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Scheidemann   gegen Sonnenfeld.

( Fortsetzung von der ersten Seite.)

Noch 14 Tagen gelang es ihm, feine Haftentiaffung durchzusehen. Inzwischen habe sein Sohn aus Holland   in einem Briefe an seinen Verteidiger, R.-A. Grünspach, ua mitge­teilt, daß er seinerzeit den Auftrag erhalten hätte, Liebknecht und Rosa remburg zu ermorden, und daß sowohl von Scheidemann   wie von Stlarz für die Beseitigung Biebknechts und der Rosa Luxemburg   100 000 m. ausgeworfen seien.

Diese Mitteilungen hatte der Angeklagte verbreitet, und diese Berbreitung bildet den Gegenstand der heutigen Auflage. Im Ein verständnis der Parteien wird darauf vom Vorsigenden aus dem Borwärts" vom 20. Dezember 1919 ein Artikel verlesen, der sich mit diesen Dingen beschäftigt.

Der Angeklagte schildert dann, warum er den Brief seines Sohnes, trotz der Warnung seines Rechtsbeistandes, auszugsweise in der Zukunft" veröffentlicht habe. Er habe sich in die Oeffent lichkeit geflüchtet und habe nun seinerseits den Brief seines Sohnes bekanntgegeben, um die ungeheuerlichen Korruptionen auffzudecken. Der Vorsitzende verliest hierauf die in Frage stehende

Erklärung Sonnenfelds,

Die Reichsschulkonferenz.

Wiederaufnahme der Plenarsizungen.

Die heutige Plenarjigung beginnt mit einer großen Taljache, daß eine eigentliche raftionsbildung nicht be­Ueberraschung. Schon vor Beginn der Sigmg, der sich um steht, führt zu erheblichen Schwierigteiten, weil eine ganze Reihe 4 Stunde verzögert, merkt man aus der Beiregung in dem wieder bon Gruppen sich nur schtoer in das vorgeschlagene Schema ein­überfüllten Haufe, daß eine grundsäblich wichtigere ordnen läßt. Besonders aber beschäftigt die Frage, ob unter den Entscheidung als die Entgegennahme irgendwelcher Ausgegebenen Verhältnissen überhaupt Abstimmungen stattfinden schußberichte bevorsteht. perden, die Gemüter aufs lebhafteste, als mun die einzelnen Gruppen zu ihrer ersten Stellungnahme zusammentreten. Es Herricht noch Inflarbeit darüber, ob es sich hier um rein tech­nische Fragen oder um einen Borstoß der Reaktion

Unterstaatsfefretär Schulz eröffnet um 10% hr die Sibung mit folgender

Erklärung:

