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Wenn später von Aftionen der Masse" gesprochen wird, so bleibt wiederum die Frage offen, ob diese Aktionen auf der Basis der politischen Gleichberechtigung oder auf einer andern vorgesehen sind.

Das Reichsversorgungsgeseh.

Mehr denn je brauden wir jetzt das Vertrauen des[ eine gewisse Abschwächung. Wäre gefagt, daß die Diktatur Auslandes, dieses ist die Vorbedingung für eine Revision des Proletariats auf gewaltlosem Wege erstrebt wird des Friedensvertrages. Das Mißtrauen, welches durch die Demokratie, die politische Gleichberechtigung aller, Die Renten der Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen. angesichts mancher unerfreulichen Vorgänge in Deutschland   so wäre nur noch zu fragen, ob für eine solche verfassungs­in den letzten Monaten nicht immer unbegründet war, ist mäßige Machtstellung der Arbeiterklasse noch der Ausdruck die Versorgung der Militärpersonen und ihrer Der Nationalversammlung ist der Entwurf des Gesetzes über die Hauptursache der fortwährenden Berwicklungen, die den Diktatur am Blaze ist, mit dem man gemeinhin den Begriff interbliebenen bei Dienstbeschädigung zugegangen. Dieser Tag der Nevision immer weiter verschieben. Namentlich in einer Gewalt herrschaft. verbindet. Frankreich   ist das Mißtrauen Deutschland   gegenüber so Entwurf stellt die Versorgung der Kriegsbeschädigten und Kriegs­grenzenlos, daß allein das Wort Revision" als ein hinterbliebenen zum Teil auf völlig neue Grundlagen. Zeichen des schlechten Willens und der Sintergedanken bei beschädigung fällt weg. Zur Anerkennung einer Dienstbeschädigung Der Unterschied zwischen Kriegsdienstbeschädigung und Dienst­der Erfüllung des Vertrages von Versailles   gedeutet wird. Auch hierin dürfen wir nichts unterlassen, was zur Beseiti- Für die Sozialdemokratische Partei   bestehen solche Fragen genügt die Wahrscheinlichkeit des ursächlichen Zusammen­gung oder wenigstens zur Linderung dieses Mißtrauens bei nicht. Sie vertritt ohne alle Umschweife den Grundsatz bangs der Gesundheitsstörung mit dem Militärdienst. tragen könnte. Und deshalb erkläre ich: Ich erblicke in dem der politischen Gleichberechtigung, und sie kann erfabstüde, orthopädische und andere Hilfsmittel zu, ferner haben sie Den Beschädigten steht Anspruch auf Heilbehandlung, Körper­Friedensvertrag von Versailles   eine Tatsache, die wir die Gewalt nur als ein Mittel anerkennen, die Gleichberech ersatzstücke, orthopädische und andere Hilfsmittel zu, ferner haben sie durch unsere Unterschrift feierlich anerkannt haben. Diese tigung gegen Gewalt zu verteidigen. Sie ist der Ueberzeu- Anspruch auf unentgeltliche berufliche Ausbildung Tatsache müssen wir auch offen und mutig anerkennen uns gung, daß es zunächst einmal gelingen muß, die Mehrheit des zur Wiedergewinnung oder Erhöhung der Erwerbsfähigkeit. jederzeit der Versuchung widerstehen, im Hinblick auf gewisse Boltes zu einem Bekenntnis zum Sozialismus zu bewegen, Die Grundrente beträgt bei einer Minderung der Ertverbs­darin enthaltene glatte Unmöglichkeiten eine Defla. bevor man an die viel schwerere Aufgabe, den Sozialis. fähigkeit um 20 b. S. 480 M., um 30 b. S. 720 M., um 40 v.. mationspolitik zu verfolgen, die ihren Zweck gänz- mus zu verwirklichen, herangehen kann, daß der Sozialismus 960 M., um 50 v. H. 1200 M.+120 M. Schwerbeschädigten­lich verfehlt. Wir müssen uns innerlich fest entschließen, nur durch das Volf selbst verwirklicht werden fann, aulage, um 60 b. S. 1440+ 240 m., um 70 b. S. 1680+360 m., den Vertrag, so wie er ist, zu erfüllen, und, da wo sich diesem und daß jeder Versuch, ihn dem Volte aufzuzwingen, den um 80 v.. 1920+ 480., um 90 v. 5. 2160+ 600 M., bei unserem Willen unüberwindbare Widerstände entgegen- schwersten Schaden für die Sache bringen müßte. völliger Erwerbsunfähigkeit 2400+ 720 M.. Beschädigte, die stellen, müssen wir trachten, unter Vermeidung allzu Dunfel wie zubor bleibt der Sinn des Räte zuletzt einen Beruf ausübten, der erhebliche Kenntnisse und Fertig­häufiger Protest noten durch offene Aussprache einen istem 3". Die unabhängige Parteileitung hätte die Pflicht keiten erforderte, erhalten eine Ausgleichzulage von einem Ausweg zu finden oder manchmal auch eine Linderung her- gehabt, doch etwas näher auszuführen, wie sie sich dieses Näte- Viertel bzw. der Hälfte der Gebührtiffe. Blinde erhalten beizuführen. Nur so fommen wir zum großen Ziel, das uns istem vorstellt. Spricht man vom Nätesystem, so denkt man Bollrente. zunächst an die russische   Sowjetverfassung, die uns wahr­im Interesse nicht nur Deutschlands  , sondern der ganzen haftig fein lockendes Biel ist. Die Unabhängigen wollen aber Welt vorschwebt, zu einer weitherzigen Nevision des Verhaftig Welt vorschwebt, zu einer weitherzigen Revision des Ver- die Sowjetverfassung auch nicht, sonst wären sie Kommunisten. jailler Vertrages." Unser Mitarbeiter machte hier den Reichsminister Dr. Der unabhängige Wahlaufruf zeigt feine flaren Wege und Unser Mitarbeiter machte hier den Reichsminister Dr. bar. Köster darauf aufmerksam, daß am vorigen Mittwoch im Laufe Bicle, sondern ist das Produkt einer vermittelnden Diplo­

