Der Wahlkampf.
Dittmann und Brockdorff- Ranhau.
Die Vorgänge im Dezember 1918.
und darunter gehandelt. Auf den Wegen ist guter dicis just heute mit 4 und 5 M. erhältlich. Ebenso sieht es auf dem Seefischmarkt aus Auch hier ist der Preissturz auf dem Hamburger Markt die Ursache für die Verbilligung. Heringe werden um
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größerung der Dachstube wurde abgelehnt. Wir sind zu höflich, um 200 m. per Faß billiger gehandelt als vor acht Tagen. Frische. zu schildern, wie es im übrigen in dieser State aussieht. Seefische sind in Hamburg auf 75 Pf. und 1 M. herunterAehnliches an Ordnungsliebe und Menschenfreundlichkeit lei- gegangen. In der Freiheit" behauptet Dittmann, Scheidemann habe die stete der Rittergutsbesiber, dessen Name uns leider verschwiegen Natürlich erleiden die Berliner Kleinerkaufsgeschäfte durchtreg Stellen aus dem Brivatbrief Brockdorff- Nanbaus über die eventuelle worden ist, auf dem Gebiet des Schulwesens. Trotz dreier Mini- erhebliche Verluste, denn sie sind nicht mehr in der Lage, ihre BeNotwendigkeit einer militärischen Spartafistenbekämpfung im Misterialerlasse ist der Schulhof nicht eingezäunt. Sämtliche Haus- stände zu den alten Preisen abzusehen. Ge herrscht infolgebessen nisterrat nicht vorgelejen, sondern sei über sie mit der Bemerkung, tiere tragen zur Düngung bei. Die Schulklasse gleicht nicht nur eine erhebliche Kaufunlust; die wiederum auf das Sinken der Preise das jei„ Schafsmist", hinweggegangen. Das würde darauf schlies einem Schweinestall, fie ist es auch. Die Schweine der Tagelöhner der Ware im Großhandel einwirkt. Die Berliner Detaillisten erBen lassen, daß auch Scheidemann damals noch hoffte, um diese sind wiütommene Gäste der Schulstunden, da die rettende Wand flären, erst ihre Läger ausverkaufen und die neue Preisgestaltung fatale Notwendigkeit herumkommen zu können, beweist aber nicht, zwischen Schweinestall und Schulraum seit 1911 nur noch in der abwarten zu wollen, bevor sie sich abermals eindecken. Hierzu tritt daß die unabhängigen Volksbeauftragten die Auffassungen Brod Grinnerung besteht. Eine auch nur einigermaßen gebrauchsfähige zweifellos die im Publikum im Sinten begriffene Kauffraft. Selbst dorff- Ranzaus nicht gekannt haben. Zum mindesten mußten sie Schulflaffe zu errichten, läßt das Budget des Rittergutsbesizers die rationierten Lebensmittel werden nur noch teilweise abgenom jene Stelle des an den ganzen Ministerrat gerichteten Pro- nicht zu, da es wahrscheinlich durch neue Butschvorbereitungen und men, so daß die Händler mit größeren Umfäßen im Augenblick nicht memoria tennen, in der gefordert wird,„ mit aller Vorsicht die Kom- Behausung von Baltikumern anderweitig stark in Anspruch ge- mehr rechnen können. petenzen der Arbeiter und Soldatenräte einzuschränken" und
jebem Versuch, mit, und durcheinander zu regieren, mit äußerfter Energie entgegenzutreten".
Dittmann verteidigt sich mit großer Aufgeregtheit gegen etwas, was in unseren Augen kein Vorwurf ist. Die rein sozialistische Regierung mußte bereit sein, sich gegen die gewaltsamen Umsturzbersuche einer Minderheit zu verteidigen, und sie war es anfangs auch. Dann begannen die unabhängigen Voltsbeauftragten unter dem Druck der Linken ihrer Partei zu schwanken, und jetzt versichert Dittmann, sie hätten sich damals( Ende Dezember, Rangaus Brief stammt aber vom Anfang Dezember)„ der blöden Bolschewisten- und Spartatistenbekämpfung unausgefeßt entgegengestellt". Das ist richtig; damals waren die unabhängigen Voltsbeauftragten bereits umgefallen und hatten gar nichts mehr dagegen, daß ihre sozialdemokratischen Kollegen, hinter denen sechs Siebentel der Arbeiterschaft standen, durch die Gewalt einer kleinen bewaffneten Minderheit aus ihren Aemtern entfernt würden.
