das Spiel zc. 20." Der Angeklagte Lehrer bekundet dagegen gehen lassen. Böttcher la tit gab bekannt, daß er bis jeŋt die höchste Verachtung gegen Koh. Den auffälligen Umstand, 800 m. auf Listen gesammelt und der Kommission der Brauerei daß er in Briefen sein Bedauern über Koh's Verhaftung ausgearbeiter ausgehändigt habe. Nachdem fast alle Delegirten drückt und anempfohlen hat, demselben einen tüchtigen Wer ihre Bereitwilligkeit ausgesprochen hatten, von jetzt ab theidiger zu bestellen, erklärt Lehrer durch Hinweis auf das Wort fleißiger das Sammeln zu betreiben, gelangte ein Antrag Christi: Segnet die Euch fluchen." Nach der Anklage sollen Regeraus, in dem sich die Delegirten verpflichten, die Reisenden der Firma vorzugsweise fleine Gewerbtreibende, mehr Listen als bisher in Umlauf zu sehen und diese alle 14 Tage Buchhändler, Bürstenmacher, Papierhändler, Photographen be abzuliefern, zur einstimmigen Annnahme. Ferner wurde be= fucht und diese zur Abnahme von Seifen und Parfümerien über- fchloffen, die zur Ausgabe gelangenden Listen mit dem Stempel redet haben. Die mit der geschäftlichen Gepflogenheiten nicht so des Vertrauensmannes der Partei zu versehen und in demselben vertrauten fleinen Leute sollen vielfach von dem Inhalte den Tag der Ausgabe zu vermerken. Den Gewerkschaftsder Schlußscheine nur ganz oberflächlich Kenntniß genommen, Vertrauenspersonen resp. den Revisoren steht jederzeit die Kontrolle theilweise auch in Blanko unterschrieben haben und dann höchst der Listen zu. Hierauf wurde die Präsenzliste verlesen. Es erstaunt gewesen sein, durch die Uebersendung der Waaren zu fehlten die Delegirten der Schmiede, der Kutscher, der Gärtner erfahren, daß fie ftatt für 50-60., für 150, 800, auch und der Töpfer, Den Töpfern gegenüber, welche sich anfänglich 600 m. bestellt hätten. Bielfach haben die Leute aus Scheu vor fo sehr für Gründung eines Kartells ins Beug legten, und nun, Weiterungen von gerichtlichen Schritten Abstand genommen. wo es vorhanden ist, sich nicht vertreten lassen, sprach die Vera Auffällig erscheint es der Staatsanwaltschaft auch, daß vielfach sammlung entschieden ihre Mißbilligung aus. Ein Antrag, die die Fakturen den Kunden nicht vorher, sondern erst in der be- Gewerkschaften aufzufordern, für jeden Delegirten noch einen treffenden Waarentiste zugestellt worden und daß die Kisten Stellvertreter zu wählen, fand Annahme. häufig äußerlich genau in der Höhe des Betrages deklarirt Der Bügler-, Stepper- und Zuschneider- Verein Norden" tagt waren, in welcher die betreffenden Kunden nach ihrem besten jeden Dienstag Abend 9 Uhr bei Voigt, Fehrbellinerftstr. 34. Auch befindet Wissen ihre Bestellungen wirklich gemacht hatten. Der Ange- fich dort der Arbeitsnachweis. flagte Lehrer giebt für alle diese Dinge nicht ungeschickte Gr- ben 25. September, Abends 8 Uhr, im Restaurant Stübter, Neue Grüns Nationale kaufmännische Kranken- und Sterbekaffe. Dienstag, flärungen und bleibt dabei, daß er keinen seiner Mitangeklagten firaße 38, Borstandsfizung. zu unreellen Handlungen angestiftet und auch noch keiner der Ganverein Berliner Sildhauer. Siehe Inserat in diefer Nummer. Reisenden eine solche Behauptung aufgestellt habe. Nach seiner Meinung haben sich sehr viele der Belastungszeugen erst betrogen gefühlt, nachdem die Staatsanwaltschaft mit bezüglichen Anfragen an sie herangetreten war.
weis beachten.
Stationen.
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Barometer
stand in mm,
reduzirt auf
d. Meeressp.
Windrichtung
Swinemünde
760
NNW
Hamburg
762
Still
Berlin
761
NW
Wiesbaden.
756
NW
München
762
SM
Wien
761
A
Haparanda
766
N
Petersburg
758
NND
Cort.
759
N
Aberdeen Paris
762
SSM
758
B
Windstärke
- 1221221322
Wetter
2
halb bebedt
bedeckt wolkenlos
bedeckt wolfig
wolkig
Temperatur
288398( nach Celfins
50 G. 4° R.)
12
6
13
12
12
bedeckt
1
bedeckt
5
woltig
11
wolfig
9
Regen
15
Wetter- Prognose für Dienstag, den 25. Sept. 1894. Ruhiges, ziemlich fühles, vorherrschend wolkiges Wetter mit was Regen. Berliner Wetterbureau.
Gerichts- Beitung.
Das trübe Kapitel von der Rohheit und Rauflust der fog. Gebildeten lag am Montag wieder aufgeschlagen in einer Berhandlung, die sich vor der siebenten Straffammer des Land gerichts I abfpielte. Es handelte sich um ein Nachspiel zu dem Duell zwischen dem Dr. med. Röwer und dem MilitäreffektenZabrikanten de la Croix, bei dem Röwer sein Leben einbüßte.
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Auch der zweite Angeklagte Grothe bestreitet, von Unreellitäten der Reisenden Kenntniß gehabt zu haben. Er war Besiger eines Materialwaaren- Geschäfts in Dortmund und ist 1888 nach Berlin gekommen. Er ist f. 3. Buchhalter bei John
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Dermischtes:
Ans New- York wird berichtet: Durch den Cyklon, der am Freitag über eine Landstrecke von 200 englischen Meilen hinging, sollen 9 Städte und Dörfer zerstört und ungefähr 60 Mens chen umgekommen fein.