Der Wahlkampf.
Demokratisches Hohngelächter.
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Oeffentliche Wählerversammlung in Sonneberg . Von den Demokraten einberufen. Frl. Dr. Gertr. Bäumer spricht über die innere Grneuerung Deutschlands . In der Diskussion weist einer un serer Genossen auf die kommende Arbeitslosigkeit hin und fordert die Anwesenden, fast ausschließlich Bürgerlich e, auf, die Arbeitslosen in der schweren Zeit der Not tatkräftig zu unterstützen. Die Antwort der Versammlung war ein schallendes Gelächier. Bergebens versuchten der Versammlungsleiter und die Referentin, diese Tatsache abzuschwächen. Lauter als alle deinokratischen Phrasen von einer„ Volfsgemeinschaft", von der Sinn- und Zwecklosigkeit des Klassenkampfes, da es doch gar keinen schroffen Gegensatz zwischen den Klassen gibt" lauter als alle die hrajen kündetjenes Hohngelägter den Abgrund, der zwischen dem Proletariat und der vürgerlichen lasse, zwischen dem Besitlosen und dem Besibenden besteht.
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Vollogemeinschaft? Tatkräftige Unterstützung des armen Bruders? Nächstenliebe und Nächstenhilfe, wie sie die christliche Kirche lehrt und fordert Die Antwort ist ein Hohnlachen! Arbeiter, Arbeiterinnen! Vergeßt diese Antwort nicht am
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6. Juni! Sorgt dafür, daß nicht je ne, sondern wir am Tage der Wahl die Lachenden sind! Wer zuletzt lacht, lacht ja bekanntlich am besten! Gebt den Demokraten die ihnen gebührende uit tung für diese Verhöhnung eurer Menschenrechte!
Dann ist alles aus!
„ Einbrüche und Diebstähle nehmen überhand, um so mehr, als Gerichtsbehörden, wenn Strafanzeigen erfolgen, nicht genügend durchgreifen. So wurde z. B. ein Einbruch, bei dem 80 Liter Spiritus erbeutet wurden, dieser als Mundraub
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Durch den Streit der Friseurgehilfen traten die fliegenben Barbierstuben als besondere Streifart in Erscheinung. Von seiten des Publikums erfreuten sich diese Einrichtungen einer lebtreten werden dürfen, in feiner Weise befolgt wird. Ich weiß, daß haften Sympathie, was auch durch die Einnahmen für die Streik. nicht nur Mannschaften, sondern sogar deutsche Offiziere in fasse bestätigt wird. In einigen belebten Stadtteilen, wo RestauUniform die dort befindlichen Bordellhäuser besuchen und dadurch rationen in fliegende Stuben umgewandelt worden sind, erreichten nicht nur den Mannschaften ein überaus schlechtes Bei die Tageseinnahmen bei vier Arbeitskräften die Höhe von 300 7. piel geben, sondern auch ein Benchmen an den Zag legen, das Davon fließt die Hälfte in die Verbandsstreiffaffe, während der weder den Verhältnissen des Deutschen Reiches als Kulturstaat, noch übrige Teil unter die Arbeitskräfte verteilt wird. Obgleich keiner die hohen Tageseinnahmen von der freiwilligen Opferfreudigkeit unsern Anschauungen über das Ansehen des Offizierstandes ent: der Kunden verpflichtet ist, die Streiftasse zu unterstüßen, zeugen spricht. Ich bitte, unter Zuhiffenahme der türkischen Polizei, des Publikums, da es letzten Endes den Vorteil in Form einer Preisverminderung hat. Die Verbandsleitung plant, die Einrich durch Anordnung mit genügender Mannschaft unternommener Streifen diesem Unwesen unter allen Umständen zu steuern. Gegen tung der fliegenden Barbierstuben dauernd in Gra scheinung treten zu laffen, was einer Art Sozialisierung des Uebertreter des obenerwähnten Verbots, gleichgültig welchen Friseurgewerbes gleichfäme. Vorläufig weist die Verbandskasse