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Erreicht werden kann es nur durch die Einigkeit der Baltikumer. In einer Versammlung ehemaliger Baltikum  Arbeiterklasse und durch die Energie ihres Strebens, tämpfer wurde eine Entschließung angenommen, in der laut sozialistische Erkenntnis in jene Röpfe zu tragen, die noch in Abend" die Baltikumer es ablehnen ,,, ausschließlich für die um bürgerlichen Vorstellungen befangen sind. Die Reichskonferenz ihren Besit zitternde Bourgeoisie zu kämpfen und wird sich ihrer Aufgabe bewußt sein, die Einigkeit der Ar- ihre Waffen gegen meite Teile des werftätigen Voltes zu wen­beiterklasse zu fördern und den Keil der proletarischen Kampf- den". Es wurden dann folgende Punkte aufgestellt: reihen in die Reihen der bürgerlichen Parteien weit hinein- 1. Bernichtung des ausbeuterischen Kapitalismus, 1t treiben. Nur wenn uns dies gelingt, haben wir den 2. berufsständische Vertretungen nach Art des Rätesystems, Sicg! 3. Waffenbündnis mit Rußland  ,

Wiemers Strategie.

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4. planmäßige militärische Organisation der zum Waffen­dienste geeigneten Teile des werftätigen Volfes unter fachkundi­gen Führern, deren Verantwortlichkeit gesetzlich festgelegt und geschützt ist,

5. für die Uebergangszeit Diktatur eines Mannes. Wir halten Punkt 1 bis 4 allerdings nur für einen Köder, um für Punkt 5, die Diktatur eines Mannes, Stimmung zu machen. Dabei würde es dann wohl bleiben.

stehen, die Blumen auf dem Kornfeld. In größerer Anzahl wirken sie aber als ein lästiges Unkraut!" Dazu flatschte be­zeichnenderweise die Versammlung stürmischen Beifall.

Wieder nichts!

Der Lokal- Anzeiger" hatte gemeldet von unterrichteter Seite" natürlich daß ein Verfahren gegen den Admiral b. Trotha vor dem Reichsmilitärgericht seine vollkommene Un­ichuld am Kapp- Putsch   ergeben hat, daß daraufhin das Verfahren genen Trotha niedergeschlagen und seine Entlassung aus der Schuß-. haft verfügt worden sei. Die" Post" fügte dem hinzu, daß der fozialistische Verleumdungsfeldzug gegen Admiral v. Trotha nunmehr aufgedeckt" sei.

Herr Wiemer, der neugebackene Deutsche Volksparteiler", notifiziert der Deffentlichkeit seinen Uebertritt quasi offiziell, dem er für den schwerindustriellen Lofal- Anzeiger" einen 12 Stunden darauf muß der Lokal- Anzeiger" von noch citartikel schreibt. Der Artifel ähnelt zum Verzweifeln Otto unterrichteterer Seite! mitteilen, daß vor dem Reichsmilitärs siemerschen Etatsreden tönende Schelle und klingendes Aber dieser Militärdiktatur arbeitet ja ein Teil der gericht überhaupt kein Verfahren gegen den Admiral v. Trotha lech. Ueber die sachlichen Gründe des Wiemerschen Ueber- Kommunisten, die K.A.P.D. unter Wolffheim und Lauffen  - wegen seiner Teilnahme am Kapp- Butsch und ebenso ein Ver­itts bekommt man nur allgemeine Redensarten berg munter in die Hände. In ihrem schon von uns zitierten Mai- fahren betreffend Schuzhaft stattgefunden habe!- Mit der Auf­hören. Am meisten persönliche Aufrichtigkeit steckt wohl aufruf wird für den neuen revolutionären Krieg Pro- deckung des sozialistischen Verleumdungsfeldzuges" war es einmal der beweglichen Klage, in der Demokratischen Partei feien paganda gemacht und die grundsätzliche Einstellung des Prole- wieder nichts. bewährte Führer", mitunter auf bols chetariats für diesen kommenden Krieg" gefordert. In einem früheren wistische Manier", beseitigt worden. Herr Wiemer, der

zeichnen.

