Die R. P. D. gegen links.

zuerst in Bibil, dann auch wieder in Uniform. Die Revo-| alten Heer. Sonst hätten wir nicht 4½ Jahre uns gegen eine ganze lution war die Offensive des entkräfteten und zur Barzweiflung Welt gewehrt. Finden wir uns aber mit der neuen Zeit und Warnung vor Teilkämpfen. gebrachten Volkes gegen das unheilvoll persönliche Regiment Wil - dienen war dem Vaterlande. Nötig ist Durch die Begründung der Kommunistischen Arbei- helms II. und die damit verbundene Korruption. Disziplin des freien Mannes, ter partei" hat die K. P. D. den Vorteil verloren, die äußer­lich radikalste" Bartei zu sein, auch sie muß sich jetzt gegen links wenden. Nach Mitteilungen der„ Roten Fahne" hat dieser Tage ein kommunistischer Parteitag stattgefunden, und eine Entschließung angenommen, in der es heißt:

Wenn daher der Frontsoldat vom Dolch stoß der( lebhafte Buchimming), der sich mit ganzer Ktrans für Durchführung Seimat in den Rücken der Armee spricht, so tut er das im guten des als richtig Erkannten einsetzt. Daß ein Beer ohne Disziplin Glauben: er weiß nicht, daß die Seimarmee und die nicht bestehen kann, hat das lebte Jahr gelehrt. Mit tiefer Trauer seimal überhaupt durch Schwäche, Eigennus und Unfähig. jahen wir in weiten Areisen die Achtung vor dem Heer schwinden. feit der leitenden Stellen längst hinterrüds erdolcht worden waren." G3 ist anders geworden, das Verhalten der Reichswehr im Ruhr­ gebiet hat das gezeigt. Solange ich im Amt bin, will ich ein treuer und redlicher Vermittler zwischen dem deutschen

Nur der überzeugte Wille der großen Massen des industriellen und ländlichen Proletariats kann die Grundlage der Räteherrschaft sein. Der Prozeß der Sammlung des Proletariats, von mir eine Verfügung bekommen, daß ich zum Zusammenarbeiten der durch gemeinsame Kämpfe wie die im März ungemein ge­Bon vollkommen zuverlässiger Seite geht uns folgende Mit- mit den Berufssoldaten gern bereit bin.( Rebhafter Beifall.) Wenn beitung zu: steigert und vertieft wird, wird aber auf das empfindlichste gestört, Sie die Interessen des Baterlandes im Auge behalten, werden Sie wenn im Laufe der Kämpfe fich Teile des Proletariats Inslösen Ein Schutzregiment Berlin " stellt auch jetzt nach dem Butsch am besten auch Joren eigenen wohlverstandenen Intereffen dienen. und Ziele unmittelbar verwirklichen wollen, die das Proletariat 3eitfreiwillige ein, und zwar in berußtem Gegensatz zu den( Stürmische Beifall.) Der zweite Verbandsvorsitzende v. Deynhausen versicherte, der in seiner überwiegenden Mehrheit noch ablehnt, oder beginnt, Ginwohnerwehren nur gediente Leute. Das Regiment scheint minister werde in der Organisation der Berufssoldaten eine nicht Mittel anzuwenden, wie die Sabotage, die das übrige Proletariat sich auf alle ventualitäten vorzubereiten, denn es wer- wankende Stütze finden. Disziplin müsse im Heere sein, aber der als gegen sich gewendet ansieht, oder versucht, durch gegen die Ar- den dort junge Studenten auch als Flammenwerfer einge- Soldat molle auch ein dentender Mensch bleiben dürfen. beiter gerichtete Gewaltmaßreglen diesen die Auffassungen beizu stellt. Es besteht Grund zu der Annahme, daß die Technische( Zustimmung.) Will ein Führer die Waffe gegen das Voll bringen, die sie in Wirklichkeit nur aus ihren Kämpfen als Klaffe Boschule nähere Auskunft über diese Dinge zu geben in der fehren, so soll sie ihm in der Hand zerbrechen.( Beifall.) Lage ist. Merkwürdigerweise haben die Kappferien an dieser Der Oberbürgermeister Dominicus- Schöneberg wies hin auf die gewinnen fönnen. Das Proletariat fann sich nur selbst befreien: Hochschule, die auf Veranlassung des Studentenausschusses Erfahrungen der allerlegten Zeit, die wieder die Notwendigkeit einer es fann fein anderer für das Proletariat die Befreiung besorgen, anberaumt wurden, bis zum 8. April gedauert. Sollte vielleicht disziplinierten für die Regierung eintretenden Truppe gezeigt habe. noch mit Maschinengewehren das Proletariat zu seiner Befreiung die Zwischenzeit zu weiteren Rüstungen ausgenügt werden? swingen in einem Stadium, in dem die Entwicklung der Massen Es scheint, als wenn auch hier wieder Studenten fich zu noch im Fluß ist. Trägern der Steaktion machten. Wachsamkeit der Regierung Das ist die denkbar schärfste Verurteilung der Politik, die diesen Bestrebungen gegenüber ist dringend geboten. die Kommunisten bisher getrieben haben.

