Deutsch - lettischer Friedensschluß.
Ropenhagen, 28. Mai. ( WTB.) Das Lettische Telegraphen-Bureau in Riga teilt mit: Die lettische Regierung hat das Frie= bensprotokoll, das am 5. Mai in Berlin von den Delegierten
Bettlands und Deutschlands unterzeichnet wurde und das nach Aus
Der Wahlkampf.
Parteifunktionäre und Reichstagswahl.
Stresemann„ verneint nicht".
tausch der Ratifitationen in Kraft treten soll, veröffentlicht. In einer am Freitagabend abgehaltenen, stark besuchten In Hamburg ließ die Deutsche Volkspartei wieder einDie Hauptbedingungen sind: Deutschland erkennt Lettland als selb- Bersammlung unserer Berliner Parteifunttionäre mal das Dreigestirn leuchten, das die ganze Buntscheckigkeit ständigen Staat an, und zwar sofort, nachdem von den alliierten sprach Genosse Eduard Bernstein über die bevorstehenden dieses Parteigebildes charakterisiert: Herrn von Kardorff, Mächten diese Anerkennung ausgesprochen ist. Sowohl Deutsch Reichstagswahlen . Einleitend führte der Redner aus, daß land wie Lettland verpflichten sich, teine Bestrebungen zu unsere Partei jekt in einer schwierigeren Situation ist als bei den den ehemaligen Freifonservativen, Herrn Dr. Wiemer, den unterstützen, die sich gegen eines der beiden Länder richten, und Wahlen zur Nationalversammlung. Die Anhänger der reaktionä- Fortschrittsmann auf Abbruch, und Herrn Stresemann, ren Parteien, die sich nach der Revolution vor uns verkrochen hat- der schon immer verstanden hat, sich auf der;, mittleren Linie" feine feindliche Truppenbildung auf ihrem Gebiet zu ten, machen sich jetzt als die schwersten Feinde der Republik be- als politische Quietschmoluske hochzuarbeiten. dulden. Deutschland verpflichtet sich zum Ersatz aller Schäden, die merkbar. Die Grundsäße unserer Partei sind die alten geblieben. Strejemann machte interessante Ausführungen über das deutsche oder die dem deutschen Oberfommando unterstellten Trup- Die Politif, die sie ihren Grundsähen gemäß betreibt, ist die rich- Verhältnis der Deutschen Volkspartei zur Schwerindupen in Lettland angerichtet haben. In Riga wird eine gemischte tige. Wir haben erkannt, daß es unter den gegenwärtigen Ver- strie. Er sagte: A mission die Höhe des Schadenersatzes feststellen. Lettland er- hältnissen unmöglich ist, sofort die sozialdemokratische Republik Wir haben uns nicht zu entschuldigen, daß Schwerbt alles Kriegsmaterial, das den Truppen Bermonds gehört zu errichten. Das geben auch solche Anhänger der U. S. P. zu, industrielle bei uns find. Wir sind deswegen noch nicht die Bardie von politischen und wirtschaftlichen Dingen etwas verstehen. atie, ausgeliefert. Deutschland verpflichtet sich, Lettland Waren Wenn aber die Errichtung der sozialdemokratischen Re- ei der Schwerindustrie. Wir verneinen nicht, daß uns auf Kredit zu liefern. publik feither nicht möglich war und auch jetzt noch nicht möglich von ihnen Mittel für den Wahlkampf zufließen, aber besser von Wie WTB. hierzu von zuständiger Stelle hört, sind noch fol- it, so muß es als die nächste und wichtigste Aufgabe betrachtet ihnen, als aus Staatsmitteln. gende Buntte des Vertrages bemerkenswert: 1. Die oben erwähnte werden, die demokratische Republik auf sicheren Boden zu Wenn Stresemann mit den letten Worten hat andeuten gemischte Kommission wird auch den Wert der von Bettland zu stellen. Auch die Arbeiterklasse hat ein hervorragendes Interesse wollen, daß den jetzigen Regierungsparteien für den Wahlersehenden Aufwendungen feststellen, welche mit deutschen Mitteln an der Sicherung der demokratischen Republik . Der Bestand der Kampf staatliche Mittel zuflösfen, so hat er halt- die Unfür öffentliche Anlagen auf lettländischem Gebiet gemacht worden epublik wird durch die putschlüsternen Reaktionäre und die rechts wahrheit gesagt. Wertvoll aber bleibt sein Zugeständstehenden Parteien bedroht. Deshalb gilt für den Wahlkampf die find. 2. Beide Vertragsteile fichern sich für den gegenseitigen Barole:„ Der Feind steht rechts!"