das

eaktionäre Lehrling, hat schon trefflich das deutſchnationale Aufruf haben ja Lauffenberg und Wolffheim für diesen kommen­dezept gelernt, was ihm nicht paßt, als bolschewistisch zu be- der Bourgeoisie verlangt. Sie rühmten sich unlängst in einem den Krieg auch schon den revolutionären Burgfrieden" mit Die einzige sachliche Frage, die Wiemer behandelt, ist Schreiben an uns, in Militärfreisen für ihre Idee Propaganda Zusammengehen mit der Sozialdemo- gemacht zu haben, vielleicht ist das sonderbare Produkt der Balti fumer ihr geistiges Werk. Allerdings spielt die K.A.P.D. da­fratie. Doch auch hier bleibt Herr Wiemer in vieldeutigen bei die Rolle der betrogenen Betrüger, denn so edensarten stecken. Er will nicht im Anhängewagen" hinter begierig die Militaristen nach der Losung vom neuen Krieg der Sozialdemokratie einhermarschieren, sondern er meint: greifen, so wenig werden sie sich auf das übrige Zubehör ernsthaft einlassen. Im günstigsten Falle verbindet sich hier eine politische unreife mit der anderen, jede in der Hoffnung, im Endkampfe den anderen Teil übers Chr zu hauen. Bündnis zwischen Baltikumern und Kommunisten die Weltgeschichte erweist sich wieder einm als der größte fatirische Meister.

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Rollenverteilung im Reichsernährungs­ministerium.

Zu dieser Notiz in Nr. 192 vom 15. April 1920 teilt uns in Bertretung des Ministers Dr. Huber mit, daß die dort erwähnten beiden Beamten, Geh. Regierungsrat Dr. Augustin und Re­gierungsrat Dr. Moritz ihm dienstlich erklärt hätten, daß sie an dem Kapp- Unternehmen in keiner Weise beteiligt gewesen seien. Beide hätten gleichzeitig gebeten, gegen sie eine Disziplinar­untersuchung einzuleiten und Anzeige beim Oberreichsanwalt zu erstatten. Es sei zunächst dem Oberreichsanwalt Mitteilung gemacht zur Einleitung eines Verfahrens gegen die Genannten, und je nach dem Ergebnis der Untersuchung würde das Disziplinarverfahren gegen beide angeordnet werden. Wir müssen dazu bemerken, daß dienstliche Erklärungen der Angeschuldigten nach den bisherigen Erfahrungen in unseren Augen Auf den Ausgang des Verfahrens vollkommen wertlos sind. sind wir gespannt.

Revision im Prozeß Hiller. Der Prozeß gegen den Oberleut­nant Hiller, der kürzlich in der Berufungsverhandlung vom Ober­friegsgericht wegen der tödlichen Mißhandlungen des Kriegs­freiwilligen Helmhale zu zwei Jauren Gefängnis und Dienstentlassung verurteilt worden ist, wird auch noch die dritte und legte Instanz beschäftigen, da Hiller Revision an das Reihsmilitärgericht einlegt. Erzberger Reichstagskandidat. Die Konferenz der Bezirksleiter des Zentrums in Württemberg   hat am Montag mit 30 gegen 1