Ein Schuhregiment mit Flamenwerfern. beutigen Wolf und der Reichswehr sein. Sie werden

Ein Offizier über die erdolchte Front.

Die Tätigkeit der Soldatenräte.

( Beifall.)

Mit einer furzen Grwiderung verabschiedete sich der Minister. Die Tagung nahm dann ihren Fortgang mit der Beratung von Bes rufsfragen und Verbandsangelegenheiten.

Der Ersatz für Scapa Flow .

Die in unserer Donnerstag- Morgenausgabe erwähnte myste riüfe Werbestelle im Bahnhof 300 ist auf Veranlassung Boris, 15. April. Der Botschafterrat hat sich in seiner des Staatskommiffars für öffentliche Ordnung heute aufgeheutigen Sibung auch mit der Verteilung der von Deutschland als hoben worden. Erjazz für Scapa Flow gelieferten 192 000 Tonnen Hafen­material beschäftigt." Temps" glaubt erklären zu können, daß

etwas weniger als die Hälfte des gelieferten Hafenmaterials un­fich mur um einen feinen Teil des gelieferten Materials, der nicht

brauchbar sei. Das Journal des Débats " aber erklärt, es handle

verwendbar sei.

Die Deutsche Tageszeitung" hat es sich angelegen sein lassen,

flar war.

