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Wir haben biese befcheidenen Forderungen Die Entente als Wahlhelfer. nur deshalb wiederholt, um an einem deutlichen Beispiel zu zeigen, Giolitti hat nun trok seiner 78 Jahre den Auftrag Aeußerlich erscheint der Ausfall der deutschen Reich 3 daß weder irgendeine bürgerliche Partei noch die Rechtssozialisten der Kabinettsbildung angenommen und angesichts der allge- tag 3 wahlen als eine reine deutsche Angelegenheit und bisher gewillt waren, sie zu erfüllen, und daß man deshalb erst erwarten dürfe, daß die Verwirklichung des meinen Verwirrung, die in seinem Lande infolge der parla- die Propaganda der konservativ- nationalliberalen Bundes- recht mentarischen Verhältnisse herrscht, darf man wohl als sicher brüder hat sich ja auch fast ausschließlich auf diesem Boden be- Sozialismus von einer solchen Roalition erwartet werden könnte. prophezeien, daß seine Bemühungen erfolgreich sein werden. wegt. Den Helfferich- Schwindel vom zweiten Frieden" muß Die von uns wiedergegebenen llebergangsforderungen Sogar die Sozialisten erkennen in ihm den Retter in man schon als eine Ausnahme abrechnen. batten in den Kapp- Tagen, hatten damals, als unsere Partei ihr der Not und scheinen entschlossen zu sein, ihm keine Schwie- Wir Sozialdemokraten haben freilich immer wieder dar- Wahlprogramm aufstellte, ihre Bedeutung. Inzwischen sind diese rigkeiten zu bereiten. Troß ihres Bekenntnisses zur dritten auf hinweisen müssen, daß das deutsche Elend, das man der Forderungen überholt. Die Infianzen unserer Partei, die dem Internationale, trop aller Sowjetspielerei sind die italieni - Koalitionsregierung in die Schuhe schob, legten Endes dem nächst die taktischen Richtlinien für die Zukunft aufzustellen haben, schen Sozialisten doch so vernünftig, einzusehen, daß die Ge- Weltkriege und dem daraus entsproffenen Versailler Frieden werden sich ohne Zweifel nicht mit sclchen Forderungen nesung Europas , an der in erster Linie das italienische Pro- zu danken ist. Der Ertrinkende fragt aber nicht danach, mar- der Vergangenheit, die einer bestimmten Situation ange letariat interessiert ist, nicht mit revolutionären um er ins Wasser gefallen ist, sondern wer ihm eine Ret pagt waren, begnügen lassen, sondern, von der Grundlage des Phrasen, sondern nur auf Grund der gegebe- tungsleine zeigt. Und so griff der ertrinkende Deutsche nach Aktionsprogramms ausgehend, unsere Forderungen zur Verwirk nen wirtschaftspolitischen Tatsachen zu er- rechts und links. Es wird sich zeigen, daß er in beiden Fällen lichung des Sozialismus formulieren. hoffen ist. Indem sie dem bürgerlichen Giolitti nicht um- Strohhalme erwischte. Solange das Verhältnis Die Instanzen der Partei" haben ihr Machtwort gefreundlich gegenüberstehen, geben sie feineswegs ihre pro- zwischen den Alliierten und dem deutschen Volfe nicht ein an- sprochen, und die Freiheit ist rrrevolutionär" zu Kreuze gegrommatischen Forderungen auf, aber fie zeigen vielmehr ein deres wird, ist an eine Gesundung des deutschen Wirtschafts- trochen. Arme Freiheit"! Maß von realpolitischer Vernunft, das man nur allen So- lebens nicht zu denken. Pressestimmen, die in den letzten zialisten aller Länder wünschen könnte. Gewiß ist Giolitti Tagen aus dem Auslande, insbesondere aus England, ein Symbol, das ihnen dieses Entgegenkommen sehr er- hierherfamen, bestätigen das durchaus. Die durchaus liberale Stresemann wird Republikaner! leichtert, er ist der Mann, der in den Wahnsinnstagen des Rondoner Daily News" schreibt: Erklärung der Kölnischen Zeitung ". Sommers 1915 fast allein unter den bürgerlichen Parteien Der Mühlstein um den Hals der bisherigen Regierung ist die Die„ Kölnische Zeitung " veröffentlicht einen aus Berlin