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Der Zollernprinz vor Gericht.

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Aehnlich war es bei einem Umbau für die Commer und Disconto- Bant. Friedrich, Ece Krausenstraße. Es ist geraoe zu unverständlich, in welcher Weise dort gearbeitet wird. Von den Angestellten wird erklärt, daß fie bei diesem unordentlichen Betriebe die Lust zum Arbeiten verlieren. Unerklärlich ist es, wie in einer derartigen Dienststelle zum Wohle der Bevölkerung und zur Förderung stände herrschen tönnen, namentlich in einer Zeit, wo jeder einzelne bestrebt sein müßte, Arbeitsmöglichkeiten in jeder Hin fight, in diesem Falle für Bauhandwerker, zu schaffen.

Ein Mangel an Baustoffen liegt nicht vor, da gement und Steine ohne Freigabeschein häufig angeboten und bei entsprechenden Preisen auch geliefert werden.

Am großen Schwurgerichtsjaal des alten Kriminalgerichts be- Hauptmann Klein und Sauptmann Rougevin geschlagen haben! gann heute vormittag die Verhandlung gegen den Prinzen Wie kam das? AngelL: Das behauptet Graf Metternich, wirtschaftlich dringend erforderlicher Bauausführungen folche Zu Joachim Albrecht von Preußen, Rittmeister a. D. Hubert aber er hat bei der Gegenüberstellung ebensowenig wie Hauptmann b. laten und Erbpring Gottfried Hohenlohe- Langen- Klein mich als denjenigen wiedererkannt, der geschlagen hat. burg. Die Anklage lautet gegen den Prinzen Joachim Albrecht Vorf: Haben Sie aber vielleicht zu einem Schlage ausgeholt? von Preußen und Rittmeister v. Platen, deren Verteidigung Justiz- Angefl: Das kann den Anschein gehabt haben. Ich wollte rat Bronter übernommen hat, ouf gemeinschaftlich begangene, eben aus einer Flasche Wein eingießen, als unmittelbar neben Rätigung. Gegen v. Blaten außerdem wegen Körperber mir ein Teller vorbeiflog. Dabei machte ich mit der Flasche in Tepung. Die Anklage gegen den Erbprinzen Hohenlohe- der Hand unwillkürlich eine Bewegung. So fann man mohl den Langenburg  , der von Rechtsanwalt Chodziesn er vertreten Gindruck gehabt haben, daß ich mit der Flasche, babe zuschlagen wird, ebenfalls auf Körperberlegung. Die Verhandlung wollen. Teitet Landgerichtsdirektor Baumbach, während Staatsanwalt Es wird hierauf der Erbpring Gottfried Sohen­Gerlach die Anklage pertritt. Tohe Langenburg vernommen. Auf Befragen des Vorjiben­den erklärt der 23jährige Prinz, daß er im Hotel Adlon   von Ende Januar bis zum Lage des Standals nur einmal gewesen sei.

Das Kriminalgericht war schon lange vor Beginn der Berhand­Tung streng abgesperrt. Die ausländische Presse, nament­lich die englische und amerikanische, war sehr stark vertreten, während faum ein französischer Korrespondent erschienen mar.

Die drei Angeklagten erschienen gegen 94 Uhr im Gerichts­faal. Gegen 10 Uhr eröffnet Landgerichtsdirektor Baumbach die Gizung und ruft zunächst die 3eugen auf. Ueber dreißig Ber­fonen sind geladen, um über

die Vorgänge im Hotel Adlon  

auszusagen. Einer der Hauptbelastungszeugen, der aus zahlreichen Brozessen bekannte Graf Metternich, ist nicht erschienen und hat sich nach der Schweiz   begeben. Unter den Zeugen befinden fich Kapitän Klein, Kapitän Rougebin, Generaldirektor Seiniden, der sich jedoch entschuldigt hat, Serr Lorenz Adlon  , Bring Viktor Salvator b. senburg, Frau b. Platen, die Gattin des Angeklagten u. a. Die französischen   Offiziere waren zu nächst noch nicht erschienen. Landgerichtsdirektor Baumbach spricht seine Verwunderung darüber aus, daß die Herren als Kapitäne bezeichnet werden. Vermutlich seien sie Hauptleute. Es wird dann in die Bernehmung eingetreten. Borsigender zum Prinzen Joachim Albrecht  : Darf ich Gm. fönigl. Hoheit um nähere Angaben über Ihr bisheriges Leben bitten? Prinz Joachim Albrecht  : Ich bin am 27. September 1876 geboren und lebe in der Nähe von Salzburg   in Desterreich Begen eines Beinleidens mußte ich meinen Abschied als Offizier nehmen, da ich nicht mehr in der Lage war, meinem Kaifer und Könige und Herrn zu dienen. Politif habe ich nie getrieben und tue es auch nicht, weil ich der Ueberzeugung bin, daß der preußische Offizier nicht Politik zu treiben hat.