Eine Berliner Korrespondenz ist in der Lage, die in der Beitschrift„ Weltbühne“ veröffentlichten Mitteilungen eines Der Reichswehrminister über das Berufsheer Generals.. über die Vorgeschichte unseres Zusammen­Heute erschien beim Reichswirtschaftsverband bruchs schon jetzt zu veröffentlichen. Der Offizier nimmt Deutscher ehemaliger und berzeitiger Berufs­dieses Mal zu der Frage der Retlamationen Stellung foldaten der Reichswehrminister. Der Verbandsvorsitzende und macht Aufsehen erregende Mitteilungen über die Haltung Franke hob in der Begrüßung die Biele des Verbandes hervor: die zahlloser Angehöriger des Offizierstorps. Er schreibt: Erziehung der Mitglieder zur wirtschaftlichen Selbsthilfe und zu in der Berichterstattung über den Prozeß Rhodin. „ Die heimischen Behörden vergrößerten sich ständig. Gs wim- denkender Menschen. Reichswehrminister Dr. Geßler er klarz durch Anordnung des Drudfazes den Anschein zu era melte überall von Offizieren, die oft einen verflucht rüst igen, griff das Wort zu folgenden Ausführungen: Deutschland kämpft um weden, als habe Genosse Scheidemann behauptet, Gtlarz habe fein Leben. Unser wirtschaftliches Leben ist nur glänzendes Glend. martialischen Gindruck machten und die auch alle das Die wirtschaftliche Unsicherheit ist der tiefste Grund der Erschütte- der Regierung einige Gefälligkeiten erwiesen. Demgegenüber ist Giserne Kreuz hatten.( Die es noch nicht haben, bekommen rungen unseres Boltes. Wirtschaftliche Sorgen brüden auch die festzustellen, daß der Sinn der Scheidemannschen Aussage absolut es heute, wie man täglich aus den Notizen der Zeitungen über Reichswehr. Der Friedensvertrag macht die Neichswehr zu einem Er hat festgestellt, daß niemals jemand durch seine Orbensverleihungen erfieht.) Die höheren Offigiere gingen Berufsheer, während wir bisher auf unser Voltsheer stola Freundschaft in der Lage gewesen sei, Geschäfte zu machen. Im manchmal jogar, wirklich an die front und aßen dort in den waren. Aber die Geschichte des Beamtenberufes lehrt, daß es im Falle Stlarz handele es sich nicht um Gefälligkeiten für Sklarz, Staatsquartieren beieinander ebensogut wie zu Hause. Manche Wesen eines öffentlichen Berufes liegt, in der treuen Sin- sondern um die Leistungen, die Sklarz der Regierung, ja man drangen an dem ruhigen Fronten, wenn sie GIüd hatten, gebung an die Gesamtheit seine Ehre zu finden. fönne im Hinblick auf die damaligen Zustände sagen, dem ganzen bis in den Graben vor. Man nannte sie die Kreuzfahrer, Bei guten Beziehunger zwischen Heer und Bolt wird ein tüchtiges Reich geleistet hätte, indem er sich bemühte, Lebensmittel zu ver denn nach solcher Heldenfahrt bekamen sie unrestbar das Siserne wehr ist wie jeder Stand ein Teil des Voltes mit allen Berufsheer doch etwas anderes, als ein Söldnerheer. Die Reichs- schaffen. 197 Milliarden Reichsschulden. Im Haushaltsausschuß der Recenz. Das Drüdebergertum war allmählich eine Wissen Rechten und Pflichten und ich beanspruche für die Reichs- Nationalversammlung teilte der Reichsfinanzminister Dr. Wirth fchaft geworden." wehr die Rechte wie für jeden anderen Stand.( Bustimmung.) Wirt- gestern mit, daß am 31. März d. J. unsere fundierten Schulden schaftliche Selbsthilfe ist für Sie notwendig. Neich, Staat und 92 Milliarden Mark, die schwebenden Schulden, 105 Milliarden, zu­Gemeinde werden nach Wiederkehr geordneter Finanzwirt- fammen also 197 Milliarden Mart betragen. Dabei ist au wirtschaft alle berechtigten Ansprüche erfüllen. Aber die heutige berücksichtigen, daß in der nächsten Zeit die schwebenden Schulden Wirtschaft entwettet unser Geld immer mehr. Da haben alle weiter start anwachsen werden. Streits feinen Wert und der Handelsverkehr mit dem Auslande wird unmöglich. Auch

Ueber die ersten Sturmzeichen der Revolution im Frühjahr 18 schreibt der gleiche Offizier:

Ernst- Hagen und der Einmarsch. Der Vorwärts" hat( ver­sehentlich) sogar schon zweimal mitgeteilt, daß der Unabhängige Ernst- Hagen bestreitet, für den Einmarsch in das Ruhrrevier ein­getreten zu sein. Die Freiheit" schreibt trotzdem:„ Der Vorwärts" chweig t." Es ist uns leider unmöglich, jede Meldung so oft zu wiederholen, bis sie jeder Mitarbeiter der Freiheit" gelesen hat. tannte Brofessor Wilhelm Förster ersuchte das Stultus. Amtsniederlegung. Der durch seine politische Tätigkeit be­Münchener Universität, weil die deutschen Universitäten zurzeit ministerium um Enthebung von seinem Lehramt an der Münchener Universität, weil die deutschen Universitäten zurzeit nicht der Boden seien, auf dem ein neues Deutschland er wachsen fönne.

