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Der Beschluß von Straßburg , ber bem von Leipzig folgte, ist Das Wahlprogramm der Deutschnationalen.

nicht geeignet, die Internationale wieder aktionsfähig zu machen. Er hat nur die durch den Krieg entstandenen Miß­verständnisse und auseinanderlaufenden Meinungen festzu­halten versucht und die Internationale noch unfähiger ge­macht, die notwendige Aktionsfähigkeit wiederzufinden.

Monarchistisch- nationalistisch- antisemitisch.

Baltikumer in Reserve. Haussuchungen in Stettin .

Die deutschnationale Presse veröffentlicht einen lang- Jm Munsterlager sollen an Butschtruppen, Baltikumern atmigen Wahlaufruf, in dem die Wiederaufrichtung des von und Neugeworbenen bereits einige 20 000 Mann versammelt sein. den Hohenzollern aufgerichteten deutschen Kaiser- In Stettin wurde die Landwirtschaftsfammer durch Sicherheits­tums" gefordert wird. Daß es nicht heißt Wiederauf- wehr befeht und die Korrespondenz durchgesucht und befchlagnahmt. richtung des Kaifertums der Hohenzollern ", daß man also In den Geschäftsräumen des Bürgerbundes wurde eine kom­unter Umständen bereit ist, das Geschäft mit einer andern plette Liste der pommerschen Zeitfreiwilligen mit Beschlag Familie zu machen, ist vielleicht das Interessanteste daran. belegt. In den lehten Tagen sind in den Kreisen Schivelbein und Die Herren haben sich äußerlich, demt unangenehmen Bug Bublib wiederholt einige hundert Baltikumleute eingetroffen, die der Beit folgend, zum allgemeinen, gleidyen Wahlrecht beider von Berliner Arbeitsvermittlungsbureaus verschiedenen pommer­Geschlechter durchgemausert, verlangen aber daneben eine schen Großgrundbefizern als Randarbeiter zugeteilt worden find. Auf Rügen haben die Landwirte an Stelle der aufgelöfter Sie wenden fich ferner gegen die Vorherrschaft des Zeitfreiwilligenformation einen sogen. Rügenschen Landschutz Judentums" und gegen den Fremdenzuftrom. geschaffen, um das Privateigentum der Großgrundbefizer zu schüben.

Wir brauchen aber eine aftionsfähige Internationale. Sie ist für uns eine bittere Lebens­notwendigkeit. Solarge fie nicht besteht, müssen wir eben auch hier uns mit Auskunftsmitteln behelfen. Uns auf unser gutes Recht verlassen und auf die immanente Gerechtigkeit der Weltgeschichte hoffen, wäre eine Philosophie der Ent­jagung, mit der man nicht Geschichte machen fann. Es ist eine lebensnotwendige Aufgabe unserer Partei, die Arbeiter berufsständische Vertretung.. der anderen Länder fortlaufend zu informieren. Sowohl über unsere gesetzgeberische Tätigkeit, wie über unsere Aftion im Lande, wie über die wirtschaftlichen und politischen Schwie­rigfeieten, die wir zu überwinden haben, müssen wir Klarheit verbreiten. Auch die Partei muß ihr Auswärtiges Um t" haben. Es genügt nicht, gelegentlich vorüber gehend mit ausländischen Genossen bei irgendeiner 8u­fammenkunft zu diskutieren. Das ist Sisyphusarbeit, nach der der mühsam hinaufgerollte Stein wieder in den alten Sumpf hinabfollert.

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Es ist nicht von entscheidender Bedeutung, ob eine Bartei der zweiten, der dritten oder eventuell ber vierten Inter­nationale angehört, da keine dieser sogenannten Inter­nationalen wirklich ist, was sie zu sein alle vorgeben, und weil alle irgendeinem Teile der Arbeiterbewegung berdächtig sind und von ihm in Acht und Bann getan werden. Es kann uns aber nicht gleichgültig sein, wenn wir von Teilen der internationalen Arbeiterbewegung in Acht und Bann getan werden. und zur Feindschaft der Bourgeoisie die Feindschaft des Proletariats auf uns nehmen müssen. Wir können auch nicht warten, bis von außen irgendwie und irgendwann Silfe kommt. Wir müssen uns selbst helfen. Die geschicht liche Mission, die uns zugefallen ist und die wir für die ge­famte Internationale zu vollführen haben, erfordert die ent­schlossene Tat.