nicht Ranges sie sind, aber mit den strengsten Strafen vorzu- bie erforderlichen Mittel auf, um die nötigen Anschaffungen vorgehen. Dort betroffene Offiziere des deutschen Reichsheeres, nehmen zu fönnen. Es besteht aber die Aussicht, daß namentlich auf benjo solche deutsche Offiziere, welche sich durch Zuziehung von belebten Pläßen, wie z. B. dem Wittenbergplatz und dem Potsdamer Plak, Frisier zelte errichtet werden, wo das Geschlechtsfrankheiten für die Ausübung des Dienstes untauglich Bublifum Gelegenheit hat, sich für verhältnismäßig geringe Breise machen, sind mir sofort zur Bestrafung zu melden. Ich wiederhole meine dringende Bitte, mir in Aufrechterhal- der Verschönerung zu unterziehen. Die Preise für Haarschneiden tung der Disziplin Ihre weitgehendste und energischste Unter- und Rajieren würden dann 125-150 bai. 75 Pfennig betragen. stüßung zuteil werden zu lassen. Für die Nichtigkeit: Der deutsche Etappen- Inspekteur Banknotenzauber. Werfel, Hauptmann. gez. v. Riesling, f. o. Oberstleutnant. Gin Banknotenbervielfältiger, der, mit einer besonderen MaWenn man nun glaubt so schreibt uns der Einsender schine ausgerüstet, erklärte, aus je zwei Tausendmarkdieses Schriftstücks, der als Patrouillenführer oft persönlich scheinen drei machen zu können, wurde von der Reichssolche Bordellorgien überrascht hat, daß durch diesen Erlaß bant- galjchgelbabteilung in einem Kaufmann Moritz am I ut aus die Ausschweisungen der Offiziere nachgelassen hätten, so irrt Lodz , der zuletzt in Chemnitz wohnte, festgenommen. Samut„ arman sich gründlich. Im Gegenteil, in den Bordells wurden beitete" mit einer Maschine, die die vervielfältigten Tausendmarkdie tollsten Orgien weiter gefeiert, Wein und Seft floß scheine gleich in ganzen Bateten lieferte. In Wirklichkeit war es dort in Strömen, während die deutschen Truppen an der ihm nur darum zu tun, von seinen Opfern echte Tausendmarkscheine zu bekommen. Die Batete, die dafür aus seiner Maschine herausPalästinafront bei über 75 Grad Size und noch mehr, fanten, hatte er borher schon zurecht gemacht. Sie enthielten nicht mitunter tagelang nicht einen Schluck Wasser über Banknoten, sondern wertlose Schnihel. Ein Ingenieur, der ihre Lippen bringen konnten. gleich 200 Tausendmarkscheine besorgen sollte, schöpfte Berdacht und machte die Reichsbank- Falschgeldabteilung auf den Vervielfältiger" aufmerksam. Auf den Schivinder sind jedoch schon seit Jahren ohne Zweifel viele harmlose Leute hineingefallen. Bis jetzt haben sich vier Personen gemeldet, denen allein schon 263000 m. abgenommen wurden. Drei von ihnen find Pferdehändler. Der eine gab 85 000 Mark her, in der Hoffnung, das anderthalbfache wieder zu bekom men, und ließ die Maschine in seiner eigenen Wohnung arbeiten". Er erhielt aus dem Kasten der Maschine ein dices, noch feuchtes Paket mit der Weisung, es nicht vor Ablauf von 12 Stunden zu öffnen. Diese Zeit müsse genau innegehalten werden. Denn sonst, betonte der Vervielfältiger, verwischten sich die Farben und die Scheine seien unbrauchbar. Dem Manne wurden die 12 Stunden sehr lang. Vorschriftswidrig öffnete er die Hülle sehr behutsam, fand aber darin nicht einmal verwischte Banknoten, wie er halb gefürchtet hatte, sondern nur papierschnitzel, an denen nichts zu verderben war. Das einzige, was der Pferdehändler für seine echten 85 000 Mark erhielt, war die Vervielfältigungsmaschine, mit der er allerdings nichts anzufangen wußte. Gine ganze Reihe weiterer Fälle, die Beweis von den Dummen ablegen, die nicht alle werden, spielten sich ähnlich ab.