Ich bin kein Maulpatriot,

fondern trage meinen Patriotismus im Herzen. Jetzt zuletzt bin ich seit etwa Mitte Januar wieder in Berlin  . An jenem Abend saß ich mit Herrn und Frau v. Harfeld in einer Ede des Saales. Wir hatten zu dritt eine Flasche Sekt und eine Flasche Rotwein ge­trunken. Ich war nicht im geringsten animiert oder betrunken. Borj.: Wie fam es denn nun, daß Deutschland  , Deutschland   über alles" gespielt wurde? Prinz Joachim Albrecht  : Jch habe an diesem Abend das Lied nicht bestellt. An früheren Tagen habe ich es wohl getan, denn es ist eines der schönsten Lieder für mich. Borj: Hatten Sie die Absicht, damit die Ausländer zu ärgern? Prinz Joachim Albrecht: Das lag mir völlig fern. Bors: Wurde denn bei Intonierung dieses Liebes immer aufge­fbanden? Prinz Joachim Albrecht: Jawohl. Einige Tische blicben allerdings fizen. An diesem Abend blieben nur zwei Tische fiben. Von dem einem Tisch glaubte ich deutsche Baute gehört zu haben, es war aber zu weit weg. Welcher Nationalität die Beute angehörten, weiß ich nicht.

Die Entwicklung des Krawalls

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Volk und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, Hegt der heutigen Postauflage bei. An alle Schwerhörigen.

Unglüd soll abeln Das trifft auf die Schtverhörigkeit in feinem alle zu. Hier wird Unglück zum Fluch. Da der Schwerhörige das gesprochene Wort nur mangelhaft oder gar nicht verstehen kann, haben sich in Groß- Berlin organisierte Leidensgenossen zusammen­fonnte ich selbst nicht sehen. Ich saß in einer Gesellschaft von etwa geschlossen, um ihre Interessen felbständig zu vertreten. Da 15 Personen am Tisch. Als das Lied Deutschland  , Deutschland   es qusgeschlossen erscheint, daß die normalhörigen Genoffen in über alles" gespielt wurde, standen wir auf, tranfen uns zu und unserem Wünschen und Wollen genau orientiert sind. Wir haben sekten uns. Ich ging dann aus dem Saal und als ich wieder uns die Aufgabe gestellt, allen der S. P. D. angehörigen Genossen hereinkam, war der Standal in vollem Gange. Kellner umringten und Genossinnen vermittelst eines" Vielhörers", an dem jeder den Franzosentisch. Es ertönten Rafe Raus" usw. Allerlei Genosse und jede Genossin angeschlossen werden kann, Vorträge, Gegenstände flogen aus der entgegengesetten Abhandlungen usw., furz alles, was ihnen sonst bei Versammlungen Edebes Saales, also nicht aus der Ede, in welcher der Tisch und Vortragsabenden gelehrt wird, zu übermitteln. Auch soll sich des Prinzen Joachim Albrecht stand, durch den Raum. Unmittelbar feber Schwerhörige, da sich mit dem schwindenden Gehör auch vor mir fiel ein Geftglas nieder. Ich stand beide Hände in demselben Ausmaße die Sprache verliert, an den Diskussionen in der Hosentasche, als der Kapitän an mich anprallte. Offen beteiligen, damit er nicht auch noch die Sprache einbüßt. Auch wird bar glaubte. Rouge vin, ich wolle ihn angreifen, und schlug mit Rat und Hilfe bei Beschaffung zweckentsprechender, guter Gehör­der Faust auf meinen linken Oberarmt. lint weitere Schläge ab apparate erteilt, jo daß das überflüssige Geldausgeben für Schwin­zuwehren, fagte ich ihn an beiden Armen und hielt ihn fest. delapparate aus der Welt geschafft wird. Den Stapitän immer noch festhalted, wurde ich von der Menschen­menge durch den Terrassenjaal in den Raffaelsaal gedrängt. In der Höhe des Tisches 57 oder 58 fiel ich mit dem Franzosen zu Boden. Ich flog mit dem Kopf unter einen Zisch.