einer sehr offenen Aussprache zwischen dem französischen   So­zialistenführer Renaudel und dem Gen. Scheidemann letzterer unter lebhafter Zustimmung Renaudeis ähnliche Ge­dankengänge entwickelt hatte, die in der Formel gipfelten: Revision durch Erfüllung". Dr. Köster meinte hierzu, so sehr er an die Zukunft der franzfiichen Sozialisten. partei glaube, so wenig fönne man auf fie als auf einen positiven Machtfaftor in der gegenwärtigen Situ ation zählen: Unser. Ziel muß aber sein, die Zustimmung zu dieser Formel Scheidemanns, die auch meine Formel ist, nicht allein von den oppofitionellen, sondern auch von den regierenden Faktoren in Frankreich   zu erlangen. Wir müssen die mißtrauischten unserer Gegner zu der Er.

matie. ve sens

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Entweder man ist Sozialdemokrat oder man ist Kommunist! Die Unabhängigen glauben in der Mitte am sichersten zu gehen- aber es gibt keine Mitte!

Für Kinder werden Kinderzulagen in Höhe von 10 v. H.

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gewährt, auch für uneheliche Kinder, wenn sie vor Anerkennung der Dienstbeschädigung erzeugt wurden. Außerdem erhalten hilf­lose Beschädigte eine Pflegezulage von 600 m. jährlich, bei dauerndem Krantenlager 900 bzw. 1200 M. Eine Abstufung der

Rente nach dem Dienstgrad des Beschädigten findet nicht mehr statt. Die Rente wird noch 3 Monate nach dem Tode an die nächsten Ver­Das Sterbegeld beträgt je nach der Ortsklasse 150-300 m. wandten weitergezahlt.

