Ur. 228.
Sonntag, den 30. September 1894.
11. Jahrg.
Arbeiter! Parteigenossen! Trinkt kein boykottirtes Bier!
Der Bierboykott.
Die Vertreter der Ringbrauereien und Saalbefizer, sowie die Arbeitervertreter fanden sich heute Vormittag 10 Uhr im Lokale von Bolt, Alte Jakobstraße 75, zusammen, um die Verhandlungen über die Wiederaufhebung des Boykotts und der Saalsperre aufzunehmen.
Für die Arbeiter waren die Mitglieder der Boykotttommission sämmtlich erschienen und außerdem zwei Mitglieder der Lokalkommission.
Die Brauereien waren vertreten durch die Herren Direktoren Goldschmid( Pazenhofer), Knoblauch( Böhmisches Brauhaus), Finke( Schultheiß) und Gregory. Die Verhandlungen leitete Herr Feuerstein. Von den Mitgliedern der Gastwirthevereine waren
eine größere Anzahl anwesend, darunter die Herren Hubertus
Jacoby und Kuckenburg.
Ides Borschlages des Herrn Rösicke einen Ausgleich dazu bahnen, und wurde zu diesem Behufe folgende Erklärung vorgelegt:
Die Vertreter der Arbeiter halten grundsäßlich an der Forderung der Wiedereinstellung der Arbeiter fest, wobei für die Norm der Anstellung der von Herrn Direktor Rösicke im Jahre 1890 gemachte Vorschlag als Unterlage dienen soll. Dieser Vorschlag hat folgenden Wortlaut:
Die Vertreter der Brauereien sollen verpflichtet sein, die ihnen von der Lohnkommission als zum Ausstand gehörig bes zeichneten Gesellen je nach Bedürfniß wieder einzustellen mit der Maßgabe, daß die Brauereien bei allen von jetzt ab erforderlichen werdenden neuen Einstellungen die ausständigen Gesellen so lange in erster Reihe berücksichtigen, bis sie sämmt
als Tagesberichterstatter. Seit 18 Jahren ist er in Moabit mit einem Geschick thätig, das rückhaltlose Anerkennung verdient; namentlich seine Berichte über politische Prozesse zeichnen sich durch Sachlichkeit und Verläßlichkeit vortheilhaft vor den Arbeiten auswärtiger Berichterstatter aus.
Freund Mordbrenner ließ grüßeu! Berliner Zeitungen berichten frommerweise:" In der Spree beim Schloß sind mehrere tleinere eiserne Kanonenkugeln in den letzten Wochen ausgebaggert worden. Man nimmt an, daß sie von dem seltsamen„ Gruß" berrühren, mit welchem Gustav Adolf sich während des dreißigjährigen Krieges bei seinem Schwager, Kurfürst Georg Wilhelm , schießen sein, als der Schwedenkönig 1630 seine Geschütze auf das anmeldete. Es sollte wohl mehr eine Drohung, wie ein Salut eintreten du laffen, während welcher den Herren Brauern Ge- gottgetreuen Blätter die Bedeutung des vom Schwedenkönig Der Herr Vorsitzende machte nun den Vorschlag, eine Pause Berliner Schloß richtete." Die Rücksicht, mit der die ftaats- und zu legenheit gegeben sein soll, sich über den Vorschlag zu verfreundschaftlich gesandten Grußes zart ausdeuten, verdient alle Anerkennung. Sie ist auch angebracht, wo das evangelische ständigen. Byzanz sich anschickt, zu Ehren des königl. Mordbrenners, deffen Kriegshorden unsägliches Elend über unser Vaterland gebracht haben, die Augen zu verdrehen und fromme Feste zu feiern.
lich wieder Arbeit erhalten haben."
