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Sahre durch das Beispiel Stußlands widerlegt worden. So­zialismus ist Freiheit, die Diftatur des Proletarats in Ruß­ land   aber hat zur Parteioligarchie geführt.

heit für die Menschheit."

würde.

Die Reaktion in der Reichswehr.

Aufruf der Offiziersvereinigung.

Der Fall Paasche.

Unter den jezigen Verhältnissen, erklärt Genosse Nausch, sei er nicht gesonnen, eine Verantwortung für Der Zivilreferent im Reichswehrministerium, Genoffe Dinge mitzutragen, die nicht zu verantworten sind, Das Programm befürwortet also die allmähliche Bernhard Rausch, ist, wie schon im gestrigen Abendblatt mit- und den Schein eines sozialdemokratischen Einflusses im Sozialisierung unter der Kontrolle der II- geteilt wurde, von seinem Posten zurückgetreten und hat Reichswehrministerium aufrecht zu erhalten, der tatsächlich gemeinheit. Als das zweite Hauptmittel zur Berwirf- diesen Schritt in einem Schreiben an den parlamentarischen nicht vorhanden ist. Trotz des Bedenkens, daß sein Stücktritt lichung der sozialistischen   Organisation erachtet es das Bu- Staatssekretär Stock mit der innerhalb der Reichswehr sich eine weitere Schwächung unserer ohnehin schwachen Bosition fammenwirten mit dem Proletariat aller anderen Länder. Die immer mehr ausbreitenden Reaktion be- bedeute, glaube er doch, daß ein flares Aussprechen Solidarität der Nationen als Ziel des Sozialis- gründet, wofür er als Sozialdemokrat nicht länger die Mit bessen, was ist und eine reinliche Scheidung in der mus wurde auf dem Stongreß vielfach start betont. Der Refe verantwortlichkeit tragen fönne. In den dreiben e.tfart gegenwärtigen Situation der Sache am förderlichsten sei. rent für diese Frage, Ezapinsti, versichert bas europäische Rausch, daß er die Politik ostes, als durch die Zeit­Proletariat, baß die B. B. S. feineswegs eine chauvinistische umstände geboten, aus Ueberzeugung bertreten habe, weil sie Bartei sei, die gleich dem französischen   Nationalsozialismus in fich geschlossen und fonsequent war. Nach seiner Meinung nur die eine Lojung fennem Volke für das BoIf", wäre niemand mehr berufen gewesen, nach den bitteren Behren sondern, daß fie auch der Devije huldigen der Mensch- Wege zu gehen, als No 3 ke mit seiner umfassenden Kennt vereinigung ber Deutschen   Republit folgenden Aufruf: Kapp- Butsches in der Reichswehr aufzuräumen und neue An alle beutschen Offiziere" erläßt die Offiziers. Sm Programm wird die Bildung eines Völkerbundes nis der Truppen und seiner starken persönlichen Autorität. ,, Es häufen sich die Gerüchte, die darauf hindeuten, daß Vor­Jezt aber doch laffen wir Rausch selbst das Wort: verlangt, der auf der Gleichberechtigung aller Nationen sowie bereitungen zu neuen Gewaltstreichen im Gange sind. auf der Beseitigung der Hegemonie der Großmächte beruher in der Truppe und namentlich im Reichswehrministerium eine Richtigkeit hin zu prüfen, so halten wir es doch für unsere Pflicht, Gs ist heute schlimmer, als je zubor. Gewiß gibt es wenn wir auch nicht in der Lage sind, diese Nachrichten auf ihre Eine neue Anregung brachte der Kongreß der P. P. S. ganze Anzahl einfichtsvoller, loyal denkender Offiziere, die hohe an alle deutschen   Offiziere die Aufforderung zu richten, sich nicht hinsichtlich der weiteren Ausgestaltung der Inter- fie aber weiße Raben und bedeutungslos gegenüber der ge- hinreißen oder vom Pfade der Geseglichkeit abdrängen zu lassen. Achtung und absolutes Vertrauen verdienen. In der Masse sind durch politische Verbrecher oder Wirrköpfe zu Unbesonnenheiten nationale. Den Anschluß an die dritte Moskaner Inter  - fchloffenen Phalang einer bewußten staatsfeindlichen Re- Wir sind überzeugt, daß eine Diftatur von rechts genau so un­nationale lehnt die einstimmig angenommene Rongreßrejo- attion und eines traffen Offiziersegoismus, der besonders in möglich ist, wie bie Diktatur des Proletariats. Ein neuer Revo­lution