dem blutrünſtigen Imperialismus trotte und öffentlich für wirtschaftliche Lage Deutschlande. Tatsache ist, daß die Ne datierten Artikel, der für eine„ Regierung der Köpfe" aus die Beibehaltung der italienischen Neutralität eintrat. Als gierung dafür nur wenig Berantwortlichkeit trifft. Gine bic Verräter und„ Boche" beschimpft, in seinem Leben bedroht, größere tragen die alliierten Mächte. Aber trotzdem hat die Nas allen Parteien eintritt. Es wird in diesem Artifel immer mußte der Dreiundsiebzigjährige, der noch in legter Stunde gierung die ganze Lait zu schleppen und niemand glaubt in Deutsch - Sozialdemokratie zu fleistern, und zu diesem Zweck wird folzwischen Deutscher Volkspartei und auf den König einzuwirken versuchte, Rom bei Nacht ver- land, daß die Lage schlechter sein tönnte, als sie ist, und deswegen lassen, wo die von den Ententebotschaftern Barrère und Rodd hat in Deutschland jeder gute Aussichten, der behaup bezahlten d'Annunzio- Banden das Feld behaupteten. Er zog tet, man tönne fie beffer machen. Deswegen muß das sich nach seinem Heimatstädtchen Cuneo bei Turin zurück und bisherige Ministerium sehen, wie seine Anhänger, die die Bolsche jahrelang hörte man fast nichts mehr von dem einstigen wisten fürchten, zu den Nationalisten flüchten und zur Volkspartei, Ministerpräsidenten. und wie die, die einen neuen reaktionären Anschlag erwarten, noch schnitten. Deutschland wird nicht bolfchemistisch, außer rein durch weiter nach links gehen. Die Kommunisten haben schlecht abgeVerzweiflung.
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Stalien hat gesiegt, seine Aspirationen find erfüllt aber um welchen Preis! Nicht allein die Blutopfer des Volkes sind riesengroß gewesen, auch die wirtschaftliche Not des Landes hat derartige Dimensionen angenommen, daß mit Ausnahme der Salandra- Gruppe, die in dem Krieg ihr eigenes Werf verteidigte, das ganze Volt jene Männer verflucht, die es in dieses siegreiche Elend gestürzt haben. Das haben bereits die letzten Wahlen gezeigt, bei denen jene zwei Parteien ungeheuer anschwollen, die die Striegspolitik nicht mitgemacht hatten, die Partei Turatis und die Partei Benedikts XV . Um die troftlose Lage des Landes zu beleuchten, genügt es wohl, auf die Tatsache hinzuweisen, daß die italienische Lire faum mehr das Doppelte der deutschen Mark wert ist und dies in einem Lande, das nicht wie das industrielle Deutschland die Hoffnungen einer gewaltigen Zunahme seines Exports hegen fann, sondern fast gänzlich in wirtschaftliche Abhängigkeit der angelsächsischen Welt geraten ist.
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Auch der Name Nitti war uns, dem bon den Siegern gehetzten Wild, zu einem Symbol geworden, zur Verförperung der staatsmännischen Einsicht, daß es nicht so weiter gehe und daß die Gewaltpolitik nicht zur Genesung, sondern zur gänzlichen Zerstörung Europas führen müsse. Aber wir waren wohl darin die Opfer einer Täuschung: Nitti machte fich als gewandter Politiker nur zum Sprachrohr der Stimmung seines Landes, er, der ehemalige Interventionist, hatte sich den vorherrschenden Strömungen angepakt. GioTitti dagegen kann mit Recht als ein Symbol gelten, und es erscheint als selbstverständlich, daß die italienischen Sozialisten, die sich weigerten, Nitti zu unterstüßen, für Giolitti eine Ausnahme machen. Damit dienen sie nicht allein der Arbeiterklasse ihres Landes, sondern auch dem großen Ziel, das einem jeden Sozialisten als die wichtigste Aufgabe der Gegenwart erscheinen sollte: der Herbeiführung eines wirt lichen, dauerhaften Friedens in Europa . Friedensfreunde aller Länder, schart Euch um den neuen Minsterpräsidenten Italiens ! Allein seine Vergangenheit ist ein Programm allein sein Name eine Hoffnung!