Die Ausschußarbeit ist beenbet. In einigen Ausschüssen if bieten die Ergebnisse ein außerordentlich buntes Bild, und die mart man zu einmütigen Leitfäßen gekommen, in anderen Ausschüssen entsprechend den einleitenden Gillärungen von Mumm und Abstimmung würde außerordentliche geschäftsunter aden Umständen auf der Forderung klarer Abstimmungen handelt. Sotveit bis jest crfennbar ist, wird die Binke ordnungsmäßige Schmierigfeiten machen. Ich bestehen. Man hält es hier für die kommende Reichsschul­schlage deshalb vor, nicht sofort in die Entgegennahme der Berichte gefekgebung schon für sehr wesentlich, wenn die praktischen in welcher Sonnenfeld jagte, er könne die Erklärung seines und in die Beschlußfassung einzutreten, sondern die Art der Bolttifer die late Willensmeinung und Fagansicht Sohnes unterstüten, da auch ihm von dem Schwiegersohn Scheide gefchäftsordungsmäßigen Behandlung zunächst in tennen, die ihre Gesinnungsfreunde unter den Fachleuten auf der manns mitgeteilt worden sei, Scheidemann   habe auf die Beseitigung fleinerem Kreise festzulegen. Hierzu fann der bestehende Fünfer Seichejahulkonferenz durch ihre Abstimmung befundet, baben. Biebknechte und Rosa Quremburg eine Prämie von 100 000 m. ausschuh: Röhl( Lehrerverein), Wellmann( Philologenverband), Außerdem würde die namentliche Abstimmung ein Mares Bilb ausgesetzt. Weiter verliest der Vorsibende einen Artikel aus dem Matschoß( wirtsch. Interesse, Fachschulwesen), Rheinländer( fon darüber ergeben, bon in eichen Gruppen schon jetzt das neue Borwärts" vom 31. Dezember 1919, in welchem Scheide- fessionelle Gruppe), fülf( entschiedene Reformer) durch Hinzu. Bildungs ideal anerkannt und vertreten wird. Go menig mann in der Oeffentlichkeit erklärt, daß er wegen der Behauptung wahl je eines Vertreters jeder Gruppe und durch 5 Vertreter der also die bstimmungen als solche, die veinen Mehr­Sonnenfelds gegen fich ein Verfahren bei der Staats- Regierungen zu einem Fünfzehnerausschuß erweitert werden. Die beitsbildungen bet der Art der Zusammensetzung der Kon­anwaltschaft beantragt habe. einzelnen Gruppen treten jest jofort zu der vorgeschlagenen Sinzu ferenz irgendwie entscheidend sein tönnen, so wertvoll würde wahl zusammen, der Fünfzehnerausschuh berät mit den Regie doch eine Entscheidung über die wichtigsten Fragen im Plenum rungsvertretern um 11 Uhr. Die einzelnen Gruppen treten dann um 12 Uhr zur Entgegennahme der

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Berichte ihrer Ausschußvertreter

und zur Stellungnahme dazu zusammen. Um 1 Uhr beginnt die Plenarberatung.

Die Ausführungen und Vorschläge des Staatssekretärs föfen eine große Bewegung in der Versammlung aus. Schon die

Groß- Berlin

Rechtsantot Grünspach: Wenn ein solches Verfahren gegen Herrn Scheidemann schwebt, dann muß diese Verhandlung hier ausgesetzt werden. Bors. Das Verfahren schwebt aber nicht. Denn aus einer Mitteilung des Rofalanzeigers" erfche ich, daß der Vorwärts" seine erste Behauptung widerrufen hat, daß Berr Scheidemann kein Verfahren gegen sich beantragt hat. Rechts­anwalt Grünspach bittet fodann die Artikel zu verlesen, die unmittelbar nach den Veröffentlichungen Sonnenfelds am 23. Dezember erschienen find. Justizrat Werthauer protestiert hiergegen, da hierdurch ein falsches Bild ent­stehen tönne. Der Brief dea jungen Sonnenfeld, aus Bolland jei nichts als ein Erpressungsversuch und der Bater des jungen Sonnenfeld habe ihn deshalb der Deffent­lichkeit übergeben, weil die Erpressung erzwungen war. Rechts­anwalt Grünspach: Das ist eine ganz phantastische Be­hauptung, da der Brief an mich adressiert war und ich den Inhalt genau lenne. Senf, so erflärt der Angeklagte, stand damals im Dienste Scheidemanns und Stlarz', in dessen Dienste er noch heute steht. Er bezeichnete sich als Verbindungsoffizier Scheide­manns. Ich habe nicht behauptet, daß Scheidemann  pie Prämie ausgefegt habe. Ich habe lediglich mur immer behauptet, daß Sent mir gegenüber derartige Aeußerungen getan hat. Jd weise auch den Vorinucf zurück, daß ich eine Gr preffung begangen habe. Ich wurde erst drei Wochen später Psychose der Menschenlebensentwertung. verhaftet, nachdem ich mein Material der Partei, dem Abgeordneten Davidjohn zur Verfügung gestellt hatte. Im Reichstag sind im vorigen Jahre 66 Morde begangen worden. Gent   erflärte immer nur wieder:" Schafft uns Liebknecht und die Luremburg heran,

und mir zahlen 100 000 Mark!"

( Fortsetzung in der Morgenausgabe.)