mit der Begründung ab, daß dieje Organisation nur der Truppe selbst heute frecher auftritt, als je zubor. Aus zahl- lutionsversuch, einerlei von welcher Seite er tommt, ist der Beginn eine einseitige Gruppierung fommunistischer Elemente unter reichen Einzelerfahrungen bin ich zu der Erkenntnis gelangt, daß des Bürgerkrieges. Neues, unübersehbares Unheil würde der Hegemonie des russischen Bolschewismus jei! Aber auch berfassungstreue, republikanische Elemente nun über unser armes Volk und Land hereinbrechen. die zweite Internationale sei nach dem Austritt der französt- erst recht, tonsequent und zäh, in bewußter oder unbewußter Solis jedes einzelnen von uns, an der Verhütung dieser Katastrophe mits über unser armes Volk und Land hereinbrechen. Es ist Pflicht ichen und italienischen Sozialisten und der deutschen   Unab- barität aus der Reichswehr entfernt werden, und daß auarbeiten und dafür mit zu sorgen, daß sich die Entwicklung un­Unab- barität hängigen eine einseitige Organisaton geworden. Trotzdem bemgegenüber die Zentralstellen zurzeit so gut wie machtlos find. zuarbeiten und dafür mit zu sorgen, daß sich die Entwicklung un­befürwortet die P. P. S. die Entsendung von Delegierten zu Den Leuten, die zu mir fommen, muß ich immer wieber sagen, daß feres staatlichen Lebens nur in gefeßlichen Bahnen voll­dem bevorstehenden Rongreß der zweiten Internationale in ich ihnen wenig helfen kann. Noch jest, sechs Wochen nach Genf  , jedoch mit der Weisung, daß gelegentlich dieser Veran- dem Kapp- Butsch, werden die wegen ihrer verfassungstreuen Hal- minister eine Eingabe im Fa!! Baasche gemacht, in der sie die Die Offiziersvereinigung" hat ferner an den Reichswehr­staltung die Gründung einer neuen, alle jozia tung schifanierten und geschädigten Unteroffiziere und Mann- minister eine Eingabe im& all Paasche gemacht, in der sie die listischen Parteien, die auf dem Boden der Demo- schaften innerhalb des Ministeriums von einer Stelle zur empörende, frivole Leichtfertigkeit brandmarkt, mit der hier ein fratie stehen, umfassenden Organisation angestrebt werden anderen geschickt, weil der von uns gewünschte Ausschuß zur Menschenleben ausgelöscht wurde. Sie gibt darin ihrer Ueberzeu­falle. Die erfte Internationale fonnte nur eine Inter- Bearbeitung ihrer Angelegenheiten bis heute noch nicht eingesetzt gung Ausbruck, daß der Fall Paasche und seine Behandlung eine nationale der Initiative sein. Die neue fann und ist. Immer noch werden diese Fälle in der Regel von den Dienst- weitere schwere Herabminderung der Achtung vor dem Offiziers. fall die Internationale der sozialistischen   Tat stellen in der Truppe erlebigt, gegen die sich die Klagen und Be- forps und des Vertrauens zu ihm zum Schaden der Allgemeinheit schwerden richten. Das erzeugt bei den verfassungstreuen zuber- herbeiführen wird, wenn nicht unverzüglich dem Volke über das Die leidenschaftlichten Debatten veranlaßte die Frage der läffigen Elementen ein Gefühl der Erbitterung und des schmachvolle Vorkommnis ungeschminkt die Wahrheit gesagt und Beteiligung ber P. P. S. an der gegenwärtigen Re- Berlassenfeins, das für den Geist der Reichswehr von ben verhäng- alle Schuldigen zur Beraniportung gezogen werden. Die Verein. gierung in Bolen. Die Führer des Sozialistischen Klubs nisvollsten Folgen fein muß. Sie selbst, Herr Staatssekretär, find, gung hat gebeten, daß eines ihrer Mitglieder an der weiteren Un­im Sejm fepten fich mit Entschiedenheit für die Beteiligung abgesehen von dem Ihnen zugewiesenen engen Arbeitsgebiet, inner- tersuchung teilnehmen kann. ein, da sie sich von einer solchen den baldigen Abschluß eines halb des Ministeriums von einer Ihrer Stellung unwürdigen gerechten Friedens mit Rußland   sowie die staatliche Sequeftrie- Einfluß- und Bedeutungslosigkeit. Bei der Um­rung der Lebensmittel und die Durchführung der Agrarreform organisierung des Ministeriums hat man Sie nicht beteiligt und