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Nach Ablauf der Pause gaben die Brauer folgende Erlärung ab: Die Brauereivertreter erklären, den Vorschlag der Arbeiter vertreter soweit zu akzeptiren, daß die Erklärung von Röficke Dem Berliner Aquarium ist dieser Tage unter anderem von 1890 anerkannt wird, jedoch mit dem Vorbehalt, daß ein ganz besonderer Gegenstand zugesandt worden. Er besteht wie von den Arbeitervertretern zugegeben wurde der Fall in einem reichlich meterlangen Stück Baumstamm, das im Meer denkbar sei, daß von den am 16. Mai Ausgesperrten ein be- aufgefischt und mit noch drei derartigen Stücken über Helgoland stimmter Arbeiter nicht eingestellt werden kann und ein hierher geschickt wurde, wo es nun in dem vor dem Seehundstritt. anderer an dessen Stelle Weiter sollen die teich befindlichen Basaltbecken schwimmt und durch die an ihm jenigen Arbeiter namhaft gemacht werden, welche sich hastenden Lebewesen ein ganz eigenartiges Interesse erregt. Das gegen einzelne Geschäftsleiter oder deren Vertreter Holz ist nämlich dicht bedeckt mit einer Kolonie von„ Entenberart vergangen haben, daß auf deren Wiedereinstellung muscheln". Die Entenmuscheln sind Kruftenthiere, die mit ihrem nicht mehr gerechnet werden kann. Die Zahl der Träger oft weite Reisen im Weltmeere machen und sich dabei eventuell neu einzustellenden Arbeiter lasse sich zur Zeit nicht von den winzigen Infusorien 2c. nähren, die ihre spielenden angeben, da das Personal für den derzeitigen Umfang des Rankenfüße auffischen. Daß man die reizvollen Geschöpfe so Betriebes meist komplett. Hebe sich nach Aufhebung des selten bei uns zu sehen bekommt, liegt in ihrer Empfindlichkeit Boykotts der Betrieb, dann wird sich die Zahl der Neuanzu- auf dem Transport begründet, und so ist denn auch, trotzdem stellenden natürlich dem entsprechend erhöhen. vier Pfahlstücke mit Kolonien abgeschickt wurden, nur eine derselben lebend hier angelangt, diese allerdings von so außer ordentlicher Schönheit und Vollkommenheit, wie man sie noch nie zeigen konnte. Heute, am letzten Sonntag im Monat, beträgt der Eintrittspreis zum Aquarium 25 Pf.
Im Museum für Naturkunde sind neuerdings einige in teressante Bereicherungen aufgestellt worden. Der Gruppe von größeren Wiederkäuern und Einhufern im Treppenhause ist das Prachtexemplar eines Glennthieres hinzugefügt worden. Gleich falls im Treppenhaus, in einem der Schränke, ist ein wissenschaftlich interessantes Objekt, das Ei eines Säugethieres ausgeftellt; es handelt sich um das Ei des Ameisenigels, eines jener Thiere, welche den Uebergang von den Säugetieren zu den Reptilien und Vögeln vermitteln. Das feltene Objekt ist von Prof. Semon , der in Australien das Leben der Kloakenthiere eingehend studirt hat, dem Museum überwiesen worden. Professor Marny in Paris , der berühmte Untersucher des Vogelfluges, hat dem Museum zehn, nach Momentphotographien aufgeführte feinen einzelnen Phasen darstellen.