gende Erklärung abgegeben:
und ehrlich auf den Boden der Verfassung, der Republik und der Voraussetzung dafür ist, daß beide Teile sich unzweideutig Demokratie stellen. Eine Partei rechts oder links, die diese Boraussetzung nicht restlos anerkennt, schließt sich damit von vornherein ganda, sondern auch alle Spielereien und Kokettieren mit dem mon von der Gemeinschaftsarbeit aus. Das Anerkenntnis der republifanischen Staatsform verbietet nicht nur jede monarchische PropaNoch deutlicher wird die Situation durch folgende Aus- archischen Gedanken, die man auf der Rechten vielfach noch findet. Das Bekenntnis zur Demokratie verbietet alle Verführungen der Daily News" beleuchtet: suche, anders als auf berfassungsmäßigem Wege gesetzliche oder Selbst wenn große Staatsmänner am Werke wären, würde verfassungsrechtliche Aenderungen zu erstreben. Es verlangt den dies wenig nuben, falls die alliierte Politif bleibt, was fie Verzicht auf Butsche aller Art und auf jede Gestalt einer Dittatur, bisher gewesen ist: Ein mit Sicherheit arbeitender ebel für möge fie durch einzelne Persönlichkeiten oder durch ein Rätesystem, die 3erfeßung Deutschlands . Heute hört man, daß die durch Militär oder eine proletarische Minderheit ausgeübt werden. Spakonferenz wieder verschoben ist. Dadurch kann das neue MiStresemann wird also Republikaner! Ja, was fann man nifterium Beit gewinnen, um festen Fuß zu fassen. Aber gleich nicht alles werden, wenn man etwas werden will! zeitig wird auch die lähmende Ungewißheit vergrößert, die Die Köln . 8tg." wird jelbst wissen, daß solche Bebeureder Hoffnungslosigkeit der deutschen Nation zugrunde liegt. Die rungen nach dem Stapp- Putsch für die Sozialdemokratie zu niierten sollen nur unmögliche Forderungen in Spa aufstellen, spät kommen. Es ist daher anzunehmen, daß ihre Erklärung wie das täglich von Frankreich geschieht. Dann muß überhaupt eigentlich mehr als an sie an die Demokraten gerichtet iede deutsche Regierung innerhalb eines Tages zugrunde gehen, ist, nach denen der politische Stinnesfonzern sehnsüchtig seine denn es bleiben dann nur der Putsch und die Barrikade. Polypenarme ausstreckt. Der Ankauf der Münchener Neue Ob diese wenigen einsichtigen Stimmen dem Chor der sten Nachrichten" mit dem Auftrag an sie, nunmehr eine rechts Gehören dem Chauvinistenpresse gegenüber sich Gehör zu verschaffen im- gerichtete Politik innerhalb der demokratischen Partei zu stande sein werden, fann man bezweifeln. In jedem Falle treiben, gibt schon ein Bild der großzügigen Absichten, die da ist das eine flar: An dem Wahlergebnis des 6. Juni haben verfolgt werden. weder die Sieger" in Deutschland rechte Freude, noch merden die Machthaber der Entente eine solche empfinden. Diese Enttäuschungen könnte man ihnen recht von Herzen gönnen. wenn nicht lezten Endes Deutschland selbst am schwersten durch das von Wut und Erbitterung, nicht aber von Einsicht sprechende Wahlresultat getroffen worden wäre.
Der Umfall der Freiheit".
Es war nur ein Spaß!
Die Demokraten " haben sich der gegen die Voltsmebrbeit geDie richteten Obstruktion der offenen Reaktionäre angeschlossen. Wahl der Landesregierung ist wegen abermaliger Beschlußunfähigkeit der Landesversammlung auf den 15. Juni vertagt worden.