Unier der Ueberschrift„ Der Bolschewismus auf dem Lande" bringt die Deutsche Tageszeitung" eine Zusammenstellung von Schauernachrichten, die sich als ganz grober Schwindel entpuppt, denn es handelt sich um Kämpfe zwischen Verfas= jungstreuen und Rechtsboljchemist en, die sich aus AnTaß des Kapp- Butsches unmittelbar nach dem 13. März abgespielt In bekannter„ unbändiger" Weise benahmen sich spieder einmal haben. Zu was für Mitteln im übrigen die" Deutsche Tageszei- eine Anzahl linksradikaler Versammlungsbesucher am Mittwoch in tung" greift, um das Vorhandensein einer gefährlichen bolichemisti- einer Reinidendorfer Bersammlung, in der Genosse ekschold jchen Bewegung zu konstruieren, das zeigt eine Meldung aus dem referierte. Schon während des Referate, als Genoffe Hebschold den Streife Rummelsburg ( Sinterpommern), die lautet: Unabhängigen Aeußerungen von Hilferding , Kautsky usw. entgegenhielt, suchten sie die ihnen unangenehme Wahrheit durch wüsten Lärm zu erstiden, was ihnen jedoch nicht gelang. In der Ein Diskussionsredner aus Disfuffion fteigerte fich der Tumult. Reinickendorf erwiderte auf den Zwischenruf, daß die Regierung am 13. März ausgerissen ist, schlagfertig, dann hätte die Regierung jedenfalls nichts anderes gemacht als gewisse Reinickendorfer Unabhängige. Darauf stürmte eine Horde wutentbrannt das Podium und suchte den unbequemen Sprecher mit Gewalt herunterzuholen. Der Besonnenheit und Energie unserer Genossen gelang es jedoch, die Versammlung wieder herzustellen. Als nun der Referent das Schlußwort erhielt, zeigte sich der Heldenmut dieser Versammlungsstörer im hellen Lichte: sie ergriffen das Hasen panier, um die Abrechnung mit ihrem Verhalten nicht mit anhören zu müssen. Verschiebene unabhängige Führer am Orte drückten der Versammlung leitung ihr Be dauern und Mißfallen über das Verhalten Einstmals war die obige Frage eine Kleinigkeit und der Berliner ihrer eigenen Parteigenossen aus, ohne freilich den Mut zu finden, Tourist in näherer und weiterer Umgebung Berfins ein gern geStesen selber den Standpunkt klar zu machen. Die Reaktion lacht sich über solche Vorkommnisse ins Fäustchen. Solches Auftreten be- fehener Gefelle. Für wenige Pfennige stellte man ihm Bett oder deutet nur Selfersdienste für Westarp und Genossen Wandererkreisen, befommt man selbst für Geld und gute Worte Scheune zur Verfügung.
bestraft."
Ja, wenn die preußischen Amtsrichter Hinterpommerns bereits im Dienste des Bolschewismus stehen, dann ist freilich alles ver
loren!
Selbstbildnis.
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Im Augustheft 1919 der konservativen Preußifchen Jahrbücher" lesen wir in einem Aufsatz über Rudolf Huch von Dr. Werner Mahrholz: „ Die Heuchelei ist ja eine spezifisch bürgerliche Aeußerungsweise der menschlichen Natur und zwar aus dem Grunde, weil der Mensch immer da Heuchelt und heucheln muß, wo er seine Raivität verliert, sich schämt und von der Natur sich entfernt. In feiner Gesellichaftsordnung ist diese Entfernung von der Natur ausgesprochener
als in der bürgerlichen, und so ist die Heuchelei geradezu ein Haupt
laster der bürgerlichen Menschen."