Ganze Transporte weigerten sich, von Often nach Westen zu gehen und meuterten. Auf einem Bahnhof wurde geschoffen, und es stellte sich heraus, daß die Offiziere dieses bestimmten Truppentransports bis auf einen beurlaubt staatsbürgerliche Erziehung ist unentbehrlich. waren. Gin alter Grjazmajor eilte herbei, geriet, ganz gegen Den Grundfragen des öffentlichen Lebens darf der einzelne nicht feine Absicht, in das Feuer der Meuterer und entfloh mit den Wor- teilnahmlos gegenüberstehen. Die Reichswehr foll ein lebendiger ten: Das sei der schwerste Tag seines Lebens." Organismus fein, in dem es Aufstieg von unten bis oben Ueber den Ausbruch der Revolution und die Tätig- figenfrei Bahn!( Bustimmung.) Ueber das Wahlrecht Keine Herabdrückung der Leistungen aber dem Tüch­feit der Soldatenräte schreibt der General folgendes: entscheidet die Nationalversammlung . Kernfrage ist die Tagespolitik Die Führer, die stolzen, allmächtigen Herrscher, flohen entsetzt. in der Reichswehr. Beklagen würde ich es, wenn es auch bei der In einer fleinen Stadt stiegen zwei Martofen aus dem Zuge, gingen Reichswehr zu politischer Berriffenheit fäme. Wir sollte sie dann gur Kaserne, alarmierten das Landsturmbattaillon, setzten dessen ihre Aufgabe erfüllen. Es kann nur Freiheit der politischen Offiziere vor versammeltum Kriegsvolk ab der Komman- Betätigung geben( lebhafte Zustimmung), nicht Bwang zu einer be­stimmten Bolitit. Echte Kameradschaftlichkeit würde dadurch un­deur floh in 3ivil mit einem Handtöfferchen möglich.( Zustimmung.) Wenn Sie nicht in der Stunde der Gefahr und ernannten einen Soldatennat. Gott sei Dank schafften die wissen, daß Sie fich aufeiniander verlassen können, dann müßte die Soldatenräte an den meisten Stellen zunächst notdürftig Ordnung, Reichswehr das wesentlichste entbehren, was wir aus der alten Beit bis ganz allmählich die alten Machthaber hervorgekrochen kamen, herübergenommen haben. Bieles , aber nicht alles war schlecht am Dann berichtete der langjährige Geschäftsführer des Vereins,| bürgerliche Auffassung der Mitte des letzten Jahrhunderts, die aus Gustav Wincler, noch über das Vermögen des Vereins, das Hutten geschichtswidrig ein Symbol nationaler Kampfziele Her­durch die Verschmelzung auf die„ Volfsbühne G. B," übergehe. Aus richtete, dichterisch kraftvoll verklärt wird. Rahßler legte, um ben den Kreisen der Mitglieder wurden verschiedene bemerkenswerte Holzschnittstil der Verse zu treffen, eine derbe männliche Rauhheit Wünsche in bezug auf den Spielplan und die Einrichtung von in die Stimme. Das liegt nabe. Aber oft meinte auch hier der Jugendabteilungen geäußert. Damit schloß die harmonisch Wunsch, die martige Klarheit des Bildsinne der Verse lasse ich mit schärfer schneidenden Betonungen der entscheidenden Worte ein­verlaufene Versammlung. druckereicher herausbringen.

Die Reaktion.

Von David Haet.

Der Wagen war aus einer Austernschale gebildet. Zwölf Krebse waren vorgespannt, Nachteulen und Flattermäuse um­schwirrten ihn als Ehrengarde. So zog die Reaktion am hellen Tag in der Welt umher. Sie hatte in der Schale genügend Raum, denn so groß fie auch scheint, so gering ist sie auch.

Uebermütig rief fie jetzt laut aus mit frächzender Stimme: " Wer ist an Macht mir gleich? Wer kann mit mir an Kraft fich messen? Ich verdunkle den Tag, ich beschatte die Nacht, ich unterjoche die Völfer, ich umspanne den Erdball mit ehernen Fesseln! Wer tann mir widerstchen? Wer fann mich hemmen? Und wer bringt meine Gewalt zum Weichen?"

pfeife.

-i- i- ch!" schrillte da bon einer nahen Fabrik die Dampf­

Karl Hauptmann, der ältere Bruder Gerharts, ist in Schreiber­bau von einem Schlaganfall betroffen worden. Nach dem Urteil der Arzte wird er auf lange Zeit seinem Dichterschaffen ent­rissen sein.

Eine Konferenz über den Schuß von Kunstwerken und Kunst­denkmälern, die unter Teilnahme des Reichskunstwarts Dr. Rebelob in Stuttgart getagt hat, betraf die schwere Gefahr der Verschleude­rung von firchlichem Kunstgut ons Ausland. Man erzielte Uebereinstimmung darüber, daß eine Verordnung erlaffen werden foll, die den Kunstbesitz der Körperschaften, Anstalten und Stiftungen schütt, besonders gegen diese Gefahr.