Flucht aus der Stinnespartei. Der Geheime Medizinal- und Regierungsrat Dr. Wilhelm Alter, Direktor der Lippischen HeilAus dem Schreiben Crispiens, das wir an leitender und Pflegeanstalt Lindenau bei Brale, hat sein Mandat als Stelle abbrucken, geht schon hervor, daß die Freiheit" ihren 2andtagsabgeordneter niedergelegt und feinen Beivernünftigen Standpunkt in der Frage der Regierungsbildung tritt aur Sozialdemokratischen Partei erklärt. Er nicht mehr aufrecht zu erhalten imstande ist. Sie erklärt jetzt gehörte bis zum Herbst 1919 der Deutschen Volkspartei an. zu den Bedingungen, die sie für den Eintritt der Unabhängigen in die Regierung gestellt hat, das folgende:
Der preußische Verfassungsausschuß wird unbeirrt durch die politische Lage seine Beratungen am nächsten Dienstag aufnehmen
heit, die Erlösung beischen. Und der Weg ist, daß sich der Mensch Irüdzufehren, ohne Wohnung im überfüllten Industriebezirk, ohne auf sich selbst besinne, auf sein Herz hört, in dem Menschen den Möbel, ohne Stellung, dagegen sträuben sie sich mit aller Macht. Bruder sieht. Diese Jugend hat blutend und des Todes gewiß und doch sind sie nicht Herren ihres Schicksals. So sind sie zur Ms Wilhelm Arent in den achtziger Jahren feine das Kreuz des Leidens getragen, hat, geschunden und mißachtet, der Stunde dem Ungewissen preisgegeben und den„ behördlichen InSammlung jüngstdeutscher Dichtung herausgab, versprach Star! Qual und Schande getroht, um nunmehr, geladen von der Sehn- stanzen"! Hendell im Vorwort eine Poesie, also auch eine Lyrit zu ge- fucht nach Errettung, die Prüderlichkeit der Menschheit zu feiern. Möge das traurige Schidsal der Wenfalen allen Auswande bären, die, durchtränkt von dem Lebensstrome der Zeit und der Das Chaos unserer Spoche verlangt gebieterisch die Erneuerung rungsluftigen zur Warnung dienen, daß sie niemals einen Schritt Nation, ein charakteristisch verkörpertes Abbild alles Leidens, des Weltgedankens, die Wiedergeburt des Geistigen, die Errettung ins Ungewisse tun! K. M. Sehnens Strebens und Kämpfens unserer Epoche darstellt" und die durch den, der gerettet werden soll, nach Rettung verlangt. Der ein prophetischer Gefang und ein jauchzender Morgenwedruf der Mensch soll hervortreten, auf daß in der Menschen Mord, Verrat Hans Natonet haben sich durch den Frankfurter Mizerfolg „ Der gute Mensch“ und„ Harlefin". Hans Reimann und fiegenden und befreienden Zukunft" jein soll. Viele aus dieser einst wieder leuchte die gute Tat" und die Sonne, die auf Gute ihres Stückes Hugos Hochzeit" nicht entmutigen lassen, sondern Sammlung fennen wir heute nur noch dem Namen nach, und und Böse scheint, durch soviel Ströme der Welt geweint, gepulit die 4 Alte in einen zusammengestrichen und diesem einen neuen andere find überhaupt längst vergessen. Heute tritt eine neue durch unser aller Schlag, einst wieder strahle dem gerechten Tag". Titel aufgepappt. Im Leipziger Schauspielhaus fand die Urauf Generation auf, die damals gerade geboren wurde, die aber mit uns unter dem fürchterlichsten Erleben geseufzt und nun mit der Mofoschta, Meidner u. a. beigegeben. Oft an Karitatur grenzend, eine Summe poffierlicher Situationen zustande: Spießers Leid und Dem Buch sind die Porträts der Dichter nach Zeichnungen von führung statt. Es fommt auch diesmal freilich nicht viel mehr als zerquälten Menschheit um Erlösung ringt. Ihr Sinn ist nicht lassen sie doch lebenswahr und echt die Eigenart des Dichters er- Freud, Käthe Märksch und der Standesbeamte Wendelin haben sich mehr, der Poesie neue Wege zu weisen, der Nation eine neue fennen. Selbstbiographien tragen zum Verständnis des Dichters René Schidele jaat da:„ Der Mensch, bisher das
die ganze Welt ist, die getragen ist von dem Pulsschlag der ge- traurigste der Tiere, hat seine Lage erkannt, und nichts wird in folges ins Elternhaus der Braut zurück: die Beamten streiten. gefeiert. 28 ie fie gefeiert wird, das macht den wahren Inhalt
samten Menschheit.