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Hierauf wird, da die Vernehmung der Angeklagten beendet ist, als erster Zeuge der Mitinhaber des Adlonhotels, der 50jährige Lorenz Adlon  , vernommen. Der Zeuge gibt an, daß er den Be­ginn des Standals nicht mitgemacht habe und erst durch einen Oberfellner darauf aufmerksam gemacht wurde, daß am Vorsitzender: Franzosentisch ein Standal entstanden sei. Wurde das Lied Deutschland  , Deutschland   über alles" alla bend­ich auf Wunsch der Gäste oder aus freiem Ermessen der Kapelle gespielt? 3euge: Meistenteils auf Wunsch der Gäste. Doch spielte die Stapelle bas Lied auch freiwillig. Die deutschen   Gäste standen beim Vortrag des Liedes in der Regel auf. Der Zeuge erklärt dann auf Befragen des Vorsitzenden, daß Hauptmann Rougevin und Hauptmann Klein seit Januar bei ihm wohnten und speisten. Die beiden Herren waren durch das Reichsvermögensamt, einer Stelle des Auswärtigen Amtes, im Hotel einlogiert. Vors.: Saben sich die beiden Herren jemals auffällig benommen? 8euge: ein. Sie benahmen sich auch an dem betreffenden Abend ganz unauffällig. Als ich den Saal betrat, in dem der Stanbal sich ent­wickelt hatte, standen etwa 150 Personen um den Tisch der fran­ zösischen   Offiziere herum. Alles drängte

an den Franzosentisch

heran, ron allen Seiten tamen Peute, die sehen wollten, was Los war. Staatsanwalt Gerlach: Haben Sie gehört, daß Prinz Joachim Albrecht in der Vorhalle des Hotels gejagt hat: Morgen fomme ich wieder, dann bringe ich mir meine eigene Geige mit." 3euge: Jch selbst habe es nicht gehört. Es ist von einem Steffner erzählt worden..

Ms, nächster Zeuge wird hierauf Hauptmann Klein von der französischen   Militärmission vernommen. Hauptmann Alein er flärt auf Befragen, des Vorsitzenden, daß er die deutsche Sprache sehr gut berstehe, fie aber nur fehr gebrochen spreche. Es wird da zugezogen, der dem Zeugen die Gides formel auf fran­30fisch vorsprach. Hauptmann Klein schildert dann die Vorgänge an jenem Abend. Er habe mit seiner Gattin, mit Sauptmann Rougevin und dem Botschaftsvat Elouhfe am Disch 43 gefeffen. An jenem Abend hätten sich auch am Nebentisch zwei dänische Herren nicht erhoben. Auf Befragen des Vorfißenden erklärt Hauptmann Klein weiter, er habe,

An Hand einer Sfizze, die vom Hotelbefizer Lorenz Adlon  angefertigt wurde, wird dann festgestellt, wo sich der Tisch des Prinzen und der der Franzosen   befunden hatte. Ich fannte weder den Rittmeister v. Blaten noch den Grbprinzen Hohenlohe- an­genburg. Ich habe vielmehr den Eindrud gehabt, daß die Brovo­fation von anderer Seite erfolgt ist. Vors: Kgl. Hoheit, die deutsche Nationalhymne war doch eigentlich heil Dir im Sieger­frang", durch die Revolution ist sie ja nun abgeschafft. her Profeffor 2amprecht von Gymnasium zum Grauen lofter Deutschland  , Deutschland   über alles ist doch nicht offiziell als Nationalhymne zu bezeichnen. Brinz Joachim Albrecht  : Mir hat Herr v. Benzin, der hier auch als Zeuge vernommen wird, erzählt, daß in der französischen   Gefangenschaft die deutschen   Mann schaften für das Singen des Liedes Deutschland  , Deutschland   über alles" breißig Tage Arrest erhielten, ein Reichen, daß die Franzosen  es als Nationalhymne bannten. Vori.: Sie faßten also das Sigen­bleiben als Probotation auf? Prinz Joachim Albrecht: Jawohl, weil gerabe ein Tisch siten blieb. Nachdem dann das Lieb zu Ende ging, hörte ich rechts von der Terrasse her in schneller Folge die Rufe: Aufstehen! Naus! Aufstehen! Raus!