ferden.

gieht."

Haftentlassung Oehmes angeordnet.

versprechen. Daszynski   war bereits als Minister des Aeußern, Ihre Vorschläge übergangen. Der fich aus den Verhältnißen Innern, wie auch das Preußische Ministerium des Innern die so­

unterbreiten.

wird.

Noch einmal Gotha  .

Nunmehr liegen die endgültigen 3iffern der Sand­Danach erhielten Stimmen: tagswahlen in Gotha   vor. die Deutsche Wolfspartei 12 686( 3 Mandate), die Deutschnationale Voltaspartei 4217( 1 Mandat), Bauernbund 21 412( 5 Mandate), die Deutschen Demokraten 7675( 1 Mandat), die Sozialdemokraten 8925( kein Mandat), die Unabhängigen 37 899( 9 Mandate).

Wie wir erfahren, haben sowohl das Reichsministerium des Diamand als in Aussicht natürlich ergebende dem parlamentarischen Rongreß entschied jedoch im entgegengesetten Sinne. Die als einer politischen Stelle, das Aufklärungs-, Presse- und Für- fortige aftentlaffung des unabhängigen Redakteurs Walter Oehme   angeordnet. Beteiligung der Sozialdemokraten an einer Koalitionsregie- forgewesen zu übertragen, ist gänglich unter den Tisch gefallen. Go geht es nicht weiter! Die Reichswehr, namentlich ihr In der heutigen Sitzung der Pressekonferenz wurde eine Ent­rung würde nach Ansicht der Mehrheit nur die Fiktion einer arbeiterfreundlichen Staateleitung schaffen, ohne den Ge- Offizierkorps, ist durch die reaktionäre Presse und die schließung einmütig angenommen, in der bringend um Aufklärung noffen die Möglichkeit zu geben, die wahren Abfichten und deuticnationale Truppenagitation maßlos berbett, und bei über die Rechtsgrundlage der Verhaftung Oehmes ersucht Interessen des Proletariats zu vertreten. Immerhin wurde der traditionellen politischen Unbildung des Durchschnittsunter- und grundsätzlich Proteft gegen diese Freiheitsberaubung erhoben officiers ist jetzt nichts notwendiger, als eine fonfequente staats­der Parteileitung anheimgestellt, im Falle einer Renderung bürgerliche Aufklärung und Erziehung der Reichswehr. Auf diesem der politischen Lage die Angelegenheit der Partei wieder zu Gebiete geschieht aber so gut wie nichts, oder, was noch schlimmer ist, es wird der in den Händen von Offizieren liegende vom Kriege ber berüchtigte vaterländische Unterricht fortgesetzt. Wenn die Dinge so weiter laufen, dann ist die Reichswehr in turzer Zeit eine deutschnationale Prätorianergarde. Wir gehen zu grunde, wenn nicht der Einfluß staat& feindlicher Reaktion, die sich fest und zähe an ihre aussichtsreiche Machtpofitionen flammert, in der Reichswehr gebrochen wird. Anständigkeit und Vertreten wird als Angst und Schwäche ausgelegt. Die außerordentliche Zeit er­Die Mehrheit der Unabhängigen ist also beseitigt. Der bis­fordert außerordentliche Mittel, namentlich auch Sicherungen da herige Landtag feßte sich zusammen aus 10 Unabhängigen, 1 So­gegen, daß die Masse der Unteroffiziere und Mannschaften in einer aialdemokraten, 4 Demofraten und 3 Mitgliedern der Rechts­falschen Anwendung des Disziplinbegriffes gänglich schußlos mit parteien. Nach diesem Endergebnis verlieren die Unabhängigen ihrer ganzen Gristenz jenen Elementen ausgeliefert bleibt, die der eins von ihnen Mandaten und damit die Mehrheit. Die alte So­bestehenden Staatsordnung ablehnend oder feindlich gegenüber- zialdemokratie büßt auch noch das einzige Mandat ein, das sie bis­stehen und die in ihren Händen liegende Macht oft genug a um her befaß. Die Reaktion triumphiert, und das ist der einzige Er­Nachteil der Republik   mißbrauchen. folg, den die Herrschaft der Unabhängigen zu verzeichnen hat. fucht" 1892 400., Heute 15 500. Für die Heren" wurden 1895 85 M., auf der genannten Versteigerung 16 500 M. gezahlt; für die Heilige Genoveva" 1899 105 m., Heute 11 000 20. 1909 fostete das Schweißtuch" 260 M., heute 14 300 m.; die Marktbauern" kosteten 185 M., heute 5000 M. In einem ähnlichen Verhältnis stehen alle übrigen aufgeführten Preise zueinander. Geht man zeitlich noch weiter zurüd, so sind die Gegensätze bedeutend stärker. 1820 wurden 20 Zaler 17 Groschen bezahlt; für Christus am Delberg", der jetzt 11 000 m. erzielte, 1 Taler i Groſchen.