Epoche
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B
noch feinen vermerkt hat. hindern, für seine Befreiung einen Ruck zu tun, wie die Geschichte
A. R.
des Stückes aus.
Auch der„ Barletin" besitzt nicht das Rückgrat einer tragenden dee, aber er überkugelt sich in einer Fülle von Seltsamkeiten und weilen den Gedanken aufkommen lassen, daß diese„ drei Afte", plöblichen Geschehnissen, die niemals Langeweile, wenn auch zu wie die Verfasser ihr Stüd nennen, beffer auf eine literarische Rabarett- als auf eine Schauspielbühne passen. Es geschehen tolle Dinge in diesem Pseudo- Wedekind. Gine Gattin betrügt ihren Mann. Der ertappte Betrüger bringt es dahin, daß der Legitime ins Irrenhaus fommt. Donn gründet er mit dem liferarischen Nachlaß des Betrogenen eine Literaturfabrik mit im Affordlohn arbeitenden Expressionistenjünglingen und so. Schließ lich friegt er aber die Literatur und die Weiber bis oben rauf dicke und geht an Stelle des Betrogenen ins Irrenhaus. Bonmot: Die Narrenhäusler sind die Vernünftigen. Wir mit unserer Hak und unserer Unitetigkeit sind die Verrückten.
hb.
In der Menschheitsdämmerung"( Ernst Rowohlt Verlag, Berlin , Pappband 12 M.), einer Symphonie jüngster Dichtung", hat Kurt Pinthus die Träger dieses Weltgedankens verAuswandererschicksal. In dem Haufe der Heilsarmee in a m- fammelt. 3war flingt es den obigen Worten Hendells sehr ver- burg haben 92 Auswanderer aus Gelsenkirchen in ivandt, wenn auch er sagt:" Es ist Sammlung! Sammlung der Westfalen: Männer, Frauen und Kinder, jeit einigen Tagen ein Erschütterungen, Sammlung von Sehnsucht, Glück und Qual einer Obdach gefunden, die ihre alte Heimat verloren haben und ihre unserer Epoche." Doch es soll mehr fein, nicht nur eine neue, Brasilien, nicht erreichen können. Sie hatten im Dezember Dichtung der Leiden, der Unterdrückten, nicht nur Schrei gequälter von dem Angebot der brasilianischen Regierung, 3000 I and.wirt Herzen, sondern Projeftion menschlicher Bewegung aus der Zeit in die Beit", es soll zeigen die schäumende, chaotische, berstende haftliche Arbeiter kostenlos nach Brafilien zu befördern, Totalität unserer Zeit", ein Defument der gewaltsam nach Be- gelesen, und sich bei dem Generalkonsulat von Brasilien in Amsterfreiung aus dem Chaos drängenden Menschheit. Wilhelm bam um die Freifahrt beworben. Als sie die Pässe des General fonfulats in den Händen hatten und ihrem Vertrauensmann auch se I e m m sieht unsere Zeit fo:" Du aber siehst am Wege rechts und die Zusage der Beförderung gegeben worden war, da saben sie im links furchtlos vor Qual des Wahnsinns Abgrund weinen." Mancher kommt noch nicht aus der bloßen Elendsmalerei heraus Geiste schon die neue deutsche Kolonie erstehen. Nur eines hatten und häuft Entsetzen.sschreie der Verzweiflung. G8 gelingt nicht sie nicht, die bestimmte Anweisung auf einen bestimmten Dampfer. immer, wegweisend die Sturmzeichen der Zeit zu deuten. Manker Ihre Möbel hatten sie verkauft, ihre Wohnungen waren schon an bemüht sich krampfhaft, den Erschütterungen machtvollen Ausdrud andere vermietet, ihre Lage drängte zur Entscheidung. Also bezu verleihen; die alten Worte und Formen scheinen ihm zu dem, schlossen fie mit dem Anfang Mai in Hamburg eingetroffenen brazu altersschivach und