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Die Deutiche
Quartiernot der Wanderer.
Aber heute, so schreibt man uns aus
Herr Stinnes überall. Die ersten Vorschläge zum Reichswirt- fein Quartier. Wie ein Bettler muß man von Haus zu Haus und schafterat sind eingelaufen. Vom Reichskohlenrat wurde als Spizen- oft aus dem Ort ziehen, um im Walde sein Zelt aufzuschlagen. Bei fandidat Herr Hugo Stinnes , Mitglied der Deutschen Volkspartei tagelang fonnigem Wetter ist das Belt das vornehmste Quartier, denn es bindet den Touristen nicht an die Lebensgewohnheiten seines Eine Gesellschaftsklasse, die sich selbst derart charakterisiert, und Auffäufer der öffentlichen Meinung, genannt richtet sich damit auch selbst. Also bleibt dem Aufrechten Boltepartei nennt sich bekanntlich die Partei des Wiederaufbaus. Quartiergebers. Wie oft tam mir das Lied ,, Wer recht in Freuden Die Arbeiter werden wissen, was sie von einem solchen Arbeit- wandern will, der geh der Sonn entgegen" so recht zum Bewußtsein. und Wahrhaften kein anderer Ausweg, als herauszutreten gebervertreter zu erwarten haben, nämlich Aufbau der kapita- Meine Zeilen sollen ein Mahnruf an alle Arbeitertouristen und. aus der bürgerlichen Gesellschaft und sich denen anzuschließen, fiftischen Wirtschaft in einem Umfange, wie wir sie selbst in Wil - Wandervereine sein, nicht in der Herstellung von Vereinszeitungen ihre Kassen aufzureiben, sondern eine Verständigung in praftidie aus diesem bürgerlichen Sumpf herausführen. Der Tag helms Beiten nicht erlebt haben. Die fchen Bielen der Touristenorganisierung zu suchen. der Wahl wird der Tag des Gerichts und des sich wiederSchaffung von Hütten und Notquartieren muß an erster Stelle findens sein. stehen und nicht die Herausgabe von Touristenzeitungen, an dessen finanziellen Schwierigkeiten die Vereine verbluten.
Die Dolchstoßlegende.
Deutsche Offiziere in der Türkei .
Zu der Frage, wer das Heer erdolcht hat und wodurch es erdolcht worden ist, liefert der nachstehende Befehl, den wir im Wortlaut bringen, einen beachtenswerten Beitrag: Deutsche Etappen- Inspektion
Jildibim
IIa Nr. 34 persönlich.
An den deutschen Etappentommandanten in Aleppo . G3 ist mir bekannt, daß der längst bestehende Befehl, daß die Bordellstraßen in Aleppo von deutschen Heeresangehörigen nicht be
Sozialdemokratische Lehrer.
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Die Sünden der Schwerindustrie. In unserem Bericht in der heutigen Morgenausgabe über die Kriegsmetallberichie bungen der Schwerindustrie ist ein Druckfehler enthalten. Der Herr, der das werivolle Eingeständnis von der Kriegsspekulation der Auslandsstellen machte, heißt Wählerversammlungen in Lichtenberg heute abend 7½ Uhr Dr. F. W. Meichert. Wertbolles Material enthält über diese im Festsaal des Reform- Gymnasiums, Parfaue, Reférent Fragen die Schrift des Genoßen Artur Saternus:„ Die Schwer- Genosse Wissell, und im Jahn- Realgymnasium, Marktstr., industrie in und nach dem Kriege", auf die wir noch zurüdtommen Referent Genosse Bernhard Na us ch.
werden.