Amsterdam  , 20. April.  ( Melbung des Hollandsch Nieuwsbureau.) Amsterdam  , 20. Aprif.( Melbung des Hollandsch Nieuwsbureau.) 30 v. 5. der Vollrente, die erwerbsunfähige Witwe 50 v. H. Die Witwe des Verstorbenen erhält als Hinterbliebenenrente Der Kölner   Vertreter des" Amsterdamer Handelsblad" der Bollrente. Waisenrente erhalten sowohl eheliche wie un­berichtet über eine Unterredung mit Scheidemann in Staffel. eheliche Kinder. Sie beträgt, falls die Mutter noch lebt, 15 v. H., Nach Scheidemanns Auffassung gehört ein zusammen­arbeiten der Mehrheitssozialisten und der Unab- andernfalls 25 v. H. der Vollrente des Verstorbenen. Vater, Mutter, hängigen bei den Wahlen zu den Möglichkeiten. Beide Großvater und Großmutter des Verstorbenen haben im Fall der Gruppen haben bei der Bekämpfung der Reaktion von Eltern zusammen 30 v. S., für Vater oder Mutter allein 20 v. H. Bedürftigkeit Anspruch auf Elternrente. Sie beträgt für die rechts zu viel gemeinsame Jntereffen, um alle Sonder ber Bollrente des Verstorbenen. interessen nicht hintansehen zu können. Das bedeutet noch Parteien durch die

Zu allen Renten auf Grund des Gesetzes werden in den Orts­

Fenntnis bringen, daß wir gewillt sind, den Friedensvertras Bahlen. Die Voraussehung für diese Zusammenarbeit wäre flaffen A bis D Ortszulagen bon 10 bis 20 b. S. gewährt.

zu erfüllen. festen Absicht überzeugt sein wird, dann wird der Tag der

Revision nicht mehr fern sein".

Der Wahlaufruf der Unabhängigen.

Der Sinn des Rätesystems.

Der jetzt erschienene Wahlaufruf der Unabhängigen ent­

ändern. Scheidemann meint, daß das Zentrum Intereffe natürlich, daß die Unabhängigen ihr Leipziger   Programm banan zeigen müsse, gegen die Reaktion vorzugehen, um nicht allen Ginfluß auf die Arbeiterschaft zu verlieren. Im all­gemeinen könne angenommen werden, daß das Ergebnis der Wahlen eine gewisse Verschiebung nach links und nach rechts zur Folge haben werde.

hält neben sehr vielem, dem auch die Sozialdemokratische Das Zentrum für Entschlußfreiheit.

Partei ohne weiteres zustimmen fann, die folgende Stelle:

Durch die politische Borherrschaft der Arbeiterklasse, die Dittatur des Proletariats, ist dieses Biel allein zu er­reichen. Die arbeitenden Menschen, die Träger der Wirtschaft, die Erzeuger des gesellschaftlichen Reichtums, die Förderer der Kultur sollen auch die verantwortlichen Träger aller staatlichen und gefell. schaftlichen Gindichtungen und der politischen Gewalten sein. Das ist der Sinn des Rätesystems, durch das erst das Selbst. bestimmungsrecht und die Selbstverwaltung der arbeibenden Menschen in Betrieb, Gemeinde und Staat berwirklicht wird. Die Dittatur des Proletariats ist der politische Ausdrud für die leber­nahme der politischen Macht durch die Arbeiterklasse, ist ein Ueber gangsstadium für die Zwischenzeit vom Kapitalismus   zum Gogia­Hemus, zur Berwirklichung der sozialistischen   Gesellschaft, in der die sozialistische Demokratie zur vollen Geltung fommt.

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Aus dem Reichsausschuß des Sentrums meldet die Germania  ":

Was die Zukunft anlangt, so herricht Einmütigkeit darüber, daß die Fraktion vollständige Entschlußfreiheit befißt und daß die Teilnahme des Sentrums an einer fünftigen Koalition abhängig sein wird vom Ausfall der Wahlen und von der Möglichkeit, ein Soalitionsprogramm zustande zu bringen, welches eine gedeihliche Führung der deutschen   Politik gewährleiste.

Dasselbe gilt natürlich für die Sozialdemokratie, deren Stellung zum Zentrum besonders auch davon abhängen wird, in welcher Gestalt diese sehr verwandlungsfähige Partei aus den Wahlen hervorgehen wird.

Stoalitionen macht man nicht aus Begeisterung, sondern nur, weil es nicht anders geht. Vielleicht geht es das nächste

Auch diese Formulierung bedeutet gegenüber früheren mal anders!

Zwiegefang vor den Wahlen.