abgebraucht. Aber das Ganze ist durchtoft von silianischen Dampfer Cuyaba zu fahren und reisten furg entschlossen der Wildheit der Groche, die das Abtreten der alten Weltordnung von Gelsenkirchen nach Hamburg. Welcher Schreck, als sie dort perlangt, oft grotest und bizarr wie das uns umgebende Chaos, hörten, daß die Tuyaba wegen größeren Reparaturen im Dod liege das uns quält und steinigt. Bisweilen auch manieriert, so, wenn und daß sie keinerlei Anspruch auf Beförderung mit diesem Dampnach dem Willen des Dichter: alle Cabzeichen fehlen, bis auf ein- fer bätten! mal ein Ausrufungszeichen dazwischen brüllt. Das steht nach tonjul und an die deutschen Auswandererstellen. Ueberall hatte In ihrer Not wandten fie fich an den brasilianischen General Mache aus. Der Herausgeber aber sagt selbst, daß vieles nicht zur großen man auch völliges Verständnis für ihre verzweifelte Lage, aber Dichtung zu zählen ist, feinen Bestand haben wird. Aber die er einen Dampfer nach Brasilien für sie herbeizaubern fonnte man vereinigte, haben nicht den Ehrgeiz, weder mit ihrer Dichtung, noch nicht. Nicht einmal Unterkunft hatten die Männer und Frauen Theater. Jm Wallnertheater fommen am Sonnabend„ Die mit ihrem Namen ihre Zeit zu überdauern. Ihnen kommt es auf aus dem Land der roten Erde; sie waren dankbar, als sie schließluftigen Beiber vont Windfor" und Sonntag Cavalleria rusticana" imb den Radikalismus des Gefühls, der Gesinnung. des Ausdrucks, lich von der Heilsarmee aufgenommen wurden. Um das Unglüd der Form" an, fie stehen in dem Zwange zum Kampf gegen die boll zu machen, war auch noch ihr Eisenbahnwaggon erbrochen und Menschheit der zu Ende gehenden Epoche und zur selbstsüchtigen ihrer Wäsche, Gebrauchsgegenstände, ihres Handwerkzeuges beVorbereitung und Förderung neuer, besserer Menschheit". Es find raubt worden! Allen Ernstes droht ihnen das Schicksal, wieder teine Revolutionsdichtungen, wie sie auch nicht in der Revolution nach Westfalen abgeschoben zu werden, denn die Zahl der Erwerbs entstanden sind, es sind Novemberschreie der zerquälten Mensch- lojen ist in Hamburg schon groß genug. Nach Westfalen aber zu
Die deutsche Zentralftelle für Erdbebenforschung, die sich seit ihrer Begründung in Straßburg befand, hat infolge des Verlustes von Elsaß- Lothringen einen neuen Siz juchen müssen. Seit dem mai des vorigen Jahres ist sie nach Jena( Sternwarte) verlegt; sie hofft, wie früher, auch jest wieder auf rege Unterstützung durch die weitesten Bevölkerungsfreise mittels Sammeln und Zusendung von Erdbebennachrichten. Erwünscht ist zunächst die Beobachtung jedes sämtlichen irgendwie wahrnehmbaren Wirkungen. Auch Ausschnitte Erdbebens, auch der schwächsten Erschütterung, nach Ort, Zeit und aus den Lotalblättern sind von Wert.
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Bajazzo" zur Aufführung.
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Im Deutichen Opernhau& geht als legte Neueinitud erung dieser Spielzeit noch in diesem Monat Offenbachs Brinaeffin von Trapezunt" in Szene. Das 4. Städt. Boltskonzert des Blüthner- Orchesters findet am Dienstag, den 15., abends 7%, Uhr, in der Brauerei Königstadt, Schöntauser Allee 10/11, unter Leitung von Paul Scheinpflug statt. Karten im Borwärts" und an der Abendkasse.