Die Nationalbolschewisten. Bartram wird als zwanzigjährigr Mirrkopf geschildert. Sablert als rabifaler Unabhängiger, der seinen Schöneberger Genossen zu radital war und darum nach Lichtenberg verzog, und Ing. Maher als Edelfommunist" von der Richtung des Kap­siften auer, ben bie U.S.P. ausgeschlossen hat.

Im übrigen wird eine alle Volfsgenossen umfassende brüderliche Gesinnung" gepredigt. Dabei kann in der deutsch­nationalen Bresse gar nicht genug von Deutschen auf Deutsche geschossen werden.

Sonst ist der Wahlaufruf eine Sammlung der alten Redensarten. Es ist nicht viel darüber zu sagen, weil diese Gesellschaft nicht nach ihren Worten sondern nach ihren Taten, von der Kriegsheße bis zum Kapp- Putsch, zu be­urteilen ist. Die Wahlen werden zeigen, wie groß die Zahl der Unheilbaren ist, die diesen engstirnigen Volksverderbern noch nachlaufen.

Wahlaufruf der Kommunisten.

Die Partei, die ein Jahr lang das wählen als einen gegenrevo­Die K. P. D. tritt mit einem Aufruf in den Wahlkampf ein. utionären Aft bezeichnet hat, verheißt jetzt den Wählern den Himmel auf Erden für die Abgabe eines kommunistischen Stimm­settels.

Der Tenor des Aufrufs ist die übliche fommunistische Logit: Wir stehen, sagt der Aufruf wiederholt, am Rand des Abgrundes, und darum fönnen wir uns nur retten, indem wir mit und darum fönnen wir uns nur retten, beiden Füßen in ihn hineinspringen.

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Der Organisator der Greifswalder Studentenputschtruppe, Major von Hammerstein, ist unter Beförderung zum Oberst­leutnant auf einen führenden Posten im Reichswehrkreis­kommando II berufen worden. Oberstleutnant von Hammer­ftein war der Führer der Greifswalder Butschisten, die sich in den Kapptagen geschloffen auf die Seite der Kapp- Lüttwiser stellten. Diese Tatsache muß dem Reichswehrminister nicht bekannt gewesen. Jezt ist sie's!

fein und nur Dauerfreiwillige für die Reichswehrbrigade III ge­

Das geschlossene Werbebureau am 800 foll ganz in Ordnung worben haben. Wir sagen dazu bloß, daß diese Brigade ihren Sitz in Potsdam hat.

Von den Brutstätten der Reaktion. Kapp- Universitäten.

Mit der Greifswalder Universität wetteifert die Königs. berger im Ruhme reaktionärer Heldentaten. In Königsberg hat der Studentenausschuß beschlossen, daß am 14. März- zur Feier des Verrats und Verfassungsbruchseine schwarz- weiß- rote Fahne feierlichst gebißt werden sollte, und die überwiegende Mehrheit der Studentenschaft wie auch der Professoren hat diese Demonstration gegen ben Rechtsstaat begeistert mitgemacht. In der darauffolgenden Woche hat der Studentenausschuß die Universität gewaltsam stiII. Formationen der Putschisten hineinzuzwingen. Auch der Neftor

Reichswehrministerium und Kapp- Putsch. gelegt, um so die Studenten sämtlich in die militärischen

Oberst v. Kreft.