Sie rücken ab. Aus den Kreisen der Bayerischen Volkspartei wird erklärt, daß diese Partei mit der Veröffentlichung des bayeriscen Bürgerblocks über eine angebliche Einheitsfront der bürgerlichen Parteien im Wahlkampfe nichts zu tun hat. Aehnliche Erklärungen sind von den Demokraten und von der Mittelspartei abgegeben worden.
Groß- Berlin
Frauenwahl.
Mordtaten während der Pfingsttage. Nachträglich werden aus der Altmark zwei Mordtaten gemeldet, die in der Nähe von Stendal verübt worden sind. In der Nacht zum zweiten Feiertag wurde an der Tür des Gehöftes des Bauerngutsbesibers NagelVeltau geklopft. Der Gutsbesitzer, welcher glaubte, daß sein Gefinde, welches einem Tanzbergnügen beigewohnt hatte, zurüdlehrte, öffnete die Haustür und erhielt sofort mehrere Schüsse in den Kopf, die sofort den Tod des N. herbeiführten. Die Täter, zivei Burschen im Alter von 18 bis 20 Jahren, entwendeten das Fahrrad des Erschossenen und gaben dann noch von der Straße aus mehrere Schüsse ab. Die Mörder wurden sofort verfolgt und es entspann sich nun am Ausgang des Dorfes ein Feuergefecht, das jedoch resultatlos verlief. Den Verbrechern gelang es, zu entkommen, um bald zweiten Pfingstfeiertag morgens begab jich der Gutsbesitzer Albert Schütte aus Uenglingen auf den Rehbock- Anstand. Als er am Mittag noch nicht zurückgekehrt war, wurde nach ihm gesucht und abends fand man die Leiche des Sch. in einem Kornfeld mit einem Schuß durch den Kopf auf. Das Gewehr, das Fernglas, das Portemonnaie und die Schlüssel fehlten. Es wird ange nommen, daß die beiden Verbrecher, die den Mord in Belkau begangen haben, auch hier als Täter in Frage kommen.
Die Sigung des Hauptausschusses der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Lehrer wurde am 26. Mai fortgesetzt. Den Hauptteil der Beratungen des zweiten Tages nahm die Aufstellung von Richtlinien( Mindestforderungen) für die sozialIch traf sie nach langer Zeit wieder, Lottchen, die Freundin demokratischen Vertreter auf der Reichsschulfonferenz ein. Für den Schulaufbau einigte man sich auf den eigentlichen meiner Jugend. Wie geht's denn?" fragte ich freudestrah- darauf allem Anschein nach eine zweite Mordtat zu begehen. Schulbeginn mit dem siebenten Lebensjahre. vorhergehenden lend. Noch immer glücklich in der Ehe? Was machen die obligatorischen Kindergarten vom fünften Lebensjahre Kinderchen?"
werden.
an, eine mindestens sechsjährige Grundschule und drei Sie sah mich halb erzürnt, halb kummervoll an. darauf aufbauende sechsstufige Oberschulen. In der Frage der ,, Weißt du denn nicht? Er hat mich und die Kinder verBehrerbildung soll grundsätzlich an der einheitlichen lassen. Er ist ein schlechter Mann. Ich habe mich in seiner Ausbildung aller Lehrer auf der Universität festgehalten Wahl gründlich geirrt."" Siehst du, Lottchen," sagte ich und ,, Du hast auf guten Rat damals Die Teilnehmer der Hauptausschußsizung hatten Gelegenheit, nahm sie bei der Hand. am Abend an einer öffentlichen Lehrerversammlung nicht gehört. Du tapptest wahllos in dein Verderben." in den Sophiensälen teilzunehmen, in der die Genossen Heinrich Ich war halt jung," erwiderte sie. Bei zunehmendem Schulz Berlin und Schult- Hamburg sprachen. Diese bis auf Alter wird man flüger." den letzten Platz gefüllte Versammlung gestaltete sich zu einer machtvollen Kundgebung der Berliner Lehrerschaft für die Sozialdemokratie als die Trägerin ihrer Ideale und Forderungen.