In engem Zusammenhange mit der Frage des Eintritts in die Regierung verlief die Erörterung der für Bolen heute aftuellsten Angelegenheit: des Krieges oder Frie­Sens mit Rußland  . In Westeuropa   wird der P. P. S. befanntlich vorgeworfen, daß fie die neue Offensive Pilsudzkis unterstütze. Aus der Kongreßresolution in der Friedensfrage erfieht man das Bestreben, die Stellungnahme der Partei zu flären. Wohl wird betont, daß die B. P. S. ftets die Aner fennung der Unabhängigkeit der Ukraine   befürwortet habe. Der Rongreß stellt jedoch feft, daß die Verlängerung des Krieges mit Nußland unnötig und gefahrboll sei und fordert die Regierung zu baldigfter Friedensschließung nicht auf der Grundlage neuer Siege, sondern auf der ehrlichen Verständi­gung sowie der Selbstbestimmung der Völker auf.

Die Klaffenverföhner.

Von H. Zimmermann.

flut von Geschwäß und Salbe. Seine Prediger sind die Geisti gen" im Dienste des Kapitalismus, find Geistberwandte in allen Berufen. Zumal in der Boltsbildung, die nun der Gaul sein soll vor dem Karren im Sumpf, gehen die Klassenversöhner um, die ehrlich- unehrlichen Naivlinge. Sie versöhnen nicht, weil fie ver­föhnen wollen, weil sie fich herablaffen, weil sie fich erst eine an.

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Das war blithafte Klarheit. Damals, in der Stellungnahme der Parteien zum Maifest der Arbeit, erhellte sich mehr als die Haltung in Liebe, Unverständnis und Haß gegen ein Symbol. Gs bere Jade anziehen, wenn sie unter Arbeiter gehen, weil sie eine für die gestochene Passion, die bei Davidjohn 66 000 m. brachte,

fiel ein grelles Licht in den Abgrund, über den vom Bürgertum zur Arbeiterschaft teine Brücke führt. Es offenbarte fich gut, daß das einmal augenscheinlich wurde, wie beziehungslos die beiden Welten im tiefsten gegeneinanderstehen; offenbar wurde die ganze eitle Torheit des Geschwäßes von der Klassen- und Schich­tenverföhnung, offenbar, wie wenig erst vom Morgen im Heute lebendig ist.