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Mit einer die Staatsnotwendigkeiten anerkennenden Sozial­Mit einer die Staatsnotwendigkeiten anerkennenden Sozial demokratie will das liberale Bürgertum zusammenarbeiten, icht als Schleppenträger, sondern als gleichberech tigtes Glied der Staats- und Wirtschaftsordnung, im Geiste ozialer Versöhnung, aber mit dem vollbegründeten Anspruch, daß auch seine Lebensmöglichkeiten gefügt werden. Das sind, mit Verlaub, alles Rebensarten und Otto Die K. P. D. bersendet eine Erklärung, worin sie die Angriffe Wiemersche Gemeinpläge. Herr Wiemer sollte einmal ton- Wolfsheims und Lauffenbergs zurückweist, die den K.- P.- D.- Führer fret sagen, wie er sich das Zusammenwirten der Koalitions- Paul Levi   als englischen Agenten bezeichnet. Die K. P. D. lehnt parteien in den gegebenen Fällen anders vorstellt, es ab, bürgerliche Gerichte anzurufen, sie fordert Wolffheim, nts es gewesen ist. Darüber enthält sein Artikel auch nicht aufenberg auf, binnen acht Tagen ihre Anschuldigung öffentlich zu beweisen. eine Zeile. Wenn er behauptet, daß die Deutschdemo­fraten sich der Führung der Sozialdemokratie völlig unter­Die Frau als Unkraut". scordnet" hätten, so fönnten wir aus eigener bitterer Er­ahrung in hundert Fällen leicht das Gegenteil beweisen. Geheuchelte Frauenfreundlichkeit der Deutschnationalen. Gerade jetzt vor den Wahlen haben wir alle Ursache, darauf Getreu ihrem Programm der Lüge, erlassen jetzt die hinzuweisen, daß ein gut Teil unserer sozialpolitischen Pläne Deutschnationalen auch einen Wahlaufruf an die Frauen, in an dem Widerstand der Demokraten gescheitert ist, dem sie sich die weitestgehenden Frauenforderungen zu eigen daß sie namentlich daran schuld sind, wenn die Soziali- machen. Die Frauen sollen vergessen, daß es die jetzigen Stimme die Aufstellung Erzbergers als Reichstagsfandidat fierung noch nicht weiter fortgeschritten ist. Aber was in Deutschnationalen waren, die bis zum Tage der Revolution beschlossen. Wie uns aus Frankfurt   a. M. gedragtet wird, ist in unseren Augen ein schwerer Vorwurf ist, das müßte in Herrn unter dem Schlachtruf Die Frau gehört ins Haus" auch Zürich   eine Aftiengesellschaft Allgemeine Breffenac Biemers Augen doch ein großes Verdienst sein. Wir erinnern gegen die allerbescheidensten Frauenfor de titen" gegründet worden. Das Aktienkapital beträgt 500 000 weiter an das unglaublich engherzige Verhalten der Demo- rungen gestimmt haben, daß es die Deutschnationalen Franken. Einziges Mitglied des Verwaltungsrates ist Dr. Georg fraten in der Maifeier Frage und können nur unsere waren, die der Frau jede Teilnahme am öffentlichen Leben Erzbergers. Man nimmt an, daß Erzberger   hinter dieser Gründung. Steinmarder. Rechtsanwalt in Zürich  , der Generalvertreter Jeluftigung dazu aussprechen, daß Herr Wiemer die Partei unter Hohn- und Spottworten auf die angebliche steht. ust in dem Augenblick verläßt, wo sie nach kurzem geistigen weibliche Minderwertigkeit versagten. Die Frau soll zu Das monarchische Privileg, keine Zölle zu zahlen. hat die ufschwung gerade auf den Standpunkt des alten Wiemer- Hause bleiben und Strümpfe stopfen", das war noch vor zwei Rheinlandskommission sich und allen Angehörigen der Beiazungs­reisinns zurückgejunten war. Jahren ein beliebter Ausspruch derselben Leute, die sich jetzt armee bewilligt. Deutschland   aber, dem die Einnahmen entzogen bor Frauenfreundlichkeit kaum laffen fönnen, nach dem werden, soll zahlen, zahlen, zahlen. nämlich die Frauen gegen ihren Willen durch die Sozial- Der tapfere Landgerichtspräsident. Am Tage des Kapp- Puisches demokratie das Stimmrecht erlangt hatten und damit ein ließ der Landgerichtspräsident Karnaz in Königsberg   auf dem entscheidender Faktor des öffentlichen Lebens geworden sind. Landgericht die schwarzweißrote Flagge hissen. Als jegt daraufbin Daß die frauenfeindliche Gesinnung der Reaktionäre hinter eine Untersuchung gegen ihn eingeleitet wurde, fuchte Herr Karnaz der Maske demagogischer Wahlaufrufe nach wie vor fort- die Schuld auf den Kastellan abzuwälzen, der jedoch nur auf besteht, zeigte ein Ausspruch des deutschnationalen Wort- Befehl des Präsidenten gehandelt hatte. Nachdem diese Ausrede führers und Schriftleiters der Deutschen Zeitung" Abel aus fehlgeschlagen ist, beruft sich der tapfere Landgerichtspräsident auf feine Unantastbarkeit als Richter. Dabei kann jedes Berlin   in einer Versammlung der Deutschnationalen Partei Rind erkennen, daß hier feine richterliche, sondern eine rein ver­in Halle. Ihm entschlüpfte, als er über die politische Stellung waltungstechnische Maßnahme vorliegt. Dieie Helden­der Frauen sprach, folgendes beachtenswerte Geständnis: haftigkeit ist man bei den Deutschnationalen nun nachgerade ge Die politischen Frauen sind, wenn sie vereinzelt wohnt, wenn sie für ihre Taten einstehen sollen.

