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Der Wahlkampf im Reich.

Die Aussichten im Ruhrgebiet .

Aus Duisburg wird uns geschrieben:

Auch im Ruhrgebiet hat der Wahlkampf während der letzten Woche mit voller Wucht eingesetzt. Immer deutlicher zeigt es sich,

Tausenden

Der Wahlkampf. ar

Kniebeuge werden sie machen!

Toren".

Reine Hände".

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daß unsere Partei selbst hier, in diesem Brennpunkt der kommu- Wie ein ,, nationaler" Rittmeister mit Beamten umgeht. In einer Wahlrebe, auf die im übrigen besonders einzugehen nistischen Agitation, dem 6. Juni mit der Zuversicht entgegensehen Am Sonntag morgen 6 Uhr 39 Min. turde der Rittmeister sich nicht lohnt, stellte der deutschnationale Abgeordnete Dr. Hugen­fann, die das Gefühl der inneren Stärke verleiht. Trotz des Zusammentreffens der bekannten Umstände, die gerade im a. D. Weidemann aus Charlottenburg von dem Schaff- berg fest, daß die Hände der Rechtsparteien in bezug auf Ruhrgebiet einer Radikalisierung der Masse den Boden zu bereiten ner des Zuges aus Richtung Charlottenburg auf dem Bahnsteig den app Putsch völlig rein" feien. Sehr hübsch ist die Schienen, stehen breite Schichten der Arbeiterschaft in unverrüdbarer alenfee aus dem Schlafe getvedt und mit der Begründung, Einschränkung, mit der er die Reinheit lediglich hinsichtlich des Kapp Putsches betont. Und sonst? Uebrigens fönnen Treue zur Fahne der Sozialdemokratie. Dies zeigte sich mit aller bag ber Zug nicht weiterfahre, aufgefordert, diesen zu verlassen die Deutschnationalen noch so viel reben. Je mehr sie ihre Un­nur wünschbaren Deutlichkeit bei allen Versammlungen, die Genoffe Der Herr Rittmeister weigerte sich jedoch und blieb dabei, weiter Otto Braun , der preußische Ministerpräsident, während der fahren zu wollen. Nach mehrmaliger Aufforderung bequemte er schuld beteuern, um so stärker tritt ihr Verbrechen an den Tag; legten Tage im Wahlkreise abgehalten hat. In Duisburg , Ham- sich endlich zum Aussteigen, sprang aber in den anfahrenden Bug dazu bedurfte es kaum der Huldigung, die ein paar Worte born, Oberhausen , Sterkrade , Dinslaken , Hochheide, Molet und wieder hinein. Man holte nunmehr den Fahrdienstleiter später der gleiche Herr Hugenberg dem overräter Traub zuleht noch in Köln gab es Riesenbersammlungen mit und als der hohe Herr nach dreimaliger Aufforderung den Zug darbrachte. Man glaubt unseren Nationalisten weber ihre Stebens­endlich verlassen hatte, beleidigte er den Beamten mit fol- art von den reinen Händen noch die Bezeichnung all derer, die sich bon Wählern, Barallelversammlungen mußten veranstaltet werden. In Hochheide waren es an genden Worten: Sie frecher Mensch, Sie lump, Sie feit Monaten bewußt hochberräterisch betätigen, als reiner Laufelümmel, Sie werden noch Kniebeuge vor mir machen und die 2000 Parteigenossen, die dem Referat Brauns beiwohnten, stramm stehen. Warten Sie bloß nur noch ein paar Tage; Waffer während wenige Tage vorher im gleichen Saale eine Versammlung werden Sie saufen nach dem 6. Juni!" Ferner drohte der Herr der Unabhängigen mit 27 Teilnehmern stattgefunden hatte. Ueberall herrschte die denkbar beste Stimmung; die Versammlungen verliefen Rittmeister, die Beamten zu er stechen und zu erschlagen. In ihrem wütenden Kampf gegen alles Neue und Zukünftige Unterdessen hatten sich etwa 100 Personen angesammelt, die steht den Deutschnationalen nicht nur die Tagespresse zur Ver­ohne jede Störung, und nur die Kommunisten versuchten in der den svechen Burschen aus dem Dienstraum herausholten und mör- fügung, sondern auch eine große Reihe von Blättern und Blättchen, Debatte mit ihren Deflamationen Eindruck zu machen, was ihnen aber gegenüber dem überzeugenden Tatsachenmaterial, auf das sich berlich verbläuten. Diese rasche Justiz", so begreiflich sie die nach ihrem Aeußeren sich recht harmlos geben. Zu diesen ge­auch ist, ist nicht die richtige Antwort, die man einem deutsch hört auch der im Scherl- Konzern( Generaldirektor Herr Genosse Braun stüßen konnte, nicht gelingen wollte. nationalen Pro vokateur auf seine nieberträchti- Ludwig Klitsch) erscheinende Allgemeine Wegweiser", der bei einem gen Beamtenbeleidigungen und seine wohl den Gorthezitat beginnt und bei einem Rezept für billige ar tap penerinnerungen entnommenen Schimpfwor- toffeltlöße enget und so ziemlich alles behandelt, was die ten erteilt. Die richtige Antwort gibt man solchen Beuten viel Frauenwelt der Spießer intereffiert. In der Nr. 20 bom mehr am 6. Juni durch Abgabe eines Stimmzettels, 20. Mai ist nun ein Artikel enthalten, der betitelt ist: Boltsstaat Durch den ein Reichstag geschaffen wird, der dem gemeinen im Tierreich." Es heißt da u. a.: Volt" weder das Kniebeugen noch das Wasserfaufen borschreibt!