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Daß die unabhängigen Boltsbeauftragten Ende Dezember jede Maßnahme zum Schuß der Regierung bekämpften, der sie selbst angehörten obwohl die Gewaltpläne der Linken ganz offenfundig waren, gehört zu den unbestrittenen geschichtlichen Tate jaden. Behauptet wird nur, daß die unabhängigen Voltsbeauftrag= ten Anfang Dezember über das Recht der rein sozialistischen Regierung auf Selbstbehauptung und über ihre Solidaritätspflicht gegenüber ihren sozialdemokratischen Kollegen anders dachten, und es ist eine seltsame Verwirrung der Begriffe, wenn Dittmann jetzt diese Behauptung als„ Verleumdung" abzutun versucht.
Schulmeister und Untermelker.
Der Schweinestall als Schule.
Unsere Agrarier und Hochindustriellen sind bekanntlich grundgütige Menschen. Kämen sie wieder ans Ruder, die„ Schweinerei" hörte sofort auf. Denn die konservativen, leider bisher so arg vertannten Herren haben sich ja bekanntlich zu der Partei der Ord
nommen ist.
Das ist die Ordnung und der Wiederaufbau, das die Beamtenfürsorge der Partei, die alle diese schönen Dinge für sich in Anspruch nehmen zu dürfen glaubt.
Der katholische Marktplatz.
Jüngst sollte in Meschede ( Westfalen ) in Ermangelung eines passenden Saales eine Wahlversammlung unserer Genossen auf dem Marktplatz stattfinden. Aber zu aller Erstaunen er hielt der Vorsitzende unserer Ortsgruppe kurz vorher das folgende Meschede , den 15. 5. 1920. An die Sozialdemokratische Partei Deutschlands , Ortsgruppe Meschede , z. H. des Vorsitzenden Herrn Wischer..
Schreiben:
Großhändlerkreisen mitgeteilt wird, in Berlin eingetroffen und Die ersten italienischen neuen Kartoffeln sind, wie uns aus wurden engros mit 1,65 M. per Pfund verkauft, was einem Preise bon höchstens zwei Mart per Pfund, ohne Kartoffelfarten, in Einzelverkauf entsprechen dürfte. Da große Sendungen nunmehr täglich eintreffen, sind billigere Preise zu erwarten. Der Raubzug von Paaren.
Der räuberische Ueberfall in Baaren während der Pfingsttage, den, wie wir mitteilten, eine bewaffnete Berliner Bande unternahm, beginnt sich zu entschleiern. Der überfallene Gemeindeborsteher Bathe fam gestern nach Berlin und wurde den beiden Verhafteten, Die wit und Gutta, gegenübergestellt. Beide hatten erflärt, daß sie mit dem Raubzuge nichts zu tun hätten. Sie hätten auf dem Wege nach Berlin zufällig das Fuhrwerk getroffen und seien von dem Führer aus Gefälligkeit mitgenommen worden. Der unterzeichnete Kirchenvorstand der katholischen Bathe aber erkannte in Gutta einen der Räuber ganz be= Nach dem Ergebnis der bisherigen ErmitteKirchengemeinde Meschede hat zu seinem Befremden aus der Bei- stimmt wieder. eine Der tung ersehen, daß die Sozialdemokratische Partei auf morgen nach lungen handelt es sich höchstwahrscheinlich um mittag eine öffentliche Versammlung auf dem katholischen ,, Wedding kolonnen", jener Banden, die im Norden Berlins , Marktplate anberaumt hat, ohne daß die grundbuch- auf dem Wedding , und seine Umgebung ihre Schlupfwinkel haben mäßige Eigentümerin des Marktplatzes um Genehmigung und von dort aus nicht bloß Groß- Berlin, sondern auch die nähere Diese Ermittelung bzw. Ueberlassung des Plazes befragt ist. Der Kirchenvorstand und weitere Nachbarschaft unsicher machen. protestiert gegen diese Gingriffe in seine Eigentum 3- beranlaßte den untersuchenden Kommissar Lehnerdt, heute in aller rechte und wird nicht dulden, daß der Plak Jhrerseits als Frühe im Norden Berlins eine große Streife zu unternehmen. Abgesucht wurden besonders die Schankwirtschaften, in öffentlicher Play in Anspruch genommen wird. denen Verbrecher und lichtscheues Gesindel aller Art zu verkehren pflegt Die Angetroffenen, die sich nicht einwandfrei ausweifen fonnten, wurden mit Kraftlastwagen nach dem Polizeipräsidium gebracht. Dort werden im Laufe des Tages ihre Persönlichkeiten, ihr Aufenthalt in der letzten Zeit usw. genau geprüft werden.