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Auf Grund eines Schriftftüdes haben wir jüngst die Eignung der Universität hat die schwarz- weiß- rote Fahne hissen lassen, und des Obersten Frhrn. Kreß v. Kressenstein zum Vorsitzenden der die meisten medizinischen Institute sind diesem Beispiele gefolgt, Untersuchungskommission über die Märzvorgänge bezweife It. wie ichon zuvor am 27. Januar eine ganze Anzahl von Dozenten Durch Einsicht in das einschlägige Aftenmaterial haben wir uns die Vorlesungen haben ausfallen lassen oder den Tag dazu be­davon überzeugt, daß der Fall anders liegt, als wir annehmen zu nugten, ihrem ganzen Haß gegen die Republik Ausdruck zu geben. Hauptmann v. Biebahn ist bis zum Abschluß der Unter- müssen glaubten. Die Offiziere, Beamten und Angestellten des Nur die juristische Fakultät hat sich bisher von diesem monarchi fushung vom Dienst enthoben. Der mitbeteiligte Hauptmann Reichswehrministeriums hatten danach Kapp und Lüttwig von stisch- reaktionären Treiben ferngehalten. Und siehe da v. Bohnstedt, der im Auftrag des Generals b. Olbers. bornherein erklärt, daß fie treu hinter der alten Re- Rettor ist jezt vom Kultusministerium zum Kurator der Univer hausen an der Eibung teilnahm, hat ben Dienft wieder an- gierung ständen. Sie könnten sich der Fortführung der un fität Königsberg ausgewählt worden! Natürlich sieht das die getreten. Die politische Leitung des Reichswehrministeriums soll bedingt notwendigen Geschäfte wie Behandlung und ganze Butichgarde der Königsberger Universität als sichere Gewähr endlich in die Hände des Minister und der zuständigen Abteilung Verpflegung der reichstreuen Truppen und der Arbeiten für der Straflosigkeit ihres Treibens an. übergehen. Bezeichnend, daß sie bisher anderswo lag! die Entente tommission( die darauf bestand, daß auch Wolff meldet: Der Kultusminister hat gegen den Direktor des während des Putsches feine Unterbrechung einträte) nur bereit er- ftaatlichen Realgymnasiums in Jüterbog wegen seiner erklären, wenn man dieie ihre Grundsäge anerkenne. Diefe Ent- amtlichen Haltung während des Kapp- Butsches die sofortige Amis­schlüsse waren Kapp und Lüttwig vorgetragen. Beide erklärten sich enthebung verfügt und das Disziplinarverfahren gegen ihn damit einverstanden. Darauf bezieht sich der Bassus in dem eröffnen lassen. Schreiben, das uns zu Zweifeln Anlaß gab:

Die Untersuchung der Märzvorgänge.

Um die Untersuchung der Märzvorgänge beim Heer durchzu führen, sind unter Aussicht des Unterstaatssekretärs Genoffen Stod et Dezernate eingerichtet, an deren Spike je ein Offizier und je ein Zivildezernent stehen werden. Einstweilen ist der Abgeordnete Steintopff als Bibilbezernent eingetreten. Die anderen Stellen werden noch beseßt. Diese Dezernate bearbeiten die ganze An­gelegenheit und übergeben sie zur Begutachtung einem Ausschuß, der wahrscheinlich ein Barlamentarierausschuß sein wird. Wird ein Angehöriger des Heeres oder der Marine durch die Prüfung als schuldig befunden, so erfolgt Entlassung, Be­urlaubung usw. durch den Minister. Material und Beschwerden gegen Malitärpersonen aus Anlaß des Kapp- Butsches sind also an dieses Dezernat zu richten.

Oberschlesien .

Bon Alfred Hein .

Oberschlesien ist grell, graufam und grabbüfter auf den ersten Blick. Nicht das eichendörffische Oberschlesien , das ist ja fast Desterreich schon, sondern eben das Industriebecken, das Herz, das Oberschlesien , das jeber meint, wenn er im Reich von dem wirbelnden Südostwinkel spricht.

Beide Herren haben sie mit Dank für die Bereitwilligkeit zur Weiterarbeit entgegengenommen und sich mit den hierbei gemachten Voraussetzungen einverstanden erklärt."