Widerwärtige Beweihräucherung. Von der Deutschnationalen Stubentengruppe" der Technischen Hochschule " in Berlin wird zur zeit ein Flugblatt verbreitet, das etwa den Höhepunkt des wider­wärtigen Eigenlobes enthält, der überhaupt erreicht werden kann. Zunächst werden alle die" Ruhmesblätter" aufgezählt, die in der Geschichte der akademischen Jugend enthalten sind. Dann wird in lügenhafter und entstellender Weise darauf hingewiesen, was die Jahre Revolution für die Akademiker gebracht haben. In diesen tendenziösen Entstellungen wird derart an die nied= rigsten Instinkte appelliert, daß dieses Flugblatt als neues Ruhmesblatt vornan in der Geschichte der akademischen Ju­gend zu stehen berechtigt ist! Wenn sich die jungen Herren über Migachtung ihrer geistigen Arbeit beklagen, so müssen sie schon andere geistige Leistungen produzieren als die in dem deutsch nationalen Flugblatt enthaltenen.

Ein reaktionärer Telegraphendirektor. Zu den Beamten in ver­antwortlicher Stellung, welche noch heute auf die Republik und ihre Berfügungungen pfeifen, gehört auch der Telegraphendirektor Oring vom Fernsprechamt 6 in der Körnerstraße. Er hielt es noch immer nicht für nötig, die in amtlichen Räumen befindlichen Kaiserbilder, z. B. im Erfrischungsraum der Beamtinnen, entfernen zu lassen. Der gleiche Herr hatte nichts eiligeres zu tun, als während der Kapptage die Lüttwißschen8uchthaus und Erschießungsparagraphen auszuhängen, diese mit einem persönlichen Zusatz geschmückt, daß Streikende sofort ent­Iassen würden. Wo bleibt der Untersuchungsaus= ich?

Geschäftsträger v. Serff, der kaum erst nach Rom gefommene Vertreter Deutschlands , ist dort gestorben.

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Berichtigung. In der Wiener Drahtmeldung über den Reich- arbeiterrat im Vorwärts" vom Dienstagmorgen ist ein nicht" ausgefallen. Es muß in Friedrich Adlers Rede natür­lich heißen, daß die vorjährige Reichstonferenz recht getan habe, als sie den Kommunisten nicht folgte.

Groß- Berlin

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Das Geheimnis der Spandauer Zitadelle . Aufklärung des rumänischen Gelddiebstahls. Die garnison­dienstfähigen Wächter mit den Millionenfiften. Wie man Millionen ausgibt.

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Deutschnationle Erziehungsmethoden.