Es liegt auf der Hand, daß durch eine Volfsversammlung auf dem Marktplaße die Kirchenbesucher, die, wie den katholischen Mitgliedern in Ihrer Partei genügend bekannt jein wird, den ganzen Tag über die Kirche besuchen, ge stört werden. Wir ersuchen Sie deshalb, die auf morgen anberaumte Versammlung nicht auf dem Grund und Boden der katholischen Kirchengemeinde zu veranstalten.
gez. Dornseifer, Pfarrer. gez. Jos. Ant. Wigge: gez. A. Mertens senior.
Das Zentrumsorgan von Meschede unterstrich diese merk nung des Wiederaufbaus zusammengeschlossen. Ja, sie haben würdige zuschrist noch durch den Hinweis auf den Hausmit der Ordnung und dem Wiederaufbau sogar bereits begonnen. friedensruch- Paragraphen; denn aus dem Grundbuche 3. B. im Kreise Schlochau in Westpreußen auf einem Gut Schönwerder. Dort muß der Schulmeister seit 10 Jahren im Tagelöhnerhaus wohnen. Zuerst fünf Jahre in einer Dachstuve und Kammer. Am 1. Mai 1911 brach der Lehrer durch die Kammer, die mit Lehm ausgelegt war, holte sich einen doppelseitigen Leistenbruch und mußte sich zweimal operieren lassen. Der neue Rittergutsbesiger wollte die Dachstube für einen Untermelfer baben, ergo: heraus mit dem Schulmeisterlein in ein anderes Tagelöhnerhaus! Dort durfte sich der Verheiratete fürstlich in einer geteilten Dachstube einrichten. Der Antrag auf Ueberweifung einer Tagelöhnerwohnung oder wenigstens auf eine Ver
Der Gemeindevorsteher als deutschnationaler Wahlmacher..
Nachstehend ein Beleg, wie im gesegneten Sinterpommern, die Deutschnationalen mit amtlicher Beihilfe Wahlagitation treiben. Der Gemeindevorsteher Mattte des Dorfes 3anzow, Kreis Scabig, erhielt unlängst folgendes Schreiben:
Stargard . Pom., den 18. Mai 19120. An die Herren Gemeindevorsteher des Kreises.
Sehr geehrter Herr Gemeindevorsteher! Am Montag, den 24. Mai, abends 8 Uhr, beabsichtigen wir, dort einen öffentlichen politischen Werbevortrag abzuhalten und über die gegenwärtige politische Lage zu sprechen.