Durch

Die Freie Beltsbühne" hatte am Donnerstag ihre Mitglieder Friedrich Kayßler las Mittwoch im Blüthnersaal eine reiche Fülle zu einer außerordentlichen Generalversammlung ins Gewerkschafts- lyrischer Dichtungen Conrad Ferdinand Meyers. Diese haus geladen. Als wichtigster Punft stand die Frage der Ver- Wahl ist an fich willkommen und fie deutet auch auf die geistige schmelzung der beiden Freien Voltsbühnen auf der Tages Persönlichkeit des Vortragenden. Aber harmoniert sie auch mit ordnung. Der Generalsekretär des Verbandes der freien Bolts- feiner Vortragsfunft? Als ein kunstvoll gemeißelter Marfstein er­bühne", Dr. Ne triepte, sprach zunächst über das Thema: Neue hebt der Schweiger Dichter, der Beitgenosse des so anders, bolts­Wege und Ziele der Wolfsbühnenbewegung." Er stellte das Wesen bürgerlich gearteten Gottfried Steller, sich am Abschluß der Epoche der Boltsbühnen- Vereine dar, behandelte einige Einwände, flassischer deutscher Dichtung, deren Formwille mit ihm zum letzten bie in letzter Beit gegen das Organisationsprinzip der mir eine vollendete Blüte fünstlerischen Bildens erlebte. Boltsbühnen und gegen den Charakter der von ihnen ge- geiftigte Plastik ist das Wesen der Lhrif Mehers. Das hob sie ab botenen Vorstellungen erhoben worden waren, und sprach von der Dichtung, die von den zwanzig Jahren vor dem Kriege als dann über die Aussichten der weiteren Entwicklung der Volts Ausdrud ihrer neuen Generation getragen, wurde, gab ihr einen bühnenbewegung. Besonders gina er ein auf die beabsichtigte Ver- Sonderplatz in der Welt, deren Kunstgenießen, von Stimmungs­schmelzung der beiden Berliner Beceine, der Freien Volfsbühne" sehnsucht gedrängt, auf ursprüngliches Fühlen gerichtet war. Mahler und der„ Neuen Freien Volfsbühne". Er gab ein Bild der Ver- wurzelt in dieser Generation als Geist von ihrem Geist. Blut von handlungen und der erzielten Vereinbarungen und empfahl drin- ihrem Blut, im fittlichen Ziel wie in der fünstlerischen Farbe, und gend die Annahme eines von der Verwaltung und der Ordnerschaft mun war der Eindruck des geitrigen Abends alles in allem der, daß die eingebrachten Antrages folgenden Wortlauts: Ausdrudsmittel einer auf Stimmungsgemalt beruhenden Kunst für das Wesentlichste der Dichtung Mehers nicht ausreichen, Mein 3meifel, der Künstler fühlt sich dem geistigen Kern des Dichters nahe( in Augenblicken prägte fich die Uebereinstimmung unverkennbar in der Bewegung seiner Mienen aus). Aber um ienes Wesentliche, das Plastik ift, in der Größe des Ganzen der einzelnen Gedichte herauszugewinnen, dazu gehört, über das seelische Malen hinaus, ein Meißeln und Bauen, das eben in der letzten Generation felten war und das auch Kahßler/ gestern in den bezeichnendsten Stüden nun bezeugte. Die Dichtung Mehers will gleich Bildern und Statuen, in gewiffe Ferne gerückt, betrachtet und gehört werden; Kahßler aber riß die Lauschenden zu nah an die Stunstwerte heran, so dak mun wohl das Einzelne tönte, nicht aber das Ganze faßlich gestaltet heraufwuchs. Das gil: vor allem für wertvolle Schöpfungen, die der Künstler im zweiten Teil des Abends sprach.

„ Nachdem die Neue Freie Voltsbühne E. B." für die Sabungen gemäß den Vereinbarungen mit der Verwaltung der Freien Volks­ bühne “ geändert und den Namen Boltsbühne E. B." ange­nommen hat, beschließt die Generalversammlung der Freien Bolte­bühne", ihre Organisation mit dieser zu bereinigen und zu diesem Zweck mit Ablauf der Spielzeit den Verein aufzulösen. Der sodann notwendige Umtausch der Mitgliedskarten zur„ Bolfsbühne G.." erfolgt in der bisherigen Weise."

zu

Die Versammlung stimmte diesem Antrage ohne jede Disfuffion Der Beschluß gab dem Vorsitzenden der Freien Wolfsbühne, Kurt Baate, Anlaß zu einem Rückblick auf die Geschichte des Lereins und zu einer Würdigung seiner Bedeutung. Ein Bild jahrzehntelanger ernster Kulturarbeit trat vor die Augen. Nun hat die Entwicklung zu einem Abschluß gedrängt, der eine neue Stufe des Aufsteigens bedeutet. Die mirm und geiftboll gegebenen Aus­führungen wurden von laurbem Beifall der Bersammlung begnügt.