Dieser Paffus fonnte allerdings falich verstanden werden, fo­lange seine Voraussetzungen nicht bekannt waren.

Herr von Kardorff, der stellvertretende Borsibende der Deutsch nationalen Fraktion in der Preußischen Landesversammlung, ist nach Meldung der T. R. " aus der Deutschnationalen Bolkspartei ausgeschieden und hat sich der Deutschen Volkspartei angeschloffen. Herr von Kardorff hat sich offenbar durch seine Ehrlichkeit, mit der er verschiedene alldeutsche Agitationslügen, wie die von der er dolchten Front", zerstört hat, in seiner Partei mißliebig gemacht.

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Universitätsstürmer. Das Münchener Boltsgericht verurteille die Mitglieder des sogenannten revolutionären Hochschulrats, vier Studenten und eine Studentin, zu hestungsstrafen von 1 Jahr 3 Monaten bis 1 Jahr 6 Monaten, weil sie die Professoren dapon­gejagt und die Universität annettiert hatten. Sämtlichen Ver­arrteilten wird eine Bewährungsfrist zugebilligt.

Die Kreuzzeitung " regt sich darüber auf, daß in der Presse­Konferenz erklärt wurde, die Regierung habe fein Jntereffe an der Verbreitung von Greuelmeldungen aus dem Ruhrgebiet . Ja, weiß denn die Kreuzzeitung " nicht, mas auf diesem Gebiet zusammen­gelogen wird? Der Krieg tönnte sie es doch gelehrt haben. Es ist burchaus forrett von der Regierung, bier mit Traugott t. Jagom zu erklären, fie sei ermangelno jeglichen persönlichen Interesses zur Sache"!

Ich erwache. Mitten in der Heimat. Der Zug fuhr in den Bahnhof meiner Baterstadt ein. Nie war mir die Heimat näher gewesen, als in diesen Stunden.