- Aber wir dürfen nicht ver- nis, daß die Deutsche Volkspartei ihren Wahlkampf auf die Handelsverkehr, für industrielle Unternehmungen sowie für die geffen, daß wir auch Gegner auf der linten Seite haben. Mittel der Schwerindustrie- und wir fügen hinzu: allein Schiffahrt das Recht der Meistbegünstigung zu. 3. Bettland ver- Alle Versuche, mit der 1. S. P. eine gemeinsame Front herzustel- auf die Mittel de Schwerindustrie gründet. Es würde pflichtet sich, den Transitverkehr aus Deutschland durch len, find fehlgeschlagen. Im Kampfe fönnen wir unseren Geg- Herrn Stresemann schwer werden, diese Tatsache zu verneinen, Lettland oder aus anderen Ländern durch Lettland nach Deutsch- nern von links nicht um den Hals fallen. Erneute Gini- denn Herr Stinnes würde nicht an sechster Stelle auf der land nicht zu erschweren und feine besonderen Transitab- gungsversuche werden der Zeit nach dem Kampf vor Reichsliste der Deutschen Volkspartei stehen, wenn er nicht behalten bleiben müssen. Jest müssen wir scharf betonen, was as Portemonnaie der Partei wäre. Ihm ist ge uns von den Gegnern von links trennt. lungen, was der Direktor der Spiritusinteressenten sich durch allzu große Offenberzigkeit verscherzt hat: sich durch Er. legung der Wahlkosten ein sicheres Mandat der Deutschen Volkspartei zu erfaufen.
gaben zu erheben.
Kein litauisch- russisches Bündnis.
Laut dem Pariser Petit Journal" richtete die polnische Regierung an& rankreich ein Telegramm, das den Ernst der Lage mitteilt und um Entsendung namhafter franzöfiser Hilfstruppen ersucht. Nach dem„ Journal des Débats " hat General Pétain den französischen Kriegsrat ein
berufen, um über die militärische Lage der Polen zu berichten und über etwaige Truppensendungen nach Polen Beschluk zu saffen. Millerand hatte bereits am Mittwoch eine längere Besprechung mit dem polnischen Botschafter in Paris .
Odessa ist laut Times" wieder von der Roten Armee besetzt worden. Die Flotte der Alliierten hat die Häfen von Odessa und Sebastopol verlassen.
Die litauische Gesandtschaft in Berlin schreibt uns: Ueber ein Abkommen zwischen Litauen und Mosfau, von dem die Presse nach einer T.- Meldung aus Kowno berichtet und nach welcher Litauen ein militärisches Vorgehen gegen Polen und einen eventuellen Angriff gegen Ostpreußen zugejagt hätte, liegen bier keine Nachrichten vor. Die Pressemel Sung entbehrt schon deshalb jeder Wahrscheinlichkeit, veil in Row no selbst teine Verhandlungen zwischen irgend welchen Kommissaren Sowjetrußlands und der litauischen Regierung gepflogen wurden. Die einleitenden Verhandlungen über einen Friedensschluß sind auf telegraphischem Wege geführt worden, während dann die weiteren Berhandlungen aus joließlich in Mostau stattgefunden haben,
In unserer Bemerkung zu der hier dementierten TU- Meldung stand, Litauen fönnte einer Voltsabstimmung in Kowno und Grodno um so ruhiger entgegensehen, als dort bisher Mostau regiert habe. G3 mußte natürlich heißen: Polen .
Antipolendemonstration in Beuthen .
Ein Deutscher von einem Franzosen erstochen. Beuthen ( Oberschlesien ), 28. Mai. Gegen 9 Uhr abends fanden polenfeindliche Demonstrationen vor dem Hotel Lomnis, dem Site der Plebiszitkommission, statt. Fast fämtliche Fensterscheiben der unteren Geschosse sind zer trümmert und die Türen eingeschlagen worden. Der ,, Grenzzeitung", dem Organ der nationalen Polen , sind die Fensterscheiben zertrümmert. Grund zu dieser Demonstration war, daß ein Deutscher von einem franzöfifchen Soldaten erstochen wurde. Der Franzose hatte sich an einem deutschen Mädchen vergriffen, das on den Deutschen befreit werden sollte.