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Militärischer Nationalbolschewismus. Wie sehr sich die nationalistischen und bolichemist i schen Grireme berühren, dafür sind die Putschtruppen ein schlagender Beweis. Vor wenigen Tagen fonnte man in einem Mittagsblatt die Erklärung des Kapitän Ehrhardt lesen, daß feine Leute zum Bolschewismus übergehen würden, wenn die Regierung nicht für ihre Ansiedelung sorgte. Für diese Schüßer gegen den Bolschewismus" eine ganz achtbare Leistung! luf ähnlichen Spuren wandelt jetzt anscheinend ein Teil der

Baltikumer und K. A. P. D.  

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Aber... wenn demjenigen oder derjenigen, der oder die am[ fümmerlich lebenden Handwerksmeister, gelang es nicht, sich Zu­

Was habt ihr aus der Welt gemacht? meisten entwidelt ist als Mensch, es nicht gelingt, den Einfluß zu

Von Multatuli  .

gewinnen, der ihm oder ihr zukommt?

Dann zweifle ich an der vorgeschrittenen Entwicklung und rate ihm oder ihr ernsthaft an, sich weiter zu entwickeln.

trauen zu verschaffen. Als sich Müller, nachdem Zeppelin 1908

die Lenkbarkeit des Luftschiffs bewiesen, wieder an die Deffent­lichkeit wandte, war die Sache entschieden und der arme Teufel von Erfinder erst recht erledigt. Ein Krösus   in Mannheim  , dem damals die Sache vorgetragen wurde, meinte Was wollen Sie noch? Wir haben ja schon das lenkbare Luftschiff!"

Müller beschäftigte sich dann mit dem Flugzeug und stellte das Modell eines sturzfreien Apparates her. Auch damit ging es ihm wie mit dem Luftschiff. Seinem Leben leuchtete fein Stern. Und doch blieb er ein immer rühriger Kopf. In den 70er Jahren hat er einmal ein Schachspiel für drei Personen erfunden, das anfangs viel Aufmerksamkeit erregte und dann doch vergessen wurde. Am 12. April erlag er im Versorgungsheim Lainz in Wien   einem Herzschlage. Sein Leben, an bitteren Enttäuschun­gen reich, soll bis in die letzten Stunden voll unausrottbarer Hoffnungen gewesen sein.