mir
Wir erlauben uns, Ihnen dies hierdurch mitzuteilen und bitten höflichst um Bekanntgabe, sowie um weitestgehende Unterstügung, soweit dies erforderlich sein sollte. Für Ihre frol. Hilfe im voraus bestens dankend, verbleiben in vorzügl. Hochachtung mit frdl. Gruß: Deutschnationale Volkspartei , ( Geschäftsstempel.) Areisverein Saahig, Stargard i. Pom., Holzmarkistr. 48. Ginem altpreußischen Gemeindevorsteher ist der Wunsch der Deutschnationalen natürlich Befehl; Herr Mattke sandte dieses Schreiben durch den Ort mit dem Anschreiben„ an die bäuerlichen Wirte, Büdner und Mieter bitte zu befördern und an mich zurück". Und die Deutschnationalen behaupten, daß die Regierung
gehe flar hervor, daß der sogenannte große Marktplatz der Stadt tatsächlich Grundeigentum der katholischen Kirchengemeinde sei und die Stadt kein Anrecht darauf habe. Deshalb ist er ein„ katholischer Marktplatz". Interessanter noch als diese Marktfpage ist die Tatsache, daß offizielle Anhänger der Zentrumspartei durch Verweigerung des Versammlungsplatzes der Sozialdemokratie die Versammlung unmöglich zu machen suchten und so die stille Saalabtreiberei ihrer Freunde auch offen fortsetzten. Das Zentrum ist doch sozusagen auch Koalitionspartei. Oder nicht mehr?-
Groß- Berlin
Billigere Lebensmittel.
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Der Preissturz. Die Verluste der Kommunen. Der Lebensmittelhandel befindet sich seit einigen Wochen in begreiflicher Aufregung. Eeit ungefähr 14 Tagen sind sämtliche Lebensmittel unaufhaltsam im Preise gesunken, herbeigeführt durch die ständig steigende Valuta und das lieberangebot von bisher im Schleichhandel zurückgehaltenen Landesprodukten. Dazu ist in Hamburg infolge der starken Zufuhr aus dem Auslande im Großhandel eine Panik ausgebrochen, die unaushaltsam weiter schreitet. Die Hamburger Grossisten bemühen sich nun, die Läger zu jedem Preise zu räumen, trotz der sehr erheblichen Verluste, die tommend, Gisenbahnzüge mit Lebensmitteln ein. ihnen dabei erwachsen. Tagtäglich treffen in Berlin , von Hamburg
Am stärksten betroffen durch den Preissturz sind die Kom munen, die in ungeheuren Mengen Nährmittel und Hülsenfrüchte beschafft haben und nun gezwungen sein werden, diese Waren mit mindestens 30 bis 40 Proz. Verlust zu verkaufen. Befonders kritisch für die Kommunen ist die Situation auf dem Fettmarkt. Die behördlichen Fett- und Margarineläger sind mit un geheuren Warenmengen gefüllt, die Preise aber, die für Margarine und Fett beim Einkauf bezahlt wurden, sind heute erheblich zurückgegangen. Mit einem schnellen Absatz der Fette durch die Magistrate kann bei den heutigen Preisstürzen nicht mehr gerechnet werden, und so wird zurzeit an maßgebenden Stellen die Freigabe des Fett und Margarinehandels erwogen. In Grossistenkreisen rechnet man damit, daß diese Freigabe in allernächster Zeit erfolgen wird. Die Preise für Hülsenfrüchte Zweierlei Mak. Die Kroschelsche Schrift gegen die Deutsch sind von 4 bis 6 M. pro Pfund im Kleinhandel innerhalb der letzten nationale Volkspartei wurde eilfertig, wie gemeldet, durch acht Tage auf die Hälfte zurückgegangen. Hierzu wesentlich beigeeinstweilige Verfügung des Landgerichts I Berlin verboten und tragen hat die bereits erwähnte Räumung der Hamburger Engrosdamit für die Dauer des Wahlkampfes kaltgestellt. elfferi 3 läger, aus denen Niesenposten nach Berlin gekommen sind. Reis, Broschüre Fort mit Erzberger", die bekanntlich gleichfalls beder im Großhandel noch vor kurzem 11 M. pro Pfund kostete, ist schlagnahmt wurde, prangte am ersten Pfingstfeiertag im Schau auf& M. gejunten. Mindere Qualitäten werden bereits zu 4 M. fenster des Berliner Lokal- Anzeiger" in Oranienburg . Es lebe die Justiz!