Die Alldeutschnationalen: Dentst du daran, mein treuer Bundesbruder, an jene Zeit, da wir den Kapp gesandt? Schon griff er fühnen Geistes nach dem Nuder, das Gottes Rat bestimmt für unsere Hand; schon schwang die Hoffnung ihren Rosenflügel, da kam ein Blitz und schlug das Wert zu Brei. Nun stehn wir fummervoll am Schmerzenshügel es rückt und rückt der Tag der Wahl herbei. Die deutschen   Bolts nationalliberalen: Ich denke dran, o tapf'rer Kampfgefährte, dir blitt der Säbeltnauf im Wappenschild, doch trage ich auch manche innere Werte, Besiz und Bildung bring ich, wenn es gilt, Weißt du nicht mehr, wie Alte wir und Knaben zum frischen Krieg geführt mit Sang und Klang? Wir müssen nur den Mut zum Leugnen haben, vielleicht gelingt uns noch einmal ein Gang. Beide:

Wir sind des Vaterlandes echte Hüter zurück in deine Schranken, Arbeitsmann, für dich die Pflichten und für uns die Güter euch, Bürger, rufen wir besonders an: ' Steht fest bei uns, sonst freffen Bolichewisten mit Haut und Haar euch auf zum Frühstücksbrot, stimmt sorglich und bedacht für unsere Listen, Gewinn und Reichtum winkt bei Schwarz- weiß- rot!

Schlaraff.

Senegalneger im Goethehaus! Im Pariser Populaire schreibt Georges Pioch:" Die Senegalneger haben in Frankfurt  das Geburtshaus Goethes besetzt. Bis zum heutigen Tage warte ich vergeblich, daß ein Mitglied der Partei der Intelligenz gegen diese unnüze Befebung oder vielmehr gegen die Herausforderung, die ebenso odios wie lächerlich ist, protestiert. Ich erwarte, daß sich die Partei der Intelligenz vereinigen wird, um zu fragen: Wer ist dieser Kretin, ob Hauptmann, Major, Oberst, General   oder Marschall  , der es für gut befunden hat, im Goethehaus Schwarze einzulogieren? Schwarze, die besonders hervorragend in dem Mut find, alles zu vernichten; die sich dadurch auszeichnen, daß fie Seuchen( véroles) verbreiten. Wer ist der Bösewicht, der Spaß bogel  , der Sadist à la Clemenceau ober noch besser, der Tropf ( niais), der sich bemüht hat, Frankreich   in seiner Vergangenheit, in feinem Renommee zu entehren?"

Pioch sagt, er habe gelesen, daß Napoleon I.   den fran­ zösischen   Truppen anbefohlen habe, als sie Weimar   besetzten, wo Goethe gewohnt habe, dem deutschen   Dichter die größten Ehren zu erweisen. Er erklärt, er habe eines Tages bem Goethehaus in& rant

Mart, so tritt mit der steigenden Höhe des Einkommens ein teil­Hat der Beschädigte ein Jahreseinkommen von mehr als 5000 weises Ruhen der Rente ein, bei einem Einkommen von 14 000 M. oder mehr ruht sie gänzlich. Dies gilt jedoch nicht von Schiver­beschädigtenzulage, Ausgleichs-, Orts- und Pflegezulage.

Das Gesetz enthält ein ausdrückliches Verbot an die Ara beitgeber, die Versorgungsgebührnisse zum Nachteil des Be schäftigten ganz oder teilweise auf sein Arbeitseinkommen anzu­rechnen. Gegen Arbeitgeber, die dagegen verstoßen, tönnen die Schlichtungsausschüsse angerufen werden.

Gegen den jetzt bestehenden Rechtszustand bringt das Gesetz zweifellos große Fortschritte, wenn es auch nicht sämtlichen Ansprüchen gerecht wird.

Generalstreik im Elsaß  .

Grundsäglich beschlossen.