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Vor der Staatsoper erschossen" 1

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um so mehr, als bie

jein Ergebnisse der Ausschußberatungen Zufallsentscheidungen gebracht haben, die für die praktische Politik und Gesetzgebung nur schwer auszuwerten find.

Man darf unter diesen Umständen auf die grundsätzlichen Be­schlüsse, die das Plenum über die Art der Abstimmung jassen wird, außerordentlich gespannt sein.

mann Baher, mit dem Kommandeur der Sicherheitspolizei Ver­abredungen über die Gingliederung der Einwohnerwehr in die Sicherheitswehr im Falle eines Sintapuisches getroffen. Bon bürgerlicher Seite fonnte nicht abgestritten wer­ben, daß solche Zusammenfünfte in der at stati gefunden haben. Ja, der Stadtverordnete Fabian( Freie Bor der Staatsoper tourde ein armer Schluder habei ertappt, Vereinigung) erklärte in ebler Inverfrorenheit, daß man gat toie er ein Paar Stiefel zum Verkauf anbot. In der Annahme, nicht daran dächte, die Waffen abzuliefern, fo daß es sich um einen Diebstahl handle, fchritten zwei Sicherheits- Ian. ge die Arbeiter das nicht auch täten. beamte zur Berhaftung des Uebeltäters. Bon einer jenjations­lüfternen Menge ermuntert, versuchte der Schuhhändler" zu ent­weichen. Er wurde auf der Flucht erschossen. So der nadte Tatbestand, zu dem man uns schreibt:

Der Krieg wirft nach. Auf die Kriegspsychofe folgt die politisch migliebiger Personen ist zum Gesellschaftsspiel ge­Die Ermordung worden. Märtyrer und Nationalheldentronen stehen über reichlich zur Verfügung. Das reizt natürlich.

Die Randstaatenpolitik im Baltikum. Kopenhagen  , 17. Juni. Nach einem Telegramm der Ber­lingske Tidende" aus Helsingfors   ist fürzlich in Riga   eine Kon­ferenz der Randstaaten abgehalten worden, in der über die Bildung einer permanenten Wirtschaftskonferenz schießen.

Sehr eigentümlich berührten dann Aeußerungen der Rechten. dag die getroffenen Maßnahmen, soweit sie sich auf die Einglie derung der Einwohnerwehr in die Sicherheitspolizei beziehen, au: Regierungsanregungen zurückzuführen sei. Klarheit fonnte in der gestrigen Sigung über die Frage beider Regierung jich öffentlich erliärt und das unglaubliche Verhalten nicht geschaffen werden, und es ist dringend zu wünschen, daß die dieser mit tappistischen Blänen spielenden Gesellschaft dur strengste Maßnahmen rügt.

Für 2 Millionen Kirchengeräte erbeutet.

Die Zechnik des offiziellen" gefeßlichen Mordes von Seiten der Soldateska ist bekannt: Flucht mit allen Provokationen und Erleichterungen dazu und das Preisschießen auf Menschen ginde im Kreise Rastenburg   beschäftigt die Berliner   Kriminal­Gin großer Kirchenchbruch in die Stiftskirche von Heilige kann beginnen. Eine Kugel ist immer schneller als Menschen- polizei. Auger 3000 W. an barem Gelde fielen dort den Dieben beine und fast so schnell wie ein Gedanke, bei vielen sogar ein goldener Acid) und eine silberne tarf vergol schneller, denn, wenn sie denken könnten, wenn sie Phantasie dete Monstrang in die Hände. Diese beiden Kirchengeräte und Vorstellungsvermögen hätten und dann nicht unheilbar, sind zusammen 2 Millionen Marf wert. Der goldene Kelch frankhaft derroht sind, dann würden sie lieber laufen als ist eine toftbare Filigranarbeit und mit Edelsteinen reich be­jebt, 25 Zentimeter hoch. Die Monftranz mißt 40 Zentimeter und schmüdi. Der Eat verbächtig find zwei unbekannte junge Männer. ist ebenfalls mit Edelsteinen und außerdem mit Perlen ge­auf die auch in Berlin   gefahndet wird. Es fönnen Berliner jein, wie bei dem Einbruch im Hildesheimer Dom  , und es wird auch sonst vermutet, daß die Einbrecher versuchen werden, thre Bente in Berlin   zu Geld zu machen. Auf ihre Ergreifung ist eine hohe Belohnung ausgefekt. Beide sind etwa 22 Jahre alt und mittelgroß und trugen furze dunkle Sporthofen mit langen müßen; der eine benagelte Militärschuhe, der andere Schuhe mit Dunklen Strümpfen, dunkle Jadette mit Sweater und Schirm­neuem Gummiabjah. Dem einen der Verdächtigen fehlt die linte Band.