Wahlbeeinfluffung treibe!
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Die unvorsichtigen Aufrechten. Die treffliche Regie unserer Nationalisten, mit der sie ihr Bedauern über den verunglückten Kapp Putsch zu verhüllen verstehen, flappt mitunter nicht ganz. So begeht das Fäbnlein der Aufrechten, eine Sondertlique der Deutichnationalen, die Unvorsichtigkeit, zu schreiben, daß auch„ nach dem unglücklichen Ausgang des Kavpschen Unternehmens" nicht alle Arbeit vergeblich sei. Also: wesentlich besser wäre sie doch im Falle des Gelingens gewesen. Schade, schade. aber es genügt uns.
Frauen heraus!
Deffentliche Wählerinnenversammlungen
Erbauliches aus dem Reich der Stadtfynode.
Unter den Beamten und Angestellten des Bureaus der Ber liner Stadtfynode wird seit Monaten sehr lebhaft eine Angelegenheit erörtert, in deren Mittelpunkt der Bureaudirettor Oehmte steht. Ihm, einem bereits vierundsechzigjährigen Mann, ist der Vorwurf gemacht worden, daß er in Bureauräumen der Stadtfynode sich gegen Frau und Tochter eines Angestellten jittlich vergangen habe.
Als die Beschuldigungen im Dezember vorigen Jahres zur Kenntnis von Bureaubeamten gelangten, hielten diese es für ihre Pflicht, fie sofort der Dienstbehörde Oehmites zu melden. Direktor Dehmke wurde einstweilen seines Amtes enthoben und später auf seinen Antrag zum April dieses Jahres mit Pension in den Ruhestand versetzt, er soll aber noch jetzt eine Dienstwohnung auf dem bei Mühlenbeck gelegenen Friedhof der Stadtfynode inne haben. Die Beschuldigungen führten nicht zur Erhebung einer Anklage gegen ihn durch die Staatsanwaltschaft, sondern der Gatte und Vater muße Privatflage einreichen mit der Begründung, daß durch die Berfehlungen gegen Frau und Tochter auch er beleidigt sei. In der Verhandlung vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte , die erst dieser Tage stattfand, wurde Dehmte wegen seines Verhaltens gegenüber der Tochter zu der Kleinigkeit von 50 M. Geld= strafe verurteilt. Da beide Parteien Berufung eingelegt haben, so tommt die Sache vor die. Straffammer. Ob die von der Mutter borgebrachte sehr viel schwerere Beschuldigung doch noch zu einer entsprechend schärferen Verurteilung führen to, muß man abwarten.
Neben dieser für Direktor Oehmfe bisher jo glimpflich verlaufenen Angelegenheit hat das Vorgehen der Dienst= behörde gegen einige Angestellte, mit denen man ganz anders umzuspringen bersteht, große Erregung hervorgerufen. Seit Monaten sind zwei Mitglieder des damaligen Beamtenaus schusses, ein langjähriger Bureausekretär und ein Bureauassistent, die an der Aufdeckung und Weiterverbreitung der Affäre Dehmfe beteiligt waren, zur Disposition gestellt. Der Maschinenmeister des Friedhofs bei Stahnsdorf , der die Sache in einer Versammlung zur Sprache gebracht hatte, hat jetzt zum 1. Juli die Kündigung er halten. Jene Frau, die gegen Dehmte die erwähnten Beschuldigungen erhebt, hatte bisher als Vertreterin ihres Mannes die Reinigung der zahlreichen Bureauräume zu leiten. Auch sie verliert jett zum 1. Juli diese Beschäftigung, und zu demselben Termin soll sie die Dienstwohnung räumen zusammen mit ihrem Mann, der in feiner Stellung eines Friedhofsgärtners noch bleiben darf. Bei Gelegenheit der Kündigung wurde bemängelt, daß die Bureauräume nicht hinreichend sauber gehalten worden seien. Sollen wir die Frau als ein Opfer des Reinlichkeitsbedürfnisses der Stadtsynode betrachten?