Straßburg  , 20. April. Die Freie Presse", das sozialistische Organ bon Straßburg, veröffentlicht heute eine Notiz, in der der Präsident der lokalen Arbeiterorganisation die Sozia­listen davon unterrichtet, daß die Verhandlungen zwischen den Industriellen und Arbeitern in Lothringen   zu keinem Gr­gebnis geführt haben. Hierauf sei grundsätzlich der General­streit beschlossen worden.

furt einen Besuch abgestattet, und der Konservator habe ihm erzählt,| Amerikaner hatte vor dem Kriege 10 000 Dollar geerbt und mit dem es jei jüngst ein Franzose in Begleitung von Randeleuten dagewesen, und habe im Streise seiner Freunde das Wort ergriffen, um inbrünstig in einer ebenso Inrischen wie tnappen Sprache zu ihnen zu sprechen von Goethes Leben  , seinem Wert, seinem Beispiel und seiner Unsterblichkeit, und der gelehrte Beamte, der ihm das berichtete, habe hinzugefügt: Niemals habe ich so innig von unserem lieben Goethe sprechen höre 1. Und Bioch fügt hinzu: Ihr habt herausgefunden, daß der Franzose, der so würdig das Haus des Olympiers offupierte, Jaurès   war. Unsere militärischen Chefs haben, wie ihr euch denten könnt, viel mehr Genie, ein Genie ganz anderer Art und damit auch ein anderes Verfahren, um Frankreich   und seine Victoire beliebt zu machen." Schließlich sagt Pioch, er wolle die Militärs noch auf etwas aufmerksam machen, darauf, daß Schopenhauer   in Frank furt gewohnt habe. Vor allem aber auch in Bonn   auf das Haus, in dem Beethoven   geboren wurde. Auch hier werde eine Nouba, d. h. ein Detachement Senegalneger, selbst den wider spenstigsten Alldeutschen zeigen, daß Frankreichs   Sieg ohne Grenzen sei.

Das wird am Ende noch Bioch erfahren müssen. Denn in dem Frankreich   Millerands regiert nicht der Geist von Bioch aber der von Foch  !

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Die schönsten französischen   Gedichte gegen den Strieg, die wäh­rend des Krieges geschrieben wurden, werden jetzt zum Buch ver­eint erscheinen( im Sablier" in Genf  ) und Romain Rolland  hat ihnen ein Geleitwort gegeben, das die Dichter des Buchs wie eine Berkörperung der Schicksalsschwere und aller feelischen, Em­pörungen, jener Blutjahre, die Rolland Jahre der Senechtschaft" nennt, vorüberziehen läßt. Die Worte des großen Werbers edelsten Menschentums münden aus in einen Nuf nach Deutschland   hinüber: " In diesen fünf Jahren war ich bemüht, die Franzosen mit jenen hingebungsvollen Seelen bekanntzumachen, die bei ihren deutschen   Feinden sich gegen den Krieg erhoben. Heute wende ich mich zu den Deutschen   und fordere fie auf, die zu hören, die bei uns die gleichen Zeiden getragen und sie durch gleiche Soffnung überwanden. Wie auf den Abendmahlsbildern der alten Re­naissancemeister die Apostel am selben Tisch fiben, aber jeder träumt vor sich hin und sieht nicht den anderen, jo haben durch fünf Jahre Frankreich   und Deutschland   Seite an Seite das gleiche Brot brüderlichen Leidens gegessen und haben es nicht gewußt. mögen sie es doch heute endlich wissen! Es gibt keine Grenzen für das Leiden. Es gibt auch keine für die Liebe...

So soll auch dies Buch sich der Arbeit Rollands für die Ver­

föhnung von Deutschland   und Frankreich  , für die menschliche Ein­beit einfügen. Notwendigste Arbeit, schwerste Arbeit. Die Gegen immer noch fatanisch- grelle Töne. Aber Rolland   mahnt: Brüder wart aber musiziert zu dem Liebesruf des Tolstoi Frankreichs  aller Länder, und vor allem, ihr Dichter, die ihr das Licht eurer Nationen seid oder sein sollt, eint eure Hände! Wir find alle aus einem Vaterland." Wir ehren sein unermüdliches Werk.