Abzug der Senegalesen bevorstehend.
Weil man in Klein- Asien Verstärkung braucht. Paris , 28. Mai, Journal" erklärt, man habe jüngst behauptet, die senegalesischen Truppen seien aus den Rheinlanden wegen der deutschen Protestbewegung gegen die jchwarzen Truppen abberufen worden. In Wirklichkeit ſeien diese Regimenter für die Armee der Levante bestimmt, wohin sie vom 10. Juni ab als Verstärkung gefendet würden. Holländischer Protest gegen die Schwarzen im Rheinland . Amersfort, 28. Mai. ( N.) Die Vereinigung des Vereins der Bernunft" hat eine Resolution angenommen, in der fie ihren lebhaften Abscheu gegen die Verwendung von Kaffern und anderen Farbigen in dem Lande von Rant und Segel, die eine Beleidigung für das deutsche Bolt darstelle, ausspricht.
Die Reichsregierung läßt durch die„ P. P. N." eine längere Erklärung als Antwort auf die jüngst von uns gebrandmarkten amb lichen französischen Rechtfertigungen der schwarzen Truppen veröffentlichen. Diese Entgegnung lägt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Sie führt zuerst eine ganze Anzahl von Sittlifeitsverbrechen an und bezeichnet den französischen Versuch, in der Frage der Verbreitung von Geschlechtskrankheiten den Spieß umzudrehen, als„ dreisten 3ynismus". Es sei sta tistisch seit der Besetzung eine Bermehrung der Geschlechtstrant. heiten um 737 Prozent festgestellt worden.
Keine weitere Verschiebung von Spa.
Die Alliierten gegen Italiens Wunsch. Paris , 28. Mai. Der„ Matin" erklärt, die alliierten Regierungen hätten sich schon mit der Frage beschäftigt, ob die Konferenz von Spa, wie die italienische Regierung es wünsche, berichoben werden könne. Die allgemeine Meinung sei, dak
So schwer auch der Wahlkampf für uns sein mag, so haben So schwer auch der Wahlkampf für uns sein mag, so haben wir doch feine Veranlassung, zu verzagen. Wir haben eine große Aufgabe zu erfüllen, nicht nur für die Partei, sondern für das ganze deutsche Volt. Das Schicksal der deutschen demokratischen Republik hängt in der Hauptsache von unserer Partei ab. Das Bewußtsein, für eine große Aufgabe zu kämpfen, erfüllt uns mit der Kraft, die wir brauchen, um den Wahlkampf fiegreich zu bestehen.
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Hergt unauffindbar!
Drei Tage ist es nun her, daß der„ Vorwärts" bie für die Deutschnationale Partei schwer belastende Unterredung veröffentlichte, Der Redner besprach die wichtigsten Aufgaben, die der neue die am 18. März zwischen Genossen Heilmann und dem deutschReichstag zunächst zu erfüllen hat und kennzeichnete die Haltung der einzelnen Parteien. Scharf und rücksichtslos müssen wir den nationalen Parteivorsitzenden Hergt stattgefunden hat. Zwei Tage Kampf nach rechts führen. Nach links wollen wir so fachlich wie lang schwieg die reaktionäre Presse dazu, dann endlich brachte die möglich fämpfen, wenn es uns auch von den linksstehenden Geg- Deutschnationale Parteiforrespondenz die schüchterne Erklärung, daß nern schwer gemacht wird. Die Kommunisten wollen in den Herr Hergt im Westen auf einer Agitationsreise begriffen sei und fich Reichstag eintreten, um ihn zu stören, wenn möglich zu sprengen. daher nicht äußern fönnte. Seitdem sind weitere 24 Stunden berWas für eine Politik die Unabhängigen befolgen werden, weiß gangen und Herr Hergt hat noch immer nicht die Sprache geman nicht. Aber auch sie wollen im Reichstage nicht positiv mitarbeiten. Das ist ein Standpunkt, auf den sich eine starke Partei funden. Wir sprechen gar nicht davon, daß Telegraph und Telenicht stellen darf. Macht gibt Verantwortung, und je stärker die phon nach Rheinland und Westfalen , wie wir uns mehrfach überNein, auf brieflichem Wege Macht, desto größer ist die Verantwortung. Heut, wo