Die Deutschnationalen halten ihre Anhänger stramm an der Strippe, das beweist ein Flugblatt der Deutschnatio­ nalen Volkspartei , Kreisgruppe Ruppin. Unter den fünf Richtlinien für die deutschnationalen Vertrauensmänner, die dort angegeben sind sind besonders hübsch die ztveite und dritte, die wir unseren Lesern zur Kennzeichnung der nationalistischen Versammlungstaktik nicht vorenthalten möchten. Sie lauten:

Im Ameisenstaat.

Im Ameisenstaat ist alles wohl geordnet, im Gegen­faz zu manchem sozialen Staat( Merkste was, Leser?), indem alles drunter und drüber geht. Im Ameisenstaat ordnet sich alles unter das Ganze, da gibt es weder Streit, noch unerfüllbare Lohnforderungen. Alles unter­zieht sich willig der Arbeit, damit im Getriebe nichts ins Stocken gerät. Unsere Gegenwart tönnte sich dieses staatliche Getriebe des kleinen Insektenvoltes zum Muster nehmen. Da gibt es feine ,, Sacer egoismus "( heiliger Egoismus) befallene Kreaturen, feine Striegsgewinnler, Wucherer und Schieber, Verstöße gegen die allgemeine Ordnung werden im Ameisenstaat nicht geduldet."

bom

Der Verfasser( oder die Verfasserin) hat ganz recht: Jm Ameisen­staat ordnet sich alles unter das Ganze, es gibt bort teine raub­Die deutschnationalen Vertrauensmänner müssen gierigen Produzenten, die, wenn der Staat und das Volk 2. den Parteimitgliedern einhämmern, daß sie nicht in Not sind, die zum Wohl des Ganzen angeordneten Maßnahmen stumm dasigen, sondern unseren Rednern oft und lebhaft fabotieren, um die freie Raub wirtschaft zu erzwingen, Beifall spenden, Sehr richtig und Bravo " es gibt dort teine 15 000 Millionäre, die lediglich von ihren Zinsen rufen, Händeklatschen usw.;

3. die Parteimitglieder dazu erziehen, daß sie bei Rednern gegnerischer Parteien dauernd Zwischenrufe machen;... Diese Methode läuft letzten Endes darauf hinaus die Men­schen nicht zu politisch denkenden Wesen, sondern zu immerwährend plappernden Papageien su erziehen. Namentlich die Ermah­nung, die gegnerischen Redner dauernd durch Zwischenrufe zu stören, wirft ein aufklärendes Licht auf die zahllosen Stan balborgänge in der letzten Zeit, die sich durch das pöbel­hafte Verhalten der Nationalisten ereignet haben. Jedoch sind, wie dieser Aufruf beweist, hierfür nicht so sehr die ein­zelnen Schreier verantwortlich zu machen als vielmehr die hinter ihnen stehende Deutschnationale Bolts" partei, die sich nach dieser Probe beffer als Deutschnationale Radaupartei be­zeichnen sollte.

Die Familientragödie in Birkenwerder . Der Leichenfund im staatlichen Forst bei Birkenwerder beginnt ießt in seinen furchtbaren Zusammenhängen langsam sein Geheim­nis zu enthüllen. Die Persönlichkeiten der Frau, der beiden Kinder fonnten festgestellt werden.

leben, ohne auch nur einen Finger zu rühren und es gibt dort vor allem teine von einer Schwerindustrie ausgehaltene Bresse, die alles tut, um dem Volle von neuem die Stla ventetten umzuhängen.]

Kommunistischer Militarismus. Einen sonderbaren Vorfall be­obachteten wir am Sonntag in Baumschulenweg . Dort fam ein 3ug von etwa tausend Männern aus der Königsheide. Sie trugen ein Schild mit der Aufschrift: K.A.P.D. Im Zuge gingen nur zwei weibliche Personen als Sanitäter. Das wäre an und für sich weiter nichts Auffälliges. Als der Zug auf der Brücke des Teltowtanals angelangt war, ertönte plötzlich das Kommando: 4. Abteilung, Gruppenkolonne!" Sofort formierte sich die besagte Abteilung in militärischer Weise. Sollten diese Herren etwa ihre militärischen Grerzitien abgehalten haben, um mit Wolfheim und Lauffenberg aufammen die Entente über den Rhein zu schlagen?