Bor Eintritt in die Verhandlungen wurde von beiden Parteien fonstatirt, daß die Verhandlungen nur den Charakter einer Vorverhandlung tragen können und daß man sich beiderseitig vorbehalte, eventuelle Abmachungen den Auftraggebernden Ringbrauereien und der Arbeiterschaft zur Bestätigung zu unterbreiten. Zur Grundlage für die Verhandlungen wurden die tekannten fünf Forderungen der Brauerei- Arbeiter genommen, welche diese nach der Aussperrung am 16. Mai aufstellten und welche die Zustimmung der von der sozialdemokratischen Partei einberufenen Voltsversammlungen fanden. Nachdem man sich noch dahin geeinigt hatte, über diese Bedingungen in der Reihenfolge, wie sie feinerzeit aufgestellt wurden, zu verhandeln, erklärte Herr Direktor Goldschmid zu Punkt 1: Wiedereinstellung der seinerzeit ausgesperrten Arbeiter, daß die Brauereien zu dieser Wiedereinstellung bereit seien, unter dem Vorbehalte, daß die Arbeiter um diese nachsuchen, und es dem freien Ermessen der Brauereibesitzer überlassen bleibe unter den sich anbietenden Arbeitern insofern eine Auswahl zu treffen, als einzelne derselben von der Wiedereinstellung ausgeschlossen bleiben sollen. Begründet wurde diese Erklärung damit, daß infolge des Boykotts die einzelnen Betriebe eine wesentliche Einschränkung erlitten Beide Parteien übernahmen die Verpflichtung, diese Er haben und daß deshalb für das Personal in der Zahl vor flärungen vor ihre Auftraggeber zu bringen, und wurde damit dem Boykott gar keine Beschäftigung vorhanden sei, daß weiter Biffer 1 der Forderungen der Brauerei- Arbeiter verlassen, nach die alten Stellen in vielen Fällen durch neue Arbeiter dem vorher noch die Zusage verlangt und auch gemacht wurde, besetzt sind, welche man jetzt nicht ohne Grund auf die sich zunächst als im Zustande des Waffenstillstandes getreten zu Straße fezen will und vor allem damit, daß die Unternehmer in betrachten und für die Dauer desselben durch Maßregelungen der Brauinduſtrie auf das Recht, bei der Auswahl ihres oder gehässige Angriffe in der Presse nicht erneut Del ins Feuer Personals freie Hand zu haben, nicht verzichten wollen. Dafür, zu gießen. daß einzelne Ausgesperrte unter allen Umständen von der Wieder- Punkt 2 der Forderungen: Anerkennung der bestehenden einstellung ausgeschlossen bleiben sollen, wurde angeführt, daß es Arbeiterorganisationen wurde von den Vertretern der Brauereien sich dabei hauptsächlich um Personen handeln würde, welche durch rückhaltlos akzeptirt und erübrigte sich über diesen Punkt deshalb ihr persönliches Auftreten den Brauereileitern oder deren Vor- jede Debatte. gesetzten gegenüber genügenden Grund zu der Annahme geben, Anders gestalteten sich die Dinge bei Punkt 3, Anerkennung daß bei ihrer Anwesenheit die in den Betrieben nothwendige des Arbeitsnachweises. Die Brauereivertreter gaben hier die Disziplin und Arbeitsordnung gestört werde. Der Umstand, daß Erklärung ab, daß sie mit der Einrichtung eines Arbeitsein Arbeiter Mitglied der sozialdemokratischen nachweises, bei gleichen Rechter: und Pflichten der Unternehmer Partei oder seiner Gewerkschaft sei oder für wie Arbeiter, einverstanden seien, daß sie sich aber das dieselben öffentlich thätig auftrete, folle nicht Recht der freien Auswahl unter den Arbeitern plastische Darstellungen geschenkt, welche den Möwenflug in als Grund für Nicht wiedereinstellung gelten. unter allen Umständen vorbehalten müssen. Von den Vertretern der Arbeiter wurde dieser Erklärung Von den Arbeitervertretern wurde zunächst darauf aufleber moderne Niesenfernrohre und ihre Leistungen hielt gegenüber zunächst konstatirt, daß im anstehenden Falle merksam gemacht, daß die Modalitäten, unter denen ein Arbeitsdas Recht der Unternehmer, bei der Auswahl der nachweis eingerichtet werde, Sache der Unternehmer und Arbeiter am Freitag Abend ein junger Astronom, Herr Witt, in der ihnen geeignet erscheinenden Arbeiter freie Hand all der in Frage kommenden Betriebe selbst sein müsse. Bei dieser Urania einen hochinteressanten und durch viele