Nr. 284 37.Jahrgang
Beilage des Vorwärts
Die Produktions- und Absatzkrise.
• Die Beratungen im Reichswirtschaftsrat.
produktiven Erwerbslosenfürsorge
Sonnabend, 5. Juni 1920
betriebhaltung lebenswichtiger Fabriken bersage. Es ist volkswirtschaftlich nicht zu verantworten, daß es dem einzelnen Unternehmer überlassen bleibt, ob er seinen Betrieb schließt, wenn er vorübergehend wenig oder nichts verdient. Die Arbeitnehmervertreter berlangen jedenfalls Sicherung der Existenzgrundlagen der Arbeiter über das Friedensmaß hinaus.
Dr. Hilferding ( Chefredakteur der Freiheit): Die Berichtordentlich schlecht. Die Folge davon ist eine völlige Desorientie rung der öffentlichen Meinung im Gegensaß zu England, das besser unterrichtet wird. Es ist ganz unmöglich, daß sich unsere ZahNotendruck stoppen.
lungabilanz und unsere Vaiuta beffern, wenn wir nicht mit dem
Unterstaatssekretär Professor Hirsch hielt eine Rede, in der Weg erproben können, die Ausgabe für die sonst notwendin wer- erstattung in wirtschaftlichen Angelegenheiten ist jetzt außerer Vorschläge zur Abhilfe oder Linderung der gegenwärtigen frisen- dende Erwerbslosenfürsorge der sogenannten haften Zustände machte. Die Valutabesserung hat auch zu einer Beit angehalten, wo das Ausland alle Ursache hatte, die deutsche Wirtschaft steptisch anzusehen, so z. B. während des app- Butſches und der darauf folgenden Streiks. Der Erport hat sich gebessert und in einigen Monaten durchschnittlich fast 4 Milliarden Mark erreicht. Die Behauptung, daß Deutschland generell nicht mehr fonfurrenzfähig am Weltmarit sei, trifft in dieser Allgemeinheit feinesfalls zu. Die Lage ist verschieden, je nachdem die Rohstoffe
den Weltmarktpreis
haben oder nicht. Im großen Durchschnitt sind die Weltmarktpreise ficherlich noch nicht erreicht. Wir haben eine durchschnittliche Berteuerung der Lebenshaltung nach der einen Meinung um das 6- bis 8fache, nach anderen das 10fache des Friedensstandes. Im Ausland aber beobachten wir eine Preissteigerung auf das 5fache der Friedenspreise. Wenn man annimmt, die Mark je heute ein Sechstel fobiel wert wie im Frieden, so wäre ein völliger Ausgleich von Inland- und Weltmarktpreisen gegenüber den inlänbischen Kosten der Lebenshaltung erst dann erreicht, wenn die Mark gegenüber der Auslandswährung halb so viel wert wäre wie vor dem Krisge, also vielleicht 50-60 Schweizer Gentimes. Geht man aber davon aus, daß die Mark im Inland auf ein Rehntel ihrer früheren Rauffraft, gefunken sei, so wäre eine Gleichheit mit den Weltmarktpreisen da, wenn die Mark etwa 30-33 Centimes fostete,
Davon sind wir noch weit entfernt. Der Weltmarktpreis
ist auch nicht zum fünften Teile erreicht bei den Kohlen der Rohlenverbrauch läßt der deutschen Industrie noch eine enorme Exportmöglichkeit ferner bei den Arbeitslöhnen. Wenn es weiterhin gelingt, die Ein- und Ausfuhr im Gleichgewicht zu
erhalten, und
Störungen und Gewalteingriffe dem Wirtschaftsleben fernzuhalten, so müßte man wohl auf ein weiteres Steigen der Mark rechnen fönnen.
augute kommen zu lassen, indem während der Zeit der Arbeitsstodungen für eine gewisse Deckung des Risikos( z. B. auch innerfür eine Ausschaltung unangemessener Unternehmergeivinne gesorgt werden. In der Schuhindustrie könnte das so vor sich gehen, daß die Reichsschuhversorgung Aufträge erteilt und daß zu den Kosten der billig herzustellenden Schuhe Buschüsse geleistet werden. Es wäre auch zu erwägen, inwieweit der besonders schwer betrof
Niemand
versäume die heutigen
Wählerversammlungen.
