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Zentralorgan der fcztaldemokrattfchen partet Deutfcblands
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Scheiöemanns /lntlagereöe.
Kassel , 11. April. (Eigsner Drcchtbericht des.VortvärtS".) Dar vielen Tausenden sprach heule Genosse Scheidemann . Er wurde oft von Isdhaftem Beifall unterbrochen. AuS feinen Ausführungen fei folgender Auszug wiedergegeben: Wer auf die Milderung hinarbeitet, ohne der kapitaWischen Produktionsweise zu Leibe zu gehen, kann ein sehr braver Mensch fein, er bleibt aber immer nur e?n Reformer. Tagegen ist ein Revolutionär, wer die Produktionsweise selbst ändern, also den Kapitalismus ersetzen will durch den Sozialismus. In diesem Sinne war, ist und bleibt die Sozialdemokratische Partei ein« revolutionäre Partei, revolutionär nicht im Heugabelsinne. Sie, will in« Produktion, die Wirtschaft und die Köpfe revolutionieren. DaS kann nicht willkürlich durch Diktat geschehen, sondern nur— wenn Produktion und Technik einen hohen Grad der Entwicklung erreicht haben— durch die Gesetzgebung. Wer zu dumm ist, einem politischen Gegner sachlich entgegen- zutreten, greift zur persönlichen Verdächtigung und Verleumdung. Im Laufe der kommenden Woche findet einer der Prozesse statt, die ich gegen einen solchen Ehrenmann angestrengt habe. Heute Über ach: Tage wird alle Welt wissen, mit was für Gesindel, Ge. schmeiss und Gekrcisi ich mich berumschlagen musi. Die Konservativen und ihre antisemitischen Hilfstruppen sind Deutschnationale gewooden, die srüheren Ziational- liberalen firmieren jetzt als Deutsche Volkspartei . Ttese beiden Parteien, die jetzt unehrlichevwdse die Republik beschuldigen, klage ich an: Ihr habt Deutschland in den Krieg gehetzt! Ihr habt das Glend über das deutsche Volk gebracht! Ihr tragt die Schuld an dem Zusammenbruch dos Reiches! Ilir habt Teutschlands Handel und Industrie zugrunde gerichtet! Ihr seid schuld, wenn unser Land jetzt im Bürgerkrieg verblutet! Ihr seid die Schuldigen an allem unseren Jammer! Ihr tragt das Kainszeichen des Brudermordes an der Strunk Ihr, die Ihr Euch deutschnational'»der Deutsche VolkSpartei oder Antisonriten nennt I(Donnernder Beifall.) Bis unmittelbar vor dem Zusammenbruch im November ISIS haben diese ReaktionMe sich geweigert, tu Preutzen dir Dreiklassenschande zu beseitigen. Auf die dringliche Forderung deS gleichen Wahl- 'rechts antworteten die Frechlinge mit dem Hohn einer Rechts. erweiierung für das HerrenhauSl Die jetzigen Zustände sind nahezu unerträglich. Das Pol? hungert weiter, wie es fest Jahren hungert. ES ist durchaus be. greislich, wenn ein« verzweifelte Stimmung über groß« Massen kommt. Die Stimmuna ist begreiflicherweis« dort am radi- kalsten, wo die politische Einsicht am geringsten i st. Deshalb war ei mehr als gewissenlos von der äußersten Rechten, den Radikalismus auf der äußersten Linken direkt Herauszufordern und zu törichten Unternehmungen«u provozieren. Kapp und Genossen haben verbrecherischer gehandelt als jemals ein Massenmörder zuvor. All das Blut, alle die Zerstörungen in Thüringen , in Sachsen und im Ruhrgebiet kommen auf i h r Schuld. kontv. Fast noch größer als das Verbrechen der Kap Pisten ist ihre bodenlose Dummheit. Diese preußische Gamaschenknopf-voruiortheit allein macht eS begreiflich, daß daS Unternähmen überhaupt be- gönnen werden konnte. Viele höhere Offiziere, politische Naivlinge. haben sich heilloS kompromittiert und müssen deshalb entlassen werden. Jede Nachsicht würde sich furchtbar räche» Wer und waS war denn Herr Kapp: Mitglied des Gesamtvorstandes der Dentschnationale« Partei! WaS war denn Herr Traub: Der HeranSgeber der deutschnationaleu Eisernen Blätter, daS hervorragendste Mitglied der Deutschnationalen Fraktion; denn er wurde von ihr neben .Herrn v. Gräfe in den