geistige Treppe nötig haben, weil sie trop allem nie und nimmer heraustönnen aus ihrer bernagelten Welt. Gan 3gewiß, fie haben auch oft eine ehrliche Sehnsucht, aber die ist bewußt, die ist durch Denken gemacht, die läßt sich anlegen und wieder ausziehen unb in die Ede stellen, die ist nicht Trieb, nicht feelischer Grund, nicht Quell aus tiefsten Schächten, nicht wurzelhafte Verbundenheit. Die Klassenversöhner wollen eine Brüde machen vom brüchigen Ufer der Bürgerklasse aus, die Toren. Wie lann wohl ein Mach­wert zwei Welten wieder in eine zusammenschließen! Sie wollen aus den Wegbereitern eines neuen Reiches Profelyten machen, sie wollen ein Weltmeer in ihre Körbe gießen, sie haben keine Wh. nung, daß ein neues Weltreich unter dem Maien liegt, sie sehen nicht im Gewirr ihres dürren Gezweiges, daß der Baum der unter sich. Sie find fatt wie die Kühe, die im heißen Mittag der

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Stabaters erker tritt infolge eines Mißtrauensvotums A der Bühnenwelt. Der Direktor des Königsberger  feines gesamten Personals zurüd.- Der frühere Stuttgarter   In­tendant v. Publik hat den Antrag, die. Generalintendanz der Frankfurter   städtischen Bühnen anzunehmen, abgelehnt. In Frankfurt   a. M. war im letzten Augenblick gegen seine Berufung eine sehr starte Opposition entstanden Die" Frankfurter Zeitung  führte aus, baz Herr v. Butliz au alt fei und sich in Stuttgart  mehr als gefällige: Hofintendant denn als schaffender Stünſtler er­wiesen habe. Es wird vorgeschlagen, für Oper und Schauspiel tun­lichst aus dem bisherigen Personal leitende Kräfte zu entnehmen Der Wiener Burgtheaterdirektor Heine wird als Leiter zurüdireten, aber als Regisseur weiterwirken.

Der Geist Gottes über den Wassern ist hungrig nach Bukunft, nach Gestalten und Bauen auf neuerschlossenem Grund, nach den Wetterteilen, die die uralten felfen zertrümeln, nach dem Wind­rauschen, das trocknend über Wirrnis und Wildnis geht. Aber fettiger Bürgergeist schwimmt auf den Strömen, die aus dem Gestern aufsteigen, Del lastet auf den Wellen, geschmeidiges, glets Menschheit über ihnen zu neuem Grünen freibt. Denn fie blicken und ihnen einen tüchtigen Verwaltungsmann an die Seite zu chendes, gleitendes, bewahrendes Del wehrt den Winden- Den ken, das in den Schuhen der Väter geht, Diebe, die rüdroärte schaut, Glätte, die im Formalen endet, fattes Brüten über Besitz und Erbe und die Sorge um das behäbige Jch.

Der Bürger denkt vom Gestern her, er nimmt die Vergangen heit und mißt damit die Gegenwart, er hat sein Kräftezentrum hinter sich, den Vätergeist und Vätersput. Der Arbeiter lebt mit Sorge und Sehnsucht im Werdenden, er trägt sein Denken und Planen von vorwärts in den Tag, den er lebt, den er haßt, weil er ihn elend läßt, er ist hungrig wie der wirkende Geist, er wertet nach dem Rest, der noch nicht erfüllt wurde, er hat sein Kräftezentrum bor sich, seiner Kinder Glend und seiner Kinder Hoffnung.

Weide brüten.

stellen.

Der Druckfehler. Die folgende klassische Aerzteanekdote wird Der Geist Gottes aber ist hungrig über den Wassern, der in der Westdeutschen Aerzte- Beitung" von dem berühmten Berliner  brausende Wind geht über die Bürgerwildnis, und die lugenden Arzt Dr. Marcus Herz, dem Gatten der in Romantikerkreisen ge­Trodenpläbchen grüßt der Frühling. Grüßt die Boten und Beugen feierten Henriette Herz  , erzählt. Er behandelte einst einen Ba des neuen Weltreiches der Arbeit, streut das Blühen und die Hoff- tienten, der die Angewohnheit hatte, feine Krankheiten in medizi nung in den Wind: Alle müssen Hände werden an einem Wert, nischen Büchern nachzulesen und sich felbft heilen zu wollen. Zu Arbeiter an deinem Wert. ihm sagte Hera   in ernstem Ton:" Nehmen Sie sich in acht, Sie sterben noch einmal an einem Druckfehler!"