der Standstaaten beraten wurde. Es standen u. a. zur Verhandlung Die berüchtigte Langfamkeit der Justiz darf nicht aus eine Sollunion, ein Finanzübereinkommen, eine gegenseitige Mogeglichen werden durch die flotte Vollstreckung der Todesstrafe nopol- und Banfpolitit, einheitliche Eisenbahn-, Bost und Tele bon seiten der unteren Erefutiborgane. grammgebühren sowie Errichtung eines Obersten Wirta fchaftsrat für die Randstaaten.

Rußlands   Orientpolitik.

Der Schußmann soll sich nicht nur als Mann der Waffen­glorie fühlen, sondern an den ersten Bestandteil seiner Funk tionsbezeichnung denten. Wenn einer Schuhe gestohlen hat, berhaftet wird und dann entwischt, so sollen die zwei Be­amten der Sicherheitspolizei, denen er entläuft, ihre Dienst eignung durch größere Schnelligkeit beweisen und nicht die Sicherheit auf Schießresultate beziehen.

Da

Paris  , 16. Juni. Nach einer Havasmeldung aus Teheran   hat Die Sowjetregierung auf die Note der persischen Regierung mit einer Grflärung geantwortet. Die Unternehmung, die die für sind uns Menschenleben zu tostbar, selbst wenn Sowjetregierung eingeleitet habe, richte sich nicht gegen die sie sich am geheiligten Eigentum vergangen bergangen haben. Der Tote im Wärterhäuschen. In einem Wärterhäuschen des Unabhängigkeit Persiens  , jedoch sei es hotwendig ge- Denken die Sicherheitsleute wohl an die ökonomischen und Tiergartens erhängte sich ein unbekannter Mann von eivo wesen, die russische   Schiffahrt im Kaspischen Meer zu schützen. Die psychologischen Grundlagen dieses Diebstahls, die selbst in 55 bis 60 Jahren. Man fand die Leiche in dem Häuschen, das Sowjetregierung berpflichte sich, Enseli an dem Tage zu verlassen, an dem die Unabhängigkeit Persiens   sichergestellt sei und Persien  nicht mehr unter fremder Beeinflussung stehe.

Die Bolen melden, daß sie nun wieder die Beresinalinie beherrschen und an der Prypet mündung stehen. In der traine sind sie noch immer im Begriff", ihre Streitkräfte

umzugruppieren".

Zm Haager Friedenspalast eröffnete der Ausschuß inter. nationaler Juristen eine Tagung. Er will den Entwurf für einen ständigen internationalen Justizh of aus, arbeiten.

Gerichtszeitung.

Camorrajustiz.

Der Mord aus politischen Motiven.

Die geheimnisvolle Mordtat an dem Landwirtschaftsinspektor Karl Blau wird am 24. Juni der Gegenstand einer Verhandlung vor dem Schwutgericht des Landgerichts II   bilden. Die von Staats­anwalt Dominik vertretene Anklage lautet auf Mord und Beihilfe bazu und richtet sich gegen drei Mitglieder der K. P. D. ( Spartakusbund  ), den Lederarbeiter( Schankwirt) Mar Ficht= mann, zurzeit im Zuchthause in Brandenburg  , den Kaufmann ( Broschürenverläufer) Erwin Hoppe und den Schneidergesellen Willi Winkler. Die Angeklagten find 21 und 22 Jahre alt.