Lichtbilder ers haben, gar nicht in Frage komme. Man könne dieses Recht un- Busammenkunft tönne unmöglich mehr geschehen als gegenseitig das läuterten Vortrag. In demselben wurden namentlich die vielen eingeschränkt anerkennen und doch das Verlangen stellen, das prinzipielle Einverständniß mit der Einrichtung eines Arbeitsnach- Phantastereien, die von Zeit zu Zeit über neu zu erbauende seinerzeit gegen die Ausgesperrten begangene Unrecht durch weises auszusprechen. Wie und auf welcher Grundlage derselbe ge- Rieseninstrumente auftauchen, in die gebührenden Schranken Wiedereinstellung aus der Welt zu schaffen. Anzuerkennen sei, handhabt werden solle, das festzustellen sei Sache der Betheiligten, zurückgewiesen. Bei dem heutigen Stande der Technik ist es nach daß es im Interesse sowohl der Arbeiter, wie auch der Unternehmer welche als Sachverständige über die Zulässigkeit und Noth- den Erläuterungen des Herrn Witt namentlich das sogenannte liegen könne, daß der Arbeiter nicht mehr an die erst eingenommene wendigkeit der einzelnen Bedingungen sich viel leichter ver- fontinuirliche Spektrum, das die Wirkung außerordentlich großer Gläser beeinträchtigt. Wenn es auch gelungen ist, durch Verbindung Stelle zurückkehre. Ziffer 1 könnte deshalb insofern eine Aende- ständigen können. rung erfahren, als die Worte in ihre alten Posten" gestrichen Von den Brauereivertretern wurde daraufhin erklärt, daß des bleihaltigen Flintglases mit dem bleifreien Crownglas die Linsen werden. An der Forderung der Wiedereinstellung überhaupt fie unter allen Umständen daran festhalten müssen, daß bis zu einem gewissen Grade achromatisch zu machen, so bedarf es werde, daß müsse aber festgehalten werden. Was den Umstand betrifft, daß ihnen hier die Zusicherung gegeben der doch erst neuer Versuche, deren zweifelhaftes Ergebniß abgewartet die Posten durch später eingestellte Arbeiter besetzt seien, so Arbeitsnachweis mit dem Recht der freien Auswahl unter den werden muß, um das störende sekundäre Spektrum nahezu auf Außer der technischen Schwierigkeit an sich, die sich müssen diese eben eventuell Platz machen. Insofern nun durch Arbeitern für die Brauer eingeführt werde. Die Vertreter der zuheben. die Einschränkung des Betriebs infolge des Boykotts kein Arbeiter erklärten, diese Zusicherung nicht geben zu können und der Verfertigung genügend großer Linsen überdies entgegenstellt, Bedarf nach der früheren Arbeiterzahl vorhanden sei, ver- auch nicht geben zu wollen. Diese Forderung der Brauer jetzt gegen bildet aber auch die bei sehr starker Vergrößerung bemerkbare stehe es sich von selbst, daß von dieser Einstellung Schluß der Verhandlungen zeige, daß die Herren, entgegen den ur Beweglichkeit der Luft eine große Störung. Bei einer Verabgesehen werden müsse. Bedingung bleibe nur auch sprünglichen Erflärungen mit einem gebundenen Mandate gekommen größerung, die etwa zwanzigfach stärker wäre, als die jetzt erhier, daß, wenn Bedarf nach Arbeitern sich einstelle, seien von dem sie nicht abgehen wollen. Wäre diese Mittheilung reichbare, würde das Bild des Mondes z. B. etwa erscheinen, als dieser aus der Zahl der noch vorhandenen Ausgesperrten gedeckt gleich Eingangs gemacht worden, so hätte man sich die Mühe ob es sich auf bewegter Wafferfläche abspiegelte, eine derartige werden müsse. Anerkannt wurde, daß bei einer Wiedereinstellung der ganzen Verhandlungen sparen können. Wiederholte Versuche Vergrößerung würde also praktisch ohne Nußen sein. Eine eindie Qualifikation des Arbeiters für den betreffenden Posten vor des Herrn Vorsitzenden, eine Verständigung herbei zu führen, gehende Schilderung gab der Vortragende von den Fortschritten, handen sein müsse. Was die einzelnen Arbeiter betreffe, welche scheiterten, da die Brauer erklärten, ohne die oben ge- welche in der Herstellung bedeutender Instrumente bei den unter allen Umständen ausgesperrt bleiben sollen, so wurde ver- nannte Zusicherung über Frage des Arbeitsnach in Betracht kommenden Kulturvölkern gemacht worden