Was habt ihr aus der Welt gemacht, Christen? Ich wende das Auge ab von der betrübenden Menschheitsgeschichte... die ihr obendrein noch verfälscht und umgepfuscht habt: ad majorem dei Offiziere", ein Schattenspiel in acht Bildern von Hans gloriam. Ich wende das Auge ab von der Geschichte, um es zu Wesemann, wurde im Rosetheater aufgeführt. Die Ten­richten auf etwas, was ihr nicht verdrehen, verkirchenvätern könnt, denz dieser durchaus losen Aufeinanderfolge von Bildszenen ist, auf eure Familien, auf eure Frauen, auf eure Töchter. Was habt daß ein großer Teil der Offiziere am schließlich endgültigen 3u­sammenbruch des Heeres selbst die Schuld trägt. Wesemann stellt ihr daraus gemacht? Was habt ihr aus der Frau gemacht? Um euch zu behaupten auf einem durch das Recht des Stärkeren den Offizier dar, wie er unter dem Einfluß seiner Moral, die keine ist, gedankenlos mit dem Soldaten als einem empfindungslosen eroberten Standpunkt, macht ihr tagtäglich eure Frauen zu Haus- Ding hantiert, ihn ins Feuer jagt, verkommen läßt und bei alle­haliswerkzeugen oder Schlimmerem, und eure Töchter zu Javanen. dem sein eigenes Wohlergehen nicht vergißt. Er läßt, was wich Ich erkenne, daß ihr eure Frauen noch schlechter behandelt, als eure tiger ist, einen Blick in die langsam fortschreitende moralische Ber­Bibel vorschreibt, und das nicht alles, was uns in bezug auf den rüttung des Offizierkorps werfen. Hin und wieder ein sym­gefunkenen Zustand der Frau zur Kritik herausfordert, auf Rechnung pathischer Zug, ein Besinnen und Aufrütteln, das aber im Drange nosaischer oder apoftolischer Vorschriften zu sezen ist. Nirgends des Verfalls im Sande verläuft. Nur im Schlußbild zeichnet er leie ich: Lafi' deine Frau dumm bleiben" oder: Sorge, daß deine den Offizier, der die Last der Verantwortung nicht mehr länger Töchter fein Begehr schöpfen aus Wissenschaft". Aber es steht doch: tragen tann, der sich hochwirft gegen den verbrecherischen Wahnsinn, " Ihr Frauen seid untertan euren Männern!" Und diese Unter der noch im Angesicht des Zusamenbruchs immer neue Massen dem tänigkeit einmal angenommen, folgt der Rest von selbst. So lange Tod in die Arme wirft. Höhepunkte dieser Auffassung der Kriegs­wirklichkeit sind Das Kriegsgericht" und die Szenen in Südamerika   die Sklaverei besteht, solange werden auch natürlicher Stabe". Künstlerisch wertvoller die Szenen Der Tote" und" Im in der Technischen Hochschule zu Charlottenburg   ins Leben ge­weise die Sklavenhalter ihren Sklaven das Lesen verbieten. Die Borschrift der Untertänigfeit rechtfertigt augleich die allein möglichen Mittel, durch die sie erhalten werden fann.

" Beim

Unterstand". Hier flingen Töne an, die von stärkstem Eindruck sind. Das Rosetheater hatte unter der Spielleitung Willi Stephans mit seinen bescheidenen Mitteln das Beste sehr ge­schickt herausgeholt. Die Szene Im Café Anglais" war eine an dieser Stätte ungewöhnlich gute Leistung. Neben Willi Stephan in der Rolle eines Generalleutnants wären friz Staubte zu nennen und Willi Walded als betrunkener Zahlmeister in einer Nebenrolle. Die übrigen Darsteller leisteten ebenfalls Gutes. Das Publikum spendete zum Schluß starken Beifall.

Das stebt ja da, daß die Frauen untertänig fein müssen. Bis wie weit? Wo ist die Grenze? Das steht nicht da, es wird nicht gesprochen von Grenze. Der Apostel überläßt das der Diskretion der Herren. Und wäre dem auch nicht so, befieh sie dir einmal gut, diese Herren der Schöpfung. Geh ihnen nach in der Diskretion. ihrem nichtigen Streben, in ihrer Beschränktheit, in Das Schicksal eines Erfinders. Zu den tragischen Erscheinun­ihrer Unfunde, ihrer Feigheit.. und frage dich dann, ob es gegen des Lebens gehört der Erfinder, der vergeblich für seine Ideen bührend und gerecht ist, daß die andere Hälfte der Menschheit so tämpft. 3u schwerem Leib ist heute verdammt, wer nicht das mir nichts, dir nichts diefer Hälfte untertan sein muß?

R.