Räumung von Dienst- und Kasernenwohnungen. Dienst- und Rafernenwohnungen müssen im Falle einer Kündigung von den Inhabern felbst durch Beschaffung einer anderen Woh. nung oder Notwohnung erjeßt werden. Der Reichsschazminister hat deshalb jetzt bestimmt, den Wohnungsinhabern bei Ausspruch der Kündigung zu eröffnen, daß fie berpflichtet sind, sich ungefäumi und tatkräftig um die Beschaffung von Erfaßwohnungen zu be. mühen. Haben sie bis zum Ablauf der Kündigungsfrist bein ande­res Unterfommen finden können, so muß eine Bescheinigung des Wohnungsam es verlangt werden, daß sie rechtzeitig und ausreichend, aber vergeblich sich bemüht haben. Andernfalls erfolgt die Räumungsklage. Bei den heutigen Verhältnissen soll aber ein gerichtliches Borgehen nach Möglichkeit vermieden werben. Die Reichsvermögensämter sollen deshalb den Wohnungsuchenden nach Möglichkeit durch Notwohnungen und Unterstüßung bei den Wohnungsämtern entgegenkommen.

Der aufsehenerregende Diebstahl von 60 Millionen rumänischen Gestern abend meldete sich bei der Birkenwerber Polizeibehörde der Schuhmacher Bruno Reimer, ein früherer Artist, aus Rei­Lei aus der Spandauer Zitadelle hat jetzt seine überraschende Auf- nickendorf, Graf- Mödern- Allee 69, mit der Angabe, er vermiffe feine klärung gefunden. Es handelte sich um Geldscheine, die in Deutsch - Ehefrau und seine beiden Kinder. Reimer wurde darauf zu den in land hergestellt und zunächst für die Armee Madensen in Rumänien der Leichenhalle aufgebahrten Körpern der Getöteten geführt, die bestimmt waren. Nach dem Zusammenbruch fiel der ursprüngliche er als die Beichen seiner Ghefrau Minna Re imer und Verwendungszwed weg, und das Geld sollte gelegentlich der rumä- feiner Kinder, der 13jährigen Erna und des fiebenjährigen nischen Regierung übermittelt werden. Die Scheine lagerten in Bruno refognozzierte Reimer wurde sofort einem ein­Holztisten, die je 5 Millionen enthielten, wie man glaubte, in gehenden Verhör unterworfen. Er bestritt jegliche Teilnahme an völliger Sicherheit und unter guter Bewachung. Um so mehr war der Tat; er sei am Sonnabend abend um 8 Uhr von der Arbeit ge­man überrascht, als eines Tages eine Reviston ergab, daß alles ver- Seine Frau habe ihm erklärt, sie wolle mit einer Freundin einen eine Mehrung der Kleinwohnungen zu wünschen. Es scheint aber, tommen und habe seine Frau und seine Kinder reisefertig gefunden. Schmöchwiß. Zur Linderung der Wohnungsnot wäre auch hier schwunden war. Jetzt hat die Kriminalpolizei das Rätsel gelöst. Ausflug nach Birkenwerder machen. Das Ehepaar habe sich dann Die Diebe waren die Wächter selbst, Beute, die damals noch eine Stunde unterhalten und dann habe die Frau mit den daß für solche Zwede kein Geld vorhanden" ist. Wann zum Heeresdienst eingezogen waren und als garnisonber- Kindern unter Mitnahme eines Stullenpaletes und eines Bade- wird das von der Gemeinde in Aussicht