grausames Wort, das sich mit dem Namen Industriedorf" deckte.) Ist es des Mammons Fluch, der auf dem Lande ruht? Fragt Wann blüht die Stadt? Frühling ist schmal. Sommer kommt jeden einzelnen, will er nicht Liebe und Frieden? Und wie findet fümmerlich. Der Herbst ist fühl und ein wenig goldenschimmernd, ihr jeden? Jm ewigen Krieg. Das ist graufam. Es muß Hilfe das schönste in dem armen Land. Der Winter ist Kot. Wann geben. Wer aber saugt die graue Glocke auf, die das Land er­blüht die Stadt? Eine Treibhauspflanze in der Glode, mit grellen drückt? Wer vermag erlösende Gärten zwischen die düsteren Häuser, elektrischen Kugeln in den rauchgrauen Straßen' und die Menschen die sich einander jagen, auszubreiten? Wer vermag das Lied zu find alle Nachtfalter; alle sind unsicher, wenn sie zum erftemal fingen, auf dessen Märchenmacht ein alles vergessendes Lächeln ant­in helles, heiteres Band schreiten. Düfterkeit ist ihre Bestimmung. wortet.? Ich will das Land seines Namens und seiner Beitlichkeit ent- Jch finte, sinte.. Darmseliges Land. Maria geht manchmal wie Legende durch äußern und möchte seine Wirkung auf die Seele irgendwie erfpüren. Städte? Eine Stadt, ein Chaos von Häusern, Werken und dich. Maria mit dem Kinde. Sie ist dir tief zugetan. Katho Wähle ich den Augenblid, in dem die oberschlesische Heimat am Halden, ein wirbelnder Wirrwarr, der so wühlend und ineinander- lische Maiandacht ist das Hellste in Oberschlesien .. tiefften auf mich eindrang. 1916, Juni; wir wurden von schießend ist, daß jeden Augenblick riefige Explosionen nahe zu sein Aber es bleibt Legende. Verdun nach Buck geworfen. Pétains Trommelfeuer entronnen, scheinen. Man wünscht sich diese Explosion! Sie muß erlösen! Die Tat nabt nicht. hineinrennend ins Brusfilowsche. Bier Tage Frist zwischen Tod Die Heße von Maschinen und Menschen hier überragen die Das Land alltagt arm. und Tod. Darein gebettet das sonnige Deutschland . Und Sonntag gigantischen Maschinen! ist unerträglich anzuschauen. Bomben! abend wars, da die Heimat sich von dem ins Kriegsgewitter Ein Riesenmeteor, das diese Hölle zudeckt! rollenden Zug abschälte, mit weichen Hügeltetten zunächst Eichen- In gräßlicher Gemäßheit nagt der Alltag Bahn um Bahn weiter, dorffs Land eine endlose Nette, an der die Menschen mit lechzender Zunge auf Der Zug ging langfam. Die Nerben berfagten. Ich schlief ein. gehangen sind, aber nicht sterben. Ein schönes Stück altschwäbischer Schniskunft ist jetzt vom Ich träumte von den Tagen am Toten Mann, völlig in den Ich sinte. Glocken sterben im Getöse. Stillgüldene Fenster staiser- Friedrich Museum erworben worden, die große Grabenkrieg eingesponnen. Es war turz vor dem Sturm. Und werden vom grellen Schein glühenden Stahls zerfladert. Ein Solsfigur des freuztragenden Christus aus dem fleinen Orte Herlaz­nun geschah das Merkwürdige: plößlich schlug der Traum völlig tausendiöniges Tosen! Taumelndes Rauschen! Meilenlange Schlangen firchen bei Leutkirch . Die wundervolle Figur ist sehr gut erhalten. in einen anderen um. Wie wenn ein Film plöglich mit einem ganz von Kohlenhalden friechen um die dunklen Häuser. Kaum zu unter- Es handelt sich um eine der gerade in Schwaben beliebten Einzel­anderen Thema weiter ginge; unmittelbar. Die Heimat erstieg vor scheiden, speit die Beche jetzt endlos lange schwarze Menschenschlangen gestalten, die ihr Kreuz schleppen. Die Berliner Figur entstammt mir in ihrer Wesenheit im Traum. Und zwar war's, als wenn ich aus. In der Nacht konzentrieren sich die Farben in wenige Ein- Last auf der Schulter ist das Bestimmende bei der Ausbildung des Das Wuchten der schweren dem Anfang des 15. Jahrhunderts. von oben in sie einfante. So erhob sich zunächst rotglutbehauchter beiten grau verdämmernder Städte und Industriedörfer, Glutrot Rebel. Tief und zusammengepreßt wälate er dahin. Er wurde des Stahls, das trübe Gelb des verschleierten elektrischen Lichts, dünner und dünner, aber er verging nicht. Er vergeht nie ganz, das vorherrschende Schwarz: Koble toußte ich plötzlich genau. Das Band ist immer in diefe graue Glode Eine magische Gewalt bemächtigt sich bei diesem Anblicke des getan. Der Nebel aus Dualm, giftigen Gafen und gräßlichen dunklen Wortes. Magnetisch scheint es an sein alles verbüfterndes Dämpfen hatte eine frante fable Farbe. Und es war die Farbe des Herz alles anzufangen. oberschlesischen Broletarierfindes. Jch sank durch den Nebel. Sieben hundert Schlote ftaten mit speienden Schlünden in die Höhe. Ob­gleich sie starr und stumm emporragten, tommen fie mir wilder vor als brüllendste Raubtiere. Sie fraßen und fraßen sich in das Licht hinauf. Die Städte und Dörfer, rauchbeschichtet, sah man noch nicht. Die Thrannenherrschaft der fiebenhundert Effen aber war weithin sichtbar. Alles duckte. Wälder starben. Aeder verwehten. Ist bier noch Menschlichkeit? Deutschland friert, wenn Bege wichen. Städte stürzten. Menschen verkohlten. Die Schlote wir nicht sind, fingen die Werke! Deutschland friert. ragten. Wenn ein ganzes Bergwerk ausbrannte, der Schlot war nicht tot. Wenige wanften. Staum etwas splitterte von ihnen ab. Wer wird diese unerbittliche Tyrannei stürzen, wer wird den Mut haben, diefe blindwütenden Vampire zu vernichten, wie groß muß die Revolution fein, um das Land dem eichendörffischen Nur die Mütter blühen. Es gibt also auch hierzulande Hoff ähnlich zu machen? D Sehnsucht, o Wehmut! nung. Wer hilft?? Was nügt die höchste Kohlenförderung, wenn Die Städte entblättern sich. Die Werke leuchten. Es läutet weiter hier heimliche graujame Schlachten geschlagen werden müssen? noch leise empor. Noch flingt es symphonisch raunend Wann wer wandelt den ewigen Krieg des Landes mit dem Vegetieren in blüht die Stadt? Bann blüht das Industriedorf, das nie Dorf ein Leben voll Liebe? Wer bringt Härte der Arbeit mit der Milde war mit seinen abertausend Mietstofernen?( G8 gibt kein der Menschenseele in Einklang?