Unsere ganzen direkten Steuern stehen auf dem Papier. Die Steuersäße entsprechen denen Englands und Amerikas , nur werden sie dort wirklich bezahlt. Die Volkswirtschaft allerdings wird an Der viel zu großen Betätigung der Notenpresse nicht zugrunde gehen; aber alle diejenigen Volfsgenossen, die auf feste Bezüge angewiesen sind, sinken in ihrer Lebensführung immer tiefer. Daß die Exportabgabe unerträglich ist, müßte erst im Einzelnen bewiesen werden. Die jetzige Absatzkrise kommt aus der Inflation. Die Kauffraft bleibt immer weiter zurück hinter dem Steigen der Preise. Hierdurch ist die Krise erzeugt worden. Die jetzige Situation ist so, daß man ihr nicht bloß mit Arbeitslosenunterstüßung entgegentreten fann. Die Produktion darf unter feinen Umständen unterbrochen werden; man muß dann eben eine zwangsweise Weiterführung der Fabriken anstreben. Nicht die Hebung der Valuta ist das eigentliche Problem, auch nicht eine künstliche Senfung, sondern ihre Stabilisierung auf einen Punkt, der etwa der Kaufparität entspricht. In der
Spezialbebatte über Ausfuhrabgaben
Behlendorf : Kaiserhof", abends 7 Uhr: öffentliche Wahlverfamm lung. Referent: Genoffe Staatssekretär Heinrich Schulz . Tempelhof : Im Lyzeum, Germaniastraße, große öffentliche Wählerversammlung, abends 7 Uhr. Referent: Genosse Reichs widerlegt Staatssekretär Hirsch die Auffassung, daß das Ausland fanzler Hermann Müller . Oberschöneweide : In der Aula des Hindenburg - Realgymnasiums, durch die soziale Abgabe eine Art Steuer an das Deutsche Reich 7 Uhr: große öffentliche Wählerversammlung. Referent: beiste. Busammenfassend sei zu sagen, daß in der Debatte recht wertvolle Tatsachen mitgeteilt wurden, die bei der Bearbeibung des Genosse Louis Brunner . Biesdorf : Im Schillersaal, Königstr. 120, abends 7%, Uhr: öffent. Ausfuhrabgabentarifs und bei der Behandlung der gegenwärtigen liche Wahlversammlung. Referent: Genosse Franz Stein- Wirtschaftsprobleme Berücksichtigung finden werden. Direktor Krämer( Vorsitzender des Reichswirtschaftsrates) berSchmargendorf: Lyzeum, Spandauer Straße, abends 7%, Uhr: spricht, daß das Material, das bei dieser Tagung des vorläufigen Wirtschaftsrates gesammelt wurde, mit größter Beschleun große öffentliche Wahlversammlung. Referent: Genosse Robert gung berarbeitet werden wird. An eine Beseitigung der Ausfuh. abgaben sei jedoch nicht zu denken, und zwar in boller Uebereinstimmung mit breiten Schichten der Arbeitgeber, wie mit allen Arbeitnehmern. Auch die Arbeiter werden alles zu vermeiden suchen, was den Export behindern und die Industrie ruinieren könnte. Denn wir brauchen die Ausfuhr zur Aufrechterhaltung unseres Wirtschaftslebems. Damit schließt die Sitzung.
weg.
Breuer.
Die augenblickliche Geschäftssto dung ist verursacht durch Wilmersdorf : 7½½ Uhr, in der Aula des Bismarckgymnasiums, Pfalzburger Straße 30/31. Referent: Reichstagstandidat Johannes Haß . Thema:„ Auf zum Sieg".
das Versagen der Kauftraft, das schon vor der Besserung Ser Mark fagann. In früheren Krisenzeiten kam man aber nicht fofort mit Produktionseinschränkungen, wenn die Breise zurüdgingen. Seute freilich ist das Ausmaß des möglichen Berlustes so groß, daß die Stillegung der Betriebe vielfach, finanziell gesehen, nich: jo tostspielig erscheint. Das Verlust rijiko beim Verkauf ist enorm angersachsen. Darum werden jetzt Betriebe stillgelegt,
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deren Erzeugnisse beim Verbrauch ein großer Mangel herrscht. Im allgemeinen ist die Lage noch nicht so trübe, wie man es in der Rege! annimmt. Viele Industrien sind von der Absazstockung noch ganz unberührt geblieben; für einzelne Industrien trägt die Krise nur vorübergehenden Charakter.
Zur Stabilisierung der Baluta auf einem Stande, der der Belfswirtschaft zuträglich ist, müßte man mit einer
planmäßigen Regelung der Devisenwirtschaft
fenen Industrien, deren Artikel für den inländischen Bedarf nicht unbedingt erforderlich find, Ausfuhrerleichterungen gegeben werden fönnen, wie jetzt für die Schuhindustrie die Ausfuhr von Luxusschuhwerk erlaubt wird.