wichtigen Parlamentsausschuß— den für die Auswärtigen Angelegenheiten— geschickt! Wer und was war Herr Brede reck? Der bekannte ehemalige Antisemit und spätere Angehörige der Deuischnatiooalen Partei. Er war als steckbrieflich verfolgter antisemi- tischer Rechtsanwalt, der Mündelgelder unter» schlagen hatte, der berufene Mann der e h rl i ch e n„neuen Regierung", die den Kampf gegen Schieber und Schleich - Händler führen wollte, den die rechtmäßige Regierung angeblich vernachlässigt haben soll. Deutschnationale Zeitungen waren«S, die von den eidbrüchigen Männern Kapp, Traub usw. al» von der„neuen Regierung der Arbeit" sprachen. Wäre Herr Kapp nicht innerhalb hundert Stunden erledigt worden— wer zweifelt daran, daß die„nationalen" Papiere langst mit Begeisterung für den Ostpreußen und seine Trabanten schreiben würden! Die Anwendung der Gewalt ist unzulässig in einem Staate mit ehrlicher und restloser Demokratie. Jeder kann für seine Ueberzeugung ein« Mehrheit gewinnen. Die Mehrheit aber entscheidet im demokratischen Staate. DaS Recht deS freien Wortes- ist nur unterdrückt worden, wenn versucht worden war, durch An« Wendung von Gewalt di« Demokratie zu zerstören. Gewaltan. Wendung auf der einen Seite zwingt zur Gewaltanwendung auf der anderen. Zu den ersten Taten der Kappisten aber g«. hört«« die Verhängung de« verschärfte» Belagerung«.
zustande« und die Unterdrückung der Pressefreiheit. Aber mehr, und zwar peinlicheres, kann ich berichten: Ich hatte, solange ich gemeinsam mit Haas« und Dittwann VolksHeauftragter war, das Pressedezernat zu verwalten. Tag und Nacht hatte ich zu protestieren gegen das Verbot von Zeitungen, die Verhängung der Zensur usw. DaS waren Maßnähmen, die von angeblich radikalen Vollzugsräten verhängt worden waren. Was wurde von den Kommunisten und Spartakisten— um nur diese zu nennen— mit den Zeitungen gemacht und noch jetzt im Ruhr- gebiet gegen sozialdemokratische Blätter in den Tagen, in denen die Arbeiter aller Richtungen gemeinsam im Kampfe standen gegen die Reaktion. Eine VokkSwehr, in die organisiert« Arbeiter in erheblichem Maße eintreten, die geleitet wird von bewährten republikanisch und demokratisch ge- sinnten Offizieren und Unteroffizieren, kann nicht mißbraucht werden von Kappisten. Die bisherigen Zustände sind unhaltbar geworden. Wir haben eS in Sachsen und im Ruhrrevier erlebt, daß sich so- wohl Soldaten als auch bewaffnete Arbeiter die schändlichsten Ueber griff« erlaubt haben. Der Kom- mnnist Hölz in Chemnitz ist doch nichts anderes, als ein moderner Schinderhannes, und was find die sogenannten Kommunisten, die in Westfalen Gelder aus öffentlichen Kassen erpreßten, schließlich anderes als Hölz? Und baben nicht MarburgerStudenten in Thüringen als Zeitfreiwillige fünfzehn harmlose Arbeiter meuchlings ermordet—„auf der Flucht", offenbar in derselben Weise, wie Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg . Und wie der mehrheitssoziasistische sächsisch- Kriegsminister Neuring von„Kom- mnniste« ermordet wurde, wie sich jetzt viele nennen, um ihre Gemeinheit«« pokitisch zu drapieren. Um die Wie» derholnng solcher Greueltaten zu verhüten, gibt eS nur ein« Sicherung: der Verzicht auf die Anwendung von Gewalt zur Erreichung politischer Fiele, solange unsere Verfassung mit thr«r absoluten Rechtsgleichheit besteht. Wir Sozialdemokraten wollen den Sozialismus, wie wir ihn stets gewollt haben, und wir wollen die Demokra- t i e, für die seit Jahrzehnten unsere Besten ihre ganze Kraft ein» gesetzt haben. Aber wir wollen auf wissenschaftlichem Boden bleiben, nachdem Engels und Marx uns von der Utopie zur Wissenschaft geführt haben. vtopistische Experimente und NStcdiktatur lehne« wir ah. Erfreulicherweise scheini in allen Kreisen der Arbeiterschaft d!