Die Kohle ist die Königin, der alle in Haß und Seelendarben dienen. Aber sie dienen. Sie sind ihr irgendwie zugetan. Sie tönnen nicht fliehen. Die Hände haben, wenn fie fie ergreifen. färgliche, aber trotz allem irgendwelche Sehnsucht endende Erfüllung, Die Werke saugen und speien! Menschen, Maschinen... oder nur noch Maschinen?

Ich bin auf der Erde. Ich schreite durch das armselige, Dorf". Kinder, schmal und blaß, spielen matt und stumpf. Eine ewige Bangigkeit im Geficht, denn rings hocken die Bampyre der brüllen­den Werke.

bildnerischen Motivs.

In dem Befinden Karl Hauptmanns ist nach einer Meldung aus Hirschberg eine wesentliche Besserung zu verzeichnen.

Weltanschauungsfragen behandelt Genoffe Dr. Mar Apel in jol­genden Kursen: Dienstag abends 8 Uhr, Lüßowstr. 84d: Das Weltproblem von Stant bis Einstein"; Mittwochs 8 Uhr: Rant- Abende; Charlottenburg , Grundfragen der Erkenntnistheorie"; Donnerstag, Schillerstraße 125: 7%, Uhr, Georgenstr. 30, und Einführung in die Philosophie" Freitags 7%, Uhr, 2ükomftr. 84 d.

Vorträge. Ueber die Industrialisierung Chinas und ihre Bedeutung für den wirtschaftlichen Wiederaniban Deutschlands pricht am Mittwoch, abends 7, Uhr, in der Technischen Hochschule, Char­ lottenburg ( Erweiterungsbau, Hörsaal 301), Herr M. Th. Strewe.

Bühnenchronit. Der Selige", eine neue einattige Somödie von Hermann Bahr wurde für das Kleine Schauspielhaus erworben. Mufit. In dem nächsten Konzert der Niedersächsischen Mujitvereinigung am Sonntag, den 25. April, mittags, in der Singalademie tommen Werte von Mozart , Beethoven und E. M. v. Beber zum Vortrag. Cintrittsfarten zum ermäßigten Preis( 2,10 M.) find im Gewerkschaftshaus zu haben. Donnerstag findet in der neuen Welt" ( Hafenbeide) ein großer Wagner Abend zugunsten der Bensionskasse des Blüthner- Drchesters statt. Divig.: B. Scheinpflug. Eintrittstarten à 3,30 intl. Steuer in der Buchhandlung Vorwärts.

leber die Grundgesetze des Wechsel- und Drehstroms ward unser Mitarbeiter Dr. V. Engelhardt in einem für Arbeiter, Mechaniker, Monteure usw. gedachten Vortragszyllus sprechen. Beginn: Dienstag, ben 20. April, abends 8 Uhr, Georgenftr. 30/31.