Das war blithafte Klarheit. Arbeiter, baue deine Welt. Die andere ist morsch und totgeweiht. Es wächst dein Berg in die Kluft hinein, von Grund aus muß fie sich schließen, Brüden sind Mach­und Moderwert, von deinem Berge aus müssen die Quellen und Ströme in die sterbende Welt hinüberfließen. Ist dann dein offen ganz im Heute lebendig, ist auch die Welt des Bürgers ein Teil von deiner Welt. Dann sind nur Hirne und Hände im Weltreich der Arbeit.

Ueber diesen Abgrund will der Bürger Brüden schlagen. Er tommt von seinen Vätern her, er las und hörte, daß einst ein Sirt und eine Herde war. Der Bürger will Almosen geben und die armen schmachtenden Brüder satt machen mit den Geistesfrüchten seiner ausgezehrten Felder, er will fie au fich ziehen und heben in den Schein seiner Formen, er will die Enterbten sänftigen mit Dürer Preise von einft und jetzt. Einen höchst schlagenden Be­der Salbe seiner Worte, die eigensinnigen Rinder will er ablenten meis für die ungeheure Breissteigerung der Kunstwerte in den letz­und betören, daß sie des Teiles vergessen, das ihnen gehört. Er ten Jahrzehnten bringt Prof. Mar Behrs in einer Zusammenstel= erbte das Batergefühl seiner Bäter. Er kommt von ihren Gräbern lung der Aunstchronit", in der er die letzten bei der Bersteigerung der Sammlung Davidjohn gezahlten Preise für Dürers Kupfer­her. Und er läßt sich seine Sorge Mühe toften. Bähl einmal die ftiche mit den Summen vergleicht, die in den letzten vier Jahr­Worte Klaffenverföhnung", lleberbrüdung der Kluft"," Ber- ehnten vom Dresdener Kupferstichkabinett für dieselben Blätter in mindestens ebenso schönem Bustande gezahlt wurden. Danach schmelzung der Völker im Volke", die Tausende in Broschüren und foftete" Der Traum" 1886 118 M., auf der Auktion Davidfohn Programmen, in Aufrufen und Sabungen, in Volkshochschulreden, 82 000 M.; Die heilige Familie mit der Heuschrede" 1887 300., Borträgen, in Entschließungen und Gesprächen: es ist eine Sünd 1920 33 000 m.; die Nemesis" 700 m heute 49 000 m; die Gifer

fterium bemüht sich, Peter Behrens für die Leitung der Königs Peter Behrens in Königsberg  ? Das preußische Kultusmini­berger Stunstakademie zu gewinnen. Ob der Münstler dem ehrenvollen Antrag Folge leisten wird, ist aber noch fraglich.

Das Flimmerklärchen, ein Schwank aus der Kinowelt mit Mufit von Frit Fischer, erregt jest nachdem er zuvor im Residenztheater er­probt war im Theater Folies Caprice die ausbündigste, sommer­liche Seiterkett. Erich Sandt   und Erna Alberth find im lustigen Reigen die Führenden.

Karl Kraus   lieft Mittwoch, 8 Uhr, im Harmoniumfaal( Stegliter Str. 35), noch einmal vor: eigene Schriften und Hanneles Himmelfahrt". Der Architektenvertreter im Reichswirtschaftsrat. Der Bund Deutscher Architekten   hat den Archikten Jürgen Kröger   in Hannover   zu feinem Bertreter im vorläufigen Reichswirtschaftsrat berufen.

Der Berliner   Zonkünstlerverein veranstaltet im Winter mehrere Konzerte mit zeitgenössischen Werten. Die deutschen   Tonseker werden zur

Einreichung neuer Werte eingeladen, die bis zum 1. August dem Borstand ( W., Sietsenstr. 17) einzureichen sind. Eine Jury wird die Stompofitionen prüfen und auswählen.