Werden die Umwälzungen unserer Zeit in der Stellung der Gesellschaft zu den Erfindern einer Entwicklung Bahn geben, die der Nüßlichkeit des Schaffens solcher Naturen entspricht. Hier liegen Pflichten, die noch von keinem Verantwortungszwang ge regelt sind. industrie wichtige Körperschaft dieses Namens wurde am Freitag rufen. Die Gesellschaft will die führenden Ingenieure des deut­ schen   Rinoapparatebaues sowie die leitenden Filmtechniker zu gegenseitiger fachlicher wie wirtschaftlicher Förderung und Unter­stüßung verbinden, dieses Gebiet der Technik in engite Beziehung zu den besten Vertretern der deutschen   Wissenschaft ſehen, um hierdurch die Methoden und die Erzeugnisse der deutschen   Kino­technik, z. B. des Apparatebaues, in neue Bahnen zu lenfen und um diese dem Auslande, besonders Amerika   gegenüber, gleichwertig zu machen. Die allmonatlichen Sibungen der Gesellschaft finden im Hörsaal des photochemischen Laboratoriums der Technischen Hochschule zu Charlottenburg   statt. Organ der Gesellschaft soll die Zeitschrift Die Kinotechnik" sein.

Deutsche   Kinotechnische Gesellschaft. Gine für die deutsche Kino­

Gegen die Luftbarkeitssteuer wird im Intereffe der Berliner  Bühnen am 9. Mai, vormittags 10%, Uhr, im Metropoltbeater eine Bersammlung der an den Bühnen wirtschaftlich interessierten Organisationen protestieren.

Theater. Im Leffing Theater übernimmt Rofa Bertens vom 6. Mai ab die von ihr zuerst gespielte Rolle der Frau Warren in Shaws Frau Barrens Gewerbe".

Rapital befibt, feine Bläne selbst auszuführen oder nicht imstande ist, deren wirtschaftliche Müzlichkeit sofort augenfällig nachzuwei­Die Forderung der Männer in diesem Punkte zeigt schon, daß sen. Welcher Dornenweg war dem Gedanken der lenkbaren Luft­diese Forderung unbegründet ist. Um Herr zu sein auf dem Ge- schiffe beschieden. Einer seiner unglücklichen Vorfämpfer, Max biete des Sittlichen, müßte man mit Verständnis für Gerechtigkeit Müller, ist in diesen Tagen, 78 Jahre alt, gestorben. Er war beginnen, und es ist ungerecht, die Frau als solche unter den Mann ein armer Schneidergeselle, der sich schon in den 70er Jahren des zu stellen. Denkt Euch nur: Cornelia, Sappho  , Charlotte Corday  , vorigen Jahrhunderts mit dem lentbaren Luftschiff beschäftigte. de Stael, Beecher Stowe   unter dem ersten besten dummes Jungen! Im Jahre 1881 legte Müller dem Desterreichischen Ingenieur­Danach sollten Aber wer soll dann herrschen? Die Antwort ist sehr einfach: es und Architektenverein einen fertigen Plan bor.  zum ersten Male die Lentwerkzeuge von der Gondel auf den wird nicht geherricht! Schiffslörper verbracht, dieser versteift und in drei Kammern ge­teilt werden. Es war derselbe Grundgedanke, mit dem Gras Die Staatlichen Museen sind vom 5. Mai ab täglich von 9-3 115 Zeppelin siebenzehn Jahre später die Lenkbarkeit erreicht hat. geöffnet. Der Reinigung wegen bleiben das Alte, das Neue und das Kunits Müllers Projett wurde zu den Akten genommen; aber es fand gewerbe- Museum jeden Montag, das seaiser- Friedrich- und das Bölkerfunde Museum jeden Dienstag geschlossen. Es ist also von jett ab an den sich kein Mensch, der dafür einen Pfennig opfern wollte. Jahr- Reinigungstagen sowohl auf der Museumsinsel als auch in der aus jahrein warb der Erfinder erfolglos. Ihm, dem kleinen, Bring- Albrecht- Straße täglich mindestens ein Museum offen.

Gut! Aber wem kommt der meiste Einfluß zu? Nun... dem, der ihn verdient.

Nochmals gut..., wer verdient ihn?

Wer am meisten entwickelt ist als Mensch. Die Geschlechtsteile haben hiermit ebensowenig zu tun, wie die Farbe des Haares.

Vorträge über Zeitungswesen und Zeitungspraxis, mit semi­narifischen lebungen, bält bom 10. Mai ab Montags und Donnerstags von 4 bis 5 Uhr Dr. Otto Böblinger am Drientalischen Seminar der Unversität. Anmeldungen persönlich im Seminar, Dorotheenstr. 7.