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teine provozierende Haltung

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Wir sind nun seit etwa einem Jahre von dem Sozialdemokra tischen Verein Groß- Berlin als selbständige Gruppe anerkannt und geben unsere Versammlungen unter der Bezeichnung Schwer= hörigen Gruppe" borläufig immer am 1. und 3. Sonntag im Monat bekannt, die Zusammenfünfte erfolgen dann immer ani darauffolgenden Mittwoch wie bei der S. P. D. im allgemeinen. Sind wir auch anerkannt, so krankt die Sache noch immer daran, daß die schwerhörigen Genossen aus den einzelnen Abteilungen an uns noch nicht überwiesen worden sind. Wenn sich bei uns Ge­noffen, die das Unglück hatten, ohrenleidend zu werden, betätigen würden, so könnte das nicht nur der Gruppe, sondern auch ihnen von Nußen sein.

fich der Partei anschließen, in allen größeren Städten besondere Die Schwerhörigen im Reiche sollten unserem Beispiel folgen, Gruppen bilden und ihre Interessen selbständig vertreten. In dieser bewegten Zeit darf keiner zurücstehen, jeder muß bei den kommenden Reichstagswahlen bereit sein, ein= utreten für seine Ueberzeugung. Darum schließt euch zu­fammen, agitiert und organisiert und helft mit beitragen für einen überwältigenden Sieg der Sozialdemokratischen

Partei.

bau einer Schwerhörigengruppe der S. P. D. oder über evtl. Bezug Zu jeder Auskunft über evtl. Gründung sowie Auf- und Aus­guter Hörapparate ist stets bereit Gustab Galisch, Berlin  EW. 48, Wilhelmstr. 134 II rechts.

Partei- und Gewerkschaftsblätter werden um Abdruck ersucht. Der Personenzugyerkehr zwischen Deutschland   und Bolen wird für die Zeit vom 16. bis 26. April gesperrt. Der Verkehr nach über winemünde- Pillau möglich. Die D- 3üge 5,52 nach­Ostpreußen ist während dieser Zeit nur auf dem Seewege mittage und 6.10 nachmittags ab Berlin  , Stettiner Bahnhof, ver lebren ab 16. April nicht mehr. Um 5.52 nachmittags verkehrt während dieser Zeit ein Personenzug zwischen Berlin   und Stettin  . Die D- 3üge ab Berlin  , Stettiner Bahnhof 7.54 vor­mittags und an Berlin  , Stettiner Bahnhof 10.30 abends, verkehren ab 17. April nur noch zwischen Berlin   und Stolp   in Pommern  .

In eine Talle   gefodt und beraubt wurde ein Werkmeister J. aus der Prenzlauer Allee. An ihn traten zwei Männer heran, die behaupteten, ihm einen Zentner Kaffee für 2000 m. verkaufen zu fönnen. 3. ging auf den Handel ein und folgte den beiden nach einem Hausflur am Georgenfirchplab, wo das Geschäft abgeschlossen und der Kaffee übergeben werden sollte. Kaum hatten die drei den Flur betreten, da fielen die beiden Berkäufer" über den Wert­meister her und raubten ihm die Brieftasche, die 3000 m. enthielt. Dann ergriffen fie die Flucht und entkamen.