Gen. Wissell bemängelt, daß die Regelung der Ausfuhrabgaben biel zu spät erfolgt sei. Die Verspätung babe Milliarden und aber buktiven Abhilfe der Arbeitslosigkeit stimmt er zu. Milliarden gekostet. Der Gründung eines Reichsfonds zur pro
Gen. Dr. Striemer führte den Konsumentenstreit darauf zurück, daß eine allgemeine Norm für die Preisbildung fehle. Man habe feinen Maßstab zur Beurteilung, welcher Preis angemessen sei. Die Arbeitnehmerorganisationen müßten sich gegen eine Still legung wichtiger Betriebe wehren. Die Fachverbände sollten durch zur Weiterführung der Betriebe bei Solidarhalt schaffen.
versehen, für die heute in der Devisenbeschaffungsstelle bereits An- Bombardierung augenblicklich nicht absatzfähiger Waren Kapital
fäße vorhanden sind. Weiter ist es notwendig, eine
Umgruppierung der Arbeiterschaft
under den Betriebsmitteln in solchen Erwerbszweigen vorzunehmen, von denen man weik, daß fie für die nächste Zukunft unwirt. ich af: I ich sind. Es ist bisher gelungen, 70-80 000 Arbeiter in den Kohlenbergbau zu bringen. Die Erhöhung der Leistungen der Gisenbahn und der Industrie geht auf die Steigerung der Kohlenförderung zurüd. So sollten auch die Arbeiter, die durch die Demobilmachung in Betriebe gebracht wurden, wo sie nicht voll beschäftigt werden fönnen, in wirklich volkswirtschaftlich nübliche Arbeit, wo irgend angängig, überführt werden.
Ferner bietet sich eine gewisse Möglichkeit der Steigerung des Erportes durch die Kreditverträge mit anderen Staaten. Um zu verhüten, daß solche Erwerbszweige, für die noch Produktionsmöglichkeiten vorhanden fin, Stillegung erfolgen lassen, nur wegen des Absakrifikos, wird man z. B. in der Schuhindustrie den
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Segen der Erde.
Auf Sellanraa gab's größere Veränderungen. Ja, nichts war von der ersten Zeit her wiederzuerkennen! Hier waren nun verschiedene Gebäude, ein Sägewerk und-ine Mühle, und die öden Strecken waren wohlbebautes Land ce worden. Und noch mehr stand bevor. Aber Inger war vielleicht noch am merkwürdigsten, ganz anders wieder und überaus tüchtig.
Die Arise vom legten Sommer hatte wohl nicht auf ein mel ihren Reichtsinn besiegen können, im Anfang hatte sie mehrere Südfälle, sie ertappte sich darauf, daß sie von der Anstalt und von Drontheims Domkirche sprechen wollte. Ach. is kleine unschuldige Dinge! Ihren Ring zog sie vom Finger und ihre so freimütig furzen Röde machte sie länger. Sie war nachdenklich geworden, es wurde stiller auf dem Hofe, die Besuche nahmen ab, die fremden Mädchen und Frauen aus dem Dorf fanien feltener, weil fie fich nicht mehr mit ihren einließ. Niemand, fann im Dedland leben und nur immer lachen und scherzen, Freude ist nicht Rustigkeit.
Droben im Dedland hat jede Jahreszeit ihr Wunder, aber immer und unveränderlich sind die dunklen, unermeßlichen Baute von Simmel und Erde, das Umringtjein nach allen Seiten hin, die Waldesdunkelheit, die Freundlichkeit der Bäume. Alles ist schwer und weich zugleich, kein Ge danfe ist da unmöglich. Nördlich von Sellanraa lag ein ganz fleiner Teich, eine Sache, nur so groß wie ein Aquarium. Da tummelten sich winzige Fischfinder, die nie größer wurden; fie lebten und starben und waren zu nichts nüße, lieber Gott . su rein gar nichts! Eines Abends stand Inger da und horchte auf die Kuhgloden. Sie hörte nichts, denn alles war totenstill ringsum, aber plöglich vernahm sie Gesang aus dem Aquarium. Er war sehr schwach und beinahe nicht vernehm lich, nur wie hinsterbend. Das war das Lied der fleinwing:- genische.