Gottes( der Gott heißt Mammon) und gottesfürchtigen Ge­mütern für mildernde Umstände plädieren würden? Gewiß, gewiß, die Beamten haben ihre Pflicht getan", dann ist's verdammt Zeit, daß ihnen eine andere Pflichtauffassung bei­gebracht wird.

an der Ede der Sieges- und Zeltenallee steht, auf, und brachte sie nach dem Schauhauſe. Der Unbekannte ist 1,64 Meter groß, hat und trug einen schwarz und grau melierten Jakeitanzug und ein gougemischtes in der Mitte gescheiteltes Saar   und Schnurrbart and trug einen schwarz und grau melierten Jateiianzug und ein grau- blaues Nachthemd. Sein Taschentuch ist Gustav gezeichnet. Besondere Kennzeichen find Vertrüppelungen bei beiden Mittel­Auch die bürgerlichen Ideologen sprechen vom Staat des fingern und eine erbiengroße Warze am zweiten Glied des linken sozialen Rechts", sie sollen daran denken, daß diejer Staat fleinen gingers. Bei sich hatte der Mann eine Photographie die ( wie jeder andere) mit dem Menschen anfängt und wieder ihn zu Pferde darstellt. Auf einem zweiten Pferde jihen zwei aufhört. Und daß wir zuerst Menschenötonomie" brauchen, fleine Mädchen. Lichtenberg  . Die irrtümlich für heute angezeigten Wäbler nachdem wir mit diesem kostbaren Gut so lange Raubbau getrieben haben. Wer gegen die Politik der Straße ist, der bersammlungen finden erst morgen Freitag, 7%, 116r. im Cäcilier. sollte auch gegen die Kapitalerefution der Straße sein, Stapi- Referenten: Staatsminifter a. D. Sirs und Stadtrat D. 3ohn. Lyzeum", Rathausstraße, und Sahn- Mealgymnasium", Marlistraße 3, statt. taleretution in jeder Beziehung. Lehrt die Sicherheits­organe" ihre Lauforgane brauchen, nicht nur Auge und 30. Juni 1919 entlassenen Angestellten Angestellte des Feuerwerkslaboratoriums vandan! Die am welche gemäß Schiedsspruch des Hand" zum maschinenmäßigen Morden, oder gebt ihnen Reichsarbeitsministeriums Anspruch auf Urlaub haben, wollen sich am einen dressierten Hund bei, der fann wenigstens laufen und Freitag, den 18. Juni, beim Betriebsrat des F. 2. zwecks Empfangnahme wird nie schießen lernen!

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Schutz den Menschenleben von allen Seiten! R. K.