Die Borgänge in der Knorrbremse find anscheinend auf rein eingenommen, habe auch nicht gelacht, und als die Leute ge- fyndikalistische Bestrebungen zurückzuführen. Der Metall. schrien hätten: Aufstehen! Rauß!" habe er sich ruhig eine Biga- arbeiterverband war über sie nicht unterrichtet und steht rette angezündet. Auf Vorhalt des Vorsitzenden, daß Bring Joachim ihnen vollständig fern. Die Arbeiterschaft wird sich heute Albrecht der Ansicht sei, daß es auch nicht in Paris   ohne Erregung mit der Angelegenheit in einer Betriebsversammlung beschäftigen. 3 blidte nach rechts und fah, wie eine ganze Anzahl Reute   lang- abgehen würde, wenn ein Deutscher beim Absingen der Marseillaise In der Urania, Taubenstraße, wird Frl. Erna sottmann ihren fam in den Saal hineindrängten. Ich habe dann, um meinen Un- fißen bliebe, antwortet Hauptmann Klein:" In Paris   würde mit munderbar plastischen farbigen Bildern ausgestatteten Vortrag Früh mut über das Eihenbleiben an den einem Tisch Ausdrud zu geben, die Marseillaise um 11 Uhr in einem Restau  - wiederholen. Am Mittwoch hält Herr Professor Franz Goerke   noch einmal ling am Nedar" am Sonntag, Montag, Donnerstag und Sonnabend zwei Lichter von meinem Tische zu Boden geschleudert und mich rant nicht gespielt." Der Zeuge hat weiter gesehen, daß der feinen Vortrag Aegypten   und der Nil" uno am Dienstag und Freitag dabei geäußert, es ist doch ein Standal, daß diese Leute nicht auf- Prinz dem Kapellmeister, der von Tisch zu Tisch ging, 50 Mar mird Herr Rudolf de Maas einen interessanten Vortrag über Dstafrikanische stehen. Da ich das in ziemlich scharfem Ton zu Frau v. Harfeld gegeben habe, weiß aber nicht, ob das Geld dem Napellmeister Reiter in Strieg und Jagd" halten. gejagt babe, nehme ich an, daß die in der Nähe fizenden Personen zum Spielen einer eigenen Komposition des Prinzen oder zum aeglaubt haben, ich habe mit den Rufen Aufstehen!" angefangen. Spielen des Liedes Deutschland  , Deutschland   über alles" ber­Wo die beiden Lichter hingeflogen sind; weiß ich anlassen sollte. Als dann der Tumult begann, sagt dann der Zeuge nicht. Ich wollte fie aber feineswegs zu den Leuten hinüber weiter, habe ich gesehen, wie der Prinz zuerst aufgestanden und werfen. Vor j.: Sie sollen aufstehen" und später auch" raus" gerufen und wie er in der Nichtung

mit allen möglichen Gegenständen geworfen haben, mit Settgläsern, Weingläsern, Tassen, Lichtern und Blumen. Prinz Joachim Albrecht: Das bestreite ich auf das energifcfte. Borj.: Sie sollen auch gerufen haben:" Slagt die Juden tot". Prinz Joachim Albrecht: Das habe ich nicht gerufen, das wäre ja auch völlig unlogisch gewesen.

Sierauf wird Rittmeister v. Iaten vernommen. Ueber die Vorfälle im Adlon  - Hotel sagt er aus: Ich gebe zu, daß ich mich am Rufen Aufstehen" beteiligt habe. Bori.: Haben Sie auch Raus" gerufen? Angeklagter: Das ist möglich. Als der Skandal begann, stürzten Kellner in den Saal und bildeten

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um den Franzosentisch einen Ring.

Es entstand ein Gebränge und dabei, wurde mein Stuhl beijeite geschoben, so daß ich quasi aufstehen mußte. Bors.: Sie sollen|

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Groß- Berlin

Der neue Brotpreis.

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nach dem Tisch der Franzosen   eine Kerze geworfen habe, die etwa 10 Zentimeter vom Hauptmann ein entfernt niedergefallen ist. Von anderer Stelle aus fam eine Flasche angeflogen, die zwischen Hauptmann Rougebin und der Frau des zeugen niederfiel. Auf Rougeving Rüden fei auch ein Champagnerglas zerfellt. Er weiß aber, daß der Prinz, nachdem schon wieder beinahe Ruhe eingetreten war, wieder angefangen habe rans" zu rufen und eine zweite Kerze gefchleu­dert habe, die kurz hinter dem Zeugen niedergefallen fei. Dem Beugen wurde der Stuhl weggezogen, jemand packte ihn am Halse, und als er sich umwandte, erhielt er einen Faustichlag ins Geficht. Wer ihm diesen Schlag verfekt hat, kann der Zeuge nicht sagen, da eine große Menge den Tisch umdrängte. ( Fortfehung im Morgenblatt.))

Behördenbummelei sabotiert Bauarbeiten. Eine große Berliner   Baufirma hat für die der Reichs- Getreide­stelle angefchloffene Weizenmühle Karl Salomon, Mühlenstraße 8, arößere Maschinenhausbauten fowie Kanalfundamente auszuführen. Die Weizenmühle bat die Mehlversorgung Berlins   zum Zeil sicherzustellen und ist gezwungen, ihren Betrieb aus diesem Grunde bedeutend zu vergrößern. Die Baufirma hat am 6. August 1919 ihren ersten Antrag auf Freigabe der Baus materialien eingebracht, darauf am 12. Auguft angefragt, wieweit

Die Rakete.