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Die Obstzüchter brauchen keine Presse fie flingeln. Die Obstzüchter von Glinbow, Caputh und Umgegend find böse auf die Beitungen; sie haben in ihrer gestrigen Gemeindevertreterfibung beschlossen, dem amtlichen Generalanzeiger in Werder keine Veröffentlichungen oder Bekanntmachungen mehr zu übergeben. Denn ber Generalanzeiger der Obstkammer Werder hat die Aussichten für die diesjährige Ohfternte als gut bezeichnet und die Spargelpreise im Preise gedrückt. Durch diese Aussichten fönnten die Großstädter auf den vermessenen Gedanken fommen, auch billigere Preise zu verlangen. Von heute an sollen die Veröffentlichungen einfach ausgeflingelt werden.
Wie kann man auch so ungezogen fein, von einer guten Obsternte zu sprechen, als ob es die jemals gegeben hätte. Denn Bucher " o pfui die Obstzüchter wuchern doch nicht.
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Falsche Reisebrotmarken sind seit furzer Zeit in Groß- Berlin
in den Verkehr gebracht worden. Die Fälschungen sind rein äußerlich schon dadurch von den Originalreisebrotmarken zu unterscheiden, daß sie bedeutend heller im Farbenuntergrund erscheinen und daß der Schriftsab und die laufenden Nummern flarer heraustreten. Wenn man die Reisebrotmarken gegen das Licht hält, fällt einem sofort das Fehlen des Wasserzeichens auf. Da die Gemeindebehörden den Brothändlern diese Marfen bei der Mehlzuweisung nicht ai rechnen, werden Bäcker, Brothändler und Gastwirte gut fun,
Mittwoch 7 Uhr: Schulaula Andreasstr. 1. Referentin: um sich vor Schaden zu schützen, jede Neisebrotmarte genau anzuGenossin Bohm- Schuch( M. d. N.).
Donnerstag 7%, Uhr: Schulaula Schönhauser Allee 166 a. Referentin: Genossin Bohm- Schuch( M. d. N.). Schulaula Straßmannstr. 8. Referentin: Genoffin Gertrud Sanna( M. d. P. 2.).
Deutscher Volksschullehrerinnentag. Die in Kaisel abgehaltene außerordentliche Tagung deutscher Voltsichullehrerinnen, die u. a. die rechtliche Stellung der Boltsschullehrerinnen im neuen Deutschland erörterte, hat gemeinsam mit dem ebenfalls hier tagenden Landesverband preußischer Volksschullehrerinnen folgenden Beichluß gefaßt: Zur Erreichung der gewerkschaftlichen Freitag 7 Uhr: Schulanla Greifswalder Str. 28. Referentin:
Biele werden alle gefeßlich zulässigen Mittel zur Anwendung gebracht. Zu diesem gehört auch die Arbeite niederlegung.
Der über Hamburg verhängte Ausnahmezustand ist mit dem
geftrigen Tage aufgehoben worden.
Genossu Liesbeth Riedger( Stadtverordnete). Tagesordnung:
Wen wühlen die Frauen am 6. Juni?
sehen,
tag, den 28. Mat er. findet um 7%, Uhr in den Unions eitfälen, Berlin , Abstimmung in Oberschleften! Ortsgruppe Nord- Oft". Am Frei Greifswalder Str. 222. ein Vortrag mit Lichtbildern statt. Auskunft erteilt: Geschäftsstelle der Drtsgruppe Nord- Dst", Christburger Str. 7, Schule, täglich von 9-8.
Vertrauensleute des Zentralverbandes der Angestellten und des Bundes der techn. Angestellten und Beamten des Hochbaugewerbes. Versammlung heute Mittwoch, 7 Uhr, Bierglocke, Belle- Alliancestraße 106.
Zentralverband der Angestellten, Fachgruppe 6 b( Wirtschaftsgenossenschaft). Mitgliederversammlung morgen, 7 Uhr, Sophienjäle, Sophienstr. 17/18( Hochzeitslaab: Teuerungszulagen.