Sellanraa lag jo günstig, daß die Bewohner jeden Serbit und Frühjahr die Bildgänie, die über das Dedland hinflogen. fahen und ihr Rufen und Loden in der Luft droben hören fonnten, es flang wie verwirrtes Reden. Und dann war es als stehe die Welt stille, bis der Zug vorüber war. Fühlten fich die Menschen da nicht von einer Art Schwäche überfallen? Sie nahmen ihre Arbeit wieder auf, aber zuvor taten fie
Gen. Cohen vom Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund gab in längeren Ausführungen den Standpunkt der Arbeitnehmerbertreter bekannt. Er bestreitet im Gegensatz zu den Vertretern des Handels und der Industrie, daß keine übermäßigen Balutagewinne gemacht worden seien und führt als Beispiel die Schreibmaschinen- und Automobilindustrie an, die den dringenden
Inlandsbedarf vernachlässigt,
um übermäßig hohe Auslandsgeivinne einzuftreichen. Seiner Anficht nach gibt es feinen Käuferstreit, denn der Konsument kauft nicht etwa, weil er nicht will, sondern weil er nicht fann. Die übermäßigen Valutagewinne waren unrechtmäßig und gehörten nicht dem Handel und der Industrie. Es ist ein Att ausgleichender Gerechtigkeit, wenn diese übermäßigen Gewinne jezt bei der ungünstigen Martilage zum Wohle des Ganzen wieder zugesezt werden. Die Arbeitsgemeinschaft müsse liquidieren, wenn sie in den Fragen der Verfassung, der Ausfuhrgewinne und der Ineinen tiefen Atemzug, ein Hauch aus dem Jenseits hatte sie gestreift.
Große Wunder umgaben sie zu allen Zeiten. Im Winter die Sterne und auch die Nordlichter, ein flammendes Firmament, eine Feuersbrunst droben bei Gott . Hie und da, nicht oft, nicht für gewöhnlich, aber hie und da vernahmen sie auch donnern. Das war hauptsächlich im Herbst, und es war düster und feierlich für Menschen und Tiere. Die Haustiere, die auf der nahen Wiese weideten, drängten sich zusammen und blieben beieinander stehen. Worauf horchten sie? Warteten sie auf das Ende? Und worauf warteten die Menschen im Dedland, wenn sie beim Grollen des Donners mit gefenftem Ropfe dastanden?
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Wirtschaft
Mehr Stickstoff mehr Brot.
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Vor dem Kriege wurden in der deutschen Landwirtschaft braucht: 210000 Tonnen Stidst off. Die in Deutschland v handenen Werke sind nach dem jezigen Stande ihrer Fertigstellung und nach der heutigen Lage der Kokeret imstande, zusammen jähr lich 310000 Tonnen zu erzeugen. Nach vollständiger Fertigs stellung der Werte und Zurückführung der Kokereiindustrie auf den
Stand vor dem Kriege aber ist die jährliche Erzeugung auf ins gesamt 520000 Tonnen Stidstoff zu steigern. Die Hilfsmittel sind vorhanden, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Werden diese 520000 Tonnen Stiditoff im Jahre tatsächlich erzeugt und in den A der gebracht, und wird gleichzeitig dafür Sorge getragen, daß neben diesen Stickstoffmengen 1000000 Tonnen sa li und vorläufig wenigstens 300000 Tonnen Phosphorsäure jährlich der deutichen Landwirtschaft zur Verfügung stehen, dann kann dieſe soviel Getreide, Fleisch und Fett erzeugen, überhaupt die heimische Erzeugung soweit sichern, daß die Ernährung unseres Rolfes wieder voll und reichlich ist. Die Erreichung dieses hosen Riels aller dings erfordert, daß die jahrelangen unablässigen Bemühungen des Breußischen Landwirtschaftsministeriums ant baldige Fertige ftellung der noch im Bau begriffenen Stid stoffmerte und die unzureichende Belieferung der Kunstdüngerfabriken mit Sohle, Kots bzw. Schwefelsäure nunmehr endlich voll verwirklicht werden.