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Wie verlautet, hat der Konzern der Firma Otto Wolff, der von Thyssen gestützt wird, in Köln das bekannte Korrespondenzbureau Dr. Dammert angekauft bziv. unter seinen Einfluß zu bringen gewußt. Das Unternehmen soll groh zügig ausgebaut und in eine Aktiengesellschaft umgewandelt
werden.
Unerhörte Postkorruption. Kein Mittel ist den Deutsch nationalen niedrig genug, um es zu ihrer strupellosen Wahlagitation zu mißbrauchen. So wird uns von der Redaktion unseres medlenburgischen Barteiblattes" Das freie Wort" mitgeteilt, daß in unsere dortige Parteipresse deutsch nationale Flug= blätter, während die Zeitunger zum Versand bei der Post lagen, hineingeschmuggelt morden sind. Es ist Aufgabe der zuständigen Stellen, sofort dieser unerhörten Beeinflussung durch unlautere deutschnationale Elemente von Amts wegen ein Ende zu machen. re Rorteigenossen verbitten es sich, die deutschnationalen Wische in ihrer Zeitung vorzufinden.
Wir redeten über dies und das und kamen auch auf die Wahlen zu sprechen.
,, Welche Partei gedenkst du am 6. Juni zu wählen?" ... Darüber habe ich, offen gestanden, noch nicht nach gedacht. Wahrscheinlich wähle ich die Deutsche Volkspartei ."
,, Warum?"
,, Weil sie, wie überall zu lesen steht, die Partei des Wiederaufbaus ist."
"
„ So?!" erwiderte ich. Als du dich vorhin über die schlechte Wahl in deiner Ehe beklagtest, meintest du, mit zunehmendem Alter flüger geworden zu sein. Das bestreite ich. Die Wahl, die du jetzt zu treffen hast, wird über deine und deiner Kinder Zukunft entscheiden. Wiederum aber bist du leichtsinnig und traust leeren Versprechungen, genau so, wie damals bei der Wahl deines Gatten. Du sagst, die Deutsche Bolkspartei ist die Partei des Wiederaufbaus.
Wessen?
Des schädlichen Iten!
Am
An der Höheren Gärtnerlehranstalt Berlin- Dahlem findet in der Woche vom 14. bis 19. Juni d. J. ein Lehrgang für Obstund Gemüseberwertung statt. Außerdem ist für die Zeit bom 12. bis 24. Juli d. J. ein Lehrgang für Obst- und Gemüseverwertung für Haushaltungslehrerinnen eingerichtet, an dem in beschränkter Anzahl auch Privatpersonen teilnehmen fönnen. Von besonderer Bedeutung in diesen Lehrgängen ist das Einmachen ohne 3uder. Anmeldungen find umgehend an den Direktor der Höheren Gärtnerlehranstalt Berlin- Dahlem einzureichen.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
Heute, 27. Mai: Friedrichshagen . 7%, Uhr, in Conrads Festsälen, Friedrichstraße: Deffentliche Boitsversammlung. Lehrer Emil& niej spricht über Barum wählen wir sozialdemokratisch?"
Morgen, 28. Mai: Achtung, Polizeibeamte! Alle Ob- und Vertrauen männer der blauen, grünen und Krim.- Polizei werden zu wichtigen Besprechungen, 7 Uhr, Haberlands Festsäle, Neue Friedrichstr. 5, Bimmer 6, eingeladen. Erscheinen ist Pflicht! Sonst Vertreter senden.
Die Sozialdemokratie aber ist die Partel des Aufbaus: Wählerversammlungen, vorm. 10 Uhr; außerdem auch Montag, 31. Mai,
Des lebenskräftigen Neuen!"
Lucian.