genommene Giedlungs­projekt zustande kommen? Der Grund und Boden dazu wurde wendungsfähig in Spandau standen und dort auch Boften- tuches die Wohnung verlassen. Reimer will dann die Nacht zum fängst erworben, doch Baukostenzuschüsse waren vom Staat bisher dienst auf der Zitadelle versahen. Vier Mann wurden ver Sonntag in der Wohnung verbracht haben, am Sonntag vormittag nicht zu erlangen. Dagegen werden immer wieder noble haftet und sind auch ge ständig. feinen Schwager in Reinickendorf besucht haben und am Nachmittag willen bau t'e n aufgeführt, z. B. jetzt in der Lindenstraße. Für nach Treptow gefahren sein. Auch die Nacht vom Sonntag zum Montag früh habe er angenommen, seine Frau habe sich gleich zu sogar Baufostenzuschüsse bewilligt worden sind?.. Gin Fabrikant Montag hat er nach seiner Aussage zu Hause geschlafen; am solche Bauten scheint die Materialtnappheit, über die soviel geklagt wird, fein Hindernis zu sein. Ob diesen bauenden Eigentümern ihrer Arbeitsstelle, der Reinidendorfer Afbestfabrit, begeben. Als ihm jedoch in der Fabrit mitgeteilt worden sei, seine Frau wäre läßt auf dem Schmöckwißwerder nahe der Wernsdorfer Brücke eine nicht zur Arbeit erschienen, habe er sofort bei der Reinickendorfer Boße Billa hauen, über deren Baukosten allerlei erzählt wird. Man Polizei die Vermißtenanzeige gemacht. Den Aussagen einiger spricht von. Millionen Mark, doch das ist wohl Uebertreibung. Beugen, daß Steimer mit seiner Frau in Unfrieden gelebt Warum ist dieser sehr viel Material erfordernde Lurusbau ge= habe, widerspricht der Mann. Die Ehe sei bis auf gelegentliche Streitigteiten nicht unglüdlich gewesen. Da verschiedene Wider­Keine Ein- und Zweipfennigftüde mehr. Ein- und Zwei­sprüche noch nicht gang aufgeflärt werden fonnten, wurde Reimer pfennigstüde werden bis auf weiteres nicht mehr geprägt. Der einstweilen in aft genommen und dem Amtsgericht Ora- Reichsminister der Finanzen hat dies in einer Verfügung an die nienburg zugeführt. Eine sofort vorgenommene Untersuchung der übrigen Reichsbehörden für zweck- und erfolglos erklärt. Die Reimerschen Wohnung förberte nichts Belastendes zutage, es wurde Berteuerung aller Rohstoffe und die Steigerung der Arbeitslöhne, feinerlei Schußwaffe aufgefunden. Durch einwandsfreie Beugen- Bersandkosten usw. macht die Herstellung dieser Münzen so teuer, aussagen wurde andererseits festgestellt, daß Frau Reimer tat- daß sie ihren Nennwert weit übersteigt, selbst wenn man sächlich vor etwa 10 Tagen Gelbstmordabsichten geäußert und unter das geringvertigſte Metall ober einen anderen Stoff verwenden anderem auch erklärt haben soll: Da wo ich bleibe, müssen auch würde. Dazu kommt die Sucht eines Teils der Bevölkerung meine Kinder bleiben. Reichsmünzen selbst mit geringem Metallwert zurückzuhalten. In­folge der Preissteigerung hatten diese fleinen Münzsorten, auch nicht mehr die, Bedeutung wie früher.