sind. Die langt, deren Zahl und womöglich Namen anzugeben. Bei dieser weises nicht verhandeln zu können. Von den Arbeiter Aufzählungen bestätigten aufs neue die altbekannte Thatsache, Gelegenheit machte der Herr Vorsitzende die Bemerkung, daß es vertretern wurde dagegen erklärt, daß sie außer Stande die For daß, während in Frankreich und namentlich in Amerika burch vielleicht möglich sei, diese Arbeiter, welche doch immer nur derung der Brauer vor ihre Auftraggeber zu bringen oder gar staatliche und vor allem auch durch private Initiative Großartiges für die astronomische Wissenschaft geleistet wird, in wenige sein können, anderwärts unterzubringen. Verlangt wurde zu empfehlen. Schließlich blieb der Punkt unerledigt. auch eine Angabe darüber, wie groß der momentane Bedarf Punkt 4 Lohnentschädigung für die ausgesperrten Arbeiter Deutschland so gut wie gar nichts geschieht. Was wäre auch in nach Arbeitern in den Ringbrauereien wohl sei. wurde fallen gelaffen. Punkt 5, Maifeier betr., blieb schließlich dem Lande, das unter preußischer Führung seinen einzigen Ruhm Nachdem so der prinzipielle Standpunkt beiderseits offen, nachdem von den Arbeitervertretern das mit den ring- in der Beschaffung möglichst vollkommener Mordwaffen erflargestellt war, erfolgte eine lange, theils sehr bewegte Aus- freien Brauereien getroffene Abkommen Ausschluß von Maß- blicken muß, besseres zu erwarten? Wir wünschen mit Herrn einandersetzung, wobei die Gründe, warum man von den auf- regelungen eventuell Feiernder vertreten, von den Brauern Witt, daß der Plan, für die Berliner Gewerbe- Ausstellung 1896 gestellten Bedingungen nicht abgehen könnte, in eingehendster aber die Erklärung abgegeben wurde, daß sie angesichts der ein fünfzigzölliges Riesenfernrohr zu errichten, in Erfüllung gehen Weise dargelegt wurden. Von den Brauereivertretern wurde politischen Bedeutung, welche die Maifeierfrage gewonnen habe, möge, aber wie wäre unter der Herrschaft des Molochs an einen Dabei besonders immer wieder betont, daß die Verhältnisse in außer Stande seien, für ihre Industrie eine besondere Ausnahme- Zustand zu denken, unter dem der Staat oder gar vermögende ihren Etablissements fich seit 1890 in einer ganz unleidlichen stellung einzuräumen. Einig war man sich darüber, daß an Private für die Wissenschaft ein großes Opfer brächten? Ja, wenn's für einen Kirchenbau oder ein kanonenumgürtetes KriegerWeise herausgebildet hätten, und daß sie, gerade im diesem Punkte die Unterhandlungen nicht scheitern werden. Interesse eines ehrlichen und dauernden Friedens, jetzt Damit waren die Verhandlungen für heute zu Ende denkmal wäre! Bedingungen festhalten müssen, welche nach ihrer geführt und sollen dieselben im Laufe der nächsten Woche wieder Der Umbau des Stettiner Bahuhofes wird dem VerUeberzeugung diesen verbürgen. Nachdem schon so schwere Opfer aufgenommen werden, nachdem die Wertreter mit ihren respektiven nehmen nach im Laufe des kommenden Jahres in Angriff gegebracht seien, sei man entschlossen, eventuell noch weitere zu Auftraggebern Rücksprache genommen haben werden. Zum nommen werden. Der Bahnhof wird, ähnlich wie der ehemalige bringen, ehe man Konzessionen gewähre, von denen man wisse, Schluß sei bemerkt, daß seitens der Arbeiter die Verhandlungen Schlesische Bahnhof, halbirt werden für eine Einfahrts- und eine daß sie nicht gehalten werden können. von den Genossen Singer, Hilpert und Auer, und seitens der Ausfahrtshalle, deren Bahnsteige in der Höhe von einer Etage Brauereien von den Herren Goldschmid, Finke und Knoblauch errichtet werden. Weiter heißt es, daß für den Vorortsverkehr geführt wurden. Der Herr Vorsitzende nahm wiederholt Ge- dann ein eigener Bahnsteig gebaut werden soll, welcher an der legenheit, die ihm und Herrn Kuckenberg durch gewisse konser Stelle des alten Stettiner Bahnhofes resp. früheren Stationsvative Organe, speziell von der„ Kreuz- 3tg." widerfahrenen An- gebäudes, errichtet werden dürfte. rempelungen in der entschiedensten Weise zurückzuweisen.