außerdem blieb wohl nichts anderes übrig, als selbst gute Arbeit zu leisten und sich nicht zu schonen. Ja, eines fonnte sie doch noch tun! Sich in demütige Kleider hüllen und nur am Sonntag ein schmales blauseidenes Band um den Hals tragen, um einen Unterschied vom Werktag zu machen. Diese unechte und unnotwendige Armut war der Ausdruck für eine Art Philosophie, für Selbsterniedrigung, Stoizismus. Das blauseidene Band war vertragen, war von einer Müße abgetrennt, die Leopoldine zu klein geworden war, es war da un dort verblichen und gerade heraus gesagt auch etwas schmutzig nun gebraucht es Inger als einen demütigen Sonntagsstaat. Jawohl, sie übertrieb und machte die Armut in der Sütte nach, sie trug eine falsche Armut zur Schau Der Frühling jawohl, dessen Eile und Ausgelassen-- wäre ihr Verdienst größer gewesen, wenn sie zu einem beit und Entzücken; aber der Herbst! Der stimmte die Leute so geringen Staat gezwungen gewesen wäre? Laßt sie in anders. Da fürchteten sie sich oft in der Dunkelheit, und sie Frieden, sie hat ein Recht auf Frieden! nahmen ihre Zuflucht zum Abendgebet, sie wurden hellsehe- Sie übertrieb großartig und tat mehr, als sie mußte. risch und hörten Vorboten. Manchmal gingen fie an einem Es waren zwei Männer auf dem Hofe, aber Inger paßte Herbsttag hinaus, um etwas hereinzuholen, die Männer wohl auf, bis sie fort waren, und sägte dann Holz; wozu vielleicht Holz, die Frauen das Vieh, das jetzt wie unsinnig sollte nun diese Qual und Büchtigung gut sein? Sie war nach Bilzen suchte und sie kehrten zurüd, das Herz von ein ganz unbedeutender, ganz geringer Mensch, ihre Fähig. geheimnisvollen Dingen erfüllt. Waren sie unversehens auf feiten waren recht gewöhnlich, ihr Tod oder ihr Leben würde eine Ameise getreten und hatten deren Hinterleib auf dem nirgends im Lande gemerkt werden, außer hier im Dedland. Pfad festgetreten, daß der Vorderkörper nicht mehr loskom- Hier war sie beinahe groß, jedenfalls war sie die größte, und men fonnte? Oder waren sie einem Schneehuhnnest zu nahe sie meinte, sie sei aller der Büchtigung, die sie auf sich selbst gefommen und war ihnen eine Mutter zischend entgegenge- verwendete, wohl wert. Ihr Mann sagte: Sivert und flattert? Und nicht einmal die großen Ruhpilze waren ohne ich haben darüber gesprochen, wir wollen nichts davon wissen. Bedeutung. Der Mensch wird nicht starr und bleich, wenn er daß du unser Solz sägst und dich überschaffst." Ich tue fie nur ansieht. Ein Kuhpilz blüht nicht und rührt sich nicht es um meines Gewissens willen," entgegnete Inger. von der Stelle, aber es ist etwas Ueberwältigendes an ihm, und er ist ein Ungeheuer, er gleicht einer Lunge, die nackt und ohne hüllenden Körper ein eigenes Leben führt. Inger wurde schließlich recht schwermütig, das Dedland bedrückte fie, fie wurde fromm. Hätte sie dem entgehen fönnen? Niemand im Dedland fann dem entgehen, da gibt es nicht nur irdisches Streben und Weltlichkeit, da ist Frömmigfeit und Gottesfurcht und viel Aberglauben. Inger meinte wohl, sie habe mehr Grund als andere, der Züchtigung des Simmels gewärtig sein zu müssen, sie würde wohl nicht aus bleiben, fie mußte, daß Gott an den Abenden durch das ganze Dedland streifte und fabelhaft gute Augen hatte, er würde fie schon finden. In ihrem täglichen Leben war nicht so sehr viel, was sie hätte anders machen können. D. sie konnte den goldenen Ring zu unterst in ihrer Tasche verbergen und sie fonnt an Elejus schreiben, er solle fich auch befehren; aber
Um des Gewissens willen? Das stimmte jak wieder nachdenklich; er war jest ein Mann in Jahren, langsam im Ueberlegen, aber gewichtig, wenn er schließlich seine Ansicht fagte. Das Gewissen mußte doch recht kräftig sein, wenn es Inger so vollständig hatte umwenden können. Und was es nun auch sein mochte, aber Ingers Befehrung wirfte auch auf ihn ein, fie steckte ihren Mann an, er wurde grüblerisch, und zahm. Das war ein sehr schwerer, fast unüberwindlicher Winter; sat suchte die Einsamkeit, suchte Verborgenheit. um feinen eigenen Wald zu schonen, hatte er nun im Staatswald an der schwedischen Grenze noch einige Strecken mit guten Bäumen dazu gekauft aber er wollte beim Fällen dieser Bäume niemand zur Hilfe haben, er wollte allein sein. Sivert wurde befohlen, daheim zu bleiben und auf die Mutter aufzupassen, damit sie sich nicht zu sehr anstrenge. ( Forti. folgt.)
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