die Ent- zeugen fonnten, tadellos funktionieren. scheidung in allen wichtigen politischen Fragen beim Volfe liegt, hätte es Herrn Hergt inzwischen möglich sein können, die deutschhat die Wahlstimme ein viel größeres Gewicht, wie sie unter dem nationale Bresse von dem zu verständigen, was er zu diesem Gealten Regime hatte. Es wird unseren Gegnern von links nicht spräch zu bemerken hat,- falls er es nämlich gewollt hätte! gelingen, uns zu schädigen. Stärker als wir in der Nationalver- Das Schweigen des Herrn Hergt läßt sich nicht anders ersammlung waren, müssen wir in den Reichstag zurückkehren. Nur unter dieser Voraussetzung ist die Gewähr gegeben für die Durchflären, als daß er sich absichtlich verborgen hält und unführung der sozialen Reformen und die Gesundung unseres Wirt auffindbar gemacht hat, um nicht vor den Wahlen über fchaftslebens. Auch auf eine Verständigung mit unseren Gegnern diefes ihm sehr peinliche Gespräch Rede und Antwort stehen zu von links ist nur zu rechnen, wenn wir stärker in den Reichstag müssen. Die„ Agitationsreise" des Herrn Hergt nimmt danach den fommen. Wenn wir unsere Anhänger mit dem Bewußtsein er- Charakter einer Flucht an, die man im Gegensatz zu der sonst füllen, daß wir für eine große Aufgabe kämpfen, dann wenden bekannten Flucht in die Deffentlichkeit eine Flucht aus der Deffentwir aus der Wahl so start hervorgehen, wie sich vielleicht keiner lichkeit" nennen muß. bon uns träumen läßt.( Lebhafter Beifall.)
Victor Schiff führte aus: wir müssen in dieser Situation ecnite Worte an unsere Parteigenoffen in der Regierung richten. Es du. fie nicht geheten, daß der Reichspräfioenr auch nur einzelne von den vielen Todeeurteilen, die im Ruhrgebict gefäll: wur. ben, testätigt hat. Auch die außerordentlicher Stregsgerichte und der Belagerungszustand hätten viel früher aufgehoben werden müssen.( Beifall.)
Johannsen teilte mit, daß unsere Agitation in Ostpreußen große Erfolge erreicht hat. Wenn wir überall mit Vertrauen auf unsere Kraft in den Kampf gehen, ist uns der Erfolg sicher. Bernhard Krüger trat ebenso wie der Vorredner für den entschiedensten Kampf nach rechts ein.
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Deutschnationale Messerstiche.
Von einem jugendlichen Parteigenossen wird uns folgende Illustration über den zurzeit herrschenden mustergültigen Ton und die guten Manieren auf einer deutschnationalen öffentlichen„ Volts"- ie fammlung zur Verfügung gestellt:
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In einer gestern abgehaltenen öffentlichen Bolts ver iammlung der Deutschnationalen Volts" partei in der 9. Realschule, Badstraße 22, wagten es verschiedene Mitglieder des Vereins Arbeiterjugend" Zwischenrufe zu machen, worauf ihnen die Worte Lausejungen"," Verbrecher" an den Kopf flogen. Am Schluß Eduard Bernstein erklärte ebenfalls, daß die Bestäti- der Versammlung gingen plötzlich die Lampen aus und die Zwischenrufer wurden die Treppe hinuntergeworfen. gung der Todesurteile nicht zu billigen ist. Franz Krüger verwies darauf, daß auch der Parteivor- Giner von ihnen erhielt mit einem Spazierstod mehrere stand sich gegen die Bestätigung der Tobesurteile erklärt und ge- Schläge über den Kopf, ein anderer Messerstiche in meinsam mit dem Bezirksvorstand Schritte unternommen hat, um den linken Arm, so daß er auf der Unfallstation verbunden eine baldige Aufhebung der außerordentlichen Kriegsgerichte und werden mußte. des Belagerungszustandes durchzusehen.
Die Versammlung erklärte sich mit diesem Vorgehen des Barteivorstandes einverstanden und erwartet, daß die Bemühungen fortgesetzt merden, bis die Forderungen: Keine Todesstrafe, teine Striegsgerichte,.fein Belagerungszustand, erfüllt sind.