an
Von der Arbeiterseite wurde darauf bemerkt, daß das Streben nach einem ehrlichen und dauernden Frieden aufrichtig getheilt werde. Aber dieser Friede müsse, um dauernd zu sein, beide Theile befriedigen, das sei aber ausgeschlossen, wenn die Brauer auf ihrer Forderung bestehen. Diese wäre nur an zunehmen, wenn die Arbeiter bereits besiegt wären und die Faust des Gegners an der Kehle und das Knie auf der Brust fühlten. So stehe aber die Sache nicht. Die Arbeiter werden, wenn es sein müsse, den Boykott mit ungeschwächten Kräften weiter führen.
die
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Tokales.
Das Telephon in Restaurants ze. Eine Zeitungskontro verse giebt dem Reichs- Postamt Veranlassung zu der Erklärung, daß die Gastwirthe 2c. ihre Telephonanlage auch fremden Personen zur Benutzung für den Stadtverkehr ohne weiteres überlassen dürfen. Für den Fernverkehr dagegen bleibt eine derartige
Zur Lokalliste. Güb, Köpenickerstr. 38, führt boykott Benußung nach wie vor verboten.
Im übrigen wurde von den Arbeiter- Vertretern darauf hin- freies Bier. gewiesen, daß im Jahre 1890 Herr Direktor Rösicke sich der= „ Helft den Aermsten der Armen!" Mit eindringlicher selben Forderung auf Wiedereinstellung gegenüber viel entgegen- Eines Journalistenjubiläums haben wir zu gedenken. Stimme erhebt ein Mann in Berlin W., der Herr Gustav tommender gezeigt habe. Dabei habe es sich damals um Strei- Herr Ostar Thiele, der bekannte Gerichtsberichterstatter, Müller, Wormserstr. 9, diesen Ruf in den Berliner Neuesten fende gehandelt, also um Arbeiter, welche aus freiem Entschluß beging am 28. September die 25. Wiederkehr des Tages, an Nachrichten". Wer sind die Aermsten der Armen? Etwa die die Arbeitsstellen verlassen haben, während es sich jetzt um von dem er in den Dienst der Presse eintrat. Er ist 1869 in die Gäfte des Asyls für Obdachlose, entlassene Gefangene, die unden Brauereien Ausgesperrte, also vollständig Unschuldige, han- Redaktion des damals von seinem Vater herausgegebenen glücklichen Mädchen, die der Hunger in der glänzenden Reichsdelt. Es wurde daran weiter die Frage geknüpft, ob die Herren Publizist" eingetreten, hat mehrere Sessionen auf der hauptstadt zwang, sich der Prostitution zu ergeben? Ach nein, Brauer bereit seien, eventuell auf der 1890 angenommenen Basis Journalistentribüne der Parlamente gearbeitet und wirkte sodann diese alle sind glücklich gegen die Leute, denen der General