Geld umsonst! Ju Daily Expreß" wird folgende Geschichte er­zählt, die ein gutes Stück Gegenpartsspiegel darstellt. Ein junger

Gelde eine Reise nach England, Frankreich  , Spanien  , Italien   und Deutschland   gemacht und dort je 400 Pfund Sterling, 10 000 Fran­fen, 5000 Pejetas, 7000 Lire und 12 000 Mart ausgegeben, worauf ihm noch 500 Dollar übrig blieben. Nach dem Krieg erbt er wiederum 10 000 Dollar und entschließt sich zu einer nochmaligen Reise nach obigen Ländern. Er berechnet den Währungsunterschied und verteilt sein Geld nun wie folgt: England 633 Pfund Sterling, Frankreich  36 000 Franken, Spanien   3800 Pesetas, Italien   27 000 Lire, Deutsch land 185 500 Mark. Er geht zum Wechsler und verschafft sich die verschiedenen Geldforten gemäß obigem Verzeichnisse und beschließt, in Deutschland   zu bleiben, bis die Währung wieder normal ist. So tritt er seine Reise an und findet, daß, obschon die Preise überall wird sein Geld knapp, und er fürzt daher seine Reise dort ab. In hoch sind, er mit seinem Geldvorrat gut auskommt. Nur in Spanien  Deutschland   läßt er sich mit 185 500 Mart nieder und wartet mun bort, bis die Währung wieder normal ist. Dieses Ereignis tritt nach Verlauf eines Jahres ein, und nachdem er 85 500 Mart ausgegeben hat. Mit 100 000 Mart in der Tasche geht er zum Geldwechsler und erhält 20 000 Dollar ausgezahlt, also das Doppelte der Summe, mit feinen Pfennig gekostet. der er seine Reise antrat; und außerdem hat ihn sein langer Urlaub

Mathematische Borkurse sind für die Studierenden eingerichtet worden, die erst jetzt aus der Gefangenschaft zurückgekehrt sind und die jetzt im Sommerhalbjahr das Studium an der Technischen Hochschule zu Charlottenburg   beginnen wollen. Die wesentlichen Teile des Primanerpenfums sollen wiederholt und geübt werden. Diese Kurse beginnen schon in der nächsten Woche und laufen bis Anfang Juli. Auskunft bei der Auskunftsstelle der Technischen Hochschule  ( Zimmer 157) sowie am schwarzen Brett( Abteilung für Allgemeine Wissenschaften).

Theater. Der Shaw Strindberg Abend des Theaters in der Königgräßer Straße ist auf den 27. April feftgesetzt worden.

Volksbühnen- Konzert. Im 15. und letzten Konzert des Verbandes der Freien Volksbühnen, das am 2. Mai, mittags 12 Uhr, im Theater am Bülowplas stattfindet, wird Conrad Ansorge   Berke von Lifat, ( einschl. Kleiderablane) bei Breitkopf u. Härtel, Potsdamer Str. 21, in den Schubert, Beethoven   und Chopin   zum Vortrag bringen. Karten zu 1,50. Warenväusern von Tiez, Bolfsbühnenbuchhandlung, Köpenicker Str  . 68, und in der Geschäftsstelle Linienstr. 227.

Beriammlung des Bundes für deutsche Schrift zu Berlin  - Stegliz und des Der Umftarz der Rechtschreibung wird am 27. April in einer Berliner   Korrektorenvereins im Zentralinftitut für Erziehung und Unterricht bekämpft werden. Für lektgenannten Verein spricht Korrektor Fülle.

Die Einstein- Theorie wird heute abend von 5 Uhr ab in der Iten Urania, Invalidenstr. 57-63, in popular wissenschaftlichem Vortrage aus

Anlaß der Liebhaber Aſtronomen Generalversammlung besprochen. Im Lebrervereinsbaus wird abends der Erfinder Gans windt seine Ein­wände gegen die Theorie darlegen.

Berliner Sezession   statt. Gedichte aus dem Buch der Zeit und Dafnis Der fünfte Arno- Holz Abend findet heute abend 7%, Uhr in der Lieder" werden vorgetragen, teils in Bertonungen von Georg Stolzenberg.

Der Erfinder der Napsschen Quecksilberlampe, Prof. Auguft Raps, ein Schüler Helmholz', und Leiter des Werner Werkes bel Siemens u. Halste, ist 56 Jahre alt, gestorben. Er hat Berdienste um die Schwachstromtechnik.