rehmigt worden?

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ist, ist ein 46 Jahre alter Former Paul Kühn, der damals in der Der Haupttäter, in deffen Kopf wohl der ganze Plan entstanden Glasowstraße in Neukölln wohnte. Kühn lenkte die Aufmerksamkeit dadurch auf sich, daß er nach dem Millionendiebstahl etwas under­mittelt ein wohlhabender Mann geworden war. Er faufte sich in Nassenheide eine kleine Billa mit Garten und dazu noch ein Neben­grundstück von seinem Nachbar. G8 ergab sich, daß er der Spiritus rector des ganzen Unternehmens war und die anderen als Helfers­helfer dazu heranzog. Diese sind ein Zigarrenhändler Deo 23 enta, ein Dreher Paul Isner und ein Heinrich Beschges, ber seinerzeit in der Berlichinger Straße 10 wohnte. Alle brei gehörten mit Kühn zur Wache der Zitadelle und des Juliusturms. Wenta eröffnete bald nach seiner Entlassung aus dem Heeresdienste in der Stöpenider Straße 191 und 195 und in Sermsdorf bei Berlin 8i garrengeschäfte. Er fühlte sich jedoch auf die Dauer in Berlin und Deutschland überhaupt wohl nicht sicher genug und stand im Be­griff, mit seiner Familie nach Holland auszuwandern. Glaner verlegte, nachdem der bereits bald nach den ersten Revo­Tutionstagen berübte Millionendiebstahl entdeckt worden war, seinen Wohnsitz von Berlin nach Werder a. d. S., wo er sich eine Obst­plantage erwarb. Zum Schein lebte er von dieser. Beschges unter- Der Aufklärung bedarf noch ein Leichenfund, ber gestern an der Die Lichtenberger städtische Jugendbühne bat den Hochlandsfilm nahm gar nichts. Ihm stieg der Reichtum zu Kopfe und er spielte Biechtensteinbrüde gemacht wurde. Zwei Soldaten der Almenrausch und Edelweiß erworben. Der Film wird am Donnerstag, den Bebemann. Reichswehr landeten dort um 6% Uhr früh aus dem Bandwehr. 3. Juni, abends 7, Uhr, auf der Lichtenberger Bühne und gleichzeitig in Wenta, Elsner und Beschges waren bald mehr oder weniger anal die Leiche eines unbetnnten Mannes, der die der Schauburg" in Berlin als Erstaufführung gegeben werden. geständig. Kühn leugnete zunächst alles, gibt aber jest ouch zu, daß Augen berbunden hatte und um das rechte Bein oberhalb er an dem Diebstahl beteiligt war. Nur die Führerrolle bestreitet des Stnochengelents eine schwache Gijentette trug. Sonstige er noch. Er behauptet vielmehr, daß, als er auf eigene Faust babe Spuren äußerer Gewalt waren an der Beiche nicht sichtbar. Die stehlen wollen, zu seiner Ueberraschung gesehen habe. daß die Persönlichkeit des Toten, der keinerlei Ausweispapiere bei sich hatte, andern Posten und Wächter, schon an der Arbeit" ge- fonnte bisher nicht festgestellt werden. Es handelt sich um einen wesen seien. Er hat dann auch eine Rifte mit 5 Millio- etwa 80 Jahre alten Mann, der 1,70 Meter groß ist, dunkles Haar nen genommen, fie zunächst in einer Nische versteckt und fort hat und mit einem brauntarierten Jadettanzug, einer schwarzen geschafft. Bum fleinsten Teil setten fie das rumänische Geld in Gürtelweste, einem weißen Semd, schwarzen Strümpfen und der Nähe der Bahnhöfe um. Die Verhafteten wollen jest ichwarzen Halbschuhen befleidet war. Sein Taschentuch ist H ge­von der Beute nichts mehr beiiben, außer einigen zeichnet. Die Beiche hat schon längere Beit im Waffer gelegen. tausend Mart, die die Kriminalpolizei bei ihnen fand und beschlag- Die Beiche eines zweiten unbekannten Mannes wurde an der nahmte. Das mag bei Beschges wohl auch zutreffen, der jedenfalls Lutherbrüde gelandet. Der Tote ist etwa 80 bis 85 Jahre alt, auf der Rennbahn und im Spiel große Summen verloren hat. Die 1,82 Meter groß, hat rötlich blondes Haar, einen ebenfoldhen, ge­andern aber haben ohne Zweifel einen Teil der Beute auf die Seite ftuzten Schnurrbart unb trug einen mobefarbenen Jadettanzug. 5 gebracht. Beibe Leichen befinden sich im Schauhause.

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Groß- Berliner

Parteinachrichten. Morgen, 2. Juni:

13. Abt. 7 116r bet Steinte, Ritterstr. 115: Sigung der Bezirks­führer, Betriebsvertrauensleute und Wahlbelfer. Friedrichsfelde . 7 Uhr bei Haberland, Wilhelmstr. 38: Bichtige Besprechung. Bollzähliges Erscheinen unbedingt erforderlich. Nieberichöneweibe. 8 Uhr: Außerordentliche Generalversammlung bei Rehfeld, Grünauer Sir. 8.

fammlung. Donnerstag, den 3. Juni, abends 74, Uhr, im Rotal Bellevue: Tegel . 7%, Uhr in der Schulaula, Trescomitraße: Mitglieder- Ber Deffentliche Boltsversammlung. Ref.: Genoffe Neitriepte.

S. P. D. Aktionsausschus der AGG- Betriebe. Nachmittags Uhr: Bersammlung sämtlicher Obleute des Attionsausschusses im Restaurant Obiglo, Stralsunder Str. 11. Erscheinen wichtig.