« Erkenntnis zu wachsen, daß der Bruderkrieg beendet werden muß. Die S. P. D. hat mehrfach die Hand zum Fniedm geboten, und zwar ganz offiziell auf Parteitagen und bei Regierungsbildungen. Auf der Gegenseite hat lange Zeit die ablekmend« Stimmung vorgeherrscht. Es hieße aber an der Arbeiterschaft V e r z w e i» feln und den Sozialismus preisgeben, wenn aus die Dauer da» unboachtet bleiben sollte, wa» Männer wie KautSky und Bernstein , ja selbst Lenin über die Unmöglichkeit der gewaltsamen Um» stellung der Wirtschaft geschrieben hoben. Die Sozialdemokratie isi die Partei der Zukunft. Ihr am wenigsten steht e« cm. in häßlichen Erinnerungen an die Vergangenheit zu schwelgen. WaS durch die Uneinigkeit all«! versäumt worden ist— vor allem die Erringung de? Mehrheit zur Nationalversammlung— hat die Arbsiierschost schon unermeßlich geschädigt. Wie immer die Arbeiterschaft in Zu- kunst zu den einzelnen Problemen sich stellen mag— in einem Falle wird sie unter allen Umständen geschlossen kämpfen müssen: gegen die Reaktion— gegen r e ch t SI Nach scharfem Protest gegen den französischen Einbruch schloß der Redner: Als ich im September 1919 ausrief: Der Feind steht rechts! bin ich vielfach geschmäht worden. Die Ereignisse haben mir recht geyeben. Und deshakb fasse ich zusa-ininen: die Deutschnationale« und ihre antisemitischen HilfStrnppen haben uns in den Krieg gehetzt; sie baben das Reich zugrunde gerichtet und das Volk in das Elend gestürzt- sie haben durch den Kapp-Putsch gezeigt, daß sie die alten Sieaktionä?« geblieben sind; sie haben durch ihr« Politik den Bürgerkrieg entfesselt und noch den Gegner ins Land gebracht. Mit der gleichen Entschiedenheit, wie die Re- aktion früher von uns bekämpft worden ist, muß sie auch fernerhin bekämpft werden. Also: Nieder mit der Reacktionl E» lebe die Demokratie l ES bebe der Sozialismus! (Stürmischer, langanhaltender Beifall.) AI » in der lebhaften Diskussion Unabhängige de« V»rsr>ch machten, trotz der warmen Worte ScheidewannS für die Einigung seine Worte zu verdrehen, nahm die Versammlung gegen diesen Versuch scharf Stellung. Der unabhängige Red»«« bliob oft unverständlich, so energisch protestierten die versamm» lungSbesncher gegen den Persuch, die Einigungsparole zum Nutzen d«r Unabhängigen auszuschlachten. Auch ein Deutsch» nationaler suchte sich verständlich zu machen, doch b«i dem stürmischen Widerspruch, der sich bei jedem semer Sätze erhob, mußte er daS Feld räumen. Scheidemanns Schlußwort rechnet« mit den Diskussionsrednern energisch ab und seine letzten Autfüh- rungen galten wieder der Einigung der vrveiterklass«. Nach dreistündiger Dauer wurde die Versammlung in voller Ruh« und Ordnung geschlossen
dem Gedächtnis eines Tapfern! Zum Jahrestage des Mordes von Dresden . Von Robert A lb ert- Dresden. Heute vor einem Jcchre wurste in Dresden der sächsische ! Kriegsminister, Genosse N e u r i n g, von irregeleiteten unst ' demagogisch mißbrauchten, unaufgeklärten Volksgenossen in die Elbe geworfen und dann durch Maschinengeirchr- und Flintenschüsse erschossen. Es ist stamals in einem Zustand der Verwirrung, die zahllose Gerüchte unst Märchen schuf, kaum recht klar geworden, welche Ursachen und Bedeutung dieser Mord hatte. Darum dürfte es am Platze sein, den Fall heute im Zusammenhang darzustellen, zumal seine Einzelheiten eine bringend« Mcch-mmg auch cm die heutige Zeit enhalten. Gustav Neirrfng war am 16. Januar 1919 von den Ar- beiterräten Sachsens zum Volksbeauftragten für das Mili- tärwesen ernannt worden, weil er als sehr energischer und zielbewußter Vorsitzen-der deS Arbeiter- und S o l- staten rat? Groß-DreZstens, desien Maßtiohrncn bis dahin die Sicherheit, Piche und Ordnung Sachsens gewährleistet hatten, der Berufene dazu war. Mehr als 15 Jahre lang hatte er als Gewerkschaftsangestellter der Fabrikarbei- ter die Interessen der Arbeiter