Pläne der Wilmersdorfer   Reaktion? Die Einwohnerwehr liefert ihre Woffen nicht ab. Die Frage, in welch eigentümlicher Weise die Wilmersdorfer  Einwohnerwehr die gesetzmäßig befohlene Waffenablieferung be handelt, tam gestern in der Wilmersdorfer Stadtver Am 7. August 1919 wurde vor dem Hause Königin- Augusta- ordnetenversammlung zur Sprache. Das Thema wuchs Straße 31 die Leiche des Landwirtschaftsinspektors Karl Blau aus sich zu einer sehr stürmischen Debatte aus, die ihren Ausgang von der Bayreuther Straße 10 zu Charlottenburg   aus dem Landwehr- einer Interpellation unserer Genossen nahm. fanal gelandet. Die Leiche war mit einer Wäscheleine derart zit- Der Magistrat wurde um Auskunft ersucht, ob er unterrichtet sammengebanden, daß der Hals in einer Schlinge lag und die sei, aus welchem Grunde die früheren Mitglieder der aufgelösten Stnie bis zur Bruft heraufgezogen waren. Die Ermittlungen der Einwohnerwehren ihre Waffen noch nicht abgeliefert hätten. Bür­Kriminalpolizei führten zu den Ergebnis, daß festgestellt wurde, germeister Peters gab darauf eine höchst eigentümliche Grflä daß ein von kommunistisch terroristischer Seite rung ab, die darin gipfelt, daß sich die Regierungsverfügung über jorgiam vorbereiteter und mit größter Kaltblütigkeit ausgeführter die abzuliefernden Waffen nur auf die in den Depots befindlichen Mord aus politischen Gründen vorlag. Blau hatte in München   in beziehe. Ueber die Waffen in Händen der Mitglieder der Ein­Kommunistenkreisen verkehrt und war dort als Spiel entlarvt wohnerwehr sei nichts verfügt worden. Da anzunehmen ist, daß worden. In einer geheimen Sibung der Münchener   Kommunisten sich die Mehrzahl der Waffen überhaupt niemals in den Depots nurde beschlossen, den Spigel Blau   gewaltsam beiseitezuschaffen. befanden, so tönnte also nach diesem weisen Bescheid des Wilmers­Die Anklage behauptet weiter, daß Blau. bevor zu der eigent- dorfer Bürgermeisters die Einwohnerwehr ganz einfach ein be­lichen Mordtat geschritten wurde, in einer Wohnung in der Gnei- gründetes Recht auf die Waffeneinbehaltung erheben. senaustraße, bewacht von Kommunisten, gefangen gehalten Der Stadtverordnete Breitscheid  ( 1. S. P.) brachte dann wurde. Die von den Rechtsanwälten Dr. Siegfried Weinberg und Theodor Liebknecht   verteidigten Angeklagten bestreiten jebe Schuld. Sehr belastend für die Angeklagten ist ein zur Sprache, die in der Wohnungs cines Oberleutnants Graf " Kasfiber", den Hoppe dem Winkler im Untersuchungsgefängnis Alten in der Bariser Straße stattfinden sollten. Auch hätte der zuzufteden versuchte und der die Hauptstüße der Anklage bildet. frühere Kommandeur der Wilmersdorfer   Einwohnerwehr, Haupt­

geheime Busammenfünfte

des Geldes melden.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Achtung!

Seute, 17. Juni:

Gefangvereine, die beim Sommerfest am Sonntag. 27. Juni, im Steuer baus", Landsberger Alee, mitwitfen wollen, mögen fich bei. Mehie, Ebertyftr. 4, melben.

Tempelhof  . Die für heute abend angefagte Wählerversammlung findet in der Aula der Gemeindeschule, Berberstr. 8( nicht Gerberstraße) statt. Referent: Genosse Dr. Caspari( nicht Caffau). 6 1hr: Flugblattverbreitung von ben bekannten Bezirkslokalen aus. Die Genossen wollen sich recht zahlreich einfinden.

Morgen, 18. Juni: wählerversammlung. Referent: Genosse Ernst Arndt  . Friedrichsfelde  . 7%, Uhr bei Haberland, Bilbelnite 38, Gemeinde­

Sport.

Radrennen in Treptow  . Die Hundert", flaffisches Dauer­rennen über 100 Kilometer: 1. Appelhans, 1 Std. 35 Min. 14 Set., 2. Bawte 2050, 3. Saldoto 9250 Meter zurück; Bewanom aufgegeben. Vorgabefahren, 5 Wunden: 1. Schulz( 70), 1 Win. 58 Sef, 2. Otto Ties( C0), 3. Seel( 80), 4. Zimmermann( 130 Meter Vor­gabe).auptfahren, 4 Runden: 1. Stolz, 1 Min. 55 Set., 2. Sahn, 8. Badebusch, 4. Stops, 5. Kendelbacher.- 3 weiiiter. 3. fahren, 6 Runden: 1. Badebusch- Abraham, 2 Min. 49 Set., 2. Schulz- Neinas, 3. Tie- Scel, 4. Rendelbacher- Nudel, 5. Häusler­Wegener. Prämienfahren, 20 Runden: 1. Säuster, 8 Min. 39 Set., 2. Dahnfe, 3. Rudel, 4. Radómsfi; Kops geftürzt.

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