Wilson begründet sein Veto. ,, Ein unauslöschlicher Fleck auf der Ehre der Union ."
Amsterdam , 28. Mai. Wie aus Washington gemeldet wird, erklärte Präsident Wilson bei der Abgabe des Betos gegen die Friedensentschließung der Republikaner , eine folche Art des Friebensschlusses würde ein unauslöschlicher Fled auf der Ehre der Union sein. Der Friedensvertrag von Bersailles enthalte wichtige Bestimmungen, auf die die Entschließung keine Rücksicht genommen habe. Eine Verwerfung des Friedens vertrages durch die Union würde bedeuten, daß man sich zurückziehe und selbst süchtige Intereffen zu verfolgen wünsche. Die Entschließung habe sich um viele wichtige Ziele, für deren Verwirt. lichung die Union in den Krieg gezogen sei, nicht gekümmert.
Prozeß gegen belgische Sozialisten.
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Haag, 28. Mai. ( Gigener Draftbericht des„ Vorwärts".) Ver den Antwerpener Geschworenen wurde wochenlang gegen den Socialiste belge" wegen seiner antichauvinistischen Propaganda im Ariege verhandelt. Alle Angeklagten wurden freigesprochen bis auf den Abg. I a mar. Er wurde zu 6 Monaten Gefängnis, 500 Fr. Geldstrafe und fünfjährigem Ehrverluft verurteilt, Damit will man ihn um's Mandat bringen. Die Antwerpener Arbeiter sind barüber erregt.
Poincarés Mitschuld am Kriege. Bricht sich die Wahrheit doch Bahn?
Paris , 27. Mai. Wie jest nachträglich bekannt wird, bekundete tanntlich mit der Freisprechung aller angeklagten Offiziere endete, der Major Bonhoure folgende Aeußerung des Abg. Des. fontaines:" Der Präfident Poincaré hat den Krieg verursacht, er müßte dafür kriegsgerichtlich erschossen werden."
Es geht doch nichts über gute Erziehung, die die Deutschnationalen bekanntlich in Erbpacht genommen haben und womit sie auf Volts" versammlungen in der geschilderten Art jweifellos die größten Erfolge erzielen werden.
Keine Franken, sondern Mark!
Die Saararbeiter wollen deutsches Geld. Saarbrücken , 28. Mai. Die Arbeitsgemeinschaft der Saarindustrie beschäftigte sich heute in einer Sizung mit der bevorstehenden Einführung der rantenentlohnung auf den Saargruben. In einer mehr als zweistündigen Debatte sprachen sich die Arbeitgeber- wie die Arbeitnehmerver= bände entschieden gegen die Einführung der Frankenwährung aus, wobei hauptsächlich als ausschlaggebend der wirtschaftliche Zusammenhang mit Deutschland angeführt wurde.
Programmatisches Interview Giolittis.
Will er wieder Ministerpräsident werden? Rom , 28. Mai. ( TU.) In einem programmatischen Inter. biem mit einem Mitarbeiter der Stampa " stellt Giolitti jezt beinabe in aller Form seine Kandidatur für die nächste Regierungsfrise auf. Giolitti gibt in seinem neuen Programm die Forderung einer Strafverfolgung der interventionistischen Regierung von 1915 und ihrer unfähigen Nachfolger auf. Er legt den Nachbrud auf die innere Bolinit, insbesondere auf die sozialen Fragen. Das Programm ist im wesentlichen eine Verschät Fung von Nittis Plänen.
Die russische Mordliga. Todesurteil gegen den Hauptschuldigen. Kopenhagen , 28. Mai. Nach hiesigen Blättermeldungen aus Stockholm wurde in dem großen Mordprozeß gegen die soge nannte russische Liga das Urteil gesprochen. Der Haupt. angeklagte Habjelache wurde zum Tode verurteilt, die Jahren.
man unmöglich auf eine Bertagung eingehen könne, in dem Prozes wegen der Stapitulation von Maubeuge , der bes übrigen fünf Angeklagten erhielten Zwangsarbeit von 2½ bis 10 weil man dann nicht imftande wäre, die internationale Finanzkonferenz vor dem Herbst nach Brüssel zusammenzuberufen, die nur bann nüglich arbeiten könne, wenn die Alliierten Entscheidungen getroffen und sie Deutschland mitgeteilt hätten.