vertreten und sich viele or- ganisatorische Kenntnisse erworben, die ihm unter normalen Verhältnissen glänzende Erfolge und sogar Ruhm gesichert hätten. Hier aber war ihm eine der undankbar st en Aufgaben der Revolution gestellt worden: Er hatte daS alte zusammengebrochene Heer abzubauen und, da in- zwischen die Putschisten von links unvernünftig gegen die eigenen Volksgenossen, gegen Demokratie und Arbeiterbewe- gung wüteten, ein neues Volksheer zum Schutze der Er- ruwgenschaften der Revolution auszubauen. DaS war geradezu Sisyphusarbeit! Denn mit jedem Truppenteile, den Neuring auflöste, machte er sich eine Reihe von Soldatenräten zu grimmigen Feinsten. Es wollte da- malS eben niemand entlassen werden, toeil die Arbeitslosig. keit groß und die Aussicht auf Existenz sehr gering war. Auf der anderen Seite aber trieb die Sozialisten aller Nichtim- gen zur Eile an:„Nur fort mit dieser Armee, 5ä- mit sie nicht von Feinsten der Revolution gegen die Revolu- tion mißbraucht werden bann!" Unst wie türmten sich erst die Hindernisse beim Ausbau des neuen Heeres! Neurings Vorgänger, der Unabhängige Fleißner, hatte zugeben müssen, daß eS ohne Heer nicht gehe.-Aber nun er und die Seinen zur bequemen Opposition übergegangen waren, schürten sie den Haß der Unaufgeklärten gegen das Werk,, diskreditierten sie alle«, WaS nach einem Hoer aussah, als«in kontsrrevolu- tionäreS Gebilde. AuS dieser tragischen Situation ist der abstysitkiche Morst an Neuring erZpachsen. Den Lozarcttinsassen— keineswegs immer nur Kranke unst Verwundet«, sondern auch viele längst Geheilte darunter, die unter allen Umständen im La- zarett bleiben und sich dort vor Not schützen wollten— war von gewissenlosen Demagogen vorgelogen worden, man wolle ihre Rechte schmälern unst ihre Löhnung beseitigen. Darob begreiflicherweis« große Erbitterung. DaS Personal der La- za rette unterstützte die Gegenforderungen der Lozarettisten, unst kommunistische Gernegroße benutzten die Un» zufviedenheit, die Leute gegen die sozialdemokratische Regie» rung aufzuputschen. So bearbeitet, kam der DenwnstrationHzng mÄ ein paar Tausend Kriegsbeschädigten am 12. April vor daS Kriegs- ministerimn und entsandte ztve! Deputationen zirm Minister. Als er die eine bereits restlos befriedigt hatte, erfuhr er. daß die zweite von dem Kommuni st en Frenze! ge» führt wurde, der ihm längst als gewissonlofer Demagoge un» rühmlichst bekannt war. Er lehnte es ob, Frenze! zu empfangen, erklärte sich aber zur Verhandlung mit den übrigen Kameraden bereit. Frenze! ging wutschnaubend hinunter und hetzte die Wartenden mit der infamen Lüge auf, der Minister habe„kein Interesse cm den Verwunieton!" Damit begann der Putsch. Man warf Fenster ein, zertrümmerte Türen im Innern deS Kriegsmini stsrimn» und riß der Hauswehr die Waffen fort. Die zufällig zur Ablösung kom- meist»« neue Wache Wurst« ebenfalls von der auch durch anarchistische Brandreden immer erregter wendenden Menge ent-. Waffnet und deren Maschinengewehre wurden bereits auf offener Straße gegen das Kriegsministerium in Stellung gebracht. Wenige Minuten später begann«in planloses Schießen unst der anrückenden Reichswehr wurde vo« den Hetzer» vorgelogen, daß der Minister bie Brrwtmdetzen mit K Pf. pro Tag abspeisen wolle, und daß er habe Hcmstgrano- t»n unter sie werfen lassen. Beides war erlogen. An den Bezügen der Lazarettisten' sollte nichts geändert werden, und zwei blinde Handgranaten waren lediglich als Schreckmittel vom Wachchabenden des KriegsministerirnnS gegen die mit Gewalt eindringenden Schreier und Hetzer geworfen worden. Die bis zur Besin - »ungslostgkeit aufgehetzte Menge aber, die natürlich durch den Mob Verstärkung bekommen hatte, glaubte alle Lügen unst ruhte nicht eher, bi» der Minister nach Erstür- mung stet Hauses heruntergeholt, dort schäm»