Allgem. Kranken- und Sterbefaffe der Metallarbeiter, Filiale Berlin  , 3. Mitgliederversammlung Sonnabend, 8 Uhr, bei Stanser, Reichen­berger Straße 154. Gestern abend war Generalprobe der ,, Ratlete", des neueröffneten Stabaretis. Man hatte nach der pompösen Ankündigung eigentlich mehr erwartet; so gab es nur die üblichen Parodien auf Beit­verhältnisse und einen ziemlich unbedeutenden Einafter von Felix Salten  ,, Schöne Seelen", dargestellt von Käthe Bersch und Paul Morgan  . Der einzige Gewinn des Abends war die fleine Tänzerin Marhlo Gremp. Begrüßungsfeier für Kriegsgefangene. Der Reichsbund der Kriegsbeschädigten veranstaltet am Sonntag, den 18. April, vormittags 10 Uhr, im Birkus Busch eine Begrüßungsfeier für die aus der Befangen­schaft heimgelehrten Kameraden. Namhafte Künstler haben ihre Mitwirtung gejagter Ginfritt iſt frei, jedoch mir gegen Starte, die in ber Bors taffe ausgegeben wird. ausgabe in der Geschäftsstelle, Berlin  , Wilhelmftr. 9 sowie an der Zirkus.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Morgen, 17. April:

Meukölln, 7 Uhr, Funktionär- und Betriebsvertrauensleute der 4. Abt. bei Schmidt, Ede Saale  - und Unstrutstraße.

Vorträge, Vereine und Versammlungen. ftraße 50. Bortrag des Herrn Dr. M. Brie: Lessings Nathan der Weise. Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, 11 Uhr, Stadthaus, Klofter. Harmonium: Bug zum Münster  ( Wagner). Gäste willkommen. Mitgliederversammlung Sonntag, 10 Uhr, Aula, Fruchtſtr. 38. Zentralverband der Arbeits- Inv. Deutschlands  . Bezirk Often.

Sport.

om Lebensmittelverband Groß- Berlin wird uns mitgeteilt: Die amtlichen Auslassungen der Reichsstellen über die Berechnung der neuen Mehlpreise enthalten auch Mitteilungen über einen neuen Brotpreis in höhe von 3,85 M., die aber auf die Angelegenheit gediehen ist; ihr wurde der Bescheid, daß die Er- Der Gradiser Rennstall, der bekanntlich Staatseigentum ift, irrigen Voraussetzungen beruhen. Die Erhöhung der Mehl- ledigung 14 Tage in Anspruch nimmt. Am 17. und 30. September wird nicht aufgelöst. Die diesbezügliche Nachricht, die durch einen preise, einschließlich der ihr automatisch folgenden Erhöhung der ist sie in diefer Angelegenheit nochmals vorstellig geworden und es Teil der Berliner   Preffe geht, ist falich. Umfassteuer, ergibt bereits bei richtiger Berechnung einen über 4 M. wurde ihr mitgeteilt, daß die Unterlagen verloren ge- Bersicherung aller Reiter und des Stallpersonals gegen Unfälle, hinausgehenden Brotpreis. Inwietreit der Lebensmittelverband die gangen sind. Darauf wurden die vollständigen Anträge noch ein Bom 1. April 1920 ab find alle Reiter und das Stallperional ibm nahegelegten Ansprüche der beteiligten Gewerbefreife noch be- mal eingereicht und sind am 11. März 1920 nad. Prüfung durch( Herrenreiter, Jodens, reitende Lehrlinge und das im Stall be­die Baupolizei an die Baustoff- Beidhaffungsstelle gelangt. rücksichtigen kann und wie sich danach der neue Brotpreis endgültig unzähligen Südfragen, mindestens jedoch 10-12, erteilte am fichert. Die Versicherung ist ohne Unterschied gleichmäßig für alle Nach schäftigte. Berional) gegen berufliche und außerberufliche Unfälle ber gestaltet, wird der Lebensmittelverband in seiner Sigung am 13. März Baumeister Herrmann den Bescheid, daß der Antrag ge Kategorien abgeschloffen auf einen Betrag von 10 000 m. für den tommenden Dienstag bestimmen.. Preise und Begründung nehmigt iei und an die Baupolizei abgeschickt worden ist. Die. Todesfall, 30 000 M. für den Invaliditätsfall und 20 M. Tages werden der Deffentlichkeit bekannt gegeben werden. Firma hat jedoch erst am 18. April Nachricht von der Freigabe erhalten ntschädigung, die vom ersten Tag der Krankheit ab gezahlt wird,