Den Anfang bildeten an dreißig Stüde der fbart fortlebenden Dichtung Huttens lezte Zage", dieses Werts, in dem die

Die Hamburger Truppenverschiebungen. In Berichtigung eines Hörfehlers in unserer gestrigen Meldung ist mitzuteilen, daß die Samburger Sicherheitswehr nun auch noch die Bewachung der Depots und Militärgebäude in Harburg und Bahrenfeld übernehmen soll, wodurch sie noch mehr geschwächt wird.

Daß das Publikun den Geist der Dichtung, Kayßler folgend, in feiner Weite erfaßt hätte, wurde durch ein bemerkenswertes Beichen bestritten: das Stüd Deutsche Libertät", das dent deut­schen Einheitsgedanten und Staatshoffen huldigt, wurde mit lautem Beifall bedacht, aber jenes Stück„ Menschheit", das über das Natio= nale lichtdrängend hinausstürmt, brachte teine Hand in Bewegung. Was um so draftischer wirkte, als Stangler gerade dieses Gedicht mit Singabe feiner höchsten Wucht meisternd über alles andere hinaushob.

frd.

Amor auf Reisen, aus einem Blumenthal- Nadelburgschen Schwant in eine Operette verwandelt, wurde gestern im Thalia­Theater uraufgeführt. Von Walter W. Goeke mit Musik durchträntt, mutet das Erzeugnis an wie. Rollmops mit Schlagsahne. Aber Bellermann, einer der lustigsten Blumenthal- Kadelburgschen figuren, jezt von dem ewigjungen quedsilbrigen Ferry Silka ge= spielt, macht alles. Das Paar, an dem Amor seine Stunt erprobt, wird von Walter Merk- Lüdemann und Ella Weinig sehr ungleich vertreten. Während der männliche Teil im allgemeinen gut fingt( ein Operettentenor ohne jeglichen Anödel" scheint so felten zu sein, wie ein weißer Nabe), gab der weibliche Teil schmerz­haft falsche Töne von sich, ohne dieses Manto an Musikalität durch sonstige bestechende Eigenschaften wettzumachen. Um so besser wurde, das weibliche arme Hascherl auf dem Schiffe durch Betty Feiner Nur die Münchenerin glaubte man dieser rassigen berkörpert. Bienerin nicht. Const wäre noch Theo Stolzenberg als ge wandter Obersteward zu nennen. Wenn das Orchester erst einmal Goebes muntere und schmachtende Weisen spielen kann, dann braucht man den seligen Busch(„ Musik wird oft nicht schön empfunden, die weil sie mit Geräusch verbunden" oder so ähnlich) nicht mehr zu zitieren. Im allgemeinen hübsch und flott; freilich auch mit reich fich viel Süßstoff durchsetzt, bietet der musikalische Teil keine be fonderen Ueberraschungen, von einigen humorvollen Einfällen abge sehen.

"

tz.

Die Reaktion. Das an der Spike des Feuilletons abgebrudte Gedicht in Prosa bon Haet entstammt dem Buche Phantasie und Lebensbilder", das in Reclams Universalbibliothek erschienen ist. Theater. Direktor Altmann hat für das Kleine Theater in Berlin bon Michaelis er

das Schauspiel, Der Arzt und der önig worben. Marimilian Sladet hat wieder die Reinhardtbühnen für den Sommer gepachtet und wird in einem der Häuser Lengyels Taifun aufführen. Die große Voltsoper Berlin veranstaltet am 27. April im Marmor­saal 300 ein großes Drchester- und Chorkonzert in Form eines Beet­hovenabends. Auch die 9. Sinfonie steht im Programm. Dirigent ift Baul Scheinpflug, Solisten Josef Mann, Aline Sanden ( Stadttheater Leipzig). Sarl Armster, Frida Langendorff.